Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 11:25 |
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Es gibt Bier als unkomplizierten Durstlöscher und es gibt Craft Beer als
anspruchsvollen Speisenbegleiter vom Aperitif bis Digestif. Nicht zu
vergessen gibt es unzählige Biere dazwischen. Extreme in der Verwendung
gibt es immer, sei es das (qualitativ hervorragende) Industriebier als
billige Alkoholquelle zu missbrauchen oder das Craft Beer zu einem
Prestigeobjekt zu stilisieren, das es nur aus dem dünnwandigen
Sommelierglas zu Canapés gibt. Aber das ist doch der persönliche Stil eines
jeden Biertrinkers und hat nichts mit dem Produkt zu tun.
Ich finde es ziemlich krass, an welcher Selbstüberschätzung manche leiden,
um den Craft-Trinkern Snobismus/Verblendung und andersherum den
Pilstrinkern akute Geschmacksverirrung und das Trinken von "gelbem Wasser"
vorzuwerfen. Ein selbstgebrautes, naturtrübes Helles/Pils ist ganz sicher
weit entfernt von gelbem Wasser. Und ein Craftbier kann auch feine Nuancen
weit unterhalb von Malz- und Hopfenexzessen bieten. Kommt bitte einfach mal
wieder runter vom Elfenbeinturm und nehmt Euch nicht so ernst.
Früher hat das Bier mal Menschen aller Klassen an einem Stammtisch
zusammengebracht, weil es lecker und bodenständig war. Heute
streitet man sich, ob es lecker oder bodenständig sein soll. Deutschland
ist sowas von überreif für Tap Bars, wo jeder bekommt, was ihm
schmeckt...
Gruß
Andy
[Editiert am 24.9.2014 um 11:26 von Ladeberger]
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Antwort 50 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 11:25 |
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Zitat von Schill, am 24.9.2014 um
11:17 |
Kann mich noch daran erinnern als du vor ein paar Wochen bei mir warst, und
mein Amarillo PA mit US 05 noch dazu mit 2,5 gramm /L gestoppt genossen
hast.
Dein Konentar, musst unbedingt wieder brauen ist saulecker.............
Jetzt kommts, bleib mal etwas aus der Sonne........
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So langsam finde ich an dem Thread doch wieder Gefallen
Stefan
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Antwort 51 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 27.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 11:37 |
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Hallo zusammen. Ich entschuldige mich für die doofe Aussage, dass Bier nur
den Durst löschen müsse und so. Wollte nur ein bisschen provozieren. Ich
sprach aber nicht von meinem Geschmack als Hobbybrauer, sondern von den
meisten Konsumenten. Klar, eine Bierdegustation mit diversen Sorten ist
äusserst interressant, durfte ich schon mitmachen. Manche sagen zu mir:
"Kannst du auch mal normales Bier brauen?". Aber das will ich nicht.
Erstens will ich nicht mein Wasser enthärten, zweitens fehlt mir die
Kühlmöglichkeit und die Filterapparatur, und drittens könnte ich bei den
Flaschen aus dem Supermarkt die Etiketten ablösen und meine eigenen
draufpappen.
Gruss
PS: Yahoo, morgen wird gebraut, lechz sabber Imperial Stout schön schwarz
und bitter für exzessive Lagerdauer. Leider nicht für mich, sondern für ein
Vereinsjubiläum. Muss doch speziell sein die Plörre für diesen speziellen
Anlass. ____________________ Planung: Belgian Strong Ale, Honigbier, White Pepper Rye Porter
Gärung: Imperial Stout
Reifung: Russian Imperial Stout
Trinkreif: Mexican Ale, Oatmeal Stout, Scottish Light, Schlacht-Bier (mit
eigenem Hopfen), Bière de garde, Cider, Walnussbier
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Antwort 52 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 6.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 12:12 |
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Also ich mag beides, Bier mit viel Plato/IBU's und moderates gehopftes Bier
mit normalem Stamwürzegehalt.
Aber ich denke, selbstgebrautes Schüttbier schmeckt eindeutig anders als
die meisten Kaufbiere und ist es auch wert gebraut zu werden!
Gruss, Martin.
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Antwort 53 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 12:14 |
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Oh Danke für meine Erwähnung, Stefan.
Hat mich gefreut.
Ergänzen möchte ich nur, dass ich keine der großen Brauereien immitieren
möchte, sondern eher an den Geschmack unserer vielen kleinen fränkischen
Gasthöfe herankomme.
Ist halt mein Faible und meine "Kundschaft" steht eben so dadrauf.
Aber - man höre und staune - sogar ich habe damals beim Roggenbier
entschieden, das og zu brauen, weil dieses Bier og besser geschmeckt hat
wie ug.
Ich habe jetzt wieder Proben verschickt, und ich bin gespannt, wie meine
Biere ankommen.
Grüßele
Holger
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Antwort 54 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 9.8.2014 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2014 um 14:27 |
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Zitat von Kirk1701, am 24.9.2014 um
10:52 | Ohne jetzt sticheln zu wollen...
Aber warum braut man dann bitte schön selber??
Wenn man auf gelbes Wasser steht kann man sich das sehr günstig im
Supermarkt besorgen und literweise in sich reinschütten.
Das habe ich als Student auch mal gemacht...
Kirk |
Also ich braue selber, weil es mir Spaß macht. Das sollte doch an erster
Stelle stehen.
Und ich habe bis jetzt auch nur das gebraut was man auch kaufen könnte. Ich
werde bestimmt auch noch einiges ausprobieren dennoch bleibt der Spaß und
das selber machen an erster Stelle.
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Antwort 55 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 16:37 |
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Ein gutes Bier sollte man jeden Tag, wenn man Lust darauf verspürt, trinken
können.
Es soll auch noch nach der zweiten Flasche schmecken. Mann sollte es auch
mal nebenbei
trinken dürfen, ohne groß auf den Geschmack zu achten.
Ich habe schon einige exotische Hobbybrauerbiere verkostet, bei den meisten
dachte ich:
"sehr gut, aber eine zweite Flasche würde ich davon nicht trinken". Diese
überforderten meine Geschmacksnerven dermaßen, dass ich mich danach richtig
nach einem guten, einfachen Hellen oder Pils sehnte.
Es ist vielleicht wie beim Wein. Da trinke ich auch lieber spritzige
Weißweine, von denen man
auch mal ein Glas mehr trinkt, als schwere "Bomben", die einem sowohl vom
Alkoholgehalt als auch von der Komplexität regelrecht erschlagen.
Und noch etwas. Da ich nur selten und eher wenig braue, verwende ich nur
eine Sorte Hopfen.
Da ich jetzt bestimmt 4-5 Sude mit Citra gefahren habe, werde ich mir
wieder einen schönen
deutschen Aromahopfen kaufen. Geradlinieg, würzig, herb.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 56 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 17:45 |
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Meine Meinung: Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps.
Gruß,
Jens
Ps ich hoffe ich liege da nicht falsch. ____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Antwort 57 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 18:18 |
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Zitat von xodom, am 24.9.2014 um
14:27 | Zitat von Kirk1701, am 24.9.2014 um
10:52 | Ohne jetzt sticheln zu wollen...
Aber warum braut man dann bitte schön selber??
Wenn man auf gelbes Wasser steht kann man sich das sehr günstig im
Supermarkt besorgen und literweise in sich reinschütten.
Das habe ich als Student auch mal gemacht...
Kirk |
Also ich braue selber, weil es mir Spaß macht. Das sollte doch an erster
Stelle stehen.
Und ich habe bis jetzt auch nur das gebraut was man auch kaufen könnte. Ich
werde bestimmt auch noch einiges ausprobieren dennoch bleibt der Spaß und
das selber machen an erster Stelle. |
Ich braue
hauptsächlich aus Beschaffung weil ich eben keine Lust auf gelbes Wasser
aus dem Supermarkt habe.
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 1644 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 19:13 |
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@Jerome,
mein liebster BB.
Ich weis es nicht welches Grass in Spanien geraucht wird, aber bring bitte
es nicht nach Deutschland.
:-) du kennst mich mein BB und meine Scherze
Schönen Urlaub und viele Grüße an die Manu.
____________________ Viele Grüsse Braubruder Vit.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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Antwort 59 |
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Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 19:32 |
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Zitat von fliper, am 23.9.2014 um
19:42 | Zitat von Rosebud, am 23.9.2014 um
19:28 |
Hier im Forum mag das bei den aktiven Teilnehmern so sein, aber ob dies
wirklich der Großteil ALLER Hobbbyrauer ist? Dies will ich mal dezent und
charmant infrage stellen
Ich habe eine Vielzahl an Hobbybrauer kennengelernt, die mehr im
"traditionellem Lager" zu verorten sind.
Beste Begegnungsstätte für beide "Lager" ist an diesem Wochenende bei den
Haus- und Hobbybrauertagen des VHD in Willich
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Muss ich zugeben, war ne reine Unterstellung ;-)
Ich wohne in Korschenbroich, da schau ich doch gern mal rein....
LG |
Du - wie natürlich alle anderen Hobbybrauer - bist natürlich herzlich
eingeladen. Am Samstag ab 14:00 findet der öffentliche Hausbrauermarkt
statt. Hier kann man sicher gut bei einem Bierchen einiges bequatschen und
nebenbei über den Markt schlendern. U.a. sind Hopfen-und-mehr, Candirect
und der Hans-Carl-Verlag vertreten. Für den Hausbrauerabend ist die
Anmeldung leider schon abgelaufen ____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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Antwort 60 |
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Senior Member Beiträge: 336 Registriert: 12.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 20:19 |
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Für einen doch recht sinnlosen Thread 60 Antworten in rund 27 Stunden. Alle
Achtung!
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Antwort 61 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 14.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 22:20 |
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Ich für meinen Teil braue, weil ich gerne braue.
Ich spiele auch Gitarre, obwohl es andere besser können,
singe, schreibe, koche... das Ergebnis ist mir weniger wichtig, als das
machen.
Ich kicke auch gerne, obwohl das mal gar nix taugt...
Kaufen kann doch jeder, aber selber machen ist meistens spannender.
Sonst wären ja fast alle Hobbys obsolet...
Und, um auf den Punkt zu kommen:
ich suche beim Brauen das perfekte (einfache) Weizen, und das perfekte,
süffige, einfache Bier,
sowohl OG, als auch UG.
____________________ "Und wer sein Bier Alkoholfrei will, der kann sich ja einen Schnaps dazu
bestellen" (Gerhard Polt)
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Antwort 62 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2014 um 22:53 |
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Zitat von emjay2812, am 24.9.2014 um
16:37 | Ein gutes Bier sollte man jeden Tag,
wenn man Lust darauf verspürt, trinken können.
Es soll auch noch nach der zweiten Flasche schmecken. Mann sollte es auch
mal nebenbei
trinken dürfen, ohne groß auf den Geschmack zu achten.
Ich habe schon einige exotische Hobbybrauerbiere verkostet, bei den meisten
dachte ich:
"sehr gut, aber eine zweite Flasche würde ich davon nicht trinken". Diese
überforderten meine Geschmacksnerven dermaßen, dass ich mich danach richtig
nach einem guten, einfachen Hellen oder Pils sehnte.
Es ist vielleicht wie beim Wein. Da trinke ich auch lieber spritzige
Weißweine, von denen man
auch mal ein Glas mehr trinkt, als schwere "Bomben", die einem sowohl vom
Alkoholgehalt als auch von der Komplexität regelrecht erschlagen.
Und noch etwas. Da ich nur selten und eher wenig braue, verwende ich nur
eine Sorte Hopfen.
Da ich jetzt bestimmt 4-5 Sude mit Citra gefahren habe, werde ich mir
wieder einen schönen
deutschen Aromahopfen kaufen. Geradlinieg, würzig, herb.
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Warum *muss* man eine zweite Flasche trinken können? Warum sollte man
*nicht* auf den Geschmack achten, wie bei Wein? Es gibt so ein Vielfalt
von Biere, dass man sich *nicht* so einschränken musst - es gibt eine Art
Bier für jeder Anlass, jeder Situation, jeder persönlicher Gefühl.
Manchmal *will* ich so erschlagen werden - das ist der Reiz an Bier und
Wein - der Geschmack ist alles, der Alkohol oder "Durstlöschigkeit" ist
völlig Wurscht.
Ich habe soeben eine Flasche (33cl) Duvel Triple Hop 2014 genossen. Das
ist ja der Hammer - werde ich eine für eine Rhein-Main HBST mitbringen -
evtl November. Eine kleine Flasche bei 9,5% ist vollkommen ausreichend -
es ist keine Durstlöscher, sondern eine Genussmittel. Zwei davon will ich
nicht trinken. Gerne was leicheterer entweder vorher oder nachher (lieber
vorher), aber da ich keine zweite Flasche davon haben will, heisst es nicht
dass es kein gutes Bier ist, ganz ganz ganz im Gegenteil.
Jede Art Bier hat sein Platz für den richtigen Anlass. Künstlich erfundene
Regeln, um "gutes" Bier sonst wie zu definieren, sind nur das - künstlich.
So will ich mich nicht einschränken. ____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
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Antwort 63 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2014 um 22:58 |
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@Neubierig
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 64 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 00:03 |
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Herzlichen Glückwunsch, Jerome, ist nun doch noch eine engagierte
Diskussion geworden!
Sicher, jeder soll trinken und brauen, was er mag.
Wie sagt der Lateiner, de gustibus non est disputandum...
Ich glaube, Jerome wollte hier einfach mal eine Lanze für GUTE Biere,
klassischer deutscher Stile brechen.
Auch mir kommt es hier im Forum zuweilen vor, als ob im gefeierten
Bierhimmel nur noch PAs, IPAs, Stouts,ImpStouts etc. Platz hätten.
Ich betrachte es als Begeisterung für das Neue, Unbekannte - und als
Mode.
Man hat aber gelegentlich das Gefühl, das Brauer klassischer UG-Bierstile
fast wie altbackene Schmocks belächelt werden.
Persönlich schätze ich die Geschmacks- und Aromenvielfalt all dieser
verschiedenen Bierstile und ihrer unendlichen Variationsmöglichkeiten der
Zutaten als neues Universum des sinnlichen Vergnügens.
Indes sind sie für mich nicht allein die Krone der Schöpfung, neben denen
Biere herkömmlich vertrauten Stils partout verblassen.
Die meisten stark aromatischen, hochprozentigen Biere sind als
Gaumenschmeichler in kleineren Dosen genossen hervorragend. Ich möchte sei
nimmer missen.
Möchte ich indes in Ruhe und netter Runde in größeren Mengen Biere trinken,
die mir auch noch nach dem zweiten oder dritten Liter schmecken, ohne die
Sorte wechseln zu müssen, bevorzuge ich gute Lagerbiere.
Diese in wirklich guter Qualität bei Erzielung eines harmonischen
Geschmacks unter Ausnutzung der neuen Vielfalt an Hefen, Malzen und Hopfen
und ihren vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten zu brauen, wird in ein
paar Jahren wieder die hohe Kunst des Brauens werden, prophezeie ich euch.
Solche Biere brauen zu können, sie unter Ausnutzung der neuen
Instrumentarien neu und überraschend gut interpretieren zu können, ist
wahrlich die Krone der Braukunst.
Gerade wir als praktizierende Brauer wissen, dass diese Biere mit Abstand
am schwierigsten in wirklich guter Qualität zu brauen sind.
Darum finde ich trotz einiger unglücklicher provokanter Formulierungen
Jeromes Fürrede im Sturm der Ale-und Hopmania löblich. ____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 65 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 06:22 |
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@ Hagen
Genau so wird es Gambrinus gesehen haben und so macht das Ganze auch Sinn.
Grüßele
Holger
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Antwort 66 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 08:59 |
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Tja Gambrinus. du bist nicht der Einzige, der so eine Karriere als
Hobbybrauer hingelegt hat. Mir geht es ähnlich.
Ab und zu mag ich wirklich gerne ein IPA oder einen Bock oder ein Rauchbier
oder einen Stout. Früher habe ich diese auch schon mal gebraut, musste dann
aber merken, das ich keinen ganzen Sud (40l) davon trinken kann.
Daher habe ich mich in der letzten Zeit auch wieder auf "einfache" Rezepte
beschränkt. Diese sind nach meiner Meinung aber für den Brauer die
Schwierigen.
Ich bin also voll bei Dir bis auf das kleine Detail, das ich OG nicht
komplett verbannen möchte. Zum einen, weil UG bei mir ein ziemlich großer
Zirkus ist und zum anderen, weil ich mit einer relativ kalt vergorenen
US-05, Nottingham, Colonia F schon tolle Biere gemacht habe. Uuuund: Ich
mag Weißbier Also so ganz normales, nicht gestopft, mit
typischer Hopfung, 13°P usw.
Am Ende gilt: Jeder wie er mag aber eines ist für mich ganz sicher: ALLES
ist besser als Fernsehpils !!! ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 67 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 09:07 |
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Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil.
Nur ein wenig Diplomatie schadet nie.
Ich finde übrigens immer noch, dass hier niemand belächelt wird, weil er
gute deutsche Biere braut.
Über Fernsehpils wird gespottet, das stimmt, aber das ist ja was komplett
anderes wie die Biere von Jerome, Holger & Co.
Ich mach das ja auch ab und zu im größeren Maßstab (4-5hl) und weiß, wie
schwierig das ist.
Man muss deshalb aber nicht gleich die wunderschöne Welt der obergärigen
Biere diskreditieren.
Stefan
[Editiert am 25.9.2014 um 09:17 von Boludo]
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Antwort 68 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 09:35 |
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Zitat von Boludo, am 25.9.2014 um
09:07 |
Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil.
Nur ein wenig Diplomatie schadet nie.
Ich finde übrigens immer noch, dass hier niemand belächelt wird, weil er
gute deutsche Biere braut.
Über Fernsehpils wird gespottet, das stimmt, aber das ist ja was komplett
anderes wie die Biere von Jerome, Holger & Co.
Ich mach das ja auch ab und zu im größeren Maßstab (4-5hl) und weiß, wie
schwierig das ist.
Man muss deshalb aber nicht gleich die wunderschöne Welt der obergärigen
Biere diskreditieren.
Stefan
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Moin Stefan, das meinte ich ja milde ausgedrückt mit "..trotz einiger
unglücklicher provokanter Formulierungen..."
Anders als du meine ich hingegen bei manchen Aussagen zu Hobbybrauerbieren
eine gewisse Herablassenheit zwischen den Zeilen der Ami-OG-Fraktion hier
ausgemacht zu haben. Und sei es nur durch Äußerungen, wenn man UG trinken
wolle, würde man das Bier kaufen.
Dies emfinde ich tendenziell, trotz individueller geschmacklicher
Päferenzen als ein bisschen ignorant gegenüber der wunderbaren Welt der
UG-Biere und deren bei weitem noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten.
Augenfällig ist im Forum im Vergleich vor ein paar Jahren noch auf jeden
Fall deren absolute Dominanz in den Beiträgen.
Lächerlich empfinde ich auf jeden Fall die frühpubertäre "Schw...zeigerei"
vieler Hopheads hier, nach dem Motto "unter 50 IBU fange ich gar nicht an,
am besten 120 IBU."
Diese Leute stellen zugleich medizinische Phänomen da, da Bitterheit über
80 IBU sensorisch nicht mehr ausmachbar ist.
Erinnert mit an das allenthalben zu hörende Scoville-Gestrunze vieler
Chiliheads
[Editiert am 25.9.2014 um 09:47 von Hagen]
____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 69 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 10:01 |
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Hallo Hagen,
letztendlich sind wir uns wahrscheinlich hier ziemlich einig.
Ich kann nur leider immer noch nichts mit den angeblichen Leuten anfangen,
die ug Bier verspotten.
Vieles hört sich für mich wirklich nach einem Strohmann-Argument an.
Ich braue zuhause übrigens nie untergärig, da ich finde, dass das im Großen
viel besser klappt.
Je kleiner, desto schwieriger und aktiv kühlen sollte man auch können.
Stefan
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Antwort 70 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 10:25 |
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Eben, UG-Brauen ist kein Teufelszeug, aber weitaus schwieriger hiermit gute
Biere zu brauen.
Ich denke, damit steht auch der Boom der vielen "Craft Beer Brauereien" in
Deutschland zusammen, die häufig von ungelernten Brauern betrieben
werden.
Es ist eben einfacher ein schmackhaftes Pale Ale zu Brauen als ein
schmackhaftes Lager.
Viele dieser erfolgreichen Brauer könnten sich mit UG-Bieren nicht am Markt
behaupten, wage ich zu behaupten.
Wenn man genau schmeckt, haben aber auch deren OG-Biere häufig Fehler oder
lassen es an Harmonie mangeln.
Beeindruckt durch die Aromenflut der - für viele vorerst unbekannten -
Ester und Phenole lässt man sich zunächst gerne von einem solchen positiv
beeindrucken.
Doch auch hier wird sich mit zunehmender Geschmacksentwicklung der kundigen
Konsumenten in wenigen Jahren die Spreu vom Weizen trennen.
So gibt es bereits jetzt einige gehypte deutsche Craft Beer Brauer, deren
Produkte ich in Summe bestenfalls als mittelmäßig betrachten würde.
Was wir auf dem letzten Schmöckwitzer in dieser Richtung an richtig guten
Bieren kosten durften, würde vielen dieser Brauer zu Recht zur Ehre
gereichen.
____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 71 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 10:56 |
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Zitat: | Lächerlich empfinde ich
auf jeden Fall die frühpubertäre "Schw...zeigerei" vieler Hopheads hier,
nach dem Motto "unter 50 IBU fange ich gar nicht an, am besten 120 IBU."
Diese Leute stellen zugleich medizinische Phänomen da, da Bitterheit über
80 IBU sensorisch nicht mehr ausmachbar ist. |
Servus Hagen,
Jetzt hast du das so schön hingebogen für Jerome, einen Beitrag vorher,
dafür Respekt, aber dann kommt wieder sowas , wie das zitierte.
>unter 50 IBU fange ich gar nicht an, am besten 120 IBU<
Wer hat denn hier sowas gesagt? Ich erinnere mich an keine solche Ausage
hier.
>da Bitterheit über 80 IBU sensorisch nicht mehr ausmachbar ist.<
Wo kommt das her? Gibt es da eine belegbare Quelle?
Zitat: | Es ist eben einfacher
ein schmackhaftes Pale Ale zu Brauen als ein schmackhaftes
Lager. |
Das ist Quatsch, dass untergärig brauen so viel schwieriger sein soll und
Ale und IPA einfacher zu brauen wären.
Darum habe ich von Deutschen kommerzielen Brauern erst zwei Ernst zu
nehmende IPAs getrunken. Eines davon ist von Thorsten
Schoppe.
Gruß
Peter
Edith: Link eingefügt
[Editiert am 25.9.2014 um 11:05 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 72 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 11:16 |
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Stimmt schon, wer denkt, ein gutes Pale Ale oder IPA besteht hauptsächlich
aus dem Einsatz gewaltiger Hopfenmengen, irrt gewaltig. Da gehört sehr viel
mehr dazu.
Ich bin gerade mit 500 Liter Pale Ale ein wenig auf die Schnauze gefallen
und bin froh, dass die Leute das trotzdem demnächst weggetrunken haben.
Viel zu wenig Körper und der Hopfen haut viel zu sehr durch.
Das kommt davon, wenn man statt Pale Ale Malz PiMa nimmt und meint, 20%
Weizenmalz würde das Bier voller im Mund machen, was ich gar nicht
bestätigen kann.
Stefan
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Antwort 73 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2014 um 11:18 |
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Zitat von gulp, am 25.9.2014 um
10:56 | Zitat: | Es ist eben einfacher
ein schmackhaftes Pale Ale zu Brauen als ein schmackhaftes
Lager. |
Das ist Quatsch, dass untergärig brauen so viel schwieriger sein soll und
Ale und IPA einfacher zu brauen wären. |
Sehe ich
ähnlich. Ich habe dieses Jahr mehr Pils gebraut als alles andere zusammen
und gewiss, dafür muss man erstmal die technischen Voraussetzungen
schaffen, aber ich finde es schwieriger gutes Ale zu produzieren. Durch
Spezialmalze, Hopfen und Ester kommen neue Komponenten hinzu, die es zu
balancieren gilt. Klar: 3-5g/L Hopfen sind schnell in den Eimer geworfen
und kaschieren oberflächlich, aber gutes Pale Ale ist das noch lange
nicht.
Worüber wir uns jedoch jederzeit einigen können ist folgendes: Die meisten
hiesigen Pale Ales, sei es von Craft- oder Hobbybrauern, sind nach meinem
Geschmack einfach nicht gut.
Gruß
Andy
[Editiert am 25.9.2014 um 11:20 von Ladeberger]
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Antwort 74 |
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