Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2007 um 14:50 |
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Hallo! Ich möchte gerne eine Jever-Klone brauen. Habe schon erfahren aus
diesem und anderen Foren, daß folgendes angesagt ist:
- nur Pilsmalz, kein Cara
- maischen um die 63° C
- weiches Wasser verwenden
- StaWü 11,5% (1.046)
- 5% alk, also gute Endvergärung
- Carlsberghefe mit guter EV, keine Bavarian Lager oder Czech Pils
- IBU 42
Aber welche Hopfen werden da verwendet?
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 08:46 |
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Da wurde mir im niederländischen Forum gesagt, es solle Hallertauer
Mittelfrüh sein. Könnte jemand mir das bestätigen? Und welche Hopfenart
könnte man eventuell als alternativ benutzen?
Auch die Hopfenaromatabletten von Brouwland wären vielleicht zu verwenden,
bin aber nicht sicher ob die das richtige Aroma herstellen. Werde sie mal
versuchen in einer Flasche billiges Industriebier.
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 11.3.2004 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2007 um 09:46 |
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Also dieser überwältigende Hopfengeschmack wirst Du ohne Aromaöl nicht
hinbekommen! Die Hopfentabletten von Brouwland sind nicht zu empfehlen, da
das Aroma zwar kommt, aber geschmacklich nicht zu definieren, die
Vermischung zwischen Deiner Aromahopfung und dem Aroma der Tabletten wird
nicht zusammen passen. Jever schmeckt ein wenig nach Pride of Ringwood
meine ich.
Sven
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 09:58 |
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Geschmack und Aroma sind allerdings zwei, zwar eng zusammenhängenden aber
sonst verschiedenen, sachen. Also, den Geschmack (die Bittere) möchten wir
mit Bitterhopfen hereinkriegen, wahrscheinlich Magnum oder so. Das Aroma
aber, müsste am Ende der Kochzeit heran. Wie gesagt auch, wären die
Tabletten gut, dann verwende ich einfach keine Aromahopfen. Sind die
Tabletten nicht gut, verwenden wir einfach eine Unmenge von Aromahopfen am
Ende der Kochzeit.
Wie sind deine weitere Erfahrungen mit den Brouwlandtabletten?
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 11.3.2004 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2007 um 10:21 |
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Ich habe mir die Tabletten aus Neugierde kommen lassen, aber ich kann nicht
richtig einschätzen ob die gut sind, da ich eine eigene Aromahopfung mache
und die Tablette den Geschmack verändert. Ich meine, die Tabletten
schmecken nach Gras und das Bier bekommt einen süßlichen Abgang. Was
passiert wenn man die Tablette einzeln verwendet habe ich noch nicht
probiert. Natürlich, die Anwendung ist sehr einfach, Tablette (1/4) ins
Fass, Co2 drauf und Bier draufdrücken, 3 Tage warten und man hat
nacharomatisiert. Die Tabletten verwende ich nicht mehr, ist schade um das
Geld, eine Trockenhopfung erreicht das selbe. Natürlich wäre es interessant
eine alleinige Aromahopfung zu machen nur mit den Tabletten.
Sven
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 10:53 |
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Ich habe noch ein Fass mit Pils, dass ist aber nicht so bitter und schon
ziemlich gehopft mit Saaz am Kochende und mit Hop-Back. Also, ich versuche
es mal mit billigem Tuborg.
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2007 um 17:41 |
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Hallo Eduard!
Im Wheeler/Protz "Brew Classic European Beers at Home" findet sich ein
Jever-Rezept (S.133).
Für 25l (mir kommen die Werte bei den 25l-Rezepten aus dem Buch immer etwas
zu niedrig vor...)
Schüttung: 4800g "Pale Malt" (es wird auch an anderer Stelle explizit von
"Pilsener" geschrieben) + 480g Cara Pils
Eine Rast 90min bei 66°C
Hopfen: 25g "Hallertau" 7,5% und 70g Tettnanger 5% für 90min, 20g Hallertau
7,5% für 15min
Werte: 44IBU, 12EBC
Leider ist der ominöse "Hallertau" nicht näher spezifiziert...
Uwe
[edit: ich vergaß die Dichte: 11,6°Plato werden angegeben]
[Editiert am 18.3.2007 um 18:22 von Uwe12]
____________________
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2007 um 18:30 |
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Hallo Uwe, ich bin inzwischen bei den amerikanischen Homebrew-Rezepten
ziemlich skeptisch. Habe mir neulich z.B. 'Clone Brews' (von Storey, die
auch Dave Miller verlegen) besorgt. Da gibt es für alle Lager- und
Pils-Rezepte ausschließlich das Infusions-Maischverfahren mit einer
einzigen 65-Grad-Rast. Selbst beim Pilsner Urquell, dass nachweislich mit
Dekoktion gemaischt wird; ich denke auch andere Pilsner arbeiten mit
Dekoktion. Anscheinend will man das aber den Heimbrauern nicht zumuten.
Mit 'Hallertau' meinem die Amis meist nicht den deutschen Hallertauer
(Hersburcker, Mittelfrüh, Perle etc.), sondern einen amerikanischen Hopfen,
der auch 'Hallertau' heisst. 'Clone Brews' meint, dass der am besten mit
Hallertauer Hersbrucker zu ersetzen wäre.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2007 um 18:40 |
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Hallo Uwe!
Merkwürdig finde ich, das in dem Rezept Cara Pils vorkommt.
Das passt so gar nicht zum geraden und klaren (manche sagen: harten)
Charakter von Jever.
Auch die Farbe passt nicht.
Die Schüttung ist eher eine böhmische, denn eine norddeutsche.
Wir haben doch hier einen Praktikanten bei Jever gehabt, wenn dieser das
liest, soll er doch mal Meldung machen!
(Wir wollen schließlich nicht wissen, welche Bilder Der Braumeister in
seinem Spind hat! )
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2007 um 19:06 |
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2007 um 19:32 |
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Hmm, schade, daß dieses Rezept dann wohl nix ist. Ich bin kein Pilstrinker,
daher kann ich es nicht beurteilen.
Die beiden Autoren sind Briten, in dem Buch wird auch die Dekoktion
beschrieben, allerdings als für heutige Malze nicht mehr erforderlich
dargestellt.
Nebenbei und OT: ...meine Versuche mit der Earlschen "Einkocher-Dekoktion"
(ich weiß, ist keine "echte" Dekoktion...) brachten irgendwie nur sehr viel
Trub (jodneutral!) beim Läutern aber wenig "Kernigkeit", so bin ich erstmal
wieder zur normalen Infusion zurück gegangen.
Die Auswahl der verwendeten Hopfensorten enthält auch europäische Sorten,
wie Saazer, Styrian Golding, Tettnanger und natürlich einige britische.
Wünsche viel Erfolg bei der Suche nach einem "wahren" Jever-Clone-Rezept!
Uwe
BTW: weiß auch nicht, was für ein "Jever Pils" die getrunken haben: Rich
aromas of malt and hop. Delicate and refreshing balance of malt and hopin
the mouth leading into stunningly dry finish with superb blend of hop and
honey sweetness.
[Editiert am 18.3.2007 um 19:38 von Uwe12]
____________________
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2007 um 09:14 |
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..."honey sweetness!"
Ich hab zwar schon lange kein Jever mehr "verklappt". Eine Honigsüße ist
mir aber bislang beim "Friesentrank" verborgen geblieben.
Gruß aus "Pilstown"
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 21.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 00:43 |
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Der Thread ist zwar schon etwas aelter aber ich wollte noch einmal
nachfragen, ob es mittlerweile jemand geschafft hat ein Jever zu kopieren.
Oder ein anderes herbes Pils in aehnlicher Version.
Warsteiner, Bit, Flens, Becks und die meissten andere Pilsbiere grosser
Brauereien die man hier in USA bekommt sind mir alle nicht herb genug. Aber
Jever bekommt man hier in USA fast kaum und in Texas schon gar nicht zu
kaufen. Deshalb wollte ich mich mal selbst an einem versuchen.
Clones konnte ich bisher keine finden.
Also wenn jemand ein Rezept fuer ein richtig herbes Pils hat waere das
super.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 01:15 |
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Vielleicht liegt es einfach daran, daß man -speziell in diesem Forum-
absolut keinerlei Interesse mehr daran hat, diese "eiskalte Friesenpisse"
nachzubrauen?
Zu der Zeit, als dieser Thread entstand, mag da wohl noch Interesse
bestanden haben, aber auch die Hobbybrauer-Szene entwickelt sich
(irgendwem-sei-dank) so langsam weiter, so daß man sich ganz einfach nicht
mehr dafür interessiert, Biere nachzubrauen, die sich seit dieser Zeit in
eine nicht mehr wirklich positive Richtung entwickelt haben.
2007 mag o.g. "Bier" noch durchaus viele Anhänger gehabt haben, hat sich
aber leider entschlossen, lieber auf Mainstream zu setzen, die Qualität und
den eigenen Geschmack dem Werbegott zu opfern ...
Sorry, ich bin zwar kein Pils-Fan, aber wenn ich mal eines trinken möchte,
dann garantiert keines der mittlerweile sattsam bekannten "Fernseh-Biere".
Eine Verkostung/Jahr reicht mir dann. Und meine hatte ich heuer schon
:-(
Und ein Rezept für gutes Pils zu finden ... dafür muss man wohl nicht auf
Clones warten. Dafür braucht man imho KÖNNEN, GUTES Wasser und Feingefühl
beim Hopfen.
my 5ct, Harry
____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 21.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 03:06 |
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Danke fuer die "sinnvolle" Antwort.
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 3.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 06:03 |
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Moin,
Über Geschmack lässt sich trefflich streiten, über die Bedeutung von Set
und Setting beim Drogenkonsum nicht
Es gibt nichts schöneres als ein lecker Jever unter strahlend blauem
ostfriesischem Himmel.
Hier im Forum habe ich irgendwo mal gelesen, dass die Kombination aus
Northern Brewer und Saphier bei Jever verwendet wird. Und tatsächlich
ergibt das eine schöne, Norddeutsche Hopfung.
Grüße,
Blueber
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 06:36 |
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@Texastrooper
Ich muß Harry mal zur Seite springen - in diesem Forum sind zum
allergrößten Teil Hobbybrauer aus dem deutschsprachigen Europa zu Hause,
die müssen sich keine Gedanken darüber machen, wie sie einheimische
Fernsehbiere nachbrauen. Dafür sind diese zu allgegegenwärtig und zu
billig, das lohnt sich nicht.
Für mich wäre es Zeitverschwendung, auch nur darüber nachzudenken.
Daß das in Übersee anders ist, ist gut zu verstehen, ändert aber nichts an
dem Fakt, daß wir uns hier über solche Fragen keinen Kopf machen und Du
daher kaum auf qualifizierte Antworten hoffen darfst, es sei denn ein
Insider würde sich herablassen...
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 07:11 |
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Aber mal Bashing beiseite... Ich finde die grundsätzliche Frage nach dem
norddeutschen, friesisch-herbem Pils garnicht so uninteressant. Es muss
doch nicht blankfiltriert und in paar Tagen unter Druck durch
Gärung/Reifung gepeitscht werden. Eine harmonische Bitterkeit um die
Jeverschen 35 IBU und mehr mit einem schlanken Körper zu kombinieren, ist
meiner Meinung nach garnicht so einfach.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 07:47 |
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Ich vermute mal stark, an so einem Jever Clon würden die allermeisten hier
scheitern, inklusive mir.
Auf jeden Fall sollte man es aber in grüne Flaschen abfüllen und eine Zeit
lang dem Sonnenlicht aussetzen
Stefan
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:02 |
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Hallo,
Ende Oktober werde ich auch ein norddeutsches Pils brauen.
Das Rezept habe ich mir noch nicht überlegt.
Was ich noch in Erinnerung habe ist:
Zusätzliche Rast bei 68 Grad, diesen Tipp hatte bergbock von Hagen Rudolph,
wenn ich mich richtig erinnere. Suchbegriff hier im Forum: furztrocken.
Als Hefe ist wohl die Danish Lager geeignet.
Björn.
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:26 |
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:38 |
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Jever Klon, gehts noch? Bin schon gespannt wann der erste ein Oettinger Pils
klonen will. 100% Hopfenextrakt wäre da mein Tipp. Sachen gibts...
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 3.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:47 |
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 11:05 |
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Es geht hier ja wohl um ein gutes Rezept fürr ein herbes norddeutsches Pils
und nicht um einen exakten Klon.
Das Bier darf sicher auch gerne besser als Jever sein.
Wie wärs mal mit konstruktiven Vorschlägen, anstatt nur über das
Industriebier zu lästern?
Björn.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 995 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 11:20 |
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Antwort 24 |
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