Zitat von JanBr, am 16.9.2013 um
10:09 |
Ursprünglich ist München eine Hochburg
des dunklen Bieres gewesen (daher auch Münchner Malz). Das liegt am
steinharten Münchner Wasser.
Das Oktoberfest findet seit 1810 statt. Helles Lagerbier wird ungefähr um
1840 von Anton Dreher und 1842 von Josef Groll in Pilsen eingführt. Also
ist davon auszugehen das zumindest die ersten 30 Jahre Wiesn dunkles Bier
gab.
Glaubt man den historischen Quellen, wurde erst ca. 40 Jahre später auch in
München helles Bier gebraut, weil man erst ab da den Zusammenhang zwischen
Hopfenbittere und Wasser verstand. Bis dahin gibt es Quellen, die belegen
das am Rande der Wiesn eben Wiener Bier ausgeschenkt wurde (hier gab es
sehr viele Proteste der Münchner Brauer
diesbezüglich). |
Hallo Jan,
Eine extrem interessante Quelle zur Einführung des Hellen Biertyps in
München ist z.B.
Münchner Brauindustrie: 1871-1945 ab Seite 91.
Das Wiesnbier als helles Märzenbier Wiener Typ begann sich demnach in den
1880er/90er-Jahren durchzusetzen.
Ansonsten hatte es das helle Bier lange sehr schwer in München: Es wird ja
im Allgemeinen 1895 als die Geburtsstunde des Hellen Biers in München
angesehen, erstmals gebraut durch Spaten.
Ein paar wenige folgten rasch nach (u.a. Thomasbräu, Löwenbräu, Pschorr),
während 8 große Brauereien (Hacker, Münchner Kindl, Bürgerbräu,
Maximiliansbräu, Salvator, Franziskaner, Paulaner, Augustiner) auf Druck
der Wirte (die sich nicht in der Lage sahen, mehr als eine Sorte
auszuschenken) noch 1896 gelobten, den Trend zum hellen Bier nicht
mitmachen zu wollen...
Der Anteil hellen Biers krebste dann noch ein paar Jahrzehnte im
einstelligen Prozentbereich herum, und schoss dann erst nach dem ersten
Weltkrieg in den 20er-Jahren nach oben.
Moritz
____________________
Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.