Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 14:14 |
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Zitat: | Hi Hagen,
ich habe noch weitere Ideen für die Tastingmethode, konnte sie aber noch
nicht ausprobieren. Sehr vielversprechend erscheint mir eine Senseo
Kaffeepadmaschine mit Dauerfilterpads.
Die Pellets etwas zerdrücken, in den Dauerfilter geben und die Maschine
ihre Arbeit machen lassen. Das heiße Druckwasser dürfte die Aromastoffe
sehr gut rausbringen. Halt wie bei Kaffee auch. Gefiltert ist es auch
gleich, es gibt kein Gematsche-einfach ausspülen. Für pures Aroma mit wenig
Bittere könnte man auch direkt in ein Gläschen mit Eiswürfeln laufen
lassen. Wie gesagt...noch nicht getestet. |
Hab in einem anderen Fred mal eine Verbesserung der Tastingmethode
vorgeschlagen...
m.f.g
René
äähh...Link zu den Dauerpads
http://compare.ebay.de/like/300472734082?var=lv%3Cyp=AllFixed
PriceItemTypes&var=sbar
[Editiert am 13.6.2013 um 14:16 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 75 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 14:32 |
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Hi, Rene,
das Verfahren klingt gut, ich gebe aber grundsätzlich zu bedenken, dass
manche Hopfensorten, unangenehme Begleitaromen (DMS u.a.) mitbringen, die
normalerweise erst nach etwa 5-minütigem Kochen ausgetrieben werden.
Übrigens ein Grund, warum sich meiner Meinung nach nicht jeder Hopfen als
Stopfhopfen eignet…aber vielleicht bin ich da auch einfach zu pingelig.
Hingegen habe ich solche unangehmen Begleitaromen schon öfter in gestopften
Bieren erschmeckt (überwiegend US-Craftbiere).
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 14:49 |
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Hi Michael,
das stimmt natürlich! Könnte man mit dieser Methode ja leicht herausfinden.
Außer einem Teelöffelchen Hopfen und einem Schluck Bier riskiert man ja
nix..
m.f.g
René
[Editiert am 13.6.2013 um 14:50 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 77 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 14:52 |
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Ja, Rene, aber es bestünde ja die „Gefahr“, dass man diese Aromen, die
eigentlich Fehlaromen sind, dem jeweiligen Hopfen als spezifisches
Charakteristikum zuordnet.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 15:15 |
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Hi Michael,
ehrlichgesagt habe ich in der Literatur noch nichts über DMS in Hopfen
gelesen. Auch im MEBAK nicht. Ich vertraue Dir da einfach..
DMS wird ja durch Bakterien erzeugt. Je nach Jahrgängen ist Malz deshalb
mehr oder weniger belastet. Bei einigen Bitterhopfen werden "knoblauchige"
Töne, (also vermutlich was mit Schwefel) bei sehr späten Aromagaben immer
wieder erwähnt. Hast Du da Infos..?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 79 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 19:59 |
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Hi, Rene, ja klar, habe ich Infos...
Zum Beispiel hier von der TUM Seite. Schau mal auf Seite 56 bei der
Hopfenölzusammensetzung, da hat es zahlreiche Schwefelverbindungen incl.
DMS.
Ich habe das auch noch woanders gelesen in einem FZ Sachon Dokument, das
werde ich bei Gelegenheit noch mal suchen. Da wurde empfohlen, wenn schon
späte Hopfengaben, dann am besten 5 Min. Kochzeit, das würde i.a.
ausreichen, diesen üblen Stinkern den Garaus zu machen.
EDIT: Ah, habs gefunden hier. Es geht zwar nicht explizit um DMS aber um
"unangenehme Aromanoten", auf der letzten Seite, mittlere Spalte.
Ach ja, was ich aber noch nie gehört habe ist, das DMS von Bakterien
gebildet wird. Soweit ich weiß, ensteht es im Rahmen der Keimung der
Gerste, wobei ja nur der Precursor gebildet wird, der dann im Laufe des
Bierherstellungsprozesses zu freiem DMS umgesetzt wird, welches leicht
flüchtig ist und durch entsprechend lange Kochung ausgedampft werden soll.
Zumindest ist das mein Kenntnisstand.
Gruß
Michael
[Editiert am 13.6.2013 um 20:20 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 21:30 |
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Hi Michael,
nun ja, DMS wird von Bakterien gebildet, ist verantwortlich für sauren
Regen, Mundgeruch, den Duft des Meeres und ist ein Indikator für die
bakterielle Kontaminierung bei der Malzherstellung...steht zumindest so bei
Wikipedia?
http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylsulfid
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 81 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 22:27 |
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Rene, bitte nicht böse sein, aber hast Du noch eine ander Quelle als
ausgerechnet Wikipedia? In allen wissenschaftlichen Publikationen, die ich
so kenne (incl. dem allseits bekannten und renommierten Prof. Narziß) habe
ich davon noch nie etwas gelesen. Daher würde ich den Wahrheitsgehalt des
Wikipediaartikels in diesem Falle anzweifeln wollen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 22:45 |
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hochinteressant, daher abo.
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 83 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.6.2013 um 04:10 |
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Hi,
DMS wird während des Kochens aus Aminosäuren (s-Methylmethionin) in hell
abgedarrten Malzen gebildet.
Ein kleiner Teil wird während der Gärung durch die Hefe zu DMSO
abgebaut.
Normale unvermälzte Gerste enthält kein s-Methylmethionin.
Hopfen kann ebenfalls je nach Sorte geringe Mengen enthalten.
Enterobacter agglomerans aber produziert z.B. auch DMS, genauso wie manche
wilden Hefen...
Siehe auch: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/j.2050-0416.1983
.tb04142.x/abstract
Grüße
[Editiert am 14.6.2013 um 04:15 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 84 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2013 um 06:51 |
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Hi, Dennis,
vielen Dank für den interessanten Link!
Jedoch spielt die bakterielle oder „heferielle“ Ursache für das
Vorhandensein von DMS doch eine sehr untergeordnete Rolle (lt. der
Publikation).
Renes Aussage "DMS wird ja durch Bakterien erzeugt" hatte ich so
verstanden, als wäre das eine der wesentlichen Ursachen für das
Vorhandensein von DMS bzw. seiner Vorstufen und das wäre mir neu
gewesen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2013 um 07:11 |
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Hi Michael,
bei Wikipedia steht nur es ist ein "Indikator" für die bakterielle
Infektion bei Malz. Auch im Narziss und co. steht immer nur, dass der
Gehalt an S-Methyl-Methionin je nach Sorte, Jahrgang, klimatischen
Bedingungen usw. schwanken kann. Ich hab mir also noch mal die Finger
wundgoogelt und das hier gefunden..
http://biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=932862
Die Pflanze entwickelt das S-Methyl-Methionin gegen Infektionen. Es wird
also direkt von der Pflanze gegen Bakterien gebildet und ist somit
ein Indikator für die bakterielle Belastung. Genau wie Wikipedia gesagt
hat. Du liegts also völlig richtig und ich habe was durcheinander
gebracht... Thanks
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 86 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2013 um 07:15 |
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Rene, ich glaube, wir müssen UNBEDINGT mal ein DMS freies Bierchen zusammen
trinken! ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2013 um 07:25 |
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Unbedingt ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 88 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 15.6.2013 um 11:05 |
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Hi,
ich hoffe ich habe die Antwort nicht in diesem Thread überlesen, aber es
kam hier die Frage auf wie lange man
Extrakt noch kochen sollte, bzw wie man, wenn man die Extraktkochzeit
reduzieren möchte mit dem Hopfen umgehen sollte.
Eine Idee wäre das Hopfenkochen nur mit Wasser durchzuführen und das
Extrakt für die bessere Mischung erst gegen Ende zuzugeben. Einwand dagegen
war der PH-Wert des Wassers, der ja die Bitterstoffauslösung ungünstig
beeinflusst (in dem Fall, wenn ich es richtig verstanden habe, erhöht).
Meine/Unsere Frage ist: Kann ich dieses Problem bekämpfen indem ich das
Wasser zum Hopfenteekochen mit Milchsäure behandle? Folgefrage: Wenn das
geht, was passiert dann mit dem PH Wert wenn ich das Extrakt dazu gebe?
Vielen Danke für's Lesen/Mitdenken, bestimmt hat hier jemand Hilfe.
Gruß - kvendlar, der sich überlegt ob er neben dem grad maischenden Stout
noch nen Hopfentee kocht.
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Antwort 89 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2013 um 12:43 |
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Mmmm, verkehrte Welt irgendwie...egal, also der pH ist das Eine, das andere
ist aber, dass der Extraktgehalt (bei normalem Hopfenkochen) einen direkten
Einfluss auf die Bitterstoffausbeute hat. Je höher der Extrakt, desto
niedriger ist die Ausbeute bzw. IBU Zahl später. Wenn Du aber den Hopfen
nur mit Wasser kochst, wird es wohl etwas schwierig, den IBU Wert zu
ermitteln bzw. einzustellen.
Ich habe mal ein wenig gespielt, wenn man bei der IBU Berechnung eines
Maibocks mit 35 IBU und 16,5°P den Extrakt auf 0,1°P stellt (Null geht
nicht, sonst gibt es Division durch Null), dann steigt der IBU Wert von den
berechneten 35 auf 67. Rein theoretisch müsste man dann die Hopfengaben
stark verringern, um auf den angestrebten IBU Wert zu kommen.
Aber das alles ist m.E. nicht machbar, denn wie sieht es dann aus, wenn man
später diesen Hopfenwassersud in den Extrakt schüttet, da weiß ich nicht,
was dabei dann später herauskommt.
Gruß
Michael
[Editiert am 15.6.2013 um 12:48 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Senior Member Beiträge: 184 Registriert: 19.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.4.2014 um 15:50 |
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Den Thread nochmal kurz rausgekramt.
Ich wollte auch mal ein paar Hopfen verkosten. Also die einen meinen
Kistallweizzen, die anderen liebe "normales" Bier. Kann mir mal eine renn
Tipp geben, was für überall erhältliches Kaufbier sich hier eignet. Wäre zb
ein Export besser geeignet, als ein schlankes Pils? Hat da vielleicht
jemand ein paar Tipps parat?
Und wie siehts mit den Mengen aus? Sonderlich viel wird man ja wohl für ne
Flasche nicht brauchen. Reichen 1-2 Pellets mit ein bißchen Wasser?
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Antwort 91 |
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