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Autor: Betreff: Lohnt es sich Hefe in NaCl einzulagern???
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Mundi
Beiträge: 153
Registriert: 3.2.2005
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red_folder.gif erstellt am: 23.8.2006 um 22:57  
hi Tomagain2

nur noch kurz auf die Schnelle. Die kleinsten Gefässe, die ich verwende, sind Cryoröhrchen, die autoklavierbar sind. Damit kann ich sie im Dampfkochtopf sterilisieren. Bestellt habe ich die bei Carl Roth.

Mit denen kann ich mit relativ wenig Aufwand Schrägagar anlegen.

Angefangen habe ich mal mit normalen Marmaladegläsern. Das hat zu Hause nur Zoff gegeben, da ich einerseits im Keller viel Platz brauchte und meine Frau jedes Mal zu wenig Gläser hatte, wenn sie Marmalade einkochen wollte. :mad:

Gruss

Mundi
Profil anzeigen Antwort 25
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Beiträge: 217
Registriert: 20.5.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.8.2006 um 23:16  
Hallo,

aja ich sollte erst googeln :) http://netbeer.org/content/view/17/42/lang,de/ erklaerts.

Trotzdem Danke ;)
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 26
Gast

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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 05:42  

Zitat:

Zitat von Wolf, am 23.8.2006 um 21:47

woher weißt Du das? Hast Du schon mal Hefe in Kochsalzlösung eingelegt? Wenn nicht, würde ich ganz einfach den Mund halten. Osmotisch ausgelaugt werden kann sie nicht, denn deswegen wird sie ja in eine 0,9%ige Kochsalzlösung gelegt.


Auf solch einen Umgangston antworte ich normalerweise nicht, deshalb betrachte es nicht als eine Antwort an dich, denn du bist total lernunfähig.

Für die vielen Mitleser:

Der Irrglaube bei Kochsalzlösung liegt darein, dass von manchen Leuten angenommen wird es handele sich hierbei um eine neutrale Pufferlösung welche jeglichen Stoffaustausch zwischen Zellinnerem und der Lösung verhindere.

Tatsächlich verhindert physiologische NaCl lediglich auf Grund ihrer Molarität ein Entgleisen des Wasserhaushaltes einer Zelle, nichts weiter.

Dazu etwas mehr Theorie:

Die äussere Haut einer Zelle (in diesem Fall Hefezelle) ist semi permeable (halb-durchlässig), d.h. sie ist für manche Stoffe durchlässig und für andere nicht.

Befindet sich solch eine Zelle in einer wässrigen Lösung, möchten sich die Stoffe austauschen, sodass hinterher überall die gleiche Konzentration herrscht - siehe dazu auch Wikipedias OSMOSE - Wenn diese Stoffe nicht durch die Zellwand diffundieren können (semi-permeable), dann wird die Zelle Wasser aufnehmen, das kann soweit gehen bis sie platzt.

Den Vorgang kennen wir bei reifen Kirschen im Regen.
Die Kirsche ist so voll Zucker, dass sie die Regentropfen durch die Haut aufnimmt bis sie platzt.

Diese Wasserspiele werden von der physiol. NaCl. bei der Hefezelle verhindert. Nicht aber der Austausch von Stoffen, z.B. wichtige Nährstoffe, Elektrolyte u.s.w. diese folgen dem Gesetz der chemischen Konzentration und diffundieren durch die Zellwand in das sie umgebende Medium, welches in diesem Falle ja ausser NaCl keine weitern Pufferstoffe beinhaltet.
Das ist auch der Grund warum ich immer sage, dass sogar Leitungswasser, kein Aqua dest., besser zum Einlagern von Hefe geeignet ist als NaCl.

Die Hefe wird also durch das NaCl. erheblich geschwächt und macht somit immense Schwierigkeiten sich wieder an normale Bedingungen zu gewöhnen.

Bei Einlagerung auf Agar geschieht genau das Gegenteil. Die Hefe sitzt auf ihrem liebsten Nährmedium und schläft bei Nahrungsverknappung einfach ein ohne ihr osmotisches Gleichgewicht zu verlieren.
Sobald dann wieder Nahrung dazu kommt, kann sie unverzüglich wieder ihre Arbeit aufnehmen.

sodenn, happy hefebanking

Achso, für diejenigen die es noch nicht kennen. Hier habe ich eine vereinfachte Anleitung zur Herstellung eines Agarbodens: hier klicken



[Editiert am 24.8.2006 um 05:56 von heavybyte]
Antwort 27
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tinoquell
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 05:45  
Hallo

@knutshome :
Super Link, hier wird alles gesagt !
Hier noch einige Links aus unserem Forum :
Agar
NaCL

Ich habe vor 14 Tagen eine 1 Jahr alte Agar Kultur problemlos wiederbelebt. Längere Erfahrungen habe ich noch nicht machen können.

Man kann beliebig viele 'Kinder' von jeder Kultur (Agar / NaCl) ziehen, wenn man zwischendurch die immer 'mal Hefe vermehrt

Ständige Belüftung ist nach meiner Erfahrung genau so wichtig wie regelmäßiges 'Füttern'. Beim Füttern bin ich immer noch auf der Suche nach einem richtigen Modus - momentan läuft das sehr nach Gefühl, ich denke, man kann da noch optimieren.

Zum Belüften verwende ich eine Aquarienpumpe mit einem 'sterilen Spritzenvorsatzfilter' (Apotheke) zur Entkeimung der Luft sowie einem Modellbau - Benzinfilter (Conrad) als Sprudelstein - den kann man zerstörungsfrei auskochen.

Um das Überschäumen zu verhindern habe ich eine Schaltung auf Basis des B555 gebastelt (Stichwort 'Sensorschalter' , siehe z.B. hier - Meine Schaltung ist etwas einfacher, ich muss mal aufmalen...)

Zum Einlagern verwende ich so ganz kleine Gläser aus dem Feinkostladen - z.B. von so einem Meerrettichsortiment. Die sind nur 3 cm im Durchmesser und vielleicht auch so hoch - also sehr platzsparend.

Die anderen Fragen von Tomagain würden mich auch interessieren ..

Grüße
Tino


____________________
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 28
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Mundi
Beiträge: 153
Registriert: 3.2.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 07:00  
hi heavybyte,

habe ich das richtig verstanden? Da diffundieren Stoffe in die NaCl Lösung, auch wenn die beiden Lösungen isotonisch sind?

Gruss

Mundi
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 07:14  
Hallo mundi,

ja klar, wie ich sagte, die physiol. Kochsalzlösung reguliert nur den Wasserhaushalt einer Zelle, verhindert, dass die Zelle Wasser aufnimmt oder abgibt.

Alle anderen Stoffe folgen ihrem Gefälle.

Diese Physik macht man sich z.B. in der Dialyse zunutze.
Antwort 30
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Rainer
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smilies/smile.gif erstellt am: 24.8.2006 um 07:56  
Hallo Tomagain2
den Bodensatz einer Flasche schütte ich direkt in die im Erlemeyerkolben ausgekochte (erkaltete) Würze. Früher durch häufiges schütteln, heute, dank dem Forum wird auf dem selbstgebauten Magnetrührer weitervermehrt. Belüften wäre nicht schlecht, kann ich noch nicht. Klappt aber trotzdem. Ein paar Tropfen lasse ich noch aus der Flasche auf einen Agarboden fallen. Auch davon habe ich ein paarmal einen Starter hergestellt.
Möchte noch kurz anmerken.
Wir hatten mal die Diskussion über Aufbewahrung des Agarbodens. Ich habe immer Petrischalen genommen. Mittlerweile nehme ich Marmeladengläser und Petrischalen. Nun sind fast alle Petrischalen vom Schimmel befallen, die Marmeladengläser sind OK.
Gruß
Rainer


[Editiert am 24.8.2006 um 07:59 von Rainer]
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Leoric
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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 08:42  
Hallo Hefebauer!

Sieht so aus, als wäre das hier mal wieder eine dieser Grundsatzdiskussionen. Theorie hin oder her: beides funktioniert. Mir ist noch kein einziger NaCl-Starter daneben gegangen, was nicht heißt, dass das nicht auch passieren könnte. Der Bericht von den verschimmelten Agar-Petrischalen verdeutlicht, dass beide Methoden nicht ohne Risiken sind.

Jan


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Rainer
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 09:26  
Hallo Jan,
hiermit wollte ich auch nur ausdrücken, das man die Richtigen Aufbewahrungsgefäße nehmen sollte (muß).
Gruß
Rainer
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stahlsau
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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 09:30  
hi,
für mich ist das mit dem ganzen Hefemanagement nix ;)
Ich fülle nach der Hauptgärung ~0,5l dickbreiige Hefe in eine der "unkaputtbaren" Colaflaschen, fülle die mit Wasser auf und verstau sie bis zum nächsten Sud im Kühlschrank. Dann, 1-2 Tage vor dem Braugang stelle ich die Flasche an einen wärmeren Ort (Zimmertemp.) und öffne den Deckel etwas, so dass bei zu großem Druck etwas entweichen kann. Wenn die Würze dann fertig ist, schüttel ich nur den Bodensatz auf und kippe alles ins Gärfass. Aufgrund der riesig hohen Anzahl an Zellen geht die Gärung dann auch meistens innerhalb von wenigen Stunden schon richtig los.

Zur Lagerzeit kann ich nur sagen, dass ich schon Hefe die 3 Monate alt war problemlos verwendet habe - da ich normalerweise in kürzeren Abständen braue ist das lange genug für mich.

Ist halt Geschmackssache, wie heavy schon sagte - jeder wie es ihm Spass macht ;)


____________________
Das ist eine Signatur.
Profil anzeigen Antwort 34
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 09:45  

Zitat von stahlsau, am 24.8.2006 um 09:30
Ich fülle nach der Hauptgärung ~0,5l dickbreiige Hefe in eine der "unkaputtbaren" Colaflaschen, fülle die mit Wasser auf und verstau sie bis zum nächsten Sud im Kühlschrank.

Das ist eine Methode die ich unbedingt auch empfehlen kann undauch schon oft empfohlen habe.

Sie hat nur einen entscheidenden Nachteil: nach 5-8maliger Verwendung ist Schluss, dann muss frische Hefe her.

Auch Hobbybrauer die die Abwechselung lieben, also öftermal eine andere Biersorte mit verschiedenen Hefen herstellen, die also einen Hefestamm längere Zeit bevorrätigen wollen, sind mit der Agar-methode bestens bedient.

Ichselbst, weil ich überwiegend immer dasselbe Bier braue, Pils, handhabe es auch oft so wie stahlsau das macht, einfach die geerntete Hefe mit Wasser auffüllen und ab in den Kühlschrank.
Antwort 35
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tinoquell
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 11:28  

Zitat:
Sie hat nur einen entscheidenden Nachteil: nach 5-8maliger Verwendung ist Schluss, dann muss frische Hefe her.


Da möchte ich mal nachhaken : Warum eigentlich ? Ich habe auch schon davon gelesen, auch von Degenerierung und so.
Aber was genau ist hier anders als bei einer Zucht in Agar ? Die alten Hefezellen, die ich immer unweigerlich mit erwische ? Die Verunreinigungen ? ..?
Das dürfte doch eigentlich nicht mehr werden, wenn ich jedes mal wieder neu die (frische) Kernhefe ernte ?

Interessante Sache, die Hefe :thumbup:

Danke
Tino


____________________
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 36
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 11:36  
Auf Agar bringst du eine kleine Zahl hefezellen auf, welche sich dann rasch über die gesamte Oberfläche vermehrt.
Das heisst, das Verhältnis toter zu lebender Zellen wird positiv verändert.

Bei der späteren Aufzucht, können auchnur wieder die lebenden Zellen sich in die Würze hinein vermehren, d.h. du bekommst eine ziemlich reine Hefekultur.

Beim Weiterführen von geernteter Hefe schleppst du alle Verunreinigunge mit und die Kontaminationen summieren sich.
Antwort 37
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marvin
Beiträge: 881
Registriert: 2.9.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 11:50  

Zitat:
Da möchte ich mal nachhaken : Warum eigentlich ? Ich habe auch schon davon gelesen, auch von Degenerierung und so.


nur mal so ein Verdacht von mir:
Wenn die Hefe sich vermehrt, passiert da nicht auch mal eine Mutation, die dann beim Weiterführen (also wieder vermehren) weitergezogen wird?
Wenn ja, ist es doch damit zu erklären, warum eine Hefe nach 5-8 Zügen, na ich sag mal nicht unbrauchbar wird, aber sich doch zum negativen hin verändert?!?

Gruß

Marvin


[Editiert am 24.8.2006 um 12:09 von marvin]
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 11:58  
@heavybyte

ich wiederhole nochmal meine Frage: Hast Du schon mal Hefe in NaCl-Lösung eingelegt oder nicht? Wenn man mit einer Methode keine Erfahrung hat, einfach mal den Mund halten. Weiß nicht wie ich das umgangstonmäßig anders ausdrücken soll.
Ich habe mir neulich erst eine Belgische Ale-Hefe, eingelegt am 25.2.05, hochgezogen. Von einer Schwächung kann hier keine Rede sein. Wer ist hier also lernunfähig?
Akzeptiere es ganz einfach, dass es außer Deiner Agar-Methode noch andere Möglichkeiten gibt Hefe zu konservieren bzw. heranzuziehen. Deine Agar-Methode habe ich auch schon ausprobiert und sie hat vor allen Dingen den Vorteil, dass man nur sehr wenige intakte Zellen braucht.

@all

Wer die Kochsalzmethode mal ausprobieren möchte, hier ist die Anleitung: http://www.hobbybrauer.info/ unter Downloads
Läßt sich gut mit der Agar-Methode kombinieren.

Noch etwas zur Schaumentwicklung beim Belüften: Hier gegen helfen ein paar Tropfen Salatöl und schon wird die Schaumentwicklung gebremst. Wer Bedenken hat wegen der Schaumstabilität des Bieres den kann ich beruhigen. Die paar Tropfen haben keinen Einfluss auf die Schaumstabilität, zumal Malz bzw. die Braugerste und auch andere Getreide Fett in nicht unerheblichen Mengen enthalten.


Grüße
Wolfgang


[Editiert am 24.8.2006 um 14:30 von Wolf]
Antwort 39
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Registriert: 24.8.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 12:48  
@Wolf
Zitat:
dass es außer Deiner Agar-Methode noch andere Möglichkeiten gibt Hefe zu konservieren

"außer Deiner" , oder "außer der"?

Ich meine, wurde denn diese Methode von heavybyte entwickelt, oder wird sie von ihm nur angewandt?

Viele Grüße

Uwe
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Mundi
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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 15:46  
hallo stahlsau,

natürlich mach ich das auch so. Die Hefe kommt nach der Hauptgärung in ein WECK Glas und wenn ich innerhalb von zwei Monaten wieder die gleiche Hefe brauche, wird die wieder verwendet. Innerhalb von zwei Monaten habe ich diese Hefe innerhalb von kürzester Zeit wieder aktiv.

@heavybyte. Deiner Beweisführung kann ich jetzt folgen. Die Analogie zur Dialyse leuchtet mir ein. Meine Erfahrung aus der Praxis zeigt aber, dass ich bis zu drei Jahre alte Hefe aus NaCl wieder problemlos aktivieren kann. Vorher habe ich keine Hefe eingelagert. Ich greife auf diese Hefe zurück, wenn ich wieder die Ursprungshefe brauche. Ich mach dann nicht einen Starter sondern aktiviere die Hefe in kleinen Mengen und mache dann die Abstriche auf Agar.

Viele Grüsse

Mundi
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 16:55  
Hallo Mundi,

ich habe ja auch nicht gesagt, dass das mit der NaCl garnicht geht, es gibt halt bessere Methoden.
Ich versuche mich auf das für Hobbybrauer relevante zu beschränken und da wurde unter anderem auch der hohe Preis für NaCl genannt. Dabei ist ganz klar, dass das Wasser aus dem Hahn mindestens genausogut ist und ja fast nix kostet.

Man könnte noch sehrviel mehr dazu sagen, ich weiss nurnicht ob das alles so interessant für Hobbybrauer ist.

Man könnte jetzt die ganz Schlauen, die die so schlau sind, dass sie anderen dem Mund verbieten wollen, mal ganz fachlich ein paar Fragen stellen, z.B. wurde da behauptet
Zitat:
Osmotisch ausgelaugt werden kann sie nicht, denn deswegen wird sie ja in eine 0,9%ige Kochsalzlösung gelegt.

.

Meine ganz fachliche Frage wäre jetzt folgende: 0,9% Saline ist mit 308 mosm/l für das menschliche Blut isoton, physiologisch, gilt das denn auch für Hefezellen?
Haben denn Hefezellen genau dieselben Inhaltsstoffe wie Blutzellen?
Könnte es nicht auch sein, dass Hefezellen eine ganz andere Molarität zur isotonen Lösung bräuchten?

Warum kann man dann keinen Meerwasserfisch in Süsswasser schmeissen? und umgekehrt einen Süsswasserfisch in Meerwasser?

hmmm... bin mir ganz sicher, die Antwort kommt ganz schnell und präzise.

viele Grüsse
Antwort 42
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Mundi
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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 18:05  
die Frage ist jetzt nicht wirklich an mich gerichtet, oder doch.... :red:
Profil anzeigen Antwort 43
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.8.2006 um 18:38  
achwo Mundi, nein nein, das war nicht an dich gerichtet :)
Antwort 44
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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2006 um 07:57  
Moin,

ich lagere selbst unter Kochsalzlösung ein und finde diese Methode eigentlich ungemein praktisch und auch nicht wirklich teuer. (Was bezahlt ihr für Kochsalzlösung?) Probleme hatte ich mit dieser Methode bisher nicht. Ich lagere allerdings auch immer nur eine gewisse Menge in einer 100ml Flasche ein und ziehe mir daraus einen Starter.
Der Einwand der ausgeschwemmten Nährstoffe klingt logisch und ist auch in der Literatur belegt - so lange sich aus der Kochsalzlösung sicher ein Starter ziehen läßt, kann man aber damit leben.

Was jedoch auch in der Literatur empfohlen wird, ist die Lagerung in verdünnten oder normalen Bier. Hat hier schonmal jemand experimentiert? Wenn man z.B. von seinem eigenen Bier eine gewisse Menge einkochen läßt und dieses dann zu der Hefe/Kochsalzlösung dazu gibt, dann sollte man den Nachteil der Nähstoffausschwemmung (teilweise) in den Griff bekommen.

Vielleicht ist dies ein Weg, die NaCl-Methode zu optimieren. Evtl. auch ein Versuch Wert, wenn die dickbreiige Hefe bis zum nächsten Sud aufbewahrt werden soll. Besser als Leitungswasser ist es allemal.

Gruß Lars
Profil anzeigen Antwort 45
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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2006 um 08:15  
Hallo icebaer,

die Idee mit dem Bier finde ich nicht gut. Im Bier befinden sich alle Ausscheidungprodukte der Hefe und wenn du es abkochst, dann entfernst du zwar einen Teil des Alkohols, konzentrierst aber die restlichen schädlichen Substanzen.

Durch Auffüllen mit Wasser werden diese Substanzen jedoch verdünnt was die Hefe sicher dankend annimmt.

Normales Wasser ist auch für Hefezellen ein natürliches Medium in welchem sie keinerlei Existezprobleme hat, Kochsalzlösung ist frei von allen anderen Substanzen, kommt auch in der Natur so nirgends vor, entzieht auch der Hefe deutlich mehr Substanzen als Wasser, sodass ich fest behaupte, dass Leitungswasser wesentlich besser für Hefe geeignet ist als Kochsalzlösung.

viele Grüsse
Antwort 46
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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2006 um 10:02  
@Heavybyte


Ich habe leider der dieser Publikation zugrunde liegenden Publikationen nicht im Zugriff, kann daher die Aussagen nicht genauer verifizieren, aber schau einfach mal selbst.

Meine Zitate beziehen sich auf dieses Dokument: http://www.student-online.net/Publikationen/341/

Zitat:
Ebenso wurde die Hefe häufig beim Lagern für längere Zeit unter Wasser aufbewahrt, was aus heutiger Sicht klar abzulehnen ist. (12)


Wir sind glaube ich einer Meinung, man sollte der Hefe eine Umgebung schaffen, in der möglichst keine Osmose statt findet.
Wasser ist also nicht ganz ohne Existenzprobleme für die Hefe. (siehe Zitat) Ob NaCl-Lösung besser ist, können wir weder belegen noch ausschließen. Leider werden zu den Versuchsreihen mit unterschiedlichen Salzkonzentrationen keine weiteren Angaben gemacht, aber zu einer Auslaugung kommt es hierbei auch. Sagen wir einfach mal, sie ist auch nicht besser.

Zitat:
Naturgemäß ist ein Substrat, welches den Nährstoffgehalt der Hefe nicht verschlechtert demjenigen vorzuziehen, die durch einen niedrigeren osmotischen Druck auf die Zellen diese zur Ionenabgabe zwingen.


Klar, in Würze fühlt sich die Hefe wohl, das wissen wir. Zum Einlagern möchten wir aber eine Gärung gerne verhindern. Welche Stoffe sind denn noch (außer Alkohol) im Bier, die die Hefe schädigen? Und in welchen Konzentrationen? Wir können ja nicht nur ein normales Bier sondern auch einen Bock brauen, in dem die Hefe auch jeden Fall höhere Konzentrationen dieser Stoffe entwickelt. Will sagen, wenn man also ein Bier abkocht und dann entsprechend verdünnt, dann müßte das eigentlich die ideale Lösung zum einlagern der Hefe ergeben.

Zitat:
Es wird eine Aufbewahrung der Hefe unter mit Wasser verdünntem Bier, reinem Bier oder am besten unter Sterilwürze empfohlen. (3)


Wie gesagt, ich will hier niemanden reformieren aber mir scheint der hier beschriebene Ansatz Grund genug, nochmal über die verwendeten Verfahrensweisen nachzudenken.

Für die Langzeitaufbewahrung kocht man sich selbst vielleicht Flaschen mit einer solchen Lösung ein (es gibt ja zum Einkochen von Säften auch diese Gummiverschlüsse wie bei NaCl Flaschen) und arbeitet dann wieder mit Spritze und Kanüle.
Wie gesagt, finde ich persönlich praktischer als Agar. Meine Meinung.

Und auch für die Aufbewahrung dickbreiiger Hefe sollte man nochmal über diese Publikation nachdenken. Klappt dann vielleicht noch besser als mit Wasser.

Zumindest kommt es auf einen Versuch an.

Gruß Lars
Profil anzeigen Antwort 47
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 25.8.2006 um 10:31  
Hallo icebaer,

hier stimme ich dir in allen Punkten zu.
Diese Publikation habe ichselbst schon oft zitiert und auch hier verlinkt, ich finde sie einfach phantastisch.

Die Aussagen die da gemacht werden haben zwar generell Gültigkeit, zielen aber doch auf eine kommerzielle Bierproduktion mit erheblich höheren Qualitätsstandards ab, als wir Hobbybrauer sie einhalten müssen.

Vieles von dem was wir Hobbybrauer tun, wäre in der Industrie so garnicht erlaubt oder möglich.

Meine bevorzugte Konservierung für Hefe ist immer der Agarboden, das habe ich auch immer deutlich gemacht.

Wenn wir Hobbybrauer von Aufbewahrung sprechen, dann sind das ganz sicher erheblich längere Zeiträume als es in der Industrie gehandhabt wird. Agarböden die älter als 3 Monate sind werden dort garnichtmehr verwandt, da haben wir Hobbybrauer keine Schwierigkeiten damit.

Wenn jetzt aber die Situation kommt, dass ich Hefe ernte und weiss, dass ich sehrbald wieder braue und diese Hefe weiterverwenden will, also ein Anlegen eines Agarbodens wegen der Kürze der Zeit keinen rechten Sinn macht, dann entscheide ich mich für die Verbringung in Wasser.
Das wird so auch in dieser Publikation empfohlen (Verdünntes Bier mit Wasser). Zum Zeitpunkt der Hefeernte habe ich ja Jungbier und die Möglichkeit die Hefe abzuternnen habe ich ja nicht.
Das Verhältnis ist etwa fifty-fifty.

In der Industrie stellt sich solch eine Frage ganz sicher garnicht erst, hier habe ich die Freiheit des Hobbybrauers auch von gewissen Qualitätsstandards abweichen zu dürfen oder auch zu müssen.

Wenn ich also vor dieser Entscheidung stehe, dann entscheide ich mich aus den von mir in vorangegangenen Posts genannten Gründen für das Wasser.

Mag durchaus sein, dass Kochsalzlösung genausogut ist/wäre, dazu kann ich nur Vermutungen anstellen, das zu erfahren ist in meinen Augen auch nicht so wichtig, da beide Methoden funktionieren.

Das zentrale Thema dieses Threads war eigentlich ein anderes, nämlich die Annahme Kochsalzlösung wäre das ideale Aufbewahrungsmedium für Hefe und würde die Hefe nicht schädigen und ihr auch keine Nährstoffe entziehen.

Diese Fehlannahme zu widerlegen, war meine einzige Absicht.

Wir gönnen uns die Freiheit von allen industriell geforderten Qualitätsstandards abweichen zu dürfen, obwohl wir uns soweit wie möglich daran anlehnen, deshalb führen wir hier auch Diskussionen die in der Fachliteratur so gut wie keinen Platz hat, weil solche Verfahren industriell garnicht zur Anwendung kommen.

viele Grüsse


[Editiert am 25.8.2006 um 11:22 von heavybyte]
Antwort 48
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