Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.1.2014 um 21:13 |
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Hallo Leute,
bei meinem letzten Sud, ein Pils mit Kombirast, gab es zwei
Besonderheiten.
Zum einen eine trübe Vorderwürze und vor allen keinen Würzebruch.
Bisher hatte ich meistens einen sehr starken Würzebruch, allerdings waren
fast alle Sude bisher auch mit weit höheren Stammwürzen.
Diesmal waren es nur 12%, sonst meist immer so 15 - 18.
Ich habe zunächst bei ca. 68 Grad eingemaischt und dann 66 Grad für 60min
gehalten.
Nach 35min war der Sud schon praktisch jodneutral und nach 40min dann
völlig jodneutral.
Trotzdem habe ich die 60min durchgezogen.
Das Läutern ergab eine ziemlich trübe Würze, vermutlich aufgrund einer
recht geringen Treberhöhe aufgrund der geringen Schüttung.
Treberhöhe schätze ich auf so 12cm. Allerdings hatte ich vergessen das Malz
zu konditioneren, das trägt sicher auch seinen Anteil dazu bei.
Man konnte beim Schroten schön sehen wieviel mehr Spelzen ohne
Konditionieren kaputt gehen.
Ich dachte mir "macht nichts, das geht noch mit dem Würzebruch raus".
Jetzt aber das wichtigste.
Beim Hopfenkochen (Vorderwürze und Aromagabe bei Flameout) entstand
überhaupt kein sichtbarer Würzebruch.
Dementsprechend trübe war dann die Würze die in den Gärbottich floss.
Leider hatte ich den PH Wert beim Maischen vergessen zu messen, obwohl ich
extra Teststreifen kaufte.
Ich habe dann die Würze vor der Hefezugabe gemessen und da war der PH Wert
5,2.
Ich habe den Eindruck das der Würzebruch umso besser gelingt je höher die
Stammwürze liegt ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 11.1.2014 um 21:27 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 00:11 |
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Hmm, seltsam, gar kein Bruch?! War es wirklich "kochen" im Wortsinn? Bei
mir habe ich ja schon so einiges erlebt, aber Bruch gab es eigentlich
immer, zumindest in meiner Erinnerung...
Na, egal, lange Lagerzeit wird schon für klares Bier sorgen. Meine
Jährlinge waren jedenfalls samt und sonders super klar.
Achim
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 10:47 |
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Hallo Bernd,
Natürlich korreliert eine
Trubmenge auch mit der Stammwürze(bei gleicher Rohstoffqualität), aber auf
das
Gelingen hat das keinen Einfluß - sofern der Whirlpool zur Schüttung
passt(->Überschüttung durch
die Malz-, aber vor allem durch die Hopfenmenge in Dolden oder Pellets).
Was bei Dir passiert ist kann ich nicht sagen, ich hatte solch ein Phänomen
aber auch schon.
Ich würde Dir raten Dein Jungbier heute umzudrücken, um den Kühltrub und
Reste vom Heißtrub loszuwerden.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 15:05 |
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Hallo Achim, hallo Oli
Mit zu wenig Kochleistung habe ich keine Probleme. Ich koche die 45L mit
4,5kW elektrisch.
Das ist eher zuviel als zu wenig. Es kocht sehr gut wallend und es
verdampft auch sehr viel.
Umdrücken werde ich noch nicht, das gärt ja gerade kräftig, insofern ist da
viel an Trubstoffen in der Schwebe aktuell.
Den besten Würzebruch erhalten ich regelmäßig bei Weizenbiersuden, da sieht
es aus wie Eierstich in einer klaren Suppe.
Ich nehme an das bei relativ geringen Stammwürzen auch die Bestandteile
relativ wenig vorhanden sind die zur Gerinnung
des Eiweiß führen.
Vielleicht waren 60min Kombirast einfach zu wenig ? (Abgemaischt wurde bei
78 Grad)
Aber das Problem scheint recht verbreitet zu sein. Das schlussforlgere ich
aus der geringen Anzahl von Antworten.
Vermutlich ist es bei vielen so aber sie wissen auch keinen Rat.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 15:06 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 15:18 |
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Ich wollte erst nicht antworten, aber gut..
Hatte das auch mal. Ein einziges Mal. Habe sogar noch Irish Moss gegen Ende
gegeben, aber es ist einfach nichts passiert, die Würze sah von der Trübung
her aus wie Schlammwasser. Das Bier hat sich leider nie vollständig geklärt
und ist irgendwann umgekippt.
Hat dir das jetzt geholfen?
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 15:22 |
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Moin Bernd
Treberhöhe von 12cm passt schon mal. Dass Deine Vorderwürze trüb blieb, ist
dann wohl eher ein technisches Problem. Also zu fein geschrotet = zuviel
Mehl und zuviele Spelzen kaputt, oder eine Stelle, wo Dein Läutermedium
(Läuterblech, Läuterhexe, Panzerschlauch) undicht ist und ungefilterte
Würze durchlässt.
Das dürfte aber meines Erachtens keinen Einfluss auf den Würzebruch haben.
Denn Eiweiß ist eigentlich immer in der Würze und das flockt zwangsläufig
auch durch Gerinnung aus.
Positiver Nebeneffekt dabei ist, dass im Würzebruch viele feine Partikel -
wie z.B. Mehl - gebunden werden.
NUll Würzebruch hatte ich allerdings noch nie. Selbst bei den beiden
8°Plato-Suden nicht. Würzebruch gibt es nach meiner Beobachtung immer.
Sicher hast Du Recht mit der Annahme, dass eine höhere StW einen stärkeren
Würzebruch bedingt, denn es wird einfach mehr Eiweiß mit in die Vorderwürze
übernommen. Aber selbst bei 8°P ist Eiweiß in der Vorderwürze.
Wenn Du also keinen Würzebruch hattest, kann ich mir nur vorstellen, dass
Du Malze mit Null Eiweiß (eher unmöglich) verwendet hast, oder (eher
wahrscheinlich) das Eiweiß in Deiner Vorderwürze durch einen unbekannten
Faktor ZERSTÖRT wurde.
Die Trübung ist also ein Läuterproblem, steht aber nicht in Korrelation zum
Ausbleiben des Würzebruchs.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 15:45 |
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Wenn es trübe bleibt wäre das ein Schönheitsfehler mit dem ich leben kann,
auch wenn es gerade beim Pils schon etwas klarer sein könnte.
Ich frage mich gerade was genau die Gerinnung auslöst ?
Die Hitze alleine wird es nicht sein, auch die Alphasäure des Hopfens
nicht, denn hier beim Pils ist viel mehr Hopfen drinn
als bei einem Weizen, das bei mir regelmässig einen sehr starken Würzebruch
zeigt.
Ich denke es wird der geringe PH Wert sein nach dem Maischen der den
Würzebruch einleitet?
Leider habe ich keine Ahnung wie hoch der PH-Wert beim Maischen liegen
sollte.
Wie gesagt lag der PH Wert nach dem Hopfenkochen und Abkühlen bei 5,2.
Ich bemerke gerade das ich von den 12cm Treberhöhe noch den Läuterboden
abziehen muss.
Es könnten also auch nur 10cm sein und das ist nach meiner Meinung recht
wenig wenn man doch laut Diskussion hier im Forum 30 - 35cm anpeilen
sollte.
Gut das aber nur wegen der trüben Vorderwürze. Ich hatte ja auch das
Konditionieren vergessen das sich bei
mir immer als sehr hilfreich erwies. Diesmal hatte ich Besuch und war
abgelenkt....
Kann mir jemand einen PH-Wert nennen den die Maische erreichen sollte ?
Weiß jemand was den Würzebruch (neben der Hitze) einleitet ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 16:34 von BerndH]
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 15:50 |
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Zitat: | Die Hitze alleine wird
es nicht sein |
Es ist die Abkühlung. Der Löslichkeitskoeffizient der denaturierten
Eiweisse sinkt, und sie flocken aus.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:18 |
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Würzebruch ist wie Eierstich in der Suppe.
Ich denke, dass der PH-Wert der Maische da weniger eine Geige spielt.
Ich habe bereits einige Sauerbiere und zig andere Biere mit
unterschiedlichsten Stammwürzen und zahlreichen Malzen, und somit
zwangsläufig auch unterschiedlichsten PH-Werten gebraut.
Würzebruch gab es aber immer, WEIL Eiweiß durch die Erhitzung und
konvektionsbedingte Abkühlung zwangsläufig ausflocken MUSS.
Daher nochmals. Wenn es keinen Würzebruch gab, war kein Eiweiß in der
Vorderwürze. Da das aber eigentlich unmöglich ist, ist anzunehmen, dass das
Eiweiß in Deiner Vorderwürze vollständig zerstört oder aber gewandelt /
verkapselt wurde. Und da es während des Maischens im Grundsatz keinen
Prozess gibt, welcher DAS hervorrufen könnte, schließe ich auf eine
chemische Reaktion. Also eine das Eiweiß zersetzende / verkapselnde
Substanz in der Maische oder Vorderwürze. (Reinigungsmittel ?)
Greets Udo
[Editiert am 12.1.2014 um 16:19 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:21 |
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Dennis du meinst den Kalttrub ?
Ich rede zunächst aber vom Würzebruch der während des Kochens entsteht,
bevor man abkühlt.
Übrigens hat mein "Trick" (zuschütten von zurück behaltenen Glattwasser, so
das die Temperatur im Kochpott schlagartig um ca. 4 - 5 Grad sinkt)
auch nicht geholfen und der hilft sonst immer.
Grüsse
Bernd
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:24 |
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:27 |
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Zitat: | schließe ich auf eine
chemische Reaktion. Also eine das Eiweiß zersetzende / verkapselnde
Substanz in der Maische oder Vorderwürze. (Reinigungsmittel
?) |
Eigentlich alles wie immer.
Das einzige was ich diesmal änderte war ein Zusatz von Calciumchlorid zum
Brauwasser.
Es wurden insgesamt ca. 2 Gramm für die Güsse des 45L Sudes zugesetzt.
Damit erreiche ich aber nur Werte im Wasser von denen einige schon fast das
zehnfache aus der Leitung heraus drinnen haben.
Aaahh und dann habe ich noch 4gr Hefenährsalz von Wyeast zugesetzt am Ende
des Kochens.
(Aber der Würzebruch wird ja zu Beginn des Kochvorgangs erwartet)
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 16:35 von BerndH]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:31 |
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Zitat: | Würzebruch gab es aber
immer, WEIL Eiweiß durch die Erhitzung und konvektionsbedingte Abkühlung
zwangsläufig ausflocken MUSS. |
Na das sehe ich
etwas anders.
Die Milch in einem Milchkaffe gerinnt erst dann wenn der PH-Wert des
Kaffees zu gering ist.
Das kann durch saure Milch oder zuviel Koffein/zu starken Kaffe der Fall
sein.
Bei Kaffee mit normalen PH-Wert bleibt das Eiweiß ungeronnen bis zum
letzten Schluck, auch wenn er kochend heiss ist.
Ja Udo, ich werde nachher mal eine Probe verkosten.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 18:28 von BerndH]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:35 |
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Zitat von BerndH, am 12.1.2014 um
16:21 | Dennis du meinst den Kalttrub ?
Ich rede zunächst aber vom Würzebruch der während des Kochens entsteht,
bevor man abkühlt.
Übrigens hat mein "Trick" (zuschütten von zurück behaltenen Glattwasser, so
das die Temperatur im Kochpott schlagartig um ca. 4 - 5 Grad sinkt)
auch nicht geholfen und der hilft sonst immer.
Grüsse
Bernd |
Udo hat es gerade schon gesagt: "Erhitzung und konvektionsbedingte
Abkühlung" ist das Stichwort.
Der Würzebruch entsteht an der Oberfläche: die Eiweisse denaturieren beim
Erhitzen der Würze am Topfboden, und sie koagulieren wenn sie an der
Oberfläche durch Abkühlen ausflocken.
Wenn erstmal Flocken da sind, könnte es sogar sein, dass diese die weitere
Ausflockung sogar ankurbeln, so dass überall in der Würze das Eiweiss
ausflockt - aber initial erfolgt die Ausflockung an der Oberfläche und/oder
den Wänden durch Abkühlung. ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:37 |
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Hmm.... bleibt die Frage warum es diesmal nicht ausreichte. Das Kochen
verlief wie immer.
Und mein "Kälteschock" hat diesmal auch keine Initialzündung eingeleitet.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 16:38 von BerndH]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:37 |
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Zitat von BerndH, am 12.1.2014 um
16:31 | Zitat: | Würzebruch gab es aber
immer, WEIL Eiweiß durch die Erhitzung und konvektionsbedingte Abkühlung
zwangsläufig ausflocken MUSS. |
Na das sehe ich
etwas anders.
Die Milch in einem Milchkaffe gerrint erst dann wenn der PH-Wert des
Kaffees zu gering ist.
Das kann durch saure Milch oder zuviel Koffein/zu starken Kaffe der Fall
sein.
Bei Kaffee mit normalen PH-Wert bleibt das Eiweiß ungeronnen bis zum
letzten Schluck.
Ja Udo, ich werde nachher mal eine Probe verkosten.
Grüsse
Bernd
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Das erschließt sich mir nicht, weil ich meinen Kaffee immer nur schwarz
trinke
Ich mag aber bezüglich Vorderwürze nicht so wirklich an den Faktor PH
glauben, denn ich habe wie gesagt noch nie NULL Würzebruch beoachtet. Mir
erscheint es da eher wahrscheinlich, dass irgendwelche Rückstände von
Reinigungsmitteln am Gerät für dieses Phänomen verantwortlich sind. Deshalb
auch meine Bitte, doch mal die körpereigenen Sensoren zu verweden.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:44 |
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Also Reinigungsmittel kann ich eigentlich ausschliessen weil ich alles
immer abkoche.
Das gilt für die Töpfe wie die Schläuche und den Sputnikfilter als auch für
den Eintauchkühler (aber der kommt eh erst später zum Einsatz).
Bis zum Hopfenkochen hatte der Sud nur Kontakt mit Geräten die allesamt
zuletzt nur heisses Wasser sahen.
Was noch bedenkenswert ist, ist die Tatsache das der Würzebruch bei höheren
Stammwürzen bei mir immer gut klappte und bei geringeren
Stammwürzen immer recht schwach ausfiel und diesmal sogar ganz ausblieb.
Einen Zusammenhang scheint es also doch zu geben. Hohe Stammwürze = mehr
Schüttung = geringerer PH-Wert des Sudes.
Mir fällt noch ein Unterschied zu früheren Suden ein, diesmal war es
Doldenhopfen. Sonst immer Pellets.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 17:20 von BerndH]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:57 |
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Moin Bernd
12°Plato sind eigentlich der Standart für ein "normales" Vollbier. Und
jeder Autor von Brauanleitungen geht üblicherweise von einem typischen
Vollbier aus und weist auf den Würzebruch hin.
Das bedeutet, dass bei 12°P der Würzebruch erwartet wird. Ich wage sogar zu
behaupten, dass selbst beim Kochen von Glattwasser < 2°P noch
geringfügiger Würzebruch auftritt.
Bezüglich der Hopfung sehe ich auch keine Anhaltspunkte. Meinen
Vorderwürzen war und ist es egal, ob der Hopfen als Dolde oder als Pellets
gegeben wird.
Greets Udo
Edith: ABO
[Editiert am 12.1.2014 um 17:18 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 16:59 |
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Das sagt unser "hauseigenes" Wiki:
Der optimale pH-Wert für die Eiweißgerinnung liegt unter 5,2. Um diesen
Bereich zu erreichen oder wenigstens nahe zu kommen, ist gut gelöstes Malz
und eine geringe bis negative Restalkalität des Brauwassers oder eine
biologische Säuerung der Würze (Sauermalz, biologische Milchsäure) nötig.
Außerdem begünstig ein möglichst intensiver Kochvorgang mit starker
Dampfblasenbildung, eventuell mit zusätzlichem Innenkocher, die
Gerinnung.
Schade das ich vergessen hatte die PH-Messstreifen beim Maischen
einzusetzen.
Nach Kochen und Abkühlung waren es dann wie bereits geschrieben PH 5,2.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 17:21 von BerndH]
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 17:25 |
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Ich würd spontan auch auf ein pH Problem tippen.
Eiweiß denaturiert im Sauren, das ist auch der Grund, warum Sahnespender
mit LAchgas und nicht mit CO2 betrieben werden.
Der Hopfen soll den Eiweißbruch auch unterstützen, vielleicht war es eine
Kombination aus nicht sauer genug und wenig Hopfen?
Manche Brauereien (z.B. Schneider) betreiben deshalb auch biologische
Würzesäuerung nach dem Läutern (nicht zu verwechseln mit
Maischesäuerung).
Stefan
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 17:41 |
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Entschuldige bitte lieber Udo, aber hier werden mit dem Brustton der
Überzeugungen viele Halb- und Unwahrheiten verbreitet.
Narziss denkt anders und widmet der
Koagulation des Eiweißes ein ganzes Kapitel. Und unter den sehr
vielen Faktoren, die da genannt werden, ist der pH-Wert ein ganz
wesentlicher!
Zitat: | Ich habe bereits einige
Sauerbiere und zig andere Biere mit unterschiedlichsten Stammwürzen und
zahlreichen Malzen, und somit zwangsläufig auch unterschiedlichsten
PH-Werten gebraut. |
Wo siehst Du einen
Zusammenhang zwischen Würze-pH und einer eventuellen, späteren Vergärung zu
Sauerbier?
Zitat: | Würzebruch gab es aber
immer, WEIL Eiweiß durch die Erhitzung und konvektionsbedingte Abkühlung
zwangsläufig ausflocken MUSS. |
Woher nimmst Du
bloß diese Gewissheit?
Wiederum laut Narziss verläuft zwar die erste Stufe, die
Denaturierung des Eiweißes, gewöhnlich vollkommen: Es scheidet sich
in feiner Form aus, flockt aber nicht zusammen. Die zweite Stufe,
die Koagulation, hingegen nicht immer, wofür es wie gesagt sehr
viele Faktoren gibt (Würze-pH, Polyphenole, Art und Dauer des Kochens, Form
der Pfanne uvm).
Zitat: | Und da es während des
Maischens im Grundsatz keinen Prozess gibt, welcher DAS hervorrufen könnte,
schließe ich auf eine chemische Reaktion. Also eine das Eiweiß zersetzende
/ verkapselnde Substanz in der Maische oder Vorderwürze. (Reinigungsmittel
?) |
Ist das jetzt geraten, oder hast Du Quellen
für so etwas? Vor allem:
Zitat von TrashHunter, am 12.1.2014 um
15:22 | Wenn Du also keinen Würzebruch
hattest, kann ich mir nur vorstellen, dass Du Malze mit Null Eiweiß (eher
unmöglich) verwendet hast, oder (eher wahrscheinlich) das Eiweiß in Deiner
Vorderwürze durch einen unbekannten Faktor ZERSTÖRT
wurde. |
Was bitte stellst Du Dir unter Zerstörung
des Eiweißes vor
Zitat: | Die Trübung ist also ein
Läuterproblem, steht aber nicht in Korrelation zum Ausbleiben des
Würzebruchs. |
Da widerspreche ich Dir: Bei
fehlender oder unvollkommener Koagulation scheidet sich zwar das Eiweiß in
feiner Form aus, flockt aber nicht zusammen (s.o.) und erscheint daher als
Trübung.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 17:43 |
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@ BerndH: Sowas in der Art hatte ich auch schon mal, bei meinem Versuch ein
Leichtbier zu brauen. Zu Kochbeginn entstand praktisch kein abschöpfbarer
Schaum und auch die Bildung des "Eierstichs" bleib komplett aus. Das ganze
war eine extrem trübe Brühe.
Mein Gedanke damals war, dass das Eiweiß in sehr sehr feinen Flocken
ausfiel, aber nicht zu den typischen großen Fäden und BAtzen
zusammenklumpte.
Letztendlich wurde es aber gutes und haltbares Bier, das aber sehr lange
lagern musste, bis es klar wurde.
Edit: Hier der Faden zu meinem Problem damals: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=20548#pid
[Editiert am 12.1.2014 um 17:47 von Rudiratlos]
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 17:44 |
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das kenne ich
auch von anderen Brauereien:
Einstellen des Maische-pH mit Sauergut auf 5,4, und anschließend des
Würze-pH durch nochmalige Sauergutgabe beim Kochen auf 5,2.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 17:54 |
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Moin Moritz
Zitat: |
Zitat:
Ich habe bereits einige Sauerbiere und zig andere Biere mit
unterschiedlichsten Stammwürzen und zahlreichen Malzen, und somit
zwangsläufig auch unterschiedlichsten PH-Werten gebraut.
Wo siehst Du einen Zusammenhang zwischen Würze-pH und einer eventuellen,
späteren Vergärung zu Sauerbier?
|
Die Säuerung
zum Sauerbier findet VOR dem Hopfenkochen statt. Die Vorderwürze wird mit
den Lactos geimpft, bleibt rund 48h stehen und wird somit gesäuert. Dann
erst wird gekocht. Und auch da gab es dann den üblichen Würzebruch.
Zitat: |
Zitat:
Und da es während des Maischens im Grundsatz keinen Prozess gibt, welcher
DAS hervorrufen könnte, schließe ich auf eine chemische Reaktion. Also eine
das Eiweiß zersetzende / verkapselnde Substanz in der Maische oder
Vorderwürze. (Reinigungsmittel ?)
Ist das jetzt geraten, oder hast Du Quellen für so etwas? Vor allem:
|
Das Moritz, ist meine persönliche, auf meinen Beobachtungen basierende
Vermutung und unbewiesen. Daher auch meine Bitte an Bernd, das Jungbier
einmal zu verkosten um eventuelle (chemisch bedingte) Fehlgeschmäcker zu
suchen.
Zitat: |
Zitat:
Die Trübung ist also ein Läuterproblem, steht aber nicht in Korrelation zum
Ausbleiben des Würzebruchs.
Da widerspreche ich Dir: Bei fehlender oder unvollkommener Koagulation
scheidet sich zwar das Eiweiß in feiner Form aus, flockt aber nicht
zusammen (s.o.) und erscheint daher als Trübung.
|
Da magst Du Recht haben Moritz. Fakt ist aber, das Bernd ausdrücklich
beschreibt, dass seine Vorderwürze schon nicht klar lief und trüb blieb.
Und das ist somit zwangsläufig ein Läuterproblem. Und wie Bernd ja
inzwischen schon schrieb, blieb die Treberhöhe unter den als notwendig
erachteten 12cm. Somit ist eine mangelhafte Filterwirkung des Trebers
meines Erachtens programmiert und unabhängig vom ausbleibenden
Würzebruch.
Darüber hinaus nochmals: Ich kann mich ausschließlich auf MEINE
Erfahrungswerte berufen, denn diese stehen mir zur Verfügung. Und aufgrund
dieser Erfahrungswerte versuche ich eine Lösung für die Problematik zu
finden. Nicht mehr und nicht weniger.
Das von Dir als Halbwahrheit bezeichnete, sind meine persönlichen
Erfahrungen und somit Wahrheiten.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 18:02 |
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Zitat: | Sowas in der Art hatte
ich auch schon mal, bei meinem Versuch ein Leichtbier zu brauen. Zu
Kochbeginn entstand praktisch kein abschöpfbarer Schaum und auch die
Bildung des "Eierstichs" bleib komplett aus. Das ganze war eine extrem
trübe Brühe. |
Genau so war es bei mir auch. Ich
brauchte keinen Schaum abschöpfen denn es bildete sich erst gar keiner und
die Ausflockung des
Eiweißes blieb auch aus.
Zitat: | Einstellen des
Maische-pH mit Sauergut auf 5,4, und anschließend des Würze-pH durch
nochmalige Sauergutgabe beim Kochen auf 5,2.
Moritz |
Dann war ich ja eigentlich im grünen
Bereich, denn nach Kochende und Abkühlung hatte ich 5,2.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 12.1.2014 um 18:04 von BerndH]
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Antwort 24 |
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