Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 7.8.2010 um 18:50 |
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In Sachen Hopfenweiße hatte ich gestern auf der Biermeile ein "nettes"
Erlebnis:
Da ich mich ja schon im Vorfeld bei Schneiders erkundigt hatte, wusste ich,
dass dieses Bier im Raum Berlin normalerweise nicht zu bekommen ist, aber
am Schneider-Stand auf der Biermeile ausgeschnenkt wird.
Ich gehe also siegesgewiss an die Schneider-Theke und verlange ein Glas
Hopfenweiße. Der Zapfer dreht sich wortlos um und zapft mir ein Bier. Ich
wundere mich schon über die helle Farbe. Nach dem ersten Schluck wird klar,
dass das niemals die Hopfenweiße ist, sondern offenbar die Blonde (Tap
1).
Ich gehe also wieder zum Zapfer und reklamiere das Bier. Antwort:
"Hopfenweiße ? Hopfen is doch in jedem Bier drinne!" im besten
Berlinerisch. Als ich ihm den Posten auf seinem Aushang zeige, sagt er:
"Ach ditte, dit jibs bloß in Flaschen.". Nach mehreren Nachfragen und
längerer Sucherei im Lager fördert sein Kollege dann wirklich noch eine
Flasche Hopfenweiße zutage, Stückpreis 3,50€.
Ich konnte ihn auch überzeugen, die Flasche geschlossen zu lassen, so dass
ich mich also heute Abend ganz in Ruhe der Delikatesse widmen kann. Ich
werde dabei ganz sicher an die "freundlichen" und "kompetenten"
Schneider-Zapfer denken.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 75 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2010 um 20:43 |
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So wie ich es mitbekommen habe, sind einige Konsumenten dermaßen von der
Hopfen Weisse "geschockt", dass Schneider sie gar nicht so groß in
Deutschland bewerben will, da es dann nur heißt, die bei Schneider spinnen
ja jetzt vollkommen.
Sie werde eher in Länder exportiert, wo die Bierkultur wesentlich weiter
entwickelt sei als in Deutschland, nämlich z.B. in die USA, hat mir der
Braumeister gesagt
In Russland z.B. kann man angeblich eine Hopfen Weisse zu wesentlich
höheren Preisen verkaufen und einigermaßen Geld damit verdienen.
Und der Eisbock geht wohl richtig gut in Italien.
Die deutschen Konsumenten sind halt einfach noch nicht so weit, wirklich
traurig...
Viel Spaß mit der Hopfen Weisse.
Stefan
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Antwort 76 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 8.8.2010 um 13:18 |
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Danke, den Spaß hatt ich wirklich.
Das ist ja mal was echt außergewöhnliches.
Wenn man's nich besser wüsste, könnte man meinen, die Hopfenweiße wäre mit
Grapfruitsaft gemacht, so deutlich fruchtig-bitter kommt der Hopfen durch.
Die über 8% Alkohol spürt man überhaupt nicht (jedenfalls nicht gleich),
eher deutet die deutliche Restsüße auf die hohe Stammwürze hin. Die Hefe
hat, anders als z.B. im "Original", weniger Bananen- oder Nelkenspuren
hinterlassen, als vielmehr ordentlich Phenol.
Ein Bier, dass man wirklich genießen muss, und das mit jedem Schluck und
jedem Grad Temperaturänderung neues offenbart. Das macht richtig Lust zum
Experimentieren!
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 77 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2010 um 13:46 |
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Ich hab drei Kisten davon im Keller
(Darf man aber auf keinen Fall jeden Tag trinken und niemals mehr als zwei
auf einmal)
Stefan
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Antwort 78 |
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Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 16.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2010 um 13:15 |
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Hallo,
hab soeben Post bekommen, ein schönes Paket von meinem Sohn und das war
drinnen:
ist das nicht herrlich.
Gruß
Josef
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Antwort 79 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2010 um 07:39 |
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Hallo,
den diesjährigen Sommerurlaub habe ich an der holländischen Nordseeküste,
direkt an der belgischen Grenze verbracht. Dort gab es einen kleinen
Getränkeladen, der eine riesige Auswahl hatte: Vom Bier einer kleinen
lokalen Brauerei "De Sluiswachter" bis hin zur kompletten Palette an
holländischen und belgischen Spezialitäten. Ich dachte mir, probierst mal
die Trappisten, von denen so viel geredet wird. Ich war leider entsetzt.
Egal welches, ob Westmalle, La Trappe, Rochefort und alle anderen, sie
schmeckten mir absolut nicht: Nur süss, pappig, alkoholisch, kein Hopfen
der ein wenig hätte dagegen halten können. Ein einziges fand ich nicht
übel, das Chimay. Die Krönung waren aber die Fruchtbiere, Kriek, Framboise
u.ä.: Wie Biermischgetränke, Billigbier mit Fruchtsirup und nur süss. Der
absolute Hammer war aber das Kanon von Grolsch, eher ein Barley Wine mit
11,6 %, aber ebenfalls kaum zu genießen.
Jetzt bin ich geheilt und lobe mir mein kühles Blondes. Ich holte mir dann
zum Schluss noch ein Grolsch Premium Pils im Getränkeladen, jaa, so lecker
kann ein Bierchen schmecken.
VG, Markus
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Antwort 80 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 24.8.2010 um 07:58 |
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Markus, Gott sei Dank sind die Geschmäcker ja verschieden. Wenn alle die
Trappsiten lieben würden, kämen die kleinen Brauereien ja garnicht mehr mit
der Produktion nach.
Sicher, der Geschmack ist schon ungewöhnlich, und es ist gewiss kein Bier
zum Bechern. Aber eines zum Genießen, bei dem man mit jedem Schluck neue
Nuancen rausschmecken kann. Leider sind meine Erfahrungen auch beschränkt,
denn hier kriegt man nichts dergleichen außer zu Apothekerpreisen in den
Spezialläden. Das Kasteel, dass ich zum Ausklang der Biermeile Anfang
August hatte, war jedenfalls großartig.
Beim Kriek scheint es ja (wie immer, wenn man genauer hinsieht)
Riesen-Unterschiede zu geben. Das St.Louis, das hier allenthalben auf
Festen ausgeschenkt wird, schmeckt mir auch nicht - zu süß. Aber z.B. macht
Bergbiere einen hervorragenden Tropfen...
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 81 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2010 um 08:17 |
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Hallo Markus (ggansde)
...schade dass der Verzehr der belgischen Biere bei dir nicht den
erhofften??? Effekt hatte!
Kann es sein,dass unser Geschmack durch jahrelanges Konditionieren seitens
der Brauindustrie
bereits dermaßen verkümmert ist,dass wir alles was "off the beaten
track",also jenseits von
Pils und Alt an unsere Lippen kommt,nicht mehr als solches (Bier)
wahrgenommen wird?
Natürlich deckt sich ein Orval oder Rochefort nicht mit den herkömmlichen
Kriterien von Bier...
...aber wer macht die Kriterien!?!
Genau! Die Industrie und ihre Lobby.
Lagerzeiten von 3 Tagen bis 3 Wochen gegen Lagerzeiten von 3 Jahren zu
stellen,erscheint mir
wenig sinnvoll. Trappistenbiere und z.B. ein gutes Kriek (Liefmans,Boon
etc) haben sehr viel
komplexere Aromen als solche,die schnell schnell mit Sirup hergestellt
werden (St.Louis) oder
im industriellen Verfahren entstehen (Grimbergen,Leffe etc.)
Auch ich muss mich für ein (gutes) belgisches Bier erst wieder öffnen und
zugestehen,dass sich
unsere (z.T. stark eingeschränkte) Vorstellung von Bier nicht unbedingt
halten lässt.
Also! Dranbleiben! Vielfach kommt die Einsicht erst beim 3. oder
4.Schluck!
Gruß aus der Pilsdiaspora Dortmund!
Gerd
____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 82 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2010 um 08:59 |
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Hallo zusammen,
Tremonius, das seh ich auch so wie Du. Es braucht Zeit und Geduld, um sich
vom Industriebier her kommend wieder auf "ausgefallenere" bzw. ungewohnte
Biere einzulassen. Allerdings find ich die Äußerungen zu den
Trappistenbieren schon ehm...bemerkenswert. So ein Urteil spricht natürlich
für sich.
Ich kann jedem Interessierten nur raten, sich immer wieder mal an Neues
geschmacklich ranzutasten und seine Sinne zu schulen, man wird reich
belohnt. Übrigens: regelmäßige Raucher können sich das im Prinzip schenken,
die Geschmacksknospen geben es leider irgendwann einfach nicht mehr
her...
Spannend ist die geschmackliche Erkundung aber insgesondere bei wirklich
extremeren Bieren (dazu zählen die Trappisten m.E. eher nicht) - versucht
doch mal echtes Gueuze oder Lambic...
Gruß
Chuma
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Antwort 83 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.9.2010 um 19:52 |
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Ich will auch meinen Horizot erweitern und hab mir mal die folgenden
bestellt:
1 x Rochefort 6 33cl, 7.5%ABV
1 x Brewdog Punk IPA 33cl, 6%ABV
1 x Guinness Export Irish Stout (Belgian Version) 33cl, 8%ABV
1 x Anchor Liberty Ale 35.5cl, 5.9%ABV
1 x Dogfish Head 90min IPA
1 x Fuller's ESB 50cl, 5.9%ABV
Was ich in letzter Zeit an deutschen Bieren ausprobiert hab geht ja fast
auf keine Kuhaut mehr Waren aber auch sehr leckere Sachen dabei. Mal
sehen was das Ausland so zu bieten hat, außer Efes und Mythos, wobei mir
das Mythos ziemlich gut geschmeckt hat.
Sollte morgen oder übermorgen ankommen, ich bin gespannt. Das Dogfish werd
ich wohl erst zu Weihnachten trinken
Beste Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 84 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.9.2010 um 20:21 |
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Wo hast Du das denn bestellt, wenn ich fragen darf?
Stefan
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Antwort 85 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.9.2010 um 20:26 |
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Klar darfst Du, Stefan
Hier: http://www.crackedkettle.com/
Ist zwar teuer, aber ich hoff es lohnt sich...was soll's, beim Wein geb ich
auch öfters soviel aus
Beste Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 86 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.9.2010 um 20:31 |
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OK danke, kannte ich schon.
Ist mir dann aber doch teilweise zu teuer.
bierzwerg.de ist da günstiger, hat aber nicht so viel Auswahl und teilweise
auch recht banale Biere.
Frau Dich auf den dogfish:
Stefan
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Antwort 87 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.9.2010 um 09:05 |
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Eine gute Adresse mit günstigen Versandkosten ist auch www.bierkompass.de.
Gruß
Chuma
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Antwort 88 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.9.2010 um 07:55 |
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Antwort 89 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2010 um 19:21 |
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Sole
Der Zwerg war da!
Sierra Nevade Pale Ale ist schon vernichtet!
Ein super lecker Bierchen. Freue mich auf die anderen!!!
Cheers
Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just
do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Antwort 90 |
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Member Beiträge: 58 Registriert: 1.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2010 um 19:36 |
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Eine feine Selektion ! Sierra Nevada Torpedo würde mich auch mal
interessieren.
Das Westmalle ist ein feines Tröpfchen, malzig-schwer und sehr geistreich !
Gruß
Marco
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Antwort 91 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2010 um 20:01 |
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Antwort 92 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2010 um 20:54 |
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Hallo Zusammen,
Ich bin jetzt doch für einige Tage im norden gelandet. Genauer auf
Fehmarn.
Beim Durchstöbern der lokalen Supermarkt Getränke bin ich auf
1: Dithmarscher Pilsener
2: Flensburger Winterbock
gestoßen. Konnte es nicht lassen jeweils eine "Probe" zu nehmen. Im Glas
ist das Winterbock zu sehen, das Pils ist schon auf.
Beide Biere sind sehr milde eingebraut. Das Bock ist sehr schön vollmundig.
Gefällt mir gut.
Gruß aus dem Norden
Guido
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Antwort 93 |
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Gast
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erstellt am: 27.10.2010 um 21:34 |
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De Molen macht schon tolle Sachen, ich hoffe nur, Du weisst, was Du da
getrunken hast -
bei Kopi Luwak - Kaffee scheiden sich die Geister, Schleichkatzensch....
ist nicht jedermanns Sache
Nix für ungut, skal !
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2010 um 21:46 |
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die Geister scheiden sich da doch nur an dem Kaffee. So oft
wie der Katzensch...kaffee oder Kaffeesch... oder Sch....katzenkaffee
gewaschen wird. Dann noch gemaischt und gekocht da brauch sich keiner
Sorgen machen über Exkremente im Bierglas.
gruesse
Thomas
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Antwort 95 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2010 um 14:41 |
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Hallo
Anbei ein Zwischen-Forschungsbericht der letzten Zwerg-Lieferung
Sierra Nevada, Pale Ale und Torpedo IPA:
Das Pale Ale ist für mich ein nahezu perfektes Bier. Fruchtigkeit des Ales
und Hopfenaromen sind perfekt ausbalanciert.
Das Torpedo ist für mich schon fast wieder zu heftig gehopft (metallischer,
bitterer Abgang).
Flying Dog Brewery, Raging Bitsch Belgian IPA: (Der Zensurfilter mag den
Original Namen scheinbar nicht
)
Ein Hammerbier, leicht fruchtig, nicht zu stark gehopft, genau so wie ich
es mag. Sehr empfehlenswert.
Ancher Porter:
Ich glaube das war mein erstes Porter. Malzig, röstig, leicht süsslich aber
nicht zu mastig. Hat mir geschmeckt.
Hopfen Weisse:
Da war ich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Es ist schon ein sehr
spezielles Bier.
Relativ mastig und extrem gehopft; nach meinem Geschmack fast ein bisschen
zu viel.
Die 8,3 Umdrehungen und die hohe Hopfendosis machen es aber zu einem sehr
effizenten natürlichen Schlafmittel.
Ich werde dem Bier aber noch weitere Chancen geben (habe noch 5
Flaschen).
Vielleicht muss man sich ja erst an die Komplexität des Bieres gewöhnen und
liebt es erst auf den x-ten Schluck.
Cheers
Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just
do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Antwort 96 |
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Gast
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erstellt am: 7.11.2010 um 17:43 |
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http://www.youtube.com/watch?v=tGhrTaBUNw4
Reportage vom extreme beerfestival 2010
Neueste Trendzutaten ( leicht außerhalb des RHG
) :
donuts
bacon ( dry porked ... )
oyster
Na ja, die donuts sind als Gag noch lustig, beim Rest schüttelt es mich
etwas, wenn ich ehrlich
bin
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2010 um 20:11 |
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Kandidat: Schneider Aventius Eisbock
Das "Bier" ist brandneu (18.10.2010 abgefüllt) und sage und schreibe
offiziell 5 Jahre haltbar. Ich habe ca. 0,15 Liter dieses Getränks intus
und merke schon deutliche Betüdelung. Kein Wunder bei 12% Alkohol ...
Vorab: Wer denkte die Hopfenweiße sei mächtig der muss seine Skala mit dem
Adventius neu eichen. Das Bier ist wirklich heftig. Dickflüssig und pappig,
aber eine wahre Aromabombe. Ich versuche mal meine Eindrücke zu
beschreiben.
Nach dem öffnen kommt mir Bierschaum entgegen. Auch das Eingießen deutet
schon auf relativ vie Kohlensäure hin. Der Schaum ist nach 1-2 Minuten
verschwunden, zurück bleibt ein rötlich-braunes Bier.
Der Geruch ist geprägt von Alkohol und Fruchtaromen. Vergleichbar mit einer
leicht überreifen Honigmelone oder Banane. Zudem bilde ich mir ein etwas
Apfel herauszuriechen. Leute lasst euch sagen, es estert sehr!
Nach dem ersten Schluck fragt man sich "Likör oder Bier?" zähflüssig und
alkohollastig auf der Likörseite, Kohlensäure und Bitterkeit auf der
Bierseite. Der Eindruck, dass recht viel CO2 im Spiel ist bestätigt sich
*rülps*...
Im ersten Augenblick überfordert einen das Bier. Man weis nich so recht wie
man die Eindrücke deuten soll. Da ist mir so mancher Belgier leichter von
der Zunge gerollt.
Auffallend ist die doch eher weizenuntypische Bittere. Kätzer würden das
Bier als eine Mischung aus Jägermeister und Sekt bezeichnen. So langsam
schleicht sich ein Walnussaroma von hinten an mich heran, interessant. Ich
hab übrigens jetzt echt einen im Tee. Ich rechne aus, das die Flasche das
Äquivalent einer halben Flasche Wein vorzuweisen hat. Holla!
Ich lass es jetzt mal langsam angehen mit dem Rest im Glas und hole mir ein
Stück Bitterschokolade dazu...
Fazit: Eine interessante Erfahrung und Erweiterung des Bier-Horizontes.
Süffigkeit 0,0 trotzdem gut.
[Editiert am 26.11.2010 um 22:12 von Kurt]
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Antwort 98 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2010 um 21:05 |
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Zum Thema Schneider Eisbock:
Getränke Heinrich in Kornwestheim hat jede Menge auf Lager, obwohl es den
theoretisch nur in den Weißen Brauhäusern gibt (die Kartons sind englisch
beschriftet, vermutlich ein Reimport). Hans Peter Drexler hat noch gemeint,
dass die Nachfrage vor allem im Ausland die Produktionsmenge bei weitem
übersteigt.
Die Flasche kostet beim Getränke Heinrich glaub 1,80 Euro, das ist sehr
günstig.
Ich hab hin und wieder Mailkontakt mit einem Braumeister aus Kelheim (der
war auch mal zum Brauen da, große Klasse) und der hat mir von einem
Weinholzfaßexperiment bei Schneider berichtet. Der Aventinus Eisbock (ohne
"d", der heißt nur so beim Michael) soll nach einer Lagerung im Holzfaß
enorm an Aroma zulegen. Der normale Aventinus verliert dabei dagegen
anscheinend sehr an Körper, seltsam. Eine Eisbocklagerung lohnt sich aber
sicherlich auch ohne Faß.
Ich finde leider den link nicht mehr, aber der Eisbock hat angeblich nur 15
IBU, was mir aber sehr wenig vorkommt, ich denke aber, die Bittere kommt
auch von den Röstaromen.
So sieht übrigens die Eisbockanlage aus:
Und hier wird er im Hof gelagert:
Zum Nachtisch gab´s bei Schneider in Kelheim einen Eisbock mit Kaffee und
Walnusseis versetzt, sehr lecker:
Ich muss gerade übrigens auch bald ins Bett, das Hefestripping mit
Rochefort 6 hat mich doch sehr mitgenommen (2 Flaschen, hoffentlich wird´s
was).
Gute Nacht!
Stefan
[Editiert am 27.11.2010 um 08:21 von Boludo]
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Antwort 99 |
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