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Board Index > > Kaufbierverkostungen > Hopfen Weisse |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2011 um 19:57 |
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@ ggdanske
:-) fuer mich zaehlt spontane Gaerung mit Fremdhefen auch noch zu
Bierfehlern. Aber wie gesagt, es ist ja gut und richtig das wir nicht Alle
den selben Geschmack haben.
Gruss
Jan
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Antwort 75 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2011 um 21:54 |
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Hallo Jan
du vertrittst schon nen interessanten Standpunkt...kannst du mal (gerne
auch ausführlicher) kommentieren welche Bierfehler vom Dry Hopping
übertünscht werden können, Stichwort Schwellenwerte etc. bzw. kannst du da
wissenschaftliche Arbeiten empfehlen. Würde mich persönlich sehr
interessieren.
Zum Thema Augustiner Helles, solltest du vielleicht immer auch im
Hinterkopf behalten das die meisten Hobbybrauer in Dt. nicht so nen freien
Zugriff auf die AmiBiere haben (dir wird es umgedreht z.Z. genauso gehen
mit fränkischen/bayrischen Spezialitäten). Sozusagen ist die Begeisterung
da schon noch ziemlich hoch für IPA etc..
In Norwegen sind gerade rauchige WacholderBiere in allen Facetten "in",
wenn du dass paar ganze Abende durchhast freust du dich auch auf ein
ordentliches Helles.
Viele Gruesse
Thomas
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Antwort 76 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2011 um 23:47 |
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Hi Thomas,
ich bin grad im wohlverdienten Familienurlaub in Florida weshalb ich auf
die Geschmacksfehler gerade nur begrenzt eingehen kann. Ich werds aber
nachholen. Eins ist fuer mich aber offensichtlich, die meisten gestopften
Biersorten kommen mit sehr einfachen Schuettungen und noch einfacheren
Maischprogrammen aus. Das Ganze wird dann mit moeglichst neutralen Hefen
hoch vergoren. Es kann also relativ wenig Geschmack oder Koerper aus der
Wierze kommen. Soll es ja auch nicht, weil eben der Hopfen die (einige?)
Geschmackskomponente sein soll. Ich frag mich z.B. ob irgendwer bei den
Hopfenbomben hier auch noch so hohe Diacetylmengen rausschmecken koennte?
Der Hopfen laesst da ja relativ wenig Spielraum.
Das was du ueber Norwehen sagst ist ja genau das was ich so schade finde.
Wir haben in Deurschland eine so grosse Menge an sehr guten Bieren, die
ihren Ursprung in den gegebenen Umstaenden haben ( Getreideangebot, Wasser,
Hopfen usw.) da muss
man meiner Meinung nach nicht immer in die Ferne schweifen.
Klar, man sollte ueber den Tellerrand schauen und klar, auch ich teste
jedes Bier das ich in die Finger bekomme, aber ich kann diese ewige
"scheiss RHG" Leier nicht mehr hoeren ( die meisten Ami Brauer die ich
kenne finden das RHG uebrigens ziemlich gut). Auch diese staendige Geseiere
gegen die grossen Brauereien langweilt mich langsam. Es gibt einen Grund
warum sie so gross geworden sind. Weil Leute das Bier trinken weil es Ihnen
schmeckt.
Jedem das Seine, aber hoert auf Anderen den eigenen Geschmack aufdruecken
zu wollen.
Es ist ja auch irgendwie verstaendlich das das ungewohnte, das Neue das
vermeintlich erstrebenswertere ist ( deshalb arbeite und lebe ich ja
wahrscheinlich auch nicht in Deutschland), aber das muss jeder selber
entscheiden duerfen. Und ganz ehrlich, solange wir nicht von Beschreibenden
Verkostungen sprechen, braucht man keinerlei Uebung um feststellen zu
koennen ob einem persoenlich ein Bier schmeckt oder nicht. Dazu muss sich
einem nichts erschliessen.
Gruss
Jan
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Antwort 77 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 05:42 |
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Manchmal bestimmt aber auch das Angebot die Nachfrage bzw extremes
Marketing. Es bleibt den Leuten gar nichts anderes übrig, da man in den
meisten Getränkemärkten außer Weizen, Pils und Helles gar nichts anderes
kaufen kann. Die werden somit auf leicht gebitterte gelbe Flüssigkeiten mit
etwas Alkohol und Kohlensäure konditioniert.
Missionieren tut meiner Meinung nach in erster Linie die Bierindustrie, in
dem sie den Konsumenten eintrichtert, dass alles ausländische Bier mit
bösen Zusatzstoffen versetzt sei.
Zum Thema Üben: Wer geschmackloses gewöhnt ist, wird durch Geschmackvolles
irritiert. Natürlich findet man amerikanische Hopfenaromen erst mal sehr
seltsam, wenn man sein ganzes Leben nur Warsteiner getrunken hat. Irgend
wann kommen die meisten aber auf den Geschmack. So hab ich es jedenfalls
bei vielen Leuten erlebt.
Wir machen regelmäßig Bierverkostungen mit allen möglichen Exoten und
mittlerweile können wir uns vor Mitverkostern kaum noch retten. Einer hat
letztes mal tatsächlich gesagt "Danke, dass ihr mir die Augen geöffnet
habt", da war er aber auch schon ziemlich gut drauf.
Sein Lieblingsbier ist mittlerweile "La fin du Monde", ein kanadisches Wit
Starkbier mit Koriander und Orangenschalen.
Mich langweilt der deutsche Biermarkt ungemein, obwohl es sicherlich auch
sehr gut gemachte deutsche Biere gibt, diese decken aber eben nur einen
ganz kleinen Teil dessen ab, was man mit Malz, Hefe und Hopfen (und noch
anderem) machen kann.
Warum soll ich mich also freiwillig beschränken?
Dass viele ameikanische Kleinbrauereien mit extremer Hopfung alles
totschlagen weiß ich. Leider ist die Bittere dabei oft auch noch sehr
kratzig und unedel. Aber um diese Biere kann man ja einen Bogen machen und
sich auf die guten Sachen konzentrieren. Ichkauf hier ja auch kein
Oettinger.
Ich habletztens von Holger netterweise Bier geschickt bekommen, das war
wirklich sehr gut gebrautes deutsches Bier. Ich würde so was aber nie
selber machen, das kauf ich mir im Getränkehandel, wenn ich schon so viel
Zeit investiere, dann versuch ich die Lücken des deutschen Biermarktes zu
schließen.
Natürlich soll jeder das brauen und trinken, wass er will, wenn aber jetzt
jemand von irgend einer Biersorte total begeistert ist, ob deutsch oder
nicht, dann darf er doch hier davon schwärmen, oder?
Und selbstverständlich gehört an einem heißen Sommertag im Biergarten ein
zünftiges Augustiner bzw eine Schneider Weisse auf den Tisch und kein IPA,
das einem die Schuhe auszieht, ich glaube, da sind wir uns einig
Stefan
[Editiert am 5.8.2011 um 08:04 von Boludo]
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Antwort 78 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 08:16 |
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Hi Stefan,
natuerlich ist nicht alles so schwarz oder weiss wie ich es schreibe. Ich
wehre mich nur "das Heil" einzig und allein in amerikanischen Ales oder
belgischen Bieren zu suchen. Natuerlich darf und soll jeder von seinem
Lieblingsbier schwaermen, daran besteht kein Zweifel und das will ich auch
keinem Absprechen. Wenn man aber so manchen Troet hier liesst, bekommt man
den Eindruck es MUSS ein IPA mit mind. 90 IBU sein oder ein Wit mit
Korriander ( das ich mich in diesem Troet dazu aeussere ist rein
zufaellig). Mir geht in manchen Troets die Intoleranz und Ueberheblichkeit
einfach zu weit wenn sich jemand negativ ueber diese Biere auessert. Nur
weil mir ein gutgemachtes bayrisches Weissbier ( z.B. Karg oder Unertl)
besser schmeckt als ein belgisches Wit mit Koriander, ist mein Geschmack
noch langenicht durch das RHG oder Onkel Oettinger "gleichgeschaltet".
Man tut halt meiner Meinung nach der deutschen Bierlandschaft unrecht diese
ueber einen Kamm zu scheren. Es gibt m.M. nach sehr guter Biere zwischen
den extremen Wahrsteiner und der Hopfenweise.
Und natuerlich hast du auch recht was die Getraenkemaerkte angeht. Hier
liegt die Krux natuerlich begraben. Ich bekomme hier ( in den USA) in jedem
Supermarkt mehr Sorten und Marken als in jedem durchschnitts deutschen
Getraenkemarkt. Bei meinem "Dealer" hier bekomm ich ungefaehr 300 Sorten
(einschliesslich Augustiner).
Zusammengefasst, ich wehre mich dagegen das man seinen Geschmack
verteidigen muss und ich wehre mich gegen die Aussage (nicht ausgebildeter
Verkoster) das man sich einen bestimmten Geschmack erarbeiten muss.
Natuerlich muss man sich bestimmte Geschmaecker erarbeiten, aber wenn mir
z.B. die Hopfenweisse nicht schmecken sollte, dann wird sie das auch nicht
nach der 100. Probe. Hier wiederum kommt der Profi ins spiel, der sie
trotzdem neutral bewerten koennen muss. Allerdings spielt die Aussage
schmeckt/ schmeckt nicht bei der Verkostung keinerlei Rolle.
Gruss
Jan (der jetzt weiterschlaeft)
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Antwort 79 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 08:24 |
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Dass ggansde sich blöd vorgekommen ist, weil er keine Belgier mag, tut mir
wirklich leid. Dies ist natürlich sein gutes Recht. Vieles kommt im Forum
aber auch mißverständlich und anders rüber wie in der Realität.
Dass sich jemand für seinen Biergeschmack hier verteidigen muss empfinde
ich ehrlich gesagt nicht so. Holger zum Beispiel als sehr traditioneller
Bierbrauer fühlt sich so wie ich es sehe hier sehr wohl.
Es ist eher so, dass man ganz schön in Erklärungsnot gerät, wenn man dem
deutschen Durschnittskonsumenten erklärt, dass man (manche) amerikanischen
Biere gut findet
Schlaf gut und träum was Schönes!
Stefan
[Editiert am 5.8.2011 um 08:26 von Boludo]
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Antwort 80 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 10:41 |
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Hallo,
da ich die Hopfenweisse bisher noch nicht probieren konnte, hielt ich es
eigentlich für überflüssig mir diesen Strang die letzten Tage anzuschauen
und hab somit die allgemeine Diskussion, die sich daraus ergab leider erst
heute entdeckt und möchte nun aber doch noch meine Meinung kundtun.
1. Das RHG mag ich eigentlich, weil es einfach mal ein klares Gesetz ohne
Schnörkel ist, die "Aufweichungen" der letzten Jahrzehnte hingegen stellen
das ganze meiner Meinung nach sehr in Frage. Dass es seitens des Marketing
unserer Brauereien ausgenutzt wird ist aus wirtschafttlicher Sicht
verständlich.
2. Aromahopfen und Hopfenstopfen hatten ím letzten Jahr sicherlich einen
hohen Stellenwert im Forum, warum man sich darüber beklagen kann ist mir
allerdings unverständlich. Auch ich zähle mich zur
weniger-Hopfen-ist-mehr-Fraktion, aber das hat auch mit meinem harten
Brauwasser zu tun, da kommen grössere Hopfengaben irgendwie etwas kratzig
rüber. Müssen wir Anhänger der ausklügelten
Malzschüttungen und dreifach Dekoktionen eben etwas aktiver posten
3. Zum Thema IPA: Ich glaube einfach, dass es ein Bierstil ist, der schon
in seiner Urform etwas extremes hatte. Wenn Hanghofer das richtig
geschrieben hat, so war ja eigentlich angedacht das Bier nach der langen
Schiffsreise aus England wo es gebraut wurde, in Indien wieder mit Wasser
auf "normale" Trinkstärke zu bringen und das stärkere Einbrauen diente
lediglich der besseren Haltbarkeit und es brauchte weniger Stauraum.
Das meiste davon wurde aber scheinbar pur genossen und erfreut sich bis
heute grosser Beliebtheit.
Diese "Exzesse" in Richtung zweistelliger Alkoholprozente und dreistelliger
IBUs sind meiner Meinung nach Randerscheinungen, die allzuoft nur
Sensationslust befriedigen.
Das kennen wir aber, mit den immer neuen Alkoholrekorden, in unserer
Bierlandschaft auch.
4. Professionelle Bierverkostung hat ja das Ziel objektiv nach Bierfehlern
oder für den Bierstil untypischen Aromen zu suchen, sofern es nicht darum
geht das Geteste mit einem Reffernzbier zu vergleichen.
Unter diesen Umständen muss ein deutscher Verkoster viele belgische Biere
ja als äusserst Fehlerhaft einstufen. Ein Lambic z.b., bezieht ja
eigentlich all seine Besonderheit aus diversen "Bierfehlern". Und nachdem
ich mich letztes Jahr mal an verschiedene Lambics herangetraut habe, bin
ich der Überzeugung, dass es schon einer gewissen "Übung" bedarf die Tiefe
dieses Bierstils zu erkunden. Denn beim ersten ist es einfach nur sauer
Daran muss sich die Zunge einfach erstmal gewöhnen.
In dem Zusammenhang muss ich auch mal kurz von meinen Erfahrungen nach
einer einwöchigen Fastenkur vor 2 Jahren berichten.
Also kurz gesagt, eine Woche nix gegessen, nur reichlich Tee und Wasser.
Während der ganzen Woche eklig, pelzigen Belag auf der Zunge. Dann drei
Aufbautage mit Joghurt und dünnem Kartoffelsüppchen und so. Schon die
Kartoffelsuppe, die ich noch vor der Kur gekocht und eingefroren hatte war
höllisch scharf, was eigentlich nicht sein konnte. Dann am dritten Abend
ein Selbstgebrautes Kölsch aufgemacht und das war nur Bitter. Schmeckte
nach mindestens 50 IBU. Ich dachte an unsaubere Flasche und hab ein zweites
geöffnet, mit gleichem Ergebnis. Ein Bittburger aus dem Kühlschrank war
noch schlimmer. Hat etwa eine Woche gedauert, bis ich wieder "in der Spur"
war.
Und mal Abseits der kullinarischen Genüsse: Die Musik-CDs, die es über
viele Jahre hinweg immer wieder schaffen in meinem CD-Spieler zu landen,
sind in den seltensten Fällen die, welche in den ersten Wochen nach dem
Kauf kaum aus Selbigem rauszukriegen sind.
Abschliessend noch eine Frage.
Ich kann mich an ein Posting entsinnen aus dem hervorging , dass Schneider
in der Entstehungsphase der Hopfenweisse mal bei verschiedenen Stellen
angefragt hatte, ob denn Hopfenstopfen mit dem RHG konform gehe, worauf, so
meine ich zumindest, keine klare Antwort kam.
Weiss jemand ob das mittlerweile geklärt worden ist?
Gruss
Matthias
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Antwort 81 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 11:42 |
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Zitat von Tyrion, am 5.8.2011 um
10:41 | Auch ich zähle mich zur
weniger-Hopfen-ist-mehr-Fraktion, aber das hat auch mit meinem harten
Brauwasser zu tun, da kommen grössere Hopfengaben irgendwie etwas kratzig
rüber. |
Warum behandelst Du Dein Brauwasser nicht?
Ohne Hopfenaromen wär´s mir auf die Dauer zu langweilig
Stefan
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Antwort 82 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 14:03 |
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Dann nenn es "Bier belgischer Brauart" und alles ist gut!
Gruß, Jan ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 83 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 14:06 |
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Die Verwendung von Sauermalz oder Milchsäure für der Nachguss hat sich als
wenig förderlich erwiesen. Berssere Ergebnisse hab ich mit der Verwendung
von z.B. Lidl Mineralwasser ohne CO2 erzielt.
Gänzlich verzichte ich ja nicht auf Hopfenaroma, ich muss eben masshalten
oder weiches Wasser einsetzen. Mein Urquell-clone mit Obigem Wasser ist gut
gelungen. Zum Vergleich werd ich Ihn aber noch mit meinem Leitungswasser
brauen, auch wenn ich wenig Hoffnug hab
Gruss
Matthias
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Antwort 84 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 16:53 |
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Zitat: | Dass ggansde sich blöd
vorgekommen ist, weil er keine Belgier mag, tut mir wirklich leid.
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Wat.. Der Markus mag keine Belgier? Da muss ich das leckere Kriek
von ihm wohl geträumt haben... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 85 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 17:18 |
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Versuchs mal mit Kalkmilch, das hat bei mir sehr viel gebracht. Ich nehm
aber auch noch Milchsäure und Salze mit Chlorid und Sulfat auf, das muss
man aber alles genau ausrechnen.
Bevor ich Brauwasser aus dem Supermarkt nehmen würde, wäre mir einfaches
Abkochen beinahe lieber. Wenn man das Brauwasser 20 Minuten kocht, sollte
das meiste Calcium und Magnesiumhydrogencarbonat als Carbonat ausgefällt
sein.
Sorry für OT.
Stefan
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Antwort 86 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 17:50 |
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Hab gerade mal die Suchfunktion auf "Kalkmilch" angesetzt. So ziemlich alle
Postings sind von dir.
Wo bekomm ich die? Hat Kalkmilch einen chemischen Namen? Wiviel muss ich
zugeben?
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Antwort 87 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 18:07 |
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Das ist Calciumhydroxid (Ca(OH)2) oder auch Calciumoxid (CaO, hydrolisiert
in Wasser zu Calciumhydroxid), zum Ausrechnen brauchst Du einen guten
Rechner (z.B. von brauherr.de), aber das wird jetzt viel zu OT.
Ich hab das auch mal irgend wo hier beschrieben. Der Trick ist, dass wenn
man es richtig macht, das Magnesium auch ausfällt und das kann die Bittere
versauen.
Jetzt aber zurück zur Hopfenweisse
Stefan
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Antwort 88 |
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Gast
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erstellt am: 5.8.2011 um 19:02 |
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Ich versteh die Diskussion hier irgendwie nicht, wer ein Bier > 40 IBU
nicht mag, soll doch einfach die Finger davon lassen ...
Wie heisst der Spruch : De gustibus non est disputandum ( Über Geschmack
soll man nicht streiten )
...also halten wir uns doch einfach dran
Bei solchen Aussagen wiederum sträubt sich mir das Nackenfell !
Ist das jetzt Unwissenheit oder einfach Borniertheit, die da zugrunde liegt
?
Diese Methode ist ja wohl die Grundlage für das, was heute unsere
Braukultur ausmacht und übrigens die einzig Wahre, was das RHG von 1516
angeht, das ja Hefe noch nicht inkludiert hat.
Keine Brauerei in Deutschland hat das Know-How, das Equipment und auch die
Geduld, derartig archaische Biere zu brauen und dann 2 Jahre zu lagern-
wenn jemand den Gegenbeweis antritt, freue ich mich sehr und werde
schnellstmöglich zu dieser Brauerei pilgern und dort Abbitte tun
Und jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema : Ich freu mich schon auf
das TAP 5 , das ich gleich trinken werde ( ... und ich bin kein Hophead ) ,
das ist ist nicht das erste, und auch nicht das letzte !
Und übrigens : Die amerikanische Craftbeer-Szene ist durchaus in der Lage,
etwas anderes als "super-hopped-IPAs" zu produzieren,
von real Ales über sour ales, reds, Kölsch, Alt, Doppelbock, Weizen usw .
man muss nur die Augen aufmachen !
Gruß
Jürgen
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 22:26 |
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Ja so mache ich das auch.
Ich habe einmal ausgerechnet (ausrechnen lassen) dass ich für mein
Brauwasser auf 100 Liter 12 gr CaO geben muss, dass ich natü´rlich vorher
mit Wasser auflösen muss (Vorsichtig - wird sehr heiß) Dann wird es
reingerührt und ein kleiner Wirbel erzeugt. Dann steht das Brauwasser einen
Tag oder über NAcht und wird dann am nächsten Morgen zum Einmaischen von
oben abgezogen und wieder erwärmt. UNten hat sich am Boden doch ein
deutlich sichtbarer Kalkring gebildet.
@ Boludo: Wie viel Salz nimmst du denn? Das würde mich auch interessieren -
reicht da normales Speisesalz?
Grüße
Holger
____________________
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Antwort 90 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2011 um 23:36 |
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Nein, man nimmt Calciumchlorid und Calciumsulfat, Kochsalz ist nicht so
geeignet und liefert nur Chlorid.
Von Natur aus hat mein Wasser ca 22mg Chlorid und gleichviel Sulfat pro
Liter, das ist recht wenig und das Bier kann dadurch recht leer schmecken.
Je nach Biertyp salze ich unterschiedlich auf. Meist auf ein Verhältnis
1:1,25 Sulfat zu Chlorid mit nicht mehr als 75mg Chlorid pro Liter, da
sonst Corrosion droht. Sulfat unterstützt grob gesagt den Hopfen, Chlorid
macht das Bier "voller".
Da ich gerade in Wien sitze, hab ich die genauen Zahlen nicht parat und
außerdem war ich vorher unterwegs und trinke gerade eine von mir
importierte Hopfenweisse. Wobei wir wieder beim Thema wären
Stefan
[Editiert am 5.8.2011 um 23:38 von Boludo]
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Antwort 91 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2011 um 00:17 |
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@ Juergen
Aderlass war auch mal Stand der Wissenschaft trotzdem wuerde Ihn kein
Mediziner mehr anwenden ;-) (nimm's nicht zu ernst)
Wir sind doch eigentlich einer Meinung, jeder soll das trinken was er mag
und nicht versuchen Andere zu missionieren. Was anderes sag und will ich
nicht.
Gruss
Jan
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Antwort 92 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2011 um 00:54 |
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Wiedermal das deutsche Reinheitsgebot von 1516, sorry, wir fliegen zum
Mond, kennen Kernenergie, wissen was E=m x cc ist und ...., und dann gibt
es Bierbrauer , welche in Deutschland ausgebildet wurden, welche aber
andere Bierstiele grundsätzlich(so kommt es mir in diesem Thread vor)
ablehnen. Wahrscheinlich tendiert die gesamte Ausbilung in diese Richtung.
Von den rund 65 verschiedenen Bierstyles werden in Deutschland nur etwa 15
als reinheitskonform anerkannt, oder nur in der Ausbildung erwähnt.
@Jan: Der Feierabendtrinker spricht hier nicht mit, der fällt aus den
Prozenten raus, und wenn wir dann eine Auswertung machen, welcher
Hobbybrauer was trinkt und liebt, dann denke ich, dass wir uns sicherlich
nicht ganz in der Mitte treffen werden. Die Mehrheit wird sicherlich alle
Bierstyles probieren und ihre Vorlieben bei nichtdeutschen Styles finden,
wenn Sie mal aufgekärt wurden.
Es gibt das deutsche Einheitsbier!, und dafür entschuldige ich mich jetzt
nicht, sondern ich finde, es ist eine Schande für alle deutschen Brauer,
welche sich anstellen lassen und nichts gegen Einheitsbierbrauerei
machen.
Schaut Euch doch die Filme von Dogfish an, welcher Elan dahinter steckt,
wie man als Chef Mitarbeiter motivieren kann, aber gleichzeitig harte
Entscheidungen zur Sicherung der Qualitaät durchsetzt. Schickt Ö.. oder
Rade.... mal so 500T€ durch den Gulli?, vor laufender Kamera?
Ich möchte weder deutsche Firmen verteufeln, noch ausländische hochleben
lassen, aber wenn das alles ist, was deutsche Brauer können,....... Gute
Nacht!
Vor Jahren wurde mir die König..... der Bier... angeboten, habe mal dran
genippt und es als Abwas...abgestellt, jetzt nicht sorry, das ist wirklich
ne Schande für deutsche Brauer, aber ich glaub, die Firma hat ihren Erfolg
oder Misserfolg in den Zahlen bekommen.
Schaut Euch nur mal die letzten Ergebnisse der Styles- Verkostungen an,
siehen Thread und im Netz, ich glaub, das beste Ergebniss einer deutschen
Brauerei war ein 3. Platz.???? weltweit
Deshalb hier ein großes Lob an die Brauerei Schneiders, welche exclusive
Biere brauen, die international hoch angesehen sind, leider aber in
Deutschland von der eigenen Bierzunft kritisch betrachtet werden. Der
Versuch das Tap 5 und das Tap 4 in Deutschland einzuführen würde sicherlich
am Preis scheitern, wobei die Nachfrage unter uns Hobbybrauern sicherlich
immens hoch wäre. Allein der Versuch ein neues Bier auf den Markt zu
bringen, siehe Thread mit dem Hopfen Nelson Sauvin, gebührt große Achtung,
Top!!!
Grüße Volco, welcher im Thread und Chat mit vielen Hobbybrauern dieses
Thema diskutiert hat.
____________________
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Antwort 93 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2011 um 09:14 |
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Zitat: | Wat.. Der Markus mag
keine Belgier? Da muss ich das leckere Kriek von ihm wohl geträumt haben...
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Nein, nein, so hatte ich das ja gar nicht
gesagt. Ich mochte Bestimmte eben nicht, oder besser gesagt, aus der in
meinem damaligen Urlaubsort in Holland erhältlichen großen Auswahl an
belgischen Klosterbieren (nur Alkoholgeschmack) und Lambics (Erbrochenes)
und Fruchtbieren (Bier mit Fruchtsirup, pappsüss) haben mir nur ganz wenige
wirklich geschmeckt.
Mein diesjähriges Kriek und das Lambic aus demselben Sud waren noch viel
besser als das Kriek letztes Jahr, besonders das Lambic war der absolute
Kracher. Leider schon alle.
Dieses Jahr war ich wieder in Holland und habe auch einen Tagestrip nach
Brügge gemacht. Dort gibt es viele kleine Läden mit toller Auswahl.
DIE Entdeckung war aber ein Sonderposten beim Lidl in Holland: Belgisches
Wittbier, Wittekerke, in der 0,33 l Dose. Sehr leckeres
Sommerbier.
BTW: Ich finde Tap 5 sehr lecker, bin es aber inzwischen überdrüssig
geworden, weil ich es dieses Jahr einfach schon zu oft getrunken habe.
VG, Markus
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Antwort 94 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2011 um 13:07 |
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Hi Volco,
gut das du meine Beitraege praktisch ueberhaupt nicht gelesen hast!
Nochmal ich bin deutscher Brauer, ich gestehe jedem das Bier zu das er mag,
ich persoenlich mag aber weder extreme Biere mit spontaner Gaerung noch
uebertriebenes Hopfenstopfen, weil es meiner Meinung nach die restlichen
Bieraromen ueberkleistert. Dsd ist meine Meinung und mein Geschmack. Ich
wehre mich gegen die Missionierungsversuche hier. Wenn mir (oder jemand
anderem) etwas nicht schmeckt, dann schmeckt es Ihm nicht.
Und wenn du meine Beitraege mal lesen wuerdest, wuerdest du feststellen das
du genau in das Horn das ich anprangere. Es muss doch noch erlaubt sein ein
extremes Bier nicht zu moegen und es nicht als Mass aller Dinge zu sehen
ohne sich RHG Gehirnwaesche oder Beeinflussung von Oettger un Co. vorwerfen
lassen zu muessen. Genau das machst du aber.
Ich bin deutscher Brauer und mag kein bis zur unkenntlichkeit zugestopftes
Ale! Und nun, bin ich deshalb ein schlechterer Brauer? Und wenn schon, ich
bin wenigstens tolerant.
Trink was immer du willst, werd gluecklich damit aber hoer auf deinen
Geschmack als Mass aller Dinge zu nehmen.
Gruss
Jan
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Antwort 95 |
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Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2011 um 13:22 |
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Zitat: | Schaut Euch doch die
Filme von Dogfish an, welcher Elan dahinter steckt, wie man als Chef
Mitarbeiter motivieren kann, aber gleichzeitig harte Entscheidungen zur
Sicherung der Qualitaät durchsetzt. Schickt Ö.. oder Rade.... mal so 500T€
durch den Gulli?, vor laufender Kamera? |
Die Brewmaster-Folgen waren wirklich verdammt gut gemacht, aber sind wir
doch mal ehrlich, dass was wir dort zu sehen bekommen haben, nennt man
Dokutainment. Auch hierzu existieren Drehbücher oder Skripte. Ich würde
daher nicht alles für bare Münze nehmen, was einem dort gezeigt wird. Denn
wenn man die ganzen Probleme und Desaster in den 6 Folgen zusammennimmt und
das wäre dort Alltag, dann müsste der Betrieb längst an die Wand gefahren
worden sein. ____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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Antwort 96 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2011 um 15:50 |
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Ausserdem kenn ich auch genug deutsche Kleinbrauereien die mit dem selben
Elan ums Ueberleben kaempfen und auch Innovative Biere abseits des
Massengeschmacks produzieren. Man muss meiner Meinung halt nicht immer nach
dem Exotischen suchen. Ich weiss, es ist natuerlich einfacher sich mit
exotischen Sorten von der Masse abzusetzten. Darum soll es aber auch gar
nicht gehen. Natuerlich gebuehrt Schneider einiger Respekt ein solches
Wagniss einzugehen, aber es ist halt meiner Meinung nach nicht das Mass der
Dinge.
Fuer mich ist ein handwerklich gut gemachtes Bier alle mal einem total
ueberstopftem Bier vorzuziehen. Was anderes sag ich nicht.
Gruss vom Strand
Jan
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Antwort 97 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 8.8.2011 um 07:39 |
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Zitat von hoepfli, am 6.8.2011 um
00:54 | Schaut Euch doch die Filme von Dogfish
an, welcher Elan dahinter steckt, wie man als Chef Mitarbeiter motivieren
kann, aber gleichzeitig harte Entscheidungen zur Sicherung der Qualitaät
durchsetzt. Schickt Ö.. oder Rade.... mal so 500T€ durch den Gulli?, vor
laufender Kamera? |
Kleine Anekdote dazu:
Bei einer bekannten Münchner Brauerei waren, warum auch immer, zwei Sude
Weißbier durch den Forciertest gefallen. Das Bier schmeckte zwar tadellos,
man hätte aber nicht das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett
gerantieren können. Da das Bier bereits auf Flaschen war: Was tut man mit
den 6000 Kästen?
Es gab interne Stimmen, das Bier nur an die Gastronomie auszuliefern: Da
lagert es im Kühlhaus, und ist bei dem dortigen Durchsatz lange vor dem MHD
ausgetrunken.
Die Geschäftsleitung entschied jedoch, man habe einen Ruf zu verlieren
(woraus man schließen mag, um welche der sechs Münchner Brauereien es sich
handelte), und stellte vier Studenten vom Schnelldienst ein, die tagelang
nichts anderes zu tun hatten, als 120.000 Flaschen Weißbier einzeln zu
öffnen und in den Gulli zu leeren. Da die brauereitypischen Gummistiefel
nicht genügten, kaufte man ihnen dazu schließlich noch hüfthohe
Anglerhosen, da sie bald bis zur Taille im Schaum standen...
Moritz
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Antwort 98 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 07:44 |
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Tja und Schneider hat für solche Fälle extra eine Maschine, die die
Flaschen kistenweise öffnet und entleert
Ich hab mal ein Hefeweizen einer kleinen Brauerei mit Milchsäureinfektion
getrunken. War eigentlich ganz erfrischend, aber eigentlich eine Sauerei,
so was noch zu verkaufen.
Stefan
[Editiert am 8.8.2011 um 07:45 von Boludo]
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Antwort 99 |
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