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Seite 4 von 5   «  1  2  3  4  5  »     
Autor: Betreff: Hopfen Weisse
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2011 um 19:57  
@ ggdanske

:-) fuer mich zaehlt spontane Gaerung mit Fremdhefen auch noch zu Bierfehlern. Aber wie gesagt, es ist ja gut und richtig das wir nicht Alle den selben Geschmack haben.

Gruss

Jan
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Hjemmebrygget
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2011 um 21:54  
Hallo Jan
du vertrittst schon nen interessanten Standpunkt...kannst du mal (gerne auch ausführlicher) kommentieren welche Bierfehler vom Dry Hopping übertünscht werden können, Stichwort Schwellenwerte etc. bzw. kannst du da wissenschaftliche Arbeiten empfehlen. Würde mich persönlich sehr interessieren.

Zum Thema Augustiner Helles, solltest du vielleicht immer auch im Hinterkopf behalten das die meisten Hobbybrauer in Dt. nicht so nen freien Zugriff auf die AmiBiere haben (dir wird es umgedreht z.Z. genauso gehen mit fränkischen/bayrischen Spezialitäten). Sozusagen ist die Begeisterung da schon noch ziemlich hoch für IPA etc..
In Norwegen sind gerade rauchige WacholderBiere in allen Facetten "in", wenn du dass paar ganze Abende durchhast freust du dich auch auf ein ordentliches Helles.
Viele Gruesse
Thomas
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2011 um 23:47  
Hi Thomas,

ich bin grad im wohlverdienten Familienurlaub in Florida weshalb ich auf die Geschmacksfehler gerade nur begrenzt eingehen kann. Ich werds aber nachholen. Eins ist fuer mich aber offensichtlich, die meisten gestopften Biersorten kommen mit sehr einfachen Schuettungen und noch einfacheren Maischprogrammen aus. Das Ganze wird dann mit moeglichst neutralen Hefen hoch vergoren. Es kann also relativ wenig Geschmack oder Koerper aus der Wierze kommen. Soll es ja auch nicht, weil eben der Hopfen die (einige?) Geschmackskomponente sein soll. Ich frag mich z.B. ob irgendwer bei den Hopfenbomben hier auch noch so hohe Diacetylmengen rausschmecken koennte? Der Hopfen laesst da ja relativ wenig Spielraum.

Das was du ueber Norwehen sagst ist ja genau das was ich so schade finde. Wir haben in Deurschland eine so grosse Menge an sehr guten Bieren, die ihren Ursprung in den gegebenen Umstaenden haben ( Getreideangebot, Wasser, Hopfen usw.) da muss
man meiner Meinung nach nicht immer in die Ferne schweifen.

Klar, man sollte ueber den Tellerrand schauen und klar, auch ich teste jedes Bier das ich in die Finger bekomme, aber ich kann diese ewige "scheiss RHG" Leier nicht mehr hoeren ( die meisten Ami Brauer die ich kenne finden das RHG uebrigens ziemlich gut). Auch diese staendige Geseiere gegen die grossen Brauereien langweilt mich langsam. Es gibt einen Grund warum sie so gross geworden sind. Weil Leute das Bier trinken weil es Ihnen schmeckt.

Jedem das Seine, aber hoert auf Anderen den eigenen Geschmack aufdruecken zu wollen.

Es ist ja auch irgendwie verstaendlich das das ungewohnte, das Neue das vermeintlich erstrebenswertere ist ( deshalb arbeite und lebe ich ja wahrscheinlich auch nicht in Deutschland), aber das muss jeder selber entscheiden duerfen. Und ganz ehrlich, solange wir nicht von Beschreibenden Verkostungen sprechen, braucht man keinerlei Uebung um feststellen zu koennen ob einem persoenlich ein Bier schmeckt oder nicht. Dazu muss sich einem nichts erschliessen.

Gruss

Jan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 05:42  

Zitat von JanBr, am 4.8.2011 um 23:47
Es gibt einen Grund warum sie so gross geworden sind. Weil Leute das Bier trinken weil es Ihnen schmeckt.


Manchmal bestimmt aber auch das Angebot die Nachfrage bzw extremes Marketing. Es bleibt den Leuten gar nichts anderes übrig, da man in den meisten Getränkemärkten außer Weizen, Pils und Helles gar nichts anderes kaufen kann. Die werden somit auf leicht gebitterte gelbe Flüssigkeiten mit etwas Alkohol und Kohlensäure konditioniert.
Missionieren tut meiner Meinung nach in erster Linie die Bierindustrie, in dem sie den Konsumenten eintrichtert, dass alles ausländische Bier mit bösen Zusatzstoffen versetzt sei.

Zum Thema Üben: Wer geschmackloses gewöhnt ist, wird durch Geschmackvolles irritiert. Natürlich findet man amerikanische Hopfenaromen erst mal sehr seltsam, wenn man sein ganzes Leben nur Warsteiner getrunken hat. Irgend wann kommen die meisten aber auf den Geschmack. So hab ich es jedenfalls bei vielen Leuten erlebt.
Wir machen regelmäßig Bierverkostungen mit allen möglichen Exoten und mittlerweile können wir uns vor Mitverkostern kaum noch retten. Einer hat letztes mal tatsächlich gesagt "Danke, dass ihr mir die Augen geöffnet habt", da war er aber auch schon ziemlich gut drauf.
Sein Lieblingsbier ist mittlerweile "La fin du Monde", ein kanadisches Wit Starkbier mit Koriander und Orangenschalen.

Mich langweilt der deutsche Biermarkt ungemein, obwohl es sicherlich auch sehr gut gemachte deutsche Biere gibt, diese decken aber eben nur einen ganz kleinen Teil dessen ab, was man mit Malz, Hefe und Hopfen (und noch anderem) machen kann.
Warum soll ich mich also freiwillig beschränken?

Dass viele ameikanische Kleinbrauereien mit extremer Hopfung alles totschlagen weiß ich. Leider ist die Bittere dabei oft auch noch sehr kratzig und unedel. Aber um diese Biere kann man ja einen Bogen machen und sich auf die guten Sachen konzentrieren. Ichkauf hier ja auch kein Oettinger.

Ich habletztens von Holger netterweise Bier geschickt bekommen, das war wirklich sehr gut gebrautes deutsches Bier. Ich würde so was aber nie selber machen, das kauf ich mir im Getränkehandel, wenn ich schon so viel Zeit investiere, dann versuch ich die Lücken des deutschen Biermarktes zu schließen.
Natürlich soll jeder das brauen und trinken, wass er will, wenn aber jetzt jemand von irgend einer Biersorte total begeistert ist, ob deutsch oder nicht, dann darf er doch hier davon schwärmen, oder?

Und selbstverständlich gehört an einem heißen Sommertag im Biergarten ein zünftiges Augustiner bzw eine Schneider Weisse auf den Tisch und kein IPA, das einem die Schuhe auszieht, ich glaube, da sind wir uns einig ;)

Stefan


[Editiert am 5.8.2011 um 08:04 von Boludo]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 08:16  
Hi Stefan,

natuerlich ist nicht alles so schwarz oder weiss wie ich es schreibe. Ich wehre mich nur "das Heil" einzig und allein in amerikanischen Ales oder belgischen Bieren zu suchen. Natuerlich darf und soll jeder von seinem Lieblingsbier schwaermen, daran besteht kein Zweifel und das will ich auch keinem Absprechen. Wenn man aber so manchen Troet hier liesst, bekommt man den Eindruck es MUSS ein IPA mit mind. 90 IBU sein oder ein Wit mit Korriander ( das ich mich in diesem Troet dazu aeussere ist rein zufaellig). Mir geht in manchen Troets die Intoleranz und Ueberheblichkeit einfach zu weit wenn sich jemand negativ ueber diese Biere auessert. Nur weil mir ein gutgemachtes bayrisches Weissbier ( z.B. Karg oder Unertl) besser schmeckt als ein belgisches Wit mit Koriander, ist mein Geschmack noch langenicht durch das RHG oder Onkel Oettinger "gleichgeschaltet".

Man tut halt meiner Meinung nach der deutschen Bierlandschaft unrecht diese ueber einen Kamm zu scheren. Es gibt m.M. nach sehr guter Biere zwischen den extremen Wahrsteiner und der Hopfenweise.

Und natuerlich hast du auch recht was die Getraenkemaerkte angeht. Hier liegt die Krux natuerlich begraben. Ich bekomme hier ( in den USA) in jedem Supermarkt mehr Sorten und Marken als in jedem durchschnitts deutschen Getraenkemarkt. Bei meinem "Dealer" hier bekomm ich ungefaehr 300 Sorten (einschliesslich Augustiner).

Zusammengefasst, ich wehre mich dagegen das man seinen Geschmack verteidigen muss und ich wehre mich gegen die Aussage (nicht ausgebildeter Verkoster) das man sich einen bestimmten Geschmack erarbeiten muss. Natuerlich muss man sich bestimmte Geschmaecker erarbeiten, aber wenn mir z.B. die Hopfenweisse nicht schmecken sollte, dann wird sie das auch nicht nach der 100. Probe. Hier wiederum kommt der Profi ins spiel, der sie trotzdem neutral bewerten koennen muss. Allerdings spielt die Aussage schmeckt/ schmeckt nicht bei der Verkostung keinerlei Rolle.

Gruss

Jan (der jetzt weiterschlaeft)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 08:24  
Dass ggansde sich blöd vorgekommen ist, weil er keine Belgier mag, tut mir wirklich leid. Dies ist natürlich sein gutes Recht. Vieles kommt im Forum aber auch mißverständlich und anders rüber wie in der Realität.
Dass sich jemand für seinen Biergeschmack hier verteidigen muss empfinde ich ehrlich gesagt nicht so. Holger zum Beispiel als sehr traditioneller Bierbrauer fühlt sich so wie ich es sehe hier sehr wohl.

Es ist eher so, dass man ganz schön in Erklärungsnot gerät, wenn man dem deutschen Durschnittskonsumenten erklärt, dass man (manche) amerikanischen Biere gut findet ;)

Schlaf gut und träum was Schönes!

Stefan


[Editiert am 5.8.2011 um 08:26 von Boludo]
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 10:41  
Hallo,

da ich die Hopfenweisse bisher noch nicht probieren konnte, hielt ich es eigentlich für überflüssig mir diesen Strang die letzten Tage anzuschauen und hab somit die allgemeine Diskussion, die sich daraus ergab leider erst heute entdeckt und möchte nun aber doch noch meine Meinung kundtun.

1. Das RHG mag ich eigentlich, weil es einfach mal ein klares Gesetz ohne Schnörkel ist, die "Aufweichungen" der letzten Jahrzehnte hingegen stellen das ganze meiner Meinung nach sehr in Frage. Dass es seitens des Marketing unserer Brauereien ausgenutzt wird ist aus wirtschafttlicher Sicht verständlich.

2. Aromahopfen und Hopfenstopfen hatten ím letzten Jahr sicherlich einen hohen Stellenwert im Forum, warum man sich darüber beklagen kann ist mir allerdings unverständlich. Auch ich zähle mich zur weniger-Hopfen-ist-mehr-Fraktion, aber das hat auch mit meinem harten Brauwasser zu tun, da kommen grössere Hopfengaben irgendwie etwas kratzig rüber. :thumbdown: Müssen wir Anhänger der ausklügelten Malzschüttungen und dreifach Dekoktionen eben etwas aktiver posten :cool:

3. Zum Thema IPA: Ich glaube einfach, dass es ein Bierstil ist, der schon in seiner Urform etwas extremes hatte. Wenn Hanghofer das richtig geschrieben hat, so war ja eigentlich angedacht das Bier nach der langen Schiffsreise aus England wo es gebraut wurde, in Indien wieder mit Wasser auf "normale" Trinkstärke zu bringen und das stärkere Einbrauen diente lediglich der besseren Haltbarkeit und es brauchte weniger Stauraum.
Das meiste davon wurde aber scheinbar pur genossen und erfreut sich bis heute grosser Beliebtheit.
Diese "Exzesse" in Richtung zweistelliger Alkoholprozente und dreistelliger IBUs sind meiner Meinung nach Randerscheinungen, die allzuoft nur Sensationslust befriedigen.
Das kennen wir aber, mit den immer neuen Alkoholrekorden, in unserer Bierlandschaft auch.

4. Professionelle Bierverkostung hat ja das Ziel objektiv nach Bierfehlern oder für den Bierstil untypischen Aromen zu suchen, sofern es nicht darum geht das Geteste mit einem Reffernzbier zu vergleichen.
Unter diesen Umständen muss ein deutscher Verkoster viele belgische Biere ja als äusserst Fehlerhaft einstufen. Ein Lambic z.b., bezieht ja eigentlich all seine Besonderheit aus diversen "Bierfehlern". Und nachdem ich mich letztes Jahr mal an verschiedene Lambics herangetraut habe, bin ich der Überzeugung, dass es schon einer gewissen "Übung" bedarf die Tiefe dieses Bierstils zu erkunden. Denn beim ersten ist es einfach nur sauer :o Daran muss sich die Zunge einfach erstmal gewöhnen.

In dem Zusammenhang muss ich auch mal kurz von meinen Erfahrungen nach einer einwöchigen Fastenkur vor 2 Jahren berichten.
Also kurz gesagt, eine Woche nix gegessen, nur reichlich Tee und Wasser. Während der ganzen Woche eklig, pelzigen Belag auf der Zunge. Dann drei Aufbautage mit Joghurt und dünnem Kartoffelsüppchen und so. Schon die Kartoffelsuppe, die ich noch vor der Kur gekocht und eingefroren hatte war höllisch scharf, was eigentlich nicht sein konnte. Dann am dritten Abend ein Selbstgebrautes Kölsch aufgemacht und das war nur Bitter. Schmeckte nach mindestens 50 IBU. Ich dachte an unsaubere Flasche und hab ein zweites geöffnet, mit gleichem Ergebnis. Ein Bittburger aus dem Kühlschrank war noch schlimmer. Hat etwa eine Woche gedauert, bis ich wieder "in der Spur" war.

Und mal Abseits der kullinarischen Genüsse: Die Musik-CDs, die es über viele Jahre hinweg immer wieder schaffen in meinem CD-Spieler zu landen, sind in den seltensten Fällen die, welche in den ersten Wochen nach dem Kauf kaum aus Selbigem rauszukriegen sind.


Abschliessend noch eine Frage.

Ich kann mich an ein Posting entsinnen aus dem hervorging , dass Schneider in der Entstehungsphase der Hopfenweisse mal bei verschiedenen Stellen angefragt hatte, ob denn Hopfenstopfen mit dem RHG konform gehe, worauf, so meine ich zumindest, keine klare Antwort kam.
Weiss jemand ob das mittlerweile geklärt worden ist?


Gruss
Matthias
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 11:42  

Zitat von Tyrion, am 5.8.2011 um 10:41
Auch ich zähle mich zur weniger-Hopfen-ist-mehr-Fraktion, aber das hat auch mit meinem harten Brauwasser zu tun, da kommen grössere Hopfengaben irgendwie etwas kratzig rüber.


Warum behandelst Du Dein Brauwasser nicht?
Ohne Hopfenaromen wär´s mir auf die Dauer zu langweilig ;)

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 14:03  

Zitat von JanBr, am 4.8.2011 um 19:57
:-) fuer mich zaehlt spontane Gaerung mit Fremdhefen auch noch zu Bierfehlern.


Dann nenn es "Bier belgischer Brauart" und alles ist gut! ;)

Gruß, Jan


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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 14:06  

Zitat von Boludo, am 5.8.2011 um 11:42


Warum behandelst Du Dein Brauwasser nicht?
Ohne Hopfenaromen wär´s mir auf die Dauer zu langweilig ;)

Stefan



Die Verwendung von Sauermalz oder Milchsäure für der Nachguss hat sich als wenig förderlich erwiesen. Berssere Ergebnisse hab ich mit der Verwendung von z.B. Lidl Mineralwasser ohne CO2 erzielt.

Gänzlich verzichte ich ja nicht auf Hopfenaroma, ich muss eben masshalten oder weiches Wasser einsetzen. Mein Urquell-clone mit Obigem Wasser ist gut gelungen. Zum Vergleich werd ich Ihn aber noch mit meinem Leitungswasser brauen, auch wenn ich wenig Hoffnug hab :(


Gruss
Matthias
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flying
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Zitat:
Dass ggansde sich blöd vorgekommen ist, weil er keine Belgier mag, tut mir wirklich leid.


Wat.. :o Der Markus mag keine Belgier? Da muss ich das leckere Kriek von ihm wohl geträumt haben... ;(


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 17:18  

Zitat von Tyrion, am 5.8.2011 um 14:06

Die Verwendung von Sauermalz oder Milchsäure für der Nachguss hat sich als wenig förderlich erwiesen.


Versuchs mal mit Kalkmilch, das hat bei mir sehr viel gebracht. Ich nehm aber auch noch Milchsäure und Salze mit Chlorid und Sulfat auf, das muss man aber alles genau ausrechnen.
Bevor ich Brauwasser aus dem Supermarkt nehmen würde, wäre mir einfaches Abkochen beinahe lieber. Wenn man das Brauwasser 20 Minuten kocht, sollte das meiste Calcium und Magnesiumhydrogencarbonat als Carbonat ausgefällt sein.
Sorry für OT.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 17:50  

Zitat von Boludo, am 5.8.2011 um 17:18


Versuchs mal mit Kalkmilch, das hat bei mir sehr viel gebracht.
Stefan


Hab gerade mal die Suchfunktion auf "Kalkmilch" angesetzt. So ziemlich alle Postings sind von dir.
Wo bekomm ich die? Hat Kalkmilch einen chemischen Namen? Wiviel muss ich zugeben?
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 18:07  
Das ist Calciumhydroxid (Ca(OH)2) oder auch Calciumoxid (CaO, hydrolisiert in Wasser zu Calciumhydroxid), zum Ausrechnen brauchst Du einen guten Rechner (z.B. von brauherr.de), aber das wird jetzt viel zu OT.
Ich hab das auch mal irgend wo hier beschrieben. Der Trick ist, dass wenn man es richtig macht, das Magnesium auch ausfällt und das kann die Bittere versauen.
Jetzt aber zurück zur Hopfenweisse :)

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 19:02  
Ich versteh die Diskussion hier irgendwie nicht, wer ein Bier > 40 IBU nicht mag, soll doch einfach die Finger davon lassen ...
Wie heisst der Spruch : De gustibus non est disputandum ( Über Geschmack soll man nicht streiten )
...also halten wir uns doch einfach dran :D



Zitat von JanBr, am 4.8.2011 um 19:57
@ ggdanske

:-) fuer mich zaehlt spontane Gaerung mit Fremdhefen auch noch zu Bierfehlern.


Bei solchen Aussagen wiederum sträubt sich mir das Nackenfell !
Ist das jetzt Unwissenheit oder einfach Borniertheit, die da zugrunde liegt ?
Diese Methode ist ja wohl die Grundlage für das, was heute unsere Braukultur ausmacht und übrigens die einzig Wahre, was das RHG von 1516 angeht, das ja Hefe noch nicht inkludiert hat.
Keine Brauerei in Deutschland hat das Know-How, das Equipment und auch die Geduld, derartig archaische Biere zu brauen und dann 2 Jahre zu lagern- wenn jemand den Gegenbeweis antritt, freue ich mich sehr und werde schnellstmöglich zu dieser Brauerei pilgern und dort Abbitte tun ;)

Und jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema : Ich freu mich schon auf das TAP 5 , das ich gleich trinken werde ( ... und ich bin kein Hophead ) , das ist ist nicht das erste, und auch nicht das letzte !

Und übrigens : Die amerikanische Craftbeer-Szene ist durchaus in der Lage, etwas anderes als "super-hopped-IPAs" zu produzieren,
von real Ales über sour ales, reds, Kölsch, Alt, Doppelbock, Weizen usw . man muss nur die Augen aufmachen !

Gruß

Jürgen
Antwort 89
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 22:26  
Ja so mache ich das auch.

Ich habe einmal ausgerechnet (ausrechnen lassen) dass ich für mein Brauwasser auf 100 Liter 12 gr CaO geben muss, dass ich natü´rlich vorher mit Wasser auflösen muss (Vorsichtig - wird sehr heiß) Dann wird es reingerührt und ein kleiner Wirbel erzeugt. Dann steht das Brauwasser einen Tag oder über NAcht und wird dann am nächsten Morgen zum Einmaischen von oben abgezogen und wieder erwärmt. UNten hat sich am Boden doch ein deutlich sichtbarer Kalkring gebildet.

@ Boludo: Wie viel Salz nimmst du denn? Das würde mich auch interessieren - reicht da normales Speisesalz?

Grüße
Holger


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2011 um 23:36  
Nein, man nimmt Calciumchlorid und Calciumsulfat, Kochsalz ist nicht so geeignet und liefert nur Chlorid.
Von Natur aus hat mein Wasser ca 22mg Chlorid und gleichviel Sulfat pro Liter, das ist recht wenig und das Bier kann dadurch recht leer schmecken. Je nach Biertyp salze ich unterschiedlich auf. Meist auf ein Verhältnis 1:1,25 Sulfat zu Chlorid mit nicht mehr als 75mg Chlorid pro Liter, da sonst Corrosion droht. Sulfat unterstützt grob gesagt den Hopfen, Chlorid macht das Bier "voller".
Da ich gerade in Wien sitze, hab ich die genauen Zahlen nicht parat und außerdem war ich vorher unterwegs und trinke gerade eine von mir importierte Hopfenweisse. Wobei wir wieder beim Thema wären :P

Stefan


[Editiert am 5.8.2011 um 23:38 von Boludo]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.8.2011 um 00:17  
@ Juergen

Aderlass war auch mal Stand der Wissenschaft trotzdem wuerde Ihn kein Mediziner mehr anwenden ;-) (nimm's nicht zu ernst)

Wir sind doch eigentlich einer Meinung, jeder soll das trinken was er mag und nicht versuchen Andere zu missionieren. Was anderes sag und will ich nicht.

Gruss

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 6.8.2011 um 00:54  
Wiedermal das deutsche Reinheitsgebot von 1516, sorry, wir fliegen zum Mond, kennen Kernenergie, wissen was E=m x cc ist und ...., und dann gibt es Bierbrauer , welche in Deutschland ausgebildet wurden, welche aber andere Bierstiele grundsätzlich(so kommt es mir in diesem Thread vor) ablehnen. Wahrscheinlich tendiert die gesamte Ausbilung in diese Richtung. Von den rund 65 verschiedenen Bierstyles werden in Deutschland nur etwa 15 als reinheitskonform anerkannt, oder nur in der Ausbildung erwähnt.
@Jan: Der Feierabendtrinker spricht hier nicht mit, der fällt aus den Prozenten raus, und wenn wir dann eine Auswertung machen, welcher Hobbybrauer was trinkt und liebt, dann denke ich, dass wir uns sicherlich nicht ganz in der Mitte treffen werden. Die Mehrheit wird sicherlich alle Bierstyles probieren und ihre Vorlieben bei nichtdeutschen Styles finden, wenn Sie mal aufgekärt wurden.

Es gibt das deutsche Einheitsbier!, und dafür entschuldige ich mich jetzt nicht, sondern ich finde, es ist eine Schande für alle deutschen Brauer, welche sich anstellen lassen und nichts gegen Einheitsbierbrauerei machen.

Schaut Euch doch die Filme von Dogfish an, welcher Elan dahinter steckt, wie man als Chef Mitarbeiter motivieren kann, aber gleichzeitig harte Entscheidungen zur Sicherung der Qualitaät durchsetzt. Schickt Ö.. oder Rade.... mal so 500T€ durch den Gulli?, vor laufender Kamera?
Ich möchte weder deutsche Firmen verteufeln, noch ausländische hochleben lassen, aber wenn das alles ist, was deutsche Brauer können,....... Gute Nacht!
Vor Jahren wurde mir die König..... der Bier... angeboten, habe mal dran genippt und es als Abwas...abgestellt, jetzt nicht sorry, das ist wirklich ne Schande für deutsche Brauer, aber ich glaub, die Firma hat ihren Erfolg oder Misserfolg in den Zahlen bekommen.

Schaut Euch nur mal die letzten Ergebnisse der Styles- Verkostungen an, siehen Thread und im Netz, ich glaub, das beste Ergebniss einer deutschen Brauerei war ein 3. Platz.???? weltweit

Deshalb hier ein großes Lob an die Brauerei Schneiders, welche exclusive Biere brauen, die international hoch angesehen sind, leider aber in Deutschland von der eigenen Bierzunft kritisch betrachtet werden. Der Versuch das Tap 5 und das Tap 4 in Deutschland einzuführen würde sicherlich am Preis scheitern, wobei die Nachfrage unter uns Hobbybrauern sicherlich immens hoch wäre. Allein der Versuch ein neues Bier auf den Markt zu bringen, siehe Thread mit dem Hopfen Nelson Sauvin, gebührt große Achtung, Top!!!

Grüße Volco, welcher im Thread und Chat mit vielen Hobbybrauern dieses Thema diskutiert hat.


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red_folder.gif erstellt am: 6.8.2011 um 09:14  

Zitat:
Wat.. Der Markus mag keine Belgier? Da muss ich das leckere Kriek von ihm wohl geträumt haben...

Nein, nein, so hatte ich das ja gar nicht gesagt. Ich mochte Bestimmte eben nicht, oder besser gesagt, aus der in meinem damaligen Urlaubsort in Holland erhältlichen großen Auswahl an belgischen Klosterbieren (nur Alkoholgeschmack) und Lambics (Erbrochenes) und Fruchtbieren (Bier mit Fruchtsirup, pappsüss) haben mir nur ganz wenige wirklich geschmeckt.
Mein diesjähriges Kriek und das Lambic aus demselben Sud waren noch viel besser als das Kriek letztes Jahr, besonders das Lambic war der absolute Kracher. Leider schon alle.
Dieses Jahr war ich wieder in Holland und habe auch einen Tagestrip nach Brügge gemacht. Dort gibt es viele kleine Läden mit toller Auswahl.
DIE Entdeckung war aber ein Sonderposten beim Lidl in Holland: Belgisches Wittbier, Wittekerke, in der 0,33 l Dose. Sehr leckeres Sommerbier.
BTW: Ich finde Tap 5 sehr lecker, bin es aber inzwischen überdrüssig geworden, weil ich es dieses Jahr einfach schon zu oft getrunken habe.
VG, Markus
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.8.2011 um 13:07  
Hi Volco,

gut das du meine Beitraege praktisch ueberhaupt nicht gelesen hast!

Nochmal ich bin deutscher Brauer, ich gestehe jedem das Bier zu das er mag, ich persoenlich mag aber weder extreme Biere mit spontaner Gaerung noch uebertriebenes Hopfenstopfen, weil es meiner Meinung nach die restlichen Bieraromen ueberkleistert. Dsd ist meine Meinung und mein Geschmack. Ich wehre mich gegen die Missionierungsversuche hier. Wenn mir (oder jemand anderem) etwas nicht schmeckt, dann schmeckt es Ihm nicht.

Und wenn du meine Beitraege mal lesen wuerdest, wuerdest du feststellen das du genau in das Horn das ich anprangere. Es muss doch noch erlaubt sein ein extremes Bier nicht zu moegen und es nicht als Mass aller Dinge zu sehen ohne sich RHG Gehirnwaesche oder Beeinflussung von Oettger un Co. vorwerfen lassen zu muessen. Genau das machst du aber.

Ich bin deutscher Brauer und mag kein bis zur unkenntlichkeit zugestopftes Ale! Und nun, bin ich deshalb ein schlechterer Brauer? Und wenn schon, ich bin wenigstens tolerant.

Trink was immer du willst, werd gluecklich damit aber hoer auf deinen Geschmack als Mass aller Dinge zu nehmen.

Gruss

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 6.8.2011 um 13:22  

Zitat:
Schaut Euch doch die Filme von Dogfish an, welcher Elan dahinter steckt, wie man als Chef Mitarbeiter motivieren kann, aber gleichzeitig harte Entscheidungen zur Sicherung der Qualitaät durchsetzt. Schickt Ö.. oder Rade.... mal so 500T€ durch den Gulli?, vor laufender Kamera?


Die Brewmaster-Folgen waren wirklich verdammt gut gemacht, aber sind wir doch mal ehrlich, dass was wir dort zu sehen bekommen haben, nennt man Dokutainment. Auch hierzu existieren Drehbücher oder Skripte. Ich würde daher nicht alles für bare Münze nehmen, was einem dort gezeigt wird. Denn wenn man die ganzen Probleme und Desaster in den 6 Folgen zusammennimmt und das wäre dort Alltag, dann müsste der Betrieb längst an die Wand gefahren worden sein.


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Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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red_folder.gif erstellt am: 6.8.2011 um 15:50  
Ausserdem kenn ich auch genug deutsche Kleinbrauereien die mit dem selben Elan ums Ueberleben kaempfen und auch Innovative Biere abseits des Massengeschmacks produzieren. Man muss meiner Meinung halt nicht immer nach dem Exotischen suchen. Ich weiss, es ist natuerlich einfacher sich mit exotischen Sorten von der Masse abzusetzten. Darum soll es aber auch gar nicht gehen. Natuerlich gebuehrt Schneider einiger Respekt ein solches Wagniss einzugehen, aber es ist halt meiner Meinung nach nicht das Mass der Dinge.

Fuer mich ist ein handwerklich gut gemachtes Bier alle mal einem total ueberstopftem Bier vorzuziehen. Was anderes sag ich nicht.

Gruss vom Strand

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 8.8.2011 um 07:39  

Zitat von hoepfli, am 6.8.2011 um 00:54
Schaut Euch doch die Filme von Dogfish an, welcher Elan dahinter steckt, wie man als Chef Mitarbeiter motivieren kann, aber gleichzeitig harte Entscheidungen zur Sicherung der Qualitaät durchsetzt. Schickt Ö.. oder Rade.... mal so 500T€ durch den Gulli?, vor laufender Kamera?


Kleine Anekdote dazu:

Bei einer bekannten Münchner Brauerei waren, warum auch immer, zwei Sude Weißbier durch den Forciertest gefallen. Das Bier schmeckte zwar tadellos, man hätte aber nicht das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett gerantieren können. Da das Bier bereits auf Flaschen war: Was tut man mit den 6000 Kästen?
Es gab interne Stimmen, das Bier nur an die Gastronomie auszuliefern: Da lagert es im Kühlhaus, und ist bei dem dortigen Durchsatz lange vor dem MHD ausgetrunken.
Die Geschäftsleitung entschied jedoch, man habe einen Ruf zu verlieren (woraus man schließen mag, um welche der sechs Münchner Brauereien es sich handelte), und stellte vier Studenten vom Schnelldienst ein, die tagelang nichts anderes zu tun hatten, als 120.000 Flaschen Weißbier einzeln zu öffnen und in den Gulli zu leeren. Da die brauereitypischen Gummistiefel nicht genügten, kaufte man ihnen dazu schließlich noch hüfthohe Anglerhosen, da sie bald bis zur Taille im Schaum standen...

Moritz
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 8.8.2011 um 07:44  
Tja und Schneider hat für solche Fälle extra eine Maschine, die die Flaschen kistenweise öffnet und entleert :thumbup:

Ich hab mal ein Hefeweizen einer kleinen Brauerei mit Milchsäureinfektion getrunken. War eigentlich ganz erfrischend, aber eigentlich eine Sauerei, so was noch zu verkaufen.

Stefan


[Editiert am 8.8.2011 um 07:45 von Boludo]
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