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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > EVG vs AVG - Einfluss von Malz oder Wasser |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 11:11 |
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Hallo, nicht direkt, vielmehr habe ich
auf Eiweißrasttemperatur eingemaischt und dann auf Maltoserast (50' Rast)
zugebrüht, danach per Dekokton auf Verzuckerungs- (dick, 45' Rast) und
danach Abmaischtemp. (dünn, 10' Rast). Eher klassischere Verfahren. Der
Unterschied zu bisher liegt aber an der 100% Pilsner Schüttung, der hohen
Stammwürze und der Hefe, die jedoch - wie gesagt - nur mit max. 80% EVG
angegeben wurde. Ich messe aber in einer Woche nochmal nach, dann hat sich
die Hefe auch ordentlicher sedimentiert. Keine Ahnung, ob das bei der
Berechnung des Alkoholfehlers solche Felher macht, die Spindel war ja noch
bei 3,5-4°P, was noch über dem errechneten Restextrakt lag, den mir Earls
Rechner ausgespuckt hatte... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 11:12 |
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Den EVG habe ich - auch als Hobbybrauer - nie anders verstanden, als den im
Vorfeld unter optimalen Bedingungen ermittelten, vergärbaren Extrakt mit
Hefe als "Messinstrument" im Rahmen der Schnellvergärprobe. Insofern auch
von mir das Votum: Ob man ihn nun bestimmt oder nicht, der EVG steht vorher
fest. Aus der Differenz im Vergärgrad meines Jungbieres zum EVG leite ich
dann Maßnahmen für meine Hefe- und Gärführung ab.
Schade dass der Thread vom ursprünglichen Thema abgekommen ist, ich fand
olibaers ausführlichen Post und v.a. den Hinweis auf Braukaisers
Feldforschung dazu sehr informativ. Habe mir das PDF durchgelesen und werde
einiges in meine Braupraxis überführen. Zuvorderst den Einsatz eines
pH-Meters, da so einige landläufige Meinungen, Faustformeln und
Berechnungen im Netz nicht den Tatsachen in der Maische zu entsprechen
scheinen.
____________________
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2013 um 17:11 |
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Um die Diskussion etwas zu de-emotionalisieren habe ich die Definition des
EVG bei Ludwig Narziss, Abriss der Bierbrauerei, nachgeschlagen. Oli
hat also völlig recht (hätte man das nicht auch etwas netter sagen
können?):
"Der Endvergärungsgrad ist der überhaupt erreichbare,
höchstmögliche Vergärungsgrad einer Würze. Er gibt die Summe aller in einer
Würze enthaltenen und durch eine Brauereihefe vergärbaren Zucker an,
ausgedrückt in Prozent des Gesamt-Würzeextraktes. Die Höhe des
Endvergärungsgrades liegt bereits fest, wenn die Würze im Gärkelle zum
Anstellen kommt; er kann weder durch die Gärführung noch durch die Art der
Betriebshefe beeinflusst werden. (...) Die Höhe des Endvergärungsgrades
liegt bei hellen Lagerbieren im Bereich von 78 bis 82%, bei Exportbieren
80-85%, ebenso bei Pilsener und sehr hellen Bockbieren. Dunkle Biere
verzeichnen Endvergärungsgrade von 68-75%."
"Der Ausstoßvergärungsgrad liegt am Ende der Lagerzeit vor; er
soll zur Erreichung einer guten Haltbarkeit dem Endvergärungsgrad möglichst
nahekommen. Bei hellen Lagerbieren liegt er um 2-4%, bei hellen
Exportbieren um 0,5-2%, bei Pilsner Typen je nach Führung der Nachgärung um
0,5-6% unter dem Endvergärungsgrad. Auch dunkle Biere Verzeichnen eine
Differenz von ca. 6%, die hier im Interesse der Bekömmlichkeit der Biere
nicht zu groß sein soll."
OK, wieder was gelernt!
Also, bitte streiche alle EVG
in meinem Anfangsposting und setze jeweils AVG...
Wobei ich eben den Einfluss der Gärführung zu begrenzen versucht habe,
indem ich sie bei beiden beschriebenen Bieren identisch gestaltet habe.
Aber nun bin ich auch beruhigter: Min Dunkles mit seinen 65% AVG liegt laut
Narziss voll im Rahmen: EVG dunkler Biere 68-75%, minus 6% Differenz
EVG-AVG. Juhu!
Naja, mit 0,5 l
dickbreiiger UG-Betriebshefe auf 45 l Würze und Thermostat-Geregelter
Gärtemperatur glaube ich nicht allzuviel falsch gemacht zu haben.
Ich glaube aber auch, dass es teilweise daran hier liegen könnte:
Zitat von Bierjunge, am 14.3.2013 um
09:30 | Von Dr. Fritz Briem habe ich
allerdings auch mal gehört, dass die im Vergleich zu Großserienbieren
teilweise erschreckend niedrigen Endvergärungsgrade von Hobbybrauerbieren
auch an den im vergleich winzigen Gärbottichen liegen, in denen sich keine
ausgeprägte Konvektion ausbilde. |
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 17:19 |
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Danke Moritz!! Ich habe eben mal dei Forumssuche bemüht. AVG ist höchst
selten zu finden
Ist schon krass, wie sich so Gewohnheiten einschleichen. Fast alle User in
deisem Forum hätten wohl den AVG als EVG bezeichnet. Genauso wie Du und
ich.
Nun weiß auch ich mehr. danke ! ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2013 um 17:41 |
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So gesehen ist der EVG eher eine (abstrakte?) "theoretische" Größe, die im
Vergleich mit der AVG dem professionellen Brauer wohl erlaubt, seine
Gärführung zu bewerten.
Als Hobbyist kann ich einen EVG gar nicht ermitteln, da ich dafür die
Zuckerzusammensetzung exakt analysieren können müßte.
Der Wert ist für mich auch praktisch wertlos, zur Bewertung etwa einer
Restsüße reichen doch schon die Betrachtung von Stammwürze und AVG.
...oder besser TVG (TrinkVergärGrad)? Man denke an "speziellere" Gärungen,
etwa mit Bretts, wo die Gärung noch lange nach dem eigentlichen "Ausstoß"
fortschreitet?
Nebenbei: unter "Nachgärung" versteht der professionellen Brauer
m.W. auch was anderes, als der Hobbyist.
Uwe
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Antwort 29 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 20:05 |
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Ok, da haben wir alle den falschen Begriff angewendet bzw. mit dem AVG
verwechselt..Was ich aber nicht verstehe, Brettanomyces oder Laktos fressen
fast alles auf. Das heiß der (ja rein theoretische) EVG wäre dann
fermentabhängig zu bestimmen.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 21:32 |
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Zitat von djmoehre, am 18.3.2013 um
17:19 |
Ist schon krass, wie sich so Gewohnheiten einschleichen. Fast alle User in
deisem Forum hätten wohl den AVG als EVG bezeichnet. Genauso wie Du und
ich.
Nun weiß auch ich mehr. danke !
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Nun ja es steht ja auch falsch im Wiki .....
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 22:01 |
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Jo, und zu AVG gibt es gar keinen Eintrag im Wiki
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 32 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2013 um 22:55 |
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Im Kunze (S.327ff, Kap. "4.3.3.3 Vergärungsgrad" in meiner uralten 3.
Auflage) habe ich ein paar Erklärungen gefunden, was Sinn und Zweck der
einzelnen Vergärgrade ist.
Vsend ist der sog. Endvergärungsgrad,
er wird mit einer Art Schnellvergärprobe bei 25°C ermittelt
VsBottich oder
VsGärkeller ist der Vergärungsgrad beim
Schlauchen
...hier wird eine Differenz zu Vsend von etwa
10% empfohlen - was einer Extraktdifferenz von 1% entspricht. Das wird für
den Druckaufbau in der Nachgärung benötigt
Der VsAusstoß wird vor dem Abfüllen des Bieres
(also in Flaschen - entspräche bei uns vielleicht dem Gegendruckafüllen)
gemessen und sollte möglichst nah am Vsend
sein.
Die Differenz ist ein Maß für verbliebenen Restextrakt, der Nährboden für
unerwünschte Mikroorganismen (Hefen oder Bakterien) darstellt, was zu
Trübungen führen kann.
Uwe
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2013 um 07:44 |
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Hallo darkenemy,
in der Tat war meine Antwort nicht korrekt und ich entschuldige mich
dafür.
Hintergrund war, dass ich mit dieser Art der Fragestellung nichts anfangen
kann: Zitat: | Aktuell gärt ja noch das
Zwaar Blond in meinem Fässchen (5kg PiMa böhm. auf 15L Anstellwürze
verteilt, was ca. 21,2 Brix ergab). Hab nach etwa einer Woche HG nun das
Jungbier auf 10 Brix runter, worauf mir Earls Rechner in etwa 86%
scheinbaren EVG ausspuckte, wo für die Hefe (WLP500) so zwischen 78 und 80
angegeben waren. Habe 50' bei 63°C und 45' bei 73°C gerastet (zwei
Dekoktionen), also auch relativ viel unvergärbare Zucker. Die Würze
schmeckt auch recht süß, wobei ich nicht weiß, ob das die Dextrine sind
oder ich (zweimal dann) falsch gemessen hatte. Ich hab in etwa 3,2:1
eingemaischt...meine Wasserwerte seien für Pils wohl sehr gut geeignet. Nun
analysiert mal schön... |
Ich konnte mir nicht
vorstellen, dass das ne ernste Frage sein soll - dein ' Nun analysiert
mal schön...' kam on top.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 7.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2013 um 10:35 |
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Zitat von flying, am 18.3.2013 um
20:05 | Ok, da haben wir alle den falschen
Begriff angewendet bzw. mit dem AVG verwechselt..Was ich aber nicht
verstehe, Brettanomyces oder Laktos fressen fast alles auf. Das heiß der
(ja rein theoretische) EVG wäre dann fermentabhängig zu bestimmen.. |
Servus,
das stimmt. Der EVG ist, sagt man, ja schon nach der Würzekochung
festgelegt, da die Brauerei ja nur die Betriebshefe verwendet und nicht auf
etliche verschiedene Hefesorten zurückgreift. Jede Hefesorte an sich hat
ihren eigenen "mittleren" EVG, der auch oft mal angegeben ist, der exakte
EVG muss dann aber immer für jede Hefe-Würze Kombination bestimmt werden
(daher ist der EVG immer abhängig vom Sudhaus und vom "Vergärer", ob jetzt
Hefe, Lactos, Brett, etc). Laut MEBAK gibts hier 3 empfohlene Methoden: die
Gärrohrmethode, die EBC-Referenzmethode und die EBC-Schnellmethode.
Natürlich weicht der theoretisch bestimmte EVG vom AVG etwas ab, da in
einem anderem Temperaturbereich und mit einer höheren Hefekonzentration
sowie mit Rühren ermittelt. Die Bestimmung ist als Hobbybrauer fürs
Grünschlauchen eigentlich nur bei ug sinnvoll, allerdings problematisch da
die Gärbedingungen schwierig optimal zu halten sind und daher niemals
EVG=AVG (Aber man sieht ob noch Optimierungsbedarf bei der Gärführung nötig
ist!). Bei og ist die Gärung sehr schnell durch und es ist schwierig
grünzuschlauchen, da dient die Schnellvergärprobe eigentlich nur als
Überprüfung ob alles gut gelaufen ist (bei og-Böcken manchmal wichtig zu
sehen ob die Gärung nicht doch noch eingeschlafen ist).
Gut Sud
Martin
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2013 um 10:44 |
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Jetzt bin ich wieder ganz beruhigt und kann wieder arbeiten gehen
Wenn auch der EVG von der Hefe abhängt ist die Welt ja wieder ganz in
Ordnung und logisch.
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2013 um 11:00 |
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Zitat von olibaer, am 19.3.2013 um
07:44 | Hallo darkenemy,
in der Tat war meine Antwort nicht korrekt und ich entschuldige mich
dafür.
Hintergrund war, dass ich mit dieser Art der Fragestellung nichts anfangen
kann: Zitat: | Aktuell gärt ja noch das
Zwaar Blond in meinem Fässchen (5kg PiMa böhm. auf 15L Anstellwürze
verteilt, was ca. 21,2 Brix ergab). Hab nach etwa einer Woche HG nun das
Jungbier auf 10 Brix runter, worauf mir Earls Rechner in etwa 86%
scheinbaren EVG ausspuckte, wo für die Hefe (WLP500) so zwischen 78 und 80
angegeben waren. Habe 50' bei 63°C und 45' bei 73°C gerastet (zwei
Dekoktionen), also auch relativ viel unvergärbare Zucker. Die Würze
schmeckt auch recht süß, wobei ich nicht weiß, ob das die Dextrine sind
oder ich (zweimal dann) falsch gemessen hatte. Ich hab in etwa 3,2:1
eingemaischt...meine Wasserwerte seien für Pils wohl sehr gut geeignet. Nun
analysiert mal schön... |
Ich konnte mir nicht
vorstellen, dass das ne ernste Frage sein soll - dein ' Nun analysiert
mal schön...' kam on top.
Gruß
Oli |
Oh, Du hast Recht, das hab ich doof
formuliert. Ich hatte aber ernsthaft gedacht, dass der von mir -
anscheinend auch nicht ausreichend - beschriebene Sachverhalt ein Hinweis
zur Fragestellung des Threads darstellen könnte. Vielleicht hab ich auch
falsch gemessen, denn so hohe AVG (muss es jetzt wohl auch heißen) hatte
ich in der Tat noch nie, ich kam immer nur unterhalb der vom Hersteller
angegebenen Werte heraus. Da ich selbst ja keine Ahnung habe, dachte ich,
dass sich die Cracks dann damit auseinandersetzen (weil sie es können im
Gegensatz zu mir). Soviel zu "analysiert mal schön"...ich warte jetzt
einfach noch ne Woche und messe die endgültigen Werte kurz vor dem Abfüllen
noch einmal... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2013 um 22:42 |
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Hallo Uwe,
Zitat von Uwe12, am 18.3.2013 um
17:41 |
So gesehen ist der EVG eher eine (abstrakte?) "theoretische" Größe, die im
Vergleich mit der AVG dem professionellen Brauer wohl erlaubt, seine
Gärführung zu bewerten.
Als Hobbyist kann ich einen EVG gar nicht ermitteln, da ich dafür die
Zuckerzusammensetzung exakt analysieren können müßte.
Der Wert ist für mich auch praktisch wertlos, zur Bewertung etwa einer
Restsüße reichen doch schon die Betrachtung von Stammwürze und AVG.
...oder besser TVG (TrinkVergärGrad)? Man denke an "speziellere" Gärungen,
etwa mit Bretts, wo die Gärung noch lange nach dem eigentlichen "Ausstoß"
fortschreitet?
Nebenbei: unter "Nachgärung" versteht der professionellen Brauer
m.W. auch was anderes, als der Hobbyist. |
Du musst den Bogen doch gar nicht so weit spannen(abstrakte? "theoretische"
Größe) - wir reden von Deiner
Würze und Deiner Hefe.
Wertlos ist der Wert ohnehin nicht - du brauchst ihn im Rahmen der
' Gärführung'(sofern möglich) und im Zusammenhang mit der
Speiseberechnung. Ganz selbverständlich geht man mittlerweile damit um,
dass der noch zu vergärende Anteil an vergärbaren Zuckern in der Würze kurz
vor der Speisegabe von der für den Ziel-CO2-Gehalt nötigen und berechneten
Gesamtmenge an vergärbaren Zuckern abzuziehen ist.
Ein weiteres Zitat von Dir ist dies hier: Zitat: | Die Differenz ist ein Maß für
verbliebenen Restextrakt, der Nährboden für unerwünschte Mikroorganismen
(Hefen oder Bakterien) darstellt, was zu Trübungen führen
kann. |
Das ist ein ganz besonders wichtiger Hinweis.
Als 'Hobbybrauer' allerdings ist man geneigt dem wenig Aufmerksamkeit zu
schenken - frei nach dem Motto: ' geht mich doch nichts an' - nach
schmerzlichen Erfahrungen bin ich da mittlerweile ganz anderer Ansicht.
Auch im Rahmen der 'Hobbybrauerei' geht ein wenig Zeit ins Land bis das
Bier fertig ist(klar nascht man hin und wieder). In dieser Zeit macht das
Bier meist eine Warm- und eine Kaltphase durch. Viele denke ich kommen mit
einer gewissen Keimbelastung aus der Hauptgärung(ich nehme mich da nicht
aus und auch so manche Brauerei nicht) und das so belastete Bier
landet dann unfiltriert in einer (mäßig) gereinigten Flasche.
Am Ende bietet der dessen Bier nich endvergoren ist diesem Potenial an
Keimen eine Heimat - sie vermehren sich auf Grund des Nährstoffangebots und
die Stoffwechselprodukte schlagen durch bis ins Bier(wird z.B. sauer). Der
der sein Bier endvergoren hat und mit einer vergleichbaren Belastungs ins
Rennen gegangen ist hat dieses Problem in dieser Ausprägung nicht - die
Keime konnten sich nicht oder nur zögerlich vermehren (Anmerkung: es
spielen natürlich noch andere Parameter einer Rolle: pH, Sauerstoff,...)
Auch wenn es einem nicht gefallen mag - aber ich findes es auch irgend wie
nett:
Der Hefe und auch den Mirkroorganismen im Umfeld der Bierbrauerei ist es
völlig wurscht, ob Du ein Hobbybrauer oder ein ' Industriebrauer'
bist - diese Unterscheidung spielt sich in diesem Kontext nur in unseren
Köpfen ab !
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2013 um 23:08 |
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Hallo darkenemy,
Ich bin gespannt auf den Vergleich von Plan und Ist...
[ AlterSackModeOn]
und mach' mir bitte entlang der Fakten nen' paar Absätze rein und versuche
Dir vorzustellen, dass nen Depp vor Dir sitzt - ich wäre sehr verbunden.
[ /AlterSackModeOff]
;-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 20.3.2013 um 10:00 |
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Hallo Oli!
Das mit der "theoretische" Größe habe ich geschrieben, bevor ich
wußte, wie der Vsend ermittelt wird.
Ich ging davon aus, daß die Zuckerzusammensetzung "irgendwie" analytisch
bestimmt wird (Massenspektrograph?)
Das wäre für mich als Hobbybrauer mit äußerst beschränkter Laborausrüstung
gar nicht zu machen.
Insofern wäre dieser Wert zwar "nett" aber "wertlos" für mich, da ich ihn
nicht bestimmen könnte.
Daß es eine gewisse Form der Schnellvergärprobe ist, ändert die Sache ein
wenig.
Trotzdem bin ich - ehrlich gesagt - für eine Schnellvergärprobe zu faul,
zumal ich sie so, wie im professionellen Umfeld nicht ansetzen kann.
Neben der wärmeren Gärtemperatur (was bei obergärig kaum noch geht) kommt
dort auch extra viel Hefe hinein, was ich so gelesen habe.
Ich kann eine SVP aber praktikabel eigentlich nur in der aktiven
Hauptgärung ziehen und habe da üblicherweise bereits meine komplette Hefe
drin.
Ich habe ja keine separate Hefezucht, wie das in einer Brauerei ist.
Von den mangelhaften hygienischen Umständen eine SVP im häuslichen Umfeld
ganz abgesehen.
Eine infizierte SVP könnte ich nur "sensorisch" (wenn überhaupt) erkennen
und sie liefert mir einen falschen Meßwert - das ist eigentlich noch
schlimmer, als gar kein Meßwert!
Bei mir steht das Jungbier (auch aus Faulheitsgründen) oft recht lange
(eher im Sinne von "Wochen" als "Tagen") auf der Hefe und eigentlich
"beschließe" ich anhand des Kräusenbildes, ob ich die Gärung für beendet
erachte - ich schlauche also höchst selten "grün", was ich dann messe, ist
also so etwas wie VsAusstoß vor der
"Speisegabe".
...Anfängern sei gerate, das nicht nachzumachen!
Ich lese immer wieder im Forum von "pausierenden" Gärungen, die aber
entweder wieder aufflammen - evt. Umstellung der Hefe auf schwerer
konsumierbare Zuckerarten - oder schleichend doch noch Extrakt abbauen.
Das Problem umgehe ich, indem ich den überwiegenden Teil des Jungbieres in
ein Keg fülle, das ich natürlich bequem spunden kann.
...für mich sind somit Vsend und
VsAusstoß quasi identisch und ich kann
eigentlich nur letzteres spindeln.
Der echte VsAustoß ist zu einem
Vsend bei meiner bevorzugten Gabe von Dextrose
statt Speise auch nicht identisch, vielleicht zumindest ähnlich.
Der verblieben "Nährstoffgehalt" als Differenz von
Vsend zu
VsAusstoß ist sicher interessant zur Bewertung
einer "Lagerstabilität" das Bieres.
Wie ich oben dargelegt habe, sind diese Werte aber auch alle (u.U. massiv)
fehlerbehaftet.
Earls Refraktometerprogramm rechnet mir dann auch aus, welchen Vergärgrad
ich mit der jeweiligen Messung erreicht habe, aber eigentlich interessiert
mich dieser Wert eher wenig.
Ob dieser Vergärgrad mit dem vom Datenblatt der Hefe in Einklang ist, ist
zwar auch interessant, bringt mir aber eigentlich auch nicht so viel.
...und letztlich ist für den üblichen "Schw*nzvergleich" auf dem Etikett
doch nur der Alkoholgehalt "wichtig".
Da reicht mir eine Messung von Stammwürze und so etwa ähnlichem wie
VsAusstoß und dann noch schön großzügig
aufgerundet natürlich...
Uwe
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Antwort 40 |
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > EVG vs AVG - Einfluss von Malz oder Wasser |
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