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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > EVG vs AVG - Einfluss von Malz oder Wasser |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.3.2013 um 11:58 |
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Hallo beisammen,
Folgende Frage treibt mich um:
Ich hatte hier schon einmal eine Auswertung meiner
erreichten Endvergärgrade bei untergärigen Bieren gepostet, und daraus
gefolgert, dass das verwendete Basismalz den mit Abstand höchsten Einfluss
habe: Helles Basismalz (Pilsener, Wiener) vergleichsweise hoher EVG (in den
70ern), dunkles Basismalz (Münchner) niedriger EVG (in den 60ern).
Daraus entspann sich dann eine intensive Diskussion insbes. mit Olibaer,
der meinte, auch mit MüMa käme man auf EVGs in den 80ern, sofern man nicht
irgendeinen Feher z.B. beim Schroten gemacht habe:
Zitat von olibaer, am 9.1.2013 um
08:22 | Ein Münchner Malz (...) kann bis zu
100% der Malzschüttung eingesetzt werden - der Enzymhaushalt und die Lösung
der heutigen Malze ist enorm - man hat eher das Problem, dass der EVG zu
hoch wird - eine einfaches Infusionsverfahren, einmaischen bei 60°C,
Maltosrast 63°C 30 min genügt, um den EVG auf > 82% zu katapultieren.
Ich denke die Forumsbewohner die im Dezember bei Doemens waren, können
diese Aussage bestätigen |
Mich ließ die Sache nicht los, und nun habe ich mit wenigen Wochen Abstand,
so reproduzierbar wie ich nur konnte, zweimal dasselbe Bier gebraut,
einmal aus 100% Wiener, einmal
aus 100% Münchner:
Selber Malzlieferanz (Weyermann), identische Schrotung (Walzenmühle),
identisches Maischverfahren (Zweimaisch) auf P13, selbe Hefe und -Menge
(dickbreiige W34/70 aus der Brauerei), identische Gärführung (Angestellt
bei 7°C, Fertiggären bei 10°C), gleicher Bottich, Gärung nach jew. 1 Woche
durch, noch 1 weitere Woche liegenlassen.
Und wieder dasselbe Bild:
Beim Wiener-Malz-Bier ist der EVG
73%, beim Münchner-Malz-Bier indes nur 65%.
Das passt auch perfekt in die obige Tabelle, so dass ich zumindest für mich
den Einfluss des Basismalzes für erwiesen ansehen würde, wenn…
…ja wenn mir jetzt nicht doch noch ein Unterschied eingefallen wäre:
Bei allen hellen Bieren hatte ich die Restalkalität des Wassers mit
Milchsäure oder Split-Treatment von den hiesigen 15°dH auf ca. 5°dH
gesenkt, bei den dunklen Bieren hatte ich, da Münchner Malz ja selber stark
ph-senkend ist, auf Wasserbehandlung verzichtet.
Nun komme ich ins Zweifeln:
Ist es wirklich das Malz, das diesen auffälligen und vor allem
reproduzierbaren EVG-Unterschied macht?
Oder ist es die unterschiedliche Wasserbehandlung? Kann sich eine vglw.
hohe Restalkalität, trotz der Verwendung dunkler Malze, stark EVG-senkend
auswirken?
Dabei musste ich auch an diesen Thread denken:
Zitat von miggle, am 21.2.2013 um
22:36 | Da meine Versuche bisher nichts
geholfen habe, muss ich Euch mal nach Hilfe fragen:
Ich bin vor 3 Suden von Freiburg (sehr weiches Wasser) nach Fürth (sehr
hartes Wasser) gezogen. Während ich in FR immer einen Endvergärgungsgrad
von ca. 3,5 oder sogar 3% Plato erreicht habe, stoppt meine Gärung in FÜ
bei 5%, im besten Fall 4%. Auch mein Braukumpel aus Erlangen (auch hartes
Wasser) hat schon immer dieses Problem (da ist teilweise sogar schon bei 6%
Schluss).
Die Vermutung liegt nun nahe, dass dies am harten Wasser
liegt. |
Ich bitte um Meinungen, mich lässt die Frage sonst nimmer los!
Moritz
PS: Ja klar, eine Möglichkeit zur Eingrenzung der Lösung würde ich auch
wissen:
Nochmal zwei Biere brauen, bloß umgekehrt, diesmal ein Helles mit
hartem Wasser und ein Dunkles mit weichem Wasser, aber
das würde ich mir gerne sparen, weil zumindest ersteres wohl nicht
schmecken würde.
[Editiert am 18.3.2013 um 22:11 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2013 um 12:17 |
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Hi Moritz,
so hohe Endvergärungsgrade bei reinem MüMa- Schüttungen wären mir auch
neu..Je nach Charge wird Münchner Malz aus Gerste mit normalen bis leicht
erhöhten Eiweißgehalt hergestellt. Bei Abdarrtemperaturen von 90 - 100°
reagieren die Aminosäuren mit den Zucker und bilden Melanoidine. Also rein
aus diesen Gründen ist ein vergleichbarer Endvergärungsgrad wie bei 100%
PiMa eigentlich unmöglich..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2013 um 12:30 |
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Wahrscheinlich ist die Frage "Wasser oder Malz" falsch gestellt, weswegen
Du auch keine eindeutige Antwort findest.
Entscheidend sind Enzymgehalt (kommt vom Malz) UND Bedingungen wie
Ca-Gehalt und pH-Wert (kommt vom Wasser).
Von daher ist unterschiedliche Wasseraufbereitung (-> Milchsäure)
durchaus nicht unerheblich.
Die enzymatischen Ausgangsbedingungen für einen hohen EVG-Grad sind bei
Wiener definitiv besser. Wenn Du aber bspw. über das Verfahren die
Maltoserast unterbetonst, wirst Du nur schon dadurch den Unterschied zum
Münchner minimieren. Genauso, wenn der pH-Wert für beta-Amylase suboptimal
ist, werden sich die Malze hinsichtlich EVG eher angleichen. Stellst Du
pH-mässig dem Wiener-Malz Sud bessere Bedingungen zur Verfügung als dem
Münchner, wird der Unterschied hingegen wieder deutlich grösser.
Die Abhängigkeiten der Parameter sind weder vernachlässigbar noch trivial
nachzuvollziehen.
Frank
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2013 um 12:38 |
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Zitat von flying, am 15.3.2013 um
12:17 | Bei Abdarrtemperaturen von 90 - 100°
reagieren die Aminosäuren mit den Zucker und bilden Melanoidine. Also rein
aus diesen Gründen ist ein vergleichbarer Endvergärungsgrad wie bei 100%
PiMa eigentlich unmöglich..? |
Sorry, dass ich gerade mal eine Zwischenfrage stellen muss.
Sind Melanoidine eigentlich löslich ? Tragen sie zum Extraktgehalt der
Maische bei ?
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2013 um 12:43 |
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@Tyrion : Melanoidine sind hochmolekulare Kondensationsprodukte aus Zucker
und Proteinen.
Sie sind wasserlöslich, schliesslich tagen sie ja zur Färbung des Bieres
bei. Nur Zucker und Eiweiss würden das Bier nicht braun machen.
Wenn Du unter Extraktgehalt den Zuckeranteil meinst, tragen sie
logischerweise nichts bei, die Dichte der Würze verändern sie aber wie alle
anderen Bestandteile auch.
Frank
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 95 Registriert: 30.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2013 um 13:31 |
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Hallo Leute,
ich habe mal meine Aufzeichnungen durchwühlt und bin dabei auf einen Sud
mit einer 100% Münchner Malz (geschrotet von Hum) Schüttung gestoßen, der
einen hohen scheinbaren EVG hatte.
Gebraut wurde es nach dem Earlschem Kochmaischverfahren;
das Wasser wurde mit Milchsäure auf etwa 2,0°dH Restalkal. eingestellt;
die Maltoserast war 35 Minuten lang.
Als Hefe wurde die Nottingham in der dritten Führung genommen, die die
Würze innerhalb von sechs Tagen von 12,5°P auf 2,6°P runter vergoren
hat.
D.h. die Würze hatte einen scheinbaren EVG von ca. 79%.
Vielleicht hilft euch das irgendwie weiter?
Gruß
Niels
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.3.2013 um 14:33 |
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Mein letztes Münchner lag bei 76% sEVG.
Schüttung 95% Müma, 5% CaraMünch, Zweimaischverfahren, Stw 12,8°P.
PS: keine Wasseraufbereitung, RA ~5°dH
[Editiert am 15.3.2013 um 14:34 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2013 um 16:24 |
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Ich habe zur Zeit ein Bier mit 25%MüMa und 5% Carahell, rest WiMa in der
Nachgärung.
Hefe S23 mit Starter, erste Führung, keine ausgiebige Maltoserast und
trotzdem EVG 76%. Wasseraufbereitung durch Milchsäure.
Wenn ich 100% Pima mit ausgedehnter Maltoserast mache, dann mit der Colonia
der Brauwerkstatt anstelle, ebenfalls das Wasser aufbereite, habe ich max.
EVG 71%.
FAZIT: Zu allererst kommt es auf die Hefe an. Manche Hefen fressen einfach
alles So wie ich
Die anderen Parameter, wie Wasseraufbereitung, Malz (außer natürlich 50%
Caraaroma) machen dann noch ein paar wenige Prozente nach oben oder unten. ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 11:52 |
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Hallo flying/Moritz,
dein Ehrgeiz hier ist unübertroffen -
Bevor ich näher auf Dein Thema eingehe möchte ich kurz eine Aussage von mir
auf die Du via Zitat verweist ins rechte Licht rücken - ich habe das
Gefühl, dass sie mißverstanden wurde oder mißverstanden werden kann - ich
schrieb: Zitat: | Ein Münchner Malz, hier
~94% der Schüttung, kann bis zu 100% der Malzschüttung eingesetzt werden -
der Enzymhaushalt und die Lösung der heutigen Malze ist enorm - man hat
eher das Problem, dass der EVG zu hoch wird - eine einfaches
Infusionsverfahren, einmaischen bei 60°C, Maltosrast 63°C 30 min genügt, um
den EVG auf > 82% zu katapultieren. Ich denke die Forumsbewohner die im
Dezember bei Doemens waren, können diese Aussage
bestätigen |
Hier steht nicht, dass man mit
100% MüMa problemlos einen EVG von > 82% erreichen kann, hier
steht, dass ' der Enzymhaushalt und die Lösung der heutigen Malze enorm
ist' und man damit problemlos EVGs >82% erreichen kann.
So zumindest war die Formulierung gedacht aber man kann sie auch leicht
mißverstehen - mein Fehler.
Seis drum, nur ein Detail - dieser Meinung bin ich aber nach wie
vor: Zitat: | [...]Diskussion insbes.
mit Olibaer, der meinte, auch mit MüMa käme man auf EVGs in den
80ern |
Ich präzisiere meine Aussage nochmals:
Unter optimalen Bedingungen(Malzqualität, Schrotqualität,
Brauwasserqualität, Gussführung, Maische, Maischverfahren...) sollte es
auch mit einem Schüttungsanteil von 100% MüMa möglich sein, EVGs >= 80%
zu erreichen - eine Maltoserast von min. 30min sollte dabei genügen.
Damit das hier nicht so alleine und als nackte Behauptung im Raum stehen
bleibt, nochmals die Hintergründe wie es zu dieser Aussage kommt:
- Ich verweise hier (Antwort 26)auf die
sehr guten Braugerstenqualitäten aus denen wir am Ende und z.Z. unser Bier
brauen(Spalte Endvergärungsgrad).
- Ich verweise darauf, dass Mälzer einen Schüttungsanteil von bis zu 100%
MüMa ' erlauben' - was sie wohl kaum täten, wenn Sie Bedenken entlang
des Enzymhaushaltes hätten.
- Ich habe selbst solche Biere gebraut, zuletzt Anfang 2012(Infusion,
Maltoserast geplant 30min., geworden sind es dann 40min)
Deine Versuchsergebnisse für das MüMa sind wenig erfreulich - schauen wir
mal: Zitat: | Und wieder dasselbe
Bild:
Beim Wiener-Malz-Bier ist der EVG 73%, beim Münchner-Malz-Bier indes nur
65%. |
und: Zitat: | Bei allen hellen Bieren
hatte ich die Restalkalität des Wassers mit Milchsäure oder Split-Treatment
von den hiesigen 15°dH auf ca. 5°dH gesenkt, bei den dunklen Bieren hatte
ich, da Münchner Malz ja selber stark ph-senkend ist, auf Wasserbehandlung
verzichtet.
Nun komme ich ins Zweifeln:
Ist es wirklich das Malz, das diesen auffälligen und vor allem
reproduzierbaren EVG-Unterschied macht?
Oder ist es die unterschiedliche Wasserbehandlung? Kann sich eine vglw.
hohe Restalkalität, trotz der Verwendung dunkler Malze, stark EVG-senkend
auswirken? |
Die 65% EVG für die Variante mit dem MüMa kommt mir schon sehr wenig vor
und wenn das Wasser die Position ist die die beiden Varianten alleinig
unterscheidet, liegt es nahe hier anzusetzen(die Maische-pHs hast Du nicht
zufällig gemessen ?):
Zusammengefasst bist Du davon ausgegangen und ich unterstelle das jetzt
einfach mal(nicht böse gemeint), dass die zusätzliche Menge an sauer
reagierenden Mailliard-Produkte im MüMa die Differenz von 10°dH(KH) im
Brauwasser kompensieren und sich in der Folge für beide Varianten in der
Maische der gleiche(günstige) pH-Wert einstellen müsste.
Ich habe mich erinnert, dass hier schon vergleichbare Themenkreise
diskutiert wurden und ich habe einmal die Forumssuche bemüht und
festgestellt: sie funktioniert doch
Der entscheidende Hinweis kommt vom Mitglied Muldengold hier, Antwort 15: Zitat: | Ein häufig in der
Literatur zitierter Wert ist +0.3 pH Einheiten je 10°dH. In Testmaischen
mit frisch destilliertem Wasser stellt sich mit schwach abgedarrtem Malz
(z.B. Pilsner Malz) ein pH-Wert von 5.7-5.8 ein. Bei 10°dH hätten wir
demnach einen pH-Wert der Maische von 6.0 und 6.1, also deutlich über dem
Optimum der meisten Maische-relevanten Enzyme. Dunkler abgedarrte Malze
senken den pH-Wert in der Regel stärker. Aber das ist alles Theorie. Schau
mal auf Kai Troester's Braukaiser Webseite mit einem schönen Beitrag zum
Thema. |
Die Abhandlung von Kai Troester
findet man übrigens hier - sehr interessant. Wer kein Englisch kann oder
keine Lust hat die gesamte Abhandlung zu lesen, sollte sich trotzdem die
Tabellen im Appendix 5,5.1 ab Seite 15 einmal
ansehen( Table 3).
Es besteht also durch aus die Möglichkeit, dass Du Dich mit Deinem Maische
pH weit weg vom pH-Optimum der Beta-Amylase(5,4) bewegt hast. Deshalb würde
ich die von Dir gestellte Frage: Zitat: | Oder ist es die
unterschiedliche Wasserbehandlung? Kann sich eine vglw. hohe Restalkalität,
trotz der Verwendung dunkler Malze, stark EVG-senkend auswirken?
|
mit einem klaren Ja beantworten.
Vielleicht könnte man die
Abhängigkeiten vorsichtig so zusammenfassen:
Die entlang der Malzfarbe zunehmenden Mailliardprodukte wirken nicht im
selbem Maße azidität fördernd, wie die an einen Karbonatrest(HCO3-)
gebundenden Ca2+ und Mg+ Ionen azidität vernichtend wirken(hohe
Restalkalität).
Damit würde die gängige Aussage, dass dunklere Biere allgemein ein härteres
Wasser vertagen immer noch gelten - dies aber generell nicht als
Freifahrschein für hohe Restalkalitäten zu verstehen ist.
Du findest mich nach wie vor beeindruckt ob der Mühen die Du Dir gemacht
hast :-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 12:31 |
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Hallo Oli,
Vielen lieben dank für Deine sehr ausführliche Antwort!
Zitat von olibaer, am 16.3.2013 um
11:52 | Hier steht nicht, dass man mit 100%
MüMa problemlos einen EVG von > 82% erreichen kann, hier steht, dass
'der Enzymhaushalt und die Lösung der heutigen Malze enorm ist' und
man damit problemlos EVGs >82% erreichen kann.
So zumindest war die Formulierung gedacht aber man kann sie auch leicht
mißverstehen - mein Fehler. |
So hatte ich Dich
tatsächlich missverstanden - danke für die Klarstellung!
Zitat: | Deine Versuchsergebnisse
für das MüMa sind wenig erfreulich - schauen wir mal: Zitat: | Und wieder dasselbe
Bild:
Beim Wiener-Malz-Bier ist der EVG 73%, beim Münchner-Malz-Bier indes nur
65%. |
und: Zitat: | Bei allen hellen Bieren
hatte ich die Restalkalität des Wassers mit Milchsäure oder Split-Treatment
von den hiesigen 15°dH auf ca. 5°dH gesenkt, bei den dunklen Bieren hatte
ich, da Münchner Malz ja selber stark ph-senkend ist, auf Wasserbehandlung
verzichtet. |
Die 65% EVG für die Variante mit dem MüMa kommt mir schon sehr wenig vor
und wenn das Wasser die Position ist die die beiden Varianten alleinig
unterscheidet, liegt es nahe hier anzusetzen(die Maische-pHs hast Du nicht
zufällig gemessen ?):
Zusammengefasst bist Du davon ausgegangen und ich unterstelle das jetzt
einfach mal(nicht böse gemeint), dass die zusätzliche Menge an sauer
reagierenden Mailliard-Produkte im MüMa die Differenz von 10°dH(KH) im
Brauwasser kompensieren und sich in der Folge für beide Varianten in der
Maische der gleiche(günstige) pH-Wert einstellen
müsste. |
Da brauchst Du gar nicht einmal etwas zu
unterstellen. Genauso hatte ich das tatsächlich gemeint.
Nein, leider habe ich kein ph-Messgerät. Vielleicht sollte ich darüber als
nächste Anschaffung nachdenken. Verflixt, wieder so ein elektronisches
Helferlein mehr im Sudhaus, das gepflegt werden will, dessen Batterien
gewechselt werden wollen, ...
Bislang hatte ich übrigens zur Wasserberechnung den http://www.ezwatercalculator.com/ verwendet. Und der
errechnet mir eben für beide Varianten (helles Malz und RA 15°->5° mit
Milchsäure, oder Münchner Malz ohne Wasseranpassung) des identischen
(opimalen) Maische-ph. Ob das jetzt stimmt oder nicht konnte ich halt
mangels ph-Meter leider nicht verifizieren.
Zitat: | Es besteht also durch
aus die Möglichkeit, dass Du Dich mit Deinem Maische pH weit weg vom
pH-Optimum der Beta-Amylase(5,4) bewegt hast. (...)
Vielleicht könnte man die
Abhängigkeiten vorsichtig so zusammenfassen:
Die entlang der Malzfarbe zunehmenden Mailliardprodukte wirken nicht im
selbem Maße azidität fördernd, wie die an einen Karbonatrest(HCO3-)
gebundenden Ca2+ und Mg+ Ionen azidität vernichtend wirken(hohe
Restalkalität).
Damit würde die gängige Aussage, dass dunklere Biere allgemein ein härteres
Wasser vertagen immer noch gelten - dies aber generell nicht als
Freifahrschein für hohe Restalkalitäten zu verstehen
ist. |
Witzig finde ich dann bloß, dass ich mit genau dem (wenngleich saumäßig alkalischen) Münchner Wasser
gebraut habe, in Kombination mit dem das Münchner Malz ursprünglich einmal
als optimal entstanden ist. Deshalb würde es mich wundern, wenn ich bzgl.
ph und Enzymaktivität fernab tolerabler Bereiche gelegen wäre.
Ach ja, bei meinem Maischverfahren lag jeweils eine Dickmaische von 2/3 der
Gesamtmenge bei 64°C für mehr als eine Stunde im Bottich herum (65 min, um
genau zu sein). Wenn das nicht als Maltoserast genügt, dann weiß ich auch
nimmer.
Aber wie auch immer, die Biere werden trotzdem lecker. Da bin ich überzeugt
von, bzw. zeigt auch die Erfahrung.
Nochmal danke für die hochinteressante Diskussion,
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 12:44 |
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Hi djmoehre/Maddin.
Deine Aussage im Rahmen des EVG: Zitat: | FAZIT: Zu allererst
kommt es auf die Hefe an. |
ist nicht richtig !
Die Hefe hat damit gar nichts zu tun. Der EVG einer Würze steht bereist
fest, bevor die Hefe die Würze überhaupt gesehen hat.
Der EVG ist formal ein Analysenergebnis und die Hefe dient nur dazu diesen
Wert unter optimalen Bedingungen zu ermitteln - in etwa so wie man das Jod
zur Kontrolle des Stärkeabbaus verwendet... und wer kommt schon auf die
Idee zu behaupten, dass das Jod daran Schuld sein könnte wenn die Maische
nicht verzuckert ? Eben, niemand.
Der EVG "steckt" schon in der
unvergorenen kalten Würze und zwar ganz unabhängig davon ob man ihn
ermittelt, nicht ermittelt, erreicht oder ignoriert und festgelegt wird er
durch die Rohstoffauswahl und durch die Verhältnisse bei der
Maltoserast.
Bitte nicht mißverstehen und nicht persönlich nehmen - es ist mir einfach
wichtig immer wieder auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, da
Mißverständnisse an dieser Stelle oft duchschlagen bis hin zu fehlerhaften
Berechnung von Speisemengen.
Gruß
Oli
[Editiert am 16.3.2013 um 12:57 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 13:17 |
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Hallo Moritz
Zitat: | Aber wie auch immer, die
Biere werden trotzdem lecker. Da bin ich überzeugt von, bzw. zeigt auch die
Erfahrung. |
Hundertpro - ein kühles dunkles
klassisch gebraut - man könnte fast ein wenig neidisch werden :-)
Zitat: | Nochmal danke für die
hochinteressante Diskussion |
Dito :-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 17:05 |
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Zitat von olibaer, am 16.3.2013 um
12:44 | Hi djmoehre/Maddin.
Deine Aussage im Rahmen des EVG: Zitat: | FAZIT: Zu allererst
kommt es auf die Hefe an. |
ist nicht richtig !
Die Hefe hat damit gar nichts zu tun. Der EVG einer Würze steht bereist
fest, bevor die Hefe die Würze überhaupt gesehen hat.
Der EVG ist formal ein Analysenergebnis und die Hefe dient nur dazu diesen
Wert unter optimalen Bedingungen zu ermitteln - in etwa so wie man das Jod
zur Kontrolle des Stärkeabbaus verwendet... und wer kommt schon auf die
Idee zu behaupten, dass das Jod daran Schuld sein könnte wenn die Maische
nicht verzuckert ? Eben, niemand.
Der EVG "steckt" schon in der
unvergorenen kalten Würze und zwar ganz unabhängig davon ob man ihn
ermittelt, nicht ermittelt, erreicht oder ignoriert und festgelegt wird er
durch die Rohstoffauswahl und durch die Verhältnisse bei der
Maltoserast.
Bitte nicht mißverstehen und nicht persönlich nehmen - es ist mir einfach
wichtig immer wieder auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, da
Mißverständnisse an dieser Stelle oft duchschlagen bis hin zu fehlerhaften
Berechnung von Speisemengen.
Gruß
Oli
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Das stimmt nicht. Natürlich ist die Menge an vergärbaren Zuckern bereits in
der Würze enthalten. Der EVG ist es aber nicht. Wir definieren ihn ja eben
genau so, dass er nicht nach dem Kochen gemessen wird, sondern nach der
Görung. Und da hat die Hefe eben schon ein Wort mitgesprochen. Es ist eben
keine "formales Analyseergebnis" sondern ein gemessener Wert NACH der
Gärung mit genau dieser Hefe, nach genau dieser Gärdauer und genau dieser
Temperatur. Das erklärt auch, wieso man eine Würze aufteilen kann, unter
verschiedenen Bedingungen (z.B. andere Hefe) vergären lassen kann und dann
andere EVGs rausbekommt.
Wenn Du magst können wir hier einen weitere Wert einführen, z.B.
Vergärungspotential der Würze. Der EVG ist aber anders definiert. ____________________ Grüße
Maddin
|
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 19:00 |
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Zitat von olibaer, am 16.3.2013 um
12:44 |
Die Hefe hat damit gar nichts zu tun. Der EVG einer Würze steht bereist
fest, bevor die Hefe die Würze überhaupt gesehen hat.
Der EVG ist formal ein Analysenergebnis und die Hefe dient nur dazu diesen
Wert unter optimalen Bedingungen zu ermitteln - in etwa so wie man das Jod
zur Kontrolle des Stärkeabbaus verwendet... und wer kommt
|
Das mag mir nicht so recht einleuchten.
Ich war bislang immer der Meinung, dass der zwar Anteil der ggf.
vergärbaren Zucker nach dem Kochen feststeht - das ist IMHO nicht die
Definition des EVG.
Aber der EVG ist das, was eine spezielle Hefe daraus macht. D.h.
unterschiedliche Hefen können unterschiedliche Zuckerprofile und Mengen
verstoffwechseln. So gibt Fermentis z.B. für jede Hefe einen EVG für einen
Standardsud an und so steht es auch im Wiki.
Zitat: | Der EVG wird
hauptsächlich durch zwei Faktoren beeinflusst:
1. durch die Maischeführung: längere Maltoserast = mehr vergärbare Zucker =
höherer EVG, kürzere Maltoserast = weniger vergärbare Zucker = niedriger
EVG
2. durch die verwendete Hefe: es
gibt Hefen, die vergären hoch (bauen also viel Zucker ab) und andere, die
vergären niedrig
Hoher EVG = trockenere Biere mit höherem Alkoholgehalt (es ist mehr Extrakt
zu Alkohol umgesetzt worden, weniger Restsüße).
Niedriger EVG = süffigere bzw. vollmundigere Biere mit niedrigerem
Alkoholgehalt (es ist weniger Extrakt zu Alkohol umgesetzt worden, mehr
Restsüße).
Anmerkung: Der EVG kann nie 100% betragen, da in der Würze 1. nicht nur
eine Zuckerart vorhanden ist, sondern eine Vielzahl. Nicht alle Zuckerarten sind von allen
Hefen verstoffwechselbar.
Und 2. enthält Würze stets unvergärbaren Extrakt (z.B.: Dextrine oder
Grenzdextrine). |
Falls das nicht korrekt ist, lasse ich mich gerne eines besseren Belehren
und schlage vor das du das Wiki änderst.
Grüße
Tim
[Editiert am 16.3.2013 um 19:01 von KaBl]
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 19:34 |
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Ich hatte mal ein Gespräch mit einem alten Braumeister, der sah das
ähnlich. Der Endvergärungsgrad steht in Brauereien manchmal tatsächlich
schon vorher fest. Zum Beispiel wird eine Bockbierwürze mit einer extrem
langen Maltoserast für sehr viel vergärbare Zucker hergestellt. Dann wird
der Vergärungsgrad gemessen, bis er einen vorher schon festgelegten Wert
erreicht.
Dann geht das Bier bei -2° in die Lagerung und vor der Abfüllung wird
filtriert.
Was die Hefe dabei tatsächlich geschafft hätte, ist irrelevant.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 20:03 |
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Zitat von flying, am 16.3.2013 um
19:34 | Ich hatte mal ein Gespräch mit einem
alten Braumeister, der sah das ähnlich. Der Endvergärungsgrad steht in
Brauereien manchmal tatsächlich schon vorher fest. Zum Beispiel wird eine
Bockbierwürze mit einer extrem langen Maltoserast für sehr viel vergärbare
Zucker hergestellt. Dann wird der Vergärungsgrad gemessen, bis er einen
vorher schon festgelegten Wert erreicht.
Dann geht das Bier bei -2° in die Lagerung und vor der Abfüllung wird
filtriert.
Was die Hefe dabei tatsächlich geschafft hätte, ist irrelevant.
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Evtl. ist das möglich, da die eigene Hefe ausreichend bekannt ist. Der EVG
kann dann aufgrund der bekannten Eigenschaften der Hefe und der Erfahrung
vorhergesaht werden. ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 11:06 |
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Naja, das ist dann Theorie und Praxis.....
Ich fasse mal mit meinen Worten zusammen:
In der Theorie wird der EVG durch den Brau- und Gärverlauf im Zusammenspiel
mit der Hefe bestimmt.
In der professionellen Praxis sind Brau- und Gärverlauf und Hefe (für ein
spezielles Bier) identisch und damit ist auch der EVG vorher bekannt.
Zitat: | [..] Mißverständnisse an
dieser Stelle oft duchschlagen bis hin zu fehlerhaften Berechnung von
Speisemengen. |
Zur Speisegabe muss ich den tatsächlichen EVG messen bzw. berechnen, damit
ich die resultierende Karbonisierung berechnen kann. Das mache ich, da die
Speise nur bis zu einem Grad vergärt, der dem tatsächlichen EVG
entspricht.
Wenn ich z.B. mit Glucose aufspeise, dann kann ich einen Vergärgrad von
ca. 100% annehmen, da die Hefe die Glucose vollständig verstoffwechselt.
Ist das so korrekt ?
Edit:
Habe gerade erst die Passage von flying richtig gelesen
Zitat: | Dann geht das Bier bei
-2° in die Lagerung und vor der Abfüllung wird filtriert.
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Klar, so gehts natürlich auch. Das ist für mich aber far out of bounds und
viel zu professionell. (und ändert IMHO Definition des EVG nicht)
[Editiert am 17.3.2013 um 11:11 von KaBl]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 11:32 |
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Servus,
hab das jetzt mal grob überflogen und meine Erfahrung bzw. meines Wissens
ist es so, dass wie schon gesagt wurde der EVG in der Würze nach dem
Ausschlagen feststeht...da ist nicht dran zu rütteln. Man muss
gründsätzlich zwische EVG (Endvergärungsgrad = prozentualer Anteil aller
Zucker in der Würze die durch die Hefe vergoren werden können) und dem AVG
(Ausstoßvergärungsgrad = prozentualer Anteil der tatsächlich vergorenen
Zucker im abgefüllten Bier) unterscheiden.
Die Frage nach der Gärung ob AVG = EVG ist, bleibt offen, ist nicht gewiss
und hängt zum Großteil eben schon von der Gärung ab.
Ich hab ein Pils gebraut, RA = 1°dH....ca. und der EVG war in der 250ml
Flasche die ich deutlich overpitched habe 87%. Der AVG in der abgefüllten
Flasche war aber nur 78%. Da hat sich die Hefe wohl während der Gärung
nicht wohl gefühlt, vielleicht ist sie auch eingepennt oder ich hab zu
wenig belüftet oder was sonst noch alles schief gehen kann bei der
Gärung.
Augustiner hat einen AVG von ca. 88% was ich gehört habe und auch andere
helle Biere gehen da auf 86% hoch. Da läuft aber alles optimal, sowohl im
Sudhaus als auch im Gärkeller.
Um noch auf die Titelfrage zurück zu kommen würde ich sagen, dass man das
nicht pauschalisieren kann. Ein Bier mit 10% Caramalz wird keinen so großen
EVG haben wie eins mit 100% Pimals (gleiches Wasser und gleiche Gärung).
Hat aber die Maische beim 100% Pimalz Bier einen pH von 6,3 wegen
schlechten Wassers und die Maische vom 10% Carabier pH 5,5 können sich die
EVGs durchaus annähern. Vorrausgesetzt in der Gärung läuft wieder alles
gleich ab. Hefestamm spielt natürlich auch eine Rolle aber die w34/70 ist
schon ein Arbeitstier und am Stamm liegt in diesem Fall der niedrige AVG
nicht
Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass niedrige AVGs im Hobbybrauerbereich
zum Großteil an schlechter Gärführung liegen. V.a. im ug Bereich.
Gut Sud
Matthias
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 15:17 |
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Damit meinst du zu wenig vitale Hefe / falsche Temperatur /
Belüftungsfehler? ____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 21:24 |
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Hallo djmoehre/maddin.
Zitat: | EVG[...]Wir definieren
ihn ja eben genau so, dass er nicht nach dem Kochen gemessen wird, sondern
nach der Görung |
Es tut mir leid - es gibt denke
ich Welt weit keine Analysenvorschrift die das so sieht wie Du(Stichwort:
MEBAK) und wer ist denn überhaupt "wir" ? Zitat: | EVG[...]Es ist eben
keine "formales Analyseergebnis" sondern ein gemessener Wert NACH der
Gärung mit genau dieser Hefe, nach genau dieser Gärdauer und genau dieser
Temperatur |
Wo hast Du das blos her ? Das mit der Betriebshefe lass' ich mir ja noch
eingehen aber der Rest ...
Der EVG wird im Labor unter optimalen Bedingungen bestimmt - meist im
Gärrohr mit einem Überschuß an abgenutschter Hefe, aus der unvergorenen
kalten Würze und bei Temperaturen die mit den Temperaturen im Gärbottich
nichts zu tun haben. In der Regel liegt das Ergebnis nach 36h vor und der
liebe Laborant rennt mit dem Ergebnis an den Gärtank und trägt es
dort(~nach dem 3.Gärtag) in das Gärdiagramm ein und das nur mit dem Zweck,
dass der Brauer vor Ort weiß, wann sein Bier im Gärtank endvergoren ist.
Ergo: derjenige der für die
Gärführung verantwortlich ist möchte Richtung Gärende wissen, ob die Gärung
beendet oder nur zum Erliegen gekommen ist - die Entscheidungshilfe entlang
dessen ist der im Vorfeld ermittelte EVG.
Ich weiß ich wirke belehrend - sehs' bitte nicht so. Vielleicht liest Du an
anderer Stelle nach und belehrst mich in der Folge eines Besseren :-)
Grüße
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 21:39 |
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Falls jemand von Euch Vergleichswerte (bzgl. der Rohstoffe) hat, kann er ja
ggf. was damit anfangen:
Aktuell gärt ja noch das Zwaar Blond in meinem Fässchen (5kg PiMa böhm. auf
15L Anstellwürze verteilt, was ca. 21,2 Brix ergab). Hab nach etwa einer
Woche HG nun das Jungbier auf 10 Brix runter, worauf mir Earls Rechner in
etwa 86% scheinbaren EVG ausspuckte, wo für die Hefe (WLP500) so zwischen
78 und 80 angegeben waren. Habe 50' bei 63°C und 45' bei 73°C gerastet
(zwei Dekoktionen), also auch relativ viel unvergärbare Zucker. Die Würze
schmeckt auch recht süß, wobei ich nicht weiß, ob das die Dextrine sind
oder ich (zweimal dann) falsch gemessen hatte. Ich hab in etwa 3,2:1
eingemaischt...meine Wasserwerte seien für Pils wohl sehr gut geeignet. Nun
analysiert mal schön...
[Editiert am 17.3.2013 um 21:40 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 21:46 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 22:01 |
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Ja, das ist natürlich eine sehr eindeutige
Aussage. Ich habs hier leider so mit Ironie in digitaler Form, daher auch
keine Idee, was Du meinst. Ich habe die Daten jetzt mehrfach gemessen und
ich vertraue ihnen mal. Für mich ungewöhnlich, dass der Unterschied so groß
ist und es wohl noch weitergärt, wenn auch nur knapp. Wenn das nix aussagt
ok, aber ich kann mit so einer Antwort leider nichts anfangen... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 22:05 |
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@ Oli: "Wir" Hobbybrauer.
Du hast es ja schon beschrieben, dass der EVG im Labor anders ist, als
evtl. im Gärtank. Du widersrpichst Deiner eigenen Aussage vom Anfang, dass
der EVG vor der Gärung feststeht.
Meinetwegen sagen wir, es ist Definitionssache. Es gibt mehrere Werte, dei
alle einen Namen brauchen.
"Wir" Hobbybrauer meinen auf jeden Fall das Resultat nach der Gärung.
Ansonsten gilt hier wohl:
Ich bin raus aus dem Thema ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 23 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 08:50 |
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@Darkenemy: Du hast nicht zufällig nach dem Earl’schen Verfahren gemaischt?
Wenn ja, dann sind derartig hohe Vergärgrade bei diesem Verfahren
üblich.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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