So verehrte Braugemeinde heute war es soweit: Der erste Filterversuch mit
dem Colombo12....
Hier die Bilderserie.
Gleich vorneweg: das Ergebnis lässt sich sehen, jedoch gibt es auch Punkte,
die ich jetzt mit Herrn Peters absprechen muss, weil ich einfach keine
Erfahrung habe., Außerdem erhoffe ich mir natürlich auch Hinweise von euch.
Also alles streng nach Anleitung:
Zunächst habe ich die Pumpe alleine getestet, um eine Ahnung von der Kraft
zu bekommen.
das heißt den Ansaugschlauch vom Pumpengehäuse wieder runtergedreht.....
.... und dann den Pumpenkörper mit Wasser gefüllt. Minimal!! Dachte es ist
wie bei meiner L´Aquatec mindestens ein Liter, aber hier glaube ich nicht
mal ein 0,2 Glas.
Wassertest: Ich habe die Geschwindigkeit der Pumpe getestet. Wie man sieht:
Die Pumpe fetzt ordentlich.
Damit man eine Ahnung bekommt, wie viel Wasser jetzt gepumpt wurde, habe
ich das 30er Fass voll Wasser auf eine Waage gestellt.
Hier sieht man nun den kompletten Aufbau: Die Kohlensäureflasche gleicht
den entstehenden Unterdruck im KEG-Fass (blaue Griffmarkierung) aus. Die
Pumpe zieht gleichzeitig an. Die Geschwindigkeit ist dadurch sehr hoch. Das
Fass war innerhalb von 2 Minuten leer. Also 30 Liter Wasser ohne
Filterplatten in 2 Minuten durchgepumpt.
Zur Vollständigkeit ein Bild der Waagenanzeige. Da ich das Fass leer nicht
gewogen habe, habe ich Tara bei Fass voll gesetzt und dann ging es
logischerdings rückwärts.
Gleichzeitig habe ich nach Anleitung die Filterplatten gewässert. Insgesamt
habe ich 8 Stück in Wasser eingelegt. Dazu habe ich einen großen 30 Liter
Wasser etwa ein Viertel voll kaltem Wasser gemacht und habe die
Filterplatten einzeln eingelegt. Dabei beachten, dass der Schriftzug immer
nach oben zeigt, da die Prägung nach einiger Zeit im Wasser durch das
Vollsaugen verschwindet.
Ich habe dann die Endplatte wieder angesetzt und die Plastikfilterhalter
wieder in die Mitte auf die beiden großen Gewindestangen aufgesetzt. Der
Filter war damit bereit zur Bestückung mit den Papierfiltern.
Also ich habe jetzt mehrmals in sämtlichen Anleitungen nachgeschaut: Die
erste Filterplatten zwischen der roten Kopfplatte und der ersten weißen
Filterplatte muss mit dem Schriftzug auf die Pumpe zeigen. Das Einlegen
geht sehr leicht, man muss nur darauf aufpassen, dass die beiden Zu- bzw
Abläufe sauber aufeinander schließen.
Der fertig bestückte Filter. Die restlichen Filterplatten wurden dann mit
dem Schriftzug Richtung Spannschrauben also von der Pumpe weg eingelegt.
Der Filter fasste also insgesamt 6 Filterplatten.
Erwähnenswert aber leider kein gutes Foto geworden: Die Filterplatten
stehen nach dem Bestücken etwas ab, sodass die Dichtungen gar nicht
aufeinanderliegen. Erst mit Andrücken der Endplatte schließen sich diese
Schichten. Ich habe erst mal normal handwarm fest angezogen.
Dann fingen die Probleme an:
Ich habe das 30er Fass wieder mit Wasser gefüllt, denn man muss die
eingeweichten Filterplatten kräftig mit Wasser spülen, um den
Papiergeschmack zu entfernen. Ich habe dafür die rund dreifache Menge
genommen wie in der Anleitung stand also 30 Liter statt 10 Liter. Das
Wasser, das gepumpt wurde, fing ich in einem Eimer auf, also das System
stand jetzt noch nicht unter Gegedruck - und was muss ich sagen: Das ganze
Teil tropfte wie ein Kieslaster.....
... jedoch nicht aus den Dichtungsgummis, sondern unten aus den
Filterplatten heraus. Ist das normal? Ich bin davon ausgegangen, dass das
Teil doch dicht sein muss, um Kohlensäureverluste etc. zu verhindern. Jetzt
erklärt sich auch die Tropfschale, die beigelegt war und die ich natürlich
kalt-lächelnd nicht genutzt habe.
Also gut, was tun????
Ich habe dann wirklich kräftig die beiden Spannschrauben zugeradelt. Das
Tropfen wurde zwar weniger - hörte aber nicht auf. Weiter zudrehen habe ich
mich dann auch nicht getraut. Daher - ok - probieren wir es - jagen wir ein
Fass Bier durch. Zunächst mal das Fass angestochen und einfach durch den
Filter gejagt. Der Anfang - ich vermute mal so 3 Liter oder so ging einfach
in den Kanal. Hier im Bild zu sehen. Bitte jetzt nicht weinen. Dieses Bier
war dafür bestimmt...
Dann habe ich den Absperrhahn an diesem Fasskopf einfach zugemacht und
schnell den Zapfkopf auf das zu befüllende Fass montiert - Absperrhahn
wieder auf und los.
Wie zu erwarten war, kam nach einiger Zeit Schaum aus dem Filter....
... es war nicht so, dass es spritzte, nein eher drückte er sich aus den
Filterplatten heraus....
.... auch oben bildete sich allmählich eine Schaumdecke.
Nächstes Problem was sich auftat - die Eigenkonstruktion mit der großen
Schlauchtülle (siehe oben) war undicht.
Dafür kann aber der Filter nicht. Ich konnte diese aber nicht reparieren
während der Filter auf vollen Touren lief. Also den Strahl versuchen
abzufedern und mit Handtüchern eindämmen. Man mag verstehen, dass ich zu
diesem Zeitpunkt hier keine Fotos machen konnte.
Hier ein Bild vom zu befüllenden Fass. Ich habe es mit 0,7 bar vorgespannt,
da mein Spundapparat nur bis 1,6 bar ging und ich nicht wusste, wie sehr
ich noch hantieren muss. Es hat aber locker gereicht. Wie man erkennt,
läuft das Bier am Anfang noch mit Schaum. Das lag aber am zu niedrigen
Gegendruck im Fass.
Hier der gesamte Aufbau:
Das Bier wird mittels Kohlensäureflasche und mit Unterstützung der Pumpe
durch den Filter gepresst und läuft dann in das unter Gegendruck stehende
zweite Fass (orange Griffmarkierung) Der entstehende Überdruck wird mittels
Spundapparat abgelassen.
Eine Detailaufnahme von den Dichtungsgummis nach dem Zudrehen. Man kann
anhand der Verformung der Gummis erkennen, dass sie wirklich ordentlich
fest zusammen waren. Trotzdem hat das nichts genutzt.
Der Schaum steigt und steigt und bedeckt jetzt fast die gesamte Oberseite
des Filters.
Das Bier läuft klar!! Mit einem Gegendruck von etwa 1,1 bar ist keinerlei
Blase oder Schaum mehr erkennbar.
Das ganze "Drama" aus der Totalen.
Gut!! Ich habe dann nach einem Fass mit der Vorfilterung von 3ym aufgehört
und den Filter wieder zerlegt. Erstaunlich war für mich, dass trotzdem die
Platten etliches herausgefiltert haben. Man kann dies anhand des
unbenützten Rahmens sehen.
Und hier der Vergleich: Das Bier nach der Filterung mit 3 ym.
Die sechs benutzten Filterplatten nach etwa 40 Liter Bier.
Der demontierte Filter auf dem Weg zur Reinigung.
Hier noch mal ein Bild des gefilterten Bieres mit 3ym. Man kann durch das
Bier durchsehen und erkennt nicht nur den Schriftzug an der anderen Seite
des Glases, sondern konnte auch das Fliesenmuster noch erkennen.
Die Filterplattenhalter sind leicht zu reinigen und trocknen nun auf einem
Handtuch.
Tja, was soll ich jetzt mit dir machen Freund??????
Behalten oder Zurückgeben??
Der Tatort nach der Tat
Ich habe dann das frei gewordene Fass gleich wieder ausgespritzt und vom
Geläger erst mal befreit. Dazu dient wie immer mein selbstentworfener
Fassbock mit Spritzdüse.
Hier noch mal die benutzten Filterpapiere im Vergleich zu einem neuen in
der Mitte. (ebenfalls gewässert)
Und hier noch mal das Ergebnis nach einer Filterung von 3 ym. Ich denke, es
kann sich sehen lassen.
Soll ich jetzt mal zusammenfassen, bildet sich für mich folgendes
Zwischenergebnis.
Positiv:
Die Pumpe ist sehr gut, einfach, robust und pumpt wirklich leise und
effektiv.
Die Handhabung ist relativ einfach
Das Filterergebnis ist bereits bei 3ym sehr gut, wobei der Filter damit
noch nicht zu war. Ich vermute wirklich, dass ich hier die 100 Liter,
sprich das zweite Fass auch geschafft hätte.
Das Pumpen unter Gegendruck funktioniert.
Es geht relativ schnell. Die ersten 40 Liter dauerten nicht mal 10 Minuten.
Negativ:
Der Filter ist nicht absolut dicht. Gott sei Dank habe ich eine Waschküche
im Keller.
Meine Eigenkonstruktion war nicht dicht.
Ich habe am Anfang nicht genügend vorgespannt.
Das Wässern und durchspülen des Wassers ist nervig
Persönliches Fazit:
So schnell gebe ich noch nicht auf!! Dieser Filter ist jetzt der
erste, der es geschafft hat, eine größere Menge Bier zu filtern, ohne zu
verstopfen und auch der erste, der es blank bringt. Außerdem ist er im
Unterhalt einigermaßen billig. Ich werde mich jetzt erkundigen, ob es
normal ist, dass ein Schichtenfilter tropft. Ich kannte dies von den
Kartuschenfiltern bisher nicht, da gab es immer Sauerei, wenn der
Filtervorgang fertig war, oder abgebrochen werden musste. Die Tropfschale
lässt ja diesen Schluss zu.
Ich werde auch meine Fehler verbessern. Die Dichtung am Ausgang noch mal
überarbeiten und auch das Fass noch mehr Vorspannen, um gleich am Anfang
eine Schaumbildung zu vermeiden. Am Donnerstag bzw. am Wochenende - nachdem
ich hier weitere Infos bekommen habe - werde ich dann den Filtervorgang
fortsetzen.
Interessant wäre jetzt noch die Frage der Temperatur. Das Bier hatte eine
Temperatur von auf jedenfall mindestens 10 Grad, da ich es aus Platzgründen
schon mal aus der Lagerung rausgenommen habe.
So, ich hoffe, ich konnte einen detailreichen Einblick geben - für meinen
allerersten Versuch mit einem Schichtenfilter, bin ich doch einigermaßen
zufrieden. Die restlichen Fragen werden sich hoffentlich noch klären.
Beste Grüße
Holger.
der jetzt erst mal ein Bierchen trinkt.
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