Die Zusammenfassung des Brauprozesses - Samba Pale Ale
Dieses Rezept wurde mit dem kleinen Brauhelfer geplant und mithilfe
verschiedener Forenmitglieder zusammengestellt.
Es ging also an einem schönen Tag los, der zwar mit Gewitter angekündigt
war, allerdings bis zum Nachmittag durch Sonnenschein gezeichnet war. Ein
perfekter Tag um draußen zu brauen.
Zitat: |
Schön ists hier draußen, und obwohl Gewitter angesagt wurde
|
da durch Wind schnell Heizverluste entstehen haben wir uns eine Art
Windschutz gebaut
Wir wollten ja in der Sonne brauen
Hauptguß 36 Liter und Einmaischen
70 Minuten bei 67°C - wir konnten alle Temperaturen +- 0,5°C genau
halten!
Nach der Rast musste eine Jodprobe her, nach 70 Minuten noch etwas dunkel
färbend, 5 Minuten später keine schwarze Verfärbung mehr zu erkennen -
perfekt
Danach konnte dann über den Panzerschlauch abgeläutert werden, das geht so
einwandfrei und läuft so genial klar
Also Nachgüsse auf 78°C, Topf aufn Stuhl und nen anderen Topf darunter
Wir gaben also die berechnete menge Nachguß 33 Liter dazu, haben dann das
Glattwasser gespindelt und hatten noch 5°P ... nach 4 weiteren Litern waren
wir dann bei 3°P ...
-> Nach dem Abläutern hatten wir genau 56 Liter Bier, das ganze ging
über den Panzerschlauch sehr gut.
Auf einmal schlug das Wetter um, zeitlich wars aber ganz okay, wir haben
dann in die Küche umgebaut und weiter ging es mit dem Hopfenkochen
Die Pellets (66Gramm Spalter Select) durften nicht fehlen
Und Powern
Dann gings auch schon ab
Insgesamt 90 Minuten kochen, 15 Minuten vor Ende kamen noch 30 Gramm Irish
Moos zur besseren Klärung hinein.
Danach noch die Konvektionsströme abwarten, Whirlpool herstellen, 30
Minuten abwarten und laaanngsam über den Hahn ablaufen lassen.
Und der Hopfenkegel war schön stabil und super schön - da kann man 1A klar
ablaufen lassen
Unsere Ablaufkonstruktion, ziemlich wackelig, wo mein Vater das sah hat er
nur gesagt- wir haben hier extra Einhängesiebe... naja ging gut
Nach dem Hopfenkochen waren es nur noch 41,55 Liter (vorher 56! Wow in 90
Minuten verdampfen 13,5 Liter?!) - mit einer Stammwürze von 17
Da eine Stammwürze von 13°P angestrebt war noch verdünnen
Zitat: |
c1*v1 = c2* v2 <=>
(17 * 41,55) / 13 = v2; v2 = 54,33 ... also mit 12,78 Litern verdünnt,
nochmal gespindelt und siehe da! EXAKT 13°P |
Hat alles Reibungslos geklappt und Spaß gemacht, wir haben jetzt also
54,33l feinstes Sambas Pale Ale was heute morgen angestellt wurde!
Die Hauptgärung verlief gut und hier seht ihr dazu folgends Protokoll
Folgendes Bild zeigt Sud in der Hauptgärung
In der Übersicht
Ziemlich exakte 3°P bei 19,4°C
Doch dann zeigte sich ein Problem was durch eine Überdosierung an
Irish-Mooss entpupte
Dadurch zeigt sich, dass eine Überdosierung von Irish Mooss nicht mehr zur
Klärung beiträgt, sondern genau entgegengesetzt dafür sorgt das die Hefe
nicht gescheit sedimentiert und das Bier dadurch trüber bleibt..
Eine Erklärung dafür kam von flying
Zitat: |
Obergärige Hefe bildet
Sprossverbände die durch anlagerndes CO2 nach oben treiben. Zusammen mit
dem Polysacchariden (Carragen) des Irish Moss könnte es zu
Zusammenballungen/Verklebungen kommen. Das CO2 wird dann in einer Art
Matrix aus den Polymeren des Carragens und der Hefe
eingeschlossen... |
Daher wurde ein Tag vor dem Abfüllen das Bier umgeschlaucht, dann über
Nacht runtergekühlt um eine möglichst gute Sedimentation zu erreichen
Alle Gerätschaften wurden abgekocht und mit Zitronensäurelösung bearbeitet,
also relativ hygienisch gearbeitet...
Nun das Bier konnte zur Nachgärung in Flaschen abgefüllt werden ... diese
mussten aber erstmal gereinigt werden
Da wir auch zwei leere Kästen aus dem Getränkeladen besorgen müssen möchten
wir die Flaschen dementsprechend intensiv reinigen um alle
Schimmel/Bodensatzrückstände herauszubekommen.
Heute haben wir damit begonnen:
#1 Flaschen mit Wasser ausspritzen
#2 Reinigungskonzentrat pro Flasche eingefüllt - jeweils ein Spritzer!
#3 Flaschen mit Wasser auffüllen
Das ganze liesen wir gut einziehen!
Die Gummis werden abgekocht, die Köpfe in Alkohol getunkt.
Im Topf wurden die Flaschen in Wasser gelegt und nach einer halben Stunde
das Etikett abgezogen
Danach wurde dann jede Flasche zweimal ausgespühlt damit wir sicherstellen
konnten, dass der verwendete Reiniger auch restlos ausgespühlt ist.
das Ganze war bei über 100 Flaschen schon etwas Arbeit
Im Anschluß wurde das Bier in 20Liter Portionen in den Gäreimer umgefüllt,
diese dann verzuckert.
Die Zuckerberechnung zur Nachgärung gestaltete sich etwas problematisch.
Wer die Diskussion mitbekommen hat: ich hab das Bier einen Tag vor dem
Abfüllen schon umgeschlaucht (irish-Mooss-Hefeschwabel) und über Nacht ins
Kühlhaus gestellt - das Bier wurde dabei auf 11°C runtergekühlt.
Die Hauptgärung war zwar durch, aber sicher gehen ob die Hefe noch C02
produzierte konnte ich nicht.
Nun, bei der Zuckerberechnung spielt die Temperatur insofern eine Rolle,
als dass die Lösung unterschiedlich viel C02 binden kann: haben die Hefen
jetzt noch über Nacht gearbeitet, ist schon mehr C02 gebunden als vermutet,
heißt ich hätte mit einer normalen Verzuckerung (bei 20°C) einen zu hohen
C02-Gehalt von 5,6 statt 5,0 ... naja ist nicht die Welt aber es wurde
korrigiert.
Deshalb haben wir das Mittel genommen
6,68g(bei 10°C) <-[
7,14g]-> 7,6g(bei 20°C)
hat die Hefe über Nacht gearbeitet, so haben wir 5,4g/L C02
hat die Hefe nicht gearbeitet, so haben wir 4,8g/L C02
Nungut, wir haben also 20 Liter jeweils mit 142,8g Traubenzucker
verzuckert.
Daraufhin wurden die 20 Liter über das leider nicht sehr schnell laufende
Abfüllröhrchen befüllt (Natürlich vorher noch mit kurzem Blick in die
Flasche um zu schauen ob alles schön sauber ist)
Und schon waren wir fertig- nach zirka 6 Stunden, wobei: wir haben
zwischendurch auch was gegessen etc
-> 49,5l fertiges Bier in Flaschen
Ich bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis, das Jungbier hat etwas
mild, gemäßigt hopfig geschmeckt. Mal abwarten wie es sich entwickeln wird,
ich denke es wird ein leichtes nicht sehr komplexes Sommerbier was man gut
eiskalt genießen kann. Hoffentlich wirds nicht zu langweilig, ein
Geschmacksbericht wird aber folgen.
Wir werden unsere Flaschen bald mit eigens dafür angefertigter Schablone
mit unserem Logo besrpühen
So sieht unser selbstgestalteter Entwurf aus!
Was noch fehlt:
- Zeit der Nachgärung
- Zeit der Kaltreife
- Geschmackstest + Sensoriktest + Bild vom Bier
[Editiert am 18.6.2011 um 23:10 von Advanced]