Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 30.6.2011 um 14:19 |
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Hi,
ich hab mal eine Frage zum Refraktometrieren. Ich hab bei der Suche nichts
gefunden, was mir helfen würden, deshalb mach ich mal dieses Thema auf.
Ich habe gestern abgefüllt und das Jungbier refraktometriert. Es zeigte
nach der Korrektur in Earls Programm einen scheinbaren Restextrakt von 2.3
Plato. Das ergäbe bei einer Stammwürze von 13.1 einen Endvergärungsgrad von
82.3%. Da wurde ich stutzig, weil die California Lager eigentlich nicht so
hoch vergären sollte. Also die olle Spindel wieder mal ausgepackt und siehe
da: 3.2 Plato, temperaturkorrigiert und engast.
Hm. Da habe ich mich zu einem Experiment entschlossen: 5g
Trockenmalzextrakt in 95ml Wasser augelöst, kurz aufgekocht und abgekühlt.
Diese Probe habe ich dann bei 20 Grad gespindelt, ergab einen Extraktgehalt
von 5.7; dann ein paar Tropfen refraktometriert, und siehe da, auch 5.7.
Kann es also sein, dass Spindel und Refraktometer gleich gehen? Oder habe
ich vielleicht eine Brix-Spindel? Auf der Spindel steht "Angabe in
Gewichtsprozenten". Das Refraktometer ist 0-18% mit ATC und natürlich auch
mit Wasser kalibriert.
Sieht da jemand, was ich übersehe? Gibt's vielleicht einen Thread, in dem
schon mal sowas besprochen wurde?
Weiss einfach nicht mehr, worauf ich mich verlassen soll....
Merci für die Hilfe!
Pippen ____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 30.6.2011 um 19:50 |
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Hi Pippen,
der Unterschied zwischen Jungbier und deinem Experiment ist der der Alkohol
im Jungbier. Dieser beeinflusst den Brechungsindex enorm und lässt sich nur
über einige Annahmen und Näherungen korrigieren. Die "Goldfomrel" scheint
es dabei (zumindest bisher) nicht zu geben. Hier der Blog von Sean Terrill, der sich näher mit der Sache beschäftigt hat und
die Problematik etwas eingehender unter die Lupe nimmt (leider in
Englisch).
Viele Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 30.6.2011 um 19:59 |
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Nach Terrill's Beobachtungen ist diese Formel sehr präzise:
FG = 1.0000 – 0.00085683*RIi + 0.0034941*RIf
(FG = Final Gravity, RIi = Refraktionsindex zu Beginn der Gärung und RIf
Refraktionsindex am Ende der Gärung).
Würde das (umgerechnet in Plato) Deinen 3,2°P entsprechen?
Sandro
____________________
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 30.6.2011 um 23:03 |
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Hey Sandro,
Vielen Dank für deine Antwort! Was du schreibst ist mir klar, das Programm
von Earl tut genau das, es berechnet den Einfluss des Alkohols auf den
Brechungsindex und trotz dieser Korrektur verhalten sich Spindel und
Refraktometer unterschiedlich.
Naja, ich mess mal in Zukunft immer mit Spindel und Refraktometer, dann
werd ich vielleicht noch herausfinden, wo da der Wurm drin ist.
Merci!
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 13:51 |
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Hi Pippen, wieviel Brix (unkorrigiert) hatte denn das Refraktometer im
Jungbier angezeigt? Ist die 13,1% Stammwürze mit dem Refraktometer gemessen
oder mit der Spindel?
Viele Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 14:11 |
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Das Refraktometer hat unkorrigiert 6.7 Brix angezeigt, mehrmals gemessen.
Die Stammwürze hab ich nur mit dem Refraktometer gemessen, 13.5 Brix,
ergibt korrigiert 13.1 Plato.
Hm?
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 16:02 |
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Hi Pippen, ok, die 2,2°P scheinbarer Restextrakt kommen auch mit der
Terrillformel raus. Entspricht einem Fehler von einem ganzen °P!
(vorausgesetzt Deine Spindel ist verlässlich). Mmmhh, also wer genau wissen
will wieviel Extrakt im Jungbier ist, sollte wahscheinlich doch spindeln.
Refraktometer sind wohl besser für das Messen der Stammwürze aufgehoben.
Mal ne andere Frage - Deine 82,3% (=67% tatsächlicher EVG) sind zu hoch für
California Lager?
Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 16:22 |
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Ja vielleicht ist das so. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass meine
Spindel falsch geht.
Naja, so schlimm ist das alles ja nicht.
Auf jeden Fall tausend Dank für deine Hilfe!
Ach ja, ich hätte mir etwas mehr Restextrakt gewünscht, das Jungbier
schmeckt etwas zu trocken (ist ein California Common). Laut Wyeast sollte
die California Lager eher niedrig vergären. Muss beim nächsten Mal mit
höherer Temperatur maischen.
Gruss,
Pippen
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 18:14 |
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Hallo Pippen,
dass der mit dem Refraktometer und meinem Programm ermittelte Wert so sehr
falsch sein soll, dass kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Ein bis
max. zwei Zehntel Abweichung vom Restextrakt wären noch vorstellbar, aber
0,9°P auf keinen Fall. In einer ganzen Reihe Vergleichsmessungen zur
Refraktometermethode mit verschiedenen Spindeln, konnte ich die Genauigkeit
jedesmal bestätigen. Daher vermute ich, dass Dir beim Spindeln irgend ein
kleiner Fehler unterlaufen sein muss.
Wie hast Du denn die Probe entgast?
Hattest Du auch die entgaste Probe mit dem Refraktometer gemessen?
Spindeln sind entweder von oben (Ables. oben) oder von unten (Ables. unten)
abzulesen. Hast Du das berücksichtigt?
In einem anderen Thread hatte ich kürzlich gelesen, dass das 0-18%
Refraktometer sich gerne selbst dejustiert. Hattest Du nach der Messung
dies nochmal mit Wasser kontrolliert?
Ich bin mir sicher, wir finden den Fehler.
Gruß,
Earl
[Editiert am 1.7.2011 um 18:28 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 19:21 |
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Hallo Zusammen,
@muldengold:
Kannst du mir die Formel noch mal erklären? Wenn ich die Werte von Pippen
einsetze kommt nur Bullshit raus.
(Also 13,5 und 6,7 Brix)
Muss ich die Werte vorher korrigieren oder hinterher? (Also von Brix auf
°P)
Liege grade kränklich auf dem Sofa, kann sein das ich einfach grade zu
fertig bin! :-)
Danke im Voraus.
Gruß,
Jan
____________________ UNIMOG - Alles andere ist nur Behelf!
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 19:58 |
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Hi Unimog,
Ja, am besten Brix-Werte je mit 1,04 multiplizieren (sog. würzekorrigierte
Brix) und dann einfach in die Formel einsetzen (der Faktor 1,04 ändert
jedoch nicht viel). Am Ende kommt eine Spezifische Dichte (SD) raus (so
messen unsere Amerikanischen Freunde den Zuckergehalt). In Plato kann man
den Wert wie folgt umrechnen:
Extrakt in °P = 668,72 . SD - 463,37 - 205,347 . SD²
Einfacher (aber nicht ganz so genau) kann man umrechnen, indem man alle
Nachkommastellen des SD-Wertes mit 4 dividiert (z.B. 1.040 = 10°P)
Kommts jetzt hin? Auf alle Fälle gute Besserung!
Viele Grüße
Sandro
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 20:03 |
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Hallo Sandro,
muss ich wirklich mit 1,04 multiplizieren oder eher dividieren? ;-)
Ich werde die Formel noch mal testen. Trinke grade ein Bier, danach bin ich
bestimmt wieder fit. ;-)
Danke für die Info mit der Formel!
Gruß,
Jan
[Editiert am 1.7.2011 um 20:11 von Unimog]
____________________ UNIMOG - Alles andere ist nur Behelf!
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 20:07 |
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...sorry, na klar, dividieren!
Grüße
Sandro
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 20:17 |
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...also, hab gerade noch einmal mit obiger Formel nachgerechnet, und es
kommen 3,4°P raus - also nur 0,2°P Unterschied zu Pippen's 3,2°P!!!
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 20:30 |
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Hi,
ich komm net klar.
13,5 Brix = 12,98°P
6,7 Brix = 6,44°P
FG = 1,0 - 0,00085683*12,98°P + 0,0034941*6,44
FG = 1,011
ensp. ca.2,75°P (11/4)
Was mach ich falsch, ich checks grad echt net. Vielleicht sollte ich morgen
weiter rechnen.
Gruß,
Jan
____________________ UNIMOG - Alles andere ist nur Behelf!
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 20:54 |
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Hi Sandro,
hmm, wenn ich die Werte 13,5 Brix und 6,7 Brix eingebe, dann erhalte ich
nach der Terrill-Formel aber einen scheinbaren Restextrakt von nur 2,1°P.
Bitte prüfe das doch nochmal nach oder ändere bitte Dein Tool auf Deiner
Homepage entsprechend ab. . Ich persönlich kann dieser Formel keinen
Glauben abgewinnen. Lediglich bei Endvergärung scheint die Terrill-Formel
einigermaßen glaubwürdige Werte abzubilden. Die Werte liegen dann aber
immer noch unterhalb denen, die mein Tool mit der Standartformel zu
berechnen vermag. Wenn ich den Terrill so lese, dann kommt es mir so vor,
als ob seine Formel die an seine eigene Spindel zurechtgebastelte und
entsprechend geänderte Standartformel zu sein scheint. EDIT: Das machen
auch die ständigen Updates seiner Formel deutlich. Zudem rechnet
Terrill nun mit einem Divisionsfaktor von nur 1,02, den ich aus vielen
Versuchen heraus nicht bestätigen kann. Eigenartiger Weise gibt mir die
Terrill-Formel bei einem Stammwürzgehalt von 14 Brix% und einem Restextrakt
von ebenfalls 14 Brix% (also unvergorene Würze) einen scheinbaren
Vergärungsgrad von 15 % aus . EDIT: Zudem berechnet die Formel einen
Stammwürzgehalt von 11,5 °P anstatt 13,6°P. Dies käme einem Divisionsfaktor
von 1,22 anstatt 1,03 gleich. Das ist für mich der Beweis, dass die
Terrill-Formel um so größere Fehler produziert, je höher der Restextrakt
ist. Von Präzision kann hier doch keine Rede sein, oder doch?
Gruß,
Earl
[Editiert am 1.7.2011 um 21:13 von Earl]
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 21:03 |
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Hi Earl,
wie lautet die Standardformel ?
Ich bin verzweifelt auf der Suche nach der richtigen Formel.
Die Terrill-Formel scheint ja jedem etwas Anderes zu bescheren !
Danke im Voraus.
Gruß,
Jan
[Editiert am 1.7.2011 um 21:04 von Unimog]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 21:47 |
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Jan, die Seite, auf welcher die Formel lange Zeit öffentlich war, finde ich
leider nicht mehr im Internet. Die amerikanischen Programme Beersmith und
Promash benutzen diese Formel übrigens auch. Ich hatte damals ein paar
Tools geschrieben, welches sich dieser Formel bedienen siehe hier. Ich hatte die Formel in einem Thread auch
schonmal 2007 hier im Forum gepostet: siehe hier und hier, jedoch mit einem
eigenen Korrekturfaktor, den meine Tools heute nicht mehr haben, ... der
Faktor 1,03 war mir damals zudem noch unbekannt. Sandro hat die Formel
auch auf seiner Homepage stehen, bei Tools.
Gruß,
Earl
[Editiert am 1.7.2011 um 23:27 von Earl]
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 22:23 |
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Hi Earl,
ja der Refraktometerrechner auf der maischemalzundmehr Seite hatte noch die
alte kubische Terrillformel. Jetzt ist die lineare polynomische
Terrillformel integriert und es kommt (mit der genauen Umrechnung in °P)
2,9°P heraus (-0,3°P Differenz zu Pippims Spindelwert). Nachgerechnet kann
hier werden. Terrill meinte auch in
seinem Blog, das die alte Formel systematisch die Werte realen Spindelwerte
unterschätzt, was bei Pippin ja auch der Fall war (kann mit anderen Werten
natürlich wieder anders aussehen!)
Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 23:22 |
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Ach du grüne Neune. Gebe ich nun beides mal 14 Brix ein (oben wie unten),
dann kommt ja nun ein noch größerer Unsinn heraus als zuvor. Ne, tut mir
leid Sandro, ich bleibe bei der altbewährten Formel. Die Genauigkeit hat
sich jahrelang in Vergleichsmessungen per Spindel ja auch immer wieder
bestätigt, bei mir sowie auch bei anderen Hobbybrauern. Der Fehler beträgt
0,1 bis maximal 0,2 °P !, willst du wirklich mehr? Ich bin mir absolut
sicher, Pippen wird dies früher oder später bestätigen.
Gruß,
Earl
[Editiert am 2.7.2011 um 00:36 von Earl]
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2011 um 00:51 |
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Ja, bei 14/14 kommt Quatsch raus. Aber dafür ist die Formel ja auch nicht
konzipiert. Die Präzision wir erst richtig gut (laut Terrill) bei EVG
>60%, was meiner Meinung nach fast alle endvergorene Biere sind. Earl,
bitte verstehe mich nicht falsch - ich kritisiere ja die Standardformel
nicht, das steht mir gar nicht zu. Jeder der eine Spindel und ein
Refraktometer hat kann sich ja selbst von der Präsision dieser oder jener
Formel überzeugen. Wir könnten z.B. hier im Forum von unseren endvergorenen
Bieren über die Zeit mal den Restextrakt messen a) mit Spindel als Referenz
und b) mit Refraktometer. Die Refraktometerwerte werden anschließend mit
der Standardformel UND der Terrillformel korrigiert. Vielleicht könnten wir
diese Daten in einer Excel-Tabelle zusammenfassen? Den ersten Datensatz
hätten wir ja schon von Pippin (3,2/6,7/2,2/2,9). Was haltet ihr davon?
Grüße
Sandro
[Editiert am 2.7.2011 um 08:07 von muldengold]
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2011 um 08:10 |
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Nicht nur bei 14/14, sondern auch folglich bei 14/13, 14/12, 14/8 ... .
Den Test könnt ihr gerne machen. Aber wie gesagt, ich und viele andere vor
uns haben schon genug Vergleichsmessungen gemacht und deshalb brauche ich
mir die Zuverlässigkeit der Standardformel nicht noch einmal zu
bestätigen.
Bevor du mit Deinem Projekt beginnst, solltest Du aber zunächst eine
einheitliche Richtlinie erstellen, nach der gemessen werden soll, um
potentielle Fehlerquellen auszuschließen. Sozusagen eine Norm bzw.
Messvorschrift. Auch solltet ihr euch auf eine der beiden Terrill-Formeln
festlegen und nicht nach Belieben sich die passende Formel heraussuchen.
Obwohl das Refraktometer recht einfach zu handeln ist, können auch hier
Fehler gemacht werden, wie z.B. das mit der Kerbe (vorletzter Post im Thread) oder andere
Fehler. So sollte z.B. das Refraktometer vor jeder Messung kalibriert,
trocken und auf etwa 20 °C temperiert sein. Nach der Messung ist zu prüfen,
ob die Kalibrierung noch stimmt. Der Refrakrometerwert sollte wenigstens
ein paar Minuten unverändert abgebildet werden, mit scharfer Trennlinie,
... .
Von den möglichen Fehlern beim Spindeln mal ganz abgesehen.
Gruß und schönes Wochenende,
Earl
[Editiert am 2.7.2011 um 08:24 von Earl]
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2011 um 09:34 |
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Also, dann nehme ich Earls Vorschlag mal auf und wir standardisieren die
Messbedingungen:
Wir benötigen von euch folgende Werte:
1. Stammwürze (Refraktometer)
2. Restextrakt des Jungbieres (wie von Pippen beschrieben entgast) via
Spindel
3. Restextrakt via Refraktometer
Die Exceltabelle berechnet dann automatisch aus diesen Werten:
4. Korrigierter und °P umgerechneter Restextrakt mit der Standardformel
5. Korrigierter und °P umgerechneter Restextrakt mit der linearen
polynomischen Terrillformel
Standardformel:
Restextrakt = 1,001843 – 0,002318474 . BIa – 0.000007775 . BIa² –
0,000000034 . BIa³ + 0,00574 . BIe + 0,00003344 . BIe² + 0,000000086 . BIe³
Terrill:
Restextrakt = 1,0000 – 0,00085683 . BIa + 0,0034941 . BIe
Konversion von SD in °P:
°P = 668,72 . SD - 463,37 - 205,347 . SD²
Wenn wir genug Datensätze zusammenhaben, könnte man versuchen 2. und 3. neu
zu korrelieren und evtl. eine optimierte Regressionskurve zu finden.
Ich schlage vor, das die die Daten beitragen wollen, ihre Werte (Punkte
1-3) in diesem Thread ganz formlos veröffentlichen und ich trage sie dann
in einer Tabelle zusammen. Ich finde solche Gemeinschaftsprojekte unter
Hobbybrauern klasse. Earl, vielleicht bestätigen die Daten ja die
Standardformel - ich bin da 100% ergebnisoffen.
Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2011 um 11:54 |
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Hallo Sandro,
ich habe mir die Formeln auch in Excel gepackt und mal mit den 13,5 Brix
und 6,5 Brix befüllt.
Standardformel -> 1,008 -> 1,94°P
Nach Terrill -> 1,011 -> 2,74°P
Sind die Werte nun "scheinbar" oder "tatsächlich" ?
Wenn ich mit der Spindel messe (den Restextrakt) habe ich doch auch nur den
scheinbaren Wert, oder?
Wie bekomme ich den tatsächlichen wert raus.
Das sind doch nicht die Werte die ihr hier rausbekommt! Was mach ich
falsch, oder fehlt noch ein Schritt?
Bitte nochmals um Hilfe!
Gruß,
Jan
PS. Ich will und muss das verstehen !! ____________________ UNIMOG - Alles andere ist nur Behelf!
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2011 um 12:17 |
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Hi Unimog,
das ist der scheinbare Restextrakt (SRE). Deine Werte sind doch so in
Ordnung. Wenn Du die deClark-Formel (siehe oben) zur Umrechnung von SD in
°P nimmst (anstelle die Nachkommastellen mit 4 zu dividieren), kommen oben
diskutierte Werte raus.
Den tatsächliche RE (TRE) kannst Du wie folgt ausrechnen nach Balling:
TRE = 0,1808 . Stammwürze (in °P bzw. würzekorrigierte Brix) + 0,8192 * SRE
(in °P)
Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 24 |
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