Gast
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erstellt am: 24.9.2011 um 07:18 |
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Zitat von seidel, am 6.9.2011 um
15:19 | Letztes Jahr haben Sebastian Sauer
(Beirkompass.de) und Peter Esser (Helios-Braustelle Köln) mit dem Freigeist
Abraxas und dem Freigeist Abraxxxas zwei Interpretationen des
Lichtenhainers gebraut - mit deutlich vernehmbaren Rauchmalzanteil. Die
waren ziemlich gut, v.a. das Abraxxas mit 6%. Wäre schön, wenn die mal
wieder gebraut werden würden.
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@seidel
.... sie sind gebraut worden, habe ich am Donnerstag vom Sebastian in der
Braustelle erfahren, dauert noch ein bisschen, bis sie auf der Flasche zu
haben sein werden.
Gruß
Jürgen
Aktuell gibt es dort "vom Tap" ein gesäuertes Rosmarin-Porter, nicht
schlecht !
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2011 um 10:41 |
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Mit einem Milchsäurestarter, der den L. delbrueckii bevorzugen soll,
habe ich mal hier und hier experimentiert.
Fazit: mit dieser Art der Milchsäuregärung bekommt man ein echtes
"Sauerbier" nicht hin, der L. delbrueckii (sofern er bevorzugt in
dem Starter drin ist) verarbeitet praktisch nur die Glukose aus der
Maischarbeit und kann höhere Zucker bzw. Dextrine (wie die bösen " L.
infectionitis" im Lagerkeg )
nicht knacken.
Es bleibt aber interessantes Aroma und Geschmackskomponenten, die so ein
Bier in gewisser Weise "einmalig" machen.
Uwe
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Antwort 51 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2011 um 11:16 |
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Hi Leute,
in Bezug auf die Laktobazillen aus Joghurt habe ich festgestellt, dass in
"modernen" Joghurt heutzutage oft Bifidobakterien eingesetzt werden. Die
erzeugen neben Milchsäure auch Essig. Das gibt wohl eine mildere Säure?. In
türkischen oder griechischen Naturjoghurt hingegen soll noch das
ürsprünglichere Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus sein.
Das ist für die Sauerbierproduktion besser geeignet...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 52 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2011 um 15:44 |
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Welche L. sitzen denn auf dem Malz selbst?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 53 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2011 um 12:44 |
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Hi Jörg,
kann jetzt erst antworten, musste arbeiten (Nachtschicht ). Eigentlich müsste man ja meinen, dass abgedarrtes Malz
weitesgehend keimfrei ist...das Gegenteil ist der Fall! Durch die Keimung
bei relativ warmen Temperaturen sowie Nass und Trockenweichen gibt es eine
rasante Vermehrung von Mikrorganismen aller Arten auf dem Korn und dem
Keimling. Beim Darren werden manche Kulturen abgetötet, die meißten
überleben aber. Sie gehen in eine Trockenstarre über, wo sie die hohen
Temperaturen schadlos überstehen. Hier eine interessante Schrift über die
Mikrobiologie auf Malzkeimen:
http://www.smul.sachsen.de/lfl/publikationen/download/3881_1.
pdf
Demnach gibt es jede Menge Schimmelpilze wie Mucor, Penicillinum und
Aspergillus flavus. Außerdem jede Menge Hefen. Hauptsachlich Rhodoturola,
Candida, Pichia, Hansenula. Insgesamt wurden auf Malzkeimen 38 verschiedene
Hefespezies gefunden wobei einige sogar pathogenes Potential haben sollen
(für Tiere?).
Laktobazillen und Pediokokken vermehren sich ebenfalls sehr stark auf dem
Malz. Hier handelt es sich wahrscheinlich auch um eine Sammelsurium aller
möglichen wildlebenden Arten?
Dann gibt es auch noch die von mir so gefürchteten Enterobacteriaea...
Mit einem Starter aus einer "Handvoll geschrotetem Malz" zu arbeiten ist
schon einen echte Hardcore- Spontan-Gärung
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 54 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 25.9.2011 um 18:11 |
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Die Selektion machen dann wohl die Umgebungsbedingungen im Starter. Bei
35-40°C vermehren sich die Milchsäurebakterien jedenfalls rasant. Was da
noch im Starter ist, interessiert mich dann nicht mehr so sehr, weil das ja
bei meiner Methode beim Kochen mit über den Jordan geht.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 55 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2011 um 18:36 |
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Ich würde dann eher eine "selektivere" Methode bevorzugen. Animpfen der
Würze mit einer bekannten Kultur und dann kochen. Auch wegen der
Nachvollziehbarkeit...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 56 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 25.9.2011 um 18:54 |
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wie langweilig... ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 57 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.9.2011 um 19:00 |
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Jaa..Jörg, vielleicht hast Du mit der "Würzeangärungsmethode durch
Malzeigenkulturen" sogar die Hardcore-Variante einer Berliner Weissen
erzeugt.... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 58 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 25.9.2011 um 19:07 |
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... was sich aber leider nicht mehr nachvollziehen lässt. Beim nächstenmal
wachsen vielleicht wieder andere ...
Die Methode, aus Getreide oder Malz einfach durch warme, feuchte Umgebung
Milchsäurebekterien zu vermehren, klappt jedenfalls beim Sauerteig für's
Brotbacken auch sehr zuverlässig. Mit welchen L.s ich es da im einzelnen zu
tun habe, kann ich aber natürlich nicht sagen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 59 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 16:14 |
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WLP630 - nur mal zur Info
Im März hatte ich 2 Ampullen WLP630 Blend bestellt (HuM) und damit 2 fast
gleiche Sude gebraut (ca 8,5P und 3Vol%) und nur bei
Antelltemperatur/belüften experimentiert.
Leider ist auch nach 4-6 Monaten noch keine Sauerbier daraus beworden. Die
Säure ist sehr gering, kaum merklich. Das Bier selber ist hellgelb und nach
der Zeit kristallklar. Perlage wie bei Champagner, fein und kleine Perlen.
Geringer Schaum- schlecht haltbar. Keinerlei Bananen oder Nelkenaromen -
weil das einige bei der Hefe befürchtet hatten.
Dennoch ist diese "Berliner Weisse", die nicht richtig sauer, ist sehr gut
angekommen. Mit einem kleinen Schuss Apfelsaft (ja, das ist nicht stilecht)
echt ein leckerer Durstlöscher.
Was mich wundert ist das sie nicht mehr saurer wird? Die Lagertemperatur
scheint die Säurebildung auch nicht ausreichend zu beeinflussen. Mal sehen
wie sich die letzten Flaschen im Keller entwicklen.
Eigentlich wollte ich beim nächsten den Weg der Säurerung à la Berliner
(siehe Wiki) gehen...???
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Antwort 60 |
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Senior Member Beiträge: 104 Registriert: 23.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2011 um 15:13 |
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so....am vorletzten Wochenende war ich Jena und habe mal die Talschänke
aufgesucht und das Wöllnitzer Weißbier getrunken...nun ja es haut einen
nicht um, aber da es eine fast ausgestorbene Biersorte ist, ist es schon
wieder interessant. Es wird in der Gaststätte mit Kümmel oder Sirup
angeboten. Ich habe es aber pur getrunken. Es ist nicht ganz so sauer, wie
ein Berliner Weiße pur. Sehr erfrischend das Ganze...im Sommer bestimmt
leckerer.
Interessant ist, dass es wohl nur noch Vollbier mit 4,5 % alc. gibt und
kein Schankbier mehr, welches 2,5 % alc. hatte...
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Antwort 61 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2011 um 19:24 |
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Antwort 62 |
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Senior Member Beiträge: 104 Registriert: 23.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 25.11.2011 um 21:40 |
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..so gerade habe ich das Wöllnitzer Weißbier nochmal zu Hause verköstigt.
Diesmal natürlich die Flaschenversion. Und was soll ich sagen, es schmeckt
mir besser als im Lokal! Die Säure ist bestimmend, aber angenehm. Sie
erinnert an saure grüne Äpfel, Stachelbeeren und auch an Zitrone. Das Bier
ist recht vollmundig. Und es treten auch Holzaromen (?!?!?) auf, welche ich
aber nicht weiter beschreiben kann. Im mittleren Teil bemerkt man auch
einen Hauch von leichter Bittere....
Und ich muss mich revidieren, es gibt wohl doch eine Schankbierversion,
denn auf dem Etikett steht Schankbier. Und der Alkoholgehalt ist mit 4,0 %
angegeben. Der Wirt meinte das bIer habe 4,5 % Alk.
Nun denn...
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Antwort 63 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 00:34 |
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Zitat von seidel, am 6.9.2011 um
15:19 | Letztes Jahr haben Sebastian Sauer
(Beirkompass.de) und Peter Esser (Helios-Braustelle Köln) mit dem Freigeist
Abraxas und dem Freigeist Abraxxxas zwei Interpretationen des
Lichtenhainers gebraut - mit deutlich vernehmbaren Rauchmalzanteil. Die
waren ziemlich gut, v.a. das Abraxxas mit 6%. Wäre schön, wenn die mal
wieder gebraut werden würden. |
Es wird wieder
gebraut. Ich habe heute eine Flasche Abraxxxas gekauft. Ich bin ja
eigentlich nicht so der Sauerbierfan, aber ich will es einfach mal
versuchen. Sonst kann man ja nicht mitreden
Morgen wird es dann verköstigt...ich bin gespannt, vor allem auf das
Raucharoma.
Gruß Hotte
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Antwort 64 |
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