Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 1 von 4   «  1  2  3  4  »     
Autor: Betreff: Verkostung der Biere anderer Hobbybrauer
Posting Freak
Posting Freak

TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 18:17  
Zum Thema Kaufbier-Verkostungen haben wir ja eine eigene Abteilung.
Zum Thema Verkostung der Biere anderer Hobby-Brauer fange ich jetzt mal an.
Letztes WE erreichte mich eine PN von Holger Pohl, in welcher er mir mitteilte, daß eine 1L-Buddel seines Sommerbieres zu mir unterwegs sei.
Ganz spontan, ganz ohne Absprache oder so. Find ich einfach nur cool :thumbup:

Heute ist die Buddel dann heil bei mir angekommen und da sie den ganzen Tag auf der kleinen Terasse vor der Haustür auf dem Tisch lag - der Tisch auf dem ich Würze-Koche -, hat sie auch die richtige Temperatur um mein Feierabend-Bierchen zu geben.



Urig trüb läuft das Sommerbier in das Glas und ein zitroniger Duft steigt mir in die Nase. Der Schaum ist - vielleicht wegen des Transportes noch Etwas unruhig - fest und feinporig, hält gute 5 Minuten ehe er langsam beginnt ab zu bauen.
Was Holger ein Sommerbier nennt, wage ich nicht in eine der üblichen Schubladen zu stecken. Es ist Etwas ganz Eigenes.
Die Wahrnehmung von Zitrone (Citra) wiederholt sich auf der Zunge und hallt auch im Abgang anhaltend nach. Begleitet wird dieses Aroma von einer milden Würze und einem sanft hopfigen Unterton.
Das Sommerbier ist einfach süffig, feinperlig und ich muß mich selber fest im Zaum halten, um den 0,5er-Humpen nicht auf einen Zug zu leeren.
Es ist einfach nur lecker und hinterlässt einen erst späten, herben Nachhall auf der Zunge.
Keine Ahnung, wieviele Umdrehungen der Tropfen hat, aber ich stufe ihn als potentiell gefährlich ein, weil er so lecker läuft.
Im Sommer zur Brotzeit mit kernigem Bort und deftigem Schinken, oder auch zum Spanferkel mit Klößen und Rotkraut, ist das sicher ein optimales Sonntag-Nachmittag-Gartenbier.

Dieses Bier ist hervorragend gelungen Holger. Mein Respekt. :thumbup:

Ich denke, Ihr Alle kennt mich inzwischen gut genug um zu wissen, daß ich eine ehrliche Haut bin und leiber Nix sage, als daß ich Etwas beschönige.
Bei einem Kaufbier lobe ich entweder, oder ich schreibe eine übelste Kritik.
Bei einem Hobbybrauer-Bier lobe ich entweder, oder ich sage einfach Nix.



____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen
Posting Freak
Posting Freak

Grima
Beiträge: 1232
Registriert: 16.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 18:44  
Jo die Idee find ich gut! Vielleicht regt es ja an, generell untereinander mehr zu tauschen. Würde ich z.B. sehr begrüßen!

Für die Testberichte der Wichtel-Biere gibts aber nen seperaten Thread, oder?

Cheers
Marco


____________________
Als letztes gebraut: Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte: Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
Profil anzeigen Antwort 1
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 18:50  
Ha!! Fast zur selben Zeit ereilte mich der hopfige Trunk :D Da hat der alte Schlawiner ein oberfruchtiges Feuerwerk hingezaubert. Fast ein IPA. Spritzig, fruchtig und mit tollen (Stopf?)Hopfenaromen...

Ich habe Holger gerade eine e-mail geschickt...was solls ich kopier die hier rein :)

Olla Holger,

wat is denn da los...?? Kenne ich Dich doch bisher eher als Traditionalisten. Als Vertreter der alterwürdigen fränkischen Braukunst. Beispielhaft süffige Untergärige und Weizen...Und dann? Dann schickst Du mir ein oberfruchtiges, helles Ale mit einer Hopfenblume, fast wie ein amerikanisches IPA. Super!!
Kräftiger Plopp. Das Bier ist gut karbonisiert. Im Glas ein helles gelb, sehr trübe. Eine Farbe wie naturtrüber Apfelsaft. Der Geruch ist fruchtig- obergärig. Tolle Hopfennase nach Heu, getrockneten Sommerblumen, Grapfruit und Flieder.
Der Antrunk ist knackig frisch. Eine saubere, trockene Frische. Recht wenig Malzkörper, eher der Durstlöscher. Aber dann kommt der Hopfen..Kräftige Bittere und volle Aromadröhnung. Fast wie ein leichtes India Pale Ale. Ich würde auf ~45 IBU tippen, mit Stopfhopfen oder kräftiger Aromagabe? Mmmmhhh....Stooopfhooopfen...lecker!!
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Du hast ausländische Hopfen verwendet. Es schmeckt und duftet nach Cascade, Citra oder Nelson Sauvin?? Wenn Du dieses Aroma mit deutschen Hopfen erreicht hast, so gib mir Bescheid.

Ich würde einen Besen fressen, wenn dieses Bier nicht obergärig ist...oder Du hast mit hoher Temperatur untergärig vergoren?

m.f.g
René



____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 19:03  
Also, ich tippe auf Citra ;)

@René. Deine Beschreibungen sind immer wieder ein Genuß :)
Und mit Deiner Beschreibung eines blonden IPA kann ich auch gut leben. Das trifft es tatsächlich. Der IBU-Nachhall ist eindeutig :)

@Marco: Angesichts der Portokosten dürften wir solcherart die HB-Biere in den Stand der Exclusiv-Biere erheben ;)
Aber Himmel, wenn ich einen Tropfen wie den von Holger auf der Zunge habe, dann ist es das auf jeden Fall wert.
Zur Zeit stehen bei mir 15 Flaschen - inclusive der 3 Wichtelflaschen - und warten drauf, daß ich sie absende. Abgeschickt hab ich sie noch nicht, weil sie noch ein wenig Ruhe haben sollen, ehe sie auf die Reise gehen. (Mein Wichtelkind wird seine Buddeln also ergo frühestens am 20.12. erhalten, ich gedenke am 13.12. zu verschicken)


____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 3
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 21:53  

Zitat:
Also, ich tippe auf Citra ;)


jepp, hast Recht! Gerade eine Mail von Holger bekommen. Es war Citra...und nicht zu knapp. Dafür kein Stopfhopfen.. Hätte ich nicht gedacht. Dann auch noch untergärig..Alerdings mit 2 Hefen in einer Mischgärung bei 11°
Trotzdem...kann ich es kaum glauben. Muss ich wohl den Besen fressen ;(


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 22:18  
Ohoooo!!!

Da schaut man mal in seine NAchrichten und dann liest man "sein" Bier gleich im Forum. ;)

Ich freue mich natürlich über die gute Meinung - (stolz in die Brust werf) - da ich weiß, dass sie ehrlich ist. Ich bin jetzt noch auf die nächsten Rückmeldungen gespannt.

Wie gesagt: Untergärig und viel, viel Citra

:redhead: Muss aber auch zugeben, dass diese Trübung nicht geplant war. Aber gut, sieht urig aus und im Sommer im Steinzeugkrug lief das wie Hölle.

Und: Jaaaa es war/ist gefährlich: Umdrehungen waren zwar gediegene 12,xx % aber es lässt sich eben super kippen und dieses Fruchtaroma mit dem Bitteren war eben DER Durstlöscher der Biertrinkersaison 2011 bei mir. :D

Leider ist es jetzt weg :mad: Ihr seit die einzigen/letzten, die es noch im Reifestatus testen konnten. Aber keine Angst. Ein Revival ist schon für nächsten Sommer geplant. :P

Beste Grüße
Holger


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

hoepfli
Beiträge: 2942
Registriert: 29.4.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 22:27  
Das muss ja ein Citra-Hopfen-Knaller sein, schmatz. Wieviel Ibu hast du dem Bier gegeben?

Volco


[Editiert am 2.12.2011 um 13:58 von hoepfli]
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 6
Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 23:13  
Nabend, Leute!

Auch meine Buddel (vielen Dank, Holgi!) kam heute an. Bis ebeb stand sie schön kühl im Kühlschrank (was für ein Wortspiel...).

Nun denn, herrlich trübe (ich liebe das), helles Gelb, ganz wunderbarer Schaum, der feinporig und sehr lange haltbar ist, toll!

Geruch: eindeutig Citra (ich hatte den auch in meinem Sommerbier), obwohl Holger mir das vorher gesagt hatte, hätte ich ihn herausgeschmeckt (glaubt es oder nicht). Aber dann...da kam neben dem zunächst grapefruitartigen Aroma rel. schnell dieses, sorry, stinkige und schweflige Aroma durch. Das kennzeichnet diesen Hopfen und das ist - für meinen Geschmack...äh...Geruch - ein kleiner Negativpunkt. Jetzt lese ich eben, dass der Holger untergärig vergoren hat, im Blindtest hätte ich geschworen, dass es ein OG Bier ist. Nun kenne ich diese schwefelige Note eher von den meisten untergärigen Hefen, offensichtlich hat sich hier die Schwefelnote des Citra mit der Schwefelnote der UG Hefe kumuliert.
Eine Info, die ich noch hatte, war, dass das Bier rel. lang gelagert war. Und dieses Gerucherlebnis zeigt bzw. bestätigt, was ich oft sage: ein Bier sollte frisch sein, soll heißen, durch die lange Lagerung sind offensichtlich die schwefligen Noten des Citra und der Hefe deutlicher hervorgetreten als im jüngeren Zustand.
Denn normalerweise überlagern die citrisch-grapefruitigen Aromen des Citra praktisch alles. Durch die rel. lange Lagerung hat dann die Hopfennase deutliche Abschwächung erlitten. Von den Bittereinheiten würde ich auf 30 tippen.
Geschmack: wunderbar süffig, vollmundig, ausgewogen, leicht fruchtig-frische Noten erschmecke ich. Ein richtig tolles und leckeres Bier, das muß ich ja mal sagen, Glückwunch Holger! Dem Geschmack zumindest war die längere Lagerung in keinster Weise abträglich.

Fazit: ein handwerklich 1A klasse gebrautes Bier, top!!! :thumbup: Der Citra Hopfen verlangt aber m.E. danach, frisch verzehrt zu werden, man bringt sich sonst um wirklich unvergleichliche Aromen.

Mein nächstes Sommerbier wird auf jeden Fall nicht ausschließlich mit Citra gebraut, sondern mit einem guten Anteil an Cascade.

Sommer: kannst kommen!

Danke nochmal an Dich Holger und: das hast Du richtig gut gemacht.

EDIT: ach, äh, Holger, Du willst aber nicht im Ernst behaupten, das Bier hätte 12.xx Umdrehungen oder? Du meinst doch sicher die Stammwürze, gelle?

Cheers
Michael


[Editiert am 1.12.2011 um 23:19 von tauroplu]



____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 7
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 23:29  

Zitat:
im Blindtest hätte ich geschworen, dass es ein OG Bier ist...


juhu...ein alter Hase der es genau so sieht. Ich fress nur die Hälfte des Besens..

@Micha,

hattest Du nicht damals selbst den Citra-Hopfentee als Schwefelbombe bewertet.. :puzz: Mann...Deine Hopfennase möchte ich haben :thumbup:


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 8
Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 23:33  
Ok, Rene, teilen wir uns den Besen, ich fress die andere Hälfte...aber nur mit viel Bier, sonst bleibt einem das ganze Holz im Halse stecken...

Ähm, keine Ahnung, da hast Du ein besseres Gedächtnis als ich...bist aber auch jünger...

Ciao
Michael


____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 9
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 23:40  
Na dann will ich Deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen alter Mann :D

Zitat:
Hi, Rene,

so, nachdem mir Bodo netterweise etwas Citra Hopfen geschenkt hat, wollte ich den mal nach Deinem Verfahren ausprbieren (mit dem Eiskristallweizen).

Nun, ich war etwas enttäuscht, zwar gebe ich Dir absolut Recht, Rene, dass für mich dieser Hopfen auch absolut grapefruitherb schmeckt, aber er war begleitet von einer deutlichen DMS bzw. Schwefelnote, das hat mich sehr gestört. Ich weiß natürlich, dass sich das DMS bei üblichem Einsatz unter Kochbedinungen verflüchtigt, aber mich hat dieses Begleitaroma ziemlich gestört, da ich dem Citra Hopfen damit vermutlich Unrecht tue...zudem hat er etwas "spitze" bzw. stechende Aromen, die ich vom Saphir Hopfen kenne. Diesen mag ich daher auch nicht sehr (den hatte ich damals allerdings in einem richtigen Bier getestet).

Leider habe ich keinen Cascade zum Vergleich, somit bin ich etwas unschlüssig, ob ich den Citra in meinem Sommerbier mal testen soll (single hop).

EDIT: So, das Ganze hat mir doch keine Ruhe gelassen, mein anfängliche leichter Verdacht, es könnten auch die Hefearomen der Weizenbierhefe sein, hat sich bestätigt. Ich habe mal ein Viertel Gläschen von meinem Maibock mit 2 TL des Citrasuds gemischt. Siehe da: wunderbar aromatische und grapefruitige Hopfenaromen (vor allem bei der Hopfennase). Mein Maibock hat (natürlich...hüstel, hüstel) zwar auch eine tolle Hopfennase, aber der Citra setzt sich doch gewaltig durch. Da heißt es später dann: Obacht mit der Dosierung der Aromagabe. Ich werde aber noch ein wenig and der Hopfenverteilung tüfteln. Bis zum Sommerbier ist ja noch eine kleine Weile!

Gruß
Michael


ist aus den "Kaufbier aufpeppen" Thread..

juppidu..was bin ich noch jung mit meine 42 :thumbsup:

EDIT: Upps...war 42 nicht die Antwort auf die Frage :( ( Per Anhalter durch die Galaxis)


[Editiert am 1.12.2011 um 23:45 von flying]



____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 10
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.12.2011 um 23:41  
Dann noch meine Mail an Holger:


Hallo Holger,

heute ist dein Sommerbier angekommen und eigentlich wollte ich es noch ein paar Tage lagern. Aber durchs Forum neugierig geworden habe ich es nicht mehr ausgehalten:

Ins Probierglas kommt ein hellgelbes, trübes Bier mit stabilem Schaum. Der Geschmack des Schaumes deutet schon auf ordentliche Hopfung hin. Dann der erste Schluck. Sehr erfrischend, fruchtig, herb und weg ist es. Also nachgeschenkt. Wonach schmeckt das? Das Malz hält sich dezent im Hintergrund. Citrus- und Stachelbeeraromen drängen sich in den Vordergrund (kaum zu glauben, dass das untergärig vergoren wurde)um dann von würzig herben Hopfenschüben abgelöst zu werden. Der citrushopfige Nachtrunk bleibt noch lange angenehm auf der Zunge. Alc würde ich auf ca. 5,3 % schätzen. Ibus 35-40 ?

Respekt, ein fränkisches Ale! "Frapa". Das würde vielen Bierkellern gut stehen und könnte so manchen Zweifler in Richtung IPA führen. Ein wunderbar ausgewogenes aber gefährliches Bier, weil man nicht genug davon bekommt.

Viele Grüße
Peter
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 11
Posting Freak
Posting Freak

Moorschwein
Beiträge: 679
Registriert: 22.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.12.2011 um 00:01  
Mooooooooooment mal!!!
Wieso habt Ihr alle 'n "HoPo" und ich nicht? :mad:

Was soll's... selbst ist der Mann/Brauer.
@Holger: wenn Du dich aus dem Lorbeerblätterhaufen herausgebuddelt hast, dann... äh..., also es wäre nett, wenn Du das Rezept hintenanstellst. Hier sind jetzt bestimmt ganz viele Hobbybrauer neugierig geworden :redhead:

Beste Grüße
André

Edit: @René: ein Handfeger sollte reichen...


[Editiert am 2.12.2011 um 00:03 von Moorschwein]



____________________
Lobe kein Bier vor dem Kater.
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 12
Posting Freak
Posting Freak

Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.12.2011 um 13:48  
:D Hallo an alle! Also das Lob geht runter wie frisch polierte Ölsardinen (eine kleine Freudenträne wegdrück!)

@ Michael: Natürlich meinte ich die Stammwürze, alles andere wäre sonst unter das Bundesseuchengesetz gefallen

@hoepfli: Es waren auf jeden Fall über 40 IBU, allerdings sind diese durch das fruchtig-grapefruitartige des Citras gut versteckt gewesen.

@ Moorschwein Adresse per PM: Ich habe noch eine letzte Literbottle, dann ist wirklich alles weg. Neues gibt es wieder (natürlich was Anderes - der Sommer ist ja rum) in knapp 10 Tagen

@ gulp und flying: Macht euch nichts draus. Ich fresse den Besen selbst mit, Es waren auf gut 100 Liter Würze 5 Tütchen der S 23 und 4 Tütchen der Brewferm Lagerhefe. Vergoren wie gesagt bei rund 11 Grad und dann kam das raus. Ich schreibe es der sehr esterhaltigen S23 zu in Kombination mit dem hohen Citraanteil.

Advanced und Boludo haben noch eine Probe abbekommen. Bin gespannt was sie sagen.

Beste Grüße einstweilen
Holger


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 13
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.12.2011 um 14:02  
Ja, danke nochmal, bin schon sehr gespannt!
Sobald ich es verkostet hab, meld ich mich hier.
Ich weiß nur nicht, ob ich da heut Abend dazu komm. Gestern Abend war Weihnachtsessen mit der Abteilung und ich glaub ich brauch heut Abend mal ein bißchen Erhohlung :redhead:

Stefan, leicht angeschlagen
Profil anzeigen Antwort 14
Posting Freak
Posting Freak

Advanced
Beiträge: 1442
Registriert: 10.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.12.2011 um 16:37  
Ich bin derzeit nicht so oft in Langenfeld, das Bier wurde aber gut für mich Kalt gestellt und wartet schon auf mich!!! Ich freu mich tierisch, schreibe dann meine "Kritik" hier in den Thread rein.
Wir sollten morgen Abend dazu kommen, geschultes Personal: Bruder,Vater und meine Wenigkeit gehen dann total objektiv oder doch mit voller Vofreude? an das neue Bier von dir

Bis dahin - besten Gruß,
Fabian


____________________
Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/

Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=10577
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 15
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.12.2011 um 18:28  
Der Frank war grad da und da haben wir mal kurz das Sommerbier verkostet.
Vorneweg: Ein sehr schönes, wunderbar gelungenes Bier, das, wie Udo schon gesagt hat, gefährlich gut läuft.
Der Schaum ist schön stabil, die Farbe ansprechend orange und es hat erfreulicherweise eine sehr deutliche, aber wunderbar runde Bittere.
Natürlich überwiegt vor allen das Citra Aroma. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es vor ein paar Wochen wesentlich aromatischer war, man merkt dem Bier etwas das Alter an, da die Hopfenaromen schon ziemlich abgeschwächt daher kommen. Mit einer neutralen obergärigen Hefe und dann sehr frisch getrunken wär es sicher ein absoluter Traum, aber auch so ist es natürlich mehr als gelungen.
Es macht einen leicht warmen Bauch und man merkt da schon die etwas höhere Stammwürze in Form von Umdrehungen.
Bravo!

Stefan

Edit: Den schwefligen Geruch, den Michael beschrieben hat, konnte ich jetzt in der Intensität nicht feststellen bzw wär mir gar nicht aufgefallen. Wenn man drauf achtet, dann bemerkt man ihn aber etwas.


[Editiert am 2.12.2011 um 20:31 von Boludo]
Profil anzeigen Antwort 16
Posting Freak
Posting Freak

Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.12.2011 um 22:26  
Besten Dank Stefan,

ich muss auch sagen, dass mir was Schwefliges nicht aufgefallen ist. aber gut....

Auf jeden Fal hast du Recht, dass eine zu lange Lagerung auch nichts bringt. Naja Versuch mach kluch....

In 10 Tagen ist wieder was traditionelles fertig. Dann geht die nächste Verkostung los. Dieses Mal dann fünf Wochen gelagert bei 5 Grad.

Beste Grüße
Holger


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 17
Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.12.2011 um 22:39  
Hallo, Udo,

gestern waren folgende Biere "dran":

1. Dein TfaG HoPo
Aussehen: schön dunkel, aber nicht völlig schwarz, man konnte noch durchkucken. Schöner, feinporiger Schaum, der aber nicht allzu lange hält (für mich kein wirkliches Abwertekriterium bei einem Stout, denn ich bin der Meinung, dass das Röstmalz Fett mit sich bringt, das den Schaum rel. schnell abbaut).

Geruch: rel. dezente Röstaromen, für ein Stout eher zurückhaltend. Schöne Englische Aromen, hervorgerufen durch die S-04, toll!

Geschmack: angenehm röstig, dezente, passende harmonische Säure, vollmundig aber durch den hohen Vergärgrad doch recht trocken. Spürbare Röstbittere, die nicht meinen Geschmack trifft, das hat aber nix mit der Brauart zu tun sondern mit der Tatsache, dass ich bei hohen EVGs doch lieber mehr Malzigkeit mag. Daher ist auch das Guinness so gar nicht mein Fall, eher schon das Foreign Extra Stout.

Fazit: handwerlich astrein gebraut. Für mich eine echte Konkurrenz zum Guinness Stout, liegt irgendwie zwischen Kilkenney und Guinness, aber sehr durstlöschend!

2. Framboos, Himbeer Bierkit Bier
Aussehen: sehr schöner und haltbarer Schaum, der pink light gefärbt ist. Das Bier selbst weist einen deutlichen Rotstich auf, rel. klar.

Geruch: Obergärig, an Weizen erinnernd aber es herrscht eine deutliche Fruchtnote nach künstlicher Himbeere vor, so wie ich das von Himbeersirup kenne. Schöne Hefenote.

Geschmack: Fruchtig und erstaunlicherweise - entgegen dem Geruchseindruck - schmeckt es als ob frische Himbeeren verarbeitet wurden. Wunderbar angenehme Säure...herrlich, das ist DER Durstlöscher für den Sommer!

Fazit: Ich bin erstaunt, was sich auf dem Gebiet der Bierkits getan hat. Erstklassig!

Viele Grüße
Michael


____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 18
Posting Freak
Posting Freak

Grima
Beiträge: 1232
Registriert: 16.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.12.2011 um 12:58  
Sodele, zoomer war so nett, mir ein Paket zukommen zu lassen. Als erstes muss das Weihnachtsbier 2011 dran glauben. Gebraut mit Gewürzen.

Leider keine Bilder, da ich keine Batterien mehr im Haus hab. Schande über mich.

Das Bier im Glas hat ne schöne, sattgelbe Farbe, leicht trüb. Es bildet sich eine herrlich feine, hohe und weisse Krone, die sich lange hält.

Es duftet sehr hefig-süßlich, vor allem nach Zimt und Orange.

Das Bier startet intensiv zimtig, leicht hopfig, insgesamt angenehm fruchtig und eher in die süße Richtung tendierend.

Die Mitte zeigt sich ebenfalls dominant zimtig, gepaart mit etwas Orange, und ganz wenig Hopfenaroma. Wird im Verlauf etwas bitterer.

Das Finish ist wieder (welch Überraschung) sehr zimtig, wieder sehr fruchtig, wieder süßer ausklingend. Auch ein leichter Hauch von Aromahopfen kommt im Abgang durch...

Fazit: Handwerklich sehr gut gebraut, kommt sehr lecker daher, das Ganze.
2 winzige Mankos: Beim Zimt hätt ich etwas weniger genommen. Und die Carbonisation hätte nen Tick höher ausfallen können. Ansonsten wirklich astrein! Dickes Lob an Vorty!

Cheers
Marco


[Editiert am 5.1.2012 um 11:20 von Grima]



____________________
Als letztes gebraut: Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte: Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
Profil anzeigen Antwort 19
Posting Freak
Posting Freak

Grima
Beiträge: 1232
Registriert: 16.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.12.2011 um 18:58  
Zwei Hobbybrauer-Biere an einem Tag!

Nun folgt das so hoch gelobte UFleku von Fabian (Advanced22)



Das Bier im Glas ist herrlich dunkelbraun, nahezu schwarz, mit prachtvoller Vorzeigekrone!

Es duftet sehr lecker malzig, leicht süßlich, angenehm röstig mit leichten Nuancen von Kaffee.

Startet mit perfekter Carbonisation. Aromen vom Schokolade, Karamell, Röstmalz. Leicht bitter im Hintergrund. Mein Gaumen nimmt einen Hauch von Rauch wahr, obwohl kein Rauchmalz drinne is.

Der Mittelteil zeigt sich sehr röstmalzig, leicht karamellig, auch der Hopfen kommt nicht zu kurz. Im Hintergrund leicht schokoladig-süßlich.

Im Abgang wieder leicht röstig und rauchig, mit der gewissen Note von Schokolade und Karamell, gepaart mit etwas Aromahopfen, der leicht in die bittere Richtung tendiert!

Fazit: Dieses Dunkle würde als Kaufbier bei ratebeer.com sicherlich dick Punkte absahnen! Komplett ohne Makel, das Dunkle weist alle typischen Aromamerkmale auf. Nix kommt zu kurz, nichts drängt sich in den Vordergrund!

Ein perfekt gebrautes Bier mit perfekten Aromen und perfekter Carbonisation! Ich bin absolut begeistert!!! Dieses Bier werde ich sicherlich mal nachbrauen!!!

Cheers
Marco


____________________
Als letztes gebraut: Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte: Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
Profil anzeigen Antwort 20
Posting Freak
Posting Freak

TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.1.2012 um 18:08  
Flyings Winebeer

Ich bin sicher, René hat irgendwann hier im Forum über seinen - wie er selbst sagt - kleinen Brauunfall berichtet. Aber ich hab mir die Finger wund gesucht und Nichts gefunden.

Dienstag Abend, als ich nach Hause kam, stand ein Pakerl auf dem Tisch, der Karton in welchem ich Rene seine Proben des Flying-Weizen geschickt hatte, war zu mir zurück gekommen :)
Drin zwei schlanke Longneck-Flaschen mit roten Kronkorken. Fast Blickdicht. Laut Renés PN sollten es sein Winebeer sein und ich war entsprechend gespannt. Er nannte es säuerlich und natürlich dachte ich direkt an eine Berliner Weiße oder einer Geuze.
Ich sollte mich irren :)
Die Jungs von Hermes müßen Fußball mit dem Packerl gespielt haben, denn ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß René eine derartige Trübung wünscht. Obwohl die Flaschen seit gestern Mittag Ruhe hatten, hat sich das Sediment nicht wieder gesetzt und das Bier fließt in einem hellen Maronenbraun - spontan fällt mir das typische "Dreckige", eine in Köln geläufige Mischung aus Cola und Kölsch, ein - in meinen Humpen.
Eine beige, flache Schaumkrone bildet sich, welche zwar binnen weniger Minuten wieder zusammen fällt, aber einen deutlichen Schaumteppich am Glas hinterläßt. Selbst nach 8 Minuten steht noch immer eine dünne Decke aus Schaum auf dem Bier.
Der Geruch: Es riecht sauer. Deutlich saurer als eine Weiße. Und vermutlich auch saurer als eine Geuze / Gäuze. Aber das wage ich nicht zu beurteilen, die letzte Geuze habe ich vor über 20 Jahren getrunken.
In dieses Saure mischt sich ein freundlicher Hopfenton, welcher einen Hauch Zitrone mit sich trägt.
Der Geschmack:
Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Geschmack im Antrunk, beim Rollen auf der Zunge und im Abgang beschreiben soll.
Eine Berliner Weiße oder eine Geuze würde keinem Vergleich stand halten. Die Weiße ist gemessen daran einfach flach und tatsächlich schaffe ich es nicht, eine Weiße ohne einen Aromazusatz - bevorzugt Waldmeister - zu trinken.
Dieses Winebeer aber, springt mich zunächst mit einer eheblichen Säuerung, so als lutsche ich ein Brausestäbchen, an und entfaltet unter Beibehaltung des Sauren einen sanft würzigen Korb dunkler Moskat-Trauben.
Tatsächlich führen meine Überlegungen, woher ich diesen Geschmack kenne, mich zu der Erkenntnis, daß ich einen mit dunklen, würzigen Moskat-Trauben erzeugten, feinperligen und edlen Chianti auf der Zunge habe.
Und genau das ist es, ein Moskateller im Gewand eines Chainti. Irgendwo zwischen Wein und Bier. Eine neue Dimension des Geschmacks, welche durch die lange nachtragende Säure, das malzige Aroma und den unterschwelligen Hopfengeschmack im Abgang auf ein einzigartiges Niveau empor steigt.

Ich mag dieses Bier nicht einen Abend lang trinken, nein eher höchstens 2 Halbe davon genießen und das spontan aus dem Kühlschrank geholte Stück Camenbert und das dunkle Roggenbrot passen hervorragend dazu.

Dies ist wahrlich kein Fernsehbier, kein Jedermann-Bier. Es ist ein Gourmet-Bier für Menschen, welche Hopfen und Malz abseits der gewohnten Pfade suchen.

Für Dich mag es ein Brau-Unfall gewesen sein. In meinen Augen ist es auf jeden Fall eine Spezialität. Und wer meine Verkostungen bislang beobachtet hat, der weiß, daß ich nicht viel Federlesen mache, wenn ein Bier mir nicht schmeckt und ich auch nicht um eines Gefallen willen, ein Bier gut reden würde.

René, dieses Bier ist hervorragend gelungen :thumbup: Du nanntest es interessant, ich nenne es genial.




____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 21
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.1.2012 um 19:37  
Hi Udo,

vielen Dank für Deine gelungene Beschreibung! Ich war wirklich sehr gespannt wie dieses doch sehr ungewöhnliche Bier ankommt. Dieses Bier lässt sich in keinerlei Berwertungsschema einordnen. "Gefälligkeiten" sind nie bei ehrlichen Bewertungen gut..deshalb nochmal..Danke! Leider scheint der Transport das Bier sehr durchgeschüttelt zu haben...bei mir ist es schon sehr klar, was es auch noch besser macht. Hier ein Bild des sehr "jungen" Bieres..



Den "Betriebsunfall" kann man im Thread "Bruder Spülwasser" nachlesen. Im Prinzip hat eine Trappistenhefe schlappgemacht und das Bier wurde durch eine Weinhefe endvergoren. Wie einige wissen neige ich ja zu Experimenten. Dennoch bin ich der stärkste Kritiker meiner eigenen Experimente. Alles was nicht schmeckt fließt gnadenlos in den Ausguss.

Dieses hier betrachte ich nicht als misslungen. Genau wie Udo sagt würde auch ich es nicht den ganzen Abend trinken wollen. Ein gelegentlich hervorgeholtes Fläschchen mundet mir jedoch sehr gut.
Es ist dieser erstaunliche Sekt/Wein/Herrengedeckgeschmack mit der dazu gehörenden Säure...? Keine Ahnung wo die herkommt? Das Bier hat definitiv keine Milchsäureinfektion!

Ich habe auch noch Holger Pohl 2 Fläschken geschickt...auch/und/oder weil er als ein starker Kritiker "alternativer Biere" gilt (was ich sehr schätze)...Bin mal gespannt, was er zu dem säuerlichen Weinbier sagt.. ;)

m.f.g
René


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 22
Posting Freak
Posting Freak

Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.1.2012 um 19:15  
Also hier mal meine Beurteilung:

Gerade dem René per Email geschrieben und ich würde diese auch gerne hier veröffentlichen, nachdem er mir den Link noch ma zugeschickt hat.

Zitat:

Hallo René,

obige Überschrift könnte auch für dein Champagnerbier gelten.

Also wohlan herangeschritten und die Flasche geöffnet - kräftiges Zisch - lässt Gutes ahnen.

Dann eingeschenkt. Hmm! Grübel, bernsteinfarben, trockenes Braun, sehr trübe - gäbe jetzt für mich persönlich Punktabzug (siehe mein Sommerbier, da hat mich die Trübung auch sehr gestört - ich weiß aber, dass diese wohl von den Gerstenflocken gekommen sein muss.)

Dann aber mal ins Licht gehalten - Oha! - wirklich ein Kohlensäure-Twister im Glas wie im Champagnerglas, Wahnsinn. Der Name stimmt!! Es perlt wie frisch eingeschenkter sekt in der Flöte.

Dann mal die Nase ans Glas gehalten - Oh Schreck!! Essig!! Sauer Bier?? Kann das sein??
Noch eine Nase, nein, kriecht da nicht irgendwie ein Weingeruch in die Nase? Doch, wenn man weiß wonach man riechen sollte, konnte man es tatsächlich auch so deuten.

Ok! Dann mal Augen zu und ersten großen Schluck..... Staun!!!

Also René, der erste Eindruck und vor allem die Nase wird durch den Antrunk völlig weggewischt. Vollmundig, Malzig süß und dann doch noch einen schönen Malzkörper, Hefeweizenaromen mischen sich auch noch, es perlt gleichzeitig und bläst leicht den Mund auf, Schön!!! Eine wunderbare Kombination, vergisst man das "Vorspiel" und würde blind verkosten, dann würde jetzt in diesem Moment ein volles Hefeweizen auf dem Testzettel stehen.

So, runtergeschluckt, kaum Hopfen, nichts kratzt, aber dann schlägt sie wieder zu, die Sekthefe, Trocken, nahezu sauer, sehr langer Nachhall, der einem praktisch noch nach so 10 Sekunden die Wangenknochen zusammenziehen lässt. Wahnsinn!!! Es regt sogar zum Weitertrinken an!! Wenn nur die NAse nicht wäre.

Genauso stelle ich mir wirklich die Ur-Berliner Weiße vor, die in den großen Schalen getrunken wurde, im Sommer im Biergarten, wäre echt eine Sache. Hier würde sich als einziger Makel für mich nur die Trübung störend wirken. Dieses Bier sollte man filtrieren.

Tja René, ich muss sagen, das war für mich überraschend, aber ich komme ins Grübeln.... Das ist nicht der Sekteindruck, den ich vom kellerweizen Urbanus kenne. Grübel! Grübel! Da ich jetzt deine Maischerei nicht kenne, erinnere ich mich an einen deiner ersten Tipps, dass das Urbanus wohl aus zwei Würzen besteht, die mit unterschiedlichen Hefen vergoren werden. Oder gibt es da wirklich noch eine andere Neuigkeit?

Beste Grüße
Holger

Zitat Ende:

Perslönliche Frage noch: woher kommt diese ungewohnt hohe Trübung?


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 23
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.1.2012 um 19:27  
Hi Holger,

Zitat:
Perslönliche Frage noch: woher kommt diese ungewohnt hohe Trübung?


ich vermute 2 Dinge! Einmal die Weinhefe. Die scheint recht lange in der Schwebe zu bleiben. Selbst nach 3 Wochen Hauptgärung war das Bier noch recht trübe. Nach der Flaschengärung hat sich auch noch mal ein deutlicher Bodensatz gebildet. Bei mir hier ist das Bier etwas klarer. Der Transport hat wohl alles wieder aufgewirbelt.
Dann zum 2. das Maischverfahren bzw. das völlige Fehlen einer Eiweißrast. Ich habe absteigend gemaischt. Einfach bei 74° eingemaischt, ergab 69° und dann 90 min im Läuterbottich stehen lassen. Da waren es dann noch 61°.

Dann wäre dann noch der Hauch Koriander zu erwähnen... ;)

m.f.g
René


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 24
  Seite 1 von 4   «  1  2  3  4  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum