Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2012 um 22:32 |
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Die Idee mit dem mittleren Sieb weglassen hab ich vom Hersteller, weil die
neue Generation so ausgeliefert wird. Auch das Tuch oben hab ich
weggelassen.
Erleichtert schon das Einfüllen, weil man nicht mehr genau halb halb
trennen muß. Aber ich war natürlich wieder zu faul das Malz richtig
einzurühren, wodurch noch klebrige Reste übriggeblieben sind.
Wie gesagt die Malzfontänen sind weg, aber ich trau mich gar nicht die
Pumpe noch etwas aufzudrehen, aber das würde sicher mehr Malz auswaschen.
Oder lieg ich da falsch?
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2012 um 22:39 |
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Was mir grad noch zum Siebeweglassen einfällt. Man muß ja das Malzrohr zum
Abläutern nur soweit anheben, daß es über dem Wasserspiegel liegt. Somit
befindet sich die Metallstange in der Mitte immer noch ein Stück im Treber
und verhindert ein Runterfallen in dei Würze.
Hat noch jemand ein Idee zu dem Whirlpool-Effekt? Schnell oder Langsam
laufen lassen. Wie hier bereits geschildert, dein Whirlpool zum
Desinfizieren des Schlauches zu benutzen scheitert bei mir daran, daß die
Pumpe erst läuft, wenn die Temperatur der Würze unter 87 Grad fällt. Oder
würde das in dem Fall genügen?
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2012 um 22:47 |
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Grad fallen mir noch zwei Ungereimtheiten ein, auf die man natürlich erst
hinterher kommt.
Das von Speidel angebotene Kühlaggregat kühlt im Bereich von 10-25 Grad.
Wenn ich darunter will schau ich alt aus.
Und bei den 525 L Gärtanks ist der Kühlmantel so weit oben, daß ein 200
Liter Sud nur teilweise mit dem gekühlten Bereich in Berührung kommt.
Richtig kühlen kann man erst bei einem Doppelsud, da steht aber der erste
erst mal ein paar Stunden in der Gegend rum.
Und weil ich grad so schön am Schreiben bin.
Die Gemeindebrauer in Unterfranken, zumindest die die ich kenne, verwenden
nur Hochdruckreiniger, keine Chemie, nutzen trotzig ihr Kühlschiff und
bringen trotzdem ein Bier zustande was sich von schreibt.
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Antwort 27 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2012 um 22:21 |
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Ich habe heute gebraut - hat super geklappt ! Ich wollte eigentlich die
Bilder raufladen, hat aber leider nicht geklappt. Ich habe Dir die Bilder
auf gwildung a_t yahoo.de gesendet. Ich habe ein kleines Chromstahlrohr von
etwa 23 cm genommen, das über den Stab im Speidel passt. Das kleine Rohr
dient sozusagen als Ersatz für das mittlere Sieb, damit das Sieb nicht auf
das Malz drückt und somit der Durchlauf besser ist. Ich habe 43 kg Malz
eingemaischt, obwohl ich denke, dass man noch mehr nehmen könnte. Ich
versuche mal, immer ein bisschen mehr zu nehmen. Jetzt wo das mittlere Sieb
weg ist, konnte ich massiv besser läutern. Habe das Rohr etwas nach oben
gezogen, dann das obere Sieb weggenommen, das kleine Röhrchen rausgenommen
und dann das Rohr, das man zum Andrücken das Malzrohrs benutzt, auf das
untere Sieb gesteckt (passt zufälligerweise gerade perfekt) und befestigt,
so dass kein Läuterwasser durch das mittlere Loch im Sieb konnte. Den
Treber hab eich dann schön zerschnitten und mehrmals mit jeweils ca. 20 l
Läuterwasser übergossen. Habe ein leichtes Summer Ale von knapp 11 °P
gemacht und gemäss Rezept mit noch 4 kg Zuckerzugabe den Speidel mit 10 °P
fast randvoll gekriegt. Nach dem Kochen waren es dann knapp 11 °P. Mein 300
l Tank war fast ganz voll.
Auf den Bilder sieht man noch, wie wir die Siebe verstärkt haben. Mit der
Verstärkung ist eine Verbiegung nicht mehr möglich - obwohl jetzt habe ich
alles schön angepasst (Schrotung, Malzmenge, etc...). Ich hatte den
Pumpenschalter fast 45 ° offen. Jetzt, wo das mittlere SIeb weg ist, gibt
es auch weniger Stau.
Betreffend Schlauch mit kochender Würze fluten: Ja, die Pumpe läuft erst ab
etwa 88°C. Du musst den Whirlpoolkreislauf geschlossen halten und dann,
wenn die Würze kocht, den Kreislauf (vorne am Speidel und unten) langsam
(!!) öffnen. Die Pumpe ist dann inaktiv. Dann wird der Schlauch langsam
geflutet.
Betreffend Kühlung: Ich wollte unbedingt zylindrokonische Tanks haben
(siehe meine Homepage) und habe diese selber mit Kühlschläuchen umwickelt.
Als Kühlung von 3 300 l Tanks benutze ich ein kleines Kühlaggregat von
Cornelius. Ich denke, das von Speidel offerierte Aggregat ist relativ
teuer. Meines wurde mir geschenkt, aber das benutzen viele zum Kühlen von
1000-l-Tanks. Es kühlt die 3 Tanks auf so 4-5 °C runter. Mehr geht wohl
nicht wegen der eher schlechten Isolation. Über die Speideltanks kann ich
nichts sagen. Die sind sehr preiswert, aber leider (!) nicht
zylindrokonisch.
Thema putzen: Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass man auch sehr gutes
Bier machen kann, wenn man die Tanks einfach mit dem Hochdruckreiniger
ausspült und keine Chemie benutzt. Ich denke, dass auf einer schön
geputzten, klaren, klaren Metalloberfläche, die getrocknet hat, kaum mehr
viele Lebewesen leben. Es ist wichtig, wie schnell ein Bier getrunken wird.
Willst Du eine sehr lange Haltbarkeit in Flaschen, dann musst Du wohl eher
zu Chemie greifen. Wenn Du viel Hefe gibst, musst Du wohl auch weniger
"sauber" arbeiten. Es sind so viele Faktoren... aber vor einigen hundert
Jahren haben sie wohl auch gutes Bier gemacht. Und da hatten sie wohl nicht
so viel Chemie wie heute.
Übrigens: Wenn Du mal mit mir mit dem BM 200 l brauen willst betreffend
Wissenaustausch - das ist überhaupt kein Problem. Ich braue meistens am
Freitag, kann aber auch Samstag oder Sonntag. Falls Du mal in die Schweiz
kommen willst. Lebe in Bern. Du bist jederzeit willkommen.
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Antwort 28 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2012 um 22:33 |
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Noch wegen Whirlpool: Ich drehe den immer voll auf. Kurz vor dem
Rüberpumpen in den Gärtank schalte ich die Pumpe ab, damit sich alles
beruhigt. Habe eigentlich immer eine sehr klare Würze und einen schönen
Hopfenkegel.
Noch betreffend ungenügender Kühlung Deines ersten Suds: Ich habe bemerkt,
dass wohl das Wichtigste, um gutes Bier machen zu können (meine Meinung,
wenn sonst alles etwa i.O. ist), eine möglichst tiefe Temperaturkontrolle
ist. Tiefe Temperaturen = Gutes Bier, das hiesse halt, dass Du den 500 l
Tank füllen und 2 x brauen müsstest. ;-)
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Antwort 29 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2012 um 07:54 |
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Betreffend wie man anscheinend auch mit nicht den besten, hygiensichen
Bedingungen gutes Bier machen kann (am Ende stecken noch ein paar ihre
schmutzigen Pfoten in die kalte Bierwürze), empfehle ich diesen äusserst
interessanten Film:
http://www.youtube.com/watch?v=qBylkE7RROU
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 22:00 |
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Endlich mal wieder gute Nachrichten:
Am Tag des Biers (Zufall) haben wir den 2./3. (Doppel)-Sud angestochen. Ein
ganz fantastisches Bier, einziger Schönheitsfehler, zu viel Schaum, da zu
früh abgefüllt, aber das ist wohl das geringste Problem.
Tagsüber einen neuen Sud angesetzt und den von letzter Woche mit 4,5 %
abgefüllt. Müßte eigentlich was werden. Aber: Wieder nur 175 Liter, obwohl
vor dem Hopfenkochen noch 230 Liter im Kessel waren. Und heute früh den
neuen Sud mit der Hefe von dem alten angestellt, ich hoffe das geht gut.
Das mittlere Siebblech herauszunehmen ist wirklich eine große
Erleichterung, da man die Malzmenge nicht halbieren muß. Durch die grobe
Schrotung keine Probleme mit Malzfontänen, obwohl die Pumpe stärker
aufgedreht war als bisher.
Nach der 4. Rast habe ich erst mal das obere Siebblech entfernt, dann das
Malz nochmal kräftig durchgemischt (wobei es scheinbar richtig auf einer
Würzeschicht schwamm) und dann gute 20 Liter nachgegossen, sobald das
Malzrohr hochgezogen war. Ich zog nur geringfügig über den Würzespiegel. so
daß die Führungsstange immer noch im Siebboden steckte und somit kein Malz
in die Würze gelangen konnte.
Vor dem Hopfenkochen ca 11 % Stammwürze, danach etwa 12,5, wenn ich mich
richtig erinnere. Bin gespannt wann ich endlich mal 200 Liter rausbekomme.
Denn aus diesem Grund habe ich mich für die Anlage entschieden.
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 22:04 |
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Was mir grad noch einfällt wg Malzmenge:
Beim Einschalten der Pumpe hebt sich das obere Siebblech bis an die
Haltestange. Ich interpretiere das so, daß dieses Volumen eigentlich noch
mit Malz aufgefüllt werden könnte, wozu aber der Wasserstand insgesamt
erhöht werden müßte. Damit könnte insgesamt eine größere Menge Würze
ausgeschlagen werden. Mal versuchen beim nächsten Mal.
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Antwort 32 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2012 um 08:34 |
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Ich hab's ja in den Anfängen etwas übertrieben mit der Malzmenge und habe
einige Male 50 kg genommen. Dann war aber der Treber meistens verstopft,
und es gab auch keine bessere Ausbeute. Jetzt mit der Rausnahme des
mittleren Blechs werde ich mich wieder an die 50 kg herantasten. Das letzte
Mal nahm ich 43 kg ohne jeglichen Probleme. Am Freitag werde ich es mit 45
kg versuchen. Ich denke mal, dass es mit ein wenig Übung beim Läutern
möglich sein könnte, den BM 200 l nahezu ganz mit 10 °P zu füllen, so dass
nach dem Kochen ein Bier mit 11 °P bei 300 l übrig bleibt. Mein Ziel sind
300 l Würze im Tank @ 11 °P. ;-) Fotos folgen...
Ich denke, wenn man am Anfang so viel Malz reingibt, dass der Abstand des
oberen Siebs bis zum Anschlag 0 ist, wird das sich ausdehnende Malz dazu
führen, dass der Treber blockiert wird.Ich empfehle Dir, am Anfang eine
kleine Stange als Abstandhalter über die Stange in der Mitte zu stecken
(Kompensation des fehlenden, mittleren Blechs), damit das Blech nicht auf
das Malz drückt - dann ist der Widerstand auch viel kleiner und das Malz
kann sich schön ausdehnen, wodurch das Malz besser ausgewaschen wird.
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Antwort 33 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 31.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2012 um 19:18 |
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Ich bin zwar nicht ernsthaft an so einer Anlage interessiert, aber mich
fasziniert das Abläuterverfahren irgendwie. Kann man mit dem 200l
Braumeister eigentlich auch Doppelbock oder ähnliches brauen? Ich hab mal
gehört, dass bei den kleineren Anlagen irgendwann bei zu hoher Stammwürze
schluss ist. Oder liegt es daran, dass so viel Malz einfach nicht ins
Malzrohr passt und man alternativ dann einfach weniger Wasser nehmen kann?
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 10:57 |
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@ syncro:
Da ich bisher nicht sonderlich an Bieren mit hoher Stammwürze (> 18 °P)
interessiert war, weil sich diese beim normalen, Schweizer Publikum
deutlich schlechter verkaufen lassen, habe ich nicht Erfahrungen in diesem
Bereich gesammelt. Ich hab's einige Male mit etwas höherer Stammwürze
versucht, wodurch sich die Biere jedoch schleppender verkauften. Optimal
ist bei uns zwischen 11.0 - 11.5 °P (das berühmteste Schweizer Bier
Feldschlösschen soll anscheinend 11.2 °P haben - wird wohl kaum ein Zufall
sein). Würde mich auch interessieren, welche maximale Stammwürze sich mit
dem BM erreichen lassen. Wenn man beim BM normal einfach mit weniger Wasser
einmaischt, wird man wohl kaum über 16 °P kommen.
Ich könnte mir jedoch einen Trick vorstellen, womit man eine sehr hohe
Stammwürze erzielen könne. Hierzu dürfte man den BM zuerst nicht mit Wasser
füllen. Zuerst würde man das Malzrohr einbringen und würde dann das
Malzrohr mit einer maximal möglichen Menge Malz und heissem Einmaischwasser
aus einer anderen Heisswasserquelle füllen. Der Kreislauf müsste beim
Einmaischen gesclossen werden. Dann musste man ausserhalb des Malzrohrs
auch Wasser reinfüllen, so dass gerade die Heizstäbe gedeckt sind - der
Wasserstand im Malzrohr wäre dann deutlich höher als ausserhalb des
Malzrohr. Beim Abläutern ergäbe sich sicher eine sehr hohe Stammwürze, da
der BM mit der minimal überhaupt möglichen Menge Wasser betrieben würde.
Gäbe sicher eine sehr hohe Stammwürze...
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Antwort 35 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 11:11 |
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@ Cb-KF:
Habe gestern gebraut (wie immer jetzt nur noch ohne mittleres Sieb). Habe
45 kg Malz benutzt und absolut keine Verstopfungs/Läuterprobleme gehabt -
das schreit nach einer weiteren Erhöhung. Da ich momentan ein bisschen von
belgischen Bierbüchern inspiriert bin, habe ich noch 4 kg weisser Zucker
und 1 kg Rohrzucker reingegeben (Malzmischung bestand aus Pilsner,
CaraHell, Carabelge, Carapils, Weizen), was mir eine Würze im Tank von mehr
als 300 l bei 11.2 °P brachte. Beim Kochstart war die Würze gerade etwas
überhalb der Stange im Malzrohr bei so etwas 10.5°P. Nach Kochende müssen
es gemäss den Markierungen wohl so gegen 320 l gewesen sein. Das nächste
Mal werde ich die Malzmenge auf 50 kg erhöhen.
Meine persönlichen Läutertipps:
- bei Beginn oberes Siebblech wegnehmen und Treber stark durchrühren und
lockern
- Malzrohr stets soweit nach oben ziehen, dass der rote Gummiring gerade
noch in der Würze steckt
- mehrere Male grosse Nachgüsse geben
- dann (am besten mit der Hand und langem Gummihandschuh & langem
Messer/Braupaddel) stets den Treber locker, dabei aufpassen, dass man nicht
zu tief lockert. Die ein paar cm dicke Schicht auf dem Blech darf nicht
berührt werden, sonst hat man schlechte Ausbeute
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 11:16 |
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@ syncro: Mir kam eben gerade noch die Idee in den Sinn, dass man auch
einfach weniger Wasser (minimal überhaupt mögliche Menge Wasser) auf
Einmaischtemp. erhitzen könnte, Malzohr einbringen, den Kreislauf
schliessen und beim Einmaischen einfach das Wasser ausserhalb des Malzrohrs
ins Malzrohr pumpen könnte... wäre wohl noch eleganter. Der Wasserstand im
Malzrohr wäre dann eben auch deutlich höher als ausserhalb...
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Antwort 37 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 31.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 21:25 |
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@danibier: braust du damit nur nebengewerblich? oder hauptberuflich? Wer
sind deine Kunden, eher Privatleute aus der Umgebung, größerer Umkreis oder
Gaststätten?
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Antwort 38 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.4.2012 um 12:48 |
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@ syncro: Ich braue nebengewerblich. Ich habe einen 80%-Job und braue
typischerweise 1 Mal pro Woche mit dem BM. Das Bier verkaufe ich lokal
meinen Eltern, die eine Kneipe in Bern haben (www.casa-marcello.ch). Die
Kunden könnte man in der Schweiz als typische
Feldschlösschen-Kneipen-Trinker betrachten (Standard-Schweizer-Trinker =
SST). Ich habe gemerkt, dass es für den SST äusserst wichtig ist, dass das
Bier klar ist. Es gibt auch solche, die wirklich gerne sehr naturtrübe
Biere haben - die sind aber stark in der Minderheit. Milde, klare, helle,
nicht zu stark gehopfte (!) Biere sind beim SST klar am beliebtesten. Ein
schönes Beispiel für nicht Standardbiere ist die Dogfish Head Brewery
www.dogfish.com/ . Wenn Du einen Nischenmarkt beliefern willst, muss Du das
Bier halt auch für diese Nische zurechtbasteln... und hoffen, dass Du die
gesamte Nische für Dich gewinnen kannst. Ich habe viele Homebrewer im
Verdacht, dass sie die Grossproduzenten belächeln und meinen, dass sie als
Homebrewer das bessere Bier machen - was gutes und schlechtes Bier ist,
wird wohl immer Geschmackssache bleiben. Fakt ist jedoch, dass es wohl
nicht ein Zufall sein kann, dass gewisse Grossbrauereien gross sind -
wahrscheinlich haben sie auch den Geschmack der Kunden getroffen.
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.4.2012 um 14:20 |
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Ich schenke seit fast 10 Jahren fränkisches Hausbräu aus
(http://de.wikipedia.org/wiki/Hausbr%C3%A4u). Eigenes Bier ohne eigene
Brauerei, eigentlich genial. Aber als schräg gegenüber das
Hochzeiterschlößchen verkauft wurde, gab es kein Entrinnen. Die
Gelegenheit, eine Situation wie in Seßlach mit 500 Jahren Verspätung
nachzubasteln kommt nur einmal.
Aus Platzgründen kam nur der Braumeister von Speidel in Frage (von den
Kosten mal ganz abgesehen). Bin gespannt ob wir den Bierbedarf damit decken
können, oder ob wir zweigleisig fahren (müssen).
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Antwort 40 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.4.2012 um 15:53 |
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Das ist ja eine lustige Tradition mit dem Zoigl, die Ihr bei Euch habt !
;-) Ich habe halb Europa betreffend Brauereianlagen bereist und kein so
kompaktes Gerät wie den Speidel 200 l zu einem solchen Preis gefunden. Ein
Hersteller, der in diesem Bereich auch günstige Geräte anbietet, ist die
Firma Plevnik in Slowenien www.plevnik.si/de . Die Brauerei Amager Bryghus
hat z.B. so eine 1000-l-Anlage: http://www.youtube.com/watch?v=xsyjEDgktHM ;
amagerbryghus.dk/. Preislich kann man vom Hersteller direkt eine
1000-l-Anlage um die 20'000 EUR kaufen. Es braucht dann halt mehr Platz,
weil es sich um ein 2-Geräte-Sudwerk handelt. Wenn man drucklos vergären
kann oder will, sind auch die gekühlten Gärtanks günstig. Man muss aber
eben schon relativ viele Biere verkaufen, bis man mal die
Investitionskosten drin hat... und man muss Platz haben.
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.4.2012 um 17:01 |
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Die Zoigl-Tradition ist ganz woanders, ich hab das hier neu eingeführt.
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Antwort 42 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.4.2012 um 07:30 |
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@ Cb-KF:
Das Einführen der Zoigl-Tradition finde ich super ! ;-) Wie füllst Du
eigentlich das Bier ab? In Flaschen und/oder in KEG? Ich fülle ja über 99 %
des Biers in KEG ab. Füllst Du vom Gärtank direkt in Flaschen/KEG ab - oder
pumpst Du das Bier nach der Gärung noch in einen Lagertank (2. leerer
Speideltank), um es weiter zu klären? Ich vergäre und lagere ja drucklos in
zylindrokonischen Gärtanks ZKG, wobei ich die Hefe diverse Mal unten
abziehe. Wenn ich in KEG abfülle, gebe ich keinen Zucker für die Nachgärung
rein, sondern drücke direkt CO2 rein (5 bar bei 9 h haben sich als passend
erwiesen). Das Bier ist somit schneller fertig und konnte im ZKG länger
klären.
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.4.2012 um 11:36 |
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Ich Elemente vom Zoigl und vom fränkischen Hausbräu gemischt und hier im
Allgäu, wo es nie so etwas gab neu eingeführt. Entscheidend ist, daß man
halbfertiges Bier oder Würze in der Brauerei holt und in der Gaststätte
fertig macht. Fränkisches Hausbräu eignet sich für uns aus verschiedenen
Gründen am besten. Wir lassen unsere eigenen Thielmann-Bauchfässer mit
Jungbier füllen und unter dem Gasträum reift dann das Bier noch 2 bis 3
Wochen und wird dann ausgeschenkt. Somit schmeckt jede Lieferung, ja jedes
Faß, oder sogar der Anfang und die Mitte vom Faß unterschiedlich was
durchaus gewollt ist.
Genauso wirds künftig praktiziert, nur daß die Brauerei schräg gegenüber
ist. Dort wäre auch gar kein Platz für Tanks etc. Das Hochzeiterschlößchen
hat gerade mal 37 qm Grundstücksfläche. Aber immerhin ist im Keller ein
Schalander und dahinter ein Reifekeller mit Steinbänken, wo in der kalten
Jahreszeit das Bier der Braugemeinde Kaufbeuren gelagert werdne kann.
Mit KEGs funktioniert sowas nicht. Ich laß das Bier direkt aus dem Gärtank
in die Fässer laufen. Und der Rest kommt in Literflaschen.
Unser bester Tag war mal, als wir auf 29 qm an einem Tag 386 Liter Bier
ausgeschenkt hatten. Aber inzwischen haben wir öfter geöffnet, so daß sich
das ganze etwas entspannt hat. Aber 150 hl waren es doch letztes Jahr.
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Antwort 44 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2012 um 14:58 |
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@ Cb-KF: Ist fränkischen Hausbräu von der Mischung her ein normales Pils ?
Braust Du verschiedene Biere ? Braust Du obergärig oder untergärig - oder
beides ? Welche Hefen benutzt Du ? Mit welchen Hefen hast Du die besten
Erfahrungen gemacht ?
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Antwort 45 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2012 um 21:17 |
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Verstärkte Siebe. Speziell das oberste Sieb sollte ggf. verstärkt werden.
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Antwort 46 |
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2012 um 21:29 |
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- Läutern mit der Malzrohrstange von Speidel, die auf dem unteren Siebblech
steckt, damit Läuterwasser nicht durch das Loch fliessen kann
- (mitte/unten) Das Ersatzrohr für das fehlende, mittlere Siebblech, damit
das Siebblech nicht auf das Malz drückt, das Rohr passt über den Stab in
der Mitte des BM
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2012 um 12:03 |
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Info von Speidel:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie informieren, dass der Braumeister 200 ltr künftig nicht
mehr mit drei Siebblechen ausgeliefert wird, sondern nur noch mit zwei.
Die Siebbleche werden künftig wieder und nicht mehr geschlitzt geliefert.
Eingehende Tests und Erfahrungen haben gezeigt, das mit nur zwei
Siebblechen die Ausbeute höher liegt als bei drei Blechen.
Auch kann das Malz auf einmal eingeschüttet werden.
In der Anwendung selber ändert sich nichts.
Bitte geben Sie diese Information an Ihre Kunden beim Beratungsgespräch
weiter, da in den bestehenden Abbildungen immer noch die 3 Siebbleche
vorhanden sind.
Die Bedienungsanleitung wird entsprechend angepasst.
Vielen Dank für die Beachtung dieser Information! "
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2012 um 21:28 |
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@danibier
Beim fränkischen Hausbräu geht es nur darum, daß das Jungbier beim
Bierfassen von den Hausbrauern in eigenen Fässern abgeholt und zum Reifen
zu Haus aufgestellt wird (im Kühlraum, im Kühlschrank, im Winter auch in
der Garage, oder im Felsenkeller, wie dort üblicherweise oft zu finde. Die
Biere sind auch wegen der Haltbarkeit relativ stark gehopft, folgen aber
keiner bestimmten Sorte. Es gibt somit dunkle und helle und alle
Schattierungen dazwischen. Ganz selten mal obergärig (Thundorf,
Gompertshausen).
Ich möchte in Kaufbeuren vorerst nur eine Sorte brauen und die laufend
verbessern. Ein stark gehopftes halbdunkles Bier, wie es sie in der
Fränkischen Schweiz gibt. Denn das Wasser ist mit dort vergleichbar.
Wir brauen im Moment nur untergärig. Aber im Hausbrauerkeller unter der
Brauerei ist noch ein Milchtank, den wir irgendwann mal für einen
obergärigen Versuch nehmen können.
Wir stehen ja ganz am Anfang, haben somit erst mal Trockenhefe besorgt. Die
zwei mißratenen Sude sind entweder auf die veränderte Trockenhefe
zurückzuführen (schlampige unsachgemäße Lagerung) oder weil ich zu hastig
angestellt habe und die Temperaturen noch zu hoch waren.
Die letzen beiden Sude stellte ich mit Flüssighefe einer Klosterbrauerei in
der weiteren Umgebung an. Bin auf den Unterschied gespannt.
Denn was ich immer so empfand, und von einem erfahrenen Braumeister
bestätigt bekam, daß der typische Gasthausbrauerei-Geschmack, den ich schon
so oft wiedererkannte, daran liegt, daß alle die gleiche Trockenhefe
benutzen. Erst am Wochenende besuchte ich eine Neugründung, und da war er
wieder, dieser vordergründig süße Geschmack ohne Tiefgang. Der Braumeister
meinte, alle Klienten seines Beratungsbüros bekamen ihre Geschmacksprobleme
erst mit der Verwendung von Flüssighefe in den Griff.
Gott sei Dank liegt auf meiner Einkaufstour durch Franken eine renommierte
Brauerei, die inkompliziert Flüssighefe verkauft.
Das letzte Trockenhefebier schmeckte fast jeden Tag anders, ein Faß hab ich
nochmal zurückgehalten, damit man die Entwicklung nach 3 Wochen verfolgen
kann.
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Antwort 49 |
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