Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:02 |
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Moin Leute
Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde oder ob mein Bild überzogen
ist. Zumindest erscheint mir persönlich der nachfolgende Sachverhalt
gegeben.
Meine Beobachtung:
In jüngerer Zeit häuft es sich, dass auf Fragen (vor Allem von
Brauanfängern) bezüglich eines nicht erwarteten Erscheinungsbildes von z.B.
den Kräusen auf der Würze oder ungewöhnlicher - vermuteter -
Fehlgeschmäcker oder Säuregehalt im Bier nur zu oft und meines Erachtens zu
schnell mit der leichtfertigen Ferndiagnose "Infektion" geantwortet
wird.
Natürlich bin auch ich nicht davor gefeit. So zum Beispiel unlängst in
schwigi's Thread über den Cider. Bereits als ich das Bild der weißen
Substanz sah, hatte ich irgendwo tief im Hinterkopf den Verdacht einer
Kahm-Hefe, kam aber gedanklich nicht so weit und deshalb... ratzfatz...
schrieb ich, dass es wie eine Lactobazillus-Infektion aussähe.
Dieser Umstand beunruhigt mich ein Wenig.
Denn, abgesehen davon, dass es kaum pathogene Erreger gibt, welche sich im
aseptischen Klima des Bieres nach dem Hopfenkochen aufhalten können, laufen
wir natürlich Gefahr vor Allem Braunovizen all zu schnell zu verunsichern
und ihnen unter Umständen die Freude am Brauen zu verderben.
Fakt ist doch Folgendes:
In jeder Anleitung zum Brauen wird Hygiene gepredigt. Sogar in den
Anleitungen für die Bierkits wird immer wieder und bei jeder Gelegenheit
die Notwendigkeit der Sterilisation der Gerätschaften - einschließlich der
Flaschen - deutlich heraus gestellt.
Und natürlich sollte man eigentlich davon ausgehen, dass vor Allem die/der
Braunovizin / Braunovize diese eindringlichen Empfehlungen sehr ernst nimmt
und auch entsprechend handelt. Schließlich möchte Niemand sein erstes
selbst gebrautes Bier an eine Infektion verlieren.
Ziehen sich diese Novizen dann auch noch das eine oder andere Video
amerikanischer Herkunft rein, werden sie spätestens dann förmlich mit
wahren Sterilisationsorgien (SanStar in der Sprühflasche vor jedem
Handgriff bereit zum Schuß) konfrontiert und erkennen die Notwendigkeit der
Hygiene.
Man sollte also davon ausgehen können, dass gerade Anfänger in dieser
Hinsicht höchst sensibilisiert sind und eher zu viel des Guten tun.
Und daraus resultiert, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion - meist
sind es ja unsere Sauerbierfreunde der Sorte Lactobazillus - deutlich
niedriger sein dürfte, als bei einem erfahrenem Brauer, welcher vielleicht
die eine oder andere Angelegenheit ein Wenig lockerer angeht.
Wie gesagt, es fiel mir vorhin bei diesem Thread irgendwie auf und mir erschien es, als würden
sich "Ferndiagnosen mit Fokus auf Infektionen" häufen.
Was meint Ihr ?
Greets Udo
[Editiert am 1.2.2013 um 18:02 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:10 |
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Sehe ich änhlich. Da war sogar mal ein Tröt mit Leuten die ihre Kronkorken
desinfiziert haben, und einer hatte hier sogar mal sein Bier mit H2O2
oxidiert....
Grüße
Tim
PS: <scherz> Habe eine Infektion der oberen Atemwege und nun schmeckt
mir mein Bier nicht mehr. Muss ich das jetzt wegschütten ?</scherz>
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:17 |
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Udo, was willst Du denn mit dieser Diskussion bezwecken?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:23 |
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Sensibilisierung gegen den all zu leichtfertigen Umgang mit Ferndiagnosen
angesichts unzureichender Informationen, Michael
Hier gab es mal einen Thread, da waren Bilder aus dem Mikroskop abgebildet.
Anhand dieser Bilder konnte dann sehr zielsicher gesagt werden, was der
Schreiber des Threads in seinem Bier hatte.
Aber in den meisten Fällen sind es nur vage Beschreibungen und Sorgen,
welche gepostet werden und die Antwort ist nur zu schnell "Infektion"
Ich möchte schlicht weg sensibilisieren und damit eventuell erreichen, dass
zweimal überlegt wird, ehe vorschnell Vermutungen geäußert werden
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:25 |
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Zitat von Dir: "...damit eventuell erreichen, dass zweimal überlegt wird,
ehe vorschnell Vermutungen geäußert werden", wäre zu schön, allein mir
fehlt der Glaube dazu, Udo.
Gruß
Michael
[Editiert am 1.2.2013 um 18:25 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:26 |
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:29 |
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Stimmt, Udo und vielleicht (hoffentlich) straft mich das Ergebnis dieser
Diskussion ja Lügen!
Cheers
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:32 |
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Das ganze word eh zu sehr überbewertet. Nach ca 20 Suden und noch nie
ausbrennen der Flaschen oder anderes Zeugs hatte ich probleme mit
irgendwelchen Erregern. Ich möchte auch nach einem Gespräch mit Erlenmeyer
darauf hinweisen, wie auch schon Udo erwähnt hat, nach 80 min. Kochen ist
da nix mehr. Wenn ich dann noch heiß ins Fass gehe, lebt da auch nix mehr.
Lediglich im Temperaturbereich zwischen 30-45 Grad ist eine kritische Faße.
Es ist ein Paradies für unsere Feinde und sie können sich wunderbar
vermehren. Unter 30 Grad sieht das schon wieder ganz anders aus. Wenn die
Hefe gut ankommt und der Hopfen seinen Rest tut ist Bier ansich sehr stabil
und Haltbar. Ich sehe die über Nacht abkühler als unsere größte
Risikogruppe. Natürlich auch unsere belgischen Freunde, oder Weise. Was
Erlenmeyer mir üner den Britischen kollegen erzählt hat wie hartnäckig der
war. Naja das machen ja eher nur die Erfahrenen.
Ich benutze nur Geschirrspülpulver zum reinigen, keine Oxisuperduper high
Expensiv mega sterilium oder so. Geschirrspülpulver für 1,99€ bei Aldi.
Isopropanol um die Fässer näch der Gärung zu besprühen, fertig.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 18:57 |
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Hi Udo,
na ja, jedes Bier hat wenigstens eine Infektion. Vermutlich mit Hefe..
Infektionen mit Laktobazillen sind im häuslichen Bereich immer möglich.
Deshalb kann man auch ruhig häufiger darauf hinweisen. Allerdings ist es
fast unmöglich, sich bei hopfenstarken, gestopften Bieren eine
Milchsäureinfektion zu holen.
Das hier immer wieder als Anfängerbier propagierte Weißbier ist hingegen
äußerst anfällig. Selbst Profis wie Holger (der schon seit 20 Jahren braut)
können davon ein Lied singen.
Ich habe schon saure Ales in 10 HL Mikrobrauereien getrunken. Hagen hatte
kürzlich in Berlin einen feinsauren Bock in einer Gasthausbrauerei.
Dann soll es auch noch Leute geben, die freiwillig ihr Bier infizieren..
Weiterhin ist es so. Keiner von uns kann steril arbeiten! Man holt sich
immer einige Fremdkeime ins Bier. Die Kunst des Brauers ist es zu
verhindern, dass sie sich ausbreiten (es sei denn man will es).
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:07 |
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@Jerome & René:
Ihr habt ja Beide Recht mit Euren Ansagen. (Zumal ich selbst ja auch schon
gezielte Lactoinfektionen durchgeführt habe, noch weitere plane und sogar
eine Tüte der Sorte Pediokokken auf den Einsatz wartet
)
Aber vielleicht werde ich nicht richtig verstanden (?)
Das Problem, welches mich dazu bewog, diese Diskussion zu eröffnen, ist
nicht die Tatsache, dass keiner von uns unter häuslichen Bedingungen in der
Lage ist, absolut steril zu arbeiten. Und es ist auch nicht, dass jeder von
uns wohl über kurz oder lang einmal mit einer Infektion der unerwünschten
Art konfrontiert werden wird oder wurde.
Nein, das Problem sind die sich häufenden Schnellschüße aus der Hüfte,
welche meines Erachtens in der Summe durchaus geeignet sind, bei Novizen
den Eindruck zu erwecken, dass das Brauen ein Tanz mit dem Teufel ist. ...
ein abschreckender Eindruck, würde ich mal sagen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:11 |
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Mal eine Frage am Rande:
Wie machten das die Brauer vor ein paar hundert Jahren? War saures Bier da
vielleicht einfach normal. Von Bazillen, sterilen Arbeiten u.ä. Wusste da
ja noch niemand etwas.
René
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:12 |
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Hihi! Gerade die Übernachtabkühler sind eigentlich keine Riskogruppe wenn
die Würze knallig heiß ins Gärfaß abgefüllt wird.
Das ganze Faß wird dann richtig heiß. Daß die Phase um "Körpertemperatur"
dabei recht lange anhält macht ja nichts mehr, denn die meisten Erreger
wurden verbrüht.
Die größten Probleme hatte ich mit Lactobakterien in der kühlen Lagerung im
Keg, da hats einige Sude erwischt.
Da ist das Bier aber noch einige Zeit nach der Nachgärung trinkbar,
irgendwann merkt man den "Stich", den es hat und die Übercarbonisierung
geht los.
Und einmal hatte ich eine Infektion, wo das Bier nach Fäkalien roch, da
kriegt man keinen Schluck runter.
Ich weiß aber nicht mehr, ob das evt. gerade eins der Biere war, wo ich mit
der Kühlspirale gearbeitet hatte.
Seit dem nur noch heiß ins Faß! Auch helle Biere sind da nach 90min
Hopfenkochen kein Problem, aber ich mag ja sowieso eher die dunklen.
Klar sind Ferndiagnosen schwer und wie beschreibe ich jemandem den sauren
Stich, den ein lactoinfiziertes Bier bekommt? Oder wer hat schon ein
geeignetes Mikroskop zuhause...
Beim Jungbier, das halt a bisserl säuerlich schmeckt, aber sonst keinen
ausgesprochenen "Würgereiz" hervorruft, würde ich noch nicht an eine
Infektion denken.
Zur Robustheit der Würze: beim letzten Maibock hatte ich ja den Sud geteilt
(je um 11ltr also) und jeweils kalt mit Brewferm und Mauribrew Lager
angestellt.
Diese beiden zeigten auch nach einer Woche keine Gäranzeichen und ich habe
notgedrungen eine nicht mehr ganz frisch geerntete S-189 reingegeben.
Der Maibock wurde ganz normal lecker - hätte ich selbst nicht gedacht, daß
die Würze so lange ohne angesprungene Gärung durchhält. Aber man kann ja
auch mal Glück haben!
Uwe
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:16 |
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Moin Dai,
tatsächlich waren Saure früher deutlich weiter verbreitet und die Quote der
Sude, welche im Gulli landete, war erheblich höher. Die Brauer legten z.B.
Kräuter um die Gärbottiche um Bierhexen und böse Geister fern zu halten.
Und meist wurde nicht gezielt mit Hefe geimpft... weil man diese nicht
kannte, sondern man wartete auf die Spontangärung durch wilde Hefen und
half dieser zuweilen nach, indem man Äpfel oder Birnen (Wildhefen) in die
Würze warf.
Dafür wurden die Biere früher auch gar nicht so alt, wie heute. Kaum
ausgegoren, wurden sie schon getrunken.
Das änderte sich erst, als der Hopfen in's Spiel kam, weil dieser aseptisch
wirkt.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:26 |
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Klugscheissmodus an:
Hopfen wirkt antibakteriell, nicht aseptisch.
Aseptisch bedeutet "keimfrei" (also z.B: der Idealzustand eines OP-Saals
ist aseptisch)
Klugscheissmodus aus.
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 96 Registriert: 7.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:38 |
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Zitat von Dai, am 1.2.2013 um
19:11 | Mal eine Frage am Rande:
Wie machten das die Brauer vor ein paar hundert Jahren? War saures Bier da
vielleicht einfach normal. Von Bazillen, sterilen Arbeiten u.ä. Wusste da
ja noch niemand etwas.
René |
Früher wusste man auch noch nicht was
"Hefe" ist/war, dadurch kam der Begriff "Zeug zugeben" auf die Welt.
Die Brauer von damals hatten ihre heiligen Holz/Kupfebottiche, welche nie!!
gereinigt wurden, sondern nur die neue Würze eingefüllt wurde. Da hats mehr
als gewuselt, jedoch geschmacklich ähnlich
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:38 |
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Zitat von TrashHunter, am 1.2.2013 um
19:16 | Moin Dai,
tatsächlich waren Saure früher deutlich weiter verbreitet und die Quote der
Sude, welche im Gulli landete, war erheblich höher. Die Brauer legten z.B.
Kräuter um die Gärbottiche um Bierhexen und böse Geister fern zu halten.
Und meist wurde nicht gezielt mit Hefe geimpft... weil man diese nicht
kannte, sondern man wartete auf die Spontangärung durch wilde Hefen und
half dieser zuweilen nach, indem man Äpfel oder Birnen (Wildhefen) in die
Würze warf.
Dafür wurden die Biere früher auch gar nicht so alt, wie heute. Kaum
ausgegoren, wurden sie schon getrunken.
Das änderte sich erst, als der Hopfen in's Spiel kam, weil dieser aseptisch
wirkt.
Greets Udo |
Nicht ganz aber nahe dran..
Spontan vergoren war es eher nicht. Es wurde häufig der Bodensatz, damals
Ferment genannt verwendet. Der enthielt die Hefe und auch andere
Mikroorganismen wie Laktos. Die Hefereinzucht wurde erst vor ca. 150 Jahren
von Emil Hansen beschrieben.
Man kann getrost sagen. Im 15. Jahrhundert waren alle Biere mehr
oder weniger sauer. Im 16. Jahrhundert kamen die Hopfenbiere stärker auf,
welche aufgrund der antibakteriellen Eigenschaften des Hopfen weniger sauer
waren. In ein paar Pfälzer Kellern entstanden zu dieser Zeit auch die
ersten untergärigen Biere. Kälte hilft auch gegen die Vermehrung von
Keimen.
Da Hefen schneller arbeiten wie Laktos ist es so wie Udo sagt. Die Biere
wurden frisch getrunken und wurden erst mit zunehmenden Alter immer
saurer.
Und nicht zuletzt ist es so. Sauerbiere können äußerst erfrischend,
wohlschmeckend und bekömmlich sein. Eventuell sogar sehr gesund. Ich
beschäftige mich gerade mit den sogenannten probiotischen Laktos. Nicht
alle Laktos sind probiotisch. Es gibt Stämme, die die Darmflora im
positiven Sinne beeinflussen. Sie erzeugen außerdem natürliche
Antibiotika.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:52 |
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Im Pfälzer Keller... Cool ab sofort steht auf meinem Ettikett... nach
uralter pfälzer Tradition gebraut ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:55 |
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Zitat: | Hier gab es mal einen
Thread, da waren Bilder aus dem Mikroskop abgebildet. Anhand dieser Bilder
konnte dann sehr zielsicher gesagt werden, was der Schreiber des Threads in
seinem Bier hatte. |
Das kann selbst ein sehr geübter Mikrobiologe in den seltensten Fällen.
Glaub mir, ohne Selelektionsreihen und zusätzlichen Tests ist es gerade im
Bereich Fremdhefen und Reich der Bac. extrem schwer.
Das die Hefe erst seit Pasteut bekannt ist, ist ein modernes Märchen. Hefe
ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt und Lavoisier hat bereits Mitte des 18
Jhrh. die Alkoholische Gärung relativ exakt Erklärt und beschrieben.
Was erst durch Pasteur und Hansen ermöglicht wurde war die
Hefereinzucht.
Liesst man alte Braubücher, wussten man schon damals sehr wohl um die
Wichtigkeit der Sauberkeit, auch wenn man nicht immer wusste warum.
Jan
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:56 |
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Ich denke nicht, daß die prozentuale Häufigkeit der Infektionen zugenommen
hat. Ich denke eher, daß sich die Berichte hierüber häufen, da es mehr und
mehr Hobbybrauer gibt, welche hier berichten.
Was mich allerdings nachdenklich stimmt ist, daß hier immer mehr
amerikanische Hygieneprodukte, wie z. B. Starsan, nachgefragt werden. Als
ob es der gute, alte Isopropylakhohol es nicht mehr täte.
[Ironie]
Ich bin mal gespannt, wann die ersten hier Vancomycin, Cephalosporine oder
ähnliche Verdächtige ins Bier kippen.
[/Irone]
Immer schön mechanisch reinigen, dann desinfizieren.
Und wer kommerzielle Desinfektionsmittel einsetzt, der möge sich bitte
UNBEDINNGT an die Herstellerspezifische Anwendungs- und
Dosierungsvorschrift halten. Viel hilft viel gilt hier nicht.
Gruß
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 1.2.2013 um 20:02 |
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Bei sachgemässer Handhabung ist es eigendlich relativ schwer eine Infektion
zu bekommen.
Ein Rat aber doch, Malz hat Milchsäurebakterien, deswegen ist es eine gute
Idee soweit wie möglich entfernt von den Gärbehältern zu schroten, das
feine Pulver geht überall hin und ist schwer wieder zu säubern, das sind
dann Keimhochhäuser.
Grüsse, Joachim
Edit, rechtschreibföhler
[Editiert am 1.2.2013 um 20:10 von bonanza]
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 20:06 |
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Hygene umfasst nicht nur die Reinlichkeit und regelmäßige säuberung,
sondern auch den geringstmöglichen Eisatz von chemischen Reinigungsmittel.
Lieber einen Schluck Laktos, als ein Stückchen BAS... ihr wisst schon ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 20:08 |
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Zitat von bonanza, am 1.2.2013 um
20:02 | Bei sachgemässer Handhabung ist es
eigendlich relativ schwer eine Infektion zu bekommen.
Ein Rat aber doch, Malz hat Milchsäure, deswegen ist es eine gute Idee
soweit wie möglich entfernt von den Gärbehältern zu schroten, das feine
Pulver geht überall hin und ist schwer wieder zu säubern, das sind dann
Keimhochhäuser.
Grüsse, Joachim |
Guter Tipp! Weiter ist es so, dass nicht isomerisierte Alphasäuren die 4
-fache antibakterielle Wirkung haben wie isomeriserte. Also Hopfenstopfen
hilft... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 20:13 |
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Yep !
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 20:16 |
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Ja, Hygiene fängt bei der Planung eines Brauvorgangs schon an. Die
Prophylaxe folgt dann sogleich. Also die Vermeidung einer Infektion, bzw.
Keimansiedlung, bevor sie überhaupt sattfindet. Erst dann kommt die
Reinigung und die Desinfektion bzw. in Ausnahmefällen auch die
Sterilisation einzelner Gerätschaften. Aber Letzteres ist wohl eher was für
die Cracks unter uns.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Lagerung sämtlicher Gerätschaften in
der braufreien Zeit. Luftig und trocken, damit sich erst gar keine Keime,
gleich welcher Art, irgendwo einnisten können.
Gruß
Alex
EDIT: Tippfehler
[Editiert am 1.2.2013 um 20:20 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 23 |
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Senior Member Beiträge: 115 Registriert: 10.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 20:41 |
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moin
^^ ausgerechnet mein Fred ^^
aber grundsätzlich seh ich das auch so wie Udo,
deshalb hab ich sehr lange überlegt, ob ich die Frage wirklich stellen
soll, eben weil sie allzuoft und allzuschnell gestellt wird.
und ja, wenn man das ständig liest, meint man als einsteiger Wirklich, eine
bazillie und der Sud ist hin.
( wobei ich dass nicht so sehe )
schorsch
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Antwort 24 |
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