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Board Index > > Maischen > Dekoktion beim ersten Sud wagen? |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 17:43 |
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Moin liebe Braugemeinde,
ich möchte mich zu erst einmal beim kompletten Forum bedanken! In den
letzten Wochen der Lektüre habe ich hier einen schier unerschöpflichen
Fundus an Wissen vorgefunden. Obwohl es in DE im Vergleich zu den USA und
anderen Ländern relativ wenig Hobbybrauer gibt, habe ich kein Forum
gesehen, indem so viel profundes Fachwissen zu finden ist. Also nochmal
Danke an alle, die in den letzten Jahren hier aktiv waren und ihr Wissen
und ihre Erfahrung teilen.
Ich selbst bin zwar aus Nord-Deutschland, wohne aber seit einigen Jahren in
Süditalien. Hobbybrauer und Mikrobrauereien gibt es hier recht viele,
dadurch bin ich auch erst ans Selbstbrauen gekommen...genauer gesagt hat
meine Freundin mir ein Bierset samt Gärbottich usw. geschenkt, ohne zu
wissen, was sie damit angerichtet hat :-). Meine ersten 20 Liter Coopers
Pilsener (mit Malzextrakt statt Zucker und etwas frischen Saazer
aufgewertet) kommt morgen in die Kaltlagerung.
Das Kit war zwar gut um einzusteigen, da nicht soviel Equipment notwendig
ist und man schonmal weiß, wie denn so eine fertige Würze riecht und
schmeckt. Außerdem macht man sich mit der Gärung und allem Drumherum
vertraut und übt sich in der wichtigsten Tugend des Brauers - der Geduld.
So habe ich es trotz aller Mühe geschafft auch beim 1. Mal nicht zu früh
abzufüllen, sondern habe brav gewartet, bis das SG (hab im Moment nur eine
Spindel, die das spez. Gewicht misst) 3 Tage stabil war und Ruhe im
Gäreimer herrschte. Somit konnte ich auch nach den Abschlauchen vom oben
ein bereits recht klares Jungbier abfüllen.
Aber natürlich will ich mich nicht mit Kits zufrieden geben, sondern selbst
entscheiden, wie mein Bier schmecken soll. Und so hat es nicht lange
gedauert, bis ich mir mit rudimentären Mitteln (dank der vielen Hilfreichen
Tipps hier im Forum) soweit ausgerüstet habe um meine erste Maische
anzusetzen. Die Rohstoffe sind dann auch heute angekommen, am Sonntag kann
also der erste Sud gebraut werden (dabei werde ich das erste Pilsener
öffnen, natürlich nur um zu sehen, ob alles seinen Gang gelaufen ist, daher
auch nur die Probe in der PET-Flasche).
Das ist meine Ausrüstung:
- recht ordentlicher Gasherd
- 30L-Alutopf als Sudpfanne/zum Hopfenkochen
- Campingkühlbox ca. 25L als Maischebottich
- 50L Läuterbottich (Eimer für die Weinherstellung mit Hahn und
Panzerschlauch versehen)
- 25L Gärbottich mit Gärröhrchen
- div. Silikonschläuche
Für alles zusammen habe ich ca. 70€ ausgegeben. Das Malz habe ich bereits
geschrotet bestellt.
Mein erstes Bier wird ein an ein Kölsch angelehntes Kellerbier. Da das
erste mal beim allem mit etwas Nervosität einhergeht würde ich mir gern
mein Vorhaben von euch absegnen lassen
4.3kg Pima
400g Müma
Kochzeit: 70min
13g Magnum 70min
20g Saaz Aroma
Bei der Hefe habe ich mich nach all den Berichten im Forum für die Notti
entschieden, da diese wohl sehr handzahm ist und gute Ergebnisse
liefert.
Für das Maischen selbst bin ich noch unschlüssig und wäre für eine
Entscheidungshilfe eurerseits sehr dankbar. Ich werde auf jedenfall mittels
Infusion meine Rasten fahren. Ich bin aber sehr geneigt eine Dekoktion zu
machen. Hier mein Plan:
Einmaischen 10l bei 64° = 57° für 10min
Infusion 3,3l bei 98° = 65° für 30min
Dann 6l Dickmaische ziehen, verzuckern und 10 min kochen, anschließend
zubrühen
ergibt 75°
Diese halten bis Jodnormal und dann entweder mit Dünnmaische oder Infusion
auf 78°.
Dann kommt alles in den Läuterbottich und nach 10 min beginne ich mit dem
Abmaischen. Am Ende sollten etwa 22L Würze mit 11,6° Stammwürze und 25 IBU
auskommen.
Ich könnte auch alles direkt mit Infusion machen, aber irgendwie habe ich
Lust auf Dekoktion - ich verwende ja auch keine Caramalze. Ich stehe sehr
auf böhmisches Pilsner, vielleicht liegt es auch daran.
Wenn ihr der Meinung seid, dass das für einen Anfänger wie mich nichts ist,
weil vielleicht etwas Unvorhergesehenes passieren kann, werde ich meine
Meinung wohl ändern.
Ich sehe gerade, dass ich hier schon einen halben Roman geschrieben
habe...also Schluss jetzt und freue mich auf Antworten
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2013 um 17:57 |
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Hi und willkommen im Club,
du steigst direkt vom Extraktbrauen um zur Dekoktion. An deiner Stelle
würde ich das nicht tun, sondern meinen ganz persönlichen Brauprozess
routinieren bzw. so lange verbessern, bis der Brautag mit einer banalen
Infusion ohne größere Katastrophen abläuft.
Wenn du mit dem Ablauf soweit vertraut bist, daß du nichts vergisst, dann
würde ich mir Gedanken um besondere Maischverfahren machen, wie Dekoktion
oder Herrmann-Verfahren.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 17:58 |
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Erstmal: Herzlich willkommen!
Auch wenn es absolut unüblich sein dürfte, mit Dekoktion anzufangen: Wenn
man sich schon so viel angelesen hat und so viel Wissen hat, wie Dein
erstes Posting erkennen lässt: Warum nicht?
Mein allererster Sud war ebenfalls eine Zweimaisch-Dekoktion, mit dem
Ergebnis, dass ich fast nie mehr etwas anderes gemacht habe...
Zu Deinem Plan konkret: Ja, das wird so hinhauen. Ich habe gerade die
Volumina/Temperaturen nachgerechnet, stimmt alles perfekt!
Nur zwei Anmerkungen: - Mit Dickmaische auf 75°C
bekommst Du einen tendenziell niedrigen Endvergärgrad, d.h. ein eher
süßliches, vollmundiges Bier. Wenn das der Plan ist, warum nicht. Ansonsten
habe ich zur Konsistenz der Kochmaischen hier schon einiges geschrieben, und auch
ein m.E. super-einfaches Zweimaischverfahren genannte, dass m.E. durchaus
anfängertauglich wäre.
- Von der 75°C-Rast noch auf 78°C erhöhen kannst Du Dir m.E. schenken.
Warte einfach bis jodnormal, und maische dann ab! Das mache ich auch immer
so.
Edit: Dann kann auch Dein Hauptguss größer ausfallen, wenn Du
hinterher nicht nochmal Wasser zubrühst. Du kannst ruhig auf (bis zu) 20 l
Hauptguss gehen (Einmaischwasser und erste Zubrühung). Das passt dann immer
noch in Deine Gefäße.
Viel Erfolg, und vor allem viel Spaß dabei!
Moritz
[Editiert am 6.3.2013 um 18:07 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 18:06 |
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Bei meinem ersten mal Brauen hab ich auch Dekoktion gemacht, allerdings
viel einfacher.. das Bier war zwar nicht wirklich lecker, aber man lernt
was..
Viel Spaß,
Dale.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 18:10 |
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Noch ein Nachtrag:
22 Liter Bier in einem 25 l-Gärbottich ist schon verdammt eng, noch dazu
obergärig. Da werden Dir wohl die Kräusen entgegenkriechen. Obergärig
sollte man ca. 1/3 Platz im Botiich lassen. Schau, doch, ob Du irgendwo
z.B. einen 30 l-Eimer (Hobbock) bekommst.
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 18:35 |
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Vielen Dank für die sehr schnellen Antworten! Ich liebe es (nicht ironisch
gemeint), wenn man gleich zwei Antworten bekommt, die sich gegensätzlich
wiedersprechen und doch beide völlig richtig sind
@Moritz: Ich hatte beim Schreiben des Posts schon fast mit einer
Antwort von dir gerechnet - aber so schnell!
Ich hätte ganz gern ein ausgewogenes Sommerbier aber natürlich nicht zu
vollmundig. Vielleicht werde ich es tatsächlich mit deinem Verfahren
Probieren, aber vielleicht eher mit 17l, da ich mir die Kühlbox sonst
subjektiv zu voll wird. Um zu sehen, ob ich es richtig verstanden habe. Für
meinen Fall bedeutet das:
Einmaischen in der Sudpfanne bei 17l bei 61° ergibt 57°
Nach 10 Minuten Dünnmaische abziehen und in die Kühlbox. Es braucht mind.
4,3l Dickmaische um anschließend auf 65° zu kommen.
Danach mind. 8,5l Dünnmaische in die Sudpfanne ergibt 75° bis Jodnormal und
dann direkt abläutern.
Klingt nicht allzu kompliziert. Nur zwei Fragen habe ich noch:
Ich habe mal Testweise 10l 75° warmes Wasser für eine Stunde in die
vorgewärmte Kühlbox buchsiert und in eine warme Decke gehüllt. Nach 60
Minuten hatte ich 5° weniger. Während ich nun meine Kochmaische in der
Sudpfanne habe, ist es ratsam die Temp in der Kühlbox zu kontrollieren und
ggf. mit heißem Wasser nachzuhelfen?
Moritz, wie lange lässt du die Maische in der Maltoserast beisammen, bevor
du die Dünnmaische abziehst? Ich hätte jetzt mal so 30min veranlagt.
@Dale Wie hast du denn deine Dekoktion gemacht und was war an dem
Bier nicht in Ordnung. Lag der Fehlgeschmack am Maischverfahren?
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 18:40 |
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Zitat von Bierjunge, am 6.3.2013 um
18:10 | Noch ein Nachtrag:
22 Liter Bier in einem 25 l-Gärbottich ist schon verdammt eng, noch dazu
obergärig. Da werden Dir wohl die Kräusen entgegenkriechen. Obergärig
sollte man ca. 1/3 Platz im Botiich lassen. Schau, doch, ob Du irgendwo
z.B. einen 30 l-Eimer (Hobbock) bekommst. |
Naja, zwei Liter Würze kommen in den Kühlschrank zum Nachspeisen, dann
sinds noch 20L. Ich werde auch nur bei 16-18° vergären. Oder sollte ich
lieber im Läuterbottich vergären (50L). Den kann allerdings nicht
luftdicht verschliessen.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2013 um 19:13 |
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Eigentlich immer
nur so um die 15 min, bis es sich soweit entmischt hat, dass man
Dünnmaische abschöpfen kann.
Je nachdem wie lange dann das Aufheizen dauert und wie lange man kocht,
komme ich dann bis zum Zubrühen auf Verzuckerungstemperatur auf eine
Bottichrast von 45 bis 60 Minuten. Das langt. Hier gibt es auch noch einen alten Thread zum
Thema.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.3.2013 um 20:38 |
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Heute war es dann also soweit. Nach dem Frühstück ging es los. Alles lief
eigentlich ganz gut. Wie von Moritz vorgeschlagen habe ich auf Eiweißrast
eingemaischt und anschließend die Dickmaische gezogen. Diese dann
verzuckert, gekocht und zugebrüht. Die Menge der Kochmaische war sehr rob
abgeschätzt, ich bin aber trotzdem beim Zurückbrühen bei exakt 65°
gelandet!
Anschließend habe ich die Dünnmaische gezogen und bin nach dem Kochen
wieder ziemlich genau bei 74° gelandet: optimal!!
Nach 15 Minuten Zuckerrast hab ich dann die Jodprobe gemacht und siehe da:
keine Verfärbung. Also auf zum Abmaischen.
Das Läutern mit dem Panzerschlauch hat perfekt funktioniert! Es hat sich
eine schöne, fette Treberschicht gebildet und nach 2 Litern kam klare
Würze. Mit dem berechneten Nachguss habe ich dann meinen Topf fast voll
gehabt und dann gings ans Hopfenkochen. Hier kam nun der Teil, wo es nicht
100% perfekt gelaufen ist. Ich habe den Whirpool gemacht nur leider waberte
die Würze selbst nach 20 Minuten noch ziemlich rum, es hat sich also nicht
der gewünschte Effekt des Whilpools eingestellt. Dummerweise hatte ich auch
kein Filtertuch vorgekocht, also wurde nur mit dem Hopfenseier samt
Edelstahl-Schwamm gefiltert. Natürlich ist dadurch die Würze noch ziemlich
trüb, aber ich hoffe, dass sich die Meisten Trubteile nach der Gährung
unten absetzen, so dass ich beim Abschlauchen dann doch ein
EINIGERMAẞEN klares Jungbier erhalte. Im Endeffekt geht es mir ja
auch mehr um den Geschmack als um die Optik.
Eine weitere Überraschung gab es bei der Extraktmessung: 15,5° Stammwürze!
Nach dem Seiern hatte ich allerdings auch nur 19l Würze, also hab ich dann
noch mit Wasser verdünnt um auf die angepeilten 22 Liter zu kommen und
siehe da: jetzt sind es 12.6°. Zwar immer noch mehr als geplant, aber
besser so als umgekehrt. Mein Verfahren mit der Dekoktion scheint also eine
recht gute Ausbeute zu erzeugen!
Die 2 Liter Speise habe ich übrigens noch mit 15,5° abgefüllt (da möglichst
heiß wegen den Bazillen). Wie ist es nun mit der Speiseberechnung? Es
sollte da doch eigentlich keine Probleme geben, wenn ich die Stammwürze von
15.5° und den gemessenen Restextrakt des 12.6° Jungbieres verwende?
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner ersten Vollmaische. Es hat
viel Spaß gemacht und auch wenn das Ergebnis nicht der Hammer wird (obwohl
ich eigentlich optimistisch bin), so habe ich doch viel gelernt.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mein Kit-Pilsener gekostet.
Karbonisierung und Schaum sind perekt und das Bier ist sehr klar! Leider
haut mich der Geschmack jetzt nicht vom Hocker. Könnte glatt als Kaufbier
durchgehen. Obwohl ich noch frischen Saazer zugefügt hatte, ist der
Hopfengeschmack doch eher dezent. Aber bald haben wir hier 30°+ und dafür
ist das Bier sicher gut - und den Mädels wird es wohl auch gefallen
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2013 um 20:43 |
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Hört sich sehr gut an, Gratulation!
Wenn das mit dem Whirlpool nicht klappt, kannst Du die ganze Sache auch
einfach durch einen Sputnik Filter laufen lassen, da bekommst
Du auch sehr klare Würze.
Wegen der Speise: Du müsstest dann halt den Vergärungsgrad berechnen und
dementsprechend auf die Speisemenge umrechnen.
Oder halt doch mit Zucker arbeiten und die Speise mitvergären lassen.
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2013 um 21:10 |
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Hallöle,
ne, deine Speise passt schon, im schlimmsten Fall hast du dann ein paar
Zehntel mehr Prozent - was zu vernachlässigen ist.
Zum Thema Whirlpool: Ich mache nie einen: Ich lasse die Würze eine gute
dreiviertel stunde einfach stehen, dann setzt sich das Ganze von alleine
ganz sauber bretthart unten ab. Die Würze dunkelt allerdings dabei nach -
das heißt ein Kükenhelles bekommt man damit nicht, eher schön golden.
Herzlichen Glückwunsch zur ersten Dekoktion.
Da das ja eigentlich das erste Brauverfahren war und die Infusion sich aus
den gut gelösten Malzen erst später kristallisierte, hast du praktisch an
der Basis angefangen.
Allerdings muss ich dir auch sagen, dass ich mittlerweilen kaum noch Biere
mit der Dekoktion mache, da mir vor allem der Zeit/Gasaufwand im Vergleich
zur erzielten Geschmacksverbesserung einfach zu minimal geworden ist.
Grüeßele
Holger ____________________
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 200 Registriert: 10.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2013 um 07:48 |
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Zum Thema Whirlpool, ich hatt zu beginn auch Probleme.
Aber eigentlich ist es ganz einfach. Brauchst nur zwei dinge zu
befolgen,
1. Der Maischekessel muss Isoliert sein.
2. Nach dem andrehen unbedingt deckel drauf und 15min warten. Ansonsen hört
die Konvektion nicht auf.
Dann nur noch von der Seite abziehen. So kannst di die Würze ohne Sputnik
direkt in den Gärbehelter laufen lassen.
Gruss
Michael
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.3.2013 um 09:43 |
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Wieso isoliert? In meinem normalen Kochtopf ging das ganz wunderbar..
Grüße,
Dale..
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 200 Registriert: 10.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2013 um 10:11 |
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Wenn man den Topf Isoliert hört die Konvektion schneller auf.
Gruss
Michael
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.3.2013 um 11:02 |
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Oh, übersehen. Glaube nicht, dass es am Maischverfahren lag, eher daran,
dass die 3068 als Hefe für ein Weizen-Doppelbock unter Umständen einfach
nicht so die richtige Wahl war..
Genau zuordnen kann ich das aber natürlich nicht.
Wegen der Konvektion: Deckel drauf ist auf jeden Fall ne gute Sache..
Meinen Kochtopf werd ich deswegen nicht isolieren..
Grüße,
Dale.
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.3.2013 um 21:19 |
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Moin zusammen!
Der Grund für die Konvektionen ist sicherlich der Topf - ein hauchdünnes
Alugrab für 'nen Zehner. Dies ist mein erster Sud ich habe nicht das Geld
sofort in Profiausrüstung zu investieren - man weiß ja auch gar nicht, ob
das Hobby auf Dauer betrieben wird - obwohl ich mir mittlerweile ziemlich
sicher bin, dass das der Fall sein wird... Jedenfalls scheint der
Sputnik-Filter für mich im Moment die beste==günstigste Lösung zu sein.
Werd mir einen mitnehmen, wenn ich im April in DE bin und davor muss halt
die Windel reichen.
Wie läuft das eigentlich mit dem Abkochen von Windeln, Sputnik-Filtern
usw.? Wenn ich die nach dem Kochen trockne, können die sich doch wieder
"infizieren". Es gibt wohl drei Möglichkeiten:
- unerheblich
- es wird nicht getrocknet (nasses Tuch wird verwendet)
- die Würze ist noch heiß genug und desinfiziert von allein
Was sind eure Meinungen dazu?
Noch ein Update zu meinem werdenden Kellerbier: Mittels Kühlakkus habe ich
die Würze innerhalb von 5 Stunden auf 20° gebracht. Die Hede habe nach nach
Anleitung dehydriert, anschliessend aber schon mal mit einem Schluck Würze
auf das anstehende Festmahl eingestimmt. Entsprechend war im Gährrohr heute
morgen auch schon ziemlich was los. Die Kräusen haben sich dann im Laufe
des Tages gebildet.
Gerade eben habe ich dann ein paar braune Flecken mit der abgekochten Kelle
abgetragen und mit einem Schnappsglas eine Geschmacksprobe gemacht -
weniger aus Ungeduld, als aus Neugierde über die Transformation der
Grundbestandteile in das fertige Produkt. Nun, was soll ich sagen: die
fleißigen Arbeiter sind hart am Schuften. Die Nase wird von der vollen
Ladung Getreide empfangen und die Zunge erwartet schon eine gute Ladung
Zucker - aber weit gefehlt! Es schmeckt zwar malzig aber die Vordergründige
Süße ist schon weg, bzw. schwebt in einer Wolke darüber. Der Saazer erfüllt
weich den Mundraum und erst ganz am Ende kommt dann der Magnun, langsam
aber Gehaltvoll und noch nach Minuten spürbar. Die Reifung wird ihn wohl
noch etwas bändigen.
In großen und ganzen bin ich erstaunt, was die Hefe in weniger als 24h
geleistet hat. Und geschmacklich scheint es (schließend aus der Erfahrung
des Kit-Bieres) ein richtig leckeres Bier zu werden - wenn man bedenkt das
ich da grade 20° warme, halbvergorene, unkarbonisierte Hefeplörre getrunken
hab! Ich hoffe nur, es kommt keine Infektion oder so was - da habe ich
wirklich noch ein bisschen Paranoia als Anfänger.
Grüße
Peter
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 11.3.2013 um 23:21 |
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Zitat von Hopfenpeter, am 11.3.2013 um
21:19 |
Wie läuft das eigentlich mit dem Abkochen von Windeln, Sputnik-Filtern
usw.? Wenn ich die nach dem Kochen trockne, können die sich doch wieder
"infizieren". Es gibt wohl drei Möglichkeiten:
- unerheblich
- es wird nicht getrocknet (nasses Tuch wird verwendet)
- die Würze ist noch heiß genug und desinfiziert von allein
Was sind eure Meinungen dazu? |
Wahrschinlich
von allem etwas.
Ich zum Beispiel wasche den Sputnik nach dem Brautag ohne Waschmittel in
der Waschmaschine, lasse ihn dann trocknen, lagere ihn trocken, und lasse
ihn am nächsten Brautag vor Verwendung eine Runde im 80°C heißen
Nachgusswasser baden. Da gibt es aber noch zig andere Varianten.
Schau mal, wir hatten das Thema erst gerade hier.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 16 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.3.2013 um 23:23 |
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Richtig, ich sollte vielleicht auch mal die
Suchfunktion bemühen.
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Antwort 17 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 6.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.4.2013 um 17:03 |
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Hallo zusammen!
Ich wollte das Thema dann doch noch einmal mit einer Bilanz abschließen.
Das Bier ist nun seit ca. 6 Wochen in der Kaltreifung. Ca. die Hälfte ist
jedoch schon weg
Alles in allem ist es ein gutes, kerniges Bier geworden. Der Geschmack sagt
mir zu, nur leider ist ein Fehlaroma wahrzunehmen, welches ich jedoch nur
über die Nase wahrnehme. Mir fehlt ein Vergleich um den Geruch zu
definieren, aber es spricht vieles dafür, dass es sich um DMS handelt
(Kochzeit nur 70 Minuten, nicht wirklich stark wallend). Auch Oxidation
wäre eine Möglichkeit, aber der Geruch erinnert mich wenn dann eher an
Gemüse als an „Pappe“. Zudem scheint es, dass der Geruch nach einigen
Schlücken nachlässt und eine feine Hopfennote wahrzunehmen ist. Wie auch
immer, das Bier schmeckt mir sehr gut und entspricht bzgl. Bittere und
Vollmundigkeit doch eigentlich dem, was ich geplant hatte. Aufgrund des
Fehlaromas biete ich das Bier jedoch nur ungern Freunden an (auch wenn die,
die es probiert hatten eher auf den Geschmack geachtet haben und Ihnen das
Bier gefallen hat) und werde es wohl größtenteils selbst verzehren.
Was das Maischen angeht, halte ich Moritz' Dekoktionsverfahren für absolut
anfängertauglich. Vor allem funktioniert es auch mit rudimentärsten
Mitteln. Mit Sicherheit wird meine Brauanlage mit der Zeit wachsen, aber
ich finde es schön zu wissen, dass man auch mit einfachsten Mitteln ein
gutes Bier brauen kann.
In der Zwischenzeit habe ich natürlich aufgerüstet: Malzmühle
(Porkert-Clone), Basismalz- und Hopfenvorrat, diverse Kleinigkeiten, die
einem das Leben erleichtern (Abfüllrohr, Topfisolation usw.). Und es wurde
natürlich weiter gebraut: Nach meinem ersten relativ tockenem, sehr
deutschem Bier wollte ich mich auf den hiesigen heißen Sommer mit dem
berühmten Samba Pale Ale vorbereiten, natürlich die Dekoktionsvariante von
Moritz (hier ein für deine Tipps hier im Forum). Auch der
Whirlpool hat diesmal wunderbar funktioniert. Habe das ganze mit Cascade in
VWH gehopft und mit der S-04 vergoren. Eine gewollte Fruchtbombe als
Kontrast! Dazu wird es wegen einer besser als erwarteten Ausbeute mit 14,9°
STW wohl eher ein Samba Fest-Bier!
Das Bier ist nun seit 5 Tagen in der Kaltreifung. Eine erste Wöchnerin war
schon recht viel versprechend: süß, fruchtig, prickelnd, sanfte Bittere und
vor allem: ein schönes, zitrusartiges Aroma! Keine wahrnehmbaren
Fehlaromen. Ich denke in 2-3 Wochen wird mit dem Verzehr begonnen, denn 1.
Wird der Hopfen schnell nachlassen und dann wird es zu süß und 2. werden
dann meine Vorräte knapp .
Am 1. Mai ist bereits der nächste (Doppel-)Sud geplant.
1. Altbier mit selbst karamellisiertem und bei 170° geröstetem Malz, S-04
(2. Führung), Spalter Select, 12,5°, 32IBU, 2-Maischverfahren
2. Samba Ale, diesmal: weniger Polenta, weniger Cara, mehr Hopfen (diesmal
Saphir oder Perle), nicht mehr als 13° STW
Um die Hopfensorten besser kennenzulernen wollte ich meine Biere alle
erstmal ausschließlich mit VWH und jeweils nur einer Sorte betreiben.
Spricht da was gegen?
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Antwort 18 |
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Board Index > > Maischen > Dekoktion beim ersten Sud wagen? |
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