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Autor: Betreff: Dekoktion beim ersten Sud wagen?
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Hopfenpeter
Beiträge: 61
Registriert: 6.3.2013
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 17:43  
Moin liebe Braugemeinde,

ich möchte mich zu erst einmal beim kompletten Forum bedanken! In den letzten Wochen der Lektüre habe ich hier einen schier unerschöpflichen Fundus an Wissen vorgefunden. Obwohl es in DE im Vergleich zu den USA und anderen Ländern relativ wenig Hobbybrauer gibt, habe ich kein Forum gesehen, indem so viel profundes Fachwissen zu finden ist. Also nochmal Danke an alle, die in den letzten Jahren hier aktiv waren und ihr Wissen und ihre Erfahrung teilen.

Ich selbst bin zwar aus Nord-Deutschland, wohne aber seit einigen Jahren in Süditalien. Hobbybrauer und Mikrobrauereien gibt es hier recht viele, dadurch bin ich auch erst ans Selbstbrauen gekommen...genauer gesagt hat meine Freundin mir ein Bierset samt Gärbottich usw. geschenkt, ohne zu wissen, was sie damit angerichtet hat :-). Meine ersten 20 Liter Coopers Pilsener (mit Malzextrakt statt Zucker und etwas frischen Saazer aufgewertet) kommt morgen in die Kaltlagerung.

Das Kit war zwar gut um einzusteigen, da nicht soviel Equipment notwendig ist und man schonmal weiß, wie denn so eine fertige Würze riecht und schmeckt. Außerdem macht man sich mit der Gärung und allem Drumherum vertraut und übt sich in der wichtigsten Tugend des Brauers - der Geduld. So habe ich es trotz aller Mühe geschafft auch beim 1. Mal nicht zu früh abzufüllen, sondern habe brav gewartet, bis das SG (hab im Moment nur eine Spindel, die das spez. Gewicht misst) 3 Tage stabil war und Ruhe im Gäreimer herrschte. Somit konnte ich auch nach den Abschlauchen vom oben ein bereits recht klares Jungbier abfüllen.

Aber natürlich will ich mich nicht mit Kits zufrieden geben, sondern selbst entscheiden, wie mein Bier schmecken soll. Und so hat es nicht lange gedauert, bis ich mir mit rudimentären Mitteln (dank der vielen Hilfreichen Tipps hier im Forum) soweit ausgerüstet habe um meine erste Maische anzusetzen. Die Rohstoffe sind dann auch heute angekommen, am Sonntag kann also der erste Sud gebraut werden (dabei werde ich das erste Pilsener öffnen, natürlich nur um zu sehen, ob alles seinen Gang gelaufen ist, daher auch nur die Probe in der PET-Flasche).

Das ist meine Ausrüstung:

- recht ordentlicher Gasherd
- 30L-Alutopf als Sudpfanne/zum Hopfenkochen
- Campingkühlbox ca. 25L als Maischebottich
- 50L Läuterbottich (Eimer für die Weinherstellung mit Hahn und Panzerschlauch versehen)
- 25L Gärbottich mit Gärröhrchen
- div. Silikonschläuche

Für alles zusammen habe ich ca. 70€ ausgegeben. Das Malz habe ich bereits geschrotet bestellt.

Mein erstes Bier wird ein an ein Kölsch angelehntes Kellerbier. Da das erste mal beim allem mit etwas Nervosität einhergeht würde ich mir gern mein Vorhaben von euch absegnen lassen :)

4.3kg Pima
400g Müma

Kochzeit: 70min
13g Magnum 70min
20g Saaz Aroma

Bei der Hefe habe ich mich nach all den Berichten im Forum für die Notti entschieden, da diese wohl sehr handzahm ist und gute Ergebnisse liefert.

Für das Maischen selbst bin ich noch unschlüssig und wäre für eine Entscheidungshilfe eurerseits sehr dankbar. Ich werde auf jedenfall mittels Infusion meine Rasten fahren. Ich bin aber sehr geneigt eine Dekoktion zu machen. Hier mein Plan:

Einmaischen 10l bei 64° = 57° für 10min
Infusion 3,3l bei 98° = 65° für 30min
Dann 6l Dickmaische ziehen, verzuckern und 10 min kochen, anschließend zubrühen
ergibt 75°
Diese halten bis Jodnormal und dann entweder mit Dünnmaische oder Infusion auf 78°.
Dann kommt alles in den Läuterbottich und nach 10 min beginne ich mit dem Abmaischen. Am Ende sollten etwa 22L Würze mit 11,6° Stammwürze und 25 IBU auskommen.

Ich könnte auch alles direkt mit Infusion machen, aber irgendwie habe ich Lust auf Dekoktion - ich verwende ja auch keine Caramalze. Ich stehe sehr auf böhmisches Pilsner, vielleicht liegt es auch daran.
Wenn ihr der Meinung seid, dass das für einen Anfänger wie mich nichts ist, weil vielleicht etwas Unvorhergesehenes passieren kann, werde ich meine Meinung wohl ändern.

Ich sehe gerade, dass ich hier schon einen halben Roman geschrieben habe...also Schluss jetzt und freue mich auf Antworten ;)
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 17:57  
Hi und willkommen im Club,

du steigst direkt vom Extraktbrauen um zur Dekoktion. An deiner Stelle würde ich das nicht tun, sondern meinen ganz persönlichen Brauprozess routinieren bzw. so lange verbessern, bis der Brautag mit einer banalen Infusion ohne größere Katastrophen abläuft.

Wenn du mit dem Ablauf soweit vertraut bist, daß du nichts vergisst, dann würde ich mir Gedanken um besondere Maischverfahren machen, wie Dekoktion oder Herrmann-Verfahren.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 17:58  
Erstmal: Herzlich willkommen!

Auch wenn es absolut unüblich sein dürfte, mit Dekoktion anzufangen: Wenn man sich schon so viel angelesen hat und so viel Wissen hat, wie Dein erstes Posting erkennen lässt: Warum nicht?
Mein allererster Sud war ebenfalls eine Zweimaisch-Dekoktion, mit dem Ergebnis, dass ich fast nie mehr etwas anderes gemacht habe...

Zu Deinem Plan konkret: Ja, das wird so hinhauen. Ich habe gerade die Volumina/Temperaturen nachgerechnet, stimmt alles perfekt! :thumbsup:

Nur zwei Anmerkungen:
  • Mit Dickmaische auf 75°C bekommst Du einen tendenziell niedrigen Endvergärgrad, d.h. ein eher süßliches, vollmundiges Bier. Wenn das der Plan ist, warum nicht. Ansonsten habe ich zur Konsistenz der Kochmaischen hier schon einiges geschrieben, und auch ein m.E. super-einfaches Zweimaischverfahren genannte, dass m.E. durchaus anfängertauglich wäre.
  • Von der 75°C-Rast noch auf 78°C erhöhen kannst Du Dir m.E. schenken. Warte einfach bis jodnormal, und maische dann ab! Das mache ich auch immer so.
Edit: Dann kann auch Dein Hauptguss größer ausfallen, wenn Du hinterher nicht nochmal Wasser zubrühst. Du kannst ruhig auf (bis zu) 20 l Hauptguss gehen (Einmaischwasser und erste Zubrühung). Das passt dann immer noch in Deine Gefäße.

Viel Erfolg, und vor allem viel Spaß dabei!

Moritz


[Editiert am 6.3.2013 um 18:07 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 18:06  
Bei meinem ersten mal Brauen hab ich auch Dekoktion gemacht, allerdings viel einfacher.. das Bier war zwar nicht wirklich lecker, aber man lernt was.. :)

Viel Spaß,
Dale.
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 18:10  
Noch ein Nachtrag:
22 Liter Bier in einem 25 l-Gärbottich ist schon verdammt eng, noch dazu obergärig. Da werden Dir wohl die Kräusen entgegenkriechen. Obergärig sollte man ca. 1/3 Platz im Botiich lassen. Schau, doch, ob Du irgendwo z.B. einen 30 l-Eimer (Hobbock) bekommst.

Moritz


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Hopfenpeter
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 18:35  
Vielen Dank für die sehr schnellen Antworten! Ich liebe es (nicht ironisch gemeint), wenn man gleich zwei Antworten bekommt, die sich gegensätzlich wiedersprechen und doch beide völlig richtig sind :thumbsup:

@Moritz: Ich hatte beim Schreiben des Posts schon fast mit einer Antwort von dir gerechnet - aber so schnell! ;)
Ich hätte ganz gern ein ausgewogenes Sommerbier aber natürlich nicht zu vollmundig. Vielleicht werde ich es tatsächlich mit deinem Verfahren Probieren, aber vielleicht eher mit 17l, da ich mir die Kühlbox sonst subjektiv zu voll wird. Um zu sehen, ob ich es richtig verstanden habe. Für meinen Fall bedeutet das:

Einmaischen in der Sudpfanne bei 17l bei 61° ergibt 57°
Nach 10 Minuten Dünnmaische abziehen und in die Kühlbox. Es braucht mind. 4,3l Dickmaische um anschließend auf 65° zu kommen.
Danach mind. 8,5l Dünnmaische in die Sudpfanne ergibt 75° bis Jodnormal und dann direkt abläutern.
Klingt nicht allzu kompliziert. Nur zwei Fragen habe ich noch:
Ich habe mal Testweise 10l 75° warmes Wasser für eine Stunde in die vorgewärmte Kühlbox buchsiert und in eine warme Decke gehüllt. Nach 60 Minuten hatte ich 5° weniger. Während ich nun meine Kochmaische in der Sudpfanne habe, ist es ratsam die Temp in der Kühlbox zu kontrollieren und ggf. mit heißem Wasser nachzuhelfen?
Moritz, wie lange lässt du die Maische in der Maltoserast beisammen, bevor du die Dünnmaische abziehst? Ich hätte jetzt mal so 30min veranlagt.

@Dale Wie hast du denn deine Dekoktion gemacht und was war an dem Bier nicht in Ordnung. Lag der Fehlgeschmack am Maischverfahren?
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Hopfenpeter
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 18:40  

Zitat von Bierjunge, am 6.3.2013 um 18:10
Noch ein Nachtrag:
22 Liter Bier in einem 25 l-Gärbottich ist schon verdammt eng, noch dazu obergärig. Da werden Dir wohl die Kräusen entgegenkriechen. Obergärig sollte man ca. 1/3 Platz im Botiich lassen. Schau, doch, ob Du irgendwo z.B. einen 30 l-Eimer (Hobbock) bekommst.


Naja, zwei Liter Würze kommen in den Kühlschrank zum Nachspeisen, dann sinds noch 20L. Ich werde auch nur bei 16-18° vergären. Oder sollte ich lieber im Läuterbottich vergären (50L). Den kann allerdings nicht luftdicht verschliessen.
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2013 um 19:13  

Zitat von Hopfenpeter, am 6.3.2013 um 18:35
Moritz, wie lange lässt du die Maische in der Maltoserast beisammen, bevor du die Dünnmaische abziehst? Ich hätte jetzt mal so 30min veranlagt.

Eigentlich immer nur so um die 15 min, bis es sich soweit entmischt hat, dass man Dünnmaische abschöpfen kann.
Je nachdem wie lange dann das Aufheizen dauert und wie lange man kocht, komme ich dann bis zum Zubrühen auf Verzuckerungstemperatur auf eine Bottichrast von 45 bis 60 Minuten. Das langt. Hier gibt es auch noch einen alten Thread zum Thema.

Moritz


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Hopfenpeter
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smilies/smile.gif erstellt am: 10.3.2013 um 20:38  
Heute war es dann also soweit. Nach dem Frühstück ging es los. Alles lief eigentlich ganz gut. Wie von Moritz vorgeschlagen habe ich auf Eiweißrast eingemaischt und anschließend die Dickmaische gezogen. Diese dann verzuckert, gekocht und zugebrüht. Die Menge der Kochmaische war sehr rob abgeschätzt, ich bin aber trotzdem beim Zurückbrühen bei exakt 65° gelandet!
Anschließend habe ich die Dünnmaische gezogen und bin nach dem Kochen wieder ziemlich genau bei 74° gelandet: optimal!!
Nach 15 Minuten Zuckerrast hab ich dann die Jodprobe gemacht und siehe da: keine Verfärbung. Also auf zum Abmaischen.
Das Läutern mit dem Panzerschlauch hat perfekt funktioniert! Es hat sich eine schöne, fette Treberschicht gebildet und nach 2 Litern kam klare Würze. Mit dem berechneten Nachguss habe ich dann meinen Topf fast voll gehabt und dann gings ans Hopfenkochen. Hier kam nun der Teil, wo es nicht 100% perfekt gelaufen ist. Ich habe den Whirpool gemacht nur leider waberte die Würze selbst nach 20 Minuten noch ziemlich rum, es hat sich also nicht der gewünschte Effekt des Whilpools eingestellt. Dummerweise hatte ich auch kein Filtertuch vorgekocht, also wurde nur mit dem Hopfenseier samt Edelstahl-Schwamm gefiltert. Natürlich ist dadurch die Würze noch ziemlich trüb, aber ich hoffe, dass sich die Meisten Trubteile nach der Gährung unten absetzen, so dass ich beim Abschlauchen dann doch ein EINIGERMAẞEN klares Jungbier erhalte. Im Endeffekt geht es mir ja auch mehr um den Geschmack als um die Optik.
Eine weitere Überraschung gab es bei der Extraktmessung: 15,5° Stammwürze! :o
Nach dem Seiern hatte ich allerdings auch nur 19l Würze, also hab ich dann noch mit Wasser verdünnt um auf die angepeilten 22 Liter zu kommen und siehe da: jetzt sind es 12.6°. Zwar immer noch mehr als geplant, aber besser so als umgekehrt. Mein Verfahren mit der Dekoktion scheint also eine recht gute Ausbeute zu erzeugen!
Die 2 Liter Speise habe ich übrigens noch mit 15,5° abgefüllt (da möglichst heiß wegen den Bazillen). Wie ist es nun mit der Speiseberechnung? Es sollte da doch eigentlich keine Probleme geben, wenn ich die Stammwürze von 15.5° und den gemessenen Restextrakt des 12.6° Jungbieres verwende?

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner ersten Vollmaische. Es hat viel Spaß gemacht und auch wenn das Ergebnis nicht der Hammer wird (obwohl ich eigentlich optimistisch bin), so habe ich doch viel gelernt.

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mein Kit-Pilsener gekostet. Karbonisierung und Schaum sind perekt und das Bier ist sehr klar! Leider haut mich der Geschmack jetzt nicht vom Hocker. Könnte glatt als Kaufbier durchgehen. Obwohl ich noch frischen Saazer zugefügt hatte, ist der Hopfengeschmack doch eher dezent. Aber bald haben wir hier 30°+ und dafür ist das Bier sicher gut - und den Mädels wird es wohl auch gefallen :D
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 10.3.2013 um 20:43  
Hört sich sehr gut an, Gratulation!
Wenn das mit dem Whirlpool nicht klappt, kannst Du die ganze Sache auch einfach durch einen Sputnik Filter laufen lassen, da bekommst Du auch sehr klare Würze.

Wegen der Speise: Du müsstest dann halt den Vergärungsgrad berechnen und dementsprechend auf die Speisemenge umrechnen.
Oder halt doch mit Zucker arbeiten und die Speise mitvergären lassen.

Stefan
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 10.3.2013 um 21:10  
Hallöle,

ne, deine Speise passt schon, im schlimmsten Fall hast du dann ein paar Zehntel mehr Prozent - was zu vernachlässigen ist.

Zum Thema Whirlpool: Ich mache nie einen: Ich lasse die Würze eine gute dreiviertel stunde einfach stehen, dann setzt sich das Ganze von alleine ganz sauber bretthart unten ab. Die Würze dunkelt allerdings dabei nach - das heißt ein Kükenhelles bekommt man damit nicht, eher schön golden.

Herzlichen Glückwunsch zur ersten Dekoktion.

Da das ja eigentlich das erste Brauverfahren war und die Infusion sich aus den gut gelösten Malzen erst später kristallisierte, hast du praktisch an der Basis angefangen. :thumbup:
Allerdings muss ich dir auch sagen, dass ich mittlerweilen kaum noch Biere mit der Dekoktion mache, da mir vor allem der Zeit/Gasaufwand im Vergleich zur erzielten Geschmacksverbesserung einfach zu minimal geworden ist.

Grüeßele
Holger


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mzone
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 07:48  
Zum Thema Whirlpool, ich hatt zu beginn auch Probleme.
Aber eigentlich ist es ganz einfach. Brauchst nur zwei dinge zu befolgen,
1. Der Maischekessel muss Isoliert sein.
2. Nach dem andrehen unbedingt deckel drauf und 15min warten. Ansonsen hört die Konvektion nicht auf.
Dann nur noch von der Seite abziehen. So kannst di die Würze ohne Sputnik direkt in den Gärbehelter laufen lassen.

Gruss
Michael
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 09:43  
Wieso isoliert? In meinem normalen Kochtopf ging das ganz wunderbar..

Grüße,
Dale..
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mzone
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 10:11  
Wenn man den Topf Isoliert hört die Konvektion schneller auf.

Gruss
Michael
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 11:02  

Zitat von Hopfenpeter, am 6.3.2013 um 18:35

@Dale Wie hast du denn deine Dekoktion gemacht und was war an dem Bier nicht in Ordnung. Lag der Fehlgeschmack am Maischverfahren?


Oh, übersehen. Glaube nicht, dass es am Maischverfahren lag, eher daran, dass die 3068 als Hefe für ein Weizen-Doppelbock unter Umständen einfach nicht so die richtige Wahl war.. :) Genau zuordnen kann ich das aber natürlich nicht.

Wegen der Konvektion: Deckel drauf ist auf jeden Fall ne gute Sache.. :) Meinen Kochtopf werd ich deswegen nicht isolieren..

Grüße,
Dale.
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Hopfenpeter
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 21:19  
Moin zusammen!

Der Grund für die Konvektionen ist sicherlich der Topf - ein hauchdünnes Alugrab für 'nen Zehner. Dies ist mein erster Sud ich habe nicht das Geld sofort in Profiausrüstung zu investieren - man weiß ja auch gar nicht, ob das Hobby auf Dauer betrieben wird - obwohl ich mir mittlerweile ziemlich sicher bin, dass das der Fall sein wird... Jedenfalls scheint der Sputnik-Filter für mich im Moment die beste==günstigste Lösung zu sein. Werd mir einen mitnehmen, wenn ich im April in DE bin und davor muss halt die Windel reichen.

Wie läuft das eigentlich mit dem Abkochen von Windeln, Sputnik-Filtern usw.? Wenn ich die nach dem Kochen trockne, können die sich doch wieder "infizieren". Es gibt wohl drei Möglichkeiten:

  • unerheblich

  • es wird nicht getrocknet (nasses Tuch wird verwendet)

  • die Würze ist noch heiß genug und desinfiziert von allein



Was sind eure Meinungen dazu?

Noch ein Update zu meinem werdenden Kellerbier: Mittels Kühlakkus habe ich die Würze innerhalb von 5 Stunden auf 20° gebracht. Die Hede habe nach nach Anleitung dehydriert, anschliessend aber schon mal mit einem Schluck Würze auf das anstehende Festmahl eingestimmt. Entsprechend war im Gährrohr heute morgen auch schon ziemlich was los. Die Kräusen haben sich dann im Laufe des Tages gebildet.

Gerade eben habe ich dann ein paar braune Flecken mit der abgekochten Kelle abgetragen und mit einem Schnappsglas eine Geschmacksprobe gemacht - weniger aus Ungeduld, als aus Neugierde über die Transformation der Grundbestandteile in das fertige Produkt. Nun, was soll ich sagen: die fleißigen Arbeiter sind hart am Schuften. Die Nase wird von der vollen Ladung Getreide empfangen und die Zunge erwartet schon eine gute Ladung Zucker - aber weit gefehlt! Es schmeckt zwar malzig aber die Vordergründige Süße ist schon weg, bzw. schwebt in einer Wolke darüber. Der Saazer erfüllt weich den Mundraum und erst ganz am Ende kommt dann der Magnun, langsam aber Gehaltvoll und noch nach Minuten spürbar. Die Reifung wird ihn wohl noch etwas bändigen.
In großen und ganzen bin ich erstaunt, was die Hefe in weniger als 24h geleistet hat. Und geschmacklich scheint es (schließend aus der Erfahrung des Kit-Bieres) ein richtig leckeres Bier zu werden - wenn man bedenkt das ich da grade 20° warme, halbvergorene, unkarbonisierte Hefeplörre getrunken hab! Ich hoffe nur, es kommt keine Infektion oder so was - da habe ich wirklich noch ein bisschen Paranoia als Anfänger.

Grüße

Peter
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 23:21  

Zitat von Hopfenpeter, am 11.3.2013 um 21:19

Wie läuft das eigentlich mit dem Abkochen von Windeln, Sputnik-Filtern usw.? Wenn ich die nach dem Kochen trockne, können die sich doch wieder "infizieren". Es gibt wohl drei Möglichkeiten:
  • unerheblich

  • es wird nicht getrocknet (nasses Tuch wird verwendet)

  • die Würze ist noch heiß genug und desinfiziert von allein

Was sind eure Meinungen dazu?

Wahrschinlich von allem etwas.

Ich zum Beispiel wasche den Sputnik nach dem Brautag ohne Waschmittel in der Waschmaschine, lasse ihn dann trocknen, lagere ihn trocken, und lasse ihn am nächsten Brautag vor Verwendung eine Runde im 80°C heißen Nachgusswasser baden. Da gibt es aber noch zig andere Varianten.

Schau mal, wir hatten das Thema erst gerade hier.

Moritz


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Hopfenpeter
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 23:23  
:redhead: Richtig, ich sollte vielleicht auch mal die Suchfunktion bemühen.
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Hopfenpeter
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smilies/smile.gif erstellt am: 29.4.2013 um 17:03  
Hallo zusammen!

Ich wollte das Thema dann doch noch einmal mit einer Bilanz abschließen. Das Bier ist nun seit ca. 6 Wochen in der Kaltreifung. Ca. die Hälfte ist jedoch schon weg :redhead:
Alles in allem ist es ein gutes, kerniges Bier geworden. Der Geschmack sagt mir zu, nur leider ist ein Fehlaroma wahrzunehmen, welches ich jedoch nur über die Nase wahrnehme. Mir fehlt ein Vergleich um den Geruch zu definieren, aber es spricht vieles dafür, dass es sich um DMS handelt (Kochzeit nur 70 Minuten, nicht wirklich stark wallend). Auch Oxidation wäre eine Möglichkeit, aber der Geruch erinnert mich wenn dann eher an Gemüse als an „Pappe“. Zudem scheint es, dass der Geruch nach einigen Schlücken nachlässt und eine feine Hopfennote wahrzunehmen ist. Wie auch immer, das Bier schmeckt mir sehr gut und entspricht bzgl. Bittere und Vollmundigkeit doch eigentlich dem, was ich geplant hatte. Aufgrund des Fehlaromas biete ich das Bier jedoch nur ungern Freunden an (auch wenn die, die es probiert hatten eher auf den Geschmack geachtet haben und Ihnen das Bier gefallen hat) und werde es wohl größtenteils selbst verzehren.

Was das Maischen angeht, halte ich Moritz' Dekoktionsverfahren für absolut anfängertauglich. Vor allem funktioniert es auch mit rudimentärsten Mitteln. Mit Sicherheit wird meine Brauanlage mit der Zeit wachsen, aber ich finde es schön zu wissen, dass man auch mit einfachsten Mitteln ein gutes Bier brauen kann.

In der Zwischenzeit habe ich natürlich aufgerüstet: Malzmühle (Porkert-Clone), Basismalz- und Hopfenvorrat, diverse Kleinigkeiten, die einem das Leben erleichtern (Abfüllrohr, Topfisolation usw.). Und es wurde natürlich weiter gebraut: Nach meinem ersten relativ tockenem, sehr deutschem Bier wollte ich mich auf den hiesigen heißen Sommer mit dem berühmten Samba Pale Ale vorbereiten, natürlich die Dekoktionsvariante von Moritz (hier ein :pray: für deine Tipps hier im Forum). Auch der Whirlpool hat diesmal wunderbar funktioniert. Habe das ganze mit Cascade in VWH gehopft und mit der S-04 vergoren. Eine gewollte Fruchtbombe als Kontrast! Dazu wird es wegen einer besser als erwarteten Ausbeute mit 14,9° STW wohl eher ein Samba Fest-Bier!
Das Bier ist nun seit 5 Tagen in der Kaltreifung. Eine erste Wöchnerin war schon recht viel versprechend: süß, fruchtig, prickelnd, sanfte Bittere und vor allem: ein schönes, zitrusartiges Aroma! Keine wahrnehmbaren Fehlaromen. Ich denke in 2-3 Wochen wird mit dem Verzehr begonnen, denn 1. Wird der Hopfen schnell nachlassen und dann wird es zu süß und 2. werden dann meine Vorräte knapp :thumbdown: .

Am 1. Mai ist bereits der nächste (Doppel-)Sud geplant.

1. Altbier mit selbst karamellisiertem und bei 170° geröstetem Malz, S-04 (2. Führung), Spalter Select, 12,5°, 32IBU, 2-Maischverfahren
2. Samba Ale, diesmal: weniger Polenta, weniger Cara, mehr Hopfen (diesmal Saphir oder Perle), nicht mehr als 13° STW

Um die Hopfensorten besser kennenzulernen wollte ich meine Biere alle erstmal ausschließlich mit VWH und jeweils nur einer Sorte betreiben. Spricht da was gegen?
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