Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 20:36 |
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Hallo,
nach nunmehr 5 Suden ( a ca. 40 - 45L ) haben wir ein klein wenig Routine
in unser Brauen gebracht.
Vieles klappt jetzt besser als beim ersten mal, aber einiges ist noch
verbesserungswürdig.
Zum Läutern benutzen wir einen 60 Liter Edelstahltopf mit Auslaufhahn.
Als Läuterblech dient uns ein Edelstahllochblech mit 3mm Löchern.
In diesen Topf mit ca. 41cm Durchmesser kamen bisher immer ca. 8,5 bis 9kg
Schüttung.
Der Treber Kuchen ist geschätzte 12cm dick.
Was uns auffällt ist das nach dem Einfüllen der Maische es sehr lange
dauert bis die Würze einigermassen
klar abläuft.
Wir haben es bisher so gemacht das wir den Auslaufhahn ein wenig öffneten
weil bei voller Öffnung die
Würze sonst nur so durchrauschte.
Aber auch mit dem spärlichen Durchlauf dauert es geschätzt eine Stunde (mit
ständigen wie draufschütten
der durchgelaufenen noch trüben Würze) bis die ablaufende Würze
einigermassen klar ist, manchmal sogar noch länger.
und dann muss halt noch alles durchlaufen......
Ich habe dann mal den Versuch gemacht und nach Einbringen der Maische den
Ablauf des Läuterbottichs ca. 15min verschlossen
gelassen, aber das half auch nicht wirklich.
Habt ihr Tips für mich ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.4.2013 um 21:25 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 20:41 |
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Ihr könntet (falls nicht geschehen) das Malz vor dem Schroten
konditionieren, dann bleiben die Spelzen besser erhalten und es läuft
erfahrungsgemäß schneller klar.
Grüße, der saarmoench
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 20:42 |
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Hmmm! Da gibt es natürlich jetzt zig Fehlermöglichkeiten bzw. -quellen:
3 mm Löcher sind jetzt für mich schon etwas groß, wenn man bedenkt, dass
die Schlitze im Original-Läuterblech gerade mal 1 mm groß sind.
Trübe Würze könnte auch noch Stärkereste in der Würze bedeuten, was auf
eine unzureichende Verzuckerung - Jodprobe?? - hinweisen könnte.
Gleiches gilt, wenn ihr über 80 Grad gefeuert habt, da fallen dann auch
Stärken noch mal raus, die quasi zerkocht werden
Und natürlich die Frage nach der Schrotqualität - wenn ihr sehr fein
schrotet, und keine ausreichende Spelzen habt, dann trübt das die Würze und
es dauert natürlich ewig bis es einigermaßen klar läuft.
Hast du mal ein Bild von deinem Läuterblech, nebst Läuterbottich - damit
würde es sich leichter urteilen.
Grüßele
Holger
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 20:49 |
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Was bedeutet "konditionieren" ?
Trotz der 3mm Löcher kommen kaum Körner oder Spelzen hindurch, nur beim
Einfüllen ein paar wenige.
An das Auflegen einer Art "Gazestoff", nur mal zum Testen, hatten wir auch
schon gedacht.
Ich befürchte aber das es nichts bringen wird weil doch der Treberkuchen
selbst der Filter ist wenn ich es recht
verstanden habe und nicht das Lochblech. Aber probieren geht über
studieren.
Das mit den über 80 Grad kann ich zumindest für den letzten Sud
ausschliessen.
Geschrotet wurde mit der Mattmill Klassik (ein Geschenk zu meinem
50zigsten) mit 1,5mm Einstellung.
Jopdprobe war immer normal.
Wie lange dauert denn das Läutern bei euch so ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.4.2013 um 20:52 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 20:59 |
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Also Konditionieren, bedeutet, dass du das Malz anfeuchtest, bevor du das
Malz schroten tust, damit vermeidet man einen zu hohen Pulveranteil.
Das hat sich aber erledigt, wenn du eine MattMill hast,
Wenn du eine gute Jodprobe hast, dann liegt es meiner Meinung nach zu 99%
an deinem Läuterblech.
Also nur zum Vergleich:
Ich habe einen Original Senkboden in der Größe von ungefähr 50 x 50 cm <<<<hier bei meiner Brauerei zu sehen
>>>>
Ich maische 21 kg Malz ein bei knapp 80 Liter Maische. Diese sind in ca 60
min klar durchgeläutert und bringen dann ca 130 Liter bei 12 bis %
Alles klar?? Die meisten, die hier Probleme haben mit dem Läutern, haben
auch irgendwelche Lochbleche o.ä. Ich halte davon nichts. Leider sind die
senkbodenteile recht teuer. Bei Ebay verlangt einer für große Teile 300
Steine. Evtl kannst du dich mit jemanden zusammentun.
Grüßele
Holger ____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:13 |
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Ok, ich werde das mit einer Art Gazestoff mal testen welcher dann so 1mm
"Maschen" hat.
Das dürfte einem Boden mit 1mm Schlitzen zumindest nahe kommen.
Was mir noch so einfällt ist das die Maische nach dem Einfüllen bzw. das
Schrot in der Maische nicht
gleich zu Boden sinkt sondern zumindest ein Teil wie in einer Suppe umher
schwimmt.
Ich weiss nicht ob das immer so ist weil ich ja bisher wenig Erfahrung
sammeln konnte.
Erst nach geraumer Zeit sinken alle Schrotbestandteile irgendwann zu
Boden.
Bis dahin muss ich schon viel durchgelaufene Würze wieder oben
aufgiessen.
Soll ich nach dem Einbringen der Maische vielleicht erstmal lange warten
bevor ich Würze ablaufen lasse ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.4.2013 um 21:26 von BerndH]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:26 |
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Hm! Hm! Hm! Gazestoff 1 mm. Ich könnte mir vorstellen, dass du damit das
Problem bekommen könntest, dass du dann zu dicht wirst und das Läutern ewig
dauert.
Probiere es aus, aber behalte im Hinterkopf, dass du dann vielleicht ein
Zeitproblem bekommen könntest.
Wenn du mal testen möchtest, ob es an den Löchern liegen könnte, dann würde
ich dir ein kleines Experiment vorschlagen:
Ich habe damals zwei 30 Liter Eimer genommen (1991) und dann mít einer
Proxxon oder Dremel den Boden des Eimers mit 1,5 mm Löchern traktiert (ein
paar hundert) Dann habe ich zwei Holzleisten über den unversehrten Eimer
gelegt und den durchlöcherten draufgestellt und dann einen Probesud
reingekippt. Die Würze lief natürlich erst mal trüb, dann habe ich
umgeschüttet und siehe da - es ging klar ab.Gut, es ist nicht gut, dass die
Würze so frei rumtropft, wegen der Oxidation, aber das ist ja jetzt für die
technische Seite erst Mal egal. Die Kosten beliefen sich damals
(Minibohrmaschine vorhanden) auf weniger als 10 Euro. Damit habe ich
jahrelang geläutert, bevor ich dann in die 1 hl Klasse aufgestiegen bin.
Ich empfehle das hier weiter. Viele stehen auch auf den Panzerschlauch, da
bin ich aber total unerfahren.
Gutes Gelingen!!
Grüßele
Holger
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:32 |
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Danke Holger !
Wenn es an dem Lochblech liegen sollte wäre ich doch "dolle traurig" denn
es ist sehr stabil und recht teuer gewesen.
Auf die 3mm Lochgrösse bin ich durch Selbstversuche mit einer Schaumkelle
gekommen.
Mit dieser hob ich aus der Maische den Treber heraus und der blieb
praktisch komplett auf der Schaumkelle liegen und
die Würze lief durch die Löcher der Schaumkelle ab. Die Löcher hatten
4mm.
Ich zog einen "Sicherheitsmillimeter" ab und kam auf meine 3mm.
Bei 1 oder 1,5mm Löchern hatte ich bedürchtet das sich diese schnell
zusetzen könnten.
Auf jeden Fall ist das Läutern bislang der mit Abstand bei uns
zeitaufwändigste Arbeitschritt und das will ich verbessern.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.4.2013 um 21:33 von BerndH]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:42 |
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Denke ich!!
Suche mal im Forum nach "Anton", der baut gerade einen
original-Läuterbottich nach - der hatte bei seiner 300 liter Anlage genau
das gleiche Problem: Das Läutern dauerte bei dem 4 Stunden. Das Problem:
Die Würze kühlt aus, zuviel Sauerstoffkontakt, etc. nur NAchteile!! und die
Zeit raubt einen den Nerv!!
Daher würde ich einfach Versuche machen. Das Problem ist einfach die
Durchsatzfläche. Es ist eben ein Unterschied ob ich lauter 3mm Löcher in
ein Blech klopfe oder ob ich viele 1mm Schlitze habe. Flächenmäßig ist der
Durchsatz in etwa gleich, aber der Vorteil beim Senkboden ist einfach, dass
man einen großen Durchsatz hat UND kleine "Löcher"
Evtl schaust du mal unter <mattmill läuterblech> noch nach
Grüßele
holger
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:44 |
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Moin Bernd, Moin Holger; Nabend zusammen,
als Ergänzung zu Holgers Ausführungen betreffend Lochbleche als Läuterboden
kann ich sagen das mein Lochblech prima funktioniert. Allerdings hat es
Löcher von 1mm Durchmesser.
Edith: 'schuldigung; Hab erst jetzt nachgemessen; Nicht 1mm, sondern
1,5mm.
Schltze anstelle von runden Löchern mögen etwas effektiver sein, was die
Durchlaufgeschwindigkeit bzw. den Druckverlust angeht, aber sauber Läutern
geht auch mit Lochblech.
Ich würd' Holger aber hinsichtlich des Durchmessers von 3mm definitiv Recht
geben; Das wird zu gross sein. Bevor ein 3mm-Loch ordentlich mit Spelzen
verlegt ist, wird es dauern. Zum Vergleich: Meine Maische (nix
konditioniert, einmal durch die Matt gedreht) von 50l Gesamtvolumen braucht
so etwa 3, manchmal knapp 4Liter "Rückfluss" bevor mir die Würze klar
genug ist. Diese Menge ist in ein paar Minuten durch. Ich warte allerdings
auch nicht bis die Würze "glanzfein" abläuft. In etwa wie ein gut
sedimentiertes fertiges Bier, durchsichtig aber nicht klar; Das ist mir
sauber genug.
Gruß Braufux
[Editiert am 20.4.2013 um 21:50 von Braufux]
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:48 |
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Von 3 oder 4 Litern kann ich nur träumen
Bei mir sind es eher 30 oder 40 Liter die ich oben wieder drauf kippe bis
es (einigermassen) klar abläuft.
Immerhin erziele ich so eine sehr hohe Sudhausausbeute.
Das nächste mal kommt erstmal ein Gazegewebe oben auf das Lochblech.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.4.2013 um 21:49 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2013 um 21:52 |
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Moin Bernd,
ich musste mich grad in dem obigen Posting korrigieren was den
Lochdurchmesser angeht; Nicht das du jetzt 1mm-Lochblech bestellst und ICH
bin schuld
Braufux aka Markus ____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2013 um 22:18 |
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Ich denke, dass die Lochgröße nicht entscheidend ist. Ich vermute das
Problem eher in der nicht vorhandenen Läuterruhe. Vor dem Läutern fülle ich
meine Oskartonne (1,5mm Lochgröße) voll und warte 10', dann erst drehe ich
den Hahn auf und lasse zwei oder vier Liter mit wenig Schmackes vorschießen
und gebe sie wieder obendrauf. Dann aber läuft es bei mir wie bei Braufux,
nicht supergeklärt, aber durchaus auch nicht mehr mehlig.
Meine Theorie dazu: die Mehlbestandteile sinken während der Läuterruhe zu
Boden, ähnlich wie die Hefe nach der NG, die Treberschicht setzt sich
oberhalb der Löcher und bildet den Filter und erst dann läutert es sich
einigermaßen klar.
Achim
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2013 um 22:41 |
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Läuterruhe für die MAISCHE??? So weit kommt's noch!!
Der einzige der während des Läuterns ruht bin ich
Nabend Achim erstmal,
im Ernst, bei mir gibt's keine explizite Läuterruhe. Abmaischen, Kessel mit
dem ersten Liter Nachguss spülen und los geht's. Da hat die Maische
allenfalls ein, zwei Minuten Zeit sich zur Ruhe zu begeben.
Ich bleib bei der Durchmesser-zu-gross-Theorie
Gute Nacht zusammen
Braufux ____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2013 um 22:57 |
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Ich mach immer 20 Minuten Läuterruhe (und die Maische macht mit), bevor es
ans Abläutern geht.
Vorteil: der Treber sinkt ab ohne angesaugt zu werden, bildet ein
durchlässiges Filterbett und das Läutern geht danach schneller und die
Würze läuft früher klar. Wichtig: der Läuterbottich sollte absolut eben und
gerade stehen, damit sich keine Kanäle an den Seiten bilden können.
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 00:35 |
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Hallo Bernd,
ich habe auch einen gelochten Läuterboden und in etwa Dein Problem gehabt.
Ich habe mir nun im Baumarkt Aluminium Fliegengitter geholt und auf dem
Boden befestigt, jetzt geht's besser, aber die Läuterruhe ist auch schon
wichtig, ich warte immer ca. 10 Minuten und stelle meine Pumpe auf etwa 30
Hertz.
Das Konditionieren um 2% Feuchte bringt auch noch einiges.
Viel Spaß, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 07:36 |
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Ich finde es toll das ihr mir so gute Tips gebt. Hier macht es echt Spaß
dazu zu lernen.
Einen möglichen Fehler habe ich zwischenzeitlich selber ausgemacht.
Wir haben das Nachgusswasser bzw. die noch trübe durchgelaufene Würze beim
Aufgiessen teilweise vorsichtig an der Bottichwandung
entlang nach unten fliessen lassen. Einige schreiben das das Kanäle gerade
an der "Schwachstelle" des
Treberkuchens an der Grenze Treber-Topf entstehen lassen kann.
Das werden wir nicht mehr machen. Das Wasser kommt zukünftig nur noch
direkt auf den Treber.
Aber selbst vor dem Nachgiessen lassen eingie von euch ja nur wenige Liter
ab und schon kommt es klar noch bevor
der Treberkuchen überhaupt sichtbar wird unter der Würzeoberfläche. Davon
kann ich bisher nur träumen.
Ich muss die abgelaufene Würze ca. 1 Stunde immer wieder oben auf schütten
bevor es (halbwegs) klar kommt.
Ich werde das Malz beim nächsten mal auch einen Tag zuvor etwas anfeuchten
(konditionieren) um den Mehlgehalt
des Schrotes zu reduzieren. Das ist ja sehr einfach und schnell gemacht
soweit ich mir das erlesen habe.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 21.4.2013 um 07:54 von BerndH]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 08:13 |
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Zitat von BerndH, am 21.4.2013 um
07:36 |
Ich werde das Malz beim nächsten mal auch einen Tag zuvor etwas anfeuchten
(konditionieren) um den Mehlgehalt
des Schrotes zu reduzieren. Das ist ja sehr einfach und schnell gemacht
soweit ich mir das erlesen habe.
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Ja Konditionieren des Malzes ist kein Problem und bringt meines Erachtens
nach nur Vorteile.
Ich gebe immer wenige Stunden (2-3) vor dem Schroten des Malzes 3% Wasser
hinzu und mische dann mit den Händen gut durch. Kurz vorm Schroten dann
nochmal Mischen.
Schon vom optischen Eindruck her wird man sehen, dass viel mehr Spelzen als
Ganzes erhalten bleiben, auch die Staubentwicklung beim Schroten reduziert
sich, die Vorderwürze läuft schneller klar.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich auch erst seit den letzten paar
Suden das Malz konditioniere, aber ein Fortschritt, den ich nicht mehr
missen möchte.
Zu lange im Vorraus würde ich jedoch nicht konditionieren, sonst läufst du
Gefahr, eine Milchsäuregärung zu produzieren (Sauermalz).
Grüße, der saarmoench ____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 08:21 |
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3% hört sich ja recht wenig an. Ich meine ich hätte mal hier irgendwo im
Forum gelesen das
einer ca. 10% Wasser drauf gegeben hat ?
3% sind bei unserer Schüttung um die 8kg ja gerade mal ein knapper viertel
Liter ?
Bringst du das mit einer Sprühflasche auf oder giesst du es einfach so auf
das Malz ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 21.4.2013 um 08:39 von BerndH]
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 08:28 |
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Ja 3%. Gestern hatte ich ne 7kg Schüttung mit ca. 200ml Wasser
konditioniert, die Größenordnung passt also.
Da ich erst wenige Stunden vorm Schroten konditioniere, reicht diese Menge
aus, um die Spelzen elastisch zu machen.
Wenn du eine Sprühflasche hast, kannst du sie benutzen. Ist sicherlich
besser als ohne (ich benutze sie nur selten, da zu faul...).
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.4.2013 um 08:31 |
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Klingt jetzt vielleicht blöd, aber evtl. solltest du etwas feiner schroten?
Dass du die Würze eine Stunde "im Kreis laufen" lassen musst, bis sie klar
läuft, deutet stark auf ein zu durchlässiges Filterbett hin; sprich zu
wenig feine Bestandteile, die den Filterkuchen "dichter" machen
würden...
Das mit dem "Am Rand des Bottichs zuschütten" könnte aber auch eine
mögliche Ursache sein.
Meine Empfehlung wäre daher:
- Malz konditionieren
- feiner schroten
- Läuterbottich eben aufstellen (->Wasserwaage!)
- Läuterruhe einhalten (mindestens 10 Minuten)
- Vorderwürze und Nachgüsse in die Mitte, nicht an den Rand gießen
- nicht zu schnell abläutern; wenn die Würze nicht "volle Pulle"
abläuft, dann läuft sie meist früher klar
So, muss jetzt los - heute wird Hefeweizen gebraut!
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 970 Registriert: 7.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 08:50 |
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Ich kann mich da in vielen Punkten meinen Vorrednern nur anschließen.
Das Malz konditionieren bringt mit Gewissheit was.
10% Wasser halte ich für zu viel des Guten. Ich nehme ca. 5% und mische das
Malz dann mehrfach gut durch. 3 Std vor dem Maischen sollte reichen. 1Tag
vorher konditionieren halte ich für zu lange. Brauerkollegen die 24 Std.
vorher konditioniert haben, konnten dann schon mal einen unangenehmen
Geruch feststellen.
Das Wasser für den Nachguss über eine Lochkelle laufen lassen, eine
Läuterruhe von ca. 10 min einhalten, dann müsste es eigentlich gehen. Bei
mir läuft es nach ca. 1 - 1,5 Litern einigermaßen blank.
Guten Sud
Henner
____________________ Guten Sud
Henner
_________________________
Mal bin ich Hund, mal bin ich Baum.
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 09:08 |
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Eigentlich hast schon fast alles gelesen, ich könnte mir noch vorstellen,
dass neben der Läuterruhe - ich halte auch 20' - ein schnelles Vorschießen
lassen zu Beginn des Läuterns hilfreich sein könnte. Damit erzeugst Du
etwas Sog und der Treberkuchen wird etwas verdichtet. Ist Gefühlssache, ich
reiß' den Hahn nach der Läuterruhe für ein paar Sekunden voll auf und geh
erst dann auf normale Läutergeschwindigkeit.
Viele Grüße und gut Sud
Michael
____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2013 um 09:09 |
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Hallo Bernd,
es wurde je schon einiges gesagt und wenn ich es nicht überlesen habe,
kommt noch etwas ganz wichtiges hinzu:
Vor dem Abmaischen ist der
Zwischenraum Läuterblech-Läuterboden mit heißem Wasser(kochend)
aufzufüllen und zwar in der Form, dass das Läuterblech ganz knapp, aber
dennoch vollständig mit Wasser bedeckt ist.
(-> Bei meinem 70 L Läuterbottich sind das beinahe 8 L die ich dazu
benötige - ich ziehe deshalb jeweils 4 L von
den berechneten Haup- und Nachgussmengen ab)
Beim Abmaischen wird die Maische sorgsam, langsam
und gleichmäßig in den
Läuterbottich eingebracht. Durch die Vorbelegung
mit Wasser ' schwimmt' die Maische zunächst über dem Läuterboden und
verhindert so ein Verlegen der Lochbleche schon
beim Abmaischen.
Nach dem Abmaischen ist Ruhe - mindestens 15 min.(Deckel drauf, Finger weg
vom Topf!).
Nach den 15 min. wird der Ablasshahn ganz langsam geöffnet bis. ca. 0,5-0,8
L/min austreten. Erst kommt die klare Vorlage zum Vorschein, dann
trübe Würze und nach ca. 10-12 L Trübwürze die klare Würze. Beim
Zurückschütten der Vorderwürze ein Prallblech(Schaumkelle, Schaumheber
Spätzleheber, Nudelschöpfer etc.) verwenden, damit der Treberkuchen nicht
aufgewirbelt wird und den Ablasshahn nicht schließen - offen lassen, im
dümmsten Fall vorsichtig den Volumenstrom korrigieren. Es dauert also
weitere 15-20 min, bis klare Würze in die Pfanne gelangen kann.
Jetzt kannst Du die Ablaufgeschwindigkeit etwas erhöhen und gibst ohne
Aufhacken den 1.Nachguß zu(->Prallblech verwenden, so.o.), sobald sich
der Treberkuchen ganz knapp unter dem Würzespiegel zeigt(Stichwort: nass
anschwänzen).
Wenn Du aufhacken möchtest/musst, kannst Du das jetzt tun. Dein
3mm-Lochblechsystem verlang aber, dass das untere Drittel des
Kuchens nicht verändert wird, also ist Vorsicht geboten(->den
Läuterkuchen beim Aufhacken niemals verschieben - das ist eine Katastrophe
... und Aufhacken immer nur im Beisein von reichlich Nachgusswasser - nie
im trocken gezogenem Läuterkuchen).
Übrigens:
Wenn ich den Läuterhahn einmal geöffnet habe, bleibt er offen - ich ändere
wenn dann den Volumenstrom und wenn es nach dem Aufhacken etwas trüber
läuft, schütte ich diese Teilmenge wieder vorsichtig zurück.
Aufhacken(nach dem 1.
Nachuguss):
Ich persönlich habe mich von der rumwurschtelei mit Küchenmessern und
dergleichen verabschiedet - das hat meistens zur Folge, dass der
Läuterkuchen insgesamt verschoben wird und das ist wie oben schon
angedeutet grosser Mist und sehr effizient ist das auch nicht.
Meine Methode ist auf den ersten Blick etwas brachial, funktioniert aber
mit etwas Übung zuverlässig:
Ca. 5-10 min nach Aufbringung 1. Nachguss (ein Großteil der letzten
Vorderwürze ist jetzt durch den Treberkuchen abgelaufen) schnappe ich mir
den Schaumlöffel und steche mit der Vorderkante vorsichtig in den
Läuterkuchen und das bis zu einer Tiefe von ~ 2/3 von Gesamt. Jetzt drehe
ich den Löffel in eine horizontale Lage und hebe den gesamten Kuchen etwas
an, rüttle etwas und lasse den Kuchen wieder zurücksinken(-> alles
findet unter Nachgusswasser statt - nicht in der Luft). Das mache ich 5-10
mal verteilt über die verschiedenen Bereiche der Läuteroberfläche. Wichtig
ist, dass Du nicht bis auf das Läuterblech stichst und dass alles unterhalb
des Wasserspiegels stattfinden sollte.
Das sieht zwar wüst aus, aber in den meisten Fällen läuft die Würze immer
noch klar ab(-> keine Tiefschnitte, das ist der Trick).
Das mache ich auch nur einmal und das genügt auch.
Konditionierung:
Das ist eine sensible Technologie und ich würde zunächst die Finger davon
lassen. Da das Malz, insbesondere die Spelzen sehr hygroskopisch sind,
sollte es genügen Dein ungeschrotetes Malz 1-2 Tage vor Sudbeginn
abzuwiegen und auf 2-3 Eimer verteilt an der Luft stehen zu lassen und ggf.
ein paar mal mit der Hand zu wenden. Die Spelzen werden in dieser Zeit so
viel Wasser aus der Luft aufnehmen, dass sie beim Schroten nicht zu Staub
zerfallen.
Deine Schrotqualität muss zum Läutersystem passen und der Läuterbottich ist
ohnehin das am Besten isolierte Gefäß im Haus, oder ? ;-)
Achja, ich läutere in ~ 3 h(Läuterruhe + Vorderwürze pumpen + Vorderwürze +
Nachgüsse) 95 L klare Würze ab.
Viel Erfolg :-)
Oli
[Editiert am 21.4.2013 um 09:12 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 21.4.2013 um 09:12 |
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Zitat von BerndH, am 21.4.2013 um
07:36 |
Wir haben das Nachgusswasser bzw. die noch trübe durchgelaufene Würze beim
Aufgiessen teilweise vorsichtig an der Bottichwandung
entlang nach unten fliessen lassen.
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In einem anderen Thread hat JanBr über ein Schwimmbrett geschrieben. Früher
war es anscheinend in manchen Brauereien üblich, den Nachguss auf ein Brett
zu leeren das im Läuterbottich geschwommen ist. Das will ich demnächst mal
ausprobieren. Der Vorteil ist dass der NG gleichmässig und LANGSAM!!!
verteilt wird was eine evtl. Kanalbildung verhindert.
Edit: johnnytrash benutzt den Deckel einer Tuperdose als Schwimmbrett
(Antwort 7):
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=18467&page=1#pid231505
Ansonsten würde ich auch mal Jörgs (Biermanns) Idee mit der Alu- oder
Edelstahlgaze ausprobieren.
@olibaer: Ich läutere dieselbe Menge in 90 min
[Editiert am 21.4.2013 um 09:35 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 24 |
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