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Autor: Betreff: Kastanienbier simpel
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Ursus007
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 13:36  
Servus,

Ich hab gerade jede Menge Esskastanien hier liegen und wollte mal ein Kastanienbier versuchen. Da ich nicht selbst maische, sondern mir ungehopften Extrakten arbeite, wollte ich mal fragen, ob so schon jemand Erfahrungen gesammelt hat. Mir geht es auch vorrangig um etwas Geschmack, dass ich keine Verzuckerung der Kastanienstärke mehr hinbekomme, ist fast klar.

Es sei denn (variante 1) dass ich ein Maischeprogramm nur für die Kastanien fahre und dann am Ende das Malzextrakt dazugebe. Wenn das geht, wie könnte das Programm ausschauen?

Oder ich gebe die Kastanien beim Hopfenkochen dazu. (Variante 2).

Und wie mach ich das genau? Kastanienrohfrüchte, klein geschnitten und zerdrückt? Oder wie bei den Maronis auf dem Weihnachtsmarkt erst anrösten? Und welche Menge nimmt man für 20l Sud?

Danke schon mal für ein paar Ratschläge.

Ursus


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Beiträge: 77
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 14:47  

Zitat:
Es sei denn (variante 1) dass ich ein Maischeprogramm nur für die Kastanien fahre und dann am Ende das Malzextrakt dazugebe. Wenn das geht, wie könnte das Programm ausschauen?


Das wird so nicht gehen, weil du ohne Malz ja keine Enzyme hast, welche die Stärke verarbeiten könnten...
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 15:27  
Plane auch gerade an einem Kastanienbier herum.

Ich denke daher ebenfalls, das wird ohne Maische mit (hellem) enzymstarken Malz nicht funktionieren. Ich würde sogar eine Rohfruchtmaische ansetzen, weil Kastanien mit ihrer kompakten, wachsigen Art erstmal mechanisch richtig aufgeschlossen werden sollten. Vorheriges rösten ist sicher ebenfalls förderlich und geschmacklich eine gute Idee. Einfacher dürfe es mit Kastanienmehl gehen, das wird für Kastanienbiere auch typischerweise verwendet. So verrät es mir zumindest gerade der enstprechende Wikipedia-Eintrag.

Einzige Alternative für dich als Extraktbrauer wären wohl Enzympräparate, z.B. von Erbslöh.

Gruß,
Andy


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Junior Member
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 15:28  
hier im forum gibtz es schon 2-3 gute threads zu dem thema die dir sicher weiterhelfen können, such mal nach maronenbier ;)
ich habe vor 10tagen mein erstes maronenbier gebraut. Ich habe für 20l nur 800g genommen weil es soviel arbeit war sie zu schälen.. nächstes mal nehm ich aber mehr und schäl sie schon einen tag vorher. Ich wollte mir auch nicht soviel arbeit machen und hab die maronen einfach gleich am anfang zusammen mit dem Malz reingemacht.. mal schauen wies wird :) nächstes we probier ich mich mit nem kürbisbier :D
achja und die maronen hab ich einfach ein bisschen kleingedrückt..
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 15:32  

Zitat von pax, am 2.11.2013 um 15:28
Ich wollte mir auch nicht soviel arbeit machen und hab die maronen einfach gleich am anfang zusammen mit dem Malz reingemacht.. mal schauen wies wird :) nächstes we probier ich mich mit nem kürbisbier :D
achja und die maronen hab ich einfach ein bisschen kleingedrückt..

War das dann jodnormal?

Gruß,
Andy


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Ursus007
Beiträge: 742
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 17:45  
Danke erstmal für alle Antworten.

Hab gerade einen Test laufen: Maroni geschält und geröstet, kleingeschnitten und zerdrückt und dann mit Wasser aufgekocht. Das Wasser schmeckt wunderbar nach den Esskastanien mit feinem Aroma. Wenn ich das für den Sud fein filtern würde und dann mit dem Malzextrakt und nem Hopfen kochen würde, wird das was? Ich weiss leider nicht, was sich im Maronenwasser gelöst hat, was mir das Bier versauen würde. Wie geschrieben, des Geschmachs wegen, nicht zur Verzuckerung.

Wäre das eine Idee?

Viele Grüsse,

Ursus


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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2013 um 18:16  
Unter Umständen geht das gut und du hast ein unbeeinträchtigtes Bier, vielleicht hat es aber auch eine Stärke-Trübung, mehligen Geschmack, erhöhte Viskosität und niedrigere Haltbarkeit.

Wenn man sich mal einen Blausud einfängt ist das m.E. kein Drama, aber ihn von vorne herein hinzunehmen, naja.... musst du selber wissen.

Nehm das doch als Anlass mit dem Maischebrauen anzufangen ;)

Gruß,
Andy


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Ursus007
Beiträge: 742
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 12:45  

Zitat von Ladeberger, am 2.11.2013 um 18:16

Nehm das doch als Anlass mit dem Maischebrauen anzufangen ;)


Also gut, jetzt habt Ihr mich soweit, ich maische. :)

Bzw. will es tun und hab das Malz und Jod usw. bestellt. Mal sehen, was das wird. Hab mir auch schon aus Baumarktzubehör eine Läuterhilfe (Panzerschlauch) gebastelt.

Frage zu den Esskastanien: Ich will das Brauen nächstes Wochenende (also in 8 Tagen) machen (Meine Eltern kommen zu Besuch, und da ihn das letzte gemeinsame Abfüllen gefallen hat, gehts diesmal ums Ganze!) und habe Befürchtungen, dass die Maronis bis dahin schimmeln werden (liegen derzeit luftig im kühlen, trockenen Keller).

Soll ich die jetzt schon im Ofen rösten, schälen und einfrosten? Oder schadet das den Kerlchen und ich röste am Brautag die doppelte Menge um ggf. die schlechte Hälfte zu kompensieren?

Danke vorab und Grüße,

Ursus


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 13:27  
Ich habe mal mit Maronenmehl als Zusatz gebraut, war mit dem Bier aber nicht recht zufrieden. Es zeigte einen leicht "harten" und "kratzigen" Geschmack, aber das wird jemand anders vielleicht anders empfinden.
Ich meine mich zu erinnern, daß Wolf/Steinbrauer die Maronen geröstet und dann durch dem Wolf gedreht hat, um sie zu zerkleinern.
Da ich keine ausreichende Menge an "nativen" Maronen zur Verfügung hatte, mußte ich mir mit dem Mehl behelfen.

Bei Röstvorgängen ist das Aoma, auf das man ja so erpicht ist, oft doch recht vergänglich.
Um die Maronen haltbar zu machen, würde ich sie jetzt einfrieren und erst am Brautag rösten.
Das Einfrieren hilft vielleicht sogar schon ein wenig zu verzuckern, wie bei Kartoffeln, die einen Frost abbekomen haben.

Viel Erfolg!

Uwe
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Ursus007
Beiträge: 742
Registriert: 7.8.2013
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 14:57  
Hallo Uwe,

danke für den Tipp.

Hab gerade zum Testen bis morgen ein paar Kastanien eingefrostet. Werde die dann mal teströsten und schauen, wie die sich verhalten.
Wenns klappt, sicher ich die notwendige Menge weg.

Alternativ könnte ich sie auch morgen kochen und dann einfrieren und dann rösten am Brautag.

Schönes Wochenende,

Ursus


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Senior Member
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 17:41  
Hi,

bei aller Liebe da schüttelt es mich als Niedersächschen Biertrinker.

Hopfen und Malz Gott erhalts.

Leo1
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 17:54  
...na ja, sooo übel hats damals nu auch nicht geschmeckt, daß mich das geschüttelt hätte! ;)
Tatsächlich sind noch ein paar Fläschchen des damaligen Maroni-Biers - mit Kastanienhonig zum Bock hochgepimt - im Keller.
Allerdings bietet dieses Bier - neben der alkoholischen - keine weitere Erbaulichkeit mehr.

Klar, werden Freunde einer möglichst unverfälschten Bierherstellung beim Einsatz "reinheitgebotswidriger" Zutaten sich (mit Grausen) abwenden.
Aber ich schreibe bei astreinen "Pilsthreads" auch nicht rein, daß ich dieses Bier absolut langweilig finde. ;)
Leben und brauen lassen! :)

Uwe
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 20:25  
Hallo,

habe eben den Thread gesehen.
Ich habe schon zwei Maronenbiere hinter mir u. hatte mir, wie Uwe vielleicht auch mehr darunter versprochen.
Als Maischebrauer hatte ich für die Kastanien beide Male eine zusätzliche Behandlung durchgeführt.
Beim ersten Sud hatte ich am Vorabend die zuvor im Backofen gerösteten u. danach im Mixer zerkleinerten Maroni mit etwas Pilsner Malz vorgemaischt u. am Brautag dann einer normalen Maische eines Märzen / Oktoberfest ab Beginn hinzugefügt u. eine normale Infusion gemacht.
Beim zweiten Sud hatte ich statt Infusion eine einfache Dekoktion durchgeführt, da ich dachte das muss noch kerniger u. Vollmundiger schmecken (Vormaische wie beim ersten Mal). Jedoch war ich auch hier mit dem Ergebnis enttäuscht. Gemessen an dem Aufwand die das Schälen der Maroni u. die Vorbehandlung mit sich bringen wars letztendlich nicht das was ich erwartet hatte. Auch diese kratzige, unangenehme Bittere, die ich auf die hartnäckige Innenhaut der Kastanien zurückführe, die sich nie 100%ig entfernen lässt hatte ich bei beiden Suden unangenehm drin. Jodnormal bekam ich nur den ersten Sud hin.
Für mich ist Brauen mit Kastanien erst mal durch u. in der Rubrick Experimentieren macht aha verstaut.

Übrigens, inspiriert zum Maronenbier brauen hat mich der Genuss einiger Pietra während eines Segeltörns "1x Korsika u. zurück" vor einigen Jahren, von dem wir einen großen Vorrat an Bord hatten und auch wenn ich unser Deutsches Bier sehr schätze probiere ich gerne die lokalen Biere an den Orten wo´s mich hinverschlägt u. erweitere so meinen Horizont.

Anbei einige Beiträge zum Thema, die du, Ursus evtl. aber vielleicht schon gesichtet hast:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=6115#pid168194
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=12000#pid133409

Grüße

Marvin


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Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Ursus007
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2013 um 21:28  
Danke Marvin, für Deinen Beitrag.

Ja, die Threads hatte ich bereits gesehen, das Rezept von Advanced soll hierbei (aufgrund seiner Erfahrungen) mein Vorbild sein.

Ist der erste Allgrain-Sud als Earls-Maische-Verfahren da etwas zuviel den Guten? Egal, ich versuchs einfach mal.

Ich kam gerade vor einer Woche aus Südtirol (einem Bier-Entwicklungsland) mit 16 kg Kastanien zurück. Ich hab schon die Hälfte verschenkt, aber das Gassl-Bräu in Klausen (Chiusa) hat ein sehr angenehmes Keschtn-(=Maronen=Esskastanien)Bier gebraut, hab auch kurz mit dem Braumeister gequatscht. Daher der Gedanke, das mal anzugehen, und wenn ein mildes, angenehmes Bier entsteht, dann ist ja alles gut. Beim Pietra oder dem Gasslbräu-Keschtnbier war der Kastaniengeschmack auch nicht sooo deutlich wahrnehmbar, aber es war jeweils ein mildes, trinkbares Bier (ein Trunk, wenn man das Bayrische RHG zu Grunde legt, was ich nicht tue) und damit war's seine Herstellung, die finanzielle Ausgabe und die Idee, es in etwa nachzubrauen, wert.

Werde es jetzt durchziehen, auch im Sinne von "Experimentieren macht aha".

Danke nochmal und jetzt genieße ich mein Bells Double Cream Stout (was recht nah an meinem Imperial Stout ist, nur nicht so bitter und etwas runder, d.h. körperreicher),

Ursus


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Elektrowok
Beiträge: 293
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 09:11  
Hier wär ein Enzymrezept:
Maronator
Scheiterte bei mir an der 15€ teuren hochtemperaturfesten Alpha-Amylase (gibts nicht in hobbyistentauglichen Gebinden).
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