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Autor: Betreff: Pils nach Urquell Art
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2013 um 15:24  
Hallo,

nachdem ich hier (http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=21130#pid), schon angekündigt habe zusammen mit meinem Bruder ein Pils nach Urquell Art zu brauen, möchte ich an dieser Stelle meine Fortschritte bebildert vorzeigen.
Das eigentliche Brauen wird am 15.12. stattfinden, aber nachdem dieses Mal alles perfekt laufen soll und doch etwas komplizierter ist, laufen jetzt schon die Vorbereitungen.

Am Samstag haben wir zum Hefe heranzüchten eine Hefenahrung gebraut.

Dazu einfach 1kg Pilsener geschrotet...




...und mit 7 Litern Wasser eingemaischt.




Das ganze wurde 60 Minuten bei 62°C gerastet, damit die Hefe möglichst viel verdaubaren Zucker bekommt. Dann noch mal ca 10 Minuten bei 72°C bis es Jodneutral war.

Die Maische wurde dann in den Läuterbottich geschöpft, in dem unsere nagelneue Läuterhexe verlegt wurde.




Da die Trebeschicht nicht dick genug war, lief es aber nie richtig klar. Für die Hefenahrung aber kein Problem denke ich.
Fast Punktgenau sind wir auf die angestrebten 8°P gekommen.

Die 5 Liter Würze wurden dann im Kochtopf aufgekocht...




...und in kleine Flaschen abgefüllt. Wir sollten auch noch für einen zweiten Starter genug haben.




Mehr Hefe kann ja nicht schaden, daher haben wir gestern (Sonntag) auch schon den Beutel geknackt, mit der Erwartung, dass es 1-2 Tage dauern würde bis er sich voll aufbläht hat (Produktionsdatum 10.10.2013). Aber Pustekuchen, bereits zwei Stunden später war die Vorgärung in der Tüte abgeschloßen. Daher konnte ich mich heute nachdem ich wieder in Dortmund angekommen bin daran machen den Starter anzusetzen. Ich habe mich nun gegen den Pariboy meiner Asthmabrüder entschieden um die Hefe zu belüften. Ich hab mir das Teil noch mal angesehen und es ist mir schlicht und einfach zu laut. Also hatte ich letzt Woche zusammen mit der Läuterhexe noch das HuM Belüftungsset gekauft. Für einen Eigenbau Magnetrührer hatte ich keine Zeit und auch keine Lust mehr, jetzt wird halt ab und an geschwenkt. Der Sparschäler liegt unter dem Kolben, damit das Belüftersteinchen ganz in der Flüssigkeit liegt.
Die Hefe ist die Wyeast 2001 Urquell Lager, wie im Original Urquell.




Ein kleines Update. Nach 4 Tagen sind die ersten 1,5 Liter Nahrung verdaut und die Hefe hat sich schon weitestgehend abgesetzt. Ich gebe der Sedimentation noch bis heute Abend, dann wird abgegoßen und neue 1,5 Liter dazu gegeben. Hier sieht man auf jeden Fall schon mal, dass sich doch schon eine ganz gute Menge Hefe gebildet hat.




Wieder ein Update:
Die Hefe vergärt meine Hefenahrung so schnell, dass ich bis Sonntag (wenn gebraut werden soll) nicht genug davon habe um die Hefe dauerhaft zu beschfätigen. Daher bin ich mittlerweile dazu über gegangen, dass ich den Malzextrakt mit 8°P Zuckerwasser verschneide. So hat die hefe genug Zucker als Nahrung und auch genug andere Nährstoffe, damit sie sich vermehren kann.
Das ständige schütteln ging mir dann doch so sehr auf die Nerven, dass ich schnell noch einen Magentrührer gebastelt habe. Nach dieser Woche, wenn er erstmal nicht mehr gebraucht wird, werde ich den noch in ein Eurogehäuse einbauen, dann ist er etwas leichter zu handhaben, als im Moment wo einfach nur zwei lose Kunstoffplatten als Abstellfläche dienen.
Wenn sich die Hefe das nächste Mal setzt mache ich noch mal ein Foto von meiner aufgemalten Skala, damit man sehen kann wie sehr sie sich nun schon vermehrt hat.




Hier jetzt noch ein Bild der Skala, damit man sich ungefähr vorstellen kann, wie sich die Hefe schon vermehrt hat. Der Strich auf der Skala wurde vor dem zweiten Abziehen der Würze gemacht, also mit ca 3 Litern 8°P Starter. Seit dem wurde noch zwei mal abgezogen. Also entspricht die Hefe Menge ungefähr 6 Litern Starter. Ich habe jetzt noch Nahrung um einmal Aufzufüllen. Die schütte ich heute Abend drauf, dann wird die Gärung ca Donnerstag Mittag durch sein und ich kann der Hefe viel Zeit geben bis Sonntag zu sedimentieren, so dass kaum Starter Flüssigkeit in die Würze kommen wird. Da ich nun sehr viel Hefe zum ansetzen habe, werde ich wohl wie im Urquell Original bei 4°C ansetzen und dann über ca 1 Woche die Temperatur auf 9°C anheben.




Samstag 14.12.

Wir haben den Samstag dazu genutzt das Malz zu schroten, damit wir am Sonntag sofort morgens los legen können.
Dieses Mal haben wir zum ersten Mal das Malz mit 2% Wasser konditioniert. Insgesamt wurden also 4kg böhmisches Tennenmalz mit 80ml Wasser begoßen und dann ordentlich umgerührt.




Danach wurde geschrotet mit unserem Corona Clone von Braupartner. Ich habe für uns eine kleine Vorrichtung genäht, damit nicht mehr die ganze Küche mit rumfliegenden Malzstücken voll liegt. Eigentlich soll die Mühle noch mal auf ein Brett über einem Eimer montiert werden und ein Schlauch in den Eimer führen. Da das Brett noch nicht fertig war mussten wir den Schlauch komplett aufkrempeln, daher sieht es hier etwas seltsam aus.




Hier das fertige Schrot. So gute Spelzen hatten wir noch nicht vorher ohne das eingeweichte Malz:




Sonntag 15.12.

Damit wir dieses Mal nicht wieder einzelne Schritte vergessen (das ist ja erst unser 4ter Sud), vor allem bei dem komplizierten Maischverfahren, habe ich uns eine extrem kleinteilige Liste zum abhaken erstellt, die sehr hilfreich war. Ich kann das nur jedem empfelen!




Wir haben zuerst 14,4 Liter Wasser in den Einkocher gegeben. Dabei haben wir das Purania Wasser von Real benutzt und auf die 31 Liter Gesamtwasser mit 10 Liter Aqua dest. verschnitten.
Einmaischen bei 35°C und dann aufheizen auf 50°C




Bei 50°C haben wir die erste Dickmaische gezogen, die dann 20 Minuten bei 72°C gerastet hat und diese dann noch 20 Minuten gekocht.




Die Dickmaische kam dann zurück zur Restmaische, wodurch die Temperatur auf 63°C angestiegen ist.




Dann kam noch 120gr Sauermalz dazu und es wurde 50 Minuten bei 63°C gerastet.
Wir hatten nach der 50 Minuten Rast schon mal eine Jodprobe gemacht in der Erwartung, dass eigentlich schon das meiste der Stärke umgewandelt worden sein sollte. Ergebnis war eine tiefschwarze Probe und zwei in Panik geratende Hobbybrauer, die dachten durch zu schnelles rückführen der Kochmaische wären alle Enzyme zerstört worden. Zum Glück wurden wir im Hobbybrauerchat beruhigt, so dass wir weiter wie geplant gearbeitet haben...




Nach der 50 Minuten Rast, wurde eine weitere Dickmaische gezogen, die dann ca 25 Minuten bis zur Jodnormalität bei 72°C rastete, bevor sie 20 Minuten gekocht wurde. Nach dem Rückführen war die Gesamttemperatur bei 72°C. Es wurde ca. 20 Minuten bis zur Jodnormalität gerastet.




Dann wurde eine Dünnmaische gezogen, die die sofort aufgekocht wurde und durch zurückgeben die Gesamtmaische auf 78°C Abläutertemperatur gebracht hat.




Die Maische wurde dann in den Läuterbottich gegeben. (isolierter Eimer mit Läuterhexe und Kugelhahn)




Nach 15 Minuten Läuterruhe wurde langsam abgeläutert. Nach 3 Litern lief die Würze klar und wurde auf die 37gr Saazer (3,0% Alpha) abgeläutert.




Nach und nach wurden die 16,6 Liter Nachguß dazu gegeben.




Vor dem Schlauchen auf den Hopfen haben wir noch 500ml Würze aufgefangen, mit Purania Wasser auf 11,8°P verdünnt, auf 9°C abgekühlt und schon mal zur Hefe gegeben, damit die sich an das neue Medium gewöhnen kann.




Während des Läuterns wurde der Hopfen und das Irish Moss abgewogen. Unsere Küchenwaage wird zum nächsten Mal durch eine Feinwaage ersetzt...




Dann wurde die Würze zum Kochen aufgeheizt. Hier mit unserer selbstgebauten Haube, die aus einer Ikea Edelstahlschüssel mit ausgeschnittenem Boden besteht. Die Schüssel passt genau auf den Silvercrest... Dachten wir. Da sie nicht 100% fest sitzt, hat sie sich irgendwann einfach umgedreht und lag dann in der Würze... Wir haben sie dann raus geholt und ohne Haube weiter gekocht. Zum nächsten Sud wird da noch feingetuned.






Es wurden dann 10 Minuten nach dem Kochanfang 33gr Saazer dazu gegeben, 65 Minuten nach Kochanfang noch einmal 30gr. 75 Minuten nach Kochanfang dann 4gr Irish Moss.
Nach 90 Minuten Kochung, haben wir die Isolierung vom Einkocher abgenommen und 20 Minuten gewartet, bis sich die thermischen Verwirbelungen gelegt haben, und den Whirlpool angeworfen.




Wir seihen immer noch durch den Sputnik ab, und fangen dadurch noch den letzen Schmodder ab, den der Whirlpool nicht erfasst hat, es ist zwar nicht viel gewesen, aber der Sputnik schadet ja nicht.




Punktlandung bei 12,2 Brix (also 11,8°P), besser hätte es nicht laufen können.




Dann haben wir noch 1,5 Liter Speise abgefüllt und eingefrorern. Wenn man die Flaschen nur halb voll macht und dann ein wenig Luft raus drückt, können sie im Gefrierschrank nicht platzen.




Da es draußen zu dunkel war, haben wir keine Fotos gemacht, wie wir den Sud mit der Edelstahlwellrohr-Kühlspirale abgekühlt haben. Da das Brunnenwasser mit 13,5°C zu warm war um den Sud auf 9°C Anstelltemperatur zu kühlen, mussten wir den Gäreimer über Nacht in der 8,5°C kalten Garage stehen lassen.


Montag 16.12.

Ich habe heute morgen die Hefe dazugegeben, die ebenfalls in der Garage stand und über Nacht schon ordentlich an der zugegebenen Würze geknabbert hatte.
Der Gäreimer steht nun in der Garage in einer Styroporbox, in der noch ein kleiner Heizlüfter steht, der von einem UT200 gestuert wird. Fäkkt die Temperatu auf 7°C heizt der Heizlüfter bis auf 8,5°C auf. Mit ca 1-2°C die die Hefe den Sud in etwa durch ihre Aktivität aufheizt, kommen wir auf ca. 9°C. Selbst wenn nicht, wäre das nicht schlimm, in Pilsen selber stellen sie bei 4°C an und erhöhen die Temperatur erst langsam auf 9°C.




Dienstag 17.12.

Die lange Hefe vermehrung hat sich scheinbar gelohnt, heute morgen hat mir mein Bruder folgendes Bild geschickt:




Das Bier wurde nun in 57 0,33l Flaschen abgefüllt. Um die Farbe zu zeigen und dass es jetzt schon relativ klar ist:




Die Flaschen stehen jetzt zwei Tage bei 15°C als Diacetylrast und damit es die Hefe etwas einfacher hat sich zu vermehren. Danach wir die Temperatur noch für ca 1 1/2 Wochen auf 9°C gestellt, damit die Nachgärung fertig werden kann und dann kommt alles bei 0-1°C in die Kühltruhe für 6 Wochen zum reifen.




Jetzt ist also erst mal warten angesagt. Ich melde mich wenn es neues gibt.

Für Fragen, Kritik oder Anregungen zur Verbesserung stehen wir gerne bereit.


[Editiert am 8.1.2014 um 16:39 von Trisman]
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2013 um 15:44  
:thumbup: keine halben Sachen!


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...und schöne Weihnachtsdeko hat er auch schon ;)

Gruß
Reinhard
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2013 um 17:36  
Naja ich selber hab noch keine Deko.
Zur Klärung:
Die schöne moderne, dekorierte Küche mit Induktionsherd ist die meiner Eltern. Die mit den hässlichen Fliesen und dem uralt Kochfeld ist meine... ;)


[Editiert am 2.12.2013 um 17:36 von Trisman]
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2013 um 18:43  
... kommt mir bekannt vor ;)


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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 15.12.2013 um 19:08  
So, nach ziemlich genau 10 Stunden ist der Sud im Gäreimer. Da unser Brunnenwasser mit 13,5°C zu warm war um den Sud auf 9°C runter zu kühlen, steht er nun in der Garage und kühlt die letzten 6°C runter. Später gehe ich noch mal raus und impfe mit der Hefe. Dann kommt der Eimer zusammen mit einem Heizlüfter und der Sonde vom UT200 in eine Styroporbox und beibt dann hoffentlich die nächsten zwei Wochen auf 9℃.
Bilder habe ich einige gemacht, ich poste sie morgen oder übermorgen und berichte dann genauer von allen Höhen und Tiefen dieses Brautages.
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 15.12.2013 um 19:13  
Moinmoin,

ihr habt für das Brauen 10 Stunden gebraucht? Ok, Dekoktionen dauern etwas länger, aber gleich soo viel? Gabs irgendein Unglück oder habt ihr einfach sehr gemütlich vor Euch hin gebraut?

Das mit der Hefe seid ihr ja mal vorbildlich angegangen!

Neugierige Grüße,
Dale.
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 15.12.2013 um 19:38  
Hi Dale,

wir haben bisher noch nicht mit Dreimaischverfahren gearbeitet, daher kann ich nicht sagen, ob es bei uns besonders lange gedauert hat. Als kleiner Zeitplan:
Geschrotet haben wir schon gestern.
9.00 Uhr mit dem Maischen angefangen. (Die einzelnen Schritte mit genauer Beschreibung kommen mit den Fotos)
14.00 Uhr mit dem Läutern angefangen.
15.30 Uhr Läuterende
16.00 Uhr hat die Würze dann im Einkocher gekocht.
17.30 Uhr Kochende
18.00 Uhr Hopfenseihen
18.15 Uhr Würze kühlen
18.40 Uhr alles spülen
19.00 Uhr fertig

Also alles in allem ziemlich genau 10 Stunden. Ob wir was falsch oder überflüssig gemacht haben, müsst ihr dann nach den Bildern beurteilen.
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 16.12.2013 um 22:54  
So, die Bilder sind nun alle eingestellt. Die Hefe ist auf dem Sud und wird hoffentlich bald ankommen.
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 16.12.2013 um 23:01  
Ich glaube, es wäre besser, die Würze kurz aufzukochen, bevor ihr die Hefe damit anfüttert. Nach dem Läutern ist Würze ja noch nicht steril...

Ansonsten schöner Bericht, wünsche gutes Gelingen!

Grüße


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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 09:55  
Super Dokumentation! Das wird bestimmt sehr lecker!!

So in der Art wollen wir das nächste Pils auch machen. Ist allerdings ganz schön zeitaufwendig. Beim unserem ersten Versuch haben wir allerdings die erste Stufe von Eiweiß- auf Maltoserast per Infusion gefahren - so wie Ihr es gefahren habt, hat sich ja nun doch eine sehr lange Rast bei 50°C ergeben, oder? Ist das nicht etwas kritisch für den Schaum?


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Johnny H. - All Grain Brewing
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 10:21  
Hallo Johnny, ich habe verschiedene Quellen irgendwie zusammen gefasst und mir da was draus zusammen gebastelt. Die lange Rast bei 50°C hatte ich auch zwischendrin kritisch im Blick. Beim Zweimaischverfahren im Narziß ist aber genau diese lange 50°C Rast auch drin, da habe ich dann gedacht, dass es nicht so schlimm sein wird. Wie man in der Grafik sieht, wird dort sogar noch eine 50°C Rast der Gesamtmaische eingelegt, bevor die Dickmaische gezogen wird. Mal sehen was raus kommt.

http://books.google.de/books?id=KGlULi2NI5gC&lpg=PA333&dq=nar zi%C3%9F%20brauerei%20dreimaischverfahren&hl=de&pg=PA341#v=onepage&q&f=fals e

Noch mal 4kg böhmisches Tennemalz und weitere 100gr Saazer liegen zuhause. Damit können wir dann alles was dieses mal eventuell falsch gelaufen ist (oder noch läuft) verbessern. :D ;)



Edit:

@Dennis:

Danke für den Tipp. Das haben wir im Eifer des Gefechtskomplett vergessen. Da ja eh im Eiswasser gekühlt werden muss, werden wir das das nächste mal auf jeden Fall machen, und hoffen, dass dieses Mal nichts passiert ist.


[Editiert am 17.12.2013 um 10:22 von Trisman]
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 10:27  
Und eine Frage an die Experten habe ich noch:

Wie sieht eurer Meinung nach das Schrot aus? Im Vergleich zu vorher bin ich sehr zufrieden und auch das läutern hat recht gut geklappt. Aber vielleicht ist ja noch mehr Potential drin. Da ich noch nie mit einer anderen Mühle gemahlen habe, oder fertig geschrotetes Malz gekauft habe, habe ich keinen Vergleich, ob es noch besser werden könnte.
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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 10:34  

Zitat von Trisman, am 15.12.2013 um 19:38
Hi Dale,

wir haben bisher noch nicht mit Dreimaischverfahren gearbeitet, daher kann ich nicht sagen, ob es bei uns besonders lange gedauert hat. Als kleiner Zeitplan:
Geschrotet haben wir schon gestern.
9.00 Uhr mit dem Maischen angefangen. (Die einzelnen Schritte mit genauer Beschreibung kommen mit den Fotos)
14.00 Uhr mit dem Läutern angefangen.
15.30 Uhr Läuterende
16.00 Uhr hat die Würze dann im Einkocher gekocht.
17.30 Uhr Kochende
18.00 Uhr Hopfenseihen
18.15 Uhr Würze kühlen
18.40 Uhr alles spülen
19.00 Uhr fertig

Also alles in allem ziemlich genau 10 Stunden. Ob wir was falsch oder überflüssig gemacht haben, müsst ihr dann nach den Bildern beurteilen.

10 Stunden? Respekt, ich wünsche euch dass das Ergebnis dementsprechend gut ausfällt!

Solch eine Geduld habe ich nicht (liegt vielleicht auch daran dass ich in der kalten Garage braue), da bleibe ich erst mal bei Pale Ales in Kombirast.
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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 10:47  
Danke für den Link @Trisman - ich habe den Narziss mittlerweile sogar im Regal stehen, aber oft reingeschaut habe ich noch nicht.

Für meinen nächsten Versuch bedenke ich vielleicht auch das vom Benutzer zapruder hier gepostete Dokument, bzw. die darin geschilderten Maischeverfahren. Da stehen sowohl Zwei- als auch Dreimaischverfahren auch sehr lange bei Eiweißrasttemperatur.

Historisch hat sich ja das Dekoktionsverfahren in meinem Verständnis u.a. im Hinblick auf untermodifizierte, eiweißreichere Malze entwickelt.


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Johnny H. - All Grain Brewing
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 10:55  
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die lange Eiweißrast dadurch nicht so schädlich ist, dass durch die Dickmaische ja ein Großteil der festen Bestandteile, aus denen sich die Eiweiße lösen könnten nicht bei 50°C im Maischbottich befinden sondern im seperaten Topf erst bei 72°C und dann bei 100°C gekocht werden. Dadurch wird die ca. 1 stündige Eiweißrast dann im Bezug auf den Gesamtsud verkürzt.
Aber das ist nur mein sehr Laienhafter Erklärungsversuch.
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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 11:15  
Da könnte durchaus was dran sein! So gesehen "sehen" die durch Kochen eventuell zusätzlich gelösten Eiweiße die Eiweißrast ja nie mehr, da ja nach Kochen und Zubrühen sofort die Maltoserasttemperatur erreicht wird.

Falls es wider Erwarten doch nicht klappen sollte: in Prag haben wir letzten Mai sehr schwach karbonisiertes und schaumarmes Budvar getrunken - war trotzdem köstlich ;)

In Ami-Pilsrezepten habe ich auch schon geringe Weizenmalzanteile in der Schüttung gesehen. Ich vermute mal, das wird auch im Hinblick auf Schaum gemacht (vermutlich aber auch Vollmundigkeit). Käme bei mir aber eher nicht rein!


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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 17.12.2013 um 21:10  
Die zwei Wochen Hefe Vermehrung haben sich gelohnt, heute morgen war die Hefe angekommen. Mal sehen wie lange die Hauptgärung bei 9°C nun dauert.
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2014 um 14:10  
Wir haben gerade noch mal das Jungbier gemessen:

5,3 Brix.

Weil uns das nach Eingabe in den MMuM Rechner seltsam vorkam haben wir eine der Speiseflaschen aufgetaut und auch davon eine Probe gemessen um zu sehen, ob wir beim ursprünglichen Extrakt keinen Fehler gemacht haben. Ergebnis: 12,3 Brix (also ziemlich genau wie beim ersten messen).

Nun kommt nach der Terrill auf MMuM ein scheinbarer EVG von 80% und nach der Standartformel sogar von 84% heraus. Die Hefe soll aber nur einen scheinbaren EVG von 72-76% erreichen können nach Wyeast Beschreibung:
http://www.wyeastlab.com/rw_yeaststrain_detail.cfm?ID=24< br />
Nun die Frage, kann das sein, dass die Hefe mehr vergärt als im Datenblatt angegeben? Normalerweise lese ich hier immer nur von zu niedrigem EVG. Oder ist bei Wyeast gar nicht der scheinbare EVG sondern der tatsächliche EVG angegeben, der liegt bei uns nach MMuM nämlich nach Terrill bei 65% nach Standard bei 69%, und wir wären noch drunter.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2014 um 15:01  
Die Angaben der Hefeproduzenten beziehen sich immer auf die hausinterne "Referenzwürze", die sich natürlich auch von Hersteller zu Hersteller unterscheiden kann. Bei dem intensiven Kochmaischverfahren und eurem vorbildlichen Hefemanagement sind daher durchaus höhere Vergärungsgrade möglich. Ich denke ihr habt alles richtig gemacht und ein super Bier gebraut.

Denkbar sind aber natürlich gerade beim Refraktometer auch immer Mess- und Rechenfehler. Die Messfehler lassen sich mit destilliertem Wasser und/oder Zuckerlösungen eingrenzen, die Refraktometer-Rechenprobleme lassen sich durch Einsatz einer Spindel umgehen.

Gruß,
Andy


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2014 um 15:04  
Hallo Trisman,

wenn ich Deine Angaben 12,3 Brix/5,3 Brix in den MMuM Rechner eingebe, komme ich für:

Terrill auf einen VGs von 83% und für die Standardformel auf einen VGs von 91%.

Die Wyeast-Datenblätter geben nur Attenuation an. Ob es sich dabei um apparent degree of attenuation(VGs) oder um real degreee of attenuation(VGw) handelt, bleibt zunächst im Dunkeln - auch die FAQ schweigt sich darüber aus.

Allerdings finden sich z.B. auf HuM Angaben zu Deiner Hefe als "scheinbarer Vergärungsgrad" in Werten von 72-76%. Man könnte als vermuten, dass Wyeast mit Attenuation den scheinbaren Vergärungsgrad VGs apparent degree of attenuation meint.
Das macht auch Sinn, da im täglichen Umgang mit Vergärungsgraden der scheinbare VGs der Übliche ist.

Wenn ich dein Maischverfahren, deinen Rohstoffeinsatz und dein Schrot so betrachte, halte ich einen VGs von 83% für durchaus realistisch, da neben
der Hefe vor allem die Würzequalität, Anstelltechnik und Gärverfahren rund um den VGs eine Rolle spielt. Herstellerangaben zum VGs dienen im besten Fall zur Orientierung.

Gruß
Oli

Edit: Schreibfehler korrigiert


[Editiert am 4.1.2014 um 15:07 von olibaer]



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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2014 um 20:23  
Hallo Andy und Oli,

vielen Dank für die Erklärungen! Schön zu hören, dass wir einfach zu gut gearbeitet haben... :D

Nach den 10 Stunden Arbeit und 2 Wochen Hefe Führung macht halt jede Kleinigkeit nervös. :)

Wenn sich der Restextrakt Bis Dienstag nicht mehr ändern wird mein Bruder in Flaschen abfüllen.

Viele Grüße


Stephan
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 6.1.2014 um 20:17  
Morgen soll in Flaschen abgefüllt werden. Nun ist das Jungbier schon ziemlich klar (viel klarer als die bisherigen Sude beim abfüllen. Das mag auch am Einsatz von Irish Moss liegen. Kommt es schon mal vor, dass das Jungbier so klar ist, dass nicht mehr genug Hefe für die Nachgärung vorhanden sind?
Wenn zu wenig Hefe drin sein könnte wie können wir nachhelfen? In jede Flasche eine Messerspitze Erntehefe?
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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2014 um 21:02  
Da morgen abgefüllt werden soll und wir immer noch unsicher sind was wir machen sollen, noch mal nach oben. Es tut mir leid, wenn ich nerve. Frage siehe letzter Post.
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philippst
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2014 um 21:08  
Die Frage wurde hier schon öfter gestellt und es scheint ein Konsens darüber zu bestehen, dass i.d.R. genung Hefe in der Schwebe ist um die Nachgärung durchzuführen.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Ich hatte sogar einmal ein Bier mit Kieselsol und Gelatine geklärt und die Nachgärung war, obgleich obergärig, nach 3 Tagen fertig. Ggf. dauert es eben länger.

lg P


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Mei Bier is ned deppat!
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