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Autor: Betreff: An die Brauanfänger und Brauneulinge
Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 10:52  
Moinsen,

ich verfolge, diesen Doemens thread nur oberflächlich, da mir persönlich das alles ehrlich gesagt zu wissenschaftlich ist und ich befürchte, dass manch ein Brauanfänger da vielleicht Muffesauen bekommt, überhaupt loszulegen.

Mein Ziel beim Hobbybrauen war es, ein Bier herzustellen, das meinen Vorstellungen von einem Bier entspricht, also nach meinem Geschmack ist.
Mir persönlich ist es dabei egal, ob z.B. die Bittere nach Tinseth oder sonstwem die präziseren Ergebnisse liefert oder nicht. Wenn das Bier später schmeckt und die Bittere passt, ist es doch prima. Daher ist mir dieser thread ein Anliegen.

Natürlich gibt es – gerade als Brauanfänger – stets etwas zu verbessern, bis man am selbstgesteckten Ziel angekommen ist. Dabei ist mein Ziel aber nicht, dass es auch möglichst alle anderen begeistert (wenn es so ist, toll, aber es ist nicht mein primäres Anliegen), denn in erste Linie braue ich für mich selbst. Von daher brauche ich auch keine Bierbewertungen oder Wettbewerbe, wenn mir mein Bier schmeckt, freue ich mich und das reicht mir.

Was ich mit alldem sagen will ist, dass ich den Brauanfänger gerne folgendes ans Herz legen möchte:

Braut doch einfach mal los (nachdem Ihr Euch mit den Braugrundlagen vertraut gemacht habt). Beginnt nicht gleich zu Beginn zu wissenschaftlich, man muss auch zu Anfang nicht gleich alles verstehen (z.B. welche Wasserionen welchen Einfluss haben). Fangt mit einer einfachen Schüttung an, einer zum jeweiligen Bierstil passenden üblichen Bittere und los geht’s. Wenn man ständig alles hier im Forum abfragt wie: Ist die Schüttung ok, kann daraus was werden, welchen Hopfen soll ich denn nehmen usw., bringt Ihr Euch um wertvolle eigene Erfahrungen. Warum müssen Eure ersten Biere gleich perfekt sein? Ihr lernt am besten und auch am meisten, wenn Ihr eigene Erfahrungen sammelt. Bitte nicht falsch verstehen, Ihr könnt das natürlich weiterhin tun, aber es macht einfach auch Spaß, so seine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Und schaden tut das ja nicht.

Bei den ersten Brauversuchen nicht an mehreren Schrauben gleichzeitig drehen, wenn Ihr gleich den optimalen pH-Wert, die optimale Brauwasserzusammensetzung anstrebt, die beste Hopfenverteilung austüftelt, die beste Schüttung zusammenstellen wollt usw., verliert Ihr ganz schnell den Überblick und womöglich die Lust an diesem schönen Hobby, wenn dann das Ergebnis Eurer Bemühungen nicht so gut ausfällt.
Also, ein einfach gestricktes Rezept nehmen, das Wasser verwenden, das Ihr vor Ort habt, eine übliche Maltoserast von z.B. 35 Min. verwenden, Standardkochzeit und Standardhopfung verwenden und ab die Post. Dann nachher schauen, ob das Bier Euren Vorstellungen entspricht (im Einklang mit dem entsprechenden Bieryp). Wenn nicht, überlegen, was Ihr beim nächsten Mal ändern könnt.

Daher erlaube ich mir, folgende Vorschläge zu machen:

Arbeitet doch zu Beginn mit einer Standardschüttung und tastet Euch durch Veränderung der Maltoserast an das gewünschte Ziel hinsichtlich Vollmundigkeit, Trockenheit etc. heran. Passt es nicht, die Maltoserast entsprechend dem Ergebnis verkürzen oder verlängern. Wenn es dann stimmt, kann man sich der Hopfung widmen und am Bittereindruck arbeiten, also Bitterwerte erhöhen oder erniedrigen. Stimmt auch das, hat man das Ziel ja praktisch schon erreicht.
Dann könnte man mit unterschiedlichen Hopfensorten experimentieren, dann verschiedene Hefen ausprobieren und später dann mal die Schüttung verändern, um zu erfahren, welchen Einfluss die einzelnen Malze haben, Wassertuning, Klärung, usw.

Also, mutig losgebraut! Wenn die wesentlichen Braugrundlagen beachtet werden, kann eigentlich nichts schief gehen oder gar ein „schlechtes“ Bier dabei herauskommen. Schlimmstenfalls habt Ihr ein Bier, das nicht wirklich Euren Vorstellungen entspricht, mehr aber auch nicht.

Zur Klarstellung: Ich möchte niemanden davon abhalten, hier im Forum sinnvolle Fragen zu stellen, erst Recht nicht, wenn Ihr irgendwo Probleme habt. Selbstverständlich könnt Ihr auch weiterhin versuchen, alles gleich zu Beginn sozusagen in einem Rutsch richtig machen zu wollen. Dies hier sind lediglich gut gemeinte Vorschläge, mehr nicht. Versuch macht kluch und ich habe dadurch echt eine Menge gelernt.

Aber der eigene Erfahrungshorizont wird m.E. am besten dadurch erweitert, dass Ihr einfach loslegt und nicht ALLES bis ins Kleinste gleich beim ersten Mal beachten wollt, „um ja keinen Reinfall zu erleben“, bevor Ihr anfangt, wie ja hier mehrfach schon befürchtet wurde.

In diesem Sinne: Haut rein, Leute und viel Erfolg!
Michael


[Editiert am 28.1.2014 um 11:32 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 10:57  
FullACK!

:pray:

Ich würde sogar so weit gehen: Bestellt erstmal zwei fertige Maischmischungen, und schaut, wie die sich unterscheiden.

Wasseraufbereitungen, Messungen und Berechnungen von IBUs auf Nachkommastellen, Exakte Berechnung des Alkoholgehaltes, Treffen des richtigen EBC-Wertes - alles Käse. Das kann man alles in Angriff nehmen, wenn einem beim Brauen später mal langweilig wird.


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Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Malzwein
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 10:59  
:goodpost:


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Gruß
Matthias

„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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omitz
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:08  
Sehr guter Post! Ich sehe mich mit den knapp 20 Suden an denen ich in den letzten 2 Jahre beteiligt war im Grunde auch noch als Anfänger. Ich kann es nur unterschreiben, dass man eher einfach anfangen sollte und dann von Sud zu Sud lernt.

Viele Punkte wie Klarheit des Bieres, Farbe, IBU usw sind - als Anfänger - erstmal egal.

Ich würde auch den Fokus mal weg von Rezept und Zutaten auf die Anlage lenken. Es ist wichtig, dass hier einfach ein Prozess steht. Es bringt nix, wenn man immer irgendwie Fummeln und Improvisieren muss. Wenn der Prozess vom Schroten bis zum Abfüllen einmal gut läuft, dann kann man anfangen an den Rezepten zu feilen.

Ich sage immer: Learning by Brewing :)


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"Bier wird es immer!"
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Bitti
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:09  
Hi

Ich würde den Doemens Thread noch verlinken, damit jeder weiß was gemeint ist, und den Beitrag anpinnen.

:goodpost:


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Gruß Bitti
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Beiträge: 128
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:12  
Recht hast du!
Aber es ist halt auch so, das mancher Brauneuling (zumindest bei mir ist es so)
einfach total durchknallt, weil: "Alter, ich kann BIER machen!!!"
Ich habe mehrere Selbstbraubücher förmlich gefressen, meine Frau genervt bis zum gehtnichtmehr,
Tonnenweise Zeugs zusammengekauft usw., wie wohl viele andere auch.
Musste auch sehr über Udos Aussage in seinem Leitfaden lachen,
das man nach infizierung mit dem Brauvirus erstmal alles, was einem in die Hände fällt,
auf seine tauglichkeit als Brauutensil prüft, genauso ist es bei mir.
Ist einfach die Begeisterung und die Ungeduld (schrecklich, die Wartezeit,
bis die ersten Sude am Start sind), die einen manchmal etwas zu weit treibt im Wissensdurst...
Aber:
recht hast du.

LG,
Micha
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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:14  
Wenn sich durch den Doemens Thread Anfänger verunsichern lassen, dann ist das natürlich blöd und sicher nicht Sinn der Sache.
Und es stimmt schon, manchmal sind die Biere, bei denen man sich am meisten verkopft, lang nicht so gut wie die, bei denen man halt einfach mal drauflosbraut.
Vor allem den Maßstab "es schmeckt mir oder eben nicht" finde ich sehr gut.
Wettbewerbe machen einfach nur Spaß und man muss das auch sehr sportlich sehen, da gewinnt selten das Bier, das mir selber am besten schmeckt.

Worum es bei der Doemens Sache für mich geht ist folgendes:
Auch gerade wenn man sich schon länger eine festgefahrene Vorgehensweise angeeignet hat, schadet es nie, diese auch mal kritisch zu hinterfragen.
Ich finde, die Dinge öfter mal zu hinterfragen prinzipeiell sehr wichtig im Leben :exclam:



Stefan
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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:20  
Sehr gut, Motto: Versuch macht kluch!

Zwar ist eine wissenschaftliche Betrachtungweise evtl. für den ein oder anderen interessant, um mehr Einblicke in das "Dahinter" zu bekommen, falls das denn gewünscht ist.

Um ein solides Bier zu brauen braucht man sich jedoch keineswegs im Vorfeld mit Brauwissenschaft bis ins kleinste Detail auseinanderzusetzen.

(Zumal bei der praktischen Umsetzung des theoretischen Wissens beim Hobbybrauer sowieso recht schnell Schluss ist. Was habe ich von seitenlangen Berechnungen über die Bitterstoffausnutzung wenn ich nicht mal den genauen Bitterwert meines Hopfens aus der Kühltruhe kenne, geschweige denn die Bittere im fertigen Bier bestimmen kann??)

Also einfach drauf los brauen und sich empirisch dem gewünschten Geschmack nähern, gerade als Einsteiger!


Viele Grüße,
Markus


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Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:26  
Stefan, Du (und alle ähnlich wissenshungrigen) brauchst Dich doch nicht zu rechtfertigen! Das wollte ich auch gar nicht bewirken. Auch ich interessiere mich ja durchaus für das eine oder ander wissenschaftliche Ding beim Hobbybrauen, aber ich muss nicht über alles bis ins Detail Bescheid wissen, ich will auch kein Allroundexperte sein. Trotzdem hinterfrage ich natürlich auch hin und wieder kritisch und das soll ja auch so sein.

Mit diesem thread wollte ich ja nicht das kritische Hinterfragen vereiteln :)

Gruß
Michael


[Editiert am 28.1.2014 um 11:28 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 8
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:41  
Ne, ne Michael, wir haben dich schon richtig verstanden und du hast natürlich völlig recht.

Wie schon vorgeschlagen, würde ich deinen Beitrag etwas straffen und dauerhaft als Eingangsinfo im Hauptmenü bei "Tipps für Brauneulinge" fixieren. Das würde manchen Einsteiger ruhiger schlafen lassen.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:41  
So habe ich es gemacht.

Mein allererstes Bier war so`n Fertigkit, um zu testen wie das mit der Nachgärung ist. Das 2. mal war´s sogar schon richtig mit Malz, jedoch eine Fertigmischung.
Jedes Bier, dass ich braue wird zwar berechnet, und das Rezept notiert, jedoch dient es nur etwaigen Vergleichszwecken. Letzten Endes entscheidet immer der eigene Geschmack. Und darum geht es doch, oder?
Leider warte ich noch auf "mein" Bier, aber das experimentieren ist auch toll. Man wird jedenfalls nicht dümmer davon, und wegwerfen musste ich bis jetzt noch nichts, alles war sogar mehr als nur trinkbar.

juno


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Lieber ein Bauch vom Bier trinken, als einen Buckel von der Arbeit!
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Mobilix
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:43  
Kann Michael nur zustimmen, kenne auch Brauer die nach Faustregeln brauen und eigentlich so wenig wie möglich mathematisch brauen und auch wirklich gute Biere machen.

Ich suche auch immer den gesunden Mittelweg.

VG Daniel


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"Wen Bier hindert, der trinkt es falsch."
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:56  
Ich arbeite heut noch ohne kleinen Brauhelfer oder sonst einem Programm und mach viel intuitiv, auch die großen Sude.
Das geht natürlich nur, weil ich keine gleichbleibende Qualität liefern muss wie in der Industrie.
Ein paar Dinge sollte man dann aber schon ausrechnen.
Und sobald das Wasser untauglich ist, muss man tiefer in die Materie einsteigen, da hilft nix.

Stefan
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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:57  
Man kann sich ja auch Schritt für Schritt vorwärtstasten und sich die Sachen so leicht bzw kompliziert machen wie man will. Wenn man sich den Thread zu den Fehlkäufen durchliest, was für den einen essenziell ist, ist für den anderen überflüssig. Von daher, ich bin froh dass ich nicht gleich mit dem Überkomplettbrauset mit allem was nur an Equipment geht eingestiegen bin, sondern mit Plastikeimer und Bierkit angefangen habe und mir nach und nach das, was fehlt zugelegt oder gebaut habe. Ich brauche z.B. keinen Sputnikfilter, Rührwerk, Brausteuerung oder Thermoport mit Läuterblech, ich hab für mich rausgefunden, dass die primitive Methode mit Kombirast, Panzerschlauch und Kühlbox mir völlig ausreichen.

Klar, verbessern kann man immer was (wenn mir einer einen Braumeister schenkt, würde ich ihn nicht ablehnen ;) ), aber bevor man wild sich auf alles stürzt, sollte man erst mal rausfinden wo's hapert. Ich denke, dass ich für mich Hefe und Gärtemperatur langsam im Griff habe und werde als nächstes mir mein Wasser vornehmen, da ich das Gefühl habe dass ich oft die "kratzige" Bittere bekomme, die sich laut diversen Aussagen mit Wasseraufbereitung wegbekommen lässt.


[Editiert am 28.1.2014 um 12:00 von cyme]
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 13:47  

Zitat von Boludo, am 28.1.2014 um 11:14
Ich finde, die Dinge öfter mal zu hinterfragen prinzipeiell sehr wichtig im Leben :exclam:


Solange man vor lauter Fragen, Rezepte-Vergleichen und Besorgnis-Horten nicht vom Brauen abgehalten wird.. :D

Wir haben es im Übrigen genauso gemacht. Zuerst fertige Malzmischungen, dann Rezepte aus dem Netz und jetzt sind wir kreativer. Ohne EVG-Berechnung, noch nie eine Jodprobe gemacht, ohne Wasserkorrektur, ohne HG-/ NG-Berechnungen, ohne IBU-Sorgen und ohne irgendeine Automatisierung). Allgemein recht sorgenfrei.. es ist ein Hobby. Ein einziges Bier (unser erstes - ein Weizen) - war wirklich in die Hose gegangen. ALLES andere sehr lecker und von allen Freunden gelobt. Selbst das zu herbe Willamette-PA hat sich über die Monate verbessert. Was brauche ich ach-wie-genaue IBU-Formeln, wenn man das Bier liegenlassen kann..?

Also kann ich mich den oben genannten Empfehlungen absolut bedenkenlos anschließen!

Beste Grüße,
Dale.

/edit: und wir sind immer noch Anfänger und ich wenigstens habe keinerlei Motivation an dem Brau-System oder Anspruch zu schrauben.. :)


[Editiert am 28.1.2014 um 13:48 von Dale]
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omitz
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:09  
@Dale Das kommt mit alles sehr bekannt vor :) Jodprobe haben wir auch noch nie gemacht. Wasser? Kommt aus dem Hahn! :) HG? NG? Einfach läutern bis die Stammwürze passt. Und im Grunde ist das auch ok so, wenn es am Ende einfach schmeckt.

Edit: Ach und automatisiert haben wir auch nix. Wozu hat man Hände! :)


[Editiert am 28.1.2014 um 14:09 von omitz]



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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:19  
So sehr ich die "Bier wird es immer" Einstellung auch teile, die ganze Wissenschaft dahinter ist gut zu wissen. Dann weiss ich wenigstens wo ich ansetzen kann, wenn mal was nicht wie erwartet schmeckt oder wenn ich ein existierendes Rezept in eine bestimmte Richtung abwandeln will.
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Hefepilz
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:19  
Genau :thumbup:
Einfach losbrauen und Spaß haben darauf kommt es an,
im schlechtesten Fall schmeckt das Bier nicht so wie gedacht.
Mein 1 Sud war auch nicht prickelnd, aber trinkbar.
Bin auch noch Anfänger und mit jedem Bier lernt man dazu!

Also einfach drauf los

Mike
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:22  
Mein erstes Bier war ein ACME Brown Ale fertig gehopftes Sirupdosen Kit. Ca. 14 Jahre später habe ich mein Studium zum Dipl.- Ing. Brauwesen und Getränketechnologie abgeschlossen. So weit kann der Virus fortschreiten :)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:36  

Zitat von omitz, am 28.1.2014 um 14:09
Jodprobe haben wir auch noch nie gemacht. Wasser? Kommt aus dem Hahn! :)


Also ich weiß nicht, wenn ich mich nach den ersten paar Suden nicht mit dem Wasser auseinander gesetzt hätte, wär das mit dem Bierbrauen sehr schnell wieder vorbei gewesen.
Das hat mich damals gerettet.
Natürlich kann das auch gut gehen, wenn man die entsprechenden Werte hat, wenn nicht, dann muss man da schon etwas genauer hinschauen.

Und eine Jodprobe macht man schon deshalb, weil es eine wunderschöne chemeische Nachweisreaktion ist :exclam:


Stefan
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omitz
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:54  
Bitte meine Aussagen jetzt nicht überbewerten! Ich sage ja nicht, dass Jodprobe und eine Prüfung des Wassers Blödsinn sind. Vielleicht hatten wir im Team bisher einen anderen Fokus. Wir haben eher auf das Equipment und den Prozess geschaut und Dinge wie Refraktometer, Hopfensäcken und Filter angeschafft um das Ergebnis zu verbessern.

Jodprobe ist so ein Running Gag. Irgendwie wurde es immer vergessen :)

Wasser ist sicherlich etwas, das in Zukunft auch mal mit auf die Liste kommt. Bisher war das Ergebnis immer ok und es war nicht wirklich ein Thema.

Ich vertrete nur ebenfalls die Meinung, dass man sich als Anfänger erstmal einfach machen sollte. Nach ein paar Suden hat man genug Erfahrung um weitere Dinge in Angriff zu nehmen. Ich wüsste heute nicht mal, wie ich mein Wasser überhaupt analysieren kann. Als ich angefangen habe, hätte mir diese Arbeit aber sicher noch mehr Zeit geraubt als heute, weil die wesentlichen Dinge schon stressig genug waren. Heute ist man einfach eingespielter, die Prozesse laufen und dann hat man eher auch mal Zeit für sowas.

Daher nehme ich mir das zu Herzen und werde mal den Fokus Richtung "Wasser" lenken! :)


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 15:01  
Die Analyse bekommst Du vom Wasserversorger, selber machen wird schwierig.
Wenn Du mit Deinem Bier zufrieden bist, dann lass es doch einfach so.

Stefan
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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 15:32  
Als Hobbythek-Brauanfaenger hat man sich viele Sorgen gar nicht erst gemacht. Allerdings musste man dann auch viel selbst herausfinden, wenn was nicht gepasst hat. Ich stimme Michael vollkommen zu...am Anfang ist es wichtiger, dass man mit einem einfachen Basisrezept erstmal Routine in den Brauprozess bekommt. Das Aussprobieren von verschiedenen Malzen und Hopfen kommt dann schon irgendwann. Irgendwie ist man ja immer neugierig und will was Neues ausprobieren, aber am Anfang muss man wirklich nicht alles wissen und sollte manchmal einfach mutiger sein.

Gruss Hotte
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 15:44  
Genau,

der springende Punkt ist halt, zu verbessern, wenn es sein muss. Und nicht im vorab meinen, alles auf das angebliche Optimum bringen zu können..

Es geht (bei uns) auch auf keinen Fall darum, sich dumm zu stellen, sondern die Punkte, die einem das Bier schlechter machen zu verbessern. Hatte noch nie Probleme mit dem Wasser oder kratziger Hopfenbittere --> keine Analyse, Aufsalzen oder sonstwas. Ich mache Dekoktionen oder Kombirasten durch Zubrühen --> muss mich nicht mit Automatisierung und PID-Steuerung auseinandersetzen..

Seine anfängliche Unkenntnis überfordert man ansonsten doch auch absolut. Wenn man in den ersten Suden meint, alles hänge nur vom Wasser ab, weil man einen Thread aus München inhaltiert hat, verliert man halt den Blick fürs Wesentliche.. Da ist doch die Gefahr.

Beste Grüße,
Dale.
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BasherMcGee
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 16:18  
Hallo Leute,

für mich war der Doemensbericht einfach nur geballtes Wissen das man einfach so...ich sag mal weghecheln kann. :D

Trotzdem muss ich Michael da auch recht geben. Allerdings muss man immer hinterfragen, warum jemand anfängt Bier zu brauen. Ist es der Einheitsbrei der einem nicht gefällt oder ist es der allgemeine Brauprozess der einen interessiert, oder vieleicht doch die technische Seite die einen reizt.

Außerdem sollte beachtet werden, welcher Kentnisstand bzw. Vorwissen man mitbringt. Ich z.B. bin Bäckermeister, hab Lebensmitteltechnologie studiert und mach jetzt noch den Master in Verfahrenstechnik. Da bringt man schon Grundkenntnis mit über Getreide, Hefen, Gärführungen, allgemeine Biochemische Prozesse (Citratzyklus und Glukolyse), Trotzdem habe ich auch anfangs Einstiegstheorie gelesen um den Prozess zu verstehen. Allerdings bin ich´s gewohnt alles wissenschaftlich zu hinterfragen und lese z.B. gern im Narziss (hab ich als PDF von der Uni).

Einige sind sich nicht im klaren darüber ,das sie für sich, einen komplett neuen Prozess auf die Beine stellen. Und das bedeutet zunächst erstmal, seine Anlage kennen zu lernen. Und jetzt kommt der Punkt den Michael angesprochen hat, benutzt öfters die gleiche Malzschüttung und den gleichen Hopfen um euren handwerklichen Prozess erstmal zu automatisieren und zu schauen wo denn die wichtigsten Stellschrauben sitzen. Hab ich am Anfang auch nicht gemacht, allerdings hol ich das jetzt nach. Dieses Jahr wird bei mir "very British" mit 4 typisch englischen Malzsorten und 5 typischen Hopfensorten. Selbst mit der gleichen Schüttung und gleichen Hopfensorten lassen sich viele tolle unterschiedliche Biere brauen.
Dementsprechend sollten Jungbrauer es ähnlich handhaben wie´s in einer Ausbildung bestenfalls statt findet. Viel Praxis und Einstiegstheorie. Danach langsam steigern und tiefer in die Materie einsteigen. Dies habt ihr im gegensatz zu einer Ausbildung selber in der Hand.

In diesem Sinne

Grüße
Chris


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