Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 10:52 |
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Moinsen,
ich verfolge, diesen Doemens thread nur oberflächlich, da
mir persönlich das alles ehrlich gesagt zu wissenschaftlich ist und ich
befürchte, dass manch ein Brauanfänger da vielleicht Muffesauen bekommt,
überhaupt loszulegen.
Mein Ziel beim Hobbybrauen war es, ein Bier herzustellen, das meinen
Vorstellungen von einem Bier entspricht, also nach meinem Geschmack ist.
Mir persönlich ist es dabei egal, ob z.B. die Bittere nach Tinseth oder
sonstwem die präziseren Ergebnisse liefert oder nicht. Wenn das Bier später
schmeckt und die Bittere passt, ist es doch prima. Daher ist mir dieser
thread ein Anliegen.
Natürlich gibt es – gerade als Brauanfänger – stets etwas zu verbessern,
bis man am selbstgesteckten Ziel angekommen ist. Dabei ist mein Ziel aber
nicht, dass es auch möglichst alle anderen begeistert (wenn es so ist,
toll, aber es ist nicht mein primäres Anliegen), denn in erste Linie braue
ich für mich selbst. Von daher brauche ich auch keine Bierbewertungen oder
Wettbewerbe, wenn mir mein Bier schmeckt, freue ich mich und das reicht
mir.
Was ich mit alldem sagen will ist, dass ich den Brauanfänger gerne
folgendes ans Herz legen möchte:
Braut doch einfach mal los (nachdem Ihr Euch mit den Braugrundlagen
vertraut gemacht habt). Beginnt nicht gleich zu Beginn zu wissenschaftlich,
man muss auch zu Anfang nicht gleich alles verstehen (z.B. welche
Wasserionen welchen Einfluss haben). Fangt mit einer einfachen Schüttung
an, einer zum jeweiligen Bierstil passenden üblichen Bittere und los
geht’s. Wenn man ständig alles hier im Forum abfragt wie: Ist die Schüttung
ok, kann daraus was werden, welchen Hopfen soll ich denn nehmen usw.,
bringt Ihr Euch um wertvolle eigene Erfahrungen. Warum müssen Eure ersten
Biere gleich perfekt sein? Ihr lernt am besten und auch am meisten, wenn
Ihr eigene Erfahrungen sammelt. Bitte nicht falsch verstehen, Ihr könnt das
natürlich weiterhin tun, aber es macht einfach auch Spaß, so seine eigenen
Erfahrungen zu sammeln. Und schaden tut das ja nicht.
Bei den ersten Brauversuchen nicht an mehreren Schrauben gleichzeitig
drehen, wenn Ihr gleich den optimalen pH-Wert, die optimale
Brauwasserzusammensetzung anstrebt, die beste Hopfenverteilung austüftelt,
die beste Schüttung zusammenstellen wollt usw., verliert Ihr ganz schnell
den Überblick und womöglich die Lust an diesem schönen Hobby, wenn dann das
Ergebnis Eurer Bemühungen nicht so gut ausfällt.
Also, ein einfach gestricktes Rezept nehmen, das Wasser verwenden, das Ihr
vor Ort habt, eine übliche Maltoserast von z.B. 35 Min. verwenden,
Standardkochzeit und Standardhopfung verwenden und ab die Post. Dann
nachher schauen, ob das Bier Euren Vorstellungen entspricht (im Einklang
mit dem entsprechenden Bieryp). Wenn nicht, überlegen, was Ihr beim
nächsten Mal ändern könnt.
Daher erlaube ich mir, folgende
Vorschläge zu machen:
Arbeitet doch zu Beginn mit einer Standardschüttung und tastet Euch durch
Veränderung der Maltoserast an das gewünschte Ziel hinsichtlich
Vollmundigkeit, Trockenheit etc. heran. Passt es nicht, die Maltoserast
entsprechend dem Ergebnis verkürzen oder verlängern. Wenn es dann stimmt,
kann man sich der Hopfung widmen und am Bittereindruck arbeiten, also
Bitterwerte erhöhen oder erniedrigen. Stimmt auch das, hat man das Ziel ja
praktisch schon erreicht.
Dann könnte man mit unterschiedlichen Hopfensorten experimentieren, dann
verschiedene Hefen ausprobieren und später dann mal die Schüttung
verändern, um zu erfahren, welchen Einfluss die einzelnen Malze haben,
Wassertuning, Klärung, usw.
Also, mutig losgebraut! Wenn die wesentlichen Braugrundlagen
beachtet werden, kann eigentlich nichts schief gehen oder gar ein
„schlechtes“ Bier dabei herauskommen. Schlimmstenfalls habt Ihr ein Bier,
das nicht wirklich Euren Vorstellungen entspricht, mehr aber auch nicht.
Zur Klarstellung: Ich möchte niemanden davon abhalten, hier im Forum
sinnvolle Fragen zu stellen, erst Recht nicht, wenn Ihr irgendwo Probleme
habt. Selbstverständlich könnt Ihr auch weiterhin versuchen, alles gleich
zu Beginn sozusagen in einem Rutsch richtig machen zu wollen. Dies hier
sind lediglich gut gemeinte Vorschläge, mehr nicht. Versuch macht kluch und
ich habe dadurch echt eine Menge gelernt.
Aber der eigene Erfahrungshorizont wird m.E. am besten dadurch erweitert,
dass Ihr einfach loslegt und nicht ALLES bis ins Kleinste gleich beim
ersten Mal beachten wollt, „um ja keinen Reinfall zu erleben“, bevor Ihr
anfangt, wie ja hier mehrfach schon befürchtet wurde.
In diesem Sinne: Haut rein, Leute und viel Erfolg!
Michael
[Editiert am 28.1.2014 um 11:32 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 10:57 |
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FullACK!
Ich würde sogar so weit gehen: Bestellt erstmal zwei fertige
Maischmischungen, und schaut, wie die sich unterscheiden.
Wasseraufbereitungen, Messungen und Berechnungen von IBUs auf
Nachkommastellen, Exakte Berechnung des Alkoholgehaltes, Treffen des
richtigen EBC-Wertes - alles Käse. Das kann man alles in Angriff nehmen,
wenn einem beim Brauen später mal langweilig wird. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 10:59 |
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____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 3.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:08 |
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Sehr guter Post! Ich sehe mich mit den knapp 20 Suden an denen ich in den
letzten 2 Jahre beteiligt war im Grunde auch noch als Anfänger. Ich kann es
nur unterschreiben, dass man eher einfach anfangen sollte und dann von Sud
zu Sud lernt.
Viele Punkte wie Klarheit des Bieres, Farbe, IBU usw sind - als Anfänger -
erstmal egal.
Ich würde auch den Fokus mal weg von Rezept und Zutaten auf die Anlage
lenken. Es ist wichtig, dass hier einfach ein Prozess steht. Es bringt nix,
wenn man immer irgendwie Fummeln und Improvisieren muss. Wenn der Prozess
vom Schroten bis zum Abfüllen einmal gut läuft, dann kann man anfangen an
den Rezepten zu feilen.
Ich sage immer: Learning by Brewing ____________________ "Bier wird es immer!"
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Rezepte und Sudliste auf: http://braukommune.com
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 11.5.2011 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:09 |
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Hi
Ich würde den Doemens Thread noch verlinken, damit jeder weiß was gemeint
ist, und den Beitrag anpinnen.
____________________ Gruß Bitti
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 14.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:12 |
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Recht hast du!
Aber es ist halt auch so, das mancher Brauneuling (zumindest bei mir ist es
so)
einfach total durchknallt, weil: "Alter, ich kann BIER machen!!!"
Ich habe mehrere Selbstbraubücher förmlich gefressen, meine Frau genervt
bis zum gehtnichtmehr,
Tonnenweise Zeugs zusammengekauft usw., wie wohl viele andere auch.
Musste auch sehr über Udos Aussage in seinem Leitfaden lachen,
das man nach infizierung mit dem Brauvirus erstmal alles, was einem in die
Hände fällt,
auf seine tauglichkeit als Brauutensil prüft, genauso ist es bei mir.
Ist einfach die Begeisterung und die Ungeduld (schrecklich, die
Wartezeit,
bis die ersten Sude am Start sind), die einen manchmal etwas zu weit treibt
im Wissensdurst...
Aber:
recht hast du.
LG,
Micha
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:14 |
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Wenn sich durch den Doemens Thread Anfänger verunsichern lassen, dann ist
das natürlich blöd und sicher nicht Sinn der Sache.
Und es stimmt schon, manchmal sind die Biere, bei denen man sich am meisten
verkopft, lang nicht so gut wie die, bei denen man halt einfach mal
drauflosbraut.
Vor allem den Maßstab "es schmeckt mir oder eben nicht" finde ich sehr
gut.
Wettbewerbe machen einfach nur Spaß und man muss das auch sehr sportlich
sehen, da gewinnt selten das Bier, das mir selber am besten schmeckt.
Worum es bei der Doemens Sache für mich geht ist folgendes:
Auch gerade wenn man sich schon länger eine festgefahrene Vorgehensweise
angeeignet hat, schadet es nie, diese auch mal kritisch zu hinterfragen.
Ich finde, die Dinge öfter mal zu hinterfragen prinzipeiell sehr wichtig im
Leben
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:20 |
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Sehr gut, Motto: Versuch macht kluch!
Zwar ist eine wissenschaftliche Betrachtungweise evtl. für den ein oder
anderen interessant, um mehr Einblicke in das "Dahinter" zu bekommen, falls
das denn gewünscht ist.
Um ein solides Bier zu brauen braucht man sich jedoch keineswegs im Vorfeld
mit Brauwissenschaft bis ins kleinste Detail auseinanderzusetzen.
(Zumal bei der praktischen Umsetzung des theoretischen Wissens beim
Hobbybrauer sowieso recht schnell Schluss ist. Was habe ich von
seitenlangen Berechnungen über die Bitterstoffausnutzung wenn ich nicht mal
den genauen Bitterwert meines Hopfens aus der Kühltruhe kenne, geschweige
denn die Bittere im fertigen Bier bestimmen kann??)
Also einfach drauf los brauen und sich empirisch dem gewünschten Geschmack
nähern, gerade als
Einsteiger!
Viele Grüße,
Markus
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:26 |
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Stefan, Du (und alle ähnlich wissenshungrigen) brauchst Dich doch nicht zu
rechtfertigen! Das wollte ich auch gar nicht bewirken. Auch ich
interessiere mich ja durchaus für das eine oder ander wissenschaftliche
Ding beim Hobbybrauen, aber ich muss nicht über alles bis ins Detail
Bescheid wissen, ich will auch kein Allroundexperte sein. Trotzdem
hinterfrage ich natürlich auch hin und wieder kritisch und das soll ja auch
so sein.
Mit diesem thread wollte ich ja nicht das kritische Hinterfragen vereiteln
Gruß
Michael
[Editiert am 28.1.2014 um 11:28 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:41 |
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Ne, ne Michael, wir haben dich schon richtig verstanden und du hast
natürlich völlig recht.
Wie schon vorgeschlagen, würde ich deinen Beitrag etwas straffen und
dauerhaft als Eingangsinfo im Hauptmenü bei "Tipps für Brauneulinge"
fixieren. Das würde manchen Einsteiger ruhiger schlafen lassen.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 14.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:41 |
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So habe ich es gemacht.
Mein allererstes Bier war so`n Fertigkit, um zu testen wie das mit der
Nachgärung ist. Das 2. mal war´s sogar schon richtig mit Malz, jedoch eine
Fertigmischung.
Jedes Bier, dass ich braue wird zwar berechnet, und das Rezept notiert,
jedoch dient es nur etwaigen Vergleichszwecken. Letzten Endes entscheidet
immer der eigene Geschmack. Und darum geht es doch, oder?
Leider warte ich noch auf "mein" Bier, aber das experimentieren ist auch
toll. Man wird jedenfalls nicht dümmer davon, und wegwerfen musste ich bis
jetzt noch nichts, alles war sogar mehr als nur trinkbar.
juno
____________________ Lieber ein Bauch vom Bier trinken, als einen Buckel von der Arbeit!
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 7.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:43 |
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Kann Michael nur zustimmen, kenne auch Brauer die nach Faustregeln brauen
und eigentlich so wenig wie möglich mathematisch brauen und auch wirklich
gute Biere machen.
Ich suche auch immer den gesunden Mittelweg.
VG Daniel
____________________ "Wen Bier hindert, der trinkt es falsch."
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:56 |
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Ich arbeite heut noch ohne kleinen Brauhelfer oder sonst einem Programm und
mach viel intuitiv, auch die großen Sude.
Das geht natürlich nur, weil ich keine gleichbleibende Qualität liefern
muss wie in der Industrie.
Ein paar Dinge sollte man dann aber schon ausrechnen.
Und sobald das Wasser untauglich ist, muss man tiefer in die Materie
einsteigen, da hilft nix.
Stefan
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 11:57 |
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Man kann sich ja auch Schritt für Schritt vorwärtstasten und sich die
Sachen so leicht bzw kompliziert machen wie man will. Wenn man sich den
Thread zu den Fehlkäufen durchliest, was für den einen essenziell ist, ist
für den anderen überflüssig. Von daher, ich bin froh dass ich nicht gleich
mit dem Überkomplettbrauset mit allem was nur an Equipment geht
eingestiegen bin, sondern mit Plastikeimer und Bierkit angefangen habe und
mir nach und nach das, was fehlt zugelegt oder gebaut habe. Ich brauche
z.B. keinen Sputnikfilter, Rührwerk, Brausteuerung oder Thermoport mit
Läuterblech, ich hab für mich rausgefunden, dass die primitive Methode mit
Kombirast, Panzerschlauch und Kühlbox mir völlig ausreichen.
Klar, verbessern kann man immer was (wenn mir einer einen Braumeister
schenkt, würde ich ihn nicht ablehnen
), aber bevor man wild sich auf alles stürzt, sollte man erst mal
rausfinden wo's hapert. Ich denke, dass ich für mich Hefe und Gärtemperatur
langsam im Griff habe und werde als nächstes mir mein Wasser vornehmen, da
ich das Gefühl habe dass ich oft die "kratzige" Bittere bekomme, die sich
laut diversen Aussagen mit Wasseraufbereitung wegbekommen lässt.
[Editiert am 28.1.2014 um 12:00 von cyme]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 13:47 |
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Solange man vor lauter Fragen, Rezepte-Vergleichen und Besorgnis-Horten
nicht vom Brauen abgehalten wird..
Wir haben es im Übrigen genauso gemacht. Zuerst fertige Malzmischungen,
dann Rezepte aus dem Netz und jetzt sind wir kreativer. Ohne
EVG-Berechnung, noch nie eine Jodprobe gemacht, ohne Wasserkorrektur, ohne
HG-/ NG-Berechnungen, ohne IBU-Sorgen und ohne irgendeine Automatisierung).
Allgemein recht sorgenfrei.. es ist ein Hobby. Ein einziges Bier (unser
erstes - ein Weizen) - war wirklich in die Hose gegangen. ALLES andere sehr
lecker und von allen Freunden gelobt. Selbst das zu herbe Willamette-PA hat
sich über die Monate verbessert. Was brauche ich ach-wie-genaue
IBU-Formeln, wenn man das Bier liegenlassen kann..?
Also kann ich mich den oben genannten Empfehlungen absolut bedenkenlos
anschließen!
Beste Grüße,
Dale.
/edit: und wir sind immer noch Anfänger und ich wenigstens habe keinerlei
Motivation an dem Brau-System oder Anspruch zu schrauben..
[Editiert am 28.1.2014 um 13:48 von Dale]
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 3.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:09 |
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@Dale Das kommt mit alles sehr bekannt vor
Jodprobe haben wir auch noch nie gemacht. Wasser? Kommt aus dem Hahn!
HG? NG? Einfach läutern bis die Stammwürze passt. Und im Grunde ist das
auch ok so, wenn es am Ende einfach schmeckt.
Edit: Ach und automatisiert haben wir auch nix. Wozu hat man Hände!
[Editiert am 28.1.2014 um 14:09 von omitz]
____________________ "Bier wird es immer!"
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Rezepte und Sudliste auf: http://braukommune.com
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:19 |
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So sehr ich die "Bier wird es immer" Einstellung auch teile, die ganze
Wissenschaft dahinter ist gut zu wissen. Dann weiss ich wenigstens wo ich
ansetzen kann, wenn mal was nicht wie erwartet schmeckt oder wenn ich ein
existierendes Rezept in eine bestimmte Richtung abwandeln will.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:19 |
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Genau
Einfach losbrauen und Spaß haben darauf kommt es an,
im schlechtesten Fall schmeckt das Bier nicht so wie gedacht.
Mein 1 Sud war auch nicht prickelnd, aber trinkbar.
Bin auch noch Anfänger und mit jedem Bier lernt man dazu!
Also einfach drauf los
Mike
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:22 |
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Mein erstes Bier war ein ACME Brown Ale fertig gehopftes Sirupdosen Kit.
Ca. 14 Jahre später habe ich mein Studium zum Dipl.- Ing. Brauwesen und
Getränketechnologie abgeschlossen. So weit kann der Virus fortschreiten
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:36 |
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Also ich weiß nicht, wenn ich mich nach den ersten paar Suden nicht mit dem
Wasser auseinander gesetzt hätte, wär das mit dem Bierbrauen sehr schnell
wieder vorbei gewesen.
Das hat mich damals gerettet.
Natürlich kann das auch gut gehen, wenn man die entsprechenden Werte hat,
wenn nicht, dann muss man da schon etwas genauer hinschauen.
Und eine Jodprobe macht man schon deshalb, weil es eine wunderschöne
chemeische Nachweisreaktion ist
Stefan
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 3.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:54 |
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Bitte meine Aussagen jetzt nicht überbewerten! Ich sage ja nicht, dass
Jodprobe und eine Prüfung des Wassers Blödsinn sind. Vielleicht hatten wir
im Team bisher einen anderen Fokus. Wir haben eher auf das Equipment und
den Prozess geschaut und Dinge wie Refraktometer, Hopfensäcken und Filter
angeschafft um das Ergebnis zu verbessern.
Jodprobe ist so ein Running Gag. Irgendwie wurde es immer vergessen
Wasser ist sicherlich etwas, das in Zukunft auch mal mit auf die Liste
kommt. Bisher war das Ergebnis immer ok und es war nicht wirklich ein
Thema.
Ich vertrete nur ebenfalls die Meinung, dass man sich als Anfänger erstmal
einfach machen sollte. Nach ein paar Suden hat man genug Erfahrung um
weitere Dinge in Angriff zu nehmen. Ich wüsste heute nicht mal, wie ich
mein Wasser überhaupt analysieren kann. Als ich angefangen habe, hätte mir
diese Arbeit aber sicher noch mehr Zeit geraubt als heute, weil die
wesentlichen Dinge schon stressig genug waren. Heute ist man einfach
eingespielter, die Prozesse laufen und dann hat man eher auch mal Zeit für
sowas.
Daher nehme ich mir das zu Herzen und werde mal den Fokus Richtung "Wasser"
lenken! ____________________ "Bier wird es immer!"
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Rezepte und Sudliste auf: http://braukommune.com
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 15:01 |
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Die Analyse bekommst Du vom Wasserversorger, selber machen wird
schwierig.
Wenn Du mit Deinem Bier zufrieden bist, dann lass es doch einfach so.
Stefan
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 15:32 |
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Als Hobbythek-Brauanfaenger hat man sich viele Sorgen gar nicht erst
gemacht. Allerdings musste man dann auch viel selbst herausfinden, wenn was
nicht gepasst hat. Ich stimme Michael vollkommen zu...am Anfang ist es
wichtiger, dass man mit einem einfachen Basisrezept erstmal Routine in den
Brauprozess bekommt. Das Aussprobieren von verschiedenen Malzen und Hopfen
kommt dann schon irgendwann. Irgendwie ist man ja immer neugierig und will
was Neues ausprobieren, aber am Anfang muss man wirklich nicht alles wissen
und sollte manchmal einfach mutiger sein.
Gruss Hotte
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 15:44 |
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Genau,
der springende Punkt ist halt, zu verbessern, wenn es sein muss. Und nicht
im vorab meinen, alles auf das angebliche Optimum bringen zu können..
Es geht (bei uns) auch auf keinen Fall darum, sich dumm zu stellen, sondern
die Punkte, die einem das Bier schlechter machen zu verbessern. Hatte noch
nie Probleme mit dem Wasser oder kratziger Hopfenbittere --> keine
Analyse, Aufsalzen oder sonstwas. Ich mache Dekoktionen oder Kombirasten
durch Zubrühen --> muss mich nicht mit Automatisierung und PID-Steuerung
auseinandersetzen..
Seine anfängliche Unkenntnis überfordert man ansonsten doch auch absolut.
Wenn man in den ersten Suden meint, alles hänge nur vom Wasser ab, weil man
einen Thread aus München inhaltiert hat, verliert man halt den Blick fürs
Wesentliche.. Da ist doch die Gefahr.
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 23 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 16:18 |
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Hallo Leute,
für mich war der Doemensbericht einfach nur geballtes Wissen das man
einfach so...ich sag mal weghecheln kann.
Trotzdem muss ich Michael da auch recht geben. Allerdings muss man immer
hinterfragen, warum jemand anfängt Bier zu brauen. Ist es der Einheitsbrei
der einem nicht gefällt oder ist es der allgemeine Brauprozess der einen
interessiert, oder vieleicht doch die technische Seite die einen reizt.
Außerdem sollte beachtet werden, welcher Kentnisstand bzw. Vorwissen man
mitbringt. Ich z.B. bin Bäckermeister, hab Lebensmitteltechnologie studiert
und mach jetzt noch den Master in Verfahrenstechnik. Da bringt man schon
Grundkenntnis mit über Getreide, Hefen, Gärführungen, allgemeine
Biochemische Prozesse (Citratzyklus und Glukolyse), Trotzdem habe ich auch
anfangs Einstiegstheorie gelesen um den Prozess zu verstehen. Allerdings
bin ich´s gewohnt alles wissenschaftlich zu hinterfragen und lese z.B. gern
im Narziss (hab ich als PDF von der Uni).
Einige sind sich nicht im klaren darüber ,das sie für sich, einen komplett
neuen Prozess auf die Beine stellen. Und das bedeutet zunächst erstmal,
seine Anlage kennen zu lernen. Und jetzt kommt der Punkt den Michael
angesprochen hat, benutzt öfters die gleiche Malzschüttung und den gleichen
Hopfen um euren handwerklichen Prozess erstmal zu automatisieren und zu
schauen wo denn die wichtigsten Stellschrauben sitzen. Hab ich am Anfang
auch nicht gemacht, allerdings hol ich das jetzt nach. Dieses Jahr wird bei
mir "very British" mit 4 typisch englischen Malzsorten und 5 typischen
Hopfensorten. Selbst mit der gleichen Schüttung und gleichen Hopfensorten
lassen sich viele tolle unterschiedliche Biere brauen.
Dementsprechend sollten Jungbrauer es ähnlich handhaben wie´s in einer
Ausbildung bestenfalls statt findet. Viel Praxis und Einstiegstheorie.
Danach langsam steigern und tiefer in die Materie einsteigen. Dies habt ihr
im gegensatz zu einer Ausbildung selber in der Hand.
In diesem Sinne
Grüße
Chris ____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 24 |
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