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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Resteverwertung mit Rummmms |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 17.2.2008 um 19:40 |
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Moin,
inspiriert von den Malzbierbeiträgen habe ich den Rest geschrotetes Cara
Dunkel, der schon mindestens vier Monate alt ist nach der
Angär-Pasteurisier-Methode verwertet (mittlerweile schrote ich selbst).
Beim Pasteurisieren gab es dann anders als bei tinoquell eine ziemliche Sauerei. Da es mehr als
Experiment gedacht war, habe ich etwas schlampiger als sonst gearbeitet.
Hier der Bericht:
- 1,7 kg CaraDunkel (80-110 EBC) mit 5 L 45 °C Wasser
zum Kochen bringen (ohne Rast) und ca. 15 min einen dicken Brei daraus
kochen
- durch ein Küchensieb filtrieren, 2 L "Nachguss" -> ergibt 4 L
dicken brauen Kleister
- auf 66-67 °C bringen und 0,5 kg Pilsener Malz unterrühren ergibt 64
°C
- Topf in eine Isomatte + Decke wickeln, nach 12 h kräftig schwenken,
nach 24 h immer noch 35 °C, jodneutral und klar
- abläutern über eine gefaltete Stoffwindel (keine Nachgüsse) ergibt 3 L
Würze mit 14,6 °P
- auf 4 L verdünnen und 30 min kochen, 1 Hopfengabe mit 2 g Spalter
Select (4,5 %) nach 10 min
- Kühlen vorm Fenster und mit 1 L Eis + 1 L Kaltwasser ergibt 5 L mit 8
°P
- Zugabe von 150 g Zucker ergibt 10.5 °P (merkwürdig, aber so war's)
- Zugabe von 2 g Muntons Gold (OG Trockenhefe, mit 1 TL Zucker in 50 ml
Wasser 10 h angestellt) und 1 TL Olivenöl (siehe thread "Hefevermehrung: Sauerstoff überflüssig??") und in
10 0,5 L Flaschen abfüllen
So weit, so gut, jetzt zum Gärungsverlauf. Den habe ich anhand meiner
bewährten Manometer-PET kontrolliert:
- anspringen der Gärung erst nach ca. 8 h (0,2 bar
nach 9,5 h)
- 0,5 bar nach 11 h
- 2,0 bar nach 14 h, zum Stoppen über Nacht auf den Balkon gestellt
(< 0 °C) zeigt am Morgen nur noch 1,7 bar
- nach 32 h (tagsüber stehen in der Sonne) die kalten Flaschen mit 2,0
bar im Topf (auf Kochenform, also nicht direkt auf dem Topfboden) in 45 °C
Wasser gestellt und hochgeheizt mit gelegentlichem Rühren
- bei 70 °C 4 bar, drei Flaschen erweisen sich als undicht und etwas
Druck entweicht über das schlecht sitzende Gummi
- nach ca. 10 min bei 70 °C (Herd auf niedriger Stufe) explodiert die
erste Flasche (der Hals schießt an die Decke)
- Topf vom Herd geschoben doch ohne erkennbaren Einfluss birst 10 min
später erneut eine Flasche (diesmal wird der Boden sauber herausgeschlagen)
Ich habe die restlichen Flaschen jetzt auf den Balkon gestellt (sind jetzt
handwarm und zeigen nur noch 3 bar) und die Sauerei aufgeräumt.
Glücklicherweise ist niemandem etwas passiert, da ich vorgewarnt hatte. Ein
paar Splitter sind trotzdem durch den Flur bis ins Nachbarzimmer geflogen.
Die Manometer-PET-Flasche ist jetzt ausgebeult (vermutlich auch wegen der
Wärmeverformbarkeit):
Fazit: Gut, dass nichts passiert ist, denn ein
spannendes Experiment war das auf jeden Fall. In Zukunft werde ich wohl
eher hochprozentige Würze mit Mineralwasser verdünnen...
gillemann.
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Gast
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erstellt am: 17.2.2008 um 20:03 |
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Hallo,
die Küche sieht ja gut aus… Wie ist das eigentlich mit der
hochkonzentrierten Würze?? Weil wenn man mit Malzextrakt eine Würze
Anreichert und die heiß abfüllt ist die doch nach paar tagen
Kaputtgegangen…
Mit freundlichen Grüßen Julian
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 17.2.2008 um 20:40 |
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Moin Julian,
ausprobiert habe ich das noch nicht, aber wenn man die Würze heiß abfüllt,
sollte das doch funktionieren. Hier ist jedenfals der thread dazu: (Kinder-) Malzbier recipe wanted!
Viele Grüße, gillemann
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2008 um 06:34 |
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Moin,
ist ja ein interessantes Maischverfahren. Ich nehme an, dass die erste
Maische keine Zeit hatte, wenigstens zu verkleistern. Das ist wohl der
Grund dafür, dass es ein "dicker Brei" statt einer gewöhnlichen Maische
wurde. Bei 1,7kg / 5l sollten sich eigentlich normale Verhältnisse
einstellen. War das einfach so eine Idee oder gibt es irgendwo
entsprechende Rezepte bzw. Hinweise ?
32 Stunden Gärung (auch mit Warm/Kalt) sind nach meiner Erfahrung viel zu
lange. Das Maximum liegt bei 12h wenn mit ausreichend Hefe (50ml/1l)
angestellt wurde. Trotzdem sind mir auch da schon Flaschen zerplatzt.
Besonders wenn man die Flaschen nicht alle stehend pasteurisiert. Im Stehen
blasen in der Regel die Dichtungen ab, sind die Flaschen schräg oder liegen
gar, dann zerplatzen sie, weil das Bier nicht so gut an der Dichtung
vorbeikommt wie die Luft / das CO2.
Das Haltbarmachen unvergorener Würze wie im gelinkten Thread beschrieben
habe ich selbst so noch nie durchgeführt. Ich habe hier aber Röstmalzbier,
dass ich nach der letzten Entnahme (ca. 0,5 von 1l) auf diese Weise
pasteurisiert habe. Das steht jetzt, nach 12 Wochen, noch unverändert hier.
Eine nicht pasteurisierte RME - Flasche war nach 3 Wochen schimmlig. Warum
sollte es eigentlich auch nicht klappen, ist ja wie "Einkochen".
GutSud
Tino
____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 18.2.2008 um 10:15 |
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Zitat von tinoquell, am 18.2.2008 um
06:34 | Ich nehme an, dass die erste Maische
keine Zeit hatte, wenigstens zu verkleistern. Das ist wohl der Grund dafür,
dass es ein "dicker Brei" statt einer gewöhnlichen Maische wurde. Bei 1,7kg
/ 5l sollten sich eigentlich normale Verhältnisse einstellen. War das
einfach so eine Idee oder gibt es irgendwo entsprechende Rezepte bzw.
Hinweise ? |
Moin Tino,
das war eher so eine Idee. Ich dachte da an die Kochmaischen bei den
Dekoktionsverfahren und wollte möglichst viel Stärke aus dem enzymschwachen
CaraDunkel-Zeug rausholen. Die Arbeit hat dann das später zugesetzte PiMa
gemacht. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass dessen Enzyme mit
dem dicken Brei so gut zurecht kommen, denn der kam mir schon etwas
verkleistert vor. Die absteigende Infusion ist wohl so eine typische
englische Hausfrauen/-männer Methode, hab ich mal irgendwo gelesen. Wenn
man es nicht so sehr auf die Ausbeute abgesehen hat, geht das mit den
heutigen Malzen relativ gut (war schon der zweite Sud auf die Art).
Die Flaschen standen bei mir auch aufrecht. Ich glaube, das Problem war
eher, dass die Gärung beim Aufheizen nochmal einen ordentlichen Sprung
gemacht hat. Vielleicht hätte ich schon bei 1 bar mit dem Pasteurisieren
anfangen sollen, denn 4 bar waren wohl zu viel... *grins*
Viele Grüße,
gillemann
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Antwort 4 |
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