Member Beiträge: 75 Registriert: 12.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.4.2010 um 07:28 |
|
|
Hallo Hobbybrauer,
wie wird eigentlich alkoholfreies Bier gebraut. Wir saßen letzt in einer
gemütlichen Runde zusammen und kamen auf das Thema, konnten uns aber nicht
erklären wie das geht.
|
|
Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.4.2010 um 07:57 |
|
|
|
|
Antwort 1 |
|
Member Beiträge: 75 Registriert: 12.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.4.2010 um 08:55 |
|
|
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.5.2010 um 10:54 |
|
|
Hi,
hatte neulich einen Traum, bezog sich auf's alkoholarme Bier (war's ein
Alptraum...???).
Jedenfalls dachte ich darüber nach, ob folgendes ginge:
Mein Jungbier nach der Hauptgärung fülle ich normalerweise mit Speise- oder
Zuckerzugabe in Flaschen ab (Variante A). Wenn ich jetzt vorher einen Teil
davon sagen wir mal für gruselige Experimente abzwacke... d.h. für Variante
B nehme ich Jungbier und erhitze es (z.B. 80°C, 30 Minuten lang, zum Zwecke
den Alkohol der Hauptgärung verdampfen zu lassen). Dann geben ich meine
Speise/Zuckergabe dazu, lasse erkalten, gebe aus dem Gärbottich noch etwas
Hefe dazu und fülle dann das Ganze in meine Flaschen ab.
Ergebnis: A) normales Bier. B) alkoholärmeres Bier, aber geschmacklich
nahezu mit A identisch? (evtl muss man bei B noch Hopfen stopfen, da
anzunehmen ist, dass außer Alkohol beim Erhitzen auch die Hopfenaromen
verpuffen).
Wenn das so ginge, wäre der Vorteil gegenüber einem Bier, das man von
vornherein mit weniger Stammwürze herstellt der, dass es geschmacklich
nicht so dünn wäre.
Was meint Ihr dazu? Ein viel versprechender Ansatz oder ein gruseliger
Alptraum?
Grüße
Davide
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.5.2010 um 11:17 |
|
|
Ich glaube, dass du das Bier mit dem Erhitzen total oxidieren würdest.
Ausserdem müsstest du danach mit der Speisemenge hoch gehen, gar kein CO2
mehr im Bier gelöst sein würde nach dem Erhitzen.
Versuch macht kluch, aber ich glaube nicht wirklich daran (wobei der Glaube
ein Zeichen von mengelndem Wissen ist )
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.5.2010 um 11:30 |
|
|
Hallo PaThos,
das mit der Speise ließe sich ja in den Griff bekommen. Die Oxidation
könnte allerdings wohl ein echtes Problem werden - guter Hinweis.
Wär aber auf jeden Fall mal spannend, also Projekt Nummer 3875...
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 3.5.2010 um 18:50 |
|
|
Hallo Hefeknuddler,
genauso habe ich mal ein alkoholarmes Bier gemacht.
Für das Experiment muss man nicht mal Selbstgebrautes "verschwenden",
sondern es geht auch mit jedem Kaufbier, sofern man Speise oder Zucker und
Hefe nachher wieder reintut.
Allerdings war es geschmacklich nicht ganz so der Hit, außerdem nicht soo
lang haltbar.
Aber: Versuch macht kluch.
Evtl. ist das Verfahren aber besser geeignet um z.b. nur einen Teil des
Bieres zu "schwächen", also z.B. 30% oder so, ohne dann zu viel Geschmack
einzubüßen.
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
|
|
Antwort 6 |
|
Senior Member Beiträge: 113 Registriert: 31.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.5.2010 um 11:35 |
|
|
Hallo miteinander,
ich habe mir auch immer wieder hin und herüberlegt, wie ein geschmacklich
gutes Leichtbier herzustellen sei. Die Methode von Davide oder Axel hört
sich ja ziemlich gut an. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Hefe da
nicht mitspielt. Da unsere eigenen Biere ja nicht gefiltert sind, enthalten
sie ziemlich viel Hefe. Wie verhält die sich beim Erhitzen?
Stephan
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.5.2010 um 08:37 |
|
|
Naja, die Hefe wird wohl sicherlich dahin gehen, denn bei diesen hohen
Temps überlebt sie nicht. 'Anschliessend wieder Hefe zugeben mit Speise?
Dann produziert sie ja wieder alc.
Den alc durch erwärmen (ca. 70°C) austreiben. Die dadurch verloren
gegangene Kohlensäure im Fass durch aufcarbonisieren zufügen..... das
müsste klappen, oooder?
____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 4.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.5.2010 um 09:09 |
|
|
Hallo miteinander,
da hab ich auch noch eine Idee einzubringen. Wie wäre es wenn man wie bei
der Hefe vermehrung vorgeht die Würze mit der Aquariumpumpe und
Magnetrührer behandelt?
Wird da nicht ein Teil der Stärke in Hefe umgewandelt?
Versuch macht kluch
Manfred
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 4.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.5.2010 um 09:21 |
|
|
UPS nicht die Stärke sondern den Zucker meinte ich
lg Manfred
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.5.2010 um 09:46 |
|
|
Also, ein wirklich gutes Leichtbier hatte ich mal mit der Hefe Saccharomycodes Ludwigii.
Kein Erhitzen, perfekte Karbonisierung, wenig Alc.
Meine Empfehlung!
Leider konnte ich diese Hefe nicht befriedigend 'archivieren', sie
degeneriert wohl sehr schnell bzw. wird von den anderen bei mir anwesenden
Hefen trotz aller Hygienie kaltgemacht.
Zitat von flinsstone, am 5.5.2010 um
09:09 | Wie wäre es wenn man wie bei der Hefe
vermehrung vorgeht die Würze mit der Aquariumpumpe und Magnetrührer
behandelt?
Wird da nicht ein Teil der Stärke in Hefe
umgewandelt? |
Durch das Belüften finden in der Würze keine Umwandlungen statt.
Die Hefe produziert aber unter aeroben Bedingungen (Atmung) kaum Alkohol -
das wäre wohl dein Ansatz, oder?
Aber sobald der Sauerstoff nicht mehr ausreicht kippt sie in die aneorobe
Gärung, also müßte man sie auch abtöten um das Bier zu <fixieren>.
Die 'Profis' arbeiten meines Wissens auch mit sog. 'immobilisierter' Hefe:
Die Hefe wird so auf einen Träger aufgebracht, dass sie nicht von der Würze
mitgenommen werden kann. Die vorbeiströmende Würze wird bei Kontakt
vergoren ohne dass sie dabei Hefe 'aufnimmt'. Durch Regeln der
Strömungsgeschwindigkeit kann man einstellen, wie alkoholhaltig das Bier
werden soll.
Vielleicht gibt's ja einen ambitionierten Anlagenbauer hier, der bald die
ersten Bilder solcher Anlage hier postet?
Grüße
Tino ____________________
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 113 Registriert: 31.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.5.2010 um 12:37 |
|
|
Zitat: |
[/quotNaja, die Hefe wird wohl sicherlich dahin gehen, denn bei diesen
hohen Temps überlebt sie nichte]
Ich meinte nicht das Überleben der Hefe. Die ist klaro hinnüber. Ich
meinte, dass bei den Hefemengen, die wir im Bier haben, wir ein
geschmackliches Problem bekommen werden.
Die Hefe gart da ja irgendwie beim Erhitzen.
Stephan
|
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.5.2010 um 18:58 |
|
|
Hallo zusammen,
schade von DunkeBrauer/Axel zu hören, dass der Versuch geschmacklich nicht
ganz so erfolgreich war: vielleicht spielte die oben genannte Oxidation
oder eine zu hohe Temperatur eine Rolle. Die Idee nur einen Teil zu
bearbeiten ist sicherlich in Betracht zu ziehen.
Einen nicht Bedachten Punkt hat Wibu/Stephan eingebracht. Wenn mich mein
lang vergangener Bio-Unterricht nicht trügt, degeneriert Zelleiweiß ab 42
°C, und die Zerfallsstoffe will man ja nicht im Bier haben (gut, bei
manchen Lebewesen die sich an heißen Quellen oder Tiefseevulkankratern
rumtreiben passiert's vielleicht etwas später). Das hieße also, raus mit
der Hefe vor dem erhitzen, sprich: filtern (gibt vielleicht schon Threads
hierzu). Nur zu kompliziert sollte es nicht sein. Reicht vielleicht schon
ein Kaffeefilter?
Frikadellenschmied: da leider nicht alle zu den Fassbrauern gehören (so wie
ich selbst leider), müssen wir Flaschenbrauer den Ball flach halten und nur
über alkoholARMES Bier reden, kein alkoholFREIES (was die großen Brauereien
aber auch nicht geschmacklich hundertpro hinkriegen). Von daher muss man
die erneute Entstehung von Alkohol zu Gunsten der Karbonisierung in Kauf
nehmen. Dein Vorschlag wäre aber sicher einen Versuch wert. Wer wagt's
(vielleicht nur ein klitzekleines 5-Liter-Fässchen, dann tut's nicht so weh
Tinoquells Ansatz ist da ein ganz anderer und sehr interessant. Ich frage
mich aber: wenn der Endvergärungsgrad gering ist, dann bleibt doch sehr
viel Restsüße im Bier. Gut wenn man ein Malzbier haben möchte, aber wenn's
nicht süß sein soll?
Schade übrigens, dass Dein Bericht im Nirvana verschwunden ist, hätte ihn
so gern gelesen...
Grüße
Davide
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.5.2010 um 20:01 |
|
|
Man könnte ein Dampfkochtopf mit einer Vakuumpunpe (zB Wasserstrahlpumpe)
ausstatten (anstatt Sicherheitsventil) und so bei warmen Temp den Alk
ausdampfen. Anschliessend mit einem Spezialsud (zB auf der Herdplatte mit
Kaffefilter) mit viel Cara und viel Restextrakt und wenig Stammwürze und
neuer Hefe verschneiden um den Geschmack wieder rein zu bekommen.
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.5.2010 um 05:42 |
|
|
Zitat: | Ich frage mich aber:
wenn der Endvergärungsgrad gering ist, dann bleibt doch sehr viel Restsüße
im Bier. |
Das stimmt natürlich und ich muss dir
recht geben: Die Ludwigii gehört eigentlich nicht in diesen Thread, das ist
eher etwas für Malz- oder Nährbier. Echtes Alkoholfreies erhält man eher
nicht.
Ein anderer Ansatz wäre das Springmaíschverfahren, bei dem nur sehr wenig
vergärbare Zucker gebildet werden. Aber auch hier bleibt der Restextrakt
sehr hoch, nur daß das Ergebnis nicht besonders süß schmeckt. Eher kräftig,
kernig; jedenfalls nicht alkoholfrei - typisch.
Leider sind auch die Threads zu diesem Verfahren im Datengrab; nur kurz
soviel: Man maischt relativ kalt ein (35°) und brüht heißes Wasser zu, so
dass man gleich auf 72° kommt und die Maltoserast überspringt. Dort rastet
man gerade so lang bis alles jodneutral ist. Es bilden sich hier
überwiegend langkettige Zucker, die von der Hefe nicht vergoren werden.
Aber das ist im Prinzip auch offtopic, für ein 'echtes' alkoholfreies kommt
man wohl um eine entalkoholisierung kaum herum.
Grüße
Tino ____________________
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 1.9.2004 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.5.2010 um 06:58 |
|
|
Hallo ludwigii Freunde,
warum die Maltoserast komplett überspringen-sie ist ja ohnenhin
maltosenegativ.Ich hoffe die Hefe demnächst zu bekommen (ggf.anzubieten)
Ich gehe davon aus, das das Überspringen und somit eine erhebliche Süße nur
in Verbindung mit dem Malztrunk zu sehen sind
Meine nä.Versuche gehen in Richtung alkoholarmes Bier Mischgetränk -sprich
"Gaffelbrause/Bionade Clones" Hier sollte ein ausgewogenes Verhältnis von
Süße vorhanden sein-aber das kann man ja auch noch anders steuern
Ich denke diesbzgl. ist noch ein guter Markt vorhanden, den die Hobbybrauer
demnächst auch besetzen sollen können
Malzige grüße
M.Albrecht
-malzwerkstatt ____________________ Wer fremdgeht schont die eigene Frau
|
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.5.2010 um 07:14 |
|
|
Naja, ich meinte entweder Ludwigii oder Springmaischen; beides zusammen
macht tatsächlich wenig Sinn.
Zitat: | Meine nä.Versuche gehen
in Richtung alkoholarmes Bier Mischgetränk ....
Ich denke diesbzgl. ist noch ein guter Markt vorhanden
.. |
Zustimmung!
Siehe : http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=view
thread&tid=8041#pid85495
Für mich das bisher einzig akzeptable alkoholfreie 'Bier'.
Schönes Wochenende!
Tino
[Editiert am 7.5.2010 um 07:15 von tinoquell]
____________________
|
|
Antwort 17 |
|