Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 26.11.2011 um 12:50 |
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...ich komm leider immer noch nicht mit: der Brechungsindex wird doch in
Brix angegeben. Wie kann sich dann ein Brechungsindex aus einem Brixwert
ergeben????
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Antwort 25 |
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 10.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 15:18 |
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Der Brechungsindex ist nicht gleich Brix, obwohl das gleiche physikalische
Phänomen zur Bestimmung benutzt wird.
Brix ist eine %Skala, welche den Zuckergehalt angibt und der Brechungsindex
ist das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit zur Lichtgeschwindigkeit im
Medium. Der Brechungsindex von reinem Wasser ist z.B. n=1.33299 ,bezogen
auf Luft von 20°C und 1013 hPa für eine Wellenlänge von 589,3 nm. Reines
Wasser hat aber 0%Brix.
Hmmm..irgendetwas stimmt mit der Formel nicht, die hier angegebene
berechnet nicht das, was meine unübersichtliche Handrechnung rausgibt...
ich überprüfe das alles nochmal und werde meinen Post oben entsprechend
editieren..
Ich habe den Post oben editiert und hänge hier noch einmal eine ganz
einfache Excel Datei an, welche die entsprechende Berechnung enthält.
BrixPlato.xls
Ich rechne mal ein Beispiel vor:
Ich habe bei meinem Sud vom 13.11. eine Stammwürze von 12,0 gespindelt, ein
Refraktometer hatte ich noch nicht. Der Sud gärt auf dem Balkon ganz
langsam vor sich hin (W34/70 bei 3-6°C...). Vor ein paar Tagen habe ich
eine Schnellvergärungsprobe abgezwackt, und diese soeben gespindelt, was
3,1 °P ergab. Zudem habe ich mit dem Refraktometer nachgemessen und 6,6
Brix abgelesen.
OE=12,0 °P
BX=6,6 Brix
RI=1,33302 + 0,001427193 * 6,6 + 0,000005791157 * 6,6^2= 1,34269
u=(0,010665 * 12,0 - 2,0665)) * [1 + (0,22 + 0,001 *12,0)]= -2,38826
r =1,34269 * [( 937,8135 * 1,34269 ) - 1805,1228]= -733,0135
a = [294,01374 + -2,38826 * (1017,5596 + 37,98829 * 1 - 733,0135) +
12,0] / 2 = -232,140577
b = 294,01374 * [-2,38826 * (1017,5596 - 277,4 * 1 - 733,0135) + 12,0] =
-1489,6842
AE = -232,140577 + SQRT(-232,140577^2 + 1489,6842 ) = 3,2 °P
und gespindelt war 3,1°P
(edit 6.12.11): weitere BrixPlato2.xls aus Antwort 63: BrixPlato2.xls
[Editiert am 6.12.2011 um 12:39 von kleier]
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Antwort 26 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 17:19 |
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Sehr cool, vielen Dank für das Excel sheet. Könntest Du da denn noch bitte
die Alk.-berechnung mit einbauen, das wäre dann echt super!
Vielen Dank und beste Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 10.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 18:15 |
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Hi Michael, ich habe den Alkoholgehalt nun mit in die Excel-Datei
aufgenommen.
Wie wäre denn eigentlich ein korrekter Umrechnungsfaktor für S.G. von 60°F
nach S.G. 20°C?
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Antwort 28 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 18:17 |
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Dankeschön!
Bei Deiner Frage kann ich Dir leider nicht helfen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 18:55 |
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Danke für die Tabelle
Ich habe es gerade mit meiner aktuellen schnellvergärprobe getestet und
komme mit
deiner Formel auf 3.67°P
der Standardformel auf 3.26°P
und mit der Spindel (0-7) auf 3.6°P
sieht für mich auf den ersten Blick sehr gut aus.
Darf ich die Formel in meinen kleinen-brauhelfer übernehmen
grüße
gremmel
[Editiert am 26.11.2011 um 19:00 von gremmel]
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 10.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 19:16 |
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Die Formel darf selbstverständlich frei verwendet werden. Im Prinzip sollte
sie ja mit f=1 die "alte" Standardformel sein, nur eben nicht als
polynomischer Fit. Zum anderen habe ich versucht, für alles möglichst
genaue Berechnungen zu verwenden, da mir aufgefallen ist, wie sensibel die
Berechnung auf kleinste Abweichungen reagiert. Womöglich sind bei der alten
Standardformel Näherungen verwendet worden; leider läßt sich dies aufgrund
des polynomischen Fits allerdings nicht mehr nachvollziehen.
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Antwort 31 |
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.11.2011 um 19:27 |
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wunderbar, danke für deine Arbeit!!
bin schon am einbauen
grüße
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 00:06 |
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Hallo Kreier,
ich habe Deine Gleichungen geprüft und festgestellt, dass Du mit einem
Würzekorekturfaktor von ungefähr 1,02 rechnest. Dies scheint in einer
Deiner Gleichungen so fest verankert zu sein. Gebe ich Diesen
Würzekorekturfaktor in mein RefraktoSP_2.6-Programm ein, so berechnet
dieses exakt die selben Werte wie Dein Sheet. Ich rechne jedoch mit 1,03,
das habe ich in vielen Spindelversuchen so ermittelt. Einige rechnen sogar
mit 1,04. Daher hatte ich in meinem Programm die Option ermöglicht, einen
Würzekorrekturwert frei zu wählen. Ebenso gibts dort die Möglichkeit einer
Spindelanpassung. Die unterschiedlichen Endergebnisse beruhen also, meiner
Meinung nach, auf Differenzen bei den Würzekorrektutfaktoren, die bei
jedem von uns scheinbar leicht variieren.
Gruß
Earl
PS: In diesem Fall ist es z.B. ein Würzekorrekturfaktor von: 1,017
Und hier: 1,021
[Editiert am 27.11.2011 um 00:27 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 10.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 00:31 |
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Hallo Earl,
da hast Du etwas Interessantes entdeckt. Der Faktor scheint jedoch nicht
konstant zu sein. Er steckt wenn, in diesem Teil der Rechnung:
A%w = 1017,5596-(277,4*SG)+RI((937,8135*RI)-1805,1228). Ich vermute, es ist
kein Korrekturfaktor, sondern der semiempirische Ansatz ansich, welcher die
Verbindung zwischen Brechungsindex, Wichte und Alkoholgehalt herstellt.
Einen Korrekturfaktor selbst benutze ich gar nicht, da ich ja von
gespindeltem Stammwürzegehalt OE ausgehe.
Dieser Teil der Formel (A%w von DeClerck) sollte auch in der von Dir
verwendeten Berechnung enthalten sein.
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 09:46 |
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Hallo Bergbock,
Zitat: | @Earl : Dann ist die
Formulierung in Tabelle 9.4 "suboptimal" gewählt.
Da steht nämlich "Stammwürzegehalt (Brix % oder °P)" was bei mir
implizierte, dass das hier aufs selbe rausläuft.
Aber o.k. werde ich berücksichtigen. |
Danke für den Hinweis. Ich habe die Tabelle 9.4 meiner Rezepturverwaltung (Version 4.0) sowie das Excelsheet Berechnungen_1.3 dahingehend geändert und ins Netz
gestellt.
Gruß vom Earl
[Editiert am 27.11.2011 um 09:49 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2011 um 10:51 |
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Konnte der Diskussion seit gestern familienbedingt leider nicht mehr
folgen. Eine Sache ist mir noch nicht ganz klar: der ursprüngliche Fehler
schien in der Temperaturkorrektur zu liegen. Jetzt wird auf die
Temperaturkorrektur verzichtet (f=1) und die Formel ist dennoch genauer???
Worin lag denn jetzt der Fehler bzw. worin liegt jetzt der Unterschied
zwischen alter und neuer Standardformel?
Vieleicht könnte man mal eine Tabelle zusammenstellen mit ein paar
Ergebissen der alten Standardformel/neuen Standardformel/polynomischer
Terrill/linearer Terrill? Und die SREs miteinander vergleichen?
Viele Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 36 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2011 um 12:33 |
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Bitte haltet ein!
Kann einem ehemaligen Physiker mal jemand erklären, wo hier:
> A%w = 1017,5596-(277,4*SG)+RI((937,8135*RI)-1805,1228)
irgendwelche Einheiten geblieben sind?
"A%w" soll wohl "Alkohol in Gewichtsprozent" bedeuten, also ein Verhältnis
und an sich eine einheitenlose Zahl.
> SG = spezifisches Gewicht
Das " spezifische Gewicht" ist wohl lt. Wikipedia die sog.
"Wichte", eine veraltete Maßeinheit, die Gewichtskraft zum Volumen ins
Verhältnis setzt, also etwa N/cm³. Veraltet (evt. auch) deshalb, weil sie
weltweit nicht konstant gemessen werden könnte, da sie von der
Erdanziehung, also der Fallbeschleunigung abhängt. Gleichwohl können wir mit
unseren Spindeln gar nichts anderes Messen, als die "Wichte", eben den Auftrieb den
die Spindel aufgrund der Dichte der Flüssigkeit erfährt.
RI ist der Brechungsindex, eine einheitenlose (dimensionslose) Zahl
so wie alle anderen Zahlen in og. Formel.
Die einzige Zahl, die da oben die Einheit N/cm³ "vernichten" könnte, wäre
die 277,4. Was ist das?
Sucht man nach "DeClerck Bonham" über die Datenkrake, wird man genau zu
diesem Forumsbeitrag geführt.
Earls SpringerLink führt (für nicht-dort-Mitglieder?) zu einer
Bezahlseite.
Uwe
[Editiert am 28.11.2011 um 00:57 von Uwe12]
____________________
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2011 um 12:40 |
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Ich habe jetzt mal ein paar von unseren Hobbybrauerergebnissen zusammen
gefasst, inklusive dem Wert von Kleier:
http://maischemalzundmehr.de/spindel_refrakt_experiment.xls
Die Lineare Terrillformel schneidet am besten ab mit einem mittleren
absoluten Fehler von 0,6°P. Die "alte Standarformel" hat einen Fehler von
1,3°P, die Formel von Kleier von 0.9°P und wenn man in diese Formel noch
einen Würzekorrekturfaktor von 1,03 einbaut (was allerdings wenn ich Kleier
folgen konnte nicht notwendig ist) komme ich auf 1,2°P. Die Formeln sind
alle transparent da, ausser die Werte, die mit der Formel von Kleier
errechnet wurden, habe ich einfach mit Hand eingetragen, vielleicht könnt
ihr da noch mal nachrechnen, dass mir kein Fehler unterlaufen ist.
Viele Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2011 um 19:16 |
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Hallo Kleier,
der Unterschied in SG zwischen 60°F und 20°C wären 0.0008, wenn ich das hier
richtig lese.
Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 23:52 |
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Hi Sandro,
hast Du mal geprüft, ob das so OK ist, wenn und wie Du den Franz Kafka
zitiert? Nicht, dass Du da eine Rechtsverletzung begehst? Ich denke da
gerade an die Heinz Erhard-Geschichte?
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2011 um 00:26 |
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Hi,
Zitat: | Earls SpringerLink führt
(für nicht-dort-Mitglieder?) zu einer
Bezahlseite. |
oh ja, das habe ich eben auch festgestellt.
Wir haben da ein Abo, was nur für bestimmte IP-Adressen freigeschaltet ist.
Der Link führt zu einer vielseitigen, sehr ausführliche Abhandlung mit
etlichen Formeln, um die ich mich ganz ehrlich noch nicht bemüht habe sie
zu verstehen. Meine Motivation hierzu ist auch relativ gering, da ich an
der Standardformel keinen Zweifel hege, bestätigt durch zu viele, von mir
sehr penibel durchgeführte Vergleichsmessungen. Daher habe ich auch kein
Interesse an Sandros Tabelle mitzuwirken, warum auch, für mich ist die
Sache klar.
Den Inhalt, zu dem der Springerlink führt, traue ich mich nicht zu kopieren
und hier zu veröffentlichen, oder irgendwelche Gratwanderungen dahingehend
zu machen. Bin da mittlerweile sehr sensibilisiert, was mögliche
Rechtsverletzungen anbetreffen könnte.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2011 um 01:06 |
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Hi Leute,
ich bin extrem verwirrt.. Besonders nach Kleiers Ausführungen verstehe ich nur
noch Bahnhof. Zur Alkoholberechnung habe ich früher mal diese einfache
Methode gepostet, wenn man den Alkoholgehalt mal "genau" und außerhalb von
Näherungsformeln bestimmen will.
Zitat: | Den tatsächlichen
Restextrakt erhälts du nur, wenn du CO² und Alkohol austreibst. Die
Bier-Probe im Becherglas auf die Hälfte eindampfen und dann wieder mit
dest. Wasser bis zum Eichstrich auffüllen.
Dann hast du die exakte Menge an Zucker, die von der Hefe umgesetzt wurde.
Allerdings wurde der Zucker ja in Alkohol und CO² umgewandelt. Jetzt steht
man wieder dumm da. Mann nimmt einfach an das es 50:50 ist.
Die Formeln die wir Hobbybrauer verwenden, sind nur Näherungswerte. Genauer
gehts nur durch Destillation oder Gaschromatografie.
m.f.g
Renè
P.S
Ein Beispiel:
Du hattest 12% Stammwürze.
Im fertigem Bier hast du (nach dem ausdampfen und wieder auffüllen) 4%
Stammwürze.
Also:
12% - 4% = 8%
Die Hefe hat also 8% Stammwürze umgewandelt.
Also jetzt ca. 50:50 Alk : CO² (nimmt man an?)
macht: 4% Alk.
Aber!!!
Da wir bis jetzt nur mit Masseprozenten gerechnet haben, musst du noch in
Vol% umrechnen.
Also:
4% / 0,79 (Dichte von Alkohol) = 5,06 Vol%
Ich hoffe das war richtig??? |
Alle Näherungsformel beruhen meines Wissens auf der Erkenntniss,
dass in etwa zu gleichen Teilen CO2 und Alkohol erzeugt werden und
das die molaren Massen dieser Stoffe nahezu identisch sind.
Bei den Berechnungen wird eben versucht durch ermittelte Konstanten vom
scheinbaren auf den tatsächlichen Restextrakt zu kommen, denn nur mit
diesem lässt sich der Alkoholgehalt bestimmen....Sehe ich das richtig?
Die Sache war bisher für mich glasklar aber nach den hier dargestellten
Riesenformeln verstehe ich es nicht mehr...oder habe es nie verstanden
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2011 um 07:13 |
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Hi Earl, ich nehme das Thema Urheberrechtsverletzung sehr ernst - aber ich
glaube das artet dann in eine Art Talibanismus aus. Ich glaube es ist nicht
sinnvoll jedem Einzeiler einen 10-Zeiler mit der Quelle beizufügen. Aber das ist meine Meinung und bei
entsprechenden anders lautenden Stimmen nehme ich das Zitat (un)gern raus.
Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 43 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2011 um 10:33 |
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Rene,
um den Alkoholgehalt geht es in der Diskussion ja nur am Rande. Eigentlich
geht es darum, den Wert, den man bei einer alkoholhaltigen Probe am
Refraktometer abliest, so zu korrigieren, dass man den scheinbaren
Extraktgehalt der Probe erhält (den man auch mit einer Spindel messen
würde).
Terril mach das mit statistischen Methoden, indem er eine Formel sucht, die
in einem bestimmten Wertebereich aus der Stammwürze und dem abgelesenen
Refraktometerwert möglichst genau den scheinbaren Extraktgehalt ergibt. Die
Formel hat mit den tatsächlichen chemischen oder physikalischen
Gegebenheiten nichts zu tun, es ist nur eine Rechenhilfe, und sie
produziert außerhalb des betrachteten Wertebereichs auch mehr oder weniger
große Fehler. Aber im für uns interessanten Bereich von ca. 60 bis 90%
scheinbarem Vergärungsgrad passt selbst die lineare Formel offenbar relativ
gut.
Man kann die ganze Sache natürlich beliebig verkomplizieren, um entweder
auch im Bereich unter 60% EVG genauere Werte zu erhalten oder auf das
letzte hunderstel genau zu berechnen, aber ich halte es da mit dem
praktischen Ansatz, das es nur so genau werden muss, wie ich es brauche.
Letztendlich kann auch mit den schönsten Formeln aus ungenauen
Ausgangswerten nie ein genaueres Ergebnis errechnet werden, und wenn ich an
meiner Spindel halt nur auf ca. 0,5°P genau ablesen kann, und auf dem
Refraktometer vielleicht auf 0,2 Brix genau, dann reicht mir auch eine
Formel mit einem Fehler unterhalb dessen.
[Editiert am 28.11.2011 um 15:22 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 44 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2011 um 13:36 |
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Puuhh...Danke Jörg! Die Diskussion überstieg meinen akademischen Horizont,
wobei ich natürlich immer bereit bin mich weiterzubilden. Deshalb noch mal
"Hut ab" für unsere Mathematikgenies!
Ich versuche mal das Pferd von hinten aufzuzäumen, da ich die komplexen
Formelkonstrukte nicht verstehe...Mein aktueller Sud gemessen mit Earls
Refraktometer.exe.
14,8 Brix Stammwürze, Endvergärung bei 7 Brix. (Plato 14,4, scheinbarer
Restextrakt 1,9 Plato)
Ergibt einen tatsächlichen Restextrakt von 4,3 Plato. Earls Programm
rechnet mir einen Alkoholgehalt von 6,7% aus.
Soweit so gut. Nach der Formel der alkoholischen Gärung wird Zucker in 2CO2
und 2Ethanol umgewandelt. Der umgewandelte Extrakt ist also 10,1%. Die
Hälfte wäre dann Alkohol in Masse%. Macht 5,05/Dichte von Alk = 6,4%.
Die Molaren Massen von Ethanol und CO2 sind zwar sehr ähnlich aber
nicht identisch. Die von Ethanol ist etwas höher. Rechnet man diesen
Wert dazu kommt man überschlagsweise auf den von Earl berechneten Wert von
6,7%.
Jetzt kommt das aber...die vollständige Umwandlung ist nur ein
theoretischer Wert. Das mögliche Maximum. Was ist mit den Nebenreaktionen?
Z.B. Atmung nach Belüften, Gärnebenstoffe, Pasteur und
Grabtree-Effekt...
Da müsste man je nach Hefe, Belüftung und Biertyp noch weitere Faktoren
berücksichtigen.... Ich würde also pauschal mal darauf tippen,
dass der tätsächliche (gemessene) Alkoholgehalt etwas niedriger ist wie der
Berechnete..
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 45 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2011 um 14:43 |
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Da hast Du sicher Recht, wobei die Abweichung wahrscheinlich auch in der
Messungenauigkeit untergeht.
PS:
jedenfalls in meiner. Earl hat da höhere Ansprüche und bessere Messmittel.
[Editiert am 28.11.2011 um 14:44 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 46 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2011 um 15:02 |
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Hi,
dazu könnte der Stefan (Boludo) etwas sagen, ich meine mich nämlich zu
erinnern, dass er mal den Alkoholgehalt mit dem von Earls Programm
berechneten mit einem durch GC/HPLC ermittelten verglichen hat und zu nur
marginalen Unterschieden gekommen ist.
Das hieße dann, dass der tatsächliche Wert dem berechneten doch sehr nahe
kommt und somit die von Dir erwähnten Einflussfaktoren in der Tat zu
vernachlässigen wären.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2011 um 15:03 |
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Zitat: | Zitat von Berliner
...wobei die Abweichung wahrscheinlich auch in der Messungenauigkeit
untergeht. |
ja, genau da liegt der Hase im Pfeffer! Nehmen wir mein Beispiel. Weicht
der gemessene Brix-Wert der endvergorenen Würze nur +/- 1 Brix ab, so
kommen Alkoholgehalte von 5,7 - 7,4% heraus.
Das ist irgendwie, wie mit der Axt aufs Scheunentor geschmissen... Das soll jetzt das Rechentool nicht schmälern. Für
messfehler kann das ja nichts.
Da brauch ich eigentlich gar nicht zu messen und verwende die alte
Faustformel: Stammwürze durch 3 = Alkoholgehalt in Masseprozenten.
Bei "normalen" Vergärungsgraden" ist das ebenso genau...also innerhalb der
Fehlertoleranz. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 48 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2011 um 15:06 |
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