Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 19:19 |
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War einfach nur ne goile Zeit mit Euch
Danke an Frank und René für Eure Vorarbeit. Klasse Location, nette
Wirtsleut, super Führung im Brauhaus von Ummerstadt.... wir haben uns
einfach nur gut gefühlt in dieser Runde. Und Spring hat sogar Bier
getrunken
Nochmals Danke und ich freu mich auf die kommenden Treffen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 250 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 21:06 |
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Ein super Treffen ist leider zu Ende. Es gab viele verschiedene Biere,
eines interessanter als das andere. Ein wenig Zugenlähmung nach der
IBU-Orgie ist noch zurückgeblieben aber es war wirklich lecker. Für mich
persönlich war es das aber auch schon wieder mit dem Abstecher in die
amerikanischen Hopfenwelt, ich möchte mich zukünftig mal mehr den
belgischen Bieren und auch mal einem gepflegten Sauerbier widmen.
Eines aber habe ich wirklich gelernt: Das beste Bier der Welt kommt nicht
aus den Staaten, nicht aus Belgien oder sonstwoher. Es kommt aus eine
kleinen Kommunenbrauerei im thüringischen Ummerstadt. Und man benötigt
dafür nichts weiter als eine lange Erfahrung, gutes Brauwasser, Pilsner
Malz, Hallertauer Hopfen, eine gewisse Hefe, 2 Kochmaischen von jeweils 1
3/4 Stunden, 5 Stunden Hopfenkochen und eine ungespundete Lagerung im
tiefen Keller.
Schaut auch mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=fYm-LoothK0
PS: Die Rezepte von AAA, Rote Roggen Rakete und Westmalle Tripel Clone
suche ich noch heraus.
VG, Markus
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Antwort 251 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 08:57 |
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Mal wieder ein Treffen der Superklasse mit allem, was dazu gehört.
2013 geht es weiter !
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 252 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.6.2012 um 10:40 |
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Ein wunderschönes Treffen! Die Wanderung in unberührter Natur und
geschichtsreicher Umgebung, der Abend mit unvergleichlicher Biervielfalt,
der Besuch bei den Kommunbrauern, und am Ende weinte der Himmel noch Tränen
zum Abschied ;-)
Bergbiere und flying haben mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt, hier der
Versuch der Chronik:
Die Fraktion der Naturburschen und -Mädels traf sich schon am Freitagabend,
um am Sonnabend zu Wandern. Bergbiere und Frau, Erlenmeyer und Berliner mit
Frau legten den Weg von Gauerstadt zur Veste Heldburg und zurück über den
Grenzweg in etwa sieben Stunden zurück (einschließlich der thüringer
Rostbrätel in der Torschänke von Heldburg und der Besichtigung der
Veste).
Hier lächelt Erlenmeyer noch...
Im Hof der Veste Heldburg
Bei der Rückkehr erwartete uns schon ein muntere Truppe im Gastraum, denn
Trashhunter mit Frau, flying mit Sohn, Ggansde, tazzyminator und hiasl
waren inzwischen eingetroffen und hielten sich an das Kulmbacher Mönchshof
Bier vom Zapfhahn. Das Arbeitspensum des Abend war schon teilweise
aufgebaut:
Insgesamt arbeiteten wir uns durch 33 verschiedene Biere sowie einige
Spezialitäten "außer Konkurrenz". Zu den Highlights zählten Bergbieres
2009er Kriek, das in den drei Jahren Gärung und Lagerung eine
unvergleichlichen Aromenvielfalt entwickelt hat und ob seiner Säure und
seiner "wilden" Aspekte für Kenner der belgischen Lambics eine wahre
Offenbarung war. flyings Grutbier war trotz der deutlichen
Überkarbonisierung ein sehr interessanter Ausflug in die Brau-Urzeit.
Gambas Etiketten waren wie immer eine Schau für sich.
Erlenmeyers Gemüsebier-Quiz sorgte nach der Fontäne und Spuren an der
Saaldecke für Grübeln und ungläubiges Schnüffeln. Der Sieger kam mit seinem
Tip ("Rettich") der Wahrheit aber trotzdem nur nahe, denn dass man ein Bier
aus Radieschen brauen kann, konnte sich niemand wirklich vorstellen.
Ggansde nahm den Preis in Form eines 2l-Syphons "Strange Stranger Ale"
entgegen.
Insgesamt waren wir diesmal etwas "zahmer" als im letzten Jahr, denn die
Marke von 14°P Stammwürze erreichten wir erst gegen 22 Uhr. Vorher gab es
neben erstaunlich leckeren Unfällen wie dem Cara-lastigen "Schwarzen
Montag" viele deutsche und böhmische Pils-, Fest- und Dunkelbiere und Ales
im "Becherbier"-Bereich. Sogar ein alkoholfreier Malztrunk von Uwe12 war im
Feld.
Der spätere Abend gehörte den IPAs, bei denen Dank Birks unermüdlicher
Versandarbeit amerikanische Hopfen wie Amarillo und Citra dominierten.
Eindeutiger Höhepunkt dieser Reihe war flyings "Falconers Flight" mit einer
wunderbar runden speziellen Mischung amerikanischer Hopfen. Die Spitze der
Hopfenbomben erreichte hiasl mit erstaunlich trinkbaren weit über 100
IBU.
Dank strammer Organisation unseres Zeremonienmeisters Gambas erreichten wir
schon nach 6 1/2 Stunden das Ziel und die Spitzenstammwürze des Abends von
18,8°P. Das sehr freundliche Team des Landgasthof Wacker reichte neben dem
leckeren Abendessen auch mehrfach Brot und Schmalz als Aufmerksamkeit des
Hauses zur Stärkung der Teilnehmer des Verkostungsmarathons, so dass wir
(bis auf wenige Ausfälle) den Abend gut überstanden.
Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde am Morgen fleißig getauscht, so dass
niemand mit den eigenen Bieren wieder nach Hause fuhr. Auch für die
verhinderten Holger und Birk wurde ein Kasten zusammengestellt, so dass sie
die Verkostung wenigstens teilweise zuhause nachvollziehen können. Um 10:30
war dann für die acht Wanderer Abmarsch in Richtung Ummerstadt. Die 8km
durch das Rodachtal absolvierten wir in gut zwei Stunden.
Die Wanderung führte vorbei am ehemaligen Ort Billmuthausen, der im Jahre
1978 geschleift wurde, um den DDR-Grenzanlagen Platz zu machen; nur der
Friedhof zeugt noch von den einstigen Bewohnern. Heute ist der Ort
Gedenkstätte. Ein Grenzturm ist als Mahnmal erhalten geblieben.
In Ummerstadt empfingen uns zwei freundliche Brauer der Kommunbrauerei mit
einem guten Bier, zünftig gezapft per Schlauch aus dem Fass.
Braumeister Chilian erklärte uns Geschichte und Einrichtung der
Kommunbrauerei.
Im 1861 erbauten Brauhaus wird von den Ummerstädtern zweimal jährlich
gebraut, jeweils innehalb etwa einer Woche sieben bis acht Sude von je 25
Hektolitern. Die Ausrüstung ist komplett im Urzustand erhalten geblieben.
Einziges Zugeständnich an die Moderne ist der 1936 eingebaute Elektromotor,
der über lederne Transmissionsriemen die Malzmühle und die Maischepumpe
antreibt.
Der hölzerne Maisch- und Läuterbottich nimmt 500kg Schüttung auf und fasst
etwa 25 Hekoliter Maische, die nach zweifacher, jeweils 90-minütiger (!)
Dekoktion direkt im Bottich geläutert und mit weiteren 21 Hektolitern
heißen Wassers angeschwänzt wird. Das "Rührwerk" in Form von sechs
Braupaddeln, die von ebensovielen kräftigen Männern auf Kommando bedient
werden, ist im Hintergund zu sehen. Im Vordergrund das Kühlschiff mit dem
Hopfenkorb zum Ausfiltern des Doldenhopfens.
Die Würze wird dann in der größeren der beiden holzbefeuerten Kochpfannen
innerhalb der fünfstündigen (!) Kochzeit auf 25 Hektoliter eingedampft.
Dabei werden in ein bis zwei Gaben Hallertauer Hopfen zugegeben.
Gekühlt wird sie in dem mehr als hundert Jahre alten stählernen Kühlschiff
und mit von Brunnenwasser gespeisten Kühlschlangen. Die auf auf etwa 5-10°C
gekühlte Würze wird dann in Butten gepumpt und auf dem Rücken zu den den im
gegenüberliegenden Gebäude befindlichen Gärbottichen getragen.
Die Würze wird je nach Anzahl der Braurechte auf die Brauer verteilt. Jeder
von ihnen besitzt einen eigenen Gärbottich.
Nach der Hauptgärung wird das Bier in sogenannte Mutterfässer gefüllt und
gärt in einem Felsenkeller nach, bevor es für die Reifung in gespundete
Lagerfässer umgeschlaucht wird. Das Ergebnis dieses Brauvorgangs kann sich
jedenfalls sehen lassen: ein untergäriges, kräftig gehopftes, sehr
süffiges, hell kupferfarbenes Bier, das beim jährlichen Brauhausfest
reißenden Absatz findet.
Die einfache Ausrüstung und der praktikable Umgang mit der Hygiene lässt
den technischen Aufwand, die Angst mancher Hobbybrauer vor Infektionen und
ihr Hang zu aufwendigen chemischen Desinfektionsprozeduren doch recht
lächerlich erscheinen.
Nach der Besichtigung waren wir zum Mittagesse in der Rathausgaststätte am
Marktplatz der sehr sehenswerten, komplett aus mittelalterlichen
Fachwerkhäusern bestehenden Altstadt von Ummerstadt. Am Tisch wurde schon
lebhaft über das nächste Treffen diskutiert.
In heldenhaftem Einsatz und mit rekordverdächtigem Spurt bediente Bergbiere
die Selbstauslöser für das abschließende Gruppenbild vor dem
Kommunbrauhaus.
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!
[Editiert am 6.6.2012 um 11:23 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 253 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 10:56 |
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Der Bericht schließt qualitätsmäßig nahtlos an dieses grandiose Treffen an.
Danke Jörg!!
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 254 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 12:21 |
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Hey, ein toller Ereignisbericht! Vielen Dank den Berichterstattern und für
die tollen Fotos.
Die meisten habe ich auf dem Gruppenfoto erkannt, einige aber nicht, da
wäre vielleicht ein ganz klein wenig Nachhilfe nocht sehr nett.
Viele Grüße
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 12:37 |
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v. l. n. r. stehend: Berliner, Frau Berliner, Gambas, Frau Bergbiere,
Flying, Flying junior, Globetrotter, Hiasl, Ggansde, Uwe12, TrashHunter,
Frau TrashHunter, Erlenmeyer
vorn: Bergbiere, Tazzyminator
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Antwort 256 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 13:09 |
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Dankeschön!!!
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 13:30 |
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Als Erstteilnehmer muss ich mal meine absolute Freude über dieses Treffen
mitteilen. Entsprechend wie andere hier vor mir schon geschrieben haben war
der Verkostungsabend ein absolut gelungenes Werk Gleichgesinnter.
Ich für meinen Teil glaube es gibt wenige Hobbys, bei denen das mit- und
untereinander so gepflegt, harmonisch und respektvoll einhergeht wie
hier.
Es gibt keinerlei Vorbehalte, im Gegenteil sofortiges Vertrauen und
Wertschätzung sind Teil dieser Gemeinschaft.
Die Ansichten mögen manchmal verschieden sein, aber das Hobby und das Ziel
eines jeden, ein gut trinkbares Bier herzustellen, geben den Weg vor.
Dies sah man entsprechend ggansde´s Beschreibung zum Kommunenbräu, das aus
vieler Hände Arbeit und mit der Kraft der Natur ein absolut leckeres Bier
erzeugt hat. (was mich wiederum zum Teil einiger Fragen erlöst hat zur
Karbonisierung mittelalterlicher Biere, der kalte Felsenkeller und die
Lagerung erzeugen eine für dieses Bier perfekte Reszens).
Und auch zum Verkostungsabend: So viele leckere Biere, soviel Auswahl und
Möglichkeiten das selbst kleine Brauunfälle immer noch ein leckeres Bier
ergeben und eine Wissenslücke nach der anderen wurde erschöpfend
beantwortet, das war ein Abend den ich so schnell nicht vergessen werde und
will. Wie sagt man bei Ebay, "Gerne wieder".
VG
Chris
____________________
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Antwort 258 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 13:43 |
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Antwort 259 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 13:45 |
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Kleine Korrektur an Jörg's Bericht: Die IBU-Bombe mit über 100 kam von
Matthias (hiasl). Mein Citra-IPA lag zwar in Sachen Stammwürze ziemlich
weit vorne, hatte aber nur so um die 60. Ehre, wem Ehre gebührt.
VG, Markus
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Antwort 260 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 13:47 |
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Hey, Chris,
wie kalt ist denn so ein Felsenkeller durchschnittlich?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 13:56 |
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Bei der "Führung" im Brauhaus sagte der eine der beiden Brauer das dort
maximal 8°C seien und im Video von ggande sagen sie 4° C bis 6°C.
VG
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Antwort 262 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 14:04 |
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Antwort 263 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 14:08 |
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Danke, Chris. Das Video kann ich hier auf der Arbeit nicht anschauen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 14:33 |
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Hi Leute,
da denkt man, man hätte alles schon mal gehört, gesehen oder gelesen...und
dann kommt man noch Ummerstadt zu den Kommunbrauern
Eine ganze urige und historische Braustätte zur Erzeugung eines einzigen
(einzigartigen) Bieres!
Über das Maischverfahren hätte sich Bierjunge der Oberdekotierer
wahrscheinlich tierisch gefreut. Echtes Dreimaischverfahren mit 2
Dickmaischen und einer gekochten Dünnmaische. Nix mit popeligen 10 min
Dickmaische kochen...1,5 Stunden wird jede der (recht dünnen) Dickmaischen
gekocht bevor sie wieder in den hölzernen Maisch-und-Läuterbottich
gehen.
Der alte hölzerne Maischbottich sah ganz schwarz innen aus. Sowie das
Kühlschiff aus Stahlblech. Innen komplett mit einer schwarzen Schicht
überzogen. Hier ist der Zucker und das Eiweiß der Würze eine Verbindung mit
dem Eisen eingegangen...sozusagen ein natürlicher, perfekter
Korrosionsschutz!
Auf die Frage, wie das alles gereinigt werde? Nur mit kochenden Wasser! Die
gesamte Brauerei hat noch nie ein Fitzelchen Chemie zu Gesicht bekommen,
wie der urige Braumeister betonte.
Infektionen? In den 54 Jahren wo ich braue noch keine antwortete der
Braumeister!
Whirpool und Eiweißbruch? Das sind in dieser Brauerei Fremdwörter! Bei den
stundenlangen Kochmaischen fällt das meißte Eiweiß aus und bleibt im Treber
hängen. Der Rest verkocht während der 5-stündigen Kochzeit wieder...So die
Aussage des Braumeisters. Die 5 Stunden Kochzeit sind nötig um die, durch
die Dekoktionen recht dünne Würze wieder auf 12° Plato einzudampfen.
Caramalze, spezielle Hopfensorten usw....? Kennen die nicht! Nur helles
Malz und Hopfen aus der Hallertau. Die Sorte? Konnte mir keiner
beantworten.."es stehen verschiedene Alphasäuregehalte drauf"..
Was kommt da für ein Bier raus? Ein Alptraum für jeden hochstudierten
Braumeister mit besonderer Qalifizierung in den Bereichen
Prozessoptimierung und Marketing! Aus dem gepichten Fässchen floss ein
herrlich kühler Schluck, kupfer bis amberfarben von einer kernigen,
kräftigen Würzigkeit! Herrlich hopfenstark und mit einer für dieses Bier
perfekten Rezens. Der Schaum war stabil und cremig wie aus dem
Sahnesiphon.
Ich glaube meine erste Halbe war nach 3 Schlucken schon alle..Das lief
runter wie das sprichwörtliche Öl! Kein Problem. Das Fass stand ja für uns
da und so konnte man einfach nachtanken. Gottseidank war ich einer der
Glücklichen, die nicht selbst zurück fahren mussten und so konnte ich
reichlich von dem göttlichen Trank naschen.
Die beiden Chilians sind wirklich mit Begeistung bei der Sache. Wie sagte
der Ältere "Die Brauerei musst du behandeln wie dein Wohnzimmer"...
Ich kann mich ggansde nur anschließen..Das beste Bier der Welt kommt aus
Ummerstadt...
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 265 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 15:13 |
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Hi Rene,
ich hoffe, ihr habt euch was abfüllen lassen und bringt eine Kostprobe am
30.06 mit! ;-)
Beste Grüße
Hagen
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Antwort 266 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 15:20 |
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Für mich als Jungbrauer, der gerade mal vor 12 Monaten sein erstes Bierkit
in den Eimer schoß und im Oktober 2011 nach unzähligen Stunden der Lektüre
hier im Forum und der Wiki sein erstes Vollmaischebier braute, war der
Besuch in Ummerstadt eine absolute Offenbarung.
Damit die Pumpe die Maische bewegen kann, dünnen die Jungs mit Unmengen von
Wasser ein. Sie fahren Dekoktionen über 100 Minuten und kochen dann satte
fünf Stunden lang die Würze mit dem Hopfen, welcher halt gerade zur
Verfügung steht.
Und das Resultat ist ...
auf die Frage, was das denn für ein Bierstil sei, ob Pils oder Export oder
wie oder was ? antwortete der Ältere "des is Bier"
Und das ist es, Bier. Und ein verdammt Gutes, wenn nicht sogar das
Beste.
Als ich im Spätherbst letzten Jahres wieder begann bewusst Biere zu
verkosten, erlebte ich bei den Fränkischen einige herbe Enttäuschungen.
Bier aus Brauereien vor denen ich in meiner Jugend ehrfurchtsvoll auf die
Knie fiel, schmeckten leer und kraftlos.
Und ja, tatsächlich waren es Biere, die vor Urzeiten noch so perfekt in die
Flaschen kamen, wie es heute wohl nur noch in wenigen Komunen in den
Brauhäusern, wie in Ummerstadt gebraut wird.
Die Ummerstädter führen in ihrem Brauhaus mit ihrer Brauart und ihrem
Umgang mit der Sache zahlreiche Leitsätze denen wir immer wieder begegnen
ad absurdum. Angefangen vom Brauhaus in welchem man Fließen an Böden und
Wänden vergeblich sucht.
Und da wundert es dann mich zumindest nicht, wenn ich als Braunovize Biere
braue, welche von alten Hasen hoch gelobt werden. Denn wenn ich das Alles
genau betrachte, dann ist der wichtigste Faktor beim Brauen die
Leidenschaft, die Liebe zum Brauen und zum Bier.
Ich hoffe, daß die Ummerstädter auch in den nächsten Jahrzehnten und
Jahrhunderten nicht von dem weichen, was ihre Traditionen sind.
Wie sagte noch der Jüngere der Beiden ?
"Da war mal so ein studierter Brauer, der hat sich umgesehen und uns
zugeschaut und dann sagte er: 'Ändert Nichts, ändert bloß Nichts. Es ist
perfekt.' "
Diese drei Halben von gestern Mittag gehören sicher zu den schönsten
Augenblicken meines Bier-Liebhaber-Lebens
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 267 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 15:24 |
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Hi Hagen,
Nee..das ging leider nicht. Flaschenabfüllung im herkömmlichen Sinne gibt
es da nicht. Die Brauberechtigen holen sich zwar gelegentlich ihr Bier in
Flaschen ab. Dazu bringen sie ihre eigenen Flaschen mit, die sie zuhause
selbst (und natürlich ohne Chemie) gereinigt haben. Darin füllen sie dann
ungespundet (für den schnellen Verbrauch ab), so wie ich es verstanden
habe?
Wenn ich nächsten Winter mal viel Zeit habe, versuche ich eventuell mal das
Ummerstädter Bier nachzubrauen..Bei denen geht ein Brautag von 03:30 Uhr
bis ca. 22:00 Uhr...
[Editiert am 4.6.2012 um 15:27 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 268 |
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Posting Freak Beiträge: 558 Registriert: 28.8.2009 Status: Offline
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erstellt am: 4.6.2012 um 17:00 |
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Hallo,
ich kann mich da nur anschließen. Ein absolut gelungenes Treffen.
Auch wenn es hart für mich war. Zunächst ist es schonmal hart 33 Biere in
der kurzen Zeit zu verkosten. Und dann war es hart in Ummerstadt zu sagen"
Ich darf kein Bier mehr trinken, ich muss noch fahren".
Besonders hat mir die Vielfalt der unterschiedlichen Biere am Samstag
gefallen. Man konnte erstmal sehen was alles möglich ist und seinen
Horizont erweitern. Ich spiele schon mit dem gedanken, demnächst mal wieder
ein paar kleinere Sude zu machen, um das ein oder andere Experiment zu
machen.
Evtl. kommt ja etwas feines für nächstes Jahr raus.
Gruß Globe
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Antwort 269 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 4.6.2012 um 17:51 |
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Ihr macht mich alle schwer neidisch. Das Ummerstädter hätte ich auch gerne
probiert.
Und sie ist halt doch noch nicht ganz tot, die Biertradition in
Deutschland!
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Antwort 270 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 18:03 |
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Hi,
sozusagen als Dessert, hier noch einige Bilder des vergangenen Wochenendes,
abseits des Bieres.
Fangen wir mit einem Bergfried mit Feuerkorb (Veste Heldburg) in Thüringen
an:
Dann gab es Essen. Fragt mich nicht, was das war, aber es war lecker ...
.... und ganz wichtig, NIE NICHT mit Pommes, sondern mit
Bratkartoffeln bestellen, sonst outet ihr euch als von ganz weit weg.
Eine "Kraftfahrzeughalle", made in Thüringen
Deutsch-Deutscher Alptraum, der Panzerweg. Selbst die Natur tut sich
schwer, die Spuren zu verwischen.
Flora und Fauna in Thüringen
Hat was von meiner ehemaligen Märklin-Anlage. Nein, Ummerstadt in
Thüringen
Und nun das Bilderrätsel aus Thüringen, nicht böse sein Zwilling, das war
ne Steilvorlage:
Zum Schluß noch aus der Mälzerei die Darrbodenbleche und ein Blick darunter
mit den großen Rauchgasrohren. Ich denke, daß die wenigsten von uns, eine
Vorstellung davon haben, wie Malz gedarrt wurde.
Und als Abschied noch eine Maischholz
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 271 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 18:03 |
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Zitat: | Wenn ich nächsten Winter
mal viel Zeit habe, versuche ich eventuell mal das Ummerstädter Bier
nachzubrauen..Bei denen geht ein Brautag von 03:30 Uhr bis ca. 22:00 Uhr...
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Ich habe heute schon Nägel mit Köpfen gemacht
und mir eine 27 L Kühlbox zum Maischen zugelegt um während der stundelangen
Dekoktion einigermaßen die Temperatur zu halten und zusätzlich
festgestellt, dass zumindest mein 30 L Gärfass in den Kühlschank passt.
Dazu noch eine Frage. Vergären die wirklich UG?. Zwei Termine, einmal im
Frühjar einmal im Herbst. Die Gärfässer bleiben im Brauhaus oder in dem
Nachbargebäude. Es mag vielleicht eine kalte Ecke sein, aber deutlich über
10 °C werden die während der Vergärung doch liegen, oder?
VG, Markus
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Antwort 272 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.6.2012 um 18:10 |
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Das wird dir wahrscheinlich niemand mit Sicherheit beantworten können.
Zumindest sagte Chilian Senior, dass es manchmal so kalt ist, dass sie im
Gärraum heizen müssen.
Und wenn ich mich recht erinnere, sprach er von Gärtemperaturen zwischen 5
und 8 Grad.
Wobei bei den Großen Bottichen die Temperatur in der Flüssigkeit ein paar
Grad höher liegen dürfte; es wird ja nicht aktiv gekühlt.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 273 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2012 um 18:51 |
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Antwort 274 |
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