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Seite 11 von 13   «  9  10  11  12  13  »     
Autor: Betreff: 4. Mitteldeutsches Hobbybrauertreffen- 02./03.06.2012 in Gauerstadt/Oberfranken
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 3.6.2012 um 19:19  
War einfach nur ne goile Zeit mit Euch :thumbup:

Danke an Frank und René für Eure Vorarbeit. Klasse Location, nette Wirtsleut, super Führung im Brauhaus von Ummerstadt.... wir haben uns einfach nur gut gefühlt in dieser Runde. Und Spring hat sogar Bier getrunken :D

Nochmals Danke und ich freu mich auf die kommenden Treffen.

Greets Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 3.6.2012 um 21:06  
Ein super Treffen ist leider zu Ende. Es gab viele verschiedene Biere, eines interessanter als das andere. Ein wenig Zugenlähmung nach der IBU-Orgie ist noch zurückgeblieben aber es war wirklich lecker. Für mich persönlich war es das aber auch schon wieder mit dem Abstecher in die amerikanischen Hopfenwelt, ich möchte mich zukünftig mal mehr den belgischen Bieren und auch mal einem gepflegten Sauerbier widmen.
Eines aber habe ich wirklich gelernt: Das beste Bier der Welt kommt nicht aus den Staaten, nicht aus Belgien oder sonstwoher. Es kommt aus eine kleinen Kommunenbrauerei im thüringischen Ummerstadt. Und man benötigt dafür nichts weiter als eine lange Erfahrung, gutes Brauwasser, Pilsner Malz, Hallertauer Hopfen, eine gewisse Hefe, 2 Kochmaischen von jeweils 1 3/4 Stunden, 5 Stunden Hopfenkochen und eine ungespundete Lagerung im tiefen Keller.
Schaut auch mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=fYm-LoothK0
PS: Die Rezepte von AAA, Rote Roggen Rakete und Westmalle Tripel Clone suche ich noch heraus.
VG, Markus
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 08:57  
Mal wieder ein Treffen der Superklasse mit allem, was dazu gehört.

2013 geht es weiter !

Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 10:40  
Ein wunderschönes Treffen! Die Wanderung in unberührter Natur und geschichtsreicher Umgebung, der Abend mit unvergleichlicher Biervielfalt, der Besuch bei den Kommunbrauern, und am Ende weinte der Himmel noch Tränen zum Abschied ;-)
Bergbiere und flying haben mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt, hier der Versuch der Chronik:

Die Fraktion der Naturburschen und -Mädels traf sich schon am Freitagabend, um am Sonnabend zu Wandern. Bergbiere und Frau, Erlenmeyer und Berliner mit Frau legten den Weg von Gauerstadt zur Veste Heldburg und zurück über den Grenzweg in etwa sieben Stunden zurück (einschließlich der thüringer Rostbrätel in der Torschänke von Heldburg und der Besichtigung der Veste).


Hier lächelt Erlenmeyer noch...


Im Hof der Veste Heldburg

Bei der Rückkehr erwartete uns schon ein muntere Truppe im Gastraum, denn Trashhunter mit Frau, flying mit Sohn, Ggansde, tazzyminator und hiasl waren inzwischen eingetroffen und hielten sich an das Kulmbacher Mönchshof Bier vom Zapfhahn. Das Arbeitspensum des Abend war schon teilweise aufgebaut:



Insgesamt arbeiteten wir uns durch 33 verschiedene Biere sowie einige Spezialitäten "außer Konkurrenz". Zu den Highlights zählten Bergbieres 2009er Kriek, das in den drei Jahren Gärung und Lagerung eine unvergleichlichen Aromenvielfalt entwickelt hat und ob seiner Säure und seiner "wilden" Aspekte für Kenner der belgischen Lambics eine wahre Offenbarung war. flyings Grutbier war trotz der deutlichen Überkarbonisierung ein sehr interessanter Ausflug in die Brau-Urzeit. Gambas Etiketten waren wie immer eine Schau für sich.



Erlenmeyers Gemüsebier-Quiz sorgte nach der Fontäne und Spuren an der Saaldecke für Grübeln und ungläubiges Schnüffeln. Der Sieger kam mit seinem Tip ("Rettich") der Wahrheit aber trotzdem nur nahe, denn dass man ein Bier aus Radieschen brauen kann, konnte sich niemand wirklich vorstellen. Ggansde nahm den Preis in Form eines 2l-Syphons "Strange Stranger Ale" entgegen.

Insgesamt waren wir diesmal etwas "zahmer" als im letzten Jahr, denn die Marke von 14°P Stammwürze erreichten wir erst gegen 22 Uhr. Vorher gab es neben erstaunlich leckeren Unfällen wie dem Cara-lastigen "Schwarzen Montag" viele deutsche und böhmische Pils-, Fest- und Dunkelbiere und Ales im "Becherbier"-Bereich. Sogar ein alkoholfreier Malztrunk von Uwe12 war im Feld.

Der spätere Abend gehörte den IPAs, bei denen Dank Birks unermüdlicher Versandarbeit amerikanische Hopfen wie Amarillo und Citra dominierten. Eindeutiger Höhepunkt dieser Reihe war flyings "Falconers Flight" mit einer wunderbar runden speziellen Mischung amerikanischer Hopfen. Die Spitze der Hopfenbomben erreichte hiasl mit erstaunlich trinkbaren weit über 100 IBU.

Dank strammer Organisation unseres Zeremonienmeisters Gambas erreichten wir schon nach 6 1/2 Stunden das Ziel und die Spitzenstammwürze des Abends von 18,8°P. Das sehr freundliche Team des Landgasthof Wacker reichte neben dem leckeren Abendessen auch mehrfach Brot und Schmalz als Aufmerksamkeit des Hauses zur Stärkung der Teilnehmer des Verkostungsmarathons, so dass wir (bis auf wenige Ausfälle) den Abend gut überstanden.

Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde am Morgen fleißig getauscht, so dass niemand mit den eigenen Bieren wieder nach Hause fuhr. Auch für die verhinderten Holger und Birk wurde ein Kasten zusammengestellt, so dass sie die Verkostung wenigstens teilweise zuhause nachvollziehen können. Um 10:30 war dann für die acht Wanderer Abmarsch in Richtung Ummerstadt. Die 8km durch das Rodachtal absolvierten wir in gut zwei Stunden.

Die Wanderung führte vorbei am ehemaligen Ort Billmuthausen, der im Jahre 1978 geschleift wurde, um den DDR-Grenzanlagen Platz zu machen; nur der Friedhof zeugt noch von den einstigen Bewohnern. Heute ist der Ort Gedenkstätte. Ein Grenzturm ist als Mahnmal erhalten geblieben.



In Ummerstadt empfingen uns zwei freundliche Brauer der Kommunbrauerei mit einem guten Bier, zünftig gezapft per Schlauch aus dem Fass.



Braumeister Chilian erklärte uns Geschichte und Einrichtung der Kommunbrauerei.



Im 1861 erbauten Brauhaus wird von den Ummerstädtern zweimal jährlich gebraut, jeweils innehalb etwa einer Woche sieben bis acht Sude von je 25 Hektolitern. Die Ausrüstung ist komplett im Urzustand erhalten geblieben. Einziges Zugeständnich an die Moderne ist der 1936 eingebaute Elektromotor, der über lederne Transmissionsriemen die Malzmühle und die Maischepumpe antreibt.



Der hölzerne Maisch- und Läuterbottich nimmt 500kg Schüttung auf und fasst etwa 25 Hekoliter Maische, die nach zweifacher, jeweils 90-minütiger (!) Dekoktion direkt im Bottich geläutert und mit weiteren 21 Hektolitern heißen Wassers angeschwänzt wird. Das "Rührwerk" in Form von sechs Braupaddeln, die von ebensovielen kräftigen Männern auf Kommando bedient werden, ist im Hintergund zu sehen. Im Vordergrund das Kühlschiff mit dem Hopfenkorb zum Ausfiltern des Doldenhopfens.



Die Würze wird dann in der größeren der beiden holzbefeuerten Kochpfannen innerhalb der fünfstündigen (!) Kochzeit auf 25 Hektoliter eingedampft. Dabei werden in ein bis zwei Gaben Hallertauer Hopfen zugegeben.



Gekühlt wird sie in dem mehr als hundert Jahre alten stählernen Kühlschiff und mit von Brunnenwasser gespeisten Kühlschlangen. Die auf auf etwa 5-10°C gekühlte Würze wird dann in Butten gepumpt und auf dem Rücken zu den den im gegenüberliegenden Gebäude befindlichen Gärbottichen getragen.



Die Würze wird je nach Anzahl der Braurechte auf die Brauer verteilt. Jeder von ihnen besitzt einen eigenen Gärbottich.



Nach der Hauptgärung wird das Bier in sogenannte Mutterfässer gefüllt und gärt in einem Felsenkeller nach, bevor es für die Reifung in gespundete Lagerfässer umgeschlaucht wird. Das Ergebnis dieses Brauvorgangs kann sich jedenfalls sehen lassen: ein untergäriges, kräftig gehopftes, sehr süffiges, hell kupferfarbenes Bier, das beim jährlichen Brauhausfest reißenden Absatz findet.

Die einfache Ausrüstung und der praktikable Umgang mit der Hygiene lässt den technischen Aufwand, die Angst mancher Hobbybrauer vor Infektionen und ihr Hang zu aufwendigen chemischen Desinfektionsprozeduren doch recht lächerlich erscheinen.

Nach der Besichtigung waren wir zum Mittagesse in der Rathausgaststätte am Marktplatz der sehr sehenswerten, komplett aus mittelalterlichen Fachwerkhäusern bestehenden Altstadt von Ummerstadt. Am Tisch wurde schon lebhaft über das nächste Treffen diskutiert.



In heldenhaftem Einsatz und mit rekordverdächtigem Spurt bediente Bergbiere die Selbstauslöser für das abschließende Gruppenbild vor dem Kommunbrauhaus.




Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!


[Editiert am 6.6.2012 um 11:23 von Berliner]



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Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 10:56  
Der Bericht schließt qualitätsmäßig nahtlos an dieses grandiose Treffen an. Danke Jörg!!

Gruß

Gunnar


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Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 12:21  
Hey, ein toller Ereignisbericht! Vielen Dank den Berichterstattern und für die tollen Fotos. :thumbup: :thumbup:
Die meisten habe ich auf dem Gruppenfoto erkannt, einige aber nicht, da wäre vielleicht ein ganz klein wenig Nachhilfe nocht sehr nett.

Viele Grüße
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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gambas
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 12:37  
v. l. n. r. stehend: Berliner, Frau Berliner, Gambas, Frau Bergbiere, Flying, Flying junior, Globetrotter, Hiasl, Ggansde, Uwe12, TrashHunter, Frau TrashHunter, Erlenmeyer
vorn: Bergbiere, Tazzyminator
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 13:09  
Dankeschön!!!


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 13:30  
Als Erstteilnehmer muss ich mal meine absolute Freude über dieses Treffen mitteilen. Entsprechend wie andere hier vor mir schon geschrieben haben war der Verkostungsabend ein absolut gelungenes Werk Gleichgesinnter.
Ich für meinen Teil glaube es gibt wenige Hobbys, bei denen das mit- und untereinander so gepflegt, harmonisch und respektvoll einhergeht wie hier.
Es gibt keinerlei Vorbehalte, im Gegenteil sofortiges Vertrauen und Wertschätzung sind Teil dieser Gemeinschaft.
Die Ansichten mögen manchmal verschieden sein, aber das Hobby und das Ziel eines jeden, ein gut trinkbares Bier herzustellen, geben den Weg vor.

Dies sah man entsprechend ggansde´s Beschreibung zum Kommunenbräu, das aus vieler Hände Arbeit und mit der Kraft der Natur ein absolut leckeres Bier erzeugt hat. (was mich wiederum zum Teil einiger Fragen erlöst hat zur Karbonisierung mittelalterlicher Biere, der kalte Felsenkeller und die Lagerung erzeugen eine für dieses Bier perfekte Reszens).

Und auch zum Verkostungsabend: So viele leckere Biere, soviel Auswahl und Möglichkeiten das selbst kleine Brauunfälle immer noch ein leckeres Bier ergeben und eine Wissenslücke nach der anderen wurde erschöpfend beantwortet, das war ein Abend den ich so schnell nicht vergessen werde und will. Wie sagt man bei Ebay, "Gerne wieder".

VG
Chris


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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 13:43  
....Neid! *schnief*
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 13:45  
Kleine Korrektur an Jörg's Bericht: Die IBU-Bombe mit über 100 kam von Matthias (hiasl). Mein Citra-IPA lag zwar in Sachen Stammwürze ziemlich weit vorne, hatte aber nur so um die 60. Ehre, wem Ehre gebührt.
VG, Markus
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 13:47  
Hey, Chris,
wie kalt ist denn so ein Felsenkeller durchschnittlich?

Gruß
Michael


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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 13:56  
Bei der "Führung" im Brauhaus sagte der eine der beiden Brauer das dort maximal 8°C seien und im Video von ggande sagen sie 4° C bis 6°C.


VG


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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 14:04  
Also ich muss mich allen Vorredner anschließen. War auch zum ersten Mal dabei, und es war schlicht ein Erlebnis.
Die Rezepte für Kürbisweizen (Küwei) und mein IPA (Hiasl's IPA) sind hier zu finden:
http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=189&inhaltmit te=recipe
http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=186&inhaltmit te=recipe

Schee woar's!


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 14:08  
Danke, Chris. Das Video kann ich hier auf der Arbeit nicht anschauen.

Gruß
Michael


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 14:33  
Hi Leute,

da denkt man, man hätte alles schon mal gehört, gesehen oder gelesen...und dann kommt man noch Ummerstadt zu den Kommunbrauern :) Eine ganze urige und historische Braustätte zur Erzeugung eines einzigen (einzigartigen) Bieres!

Über das Maischverfahren hätte sich Bierjunge der Oberdekotierer wahrscheinlich tierisch gefreut. Echtes Dreimaischverfahren mit 2 Dickmaischen und einer gekochten Dünnmaische. Nix mit popeligen 10 min Dickmaische kochen...1,5 Stunden wird jede der (recht dünnen) Dickmaischen gekocht bevor sie wieder in den hölzernen Maisch-und-Läuterbottich gehen.

Der alte hölzerne Maischbottich sah ganz schwarz innen aus. Sowie das Kühlschiff aus Stahlblech. Innen komplett mit einer schwarzen Schicht überzogen. Hier ist der Zucker und das Eiweiß der Würze eine Verbindung mit dem Eisen eingegangen...sozusagen ein natürlicher, perfekter Korrosionsschutz!
Auf die Frage, wie das alles gereinigt werde? Nur mit kochenden Wasser! Die gesamte Brauerei hat noch nie ein Fitzelchen Chemie zu Gesicht bekommen, wie der urige Braumeister betonte.
Infektionen? In den 54 Jahren wo ich braue noch keine antwortete der Braumeister!

Whirpool und Eiweißbruch? Das sind in dieser Brauerei Fremdwörter! Bei den stundenlangen Kochmaischen fällt das meißte Eiweiß aus und bleibt im Treber hängen. Der Rest verkocht während der 5-stündigen Kochzeit wieder...So die Aussage des Braumeisters. Die 5 Stunden Kochzeit sind nötig um die, durch die Dekoktionen recht dünne Würze wieder auf 12° Plato einzudampfen.

Caramalze, spezielle Hopfensorten usw....? Kennen die nicht! Nur helles Malz und Hopfen aus der Hallertau. Die Sorte? Konnte mir keiner beantworten.."es stehen verschiedene Alphasäuregehalte drauf"..

Was kommt da für ein Bier raus? Ein Alptraum für jeden hochstudierten Braumeister mit besonderer Qalifizierung in den Bereichen Prozessoptimierung und Marketing! Aus dem gepichten Fässchen floss ein herrlich kühler Schluck, kupfer bis amberfarben von einer kernigen, kräftigen Würzigkeit! Herrlich hopfenstark und mit einer für dieses Bier perfekten Rezens. Der Schaum war stabil und cremig wie aus dem Sahnesiphon.
Ich glaube meine erste Halbe war nach 3 Schlucken schon alle..Das lief runter wie das sprichwörtliche Öl! Kein Problem. Das Fass stand ja für uns da und so konnte man einfach nachtanken. Gottseidank war ich einer der Glücklichen, die nicht selbst zurück fahren mussten und so konnte ich reichlich von dem göttlichen Trank naschen.

Die beiden Chilians sind wirklich mit Begeistung bei der Sache. Wie sagte der Ältere "Die Brauerei musst du behandeln wie dein Wohnzimmer"...

Ich kann mich ggansde nur anschließen..Das beste Bier der Welt kommt aus Ummerstadt... :D

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 15:13  
Hi Rene,

ich hoffe, ihr habt euch was abfüllen lassen und bringt eine Kostprobe am 30.06 mit! ;-)

Beste Grüße

Hagen
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 15:20  
Für mich als Jungbrauer, der gerade mal vor 12 Monaten sein erstes Bierkit in den Eimer schoß und im Oktober 2011 nach unzähligen Stunden der Lektüre hier im Forum und der Wiki sein erstes Vollmaischebier braute, war der Besuch in Ummerstadt eine absolute Offenbarung.
Damit die Pumpe die Maische bewegen kann, dünnen die Jungs mit Unmengen von Wasser ein. Sie fahren Dekoktionen über 100 Minuten und kochen dann satte fünf Stunden lang die Würze mit dem Hopfen, welcher halt gerade zur Verfügung steht.
Und das Resultat ist ...

auf die Frage, was das denn für ein Bierstil sei, ob Pils oder Export oder wie oder was ? antwortete der Ältere "des is Bier"

Und das ist es, Bier. Und ein verdammt Gutes, wenn nicht sogar das Beste.
Als ich im Spätherbst letzten Jahres wieder begann bewusst Biere zu verkosten, erlebte ich bei den Fränkischen einige herbe Enttäuschungen. Bier aus Brauereien vor denen ich in meiner Jugend ehrfurchtsvoll auf die Knie fiel, schmeckten leer und kraftlos.
Und ja, tatsächlich waren es Biere, die vor Urzeiten noch so perfekt in die Flaschen kamen, wie es heute wohl nur noch in wenigen Komunen in den Brauhäusern, wie in Ummerstadt gebraut wird.

Die Ummerstädter führen in ihrem Brauhaus mit ihrer Brauart und ihrem Umgang mit der Sache zahlreiche Leitsätze denen wir immer wieder begegnen ad absurdum. Angefangen vom Brauhaus in welchem man Fließen an Böden und Wänden vergeblich sucht.

Und da wundert es dann mich zumindest nicht, wenn ich als Braunovize Biere braue, welche von alten Hasen hoch gelobt werden. Denn wenn ich das Alles genau betrachte, dann ist der wichtigste Faktor beim Brauen die Leidenschaft, die Liebe zum Brauen und zum Bier.

Ich hoffe, daß die Ummerstädter auch in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten nicht von dem weichen, was ihre Traditionen sind.
Wie sagte noch der Jüngere der Beiden ?
"Da war mal so ein studierter Brauer, der hat sich umgesehen und uns zugeschaut und dann sagte er: 'Ändert Nichts, ändert bloß Nichts. Es ist perfekt.' "

Diese drei Halben von gestern Mittag gehören sicher zu den schönsten Augenblicken meines Bier-Liebhaber-Lebens :thumbup:




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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 15:24  
Hi Hagen,

Nee..das ging leider nicht. Flaschenabfüllung im herkömmlichen Sinne gibt es da nicht. Die Brauberechtigen holen sich zwar gelegentlich ihr Bier in Flaschen ab. Dazu bringen sie ihre eigenen Flaschen mit, die sie zuhause selbst (und natürlich ohne Chemie) gereinigt haben. Darin füllen sie dann ungespundet (für den schnellen Verbrauch ab), so wie ich es verstanden habe?

Wenn ich nächsten Winter mal viel Zeit habe, versuche ich eventuell mal das Ummerstädter Bier nachzubrauen..Bei denen geht ein Brautag von 03:30 Uhr bis ca. 22:00 Uhr... ;)


[Editiert am 4.6.2012 um 15:27 von flying]



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Globetrotter
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 17:00  
Hallo,

ich kann mich da nur anschließen. Ein absolut gelungenes Treffen.

Auch wenn es hart für mich war. Zunächst ist es schonmal hart 33 Biere in der kurzen Zeit zu verkosten. Und dann war es hart in Ummerstadt zu sagen" Ich darf kein Bier mehr trinken, ich muss noch fahren".

Besonders hat mir die Vielfalt der unterschiedlichen Biere am Samstag gefallen. Man konnte erstmal sehen was alles möglich ist und seinen Horizont erweitern. Ich spiele schon mit dem gedanken, demnächst mal wieder ein paar kleinere Sude zu machen, um das ein oder andere Experiment zu machen.

Evtl. kommt ja etwas feines für nächstes Jahr raus.

Gruß Globe
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andreas23
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 17:51  
Ihr macht mich alle schwer neidisch. Das Ummerstädter hätte ich auch gerne probiert.

Und sie ist halt doch noch nicht ganz tot, die Biertradition in Deutschland!
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 18:03  
Hi,

sozusagen als Dessert, hier noch einige Bilder des vergangenen Wochenendes, abseits des Bieres.

Fangen wir mit einem Bergfried mit Feuerkorb (Veste Heldburg) in Thüringen an:



Dann gab es Essen. Fragt mich nicht, was das war, aber es war lecker ...



.... und ganz wichtig, NIE NICHT mit Pommes, sondern mit Bratkartoffeln bestellen, sonst outet ihr euch als von ganz weit weg.

Eine "Kraftfahrzeughalle", made in Thüringen



Deutsch-Deutscher Alptraum, der Panzerweg. Selbst die Natur tut sich schwer, die Spuren zu verwischen.





Flora und Fauna in Thüringen



Hat was von meiner ehemaligen Märklin-Anlage. Nein, Ummerstadt in Thüringen



Und nun das Bilderrätsel aus Thüringen, nicht böse sein Zwilling, das war ne Steilvorlage:



Zum Schluß noch aus der Mälzerei die Darrbodenbleche und ein Blick darunter mit den großen Rauchgasrohren. Ich denke, daß die wenigsten von uns, eine Vorstellung davon haben, wie Malz gedarrt wurde.




Und als Abschied noch eine Maischholz



Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 18:03  

Zitat:
Wenn ich nächsten Winter mal viel Zeit habe, versuche ich eventuell mal das Ummerstädter Bier nachzubrauen..Bei denen geht ein Brautag von 03:30 Uhr bis ca. 22:00 Uhr...

Ich habe heute schon Nägel mit Köpfen gemacht und mir eine 27 L Kühlbox zum Maischen zugelegt um während der stundelangen Dekoktion einigermaßen die Temperatur zu halten und zusätzlich festgestellt, dass zumindest mein 30 L Gärfass in den Kühlschank passt.
Dazu noch eine Frage. Vergären die wirklich UG?. Zwei Termine, einmal im Frühjar einmal im Herbst. Die Gärfässer bleiben im Brauhaus oder in dem Nachbargebäude. Es mag vielleicht eine kalte Ecke sein, aber deutlich über 10 °C werden die während der Vergärung doch liegen, oder?
VG, Markus
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 18:10  
Das wird dir wahrscheinlich niemand mit Sicherheit beantworten können.
Zumindest sagte Chilian Senior, dass es manchmal so kalt ist, dass sie im Gärraum heizen müssen.
Und wenn ich mich recht erinnere, sprach er von Gärtemperaturen zwischen 5 und 8 Grad.
Wobei bei den Großen Bottichen die Temperatur in der Flüssigkeit ein paar Grad höher liegen dürfte; es wird ja nicht aktiv gekühlt.


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Gruß vom Berliner
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 18:51  
Schau mal hier,, hoffe das ist das richtige Ummerstadt

http://www.wetter.com/wetter_aktuell/rueckblick/?id=DE00107 19


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