Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.11.2009 um 20:52 |
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Hallo,
soeben habe ich festgestellt, dass man bei Google mit dem Einscannen vom
Büchern schon recht fleißig war, sogar auch bei der Literatur über das
Bierbrauen Google
Bücher. Leider handelt es sich hierbei um meist sehr alte Literatur wie
beispielsweise die Bücher Gründliche Anleitung zum Bierbrauen von
1793 oder Praktische Anleitung gutes Bier zu brauen von 1815....,
allerdings beide natürlich in altdeutscher Schrift geschrieben.
Über eine erweiterte Buchsuche lässt sich bequem, ganz
gezielt nach bestimmter Literatur suchen.
Übrigens, die Bücher lassen sich auch als PDF downloaden
.
Vielleicht kann hier ja eine kleine Lesetipp-Liste entstehen, mit
interessanten Bücher oder Passagen zum Thema,... wär doch klasse.
Viele Grüße
Earl
Gründliche
Anleitung zum Bierbrauen, ... Von Johann Wilhelm Wäser
Praktische Anleitung gutes Bier zu brauen Von Karl
Hohmann
[Editiert am 3.11.2009 um 21:24 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2009 um 01:54 |
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Hallo Earl,
ich hatte mich schon gewundert, dass niemand begeistert aufschreit als ich
die Links in diesem Thread kungetan habe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=7715
Ich persönlich habe mittlerweile hunderte Seiten dieser Schriften
durchgelesen und bin begeistert. Insbesondere die Schrift aus dem Jahr 1815
lässt kaum noch Wünsche hinsichtlich heutiger Kenntnisse offen.
Gruß
Udo
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2009 um 13:30 |
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Ich bin auch schwer begeistert. Ich liebe diese altertümliche
Ausdrucksweise. Hochinteressant, wie vor 200 Jahren Bier gemacht wurde.
Einige Abschnitte hab ich schon überflogen.
So gab es z.B damals schon Trockenhefe. Das waren allerdings so was wie
luftgetrocknete Schollen oder Blöcke. Die Qualität bestimmte man damit,
dass man ein Stückchen in kochendes Wasser schmiss. Schwamm es oben wars
gut, gings unter wars verdorben.
Für ein besonders edel schmeckendes Bier, wird empfohlen die Hefe von einem
ungarischen süßen Wein zu nehmen.
Da gibt es für mich noch viel zu lesen. Ich glaube fast, was wir heute mit
unseren Reinzuchthefen machen, hat mit den alten Gebräuen nicht viel
gemein.
Ich hoffe das hier noch einige in diesen alten Schinken lesen und wir
darüber diskutieren können.
m.f.g
Renè
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2009 um 20:39 |
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Hallo,
mensch René, das interessiert mich jetzt aber. Ich hatte ja auch mal
versucht selber Trockenhefe zu machen, indem ich die Ernte zunächst mit
Zellstoff und dann an der Luft getrocknet hatte. Das Zeug wurde
knochenhart. Ausprobiert hatte ich die Hefe dann aber nicht.
Die Bücher haben´s auch mir angetan. Das mit der Trockenhefe habe ich aber
noch nicht gefunden. Vielleicht kannst Du mir ja mal die Passage nennen,
ich würde das sehr gerne nachlesen.
Übrigens, ich habe noch weitere Literatur ausfindig gemacht. Hier die
Links:
Abhandlung über die Kunst zu brauen,
1821
Der Scheidekünstler im Brau- und
Brennhause, 1816
Die bamberger Bierbrauerei,
1836
Freiberger Biercomment, 1862
Gründliche und praktische Abhandlung
von der Malz-, Brau- und Gährungskunst, 1791
Praktische Anleitung zu der
physikalisch chemischen Kunst, das Malz und die Biere zu fertigen,
1802
Praktische Anweisung gutes Bier zu
brauen, 1790
Praktische Anleitung gutes Bier zu
brauen, 1815
Vollständiger und gründlicher
Unterricht über das Bierbrauen, 1805
Vollständige Braukunde, oder
wissenschaft- praktische Darstellung der Bierbrauerei, 1831
Die Bierbrauerei mit besonderer
Berücksichtigung der Dickmaischbrauerei, 1853
Für mich der ideale Lesestoff für die kommenden Wintermonate
.
Der Freiberger Biercomment hat nichts mit bierbrauen zu tun. Das ist eher
was für Studenten, die mal nach alter Burschensitte so richtig einen
sauf.., äh trinken möchten .
Dann habe ich die erste Hälfte der Bamberger Bierbrauerei gelesen. Das ist
schon sehr interessant was da geschrieben ist. Das Maischen musste ich
jedoch zwei mal lesen, ehe ich das kapiert hatte. Im Kapitel Gärung
wird dort auch sehr schön die Entwicklung der Kräusen ausgeführt, anhand
derer man den genauen Abfüllzeitpunkt erkennt, damit das Bier gut wird.
Das Mälzen ist in diesen alten Büchern meistens auch super erklärt;
Wolfgang hätte ganz bestimmt seine große Freude daran,... vielleicht liest
er ja mit.
Ich hoffe auch, dass viel in diesen alten Schinken gestöbert wird und wir
jede Menge darüber zu diskutieren haben.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2009 um 21:28 |
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Hi Earl,
das mit der Trockenhefe stand in dem Buch von 1793 "Gründliche Anleitung
zum Bierbrauen" von Johann Wilhelm Wäser auf Seite 75. Vielen Dank für die
Links. Ich werd noch experimenteller Bierarchäologe...
m.f.g
Renè
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2009 um 23:14 |
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Hallo Earl,
schöne Literaturliste. Ich hab gerade mir gerade mal im Buch „Die
Bierbrauerei mit besonderer Berücksichtigung der Dickmaischbrauerei“, 1853
das Kaptilel Abläutern, Anschwänzen und Nachgüsse zu Gemüte geführt. Dabei
habe ich sehr interessante und verwertbare Hinweise gefunden. Wenn ich doch
mehr Zeit hätte...
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 07:36 |
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interessante liste, habe selber schon 2 reprints in meiner biblothek stehen
(die titel sind im gegensatz zu heute immer so schön blumig):
Der vollkommene Bierbrauer oder kurzer Unterricht alle Arten
Biere zu brauen
(reprint aus dem jahr 1784)
Die Hausbierbrauerei
oder
vollständige praktische Anweisung
zur
Bereitung des Malzes und Hausbiers;
nebst
Beschreibung
einer
Braumaschine
mittels der man auf eine leichte Art ein Hausbier
selbst brauen kann;
wie auch
die Bereitung
verschiedener
Obstweine und Essige.
(reprint aus dem jahr 1804)
____________________ Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade
meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer
Brauereien
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 12:03 |
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Hallo
Interessante Links. Da brauch ich ja gar nicht mehr ins Antiquariat zu
gehen.
Earl, könntest Du nicht die wertvollen Links ins Wiki einpflegen, damit man
sie leichter wieder findet?
Cheers
Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just
do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 12:28 |
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Da ist ja eine sehr schöne Liste zusammengekommen, wie schon gesagt wurde:
für die langen Winterabende.
Vielen Dank an alle!
@dave (vade)
Aus dem Buch "Der vollkommene Bierbrauer" stammt z.B. meine Signatur. Sehr
interessante und amüsante Literatur!
Grüße
Tino ____________________
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 14:41 |
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Hi Leute,
hab wieder was interessantes über die damalige Vergärung gefunden. In dem
Buch von 1791 schreibt der Autor detailliert über die Ober und Untergärung
( immerhin 30 Jahre bevor Luis Pasteur geboren wird).
Von der Obergärung hält der Autor nicht viel. Er beschreibt sie als
hitzig und ungesund. Nur dafür geeignet, trübes Bier aus fehlerhaften
Malzen, mit der Gärung helle zu machen.
Die Untergärung findet er ganz gut bis mittelmäßig. Die Biere bezeichnet er
jedoch als zu scharf und geistig.
Die Krone der Braukunst, in Sachen Gärungsführung beschreibt er im Artikel:
"Von der der natürlichen Gärung ohne Hefen".
Und hier sagt er Dinge die mir gelinde gesagt rätselhaft sind, zumindest
was das Ergebniss angeht.
Die Würze wird im Sommer kühl und im Winter warm in den Bottich gebracht.
Nach 24-48 Stunden zeigt sich ein weißlicher Rand. Dann bildet sich eine
weißliche Decke (wie mit Mehl bestreut), die er als Gösch oder Gasch
bezeichnet. Der Belag musste mehrfach abgewischt werden.
Das Bier treibt milde den Gösch aus dem Spundloch, der keine Hefe
ist.
Der Geschmack soll dann am besten sein. Das Bier behält alle seine edlen
Säfte, ist würzig, süß und bekömmlich.
Kann mir keinen Reim darauf machen. Schimmel,Kahmhefen, Florhefen oder
die Ludwigii??
Auf alle Fälle hochinteressant.
m.f.g
Renè
[Editiert am 6.11.2009 um 21:37 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 18:38 |
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Untergärige Kräusendecke würde ich mal sagen. Und er hat sich einfach
geirrt als er dachte es sei keine Hefe .
Weill das überziehen mit einer Weissen feinen Decke tönt ja enorm nach der
Lehrbuchbeschreibung fürs "Ankommen"
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 19:12 |
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Hi René,
EDIT: Hi Pathos, warst schneller als ich. Unabhängig voneinander hatten wir
die selbe Vermutung .
hmmm, ich habe hierzu nur eine Vorstellung: wahrscheinlich passierte die
Gärung dort auf Grund von Resthefen, die unscheinbar irgendwo im Gärbottich
hafteten. Durch die wenige Hefe kam die Gärung nur sehr langsam an bzw.
verlief sehr langsam, weshalb das Bier zwar schon Kohlensäure hatte aber
zugleich auch noch die erwähnte Süße. Ich stelle mir das so vor, dass das
Bier über einen längeren Zeitraum so schmeckte, wie es schmeckt, wenn man
es noch vor oder während des Stadium des Hochkräusen probiert.
Was ich bei Google Bücher klasse finde, ist die Option, sich auch
den Text ausgeben zu lassen, wenn man oben rechts auf Nur Text
klickt. Ich habe das mal gemacht, den Text kopiert und hier eingefügt.
Allerdings werden nicht immer alle Zeichen richtig interpretiert, was den
Text manchmal schlecht lesbar macht. Diese Passage stammt aus dem Handbuch
Theoretisch-praktisches Handbuch für Oekonomie, Bergbaukunde,
Technologie ... , von Prof. Bernhard Sebastian von Nau aus Zürich,
ebenfalls aus dem Jahr 1791:
Natürliche Gährung ohne Hefen.
Diese Gahrung hat einen gewissen Vorzug vor allen andern, welche mit Hefen
getrieben werden. Das Bier behält alle seine Kräfte, und erhält einen
süssen, kräftigen und angenehmen Geschmack. Und da sowohl mein alter
erfahrner Lehrmeister in Rechenberg, als auch ich, dergleichen Gährung,
zumal im Sommer, für vor, züglich gehalten, so will ich solche um desto
lieber beschreiben, weil dieses Bier zu der Zeit sehr stark nach Freyberg/
auch nach Dresden verlangt und geführt, und allgemein als ein gesundes Bier
beliebt wurde.
Wenn das Bier im Sommer ganz kühl auf den Gahr-. bottig gebracht worden
ist, läßt man es ruhig stehen. Gemeiniglich nach 24-48. Stunden findet man
einen weissen Rand, welcher an den Dauben des Bottigs zum Vorschein kömmt.
Den 3ten Tag wird er dicker/ und den 4ten ist das Bier wie mit Mehl
bestreuet: alsdann ist es Zeit zu fassen, oder in das Gefäß zu füllen. Zu
Zeiten gehen mehr Tage hin, ehe die Gährung so weit kömmt; je langsamer die
Gährung von statten geht, desto besser ist es. Will man im Winter diese
Gahrung unternehmen, so muß die Würze etwas warmer seyn, als Milch, oder
Blutwarm ; die Gahrung muß zugedeckt seyn, (sage Gährbottig) und es wahrt
etwas länger, ehe sich die Gahrung zeigt. Daher habe ich dergleichen
Gahrung vom Monat März, bis im November für gut befunden, alsdann aber dazu
etwas Unterhefen gebraucht.
Ist das Bier im Keller auf das Gefäß gebracht worden, so fängt es in 24.
Stunden zu gähren an, und treibt die Unreinigkeit ganz gelinde zum
Spundloch heraus; aber keine Hefen, sondern nur einen Gösch, den man
täglich des Morgens abwischt und das Bier wieder anfüllet; doch so, daß es
nicht überläuft, welches schädlich ist. Dieses Bier wird zwar in 8. Tagen
trinkbar, aber noch nicht helle; denn die Gährung währt noch länger als 14.
Tage, und je älter es wird , desto besser ist es.
Hierzu wird aber schlechterdings gutes und mildes Malz erfordert; denn
außerdem würde das Bier trübe bleiben und Niemals helle werden. Der Vorzug,
den ein gut gegohrnes Bier hat, ist, daß es nahrhaft und gesund ist, länger
dauert, und einen angenehmen, süssen, kräftigen Geschmack hat.
Wird es hernach auf Bouteillen gezogen, so wird es ein noch angenehmeres
Trank; es behält die edlen Säfte, welche bei der andern Art der Gährung
theils verfliegen, theils sich in Hefen verwandlen. Hier aber entwickelt
sich die Natur von selbst, und treibt dasjenige nur von sich, was
überflüßig ist; es wird durch die langsame Bearbeitung nicht matt und
kraftlos, sondern ist nach der Gährung stärker und geistiger.
Die Erfahrung bestätiget dieses: man nehme ein Glas von diesem Biere, setze
es eine Nacht unzugedeckt hin, es wird den Geschmack im geringsten nicht
verändern. Auch bleibt im Verschenken dergleichen Bier bis auf den lezten
Tropfen schmackhaft.
Man kann auch das Bier, wenn es kühl genug ist, alsbald auf das Gefässe
füllen, und abgähren lassen, ohne Hefen zu geben. Es währt aber 8. Tage,
auch wohl länger, ehe es anfängt zu wirken und zu gähren. Es wird in 3.
oder 4. Wochen trinkbar / dauert 6. und mehr Wochen, und hat einen
vortreftichen kraftigen Malzgeschmack.
Verschiedene sind der Meinung, ein solches Bier würde Blähungen
verursachen; allein wenn es nur gehörig abqegohren hat, ist es gelinde
abführend, und hat einen grossen Vorzug vor der hitzigen und ungeftmden
Obergährung.
Bey der gegenwärtigen Zeit findet man wenig dergleichen Bier mehr. Die
Brauer haben aller Orten die Obergährung eingeführt; denn durch diese kann
man die fehlerhaften Malze, die ein sehr trübes Bier geben, zwingen, helle
zu werden.
Ich habe auch noch etwas sehr interessantes über die Trocknung von Hefe
finden können, um die Hefe über einen sehr langen Zeitraum haltbar zu
machen, ohne, dass sie an Kraft verliert. Bei Gelegenheit werde ich das mal
hier zitieren. Heute gehts aber leider nicht, denn jetzt gleich wird mein
Ator geschlaucht und auf Bouteillen gezogen
.
Gruß
Earl
[Editiert am 6.11.2009 um 19:16 von Earl]
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2009 um 20:34 |
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Hi Leute,
ich glaube Ihr habt recht.
@Earl,
genau das war es, was ich gelesen habe. Je mehr ich lese, um so mehr
erkenne ich die Ähnlichkeiten zwischen untergäriger und natürlicher
Gärung, wie der Autor sie beschreibt.
Er dachte halt, die Kraft der Gärung stecke in der Würze selbst und wird
von der Hefe (als eine Art Katalysator) nur ausgelöst.
Ansonsten hätte ich auf Hanseniaspora uvarum getippt.
m.f.g
Renè
[Editiert am 6.11.2009 um 20:35 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2009 um 01:00 |
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So, jetzt schlummert mein Maltrator schön in der Flasche . Vorverkostung
musste natürlich sein,.... mensch, was schon jetzt ein geiler Stoff das ist
... ! Immenser Gärkellerverlust ...
.
@Beer-Dog: leider habe ich 0,0 % Ahnung vom WIKI! Die Links sind dort
bestimmt gut aufgehoben, aber wie soll ich das machen,.... keine Ahnung???
Kann nicht wer anderes das erledigen?
Prost
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2009 um 22:04 |
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Hi,
ich habe mal wieder eine interessante Abhandlung gefunden, diesmal im
Lehrbuch für Chemie von Jacob Brezelius, Anno 1828.
Dort versucht man sich die alkoholische Gährung mittels
Versuche, Beobachtungen und -aus heutiger Sicht teilweise absurden-
Überlegungen zu erklären,... ein wahrhaft spannender WissenschaftsKrimi.
Unter anderem las ich dort folgenden interessanten Abschnitt:
GayLussac fand, daß wenn man in einen, ohne Zutritt der Luft
ausgepreßten, Traubensaft, der also nicht gohr, die Poldräthe einer
wirksamen elektrischen Säule leitete, der Saft bald in Gährung gerieth, und
Colin beobachtete, daß ein solcher Einfluß der Säule die eine Hälfte einer
Zuckerauflösung in Gährung versetzte, während die andere, übrigens gleichen
Umständen ausgesetzte Hälfte, innerhalb zweier Monate nicht verändert
wurde. Aber diese Wirkungen der Säule haben, durch die Entwickelung von
Sauerstoffgas in der Flüssigkeit, mehr Einfluß auf die Fermentbildung, als
daß sie selbst als gährungerregend wirkten.
Wir alle kennen ja die Fermentbildung durch Einleiten von Luft-Sauerstoff
in eine Hefe/Würze-Suspension, das ist für uns nichts neues (wie man sieht,
stammt die Erkenntnis aus Versuchen der französischen Chemiker Gay-Lussac
und Colin). Allerdings kann es bei der Sprudelstein-Methode zu Problemen
auf Grund heftiger Schaumbilgung und ungewollter Infektion (kaputter oder
gar kein Sterilfilter) kommen. Ich habe mir daher die Idee von Gay-Lussac
zu Nutze gemacht und -zunächst mal auf dem Papier- eine Elektrolysezelle
konstruiert. Bei Gelegenheit werde ich diese Zelle mal basteln und
austesten.
Gruß
Earl
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2009 um 22:21 |
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UiUiUiUiUi, unsere Altvorderen hattens wohl echt drauf gehabt..
Hi Earl,
Entsteht bei der Elektrolyse nicht auch Wärme?
m.f.g
Renè
[Editiert am 9.11.2009 um 23:17 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2009 um 22:26 |
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Hallo Earl,
die Idee hatte ich auch schonmal. Allerdings würde ichz .B. aus 50mm
Abflussrohr einen Hoffmanschen Zersetzungsapparat bauen.
Die Sauerstoffseite wird dann mittels Schlauch in einen Erlenmeyerkolben
auf einem Magnetrührer geleitet, in dem die Hefe herangeführt werden soll.
Der Schlauch ist dabei knapp über der Flüssigkeitsoberfläche; es wird
dauerhaft gerührt.
Das Ganze steht wie so vieles noch auf der To-Do-Liste.....
Gruß
Udo
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2009 um 14:02 |
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2009 um 22:06 |
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Hi Chuma,
klasse, was es hier zu lesen gibt. DANKE für den Tipp .
Wenn ich nebenan auf ähnliche Bücher klicke, dann kommt sogar eine Liste
mit etwa 45 weiteren
Büchern, viele davon nicht mal älter als 10 Jahre.
Englischkenntnisse wiedereinmal auffrischen, das macht jetzt erst so
richtig Spaß .
Gruß
Earl
[Editiert am 11.11.2009 um 00:31 von Earl]
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2009 um 00:29 |
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Hi,
@ Udo, auch nicht schlecht, deine Idee, allerdings ein etwas höherer
apparativer Aufwand. Oh je, um so mehr ich lese, desto länger wird auch
meine To- Do-Liste. Als nächstes steht erst mal der Hefetrocknungs-Versuch
an. Bin schon sehr gespannt.
@ René, doch, bei der Elektrolyse entsteht schon ein kleines Quäntchen
Wärme, die aber vernachlässigt werden kann. Schließlich benötige ich ja nur
ganz wenig Sauerstoff, Ich denke mit einer 9V-Blockbatterie, oder Netztrafo
müsste ich gut auskommen. Da halten sie die Stromstärken noch sehr in
Grenzen.
Grüße
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.12.2009 um 12:43 |
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.12.2009 um 16:24 |
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danke Flying!
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2010 um 20:55 |
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2010 um 00:47 |
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gerade eben entdeckt ...
Die Bierbrauerei von Ludwig Narziss und
Werner Back. Band 2: Die Technologie der Würzebereitung. ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2010 um 14:52 |
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Ist mir auch letzte Woche schon aufgefallen und bin auch fleissig am Lesen
Earl, hast Du das mit dem elektrischen Hefepropagator mal ausprobioert. Es
hoert sich toll an, da man ja alles mit Hitze sterilisieren kann. Meine
Sorge waere nur, dass de Hefe zur Anode gezogen wird da sie ja negativ
geladen ist und dass die Eiweisse und Aminosaeuren zur Kathode wandern.
Aber vielleicht kann der Ruehrer das ja ausgleichen. Ist shon einmal ein
Versuch wert.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 24 |
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