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Autor: Betreff: Reinheitsgebot, wie wichtig ist es eigentlich?
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EoinMag
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2010 um 18:18  
Ich bin fan von Deutsche bierarten.
Ich mag aber auch Belgische biere teilweise, also ein Cantillon Kriek ist echt was feines.

Ich bedauere irgendwie das Deutschland diese vielvaeltigkeit an Fruchtbiere usw. verloren hat Broyhan, Jopenbier z. bsp.

Es war schliesslich eine Steuerregelung und hat nichts mit qualitaet oder reinheit wirklich zu tun gehabt, oder soll bier noch ein pfennig pro litre kosten?(von mir aus :))

Was haelt ihr davon als Deutschebraugemeinde?

Also RHGB ist gut und hat euch was gutes getan oder seid ihr die Meinung das ihr was verloren habt?

Freue mich auf verschiedene Meinungen.
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2010 um 18:28  
Hallo EoinMag,das Reinheitsgebot ist nicht wirklich wichtig,andere Länder brauen auch gutes Bier-ohne RHG.
Das RHG war 1516 so eine Anweisung eines Königs oder Kaisers,das aus einer Getreideknappheit heraus entstanden ist! :)


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die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2010 um 21:09  
Hallo Eoin,

das Reinheitsgebot ist tatsächlich ein politisch motiviertes Gesetz gewesen. Damit die "Teutschen" nicht ihr Weizenmehl von morgen in Alkohol umsetzen, hat man kurzerhand ein Gesetz erlassen, damit diese übermorgen nicht verhungern, wenn sie ihren Rausch ausgeschlafen haben. Kein schlechter Schachzug !

Heute sieht es anders aus. Das RHG ist ein albernes Schutzschild der deutschen Brauwirtschaft und wird nach wie vor als Marketinginstrument mißbraucht. Kein denkender (Brau-)Mensch nimmt der Industrie ab, daß sie streng nach dem RHG braut.

Ob wir nun Bier oder ein bierähnliches Getränk zu uns nehmen, das ist worscht ! Entscheidend ist, was wir Verbraucher abrufen, wir bestimmen den Markt.

Wenn ich an Deutschland denke in der Nacht ...

Gute Nacht !

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 07:33  
Was ich nie verstanden habe - und bis zum heutigen Tage nicht verstehe - ist, dass ein untergäriges Weizenbier nicht RHG-konform ist, während viele Weissbierbrauereien ihr Produkt als "streng nach dem RHG gebraut" bewerben, nur weil es og ist.

Dass Rohfrucht, Kräuter, Enzyme und chemische Mittelchen aller Art vom Bier fern gehalten werden, das finde ich für kommerzielle Biere hingegen so schlecht nicht. Was aus Mitteln der Kostensenkung alles gemacht würde, so es denn erlaubt wäre, das möchte ich mir gar nicht ausmalen. Man darf die experimentell-ehrenhaften Gründe der Zutaten-Auswahl eines Hobbybrauers nicht mit den Zielsetzungen der Industrie gleichsetzen.

Im Übrigen : es stünde jeder deutschen Brauerei frei auch ein nicht RHG-konformes "Bierähnliches Getränk" herzustellen.
Solange dies nicht als Bier deklariert ist, besteht da kein rechtliches Problem. Warum macht es aber niemand?
Weil kein Markt dafür da ist, ganz einfach - zumindest kein nennens- und lohnenswerter.

Frank
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 08:11  
Am besten find ich immer, wenn auf einem Hefeweizen steht "Streng gebraut nach dem bayrischen Reinheitsgebot von 1516".
Da ist aber Weizenmalz und Hefe drin und außerdem wird oft untergärige Hefe für die Flaschengärung zugesetzt.
Hauptsache der deutsche Biertrinker fühlt sich in seiner nationalen Hybris bestätigt.
Ich find´s peinlich.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 08:17  
Hallo Frank,

auch ich fände es gut, wenn keine "Enzyme und chemische Mittelchen" ins Bier dürften. Nach Allem was hier im Forum zu diesem Thema schon geschrieben wurde, habe ich aber eher den Eindruck, dass durchaus chemische Mittelchen ins Bier dürfen, wenn sie anschließend wieder herausgeholt werden. Und wenn man dann aus technischen Gründen nicht alles vollständig herausholen kann, ist das dem Gesetzgeber auch egal.

Was ich aber gar nicht verstehe, ist die Tatsache, dass man keine Rohfrucht und keine Kräuter verwenden darf. Wo hier ein möglicher Schaden für den Konsumenten liegen soll, erschließt sich mir nicht. In Belgien z.B. ist Rohfrucht erlaubt und wird in vielen Spitzenbieren (z.B. auch Trappistenbiere) verwendet. Ein qualitatives oder gesundheitliches Problem sehe ich hier nicht. Und wem es nicht schmeckt (kann ich übrigens durchaus nachvollziehen), der muss es ja nicht kaufen.

Was mir in Belgien wiederum nicht gefällt, ist die Verwendung von z.B. Ascorbinsäure zur Konservierung. Biere, auf denen das deklariert ist, kaufe ich nicht.

Viele Grüße und allzeit gut Sud
Peter
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Isarwinkler Spitzbua
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 08:20  
das RHG sollte überarbeitet und der Zeit angepasst werden. Zum Beispiel also die Kombi Weizenmalz und untergärig oder auch die Milchsäurezugabe, weil die ja im Sauermalz auch drin ist usw.

Grds. hat es aber meiner Meinung nach schon seinen Sinn, ich möchte keine Zusatzstoffe, künstliche Aromen oder sonst was im Bier haben.

Und wie Bergbock schon schreibt: es steht jeder Brauerei frei, ein bierähnliches Getränk herzustellen. Die Verbraucher würden sich schon an die Bezeichnungen gewöhnen, wenn sie wollen.

Marko


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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 09:41  

Zitat von peter1, am 10.11.2010 um 08:17
Hallo Frank,

Was ich aber gar nicht verstehe, ist die Tatsache, dass man keine Rohfrucht und keine Kräuter verwenden darf. Wo hier ein möglicher Schaden für den Konsumenten liegen soll, erschließt sich mir nicht.


Die Historie zeigt schon, dass mit Kräutern viel Schaden angerichtet werden kann. Kräuter ist nun mal ein weiter Begriff.
Gerade die ungezügelte, unkontrollierte Verwendung dieser Kräuter war einer der Hauptursachen für das RHG.
Das Thema Rohfrucht ist zweischneidig. Hier sähe ich eher das Problem der Kostensenkung / Profitgier der Brauereien. Schliesslich ist Rohfrucht einiges billiger als Malz.
Wenn man dann bedenkt, dass Oettinger v.a. des Preises wegen zur grössten deutschen Brauerei geworden ist, dann will ich gar nicht wissen, wie der deutsche Biermarkt mit den interantionalen hier tätigen Konzernen aussehen würde, wenn alles erlaubt wäre, was die Kosten senkt und den Profit steigert.

Als Heimbrauer ist uns das RHG sowieso egal, wir müssen es nicht beachten. Da wir unsere Produkte selbst trinken, gehen wir auch verantwortungsbewusst mit der Auswahl der Zutaten um. Wer dies aber telquel auf die Industrie überträgt würde, ist wohl ziemlich naiv. Der Deutsche ist stolz auf sein Bier und zahlt dafür auch z.T. höhere Preise; wenn sich das deutsche Bier aber durch nichts mehr von der Konkurrenz unterscheidet, dann entscheidet nur noch der Preis. Und was das langfristig bedeutet, ahnt wohl jeder.

Das RHG ist heutzutage zu einem grossen Teil Marketing, das stimmt. Aber was ist schlimm daran?
Wer Rohfrucht, Kräuter & Gewürze im Bier "vermisst", der greift zu den zahlreich vorhandenen ausländischen Alternativen. Die Möglichkeit besteht immer.

Zitat:
Was mir in Belgien wiederum nicht gefällt, ist die Verwendung von z.B. Ascorbinsäure zur Konservierung. Biere, auf denen das deklariert ist, kaufe ich nicht.

Genau mit solchen Sachen geht es dann aber los, wenn man Zutaten liberalisiert. Ich könnte Dich jetzt reinen Gewissens fragen, was um alles in der Welt an Vitamin C schlimm sein soll, weil nichts anderes ist Ascorbinsäure. Ich vermute, die Argumentation würde Dir schwer fallen.

Frank
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 10:27  

Zitat:
Wenn man dann bedenkt, dass Oettinger v.a. des Preises wegen zur grössten deutschen Brauerei geworden ist, dann will ich gar nicht wissen, wie der deutsche Biermarkt mit den interantionalen hier tätigen Konzernen aussehen würde, wenn alles erlaubt wäre, was die Kosten senkt und den Profit steigert.

Schön wäre es, wenn uns das RHG vor Oettinger & Co schützen würde, das Gegenteil ist aber der Fall, diese Einheitsbiere dominieren den Mark immer mehr.
Und dann kuck Dir doch mal an, was in den USA, Belgien, England oder Italien passiert, wo es keine Einschränkungen gibt.
Die brauen sensationelle Biere, von denen wir mit unserem RHG nur träumen können (natürlich auch jede Menge Indistriemist).
Wenn wir so weiter machen, dann hängen die uns langfristig ab, schon jetzt geht der Bierkonsum in Deutshcland immer weiter zurück. Da alles gleich schmeckt und es keine Inovationen mehr gibt, verstehe ich das auch.
Man kann ja bei uns nicht mal ein vernünftiges Stout mit Röstgerste brauen.
Gerne würde ich viel mehr nicht RHG Biere aus dem Ausland kaufen und trinken, nur fehlt es an der Verfügbarkeit.

Stefan
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 11:38  

Zitat:
Und dann kuck Dir doch mal an, was in den USA, Belgien, England oder Italien passiert, wo es keine Einschränkungen gibt.
Die brauen sensationelle Biere, von denen wir mit unserem RHG nur träumen können (natürlich auch jede Menge Indistriemist).

Was sind denn dort die "sensationellen" Biere? Die individuellen Typen aus kleinen Brauereien (Belgien jetzt mal ausgenommen). Das beste Bier, das ich in den USA getrunken habe, war in einer Gasthausbrauerei ein Märzen (nach dem German Reinheitsgebot übrigens , wie stolz dabeistand)
Was macht die Masse des Marktes? Was sind also die erfolgreichsten Marken ? Coors, Miller, Bud, Amstel,Stella Artois... Hmmm, lecker?

Italien? Mag sein, dass mir das ein oder andere Bierchen dort durch die Lappen ging. Aber wenn ich in Italien bin (und das kommt häufiger vor), dann trinke ich Wein. Und das liegt auch am Bier dort.

Belgische Biere -> super Sache aber eben Nischenprodukte. Mit 8 % Alkohol bedienst Du keinen grossen Markt. Und vielen schmecken die hierzulande nicht (zu schwer, zu mastig, zu süss...). Ein subjektiv gutes Bier ist nicht zwangsläufig erfolgreich.

Ich kann wirklich nicht erkennen, dass wir Einheitsgesöff trinken müssen. Pils, Export, Märzen, Bockbier, Maibock, Doppelbock, Weissbier, Kölsch, Alt, Berliner Weisse, Dinkelbier, Emmerweise, Rauchbier, Dampfbier...
Schneider, Andechser, Ayinger, Weihenstephaner, Rothaus, Fliege, Maisel ..........
Ich meine, wir müssen uns wirklich nicht verstecken. Wer sein Industrie-Massenbier trinken will, kann das ja tun. Aber tun wir doch bitte nicht so, als hätten wir keine Alternative, weil es das RHG gibt.

Ich versteh Dein Anliegen ja, ohne RHG kannst Du mehr Zutaten verwenden, was für Dich gleichbedeutend ist mit mehr Abwechslung im Angebot. Das ist aber nicht so - die Nachfrage erzeugt das Angebot. Und das Bedürfnis in Deutschland nach Stout und Guiness u.ä. hält sich nunmal seeehr in Grenzen. Und der Bierkonsum ist auch nicht rückläufig, weil das Bier schlechter wird. Nein, die Gesellschaft ändert sich, die Trinkgewohnheiten ändern sich und Alkopops sind im Moment eben viel cooler als dieses altmodische Gesöff, dass die Väter & Grossväter immer trinken. Zudem macht man sich als Heranwachsender auch nicht mehr lächerlich, wenn man Apfelschorle trinkt. Das hätte sich ein "echter Kerl" früher nie erlaubt :redhead:

Darum lasst uns auch in Zukunft unser Bier selbst brauen (und trinken), losgelöst von kommerziellen Interessen und gesetzlichen Vorschriften mit nur einer einzigen Prämisse : es muss schmecken.

Prost :thumbup:
Frank
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 12:06  

Zitat:
Was sind denn dort die "sensationellen" Biere?

Ich kenne ja auch nicht viele Ami Biere, aber die meisten haben mich richtig begeistert.
Anchor Liberty Ale, Anchor Steam Beer, Siera Nevada Pale Ale, Anchor Old Foghorn Barley Wine, Brooklyn Lager, 90 Minute IPA von dogfish head, Belgica von Great Divide, fallen mir auf die Schnelle ein.
Dann noch einige Craft Biere aus Kanada mit Honig und Koriander, deren Namen ich gerade nicht parat habe, aus Italien kenne ich das P.I.L.S., ein Hopfengestopftes im Eichenfaß gelagertes Pils boehmischer Brauart, sehr lecker.
Meine Kumpels haben gerade eine Ladung De Molen Biere aus Holland mitgebracht, da freue ich mich schon richtig auf die Verkostung am Freitag.
Natürlich besteht nach diesen Dingen bei uns keine Nachfrage, ganz einfach, weil es keiner kennt, insofern bestimmt eher das mangelnde Angebot die Nachfrage.
Ehrlich gesagt langweilen mich die meisten untergärigen Biersorten mittlerweile nur noch.
Aber lassen wir es gut sein und genießen unsere selbergebrauten Leckereien ;)

Stefan


[Editiert am 10.11.2010 um 12:10 von Boludo]
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EoinMag
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 12:36  

Zitat von Boludo, am 10.11.2010 um 12:06

Natürlich besteht nach diesen Dingen bei uns keine Nachfrage, ganz einfach, weil es keiner kennt, insofern bestimmt eher das mangelnde Angebot die Nachfrage.
Ehrlich gesagt langweilen mich die meisten untergärigen Biersorten mittlerweile nur noch.
Aber lassen wir es gut sein und genießen unsere selbergebrauten Leckereien ;)

Stefan


Da bin ich etwa gleiche meinung, es ist sogar gesetzlich bestimmt. Also mann kann gar nicht vermissen was mann nie gehabt hat.

Wie sieht es aus mit wasser behandlung? Darf mann sein Hartes wasser behandlen um es weicher zu machen uberhaupt? Darf mann Sein wasser "Burtonisieren" (Burton salts, England) um real ale zu machen?
Ein bisschen zucker geht auch ganz gut in einem Englische Ale um ein bisschen zu verduennen, geht auch nicht....also die moeglichkeiten sind beschraenkt, also bieraehnliches getraenk ist es gar nicht.......das ist spinnerei.
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 12:56  
Am Brauwasser drehen die meisten Brauereien, denke ich und Zucker darf bei OGs auch verwendet werden.
Was mir "aufstößt" ist z.B. Süßstoff in manchen tschechischen Bieren oder Färben mit Zuckercouleur oder Farbebier.
Das hält das RHG aus den deutschen Bieren raus (Farbebier mal abgesehen).

Solange es deklariert werden muß ist es OK, man kann lesen, was man da kauft.
Aber wenn man erst mal die Schleuse aufmacht und die Lobbyisten machen läßt, werden da auch wieder Schlupflöcher gefunden...

> Stella Artois... Hmmm, lecker?
Also das "Stella local" ist in Ägypten schon gut trinkbar, neben dem Sakkara natürlich. ;)

> Ehrlich gesagt langweilen mich die meisten untergärigen Biersorten mittlerweile nur noch.
Hmm, der um (leider erst) 10 Monate überlagerte Asam Bock der Klosterschenke Weltenburg am Wochenende war schon ein feines UG! :)

Uwe


[Editiert am 10.11.2010 um 12:57 von Uwe12]



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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 13:02  
;)
Wat der Bauer nich kennt - dat fret er nich!
Wir sind jahrzehntelang gezielt verdummt worden,indem die Industrie uns vorgegaukelt hat,
dass das was sie uns vorsetzt,das "schlechthinnigliche Bier" zu sein hat!

Genau die Herren,die zum Frühstück Haferflocken essen und sich abends über Guiness ereifern,
oder nachmittags Schwarzwälder Kirschtorte in sich rein stopfen aber abends über "Kriek" mosern haben den
Biergeschmack in D geprägt!

Merke: nicht die Nachfrage bestimmt den Markt,sondern die Marktführer bestimmen was wir nachzufragen haben!

Vielfalt statt Einfalt!

RHG war gestern - erlaubt ist was gefällt!

Gruß aus RHG-Town
P.S.: nur noch 2 X schlafen dann gehts ins Sündenbabel wo die Biere Namen haben! http://www.brasseriedelasenne.be/bieres.html
:pray: :pray: :pray:


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"...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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EoinMag
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 13:22  

Zitat von Uwe12, am 10.11.2010 um 12:56
Aber wenn man erst mal die Schleuse aufmacht und die Lobbyisten machen läßt, werden da auch wieder Schlupflöcher gefunden...


Also ist es nur ein schoenes marketing tool gerworden? Ich meine die Deutscher die ich dort kannte (also wohlgemerkt haeuptsaechlich gastronome, da ich dort taetig war) warren sehr begeistert vom RHG und haetten vom farbebier nichts gewuesst, und wuerden auch uberrascht hatte mann denen erzaehlt das farbebier eigentlich RHG zulaessig ist, obwohl es erst einem Eztrakt ist.

Die Hauptfrage die ich habe hat eigentlich noch keine angenommen....habt ihr lieber mit oder ohne RHG, wo ihr als hobbybrauer wisst genau an welche stellen eigentlich vom Industrie schon gemogelt wird?

RHG gibt es schon wirklich nicht mehr in originellen Sinne, oder?
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 14:32  
Ein Marketingtool? Wohl war.. aber etwas untertrieben! Das Reinheitsgebot ist mehr, denn es hat immer noch einen großen symbolischen Wert. In diesen Öko-Zeiten mehr denn je!
Natürlich gibt es in Deutschland auch noch genug Brauer, die sich wirklich und wahrhaftig daran halten. Es ist nun mal so, dass die 4 Zutaten ausreichen um gute Biere in großer Vielfalt herzustellen. Mehr ist einfach nicht nötig!
Auch viele ausländische Brauereien werben übrigens gern mit dem "German Purity Law".

Ob man die Untergärigen mag oder nicht, sei dahingestellt. Es gibt grandiose untergärige Biere, die streng nach dem RHG hergestellt wurden sind. Die milde Untergärung lässt den Aromen des Malzes und des Hopfens sehr viel Raum.
Wo RHG draufsteht sollte auch RHG drin sein. Ohne das ganze rumgetrickse.


Es ist wie es ist. Manch einer mag seinen Kaffee als Moccachino mit Latte oder Latte mit Maccochino und die Milch ist dann fett, laktose oder gar milchfreie-Milch.
:puzz:
Andere mögen ihn lieber schwarz.. und pur.

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 16:11  
verweise gerne wieder einmal auf die seite von brauher.de das reinheitsgebot die reine wahrheit und auf das aktuelle vorläufige biergesetz vom 29.7.1993, und dies ist das aktuelle gesetz in sachen bierbrauen


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Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer Brauereien
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 17:52  
Hallo zusammen,
man kann hervorragende Biere nach dem RHG brauen um das mal vorweg zu nehmen. Und ganz ehrlich gesagt braue ich auch danach. Außer der Hefe, die ich verwende, die steht da glaube ich gar nicht drinnen. Also sieht man schon, dass das mit dem RHG auch nicht soo ganz das "Gelbe vom Ei ist".

Aber über die Vielfalt kann ich mich nicht beschweren. Für meinen Geschmack gibt es eine ganze Menge gute Biersorten nach RHG gebraut.

Ich würde es begrüßen, wenn wir für alle Lebensmittel eine Reglung hätten, die die Verwendung von ekligen, fiesen oder ungesunden Zutaten verhindert. Das RHG von Anno Dünnemals ist dazu scheinbar nicht in der Lage, da es ja auf rein freiwiolliger Basis, mehr oder weniger angewendet wird und somit im Grunde überhaupt keine Aussagekraft hat.

Stephan
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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 20:51  
Besser als vade kann man's doch nicht sagen! "Gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1516" ist doch nur 'ne Marketingmasche, was gilt ist das vorläufige Biergesetz von 1993! Nur, "Gebraut nach dem vorläufigen Biergesetz von 1993" hört sich halt nicht so gut an ;)

Übrigens will doch keiner dass den deutschen Brauern verboten wird nach dem RHG zu brauen, nur sollte man nicht reinheitsgebotkonforme Biere ebenso zulassen. Und zwar als "Bier", nicht als Trunk oder sonstwas. Wenn ich mein Bier nicht als Bier verkaufen darf ist das doch ein klarer Wettbewerbsnachteil.

Ob's allerdings viel bringen würde wage ich zu bezweifeln. Wir sind da einfach zu festgefahren. Was hält denn die deutschen Brauer davon ab ein IPA ala Dogfish Head zu brauen? Oder ein Bitter wie das Fullers ESB? Das müsste doch auch nach dem jetzigen Biergesetz schon machbar sein, oder täusch ich mich da? Warum tut's denn keiner?

Schaut doch nur mal die Hopfenweisse von Schneider an, sowas kann sich bei uns doch überhaupt nicht durchsetzen, obwohl oder gerade weil es ein außergewöhnliches und sehr spezielles Bier ist.

Manchmal glaub ich dass Hopfen und Malz schon verloren ist...

Tom grüßt euch mit einem TAP4 im Glas :)


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Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Kornschluerfer
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 22:26  
Hallo,
mal ein blöder Kommentar :redhead: aber eine gute Schlußvolgerung:
Wenn ein Bier das nicht nach dem DRG ist nicht Bier heißen darf, warum brauen wir dann nicht alle nur noch "Bierähnliche Getränke", die wir dann in beliebigen Mengen steuerfrei herstellen könnten? :cool:
Warum soll ich für etwas, das ich nicht mal Bier nennen darf denn auch noch Biersteuer bezahlen? :mad:

Gruß, Arne
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 23:16  

Zitat:
Also RHGB ist gut und hat euch was gutes getan oder seid ihr die Meinung das ihr was verloren habt?
Freue mich auf verschiedene Meinungen.


Beides!
Das RHG ist insofern super, als daß es uns vor Schlimmeren bewahrt hat. Nämlich das, was in vielen anderen Bereichen der Lebensmittelbranche längst gängig zu sein scheint: Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Aromastoffe so weit das Auge und Zunge reichen. Haltbarkeitsstoffe sind meiner Meinung nach ja noch OK, soweit sie denn notwendig sind.
Bei manchen Produkten stelle ich diese Notwendigkeit auf jeden Fall in Frage,
z.B. - Schoko-Weihnachtsmänner, MHD 05-2011.
Au Prima! Nach dem Maibaumsetzten erstmal 'nen Schoko-Santa 'reinpfeifen. :D

Als jahrelanger Joghurt-selber-macher finde ich es noch viel schlimmer, was mit den als besonders gesund beworbenen
Joghurtkulturen so alles angestellt wird, bevor sie im Regale stehen dürfen:
hier mal ein spontan gefundener Artikel - es gibt sicherlich noch abschreckendere zu diesem Thema-
http://www.wahrheitssuche.org/kuenstlichearomen.html
(upppsss.. ein wenig ins Off-Topic gerutscht....) :redhead:

Bezüglich des "was verloren haben" wünschte ich mir, daß es im RHG statt "Gerste" einfach nur "Getreide" geheißen hätte,
mit der Vorgabe, die verwendeten Getreide auch nennen zu müssen.

Und trotzdem wären wir bei einem Einheitsbier á la "Kromburger" gelandet...
Weil der Verbraucher (~huch!~ das sind ja WIR) brav der Werbung glaubt und das kauft,
was alle anderen auch kaufen, weil man dann ja nichts falsch macht. Sei es Bier, Kaffee,
Waschmittel oder sonstwas.
Ach, nein, das RHG ist nicht schuld an der Bier-Sortenarmut.
Es sind die Verbraucher, denen der Mut fehlt, mal etwas Neues oder Anderes auszuprobieren.

Mutter: "Ihhh~würg!~ - was'n das für'n Kaffee...
das kannst Du Deinen Hochzeitsgästen doch nicht ernsthaft
anbieten wollen. HIER!: nimm Kaffee-Hark! " ***tadaaah! zufällig eine Packung davon dabeihab'***
Beide: "....hmmmmmmm........"
Ach-Mutti, Du bist die Beste... :) ***freudestrahlend in den Arm fall***
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2010 um 05:51  
Eins müsste euch doch klar sein!!.Wenn es das RHG nicht geben würde käme das meiste Bier
von der BASF aus Ludwigshafen.Um die Inhaltsstoffe zuverstehen muss man 2 Semester Chemie
studieren.

Kein Sud soll besser sein

leo1
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2010 um 07:48  

Zitat:
Beides!
Das RHG ist insofern super, als daß es uns vor Schlimmeren bewahrt hat. Nämlich das, was in vielen anderen Bereichen der Lebensmittelbranche längst gängig zu sein scheint: Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Aromastoffe so weit das Auge und Zunge reichen. Haltbarkeitsstoffe sind meiner Meinung nach ja noch OK, soweit sie denn notwendig sind.

Super Statement, besser könnte ich es auch nicht ausdrücken.
Seien wir froh, dass wenigstens dieses Lebensmittel naturbelassen ist. Das RHG ist sicherlich alles andere als perfekt aber es erfüllt seinen Zweck. Wehe, wenn sie losgelassen!

Zitat:
Wir sind da einfach zu festgefahren. Was hält denn die deutschen Brauer davon ab ein IPA ala Dogfish Head zu brauen? Oder ein Bitter wie das Fullers ESB? Das müsste doch auch nach dem jetzigen Biergesetz schon machbar sein, oder täusch ich mich da? Warum tut's denn keiner?

Meine Worte : der Durchschnitts-Konsument ist konservativ. Für die hier oft beschworenen Superbiere aus dem Ausland, gibt es in Deutschland keinen nennenswerten Markt, Punkt. Mir schmeckt einiges davon auch wirklich gut - und obwohl ich die belgischen Gebräue sehr gerne habe, trinke ich sie doch eher selten.
Gäbe es diesen Markt, würde er längst bedient! Die grösseren Brauereien gehören doch längst zu internationalen Konzernen. Die hätten gar kein Problem damit, in einem beliebigen Standort ausserhalb Deutschlands ein Rohfrucht-, Kirschen-, Honig-, Kräuterbier zu brauen und in Deutschland als Bier zu verkaufen. Als Bier wohlgemerkt, denn wenn es nicht in Deutschland gebraut wurde, darf es in Deutschland auch als Bier verkauft werden.

Der vielseitige, auf Abwechslung ausgerichtete, sehr spezielle Biergeschmack vieler Bierfreunde hier im Forum ist eben nicht repräsentativ für Otto-Normaltrinker. Das mag man bedauern aber so ist die Realität.

Frank
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Zitat:
Meine Worte : der Durchschnitts-Konsument ist konservativ. Für die hier oft beschworenen Superbiere aus dem Ausland, gibt es in Deutschland keinen nennenswerten Markt, Punkt

Beispiel Rauchbier: Auch dafür gibt es keinen wirklichen Markt und ich kenne wirklich kaum jemand, der so was mag.
Es wird aber trotzdem gebraut und auch verkauft.
Stout dagegen mögen ziemlich viele (zumindest Guiness), ich darf es hier aber nicht brauen und als Bier verkaufen.
Ob ein Biertyp beliebt ist oder nicht, spielt doch keine Rolle, dass es verboten ist, ihn zu brauen und als Bier zu verkaufen, ist doch das Problem.
Ich kenne eine kleine Brauerei in Bayern, die machen Stout und Porter. Denen hab ich mal gemailt von wegen Röstgerste.
Die Antwort war sehr lustig und lautete Röstmalz, aber man hat schon rausgelesen, was da wirklich drin ist.
Ein großes Lob an diese Kleinbrauerei für ihren innovativen Einsatz, sollten solche Leute bestraft werden, dann fehlen mir echt die Worte.
Wenn man es genau betrachtet, dann verstößt sogar eine hochkarätige Brauerei wie Schneider gegen das RHG. Hopfenstopfen und Whirlpoolgaben bewegen sich in der absoluten Grauzone und der Eisbock und das alkoholfreie müssen produktionsbedingt aufkarbonisiert werden und da bei der offenen Gärung kein CO2 aufgefangen werden kann, muss man fremd CO2 nehmen, auch nicht erlaubt.
Was mich auch ärgert ist, dass doch tatsächlich sehr viele Leute glauben, es gelte das Gebot von 1516, wir reden hier aber über das vorläufige Biergesetz von 1993 und das kennen die wenigsten. Wer also auf sein Hefeweizen was von 1516 schreibt, führt den Konsument hinters Licht und mich würde mal interessieren, ob das überhaupt erlaubt ist.

Stefan


[Editiert am 11.11.2010 um 08:57 von Boludo]
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Zitat:
Ob ein Biertyp beliebt ist oder nicht, spielt doch keine Rolle, dass es verboten ist, ihn zu brauen ist doch das Problem.

Dem kann ich nicht zustimmen. Wenn es eine nennenswerte Nachfrage nach z.B.Stout gäbe, würde das auch bedient, allein schon aus finanziellen Interessen. Ob das in Deutschland - wg. Röstgerste - gemacht werden kann ist doch für den Konsumenten unerheblich. Ein Import ist jederzeit möglich (Du kannst ja auch deutsche Etiketten draufmachen). Dennoch bedient kein Braumulti den deutschen Markt mit nennenswerten Mengen an Stout. Glaub mir, wenn die Konzerne darin eine Chance sähen, Umsatz zu machen, würden sie es machen.

Mir wäre es auch lieber, der Durchschnittskonsument wäre so veranlagt wie Du, dann sähe der Markt sicher anders aus. Aber er ist nun mal (leider) nicht.

Frank
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