Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 15:36 |
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Hab mir für meinen Sommerurlaub vorgenommen einige Weizenhefen zu testen.
Dafür werde ich einen großen Sud brauen, aufteilen und mit verschiedenen
Hefen unter möglichst gleichen Bedingungen anstellen. Hab mir schon ein
paar Gedanken gemacht und würd gern eure Meinung dazu hören.
Zum Sud:
Mit high-gravity werd ich wohl auf eine Ausschlagmenge von vielleicht 75
Liter kommen. Dabei peile ich ca. 11,5°P an, sollte dann nach Gärung und
aufspeisen mit Zucker so knappe 5% vol Alk. ergeben. Wieviel genau machbar
ist, muss ich noch überschlagen. Dazu meine Gedanken:
- einfache Schüttung, damit wirklich die Hefe im Mittelpunkt steht. Bin am
überlegen wirklich nur Pilsener- und Weizen-Malz zu nehmen. Oder wird das
dann doch zu fade?
- Einfaches Maischprogramm: bei 35°C einmaischen, auf 63° durchheizen und
35min rasten. Dann auf 72°C rauf und zweite Rast. Abmaischen bei 78°.
- Hopfenkochen 90min. reine Bitterhopfung mit wenig IBUs (nicht mehr als 15
IBU). Wahrscheinlich mit Tettnanger nach Würzeburch, weil ich den noch da
hab.
Nun zum eigentlichen Kernpunkt, Anstellen und Gärführung:
- Anstellen bei ca. 20°C Würzetemperatur und Gärung bei 20°C
Raumtemperatur
- Da die einzelnen Anstellmengen recht gering sind (wahrscheinlich so
jeweils 7-8 Liter, vielleicht aber auch nur 5 Liter) und ich eine
einigermaßen gleiche pitching-Rate ohne overpitching erreichen möchte, hab
ich mir überlegt die Würze nach abkühlen gut zu belüften und dann erst
aufzuteilen. Die Smackpacks werden erst kurz vorm Anstellen aktiviert
(vielleicht 1 Stunde vorher). Trockenhefe wird kurz vorher in Wasser
rehydriert und nicht weiter angefüttert. Meint ihr das passt so, oder hab
ich da schon overpitching?
Und nun das wichtigste: Welche Hefe soll ich überhaupt testen??? Hab mal
bisschen rumgesucht und bin auf folgende gestoßen. Wer aber noch einen
vielversprechenden Kandidaten kennt, bzw. von einer der Hefen eindeutig
abraten kann, darf das bitte gern tun.
- Brewferm Blanche: hatte ich schon im direkten Vergleich mit der Wyeast
3638, die Brewferm hat klar verloren. Deshalb werd ich die nicht mehr
nehmen.
- Wyeast 3638: neben der Blanche meine bisher einzige Weizenhefe. schmeckt
nicht schlecht und hätte ich gern im direkten Vergleich mit den
anderen.
- Wyeast 3068: Anscheinend der absolute Renner hier im Forum, hab ich
selber aber noch nicht versucht
- Wyeast 3333
- Wyeast 1010
- Wyeast 3056
- Wyeast 3463
- Wyeast 3942
- Wyeast 3944
- Wheat'n fruity von der Brauwekstatt
- König Ludwig von der Brauwekstatt
- WB06 von Fermentis
- Danstar Munich Wheat
Dazu würd ich gern eure Meinung hören.
- Schüttung, Maischeprogramm und Hopfung sollten passen, um der Hefe Platz
zur Entfaltung zu geben?
- Welche der Hefen soll ich nehmen? Letztendlich muss ich mich wohl für 10
Kandidaten entscheiden?
- Hab ich bei meiner Vorgehensweise schon overpitching? Hat da jemand eine
bessere Idee? hab mir schon überlegt jeweils einen Starter zu ziehen. Den
dann gut absitzen lassen und dann ein festes Volumen an dickbreiiger Hefe
entnehmen. MAcht halt viel Arbeit die ich mir sparen möchte.
- Welche Hefe??? Kennt noch jemand eine, die ich unbedingt in den Test mit
aufnehmen sollte, bzw. welche aus obiger Liste kann ich getrost rauswerfen
(außer der Blanche, die fliegt sicher raus). Die beiden von der
Brauwerkstatt würd ich eigentlich recht gerne probieren. Aber lohnen sich
die anderen Trockenhefen?????
Also, bitte helft mir!!!!
PS: Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
PPS: Eine andere Meinung zum Ergebnis würd mich auch interessieren. Gibt's
hier jemanden, der die fertigen Biere dann verkosten will???
[Editiert am 29.3.2014 um 19:17 von Rudiratlos]
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 15:53 |
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Sehr engagierter und löblicher Ansatz!
Bzgl der Hefewahl ist halt die Frage, wie weit Du den Bogen spannen
möchtest, und ob American Wheat- (1010) oder belgische Witbier-Hefen (3463,
3942, 3944) wirklich in einen Vergleich bayrischer Weißbierhefen passen.
Es sei denn, Du willst genau diese Unterschiede aufzeigen?
Von den Trockenhefen WB-06 und Danstar Munich war ich von beiden enttäuscht
(wenngleich bei völlig unterschiedlichen Ergebnissen), da sie aber wohl die
weitestverbreiteten Weißbier-Trockenhefen sind, sollten sie m.E. in einem
solchen Vergleich nicht fehlen.
Interessant könnte vielleicht noch eine gestrippte Hefe (Schneider) sein.
Um Overpitching zu vermeiden, was u.U. den kompletten Bananencharakter
beseitigen könnte, würde ich die jew. empfohlene Hefemenge auf die
tatsächlich angestellte Menge runterrechnen. Also z.B. nur mit einem
viertel Päckchen anstellen!
Daher wäre es m.E. überlegenswert, die Anzahl der Kandidaten etwas
auszumisten, um z.B. auf 10 l-Einheiten zu kommen. Und die Belgier und
Amerikaner außen vorzulassen. Das ist aber freilich Deine Entscheidung.
Viel Erfolg!
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:06 |
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Das wird auf jeden Fall mal ein großartiger Versuch. Über so einen Test
habe ich auch schon nachgedacht, scheitere allerdings an der
Einkocherklasse.
Deine Überlegungen bzgl. einfacher Schüttung und Maischprogramm finde ich
richtig, würde allerdings behaupten das der Vergleich nur für genau diese
Konstellation dann auch gilt. Trotzdem bin ich sehr gespannt und würde mich
auch gerne zum Verkosten anbieten. Ich fände es übrigens auch völlig
legitim wenn Du von den Verkostern einen entsprechenden Obulus verlangen
würdest, um einen Teil Deiner Ausgaben zu decken...
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:13 |
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Ich find die Idee auch sehr lobenswert.
Die Aromen hängen aber immer sehr stark von der Gärführung, ja sogar von
der Geometrie des Gärbehälters ab.
Die Aussage, die Du erhalten wirst, bezieht sich also immer auf genau Deine
Bedingungen.
Man kann also hinterher nicht sagen, Hefe XY macht, viel Banane, YZ gar
keine Banane, sondern nur, bei der bestimmten Pitching Rate mit dem
gegebenen Maischeprogramm und der entsprechenden Gärtemperatur kommt das
jeweilige Ergebnis raus.
Ich hab letztens mit der Gold Ochsen Hefe mit Frank ein Hefeweizen gebraut,
das war ultra aromatisch.
Die selbe Hefe liefert in der Brauerei, aus der sie herkommt, ein sehr
langweiliges Getränk.
Es kommt also nicht immer drauf an, was man draus macht.
Viel Erfolg!
Stefan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:19 |
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Komme nicht nur im übertragenen biertechnischem Sinne aus dem tiefen Wald
am rechen Rande Deutschlands und hab keine Ahnung wie die "amerikanische
1010" oder die beiden Belgier "schmecken". Bei uns gibt's halt untergäriges
und Weizen in allen Farben und Stärken
Was unterscheidet ein amerikanisches Weizen von einem deutschen?
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:29 |
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Zitat von Boludo, am 25.6.2013 um
16:13 | Ich find die Idee auch sehr
lobenswert.
Die Aromen hängen aber immer sehr stark von der Gärführung, ja sogar von
der Geometrie des Gärbehälters ab.
Die Aussage, die Du erhalten wirst, bezieht sich also immer auf genau Deine
Bedingungen.
Man kann also hinterher nicht sagen, Hefe XY macht, viel Banane, YZ gar
keine Banane, sondern nur, bei der bestimmten Pitching Rate mit dem
gegebenen Maischeprogramm und der entsprechenden Gärtemperatur kommt das
jeweilige Ergebnis raus.
Ich hab letztens mit der Gold Ochsen Hefe mit Frank ein Hefeweizen gebraut,
das war ultra aromatisch.
Die selbe Hefe liefert in der Brauerei, aus der sie herkommt, ein sehr
langweiliges Getränk.
Es kommt also nicht immer drauf an, was man draus macht.
Viel Erfolg!
Stefan |
Da hast du wahrscheinlich recht. Aber ich kann dann wenigstens ein
persönliches Fazit ziehen: Was schmeckt mir mit meinem Wasser in meinem
Kessel geraut und in meinem Fass vergoren am besten.
An so einfache Sachen wie Moritz`s Idee, die Hefegabe einfach nach
Herstellerangabe zu verringern hatte nicht gedacht. Hab da den Wald vor
lauter Bäumen nicht gesehen...
@ Wizzzz: ein eventueller Obulus wäre, wenn überhaupt, in flüssiger Form zu
erbringen.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:30 |
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Ich habe auch erst neulich mit Morpheus lange darüber philosophiert, dass
zur Erzeungung bestimmter Weißbiernuancen der Einfluss des Maischprogramms,
ja sogar des Hefestamms hier häufig überschätzt zu werden scheint, im
Vergleich zur alles bestimmenden Gärführung.
Man kann hier z.B. ewig über 35°C- vs. 44°C-Einmaischtemperatur diskutieren
und über Bananen - vs. Nelkenhefen, wenn individuelle Pitching Rate,
Anstell- und Gärtemperatur dann doch zu einem völlig anderen Ergebnis
führen.
Moritz
[Editiert am 25.6.2013 um 16:31 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:39 |
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Hi Rudiratlos,
die 1010 (American Wheat) ist eigentlich eine Altbierhefe. Laut Berichten
im Internet wurde die Hefe von den Widmer Brothers in den 80 igern hier in
Deutschland erworben. Es soll die Uerige-Alt Hefe sein.
Ich kann Dir nur empfehlen einige Belgier mit ins Versuchsprogramm zu
nehmen. Die Westmalle, Rochefort oder Saison Hefen wie die "French
Saison". Die neue Trockenhefe Danstar Belle Saison dürfte auch ganz
interesant sein. Erstaunt war ich mal über ein S-04-Weizen, dass ziemlich
gut (und bananig) war.
Zu der Weihenstephan 68 (3068)...da habe ich die Vermutung, dass wohl 90%
aller deutschen Weizenbiere mit ihr vergoren sind? Der Geschmack wird
deshalb als sehr typisch angesehen.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:45 |
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Oh Gott, das ist ein Versuch, auf den ich schon lange gewartet habe. Wir
sind richtige Weissbierenthusiasten, haben bisher auch nur die Wyeast 3068
getestet, aber so richtig überzeugen konnte sie mich noch nicht. Würde sehr
gerne die vergärten Biere testen, gerne auch gegen eine
Aufwandsentschädigung, da mich die unterschiedlichen Hefen selbst brennend
interessieren.
Würde ebenfalls die Hefepackungen alle einfach vierteln (je nach
letztlicher Größe der zu vergärenden Würze), bei den 11,5g Trockenhefen
halt auf ca. 3g gehen und die Flüssighefen kann man doch auch wunderbar
"teilen" (bzw. halt vierteln).
Die Brauwerkstatt-Hefen interessieren mich selbst sehr. Meine Auswahl wäre
die Folgende:
Wyeast:
- Wyeast 3068 (Bavarian Blend Wheat)
- Wyeast 3056 (Weihenstephan)
- Wyeast 3333 (German Wheat)
- Wyeast 3638 (Bavarian Wheat)
Brauwerkstatt:
- Brauwerkstatt König Ludwig Weizenbierhefe
- Brauwerkstatt Wheat 'n Fruity
Danstar:
- Danstar Munich Wheat
White Labs:
- White Labs WLP351 Bavarian Weizen
Zymoferm:
- Zymoferm Z033 Weissbier I Weihenstephan
- Zymoferm Z034 Weissbier II Ayinger
- Zymoferm Z041 Weissbier III Bestfrau
Schneider Weisse:
- gestrippt Tap 7
Gutmann:
- gestrippt Gutmann Weizen
Fermentis:
- Fermentis Safbrew WB-06
Das wären genau 14 Hefen. Bei 70L anzustellender Würze wären das genau 5
Liter pro Hefe bzw. 10 Flaschen 0,5l.
Falls man eher 10 Liter pro Hefe herausbekommen möchte (weil vielleicht die
Nachfrage so groß ist?
), müsste man die Auswahl halt noch "arg" verkleinern. Würde hier am
ehesten auf die Trockenhefen bzw. die gestrippten verzichten.
Einmaischen würde ich außerdem bei einer höheren Temperatur als 38°C - wir
maischen mittlerweile bei ca. 58°C ein. Ich bilde mir ein, dass hier etwas
fruchtigere, angenehme Noten zum Vorschein kommen.
Grüße,
Carsten
Edit:
@flying: Wenn das Ziel ist, möglichst breite Geschmackserlebnisse mit
"völlig" unterschiedlichen Hefen zu erzielen, wären die Belgier natürlich
interessant. Wenn man aber die Geschmacksunterschiede unter den "eher
deutschen" Weißbierhefen testen möchte, ist meine Auswahl denke ich schon
ganz solide. Ist wohl eher die Frage, was das Ziel des Testes ist. Die
Belgier würden mich aber auch interessieren
Es gibt einfach zu viele Hefen!
[Editiert am 25.6.2013 um 16:48 von knutole]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 16:55 |
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OK, die 1010 fliegt wohl raus.
Von den Belgiern möchte ich gern eine mit rein nehmen, hätte jetzt die 3942
ins Auge gefasst.
Die Zymoferm, WhiteLabs und Wyeast sind doch zum Teil identische Stämme?
Weiß da jemand wo es genauere Info dazu gibt?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 17:00 |
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Zitat von Rudiratlos, am 25.6.2013 um
16:55 | OK, die 1010 fliegt wohl raus.
Von den Belgiern möchte ich gern eine mit rein nehmen, hätte jetzt die 3942
ins Auge gefasst.
Die Zymoferm, WhiteLabs und Wyeast sind doch zum Teil identische Stämme?
Weiß da jemand wo es genauere Info dazu gibt?
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Ja, das sind "ähnliche" Stämme. Informationen findest du hier http://brauerei.mueggelland.de/yeast_finder.html - die
Frage ist nur (da ich ja bisher lediglich die Wyeast 3068 probiert habe),
inwiefern die ähnlichen Stämme nachher auch "gleich" bzw. "nahezu
identisch" schmecken oder ob es nicht doch unterschiedliche
Geschmacksnuancen gibt.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 17:02 |
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ja, hier:
http://www.mrmalty.com/yeast.htm
Philipp die Braumeise hatte mal sein "Rauchweizenbock" mit der Irish Ale
und der Westmalle vergoren und dabei sogar den 3.Platz bei den
Hobbybrauertagen des VDH belegt. Das S-04 Weizen schmeckte auch erstaunlich
typisch..man musste sich schon sehr auskennen um die englischen Ester
herauszuschmecken...
[Editiert am 25.6.2013 um 17:02 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 17:22 |
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Zitat von Bierjunge, am 25.6.2013 um
15:53 |
Um Overpitching zu vermeiden, was u.U. den kompletten Bananencharakter
beseitigen könnte, würde ich die jew. empfohlene Hefemenge auf die
tatsächlich angestellte Menge runterrechnen. Also z.B. nur mit einem
viertel Päckchen anstellen!
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Das halte ich auch für ganz wichtig. In anderen Versuchen dieser Art wird
die Anstellmenge jeder Hefe sogar durch Bestimmung der Zellzahl unterm
Mikroskop angeglichen, aber ich halte es für im Ergebnis ausreichend, wenn
nicht sogar praxistauglicher, wenn nach Herstellerangabe exakt
heruntergerechnet wird. Auch herstellerseitige Zeiten zur
Rehydrierung/Aktivierung würde ich einhalten. So sind die Ergebnisse für
den interessierten Leser auch besser reproduzierbar.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 17:36 |
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Hab nochmal rumgesucht: Zu jeder WhieLabs hab ich ein Pendant bei Wyeast
gefunden, aber nicht umbekehrt ( unter Mathematikern würde man sagen, die
Verknüpfung ist nicht bijektiv). Daher gibt's keine WhitLabs.
Meine Auswahl bei den Trockenhefen sieht mittlerweile so aus:
- die beiden von der Malzwerkstatt (Wheat n fruity und der verrückte
König)
- WB06
- Danstar Munich
- S04 als Weizenexot
Bei den Flüssighefen bin ich noch auf ein paar von Zymoferm gestoßen, zu
denen es wohl kein Wyeast-Pendant gibt, bzw. von denen ich nicht weiß, von
welchem Stamm (hab bei der Weihenstephaner Hefebank nachgesehen), sie
kommen: Z 034, Z043, Z044 und Z041. Wobei ich von der Z041 auch keine
Bezugsquelle gefunden hab...
[Editiert am 25.6.2013 um 17:36 von Rudiratlos]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 18:17 |
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Zitat von Boludo, am 25.6.2013 um
16:13 |
Die Aromen hängen aber immer sehr stark von der Gärführung, ja sogar von
der Geometrie des Gärbehälters ab.
Die Aussage, die Du erhalten wirst, bezieht sich also immer auf genau Deine
Bedingungen.
Man kann also hinterher nicht sagen, Hefe XY macht, viel Banane, YZ gar
keine Banane, sondern nur, bei der bestimmten Pitching Rate mit dem
gegebenen Maischeprogramm und der entsprechenden Gärtemperatur kommt das
jeweilige Ergebnis raus.
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Ich möchte fast behaupten dass es sogar auf die "Tagesform" der Hefe
ankommt wie stark man die Aromen nachher im fertigen Bier schmeckt. Mein
Weissbier vergäre ich bei 22° C und immer im selben Fass. Und trotzdem
schmeckt es (trotz gleicher Schüttung und Maischprogramm) jedesmal etwas
anders. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 19:46 |
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Wass ist eigentlich die herkunft dieser hefen?
Ingo
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 20:52 |
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 20:56 |
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 21:27 |
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Wirklich interessanter link, danke.
Da hast du dir ja eine Menge Arbeit gemacht!
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 21:32 |
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Das ist ja ein ganz phantastischer Test,
und eine ganz hervorragende (und auch wunderschön gestaltte) Website! Danke
für den tollen Link!
Moritz, schwer beeindruckt ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 22:09 |
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Vielen Dank.
<off_topic>
In ein paar Tagen werde ich, im Namen eines Konsortiums, ein neues
Hefeprojekt ausschreiben. Getestet werden 20 verschiedene
Brettanomyces Isolate in Single-Brettanomyces-fermented beers. Ziel
ist es die Isolate zu testen und zu evaluieren. Mein Collaborator und ich
werden jeweils alle 20 Isolate parallel austesten. Wer ebenfalls an diesem
Experiment teilnehmen möchte, soll sich in ein paar Tagen die genaueren
Details auf meinem Blog durchlesen.
</off_topic>
Um noch was zum topic zu sagen. Ich würde die Wyeast 3068 auf alle Fälle
mittesten. Inbesondere weil du sie bisher noch nicht ausprobiert hast. Noch
besser zusammen mit der WB06. Soviel ich weiss, soll die WB06 und die
WY3068 der gleiche Stamm sein. In meinem Experiment waren jedoch die Biere
WB06 und WY3068 komplett verschieden... Und im Allgemeinen waren die
Trockenhefen nicht wirklich überzeugend. (= Danstar Munich weglassen...)
Die S04 funktioniert sicher gut als "Kontrollhefe" um den Unterschied
zwischen Nicht-Weizenhefe und Weizenhefe festzustellen. Viel Spass mit
deinem Experiment und ich würde mich freuen, deine Resultate lesen zu
dürfen.
Cheers, Samuel
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2013 um 22:27 |
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Hi Samuel,
die Weihenstephan 68 (WY 3068) soll ein reiner Torulaspora Delbrückii-
Stamm sein. Steht z. B. bei mr.malty aber auch in anderen (englischen)
Quellen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Torulaspora_delbrueckii
Die WB-06 ist wirklich extrem unterschiedlich. Dann müsste die Trocknung
die Eigenschaften der Hefe schon sehr stark verändern..?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 25.6.2013 um 22:51 |
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Die WB06 war bei mir auch in zweiter Führung nix und Welten von einer W68
entfernt.
Uwe
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.6.2013 um 08:02 |
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.6.2013 um 12:52 |
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Hi Ludwig,
ich bin dem Rätsel schon lange auf der Spur..
In deutschen Dokumenten hab ich noch keinen einzigen Hinweiß auf die
Torulaspora -Weißbierhefe gefunden, während es im Ausland immer wieder
geschrieben wird?
Die Toluraspora und S. Cerevisia sind eng verwandt. Die Torulasporazellen
sind kleiner und runder. S. Cerevisa ist größer und mehr oval. Hier in
diesem PDF schön zu sehen:
http://www.lwg.bayern.de/analytik/mikrobiologie/37568/linkurl
_4.pdf
Wenn ich mir Deinen Link so anschaue, sehen die Zellen recht klein und rund
aus? Keine Ahnung, ob man in D. (im Bierbereich) da überhaupt einen
Unterschied macht.
Irgendwann komme ich schon noch dahinter ..
m.f.g
René
[Editiert am 26.6.2013 um 13:07 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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