Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 19:16 |
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Zitat von jonnymidnight, am 9.11.2011 um
19:03 | Immer wieder nett........
manchmal habe ich den Eindruck dass manche User hier ein Bier nur dann als
köstliches Spitzenprodukt anerkennen wenn sie mindestens 3 verschiede
Gewürze oder sonstige exotische Zutaten auf der Zutatenliste ihres Bieres
lesen |
Wie kommst Du denn da drauf?
Es gibt ganz hervorragende Spitzenbiere, die nach dem "RHG" gebraut
wurden.
Nur ist es mir nach wie vor schleierhaft, warum man die Produktion der
anderen Biere verbieten muss.
Stefan
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 19:24 |
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Danke René, morgen gehts zum "Schwarzen Netto".
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 19:42 |
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Antwort 27 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 19:50 |
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Ich habe in Wien Wit Bier mit Koriander und Orangenschalen, untergäriges
Bier mit Weizenmalz, Haferstout, Imperial IPA, Honig Ale, Hanfbier,
Chillibier und noch einige andere Sachen getrunken, die dort gebraut
wurden.
Dass diese Bier nicht extreme Verkaufszahlen haben, ist klar.
Aber sie dürfen dort gebraut werden und als Bier verkauft werden.
Wenn ich so was bei uns trinken will, muss ich es von weit weg her
importieren oder selber machen.
Und ja, es gibt da sehr feine Brauereien, auch wenn oder geade weil sie
nicht den Massenmarkt bedienen.
Z.B. Forstner
Bier, eine Brauerei, die es in Deutschland so nicht geben dürfte.
Ich frage mich warum.
Dass ich keine solche Dinge im Bier haben will, wie Du aufgeführt hast, ist
klar, aber deswegen muss man doch nicht die Biervielfalt gesetzlich
begrenzen.
Das kann man auch verbieten, und trotzden andere natürliche Rohstoffe
zulassen.
Stefan
[Editiert am 9.11.2011 um 19:55 von Boludo]
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 19:58 |
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Auch das gibt es hier und man kann wenn man will auch im Rahmen des RHG
eine schier unermessliche Menge an verschiedenen Bieren zaubern.
Wie an andere Stelle nachzulesen geht es mit auch nicht darum irgendjemand
abzuhalten "sein Bier" zu brauen.
Meiner Meinung nach sollte das RHG wieder in seine urspruengliche Form
gebracht werden. Wasser, Hopfen, Malz und Hefe (ja ich weiss, steht da auch
nicht drin).
Jeder soll wegen mir brauen was er will und soll es halt dann Ale, Wiet,
Porter oder was weiss ich wie nennen.
M.M. nach sollte es keine deklarationsfreien Inhaltsstoffe geben.
Mir geht es einzig und allein darum, das ein weiteres Aufweichen des RHG
nicht zu mehr Sortenvielfalt sondern zu noch mehr Panscherei fuehren wird.
Da bin ich mir sicher und ich arbeite lange genug in der
Lebensmittelbranche.
Gruss
Jan
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:04 |
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Zitat: | Du als Verbraucher
merkst es nur nicht, da die meisten Stoffe nicht Deklarationspflichtig
sind. |
So ist es in Deutschland mit dem RHG.
Jan, sorry, ich schätze deine Meinung sehr.
Volco
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Antwort 30 |
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Senior Member Beiträge: 365 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:13 |
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Zitat von JanBr, am 9.11.2011 um
19:42 |
Nun zu meinem zweiten Einwand. Genau die Schweiz und auch Oestereich zeigen
uns doch was eine (noch weitere) Aufweichung des RHG bringt. Nichts. Oder
nennen mit nennenswerte Oestereichische oder Schweizer
Spezialitaetenbrauereien, die mit Ihren Porter oder Fruchtbieren oder was
weiss ich erfolgreich sind?
Gruss
Jan
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Oh oh oh, lieber Namensbruder, jetzt aber mal zuerst nachdenken und etwas
locker lassen...
Nur weil du dich in Österreich und der Schweiz nicht auskennst kannst du
doch nicht so ne Behauptung aufstellen Natürlich sind die erfolgreich
Ich kenne die schweizer Bierszene sehr gut und kann dir einige Brauereien
nennen, die bei interessierten Bierliebhabern bekannter sind als manche
Großbrauerei aus Deutschland!
Es werden in der Schweiz und Österreich kreative, innovative UND sehr sehr
leckere Biere gebraut! Solche Brauereien und neuen Biere bringen wieder
vermehrt Menschen dazu sich mit Bier zu beschäftigen. Es wird nicht nur ein
"Helles" oder "Lager" hergestellt, sondern kreative Produkte auf
natürlicher Grundlage (z.B. Holunderblüten beim Würzekochen, Honigales
etc.).
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:17 |
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Zitat: | Zitat:
Du als Verbraucher merkst es nur nicht, da die meisten Stoffe nicht
Deklarationspflichtig sind.
So ist es in Deutschland mit dem RHG.
Jan, sorry, ich schätze deine Meinung sehr.
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Deshalb sag ich ja, das RHG gehoert reformiert und zwar gehoert es wieder
verschaerft. Der Begriff Bier impliziert nun mal bestimmte Inhaltsstoffe
und dazu gehoert m.M. nach halt nicht anderes als Malz, Hopfen, Wasser.
Wenn ich ein Haferflocken Stout brauen und verkaufen will, warum wehren
sich dann so viele Leute das kind beim Namen zu nennen und es auch als
Haferflocken Stout zu verkaufen?
Einerseits schreit jeder danach das der Verbraucher nicht entmuendigt
werden soll, andererseits hat man scheinbar Angst davor dem Verbraucher
offen zu sagen das Haferflocken im Stout sind.
Also wenn schon meundiger Verbraucher, dann auch ohne wenn und aber.
Gruss
Jan
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:19 |
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nur ein Ping!
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:25 |
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Zitat: | Ich kenne die schweizer
Bierszene sehr gut und kann dir einige Brauereien nennen, die bei
interessierten Bierliebhabern bekannter sind als manche Großbrauerei aus
Deutschland!
Es werden in der Schweiz und Österreich kreative, innovative UND sehr sehr
leckere Biere gebraut! Solche Brauereien und neuen Biere bringen wieder
vermehrt Menschen dazu sich mit Bier zu beschäftigen. Es wird nicht nur ein
"Helles" oder "Lager" hergestellt, sondern kreative Produkte auf
natürlicher Grundlage (z.B. Holunderblüten beim Würzekochen, Honigales
etc.).
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Ob ich nach gut einem jahr im Berneroberland die Schweizer Bierszene kenne
oder nicht ist egal und tut nichts zur Sache. Natuerlich gibt es kleine
Brauereien die sehr gute Biere herstellen. Natuerlich sind sie um den
Schornstein bekannt. Aber sind sie erfolgreich, koennen sie von Ihrer
Arbeit gut leben, expandieren diese Brauereien, werde ich diese Biere
demnaechst auch im Supermarkt finden? Eher nicht.
Das ist es aber was z.B. hier in den USA passiert ist. Ich aknn in meinem
popelig normalen Kroger Suppermarkt Craftbeer aus den halben USA kaufen
(und einige internationale Spezialitaeten). Alleine in meiner Stadt (knapp
1 Mio. Einwohner)gibt es 5 Bier- Super Shops mit 300 - 500 Sorten plus
unzaehlige Bars mit 100+ Bieren im Ausschank.
Was ich damit sagen will, bei uns ist nicht das Gesetz das problem sondern
der Verbraucher, der scheinbar auf Pils und Co steht und der nicht gewillt
ist mehr als 9.99 fuer ne Kiste zu zahlen. Punkt. damit muessen wir leben,
den schliesslich ist das genau der muendige Verbraucher den wir fordern.
Man muss halt auf den muendigen Verbraucher hoeren, auch wenn es einem
nicht gefaellt was er so sagt.
gruss
Jan
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 365 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:55 |
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@Jan
Ich beneide dich um die Biervielfalt bei dir!!!
Aber von was sprechen wir denn? Von Bier. Und darum geht es doch. Ein
Haferflocken Stout ist auch ein Bier aber darf in Deutschland nicht Bier
genannt werden. Wegen dem Reinheitsgebot...
Finde ich unverständlich
Keine künstlichen Zusätze aber weitere natürliche sollten erlaubt sein, das
ist meine Meinung.
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 20:58 |
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Ich werde mich auch nicht schon wieder auf eine Diskussion einlassen, vor
allem weil und wenn sie von Jevers Zeuge angestoßen wurde.
Ich gebe aber Jan Recht und zwar 1000%.
Das RHG gehört wieder verschärft und jeder hat das Recht in seinen Sud
reinzukippen was er will, dann soll er es aber nicht mehr "Bier" nennen.
Sogar das allgegenwärtige Radler oder mancherorts Alsterwasser muss als
Biermischgetränk deklariert werden.
Da ich aber auf dieser Seite stehen und zig Andere auf der
gegenüberliegenden Seite und diese beiden Seiten sich grundlegend nie
aufeinanderzubewegen werden, sollten wir diese Diskussion wieder beenden,
sie heizt die Stimmung nur wieder unnötig an, weil es keine technische
Frage ist, sondern eine Glaubensfrage und wegen Glaubensfragen hatten wir
schon die Kreuzzüge......
Beste Grüße
Holger
Edit: Da ich auch mit Gerstenflocken, Haferflocken, Roggenmalzen etc bisher
eher schlechte Erfahrungen gemacht haben - vielleicht ist mein Geschmack
auch noch nicht reif dazu - käme mir auch die obige Regelung
persönlich gelegen.
[Editiert am 9.11.2011 um 21:00 von Holger-Pohl]
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 21:54 |
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Das RHG hat es ja selbst in Bayern nicht lange gegeben. Weizen wurde ja
schon früh von Königlicher Seite selbst verbraut. Und das heutige
Biersteuergesetz hat mit dem RHG von 1516 nicht wirklich viel zu tun. Dann
wäre z.B. auch die Wasseraufbereitung und die Filterung mit Kieselgur
verboten.
M.M.n. gehört Getreide, Hopfen, Hefe und Wasser ins Bier. Ob das Getreide
jetzt gemälzt ist oder nicht macht das Bier auch nicht reiner. Zucker würde
ich vieleicht noch zu einem bestimmten Anteil zulassen. Alle Früchte oder
Kräuter sollten im Namen aufgeführt werden. Dass man andere Malze als
Gerste nur OG verbrauen darf ist einfach nur blödsinnig und hat mit dem
heutigen RHG auch nichts zu tun. Wenn dann auch alles im Etikett angegeben wäre, wüsste der
Verbraucher was er wirklich trinkt und könnte auch mündig selbst
entscheiden.
Insofern bin ich für ein teilweise strengeres, auf der anderen Seite auch
offeneres RHG.
Gruß Hotte
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 22:30 |
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Vielleicht hätte ja Wilhelm dem inzwischen Verstaubten auch ein IPA oder
Stout oder was auch immer geschmeckt und dieses unsägliche RHG wäre ganz
anders ausgefallen wenn er solchen Stoff gekannt hätte.
Gruß
Peter
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 22:59 |
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Ja und vielleicht wuerden wir dann gerade bei einem schoenen Bier vor dem
Fernseher sitzen,
... desen Alkohol aus Ethen hergestellt wurde, das als Nebenprodukt des
Erdoel crackens entstanden ist
... dessen Schaum aus Alginaten besteht
... dessen Farbe aus einer Mischung von Chinolingelb, das durch Sulfonieren
von 2-(2-Chinolyl)indan-1,3-dion und
8′-Apo-β-caroten-8′-al
... dessen Aroma durch diverse Mikroorganismen aus Biomuell wurde oder
durch Zusatz von kuenstlichen sweetnern entsteht (z.B. Fructsweet...)
... dessen Hopfenaroma vollsynthetisch bei BASF, Cargill oder Symrise
erzeugt wurde
... dessen Bittereindruck und Trockenheit durch die Adstringierende Wirkung
diverser Mineralsaeuren verstaerkt wird
... da dieser Cocktail so nicht mehr haltbar ist wird er zum einen durch
diverse Emulgatoren stabilisiert um die Phasentrennung zu verhindern, zum
anderen wird er durch einen Cocktail von Konservierungsstoffe auf 3 Jahre
haltbarkeit getrimmt.
Also Prost, lass es dir schmecken.
Gruss
Jan
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Antwort 39 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 23:00 |
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Zitat von JanBr, am 9.11.2011 um
20:25 | Aber sind sie erfolgreich, koennen
sie von Ihrer Arbeit gut leben, expandieren diese Brauereien, werde ich
diese Biere demnaechst auch im Supermarkt finden? Eher
nicht. |
Sorry, was ist denn das für ein Kriterium?
Nur was Kohle bringt und im Supermarkt steht, darf erlaubt sein?
Ich glaube nicht, dass Du das so gemeint hast, oder?
Man kann auch das RHG so reformieren, dass nicht jeder Chemiemist
zugelassen wird, aber trotzdem ein schönes deutsches Witbier mit Koriander
und Bitterorangensachalen erlaubt ist.
Ich will doch nicht die Chemie, sondern die Sortenvielfalt fördern.
Ob das dann alle trinken wollen, ist doch egal.
Wenn z.B.in Österreich die meisten Konsumenten einen Bogen um kreative
Biere machen ist das doch der beste Beweis, dass deswswegen noch lange
nicht das deutsche Bier zum Chemiecoctail verkommen wird.
Oh mein Gott, was werden uns die Schweizer und Österreicher um diese
schwachsinnige Diskussion belächeln (zusätzlich zu der 200 Liter
Freigrenze).
Stefan
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Antwort 40 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 23:02 |
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Zitat von JanBr, am 9.11.2011 um
22:59 | Ja und vielleicht wuerden wir dann
gerade bei einem schoenen Bier vor dem Fernseher sitzen,
... desen Alkohol aus Ethen hergestellt wurde, das als Nebenprodukt des
Erdoel crackens entstanden ist
... dessen Schaum aus Alginaten besteht
... dessen Farbe aus einer Mischung von Chinolingelb, das durch Sulfonieren
von 2-(2-Chinolyl)indan-1,3-dion und
8′-Apo-β-caroten-8′-al
... dessen Aroma durch diverse Mikroorganismen aus Biomuell wurde oder
durch Zusatz von kuenstlichen sweetnern entsteht (z.B. Fructsweet...)
... dessen Hopfenaroma vollsynthetisch bei BASF, Cargill oder Symrise
erzeugt wurde
... dessen Bittereindruck und Trockenheit durch die Adstringierende Wirkung
diverser Mineralsaeuren verstaerkt wird
... da dieser Cocktail so nicht mehr haltbar ist wird er zum einen durch
diverse Emulgatoren stabilisiert um die Phasentrennung zu verhindern, zum
anderen wird er durch einen Cocktail von Konservierungsstoffe auf 3 Jahre
haltbarkeit getrimmt.
Also Prost, lass es dir schmecken.
Gruss
Jan |
Ja, genau so sieht die Bierszene in Belgien, Holland, England, Dänemark und
USA aus
Das ist pure Panikmache, sorry.
Stefan
[Editiert am 9.11.2011 um 23:04 von Boludo]
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 23:07 |
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Ohne Ueberheblich zu klingen, in wievielen Brauereien hast du
gearbeitet?
Wieviele Lebensmittelbetriebe hast du bis jezt von innen gesehen?
Bei wievielen Lebensmitteln weisst du tatsaechlich was drin ist?
Ich will keine Panik machen, ich versteh nur nicht warum man ein Gesetz
nach dem anderen das den Verbraucher schuetzt abschaffen soll?
Du kannst auch jezt schon ein Korriander- Senfsaat- Wasabi Whit mit
Kirschen und Avacado brauen und verkaufen, du kannst nur nicht Bier
nennen.
Magarine bleibt nun mal Magarine und ich darf auch nicht Butter drauf
schreiben, oder?
Wo zum Henker ist denn das Problem ein Stout Stout zu nennen? Wraum MUSS
denn unbedingt Bier drauf stehen?
Gruss
Jan
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Antwort 42 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 23:19 |
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Naja, Du definierst Bier als ein Produkt aus Hopfen, Wasser, Malz und Hefe.
Der Rest der Welt sieht das aber anders.
Wenn man mehre natürliche Rohstoffe zulässt, heißt das doch nicht, dass ab
morgen alle Deutschen nur noch Chemiebrühe trinken.
Ich will mehr Vielfalt, nicht mehr Chemie, das ist ein Unterschied.
Nur weil ich das RHG gerne liberaler hätte, heißt das doch nicht, dass man
automatisch jeden Dreck zulassen soll.
Da kann man doch ganz genau differenzieren.
Gute Nacht!
Stefan
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 23:25 |
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Ich halte persönlich (für mich) nichts vom Reinheitsgebot bzw. dessen
aktuellem Ableger. Das liegt sicher auch daran, dass ich sehr gute Biere
abseits von Hopfen, Malz und Wasser getrunken habe und diese sehr schätze.
ABER ich fürchte JanBr hat in einigen Dingen Recht! Allein die Tatsache,
das Süßstoff bzw. Zucker schon jetzt völlig legal im "Bier" sein dürfen
spricht doch dafür.
Klar würde ich mir ein Stout-BIER mit Röstgerste oder ein hopfengestopftes
Pale Ale-BIER wünschen, ein gewinnoptimiertes Bier unter Ausnutzung aller
Regel (siehe: Nudelgericht mit "Hühnchen Geschmack" völlig ohne Hühnchen,
etc.) wäre mir aber zuwieder. Sich da allein auf den "guten Willen" der
Brauindustrie zu verlassen ... naja.
Schwieriges Thema!
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 23:45 |
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Sagt mal... gibt's zu dem RHG eigentlich irgendeinen Anhang?
Also - so etwas wie einen Kommentar, eine Begriffserläuterung, eine
Verwaltunganweisung etc. aus
jener Zeit.?
Mir ist bis heute schleierhaft, warum nach RHG Hopfen als Inhaltsstoff
erlaubt ist. Gleichzeitig soll Hopfenstopfen aber verboten sein. Kapier'
ich nicht...! - Im Text des RHG steht nichts über den Zeitpunkt der
Zugabe.
Ebensowenig über den Grad der Vermälzung. Ab wann darf man denn Gerste =
'Malz' nennen. Mit Beginn der Keimung? Mit Bildung der Wurzeln? Mit Bildung
des Keimlings? Mit Abtötung des Kornes? Mit vollendeter Trocknung/Röstung?
Wer hat sich denn den Text des RHG mal bewußt durchgelesen? Ein Jeder
(auch die 'Ahnungslosen') hat schon mal irgendetwas vom RHG gehört und die
Werbung suggeriert uns, daß es etwas ganz Tolles ist. Die Urtümlichkeit
schlechthin. Neben Wasser das reinste Lebensmittel, das der Menschheit
bekannt ist, kurzum, etwas, was uns vor der bösen
Lebensmittelchemieindustrie schützt.
Sooo... jetzt mal den Wortlaut des RHG durchlesen...
und? - was fällt auf? was sticht ins Auge?
Die Beschränkung auf die 3 Zutaten ist mittels eines lächerlichen
Halbsatzes in einer Gleichgültigkeit umschrieben worden, die vermuten
läßt, daß es eigentlich gar nicht um die Zutaten geht, sondern
hauptsächlich darum, unter welchen Umständen ein Bier wann und wie teuer
verkauft werden darf (umschrieben mit Sätzen, die eine halbe A4-Seite
füllen würden)
Das Spektakel um das RHG ist heute ein simples Marketingargument. Mehr
nicht. Nur traut sich keiner der Wirtschaftsgrößen/Politiker dies offen
auszusprechen oder das RHG gar für endgültig ungültig zu erklären.
Wer glaubt, daß das RHG bis heute gilt, kann ja mal auf dem Oktoberfest
versuchen, eine Maß für einen Pfennig Münchener Währung zu bekommen. Es
dauert wahrscheinlich nur 3 Sekunden, bis man die Faust des Wirtes im
Gesicht hat.
Ach...Mist... was reg' ich mich eigentlich auf.... Ich könnte genausogut
vor einer Kirche Handzettel verteilen, mit denen ich inhaltlich die
Nichtexistenz Gottes begründe. (Dies nur als sarkastische Randbemerkung.)
Mein pers. Fazit: ---> Ich werde das RHG ab jetzt ignorieren,
d.h. weder begründen noch dementieren, ...weil es nicht existiert.
Amen! .... (oder Prost! - je nach Gemütsfassung)
André
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 00:49 |
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Eingentlich wollte ich den Troll gar nicht fuettern und schon bin ih wieder
drin...
Zitat: | Wenn man mehre
natürliche Rohstoffe zulässt, heißt das doch nicht, dass ab morgen alle
Deutschen nur noch Chemiebrühe trinken. |
Es heisst aber eben auch das dann fuer prozess- und gewinnoptimierte
Produkte Tuer und Tor offen stehen.
Als Beispiel, Natriummonoglutamat als rein chemischer Zusatzstoff waere
nach deiner Definition z.B. nicht erlaubt, aber natuerlich gewonnen aus
Hefeautolysat erlaubt.
Glaubst du wenn auf einer Fleischmarinade Papaya als Zusatzstoff steht das
es irgendeiener Grossmetzgerei um den tropischen Geschmack geht? Nein, es
geht darum das Papaya Papain enthaelt, das die zaeheste Schuhsole zart und
weich macht.
Was ich sagen will damit ist, wenn die Schranken erweitert werden, wird die
Lebensmittelindustrie einen Weg finden das gewinnmaximierend auszunutzen.
Das ist Sinn und Ziel einer Billionenschweren Industrie.
Die hier viel geforderte Bierrevolution geht nun mal nicht von der
Industrie aus, sondern wieso vieles vom Verbraucher.
Ueberleg mal wieviel Gewinn noch bleibt wenn ich einen Kiste Bier fuer 3,75
Euro (Aktion bei Edeka) im Laden verkaufen kann. Da ueberlegt sicher der
ein oder andere ob er die Pappkartons fuer die Kronenkorken auch noch mit
Einmaischen soll. Wenn ich hier durch Zusaetze meine Ausbeute auch nur um
1% erhoehen kann, dann mach ich es solange es nicht ausdruecklich verboten
ist.
Schau dich um, das ist leider Heute Tatsache. Jeder kann sich ueber die
boese Lebensmittelindustrei ereifern. Jeder hatt schlaue Sprueche beim
naechsten Lebensmittelskandal bereit. Aber am Wochenende sitzen wir wieder
alle brav um unseren Grill fuer 5,98.- um darauf unsere Putensteaks fuer
1,99 das Kilo zu grillen. Dazu eben die Kiste Bier fuer 3,75.-.....
Das ist nun mal Tatsache und der Unterschied z.B. zu den USA ist das hier
keiner mosert wenn der 6 Pack Craftbeer 8 - 10 Dollar kostet waehrend ich
fuer den selben Preis eben auch 24 Dosen Bud light bekomme.
Genau da ist meiner Meinung nach der Richtige Ansatzpunkt und nicht die eh
schon viel zu schlappen, von EU aufgeweichten, Lebensmittelgesetze noch
weiter zu oeffnen.
Und meine Frage ist nachwievor unbeantwortet warum man denn sein Stout um
jeden Preis und unbedingt Bier nennen moechte? Es kaeme, wie gesagt, auch
keiner auf die Idee seine Magarine Butter nennen zu wollen.
Gruss
Jan
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Antwort 46 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 07:48 |
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Zitat von JanBr, am 10.11.2011 um
00:49 | Eingentlich wollte ich den Troll gar
nicht fuettern und schon bin ih wieder drin...
Und meine Frage ist nachwievor unbeantwortet warum man denn sein Stout um
jeden Preis und unbedingt Bier nennen moechte? Es kaeme, wie gesagt, auch
keiner auf die Idee seine Magarine Butter nennen zu wollen.
Gruss
Jan |
Das mit dem Troll war nicht nett, ich bin hier genau so Troll wie Du.
Und zu Deiner Frage:
Ganz einfach, ein Stout ist überall auf der Welt (außer bei uns) ein Bier,
warum sollte man es dann nicht als Bier bezeichnen dürfen?
Genau so unsinnig wäre es, wenn man verbieten würde, Hefeweizen als Bier zu
verkaufen, weil es Weizenmalz enthält (welches 1516 verboten wurde).
Ein Stout wegen unvermälzter Röstgerste nicht als Bier zu bezeichnen finde
ich extrem engstirnig.
Stefan
[Editiert am 10.11.2011 um 07:53 von Boludo]
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 08:06 |
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Zitat von Sascho, am 9.11.2011 um
16:25 | ...Es gibt eine ganze Menge an
Chemischen Erzeugnissen, die man in ein Bier, bzw. Biermixgetränk
reinmischen kann und darf. edit: Hier sieht man das noch schöner
nochmal edit: Übrigens ist diese Firma höchtst interessant! Was die alles
herstellen, das ist schon spektakulär. Eine meiner besten und
interessantesten Exkursionen in meinem Leben.
|
Entschuldigt die Sprache, aber das ist ein echt geiler Link!
Was technisch nicht nur möglich ist, sondern bereits gemacht wird, ist
schon erstaunlich. Ob man das gut findet, steht auf einem anderen Blatt.
Frank
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Antwort 48 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 08:14 |
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Zitat von Moorschwein, am 9.11.2011 um
23:45 |
Mir ist bis heute schleierhaft, warum nach RHG Hopfen als Inhaltsstoff
erlaubt ist. Gleichzeitig soll Hopfenstopfen aber verboten sein. Kapier'
ich nicht...! - Im Text des RHG steht nichts über den Zeitpunkt der
Zugabe.
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Hopfenstopfen ist weder nach dem
Biergesetz noch nach dem RHG v. 1516 (erst recht nicht) verboten...
Ein IPA ist also ein "normales" Bier!
[Editiert am 10.11.2011 um 08:24 von hiasl]
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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der Uni Erlangen
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Antwort 49 |
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