Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 2 von 13   «  1  2  3  4  5  »     
Autor: Betreff: mal wieder: das geliebte reinheitsgebot
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 19:16  

Zitat von jonnymidnight, am 9.11.2011 um 19:03
Immer wieder nett........
manchmal habe ich den Eindruck dass manche User hier ein Bier nur dann als köstliches Spitzenprodukt anerkennen wenn sie mindestens 3 verschiede Gewürze oder sonstige exotische Zutaten auf der Zutatenliste ihres Bieres lesen :gruebel:


Wie kommst Du denn da drauf?
Es gibt ganz hervorragende Spitzenbiere, die nach dem "RHG" gebraut wurden.
Nur ist es mir nach wie vor schleierhaft, warum man die Produktion der anderen Biere verbieten muss.

Stefan
Profil anzeigen Antwort 25
Posting Freak
Posting Freak

hoepfli
Beiträge: 2942
Registriert: 29.4.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 19:24  
:thumbup: Danke René, morgen gehts zum "Schwarzen Netto". :cool:
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 26
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 19:42  

Zitat:
Womit begründest Du diese Annahme?
Die Schweiz oder Österreich z.B. haben keine solchen gesetzlichen Vorgaben und da wird in den allermeisten Fällen kein Chemiebier gebraut.


Ich lass mich jetzt nicht schon wieder auf diese Diskussion ein, aber dazu zwei Sachen.

Auch die Schweiz und Oesterreich kennen Regelungen zu Bierzusatzstoffen. Allerdings muss jeder selbst entscheiden ob er diese Dinge in seinem Bier haben will. Deine Aussage das in den allermeisten Faellen wohl kein Chemiebier gebraut wird, wuerde ich so nicht unterschreiben. Du als Verbraucher merkst es nur nicht, da die meisten Stoffe nicht Deklarationspflichtig sind. Hier ein Auszug aus der Schweizerischen Zusatzstoff Verordnung:
http://hobbybrauer.de/bilder/JanBr/SchweizZuV-%20Bier.jpg


http://hobbybrauer.de/bilder/JanBr/SchweizZuV-%20Bier.jpg

Nun zu meinem zweiten Einwand. Genau die Schweiz und auch Oestereich zeigen uns doch was eine (noch weitere) Aufweichung des RHG bringt. Nichts. Oder nennen mit nennenswerte Oestereichische oder Schweizer Spezialitaetenbrauereien, die mit Ihren Porter oder Fruchtbieren oder was weiss ich erfolgreich sind?

Ich spare mir die Oestereichische Liste auch noch zu ziehen, aber ich kann fuer mich sagen ich moechte keinen der gelisteteten Stoffe in meinem BIER haben und wenn schon, dann will ich es wissen.

EIDT: Keine Ahnung warum die Bilder nicht erscheinen. Egal muss halt der Link herhalten

Gruss

Jan


[Editiert am 9.11.2011 um 19:47 von JanBr]
Profil anzeigen Antwort 27
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 19:50  
Ich habe in Wien Wit Bier mit Koriander und Orangenschalen, untergäriges Bier mit Weizenmalz, Haferstout, Imperial IPA, Honig Ale, Hanfbier, Chillibier und noch einige andere Sachen getrunken, die dort gebraut wurden.
Dass diese Bier nicht extreme Verkaufszahlen haben, ist klar.
Aber sie dürfen dort gebraut werden und als Bier verkauft werden.
Wenn ich so was bei uns trinken will, muss ich es von weit weg her importieren oder selber machen.
Und ja, es gibt da sehr feine Brauereien, auch wenn oder geade weil sie nicht den Massenmarkt bedienen.
Z.B. Forstner Bier, eine Brauerei, die es in Deutschland so nicht geben dürfte.
Ich frage mich warum.

Dass ich keine solche Dinge im Bier haben will, wie Du aufgeführt hast, ist klar, aber deswegen muss man doch nicht die Biervielfalt gesetzlich begrenzen.
Das kann man auch verbieten, und trotzden andere natürliche Rohstoffe zulassen.

Stefan


[Editiert am 9.11.2011 um 19:55 von Boludo]
Profil anzeigen Antwort 28
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 19:58  
Auch das gibt es hier und man kann wenn man will auch im Rahmen des RHG eine schier unermessliche Menge an verschiedenen Bieren zaubern.

Wie an andere Stelle nachzulesen geht es mit auch nicht darum irgendjemand abzuhalten "sein Bier" zu brauen.

Meiner Meinung nach sollte das RHG wieder in seine urspruengliche Form gebracht werden. Wasser, Hopfen, Malz und Hefe (ja ich weiss, steht da auch nicht drin).

Jeder soll wegen mir brauen was er will und soll es halt dann Ale, Wiet, Porter oder was weiss ich wie nennen.

M.M. nach sollte es keine deklarationsfreien Inhaltsstoffe geben.

Mir geht es einzig und allein darum, das ein weiteres Aufweichen des RHG nicht zu mehr Sortenvielfalt sondern zu noch mehr Panscherei fuehren wird. Da bin ich mir sicher und ich arbeite lange genug in der Lebensmittelbranche.

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 29
Posting Freak
Posting Freak

hoepfli
Beiträge: 2942
Registriert: 29.4.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:04  

Zitat:
Du als Verbraucher merkst es nur nicht, da die meisten Stoffe nicht Deklarationspflichtig sind.

So ist es in Deutschland mit dem RHG.

Jan, sorry, ich schätze deine Meinung sehr.

Volco
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 30
Senior Member
Senior Member

unserbier
Beiträge: 365
Registriert: 19.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:13  

Zitat von JanBr, am 9.11.2011 um 19:42


Nun zu meinem zweiten Einwand. Genau die Schweiz und auch Oestereich zeigen uns doch was eine (noch weitere) Aufweichung des RHG bringt. Nichts. Oder nennen mit nennenswerte Oestereichische oder Schweizer Spezialitaetenbrauereien, die mit Ihren Porter oder Fruchtbieren oder was weiss ich erfolgreich sind?


Gruss

Jan


Oh oh oh, lieber Namensbruder, jetzt aber mal zuerst nachdenken und etwas locker lassen...

Nur weil du dich in Österreich und der Schweiz nicht auskennst kannst du doch nicht so ne Behauptung aufstellen :thumbdown: Natürlich sind die erfolgreich :P

Ich kenne die schweizer Bierszene sehr gut und kann dir einige Brauereien nennen, die bei interessierten Bierliebhabern bekannter sind als manche Großbrauerei aus Deutschland!
Es werden in der Schweiz und Österreich kreative, innovative UND sehr sehr leckere Biere gebraut! Solche Brauereien und neuen Biere bringen wieder vermehrt Menschen dazu sich mit Bier zu beschäftigen. Es wird nicht nur ein "Helles" oder "Lager" hergestellt, sondern kreative Produkte auf natürlicher Grundlage (z.B. Holunderblüten beim Würzekochen, Honigales etc.).
Profil anzeigen Antwort 31
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:17  

Zitat:
Zitat:
Du als Verbraucher merkst es nur nicht, da die meisten Stoffe nicht Deklarationspflichtig sind.

So ist es in Deutschland mit dem RHG.

Jan, sorry, ich schätze deine Meinung sehr.




Deshalb sag ich ja, das RHG gehoert reformiert und zwar gehoert es wieder verschaerft. Der Begriff Bier impliziert nun mal bestimmte Inhaltsstoffe und dazu gehoert m.M. nach halt nicht anderes als Malz, Hopfen, Wasser.

Wenn ich ein Haferflocken Stout brauen und verkaufen will, warum wehren sich dann so viele Leute das kind beim Namen zu nennen und es auch als Haferflocken Stout zu verkaufen?

Einerseits schreit jeder danach das der Verbraucher nicht entmuendigt werden soll, andererseits hat man scheinbar Angst davor dem Verbraucher offen zu sagen das Haferflocken im Stout sind.

Also wenn schon meundiger Verbraucher, dann auch ohne wenn und aber.

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 32
Posting Freak
Posting Freak

hoepfli
Beiträge: 2942
Registriert: 29.4.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:19  
:thumbup: nur ein Ping!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 33
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:25  

Zitat:
Ich kenne die schweizer Bierszene sehr gut und kann dir einige Brauereien nennen, die bei interessierten Bierliebhabern bekannter sind als manche Großbrauerei aus Deutschland!
Es werden in der Schweiz und Österreich kreative, innovative UND sehr sehr leckere Biere gebraut! Solche Brauereien und neuen Biere bringen wieder vermehrt Menschen dazu sich mit Bier zu beschäftigen. Es wird nicht nur ein "Helles" oder "Lager" hergestellt, sondern kreative Produkte auf natürlicher Grundlage (z.B. Holunderblüten beim Würzekochen, Honigales etc.).


Ob ich nach gut einem jahr im Berneroberland die Schweizer Bierszene kenne oder nicht ist egal und tut nichts zur Sache. Natuerlich gibt es kleine Brauereien die sehr gute Biere herstellen. Natuerlich sind sie um den Schornstein bekannt. Aber sind sie erfolgreich, koennen sie von Ihrer Arbeit gut leben, expandieren diese Brauereien, werde ich diese Biere demnaechst auch im Supermarkt finden? Eher nicht.

Das ist es aber was z.B. hier in den USA passiert ist. Ich aknn in meinem popelig normalen Kroger Suppermarkt Craftbeer aus den halben USA kaufen (und einige internationale Spezialitaeten). Alleine in meiner Stadt (knapp 1 Mio. Einwohner)gibt es 5 Bier- Super Shops mit 300 - 500 Sorten plus unzaehlige Bars mit 100+ Bieren im Ausschank.

Was ich damit sagen will, bei uns ist nicht das Gesetz das problem sondern der Verbraucher, der scheinbar auf Pils und Co steht und der nicht gewillt ist mehr als 9.99 fuer ne Kiste zu zahlen. Punkt. damit muessen wir leben, den schliesslich ist das genau der muendige Verbraucher den wir fordern. Man muss halt auf den muendigen Verbraucher hoeren, auch wenn es einem nicht gefaellt was er so sagt.

gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 34
Senior Member
Senior Member

unserbier
Beiträge: 365
Registriert: 19.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:55  
@Jan
Ich beneide dich um die Biervielfalt bei dir!!!

Aber von was sprechen wir denn? Von Bier. Und darum geht es doch. Ein Haferflocken Stout ist auch ein Bier aber darf in Deutschland nicht Bier genannt werden. Wegen dem Reinheitsgebot...

Finde ich unverständlich :thumbdown:

Keine künstlichen Zusätze aber weitere natürliche sollten erlaubt sein, das ist meine Meinung.
Profil anzeigen Antwort 35
Posting Freak
Posting Freak

Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 20:58  
Ich werde mich auch nicht schon wieder auf eine Diskussion einlassen, vor allem weil und wenn sie von Jevers Zeuge angestoßen wurde.

Ich gebe aber Jan Recht und zwar 1000%.

Das RHG gehört wieder verschärft und jeder hat das Recht in seinen Sud reinzukippen was er will, dann soll er es aber nicht mehr "Bier" nennen. Sogar das allgegenwärtige Radler oder mancherorts Alsterwasser muss als Biermischgetränk deklariert werden.

Da ich aber auf dieser Seite stehen und zig Andere auf der gegenüberliegenden Seite und diese beiden Seiten sich grundlegend nie aufeinanderzubewegen werden, sollten wir diese Diskussion wieder beenden, sie heizt die Stimmung nur wieder unnötig an, weil es keine technische Frage ist, sondern eine Glaubensfrage und wegen Glaubensfragen hatten wir schon die Kreuzzüge......

Beste Grüße
Holger

Edit: Da ich auch mit Gerstenflocken, Haferflocken, Roggenmalzen etc bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht haben - vielleicht ist mein Geschmack auch noch nicht reif dazu :cool: - käme mir auch die obige Regelung persönlich gelegen.


[Editiert am 9.11.2011 um 21:00 von Holger-Pohl]



____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 36
Posting Freak
Posting Freak

aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 21:54  
Das RHG hat es ja selbst in Bayern nicht lange gegeben. Weizen wurde ja schon früh von Königlicher Seite selbst verbraut. Und das heutige Biersteuergesetz hat mit dem RHG von 1516 nicht wirklich viel zu tun. Dann wäre z.B. auch die Wasseraufbereitung und die Filterung mit Kieselgur verboten.
M.M.n. gehört Getreide, Hopfen, Hefe und Wasser ins Bier. Ob das Getreide jetzt gemälzt ist oder nicht macht das Bier auch nicht reiner. Zucker würde ich vieleicht noch zu einem bestimmten Anteil zulassen. Alle Früchte oder Kräuter sollten im Namen aufgeführt werden. Dass man andere Malze als Gerste nur OG verbrauen darf ist einfach nur blödsinnig und hat mit dem heutigen RHG auch nichts zu tun. Wenn dann auch alles im Etikett angegeben wäre, wüsste der Verbraucher was er wirklich trinkt und könnte auch mündig selbst entscheiden.

Insofern bin ich für ein teilweise strengeres, auf der anderen Seite auch offeneres RHG.

Gruß Hotte
Profil anzeigen Antwort 37
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 22:30  
Vielleicht hätte ja Wilhelm dem inzwischen Verstaubten auch ein IPA oder Stout oder was auch immer geschmeckt und dieses unsägliche RHG wäre ganz anders ausgefallen wenn er solchen Stoff gekannt hätte.

Gruß
Peter
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 38
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 22:59  
Ja und vielleicht wuerden wir dann gerade bei einem schoenen Bier vor dem Fernseher sitzen,

... desen Alkohol aus Ethen hergestellt wurde, das als Nebenprodukt des Erdoel crackens entstanden ist

... dessen Schaum aus Alginaten besteht

... dessen Farbe aus einer Mischung von Chinolingelb, das durch Sulfonieren von 2-(2-Chinolyl)indan-1,3-dion und 8′-Apo-β-caroten-8′-al

... dessen Aroma durch diverse Mikroorganismen aus Biomuell wurde oder durch Zusatz von kuenstlichen sweetnern entsteht (z.B. Fructsweet...)

... dessen Hopfenaroma vollsynthetisch bei BASF, Cargill oder Symrise erzeugt wurde

... dessen Bittereindruck und Trockenheit durch die Adstringierende Wirkung diverser Mineralsaeuren verstaerkt wird

... da dieser Cocktail so nicht mehr haltbar ist wird er zum einen durch diverse Emulgatoren stabilisiert um die Phasentrennung zu verhindern, zum anderen wird er durch einen Cocktail von Konservierungsstoffe auf 3 Jahre haltbarkeit getrimmt.

Also Prost, lass es dir schmecken.

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 39
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 23:00  

Zitat von JanBr, am 9.11.2011 um 20:25
Aber sind sie erfolgreich, koennen sie von Ihrer Arbeit gut leben, expandieren diese Brauereien, werde ich diese Biere demnaechst auch im Supermarkt finden? Eher nicht.


Sorry, was ist denn das für ein Kriterium?
Nur was Kohle bringt und im Supermarkt steht, darf erlaubt sein?
Ich glaube nicht, dass Du das so gemeint hast, oder?
Man kann auch das RHG so reformieren, dass nicht jeder Chemiemist zugelassen wird, aber trotzdem ein schönes deutsches Witbier mit Koriander und Bitterorangensachalen erlaubt ist.
Ich will doch nicht die Chemie, sondern die Sortenvielfalt fördern.
Ob das dann alle trinken wollen, ist doch egal.
Wenn z.B.in Österreich die meisten Konsumenten einen Bogen um kreative Biere machen ist das doch der beste Beweis, dass deswswegen noch lange nicht das deutsche Bier zum Chemiecoctail verkommen wird.
Oh mein Gott, was werden uns die Schweizer und Österreicher um diese schwachsinnige Diskussion belächeln (zusätzlich zu der 200 Liter Freigrenze).

Stefan
Profil anzeigen Antwort 40
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 23:02  

Zitat von JanBr, am 9.11.2011 um 22:59
Ja und vielleicht wuerden wir dann gerade bei einem schoenen Bier vor dem Fernseher sitzen,

... desen Alkohol aus Ethen hergestellt wurde, das als Nebenprodukt des Erdoel crackens entstanden ist

... dessen Schaum aus Alginaten besteht

... dessen Farbe aus einer Mischung von Chinolingelb, das durch Sulfonieren von 2-(2-Chinolyl)indan-1,3-dion und 8′-Apo-β-caroten-8′-al

... dessen Aroma durch diverse Mikroorganismen aus Biomuell wurde oder durch Zusatz von kuenstlichen sweetnern entsteht (z.B. Fructsweet...)

... dessen Hopfenaroma vollsynthetisch bei BASF, Cargill oder Symrise erzeugt wurde

... dessen Bittereindruck und Trockenheit durch die Adstringierende Wirkung diverser Mineralsaeuren verstaerkt wird

... da dieser Cocktail so nicht mehr haltbar ist wird er zum einen durch diverse Emulgatoren stabilisiert um die Phasentrennung zu verhindern, zum anderen wird er durch einen Cocktail von Konservierungsstoffe auf 3 Jahre haltbarkeit getrimmt.

Also Prost, lass es dir schmecken.

Gruss

Jan


Ja, genau so sieht die Bierszene in Belgien, Holland, England, Dänemark und USA aus :puzz:

Das ist pure Panikmache, sorry.


Stefan


[Editiert am 9.11.2011 um 23:04 von Boludo]
Profil anzeigen Antwort 41
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 23:07  
Ohne Ueberheblich zu klingen, in wievielen Brauereien hast du gearbeitet?
Wieviele Lebensmittelbetriebe hast du bis jezt von innen gesehen?
Bei wievielen Lebensmitteln weisst du tatsaechlich was drin ist?

Ich will keine Panik machen, ich versteh nur nicht warum man ein Gesetz nach dem anderen das den Verbraucher schuetzt abschaffen soll?

Du kannst auch jezt schon ein Korriander- Senfsaat- Wasabi Whit mit Kirschen und Avacado brauen und verkaufen, du kannst nur nicht Bier nennen.

Magarine bleibt nun mal Magarine und ich darf auch nicht Butter drauf schreiben, oder?

Wo zum Henker ist denn das Problem ein Stout Stout zu nennen? Wraum MUSS denn unbedingt Bier drauf stehen?

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 42
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 23:19  
Naja, Du definierst Bier als ein Produkt aus Hopfen, Wasser, Malz und Hefe. Der Rest der Welt sieht das aber anders.
Wenn man mehre natürliche Rohstoffe zulässt, heißt das doch nicht, dass ab morgen alle Deutschen nur noch Chemiebrühe trinken.
Ich will mehr Vielfalt, nicht mehr Chemie, das ist ein Unterschied.
Nur weil ich das RHG gerne liberaler hätte, heißt das doch nicht, dass man automatisch jeden Dreck zulassen soll.
Da kann man doch ganz genau differenzieren.

Gute Nacht!

Stefan
Profil anzeigen Antwort 43
Posting Freak
Posting Freak

Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 23:25  
Ich halte persönlich (für mich) nichts vom Reinheitsgebot bzw. dessen aktuellem Ableger. Das liegt sicher auch daran, dass ich sehr gute Biere abseits von Hopfen, Malz und Wasser getrunken habe und diese sehr schätze. ABER ich fürchte JanBr hat in einigen Dingen Recht! Allein die Tatsache, das Süßstoff bzw. Zucker schon jetzt völlig legal im "Bier" sein dürfen spricht doch dafür.
Klar würde ich mir ein Stout-BIER mit Röstgerste oder ein hopfengestopftes Pale Ale-BIER wünschen, ein gewinnoptimiertes Bier unter Ausnutzung aller Regel (siehe: Nudelgericht mit "Hühnchen Geschmack" völlig ohne Hühnchen, etc.) wäre mir aber zuwieder. Sich da allein auf den "guten Willen" der Brauindustrie zu verlassen ... naja.

Schwieriges Thema!
Profil anzeigen Antwort 44
Posting Freak
Posting Freak

Moorschwein
Beiträge: 679
Registriert: 22.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2011 um 23:45  
Sagt mal... gibt's zu dem RHG eigentlich irgendeinen Anhang?
Also - so etwas wie einen Kommentar, eine Begriffserläuterung, eine Verwaltunganweisung etc. aus jener Zeit.?

Mir ist bis heute schleierhaft, warum nach RHG Hopfen als Inhaltsstoff erlaubt ist. Gleichzeitig soll Hopfenstopfen aber verboten sein. Kapier' ich nicht...! - Im Text des RHG steht nichts über den Zeitpunkt der Zugabe.

Ebensowenig über den Grad der Vermälzung. Ab wann darf man denn Gerste = 'Malz' nennen. Mit Beginn der Keimung? Mit Bildung der Wurzeln? Mit Bildung des Keimlings? Mit Abtötung des Kornes? Mit vollendeter Trocknung/Röstung?

Wer hat sich denn den Text des RHG mal bewußt durchgelesen? Ein Jeder (auch die 'Ahnungslosen') hat schon mal irgendetwas vom RHG gehört und die Werbung suggeriert uns, daß es etwas ganz Tolles ist. Die Urtümlichkeit schlechthin. Neben Wasser das reinste Lebensmittel, das der Menschheit bekannt ist, kurzum, etwas, was uns vor der bösen Lebensmittelchemieindustrie schützt.

Sooo... jetzt mal den Wortlaut des RHG durchlesen...
und? - was fällt auf? was sticht ins Auge?

Die Beschränkung auf die 3 Zutaten ist mittels eines lächerlichen Halbsatzes in einer Gleichgültigkeit umschrieben worden, die vermuten läßt, daß es eigentlich gar nicht um die Zutaten geht, sondern hauptsächlich darum, unter welchen Umständen ein Bier wann und wie teuer verkauft werden darf (umschrieben mit Sätzen, die eine halbe A4-Seite füllen würden)

Das Spektakel um das RHG ist heute ein simples Marketingargument. Mehr nicht. Nur traut sich keiner der Wirtschaftsgrößen/Politiker dies offen auszusprechen oder das RHG gar für endgültig ungültig zu erklären.
Wer glaubt, daß das RHG bis heute gilt, kann ja mal auf dem Oktoberfest versuchen, eine Maß für einen Pfennig Münchener Währung zu bekommen. Es dauert wahrscheinlich nur 3 Sekunden, bis man die Faust des Wirtes im Gesicht hat.

Ach...Mist... was reg' ich mich eigentlich auf.... Ich könnte genausogut vor einer Kirche Handzettel verteilen, mit denen ich inhaltlich die Nichtexistenz Gottes begründe. (Dies nur als sarkastische Randbemerkung.)
Mein pers. Fazit: ---> Ich werde das RHG ab jetzt ignorieren, d.h. weder begründen noch dementieren, ...weil es nicht existiert.

Amen! .... (oder Prost! - je nach Gemütsfassung)
André
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 45
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.11.2011 um 00:49  
Eingentlich wollte ich den Troll gar nicht fuettern und schon bin ih wieder drin...

Zitat:
Wenn man mehre natürliche Rohstoffe zulässt, heißt das doch nicht, dass ab morgen alle Deutschen nur noch Chemiebrühe trinken.


Es heisst aber eben auch das dann fuer prozess- und gewinnoptimierte Produkte Tuer und Tor offen stehen.

Als Beispiel, Natriummonoglutamat als rein chemischer Zusatzstoff waere nach deiner Definition z.B. nicht erlaubt, aber natuerlich gewonnen aus Hefeautolysat erlaubt.

Glaubst du wenn auf einer Fleischmarinade Papaya als Zusatzstoff steht das es irgendeiener Grossmetzgerei um den tropischen Geschmack geht? Nein, es geht darum das Papaya Papain enthaelt, das die zaeheste Schuhsole zart und weich macht.

Was ich sagen will damit ist, wenn die Schranken erweitert werden, wird die Lebensmittelindustrie einen Weg finden das gewinnmaximierend auszunutzen. Das ist Sinn und Ziel einer Billionenschweren Industrie.

Die hier viel geforderte Bierrevolution geht nun mal nicht von der Industrie aus, sondern wieso vieles vom Verbraucher.

Ueberleg mal wieviel Gewinn noch bleibt wenn ich einen Kiste Bier fuer 3,75 Euro (Aktion bei Edeka) im Laden verkaufen kann. Da ueberlegt sicher der ein oder andere ob er die Pappkartons fuer die Kronenkorken auch noch mit Einmaischen soll. Wenn ich hier durch Zusaetze meine Ausbeute auch nur um 1% erhoehen kann, dann mach ich es solange es nicht ausdruecklich verboten ist.

Schau dich um, das ist leider Heute Tatsache. Jeder kann sich ueber die boese Lebensmittelindustrei ereifern. Jeder hatt schlaue Sprueche beim naechsten Lebensmittelskandal bereit. Aber am Wochenende sitzen wir wieder alle brav um unseren Grill fuer 5,98.- um darauf unsere Putensteaks fuer 1,99 das Kilo zu grillen. Dazu eben die Kiste Bier fuer 3,75.-.....

Das ist nun mal Tatsache und der Unterschied z.B. zu den USA ist das hier keiner mosert wenn der 6 Pack Craftbeer 8 - 10 Dollar kostet waehrend ich fuer den selben Preis eben auch 24 Dosen Bud light bekomme.

Genau da ist meiner Meinung nach der Richtige Ansatzpunkt und nicht die eh schon viel zu schlappen, von EU aufgeweichten, Lebensmittelgesetze noch weiter zu oeffnen.

Und meine Frage ist nachwievor unbeantwortet warum man denn sein Stout um jeden Preis und unbedingt Bier nennen moechte? Es kaeme, wie gesagt, auch keiner auf die Idee seine Magarine Butter nennen zu wollen.

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 46
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.11.2011 um 07:48  

Zitat von JanBr, am 10.11.2011 um 00:49
Eingentlich wollte ich den Troll gar nicht fuettern und schon bin ih wieder drin...


Und meine Frage ist nachwievor unbeantwortet warum man denn sein Stout um jeden Preis und unbedingt Bier nennen moechte? Es kaeme, wie gesagt, auch keiner auf die Idee seine Magarine Butter nennen zu wollen.

Gruss

Jan


Das mit dem Troll war nicht nett, ich bin hier genau so Troll wie Du.

Und zu Deiner Frage:
Ganz einfach, ein Stout ist überall auf der Welt (außer bei uns) ein Bier, warum sollte man es dann nicht als Bier bezeichnen dürfen?

Genau so unsinnig wäre es, wenn man verbieten würde, Hefeweizen als Bier zu verkaufen, weil es Weizenmalz enthält (welches 1516 verboten wurde).
Ein Stout wegen unvermälzter Röstgerste nicht als Bier zu bezeichnen finde ich extrem engstirnig.


Stefan


[Editiert am 10.11.2011 um 07:53 von Boludo]
Profil anzeigen Antwort 47
Posting Freak
Posting Freak

Bergbock
Beiträge: 868
Registriert: 17.12.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.11.2011 um 08:06  

Zitat von Sascho, am 9.11.2011 um 16:25
...Es gibt eine ganze Menge an Chemischen Erzeugnissen, die man in ein Bier, bzw. Biermixgetränk reinmischen kann und darf. edit: Hier sieht man das noch schöner

nochmal edit: Übrigens ist diese Firma höchtst interessant! Was die alles herstellen, das ist schon spektakulär. Eine meiner besten und interessantesten Exkursionen in meinem Leben.


Entschuldigt die Sprache, aber das ist ein echt geiler Link!
Was technisch nicht nur möglich ist, sondern bereits gemacht wird, ist schon erstaunlich. Ob man das gut findet, steht auf einem anderen Blatt.

Frank
Profil anzeigen Antwort 48
Posting Freak
Posting Freak

hiasl
Beiträge: 958
Registriert: 9.6.2007
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.11.2011 um 08:14  

Zitat von Moorschwein, am 9.11.2011 um 23:45

Mir ist bis heute schleierhaft, warum nach RHG Hopfen als Inhaltsstoff erlaubt ist. Gleichzeitig soll Hopfenstopfen aber verboten sein. Kapier' ich nicht...! - Im Text des RHG steht nichts über den Zeitpunkt der Zugabe.

Hopfenstopfen ist weder nach dem Biergesetz noch nach dem RHG v. 1516 (erst recht nicht) verboten...
Ein IPA ist also ein "normales" Bier!


[Editiert am 10.11.2011 um 08:24 von hiasl]



____________________
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene Homepage
BIER-BRAU-PROjekt der Uni Erlangen
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 49
  Seite 2 von 13   «  1  2  3  4  5  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum