Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 08:20 |
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Ja, darum geht es aber auch gar nicht.
Sonst gäbe es kein Doppel Sticke oder Hopfen Weisse
Wobei das immer noch ein Graubereich ist.
Letztendlich dreht es sich hier um die Frage, wie man "normales Bier"
definiert, und da scheint man in Deutschland einen Sonderweg zu gehen.
Am sichersten wäre es wohl, nur untergärige Hefe, Leitungswasser,
Bitterhopfen und pilsner Malz zuzulassen.
Stefan
[Editiert am 10.11.2011 um 08:22 von Boludo]
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Antwort 50 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 08:27 |
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Darum gehts aber doch
auch nicht. Es geht um Zusätze. Ich darf ein Bier mit Zitronenlimonade auch
nicht Bier nennen. Ich nenne es Radler. Auf den Flaschen steht sogar z.T.
"Biermischgetränk".
Ich denke schon, dass man Bier in engen Grenzen definieren kann. Malz,
Wasser, Hopfen. Und Schluss! Ich verstehe die Regulierungen des vBG
allerdings nicht. UG nur mit Gerstenmalz, OG alles andere erlaubt. Ich kann
sogar nachvollziehen, warum man das so gemacht hat. Ist halt historisch
gewachsen. Nur den eigentlichen Sinn heutzutage verstehe ich nicht.
[Editiert am 10.11.2011 um 09:12 von hiasl]
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 51 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 08:39 |
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Zitat: | Zitat von JanBr:
Die hier viel geforderte Bierrevolution geht nun mal nicht von der
Industrie aus, sondern wieso vieles vom Verbraucher.
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Genau das ist der springende Punkt. Lest euch doch bitte mal genau durch
was Jan schreibt, ohne es gleich von vornherein zu verteufeln. Er hat in
vielem Recht. Fragt doch mal ein eurer Stammkneipe rum wer jetzt gerne ein
Stout oder ein IPA bestellen würde. Für den doppelten Preis als das Helle
vom Fass. Die meisten werden erst mal Fragen "Was ist denn ein Stout???"
Ich hab's glaub schon mal an anderer Stelle geschrieben, der deutsche
Verbraucher ist noch nicht so weit. Und das ist sicher nicht überheblich
gemeint, aber ich denk diese Bierkultur muss sich bei uns erst noch
entwickeln.
Und wieso nutzen denn die deutschen Brauer ihre vorhandenen Möglichkeiten
nicht aus??? An TAP5 und Doppelsticke sieht man doch was möglich ist. Und
warum muss ein Stout denn unbedingt Bier heissen? Ein Stout heisst doch
überall Stout und nicht Bier, oder? Auch wenn es natürlich ein Bier ist,
wer wollte das anzweifeln?
Ich bin sehr für Liberalität, aber hier würde die Liberalität wohl vor
allem den Großen einen Nutzen bringen.
@Stefan: Ich bin mir sicher dass Jan nicht dich als Troll bezeichnet hat,
sondern dieses Thema an sich gemeint hat. Aber er wird das bestimmt noch
selbst aufklären.
Schöne Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 52 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 09:04 |
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Irgend wie ist die Diskussion hier sinnlos, da jeder glaubt, unter dem
Begriff Bier etwas anderes zu verstehen.
Und bei Glaubensfragen hört es mit den Argumenten sehr schnell auf, und
zwar auf beiden Seiten.
Außerdem sollte man sich an Bier erfreuen und nicht darüber streiten, vor
allem nicht mit so netten Leuten wie die hier im Forum.
Ich bin dann mal hier raus
Stefan
[Editiert am 10.11.2011 um 09:27 von Boludo]
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Antwort 53 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 10:10 |
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Mit der Neufassung des BierStG im Jahre 1993 wurden die Regelungen des
alten BierStG zur Bierherstellung und zum Reinheitsgebot als sogenanntes
Vorläufiges Biergesetz (VorlBierG)[9] beibehalten und die steuerlichen
Bestimmungen in das neue BierStG (1993) überführt. Das Gesetz ist seit 2005
weitgehend außer Kraft getreten. Weiterhin gültig sind aber die
Durchführungsverordnung zum Vorläufigen Biergesetz, welche Definitonen der
Bierzutaten enthält, sowie die Vorschriften über die Bereitung von Bier.
aus Wikipedia
Gesetzestext vorläufiges Biergesetz von 1993: http://archiv.jura.uni-saarland.de/BGBl/TEIL1/1993/19931400
.1.HTML
BierVerordnung (zulässige Zutaten, beruft sich auf oben genanntes
vorläufiges Biergesetz): http://www.gesetze-im-internet.de/bierv/index.html
Fassen wir zusammen, das vorläufige Biergesetz ist von 1993, es ist seit
2005 außer Kraft, da es aber noch keine Neuregelung gibt, gilt es
weiterhin. Auch interessant finde ich dass Hobbybrauer explizit von diesem
Gesetz ausgenommen sind. Wir dürfen also brauen was wir wollen, die
Industrie dagegen nicht.
Ich persönlich habe nichts gegen Biere die nicht nach dem RHG gebraut
wurden, aber einige Negativbeispiele aus dem Ausland schrecken mich dann
doch ab (Süßstoff im tschechischen Bier, Farbstoffe in französischen
Bieren, Aromastoffe in billigen belgischen Fruchtbieren). So lange alles
natürlich (!) ist, ist mir egal was im Bier ist. Sobald es künstlich wird
stellen sich mir die Nackenhaare hoch! ____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 54 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 13:18 |
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@Stefan
Nur schnell vor der Fahrt ind Buero. Natuerlich bist nicht du der Troll,
tut Mir leid wenn das so rueber kam. Ich finde es sogar ausserordentlich
angenehm MIT dir zu diskutieren Weil du m.M. nach nicht die ueblichen
Killerargumente auf Lager hast.
Gruss
Jan
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Antwort 55 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 13:42 |
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Für mich ist es einfach ein markenspezifisch eingetragener Name der nur aus
den laut Reinheitsgebot bestehenden Zutaten bestehen darf. Wenn eine
Abweichung davon auftritt ist es laut Bezeichnung kein Bier mehr.
Fakt!
Nicht jeder Cognac darf sich auch Cognac nennen. Nur der Linie-Aquavit der
über den Äquator fuhr ist auch ein Linie-Aquavit.
Also es gibt in anderen Bereichen auch Bedingungen um einen Namen tragen zu
dürfen.
Wer aber sagt, nur Biere gebraut nach deutschem Reinheitsgebot sind gut
oder nur die schmecken, der hat noch nichts anderes probiert und ist in
meinen Augen nicht objektiv.
Gruß Matze
____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 56 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 13:45 |
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Zitat von JanBr, am 10.11.2011 um
13:18 | @Stefan
Nur schnell vor der Fahrt ind Buero. Natuerlich bist nicht du der Troll,
tut Mir leid wenn das so rueber kam. Ich finde es sogar ausserordentlich
angenehm MIT dir zu diskutieren Weil du m.M. nach nicht die ueblichen
Killerargumente auf Lager hast.
Gruss
Jan |
Ja, kein Problem, alles klar, ich geb das gerne zurück, ich bewundere immer
wieder Dein Fachwissen.
Viel Sinn sehe ich in der Diskussion trotzdem nicht mehr und es wurde
meiner Meinugn nach alles dazu gesagt.
Stefan
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Antwort 57 |
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 4.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:17 |
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Zitat: | Für mich ist es einfach
ein markenspezifisch eingetragener Name der nur aus den laut Reinheitsgebot
bestehenden Zutaten bestehen darf. Wenn eine Abweichung davon auftritt ist
es laut Bezeichnung kein Bier mehr. Fakt! |
Diesen
Fakt sieht Wikipedia weder im engeren noch im weiteren Sinn
LG Manfred
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:24 |
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@ Stefan
Das ich mein Fachwissen hier gerne poste ist die reine Verzweiflung weil
ich zwar Brauer bin, mich aber taeglich darum bemuehe wie wir am Besten
Schokomilch und Babynahrung in die Plastikflasche bekommen.... da ist
leider wenig mit Fachsimpeln
Zitat: | Für mich ist es einfach
ein markenspezifisch eingetragener Name der nur aus den laut Reinheitsgebot
bestehenden Zutaten bestehen darf. Wenn eine Abweichung davon auftritt ist
es laut Bezeichnung kein Bier mehr. Fakt! |
Daher auch meine Foderung das RHG wieder zu verschaerfen. Wenn man die
Antwort liesst, die ich auf meine Anfrage an das Aigner Mininsterium
erhalten habe, stellen sich mir die Haare auf. Ich darf z.B. Zucker in mein
Bier kippen und trotzdem drauf schreiben gebraut nach dem Reinheitsgebot
von 1516 und das ist Verbraucherverarsche....
Gruss
Jan
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Antwort 59 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:39 |
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Zitat von JanBr, am 10.11.2011 um
14:24 | Wenn man die Antwort liesst, die ich
auf meine Anfrage an das Aigner Mininsterium erhalten habe, stellen sich
mir die Haare auf. Ich darf z.B. Zucker in mein Bier kippen und trotzdem
drauf schreiben gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1516 und das ist
Verbraucherverarsche....
Gruss
Jan |
Ja, das finde ich auch unerträglich.
Obwohl ich sicher kein Prozeßhansel bin, wäre ein Beschwerde beim
Verbraucherschutz mal sehr interessant.
Beim Hefeweizen ist das ja auch so der Fall.
Das Problem mit dem RHG ist, dass es nicht ehrlich ist bzw dem Verbraucher
falsche Dinge vorgaukelt.
Stefan
[Editiert am 10.11.2011 um 15:01 von Boludo]
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Antwort 60 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 15:38 |
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Ich glaube, egal wie das RHG auch immer (neu) formuliert würde, es bliebe
kontrovers.
Was mich persönlich stört ist der Unsinn, das untergäriges Weizenbier kein
Bier im Sinne des RHG ist, obergäriges hingegen schon.
Was mich auch stört ist der Quatsch mit Zucker und Süssstoff.
Davon abgesehen, kann ich gut mit leben. Ich kann auch gar nicht zählen,
wie oft ich beim Servieren des Eigengebräus gefragt wurde, ob das auch nach
dem RHG sei. Wahrscheinlich herrscht ein tiefes Misstrauen gegenüber
Chemikern.
Unbestreitbar bleibt das RHG aber ein unbezahlbares Marketingargument, das
jeden überzeugt, der sich nicht allzu sehr in die Sache vertieft. Und das
sind nun mal die Allermeisten.
Frank
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Antwort 61 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 15:45 |
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Wer gaukelt hier wem was vor?
Doch die Brauindustrie dem Endverbraucher und diese wird an einer Änderung
nicht interessiert sein. Sie wird keine Aufweichung noch einer Verschärfung
zustimmen.
Volco
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Antwort 62 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 16:22 |
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na, da hab ich ja was losgetreten. es ging um die chemie, die im bier
landet. und da gibts wohl eine ganze menge - zum klären, stabilisieren,
etc.. solange alles wieder entfernt wird, entspricht es wieder dem rgb. es
ist also nicht so, dass nur mit wasser, mnalz und hopfen gebraut wird, wie
es sich die brauereien aufs fähnchen schreiben.
das rhg schützt nicht den verbraucher sondern einzig die brauindustrie. es
gibt grottenschlechte rhg-biere, vor denen mich keiner schützt (außer
meiner vernunft).
einem einwand (finde ihn nicht mehr) stimme ich voll zu: wenn ich stout
mache, kann ich das auf die flasche schreiben. zwingt mich schließlich
keiner, "bier" draufzuschreiben oder damit zu werben.
genau das habe ich ja mit meiner kleinstbrauerei konsequent umgesetzt. auf
meiner heimseite und auf jedem flaschenetikett steht "garantiert nicht nach
dem reinheitsgebot gebraut".
prost
jevers zeuge
www.zeugenbraeu.de
____________________
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Antwort 63 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 16:24 |
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Zitat: | Ja, das finde ich auch
unerträglich.
Obwohl ich sicher kein Prozeßhansel bin, wäre ein Beschwerde beim
Verbraucherschutz mal sehr interessant.
Beim Hefeweizen ist das ja auch so der Fall.
Das Problem mit dem RHG ist, dass es nicht ehrlich ist bzw dem Verbraucher
falsche Dinge vorgaukelt. |
Doch genau da liegt meiner Meinung nach die Krux. Letzendlich haben wir
Verbraucher es in der Hand. Wir sind aber scheinbar nicht daran
interessiert. Es gibt nur eine was uns ofensichtlich interessiert, das ist
der Preis.
Wenn wir uns das neueste Handy kaufen, dann informieren wir uns vorher
tagelang im netz, verglieichen Produkte, checken ob es auch 4G tauglich
ist, Fragen den armen Verkauefer Loecher in den bauch ob das GPS auch einen
Kanaldeckel auf den Bahamas findet und by the way, ob es das Ding auch in
lila- blass- blau gibt.
Vorm Fleischregal schaeun wir auf den Preis und schmeissen das abgepackte
Rinderhalssteak in den Einkaufswagen. Keine Frage, kein Blick aufs
Etikett,
Der Blick aufs Etikett wuerde 75% der Bevoelkerung es nichts bringen, da
die meisten mit den Angaben eh nicht anfangen koennen und selbst wenn man
Lebensmitteltechnologe ist, auch nicht alles weiss, das es eben auch
deklarationsfreie Inhaltsstoffe gibt.
Ich hab gerade mal ein bisserl im Internet gestoebert. Bei der
Rinderschlachtung kann man grob gesagt 50% des Rindes verwerten.
Geschlactet wurden die Rinder 2010 mit durchschnittlich 19 Monaten mit
einem Gewicht von 703Kg, wovon eben 405 Kg als Lebensmittelverarbeitet
wurden.
Meine Internetsuche hat bei den ersten 5 Treffern Angebote fuer Rinderhack
zwischen 2,99 und 3,99 pro Kilo ergeben.
Das heisst 1210 Euro pro Rind wenn es im Kuehlregal liegt. Davon wurde es
gekauft, 19 Monate gefuettert, im Stall gehalten, der Bauer hat es
versorgt, der Bauer will auch von was leben und muss den Hof erhalten, es
wurde zum Schlachter gefahren, der hat es geschlachtet und zerteilt, es
wurde verpackt, die Verpackung wurde bezahlt, von da ab wurde es gekuehlt,
es wurde zum Supermarkt gefahren, dort kams ins Regal, wurde abkassiert
usw. FUER 2,99 DAS KILO WIRKLICH?
Jeder ist schnell dabei sich zu ereifern wenn der naechste
Lebensmittelskandal ansteht. Jeder ist schnell dabei wenn es darum geht
Politik, Lobbysten und vorallem die boese Lebensmittelindustrie
anzuprangern. Doch letztere tut genau das was der Verbraucher von ihr
verlangt, billigste Lebensmittel zur Verfuegung stellen.
Man bekommt genau das wofuer man bezahlt. Es ist einfach nicht moeglich
qualitativ hochwertige Lebensmittel handwerklich herzustellen und sie
danach fuern Appel und ein Ei zu vertickern. Das ist die Maehr von den
guten Produkten in den Regalen der Brueder Albrecht.
Und auch wenn es keiner hoeren will, auch wir hier sind keinen Deut besser.
Gestern hier an anderer Stelle gelesen, ein Adventskalender mit 24
verschiedenen Bieren fuer 25 Euro ist zu teuer. Das hochgelobte Schneider
Hopfenweisse zu teuer, die Biere von Braufaktum, zu teuer....
Wie gesagt, man bekommt das was man gewillt ist zu bezahlen, nicht s
anderes und nichts mehr.
So das musste raus.
Gruss
Jan, der jetzt mal was arbeiten muss damit die Lebensmittel preise nicht
doch noch steigen weil ich unproduktiv bin.
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Antwort 64 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 16:27 |
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Zitat: | das rhg schützt nicht
den verbraucher sondern einzig die brauindustrie. es gibt grottenschlechte
rhg-biere, vor denen mich keiner schützt (außer meiner vernunft).
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Das ist eines der angesprochenen "Troll" Killerargumente, ich hab naemlich
auch schon hunderte grottenschlechte Hausbrauerbiere und nicht RHG konforme
Biere getrunken.
Deine Forderung waere es also weg mit dem RHG und wir haetten nur noch
super biere.... glaubst du selbst was du schreibst?
Jan
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Antwort 65 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 16:44 |
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nee, janbr. das ist eine unlogische schlussfolgerung. das rgb ist schlicht
kein garant für qualität, wie uns die industrie mit teuren kampagnen
vorgaukelt. sondern nur einer für die zutaten. es gibt grottenschlechte
biere auch in belgien, dem mekka der nicht-rgb-biere. und auch meine sude
sind selbstverständlich nicht immer super, bloß weil ich nicht nach dem rgb
braue. aber wer mal eines der phantastischen krieks probiert hat oder ein
mikkeller texas (mit kaffee und chili), der versteht vielleicht, was den
deutschen brauern vorenthalten wird.
____________________
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Antwort 66 |
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Posting Freak Beiträge: 518 Registriert: 18.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 17:57 |
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Sehr schön was Ihr hier alle geschrieben habt und irgendwie hat jeder
Recht.
Was mir , als Verbraucher , letztendlich fehlt ist eine klare
Deklaration dessen was ich kaufe. Denn Chemie will keiner so wirklich
in seinem Bier oder allgemein in den Lebensmitteln haben bzw. wenn doch
dann sollte es auch klar und deutlich auf der Packung zu lesen sein.
Beim Bier, ob nun OG oder UG, würde ich mir einfach wünschen das wenn RHG
draufsteht es auch so und nicht anders hergestellt wurde.
Sollten andere natürliche Zutaten wie Hafer,Roggen,Mais, Gewürze, Früchte
ect Verwendung finden könnte man das ja mit dem Kürzel MNZ (mit natürlichen
Zutaten ) deklarieren.
Und sollten überdies hinaus noch " unnatürliche" Zusatzstoffe wie
Süssstoff, Schaumstabilisatoren oder bei Firma XX gewonnene Aromen gleich
welcher Art ins Bier gelangen so darf auf dem Flaschenettiket eben keines
der beiden Kürzel verwendet werden.
Gleichwohl möchte ich auch das alle bei der Herstellung verwendeten Zutaten
und Stoffe, und sollten sie auch bis auf den Millionsten Teil wieder
ausgefiltert sein, auf jedem Etikett zu lesen sein sollten. Ob nun Bier
oder Käse oder Hähnchenfleisch oder Speiseeis.
Und dann kann der Verbraucher entscheiden was er sich für sein Geld
kauft
So würd ich mir das wünschen.
Und jetzt ein selbstgebrautes RHG Bier bevor ich gleich mein MNZ Bier auf
Flasche ziehe ...
Prost
MvG Antonius ____________________ Als ich von den schlimmen Folgen des trinkens laß
gab ich sofort das lesen dran.
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Antwort 67 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 18:05 |
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So ein letzter von mir.
Ich glaub was hier immer wieder verwechselt wird ist:
Das RHG regelt nicht die Qualitaet der Inhaltsstoffe, das geschieht
teilweise durch andere Gesetze und Regelungen.
Aber auch hier, Qualitaet ist nicht gleichbedeutend mit gutem Geschmack.
Wenn mir ein Bier nicht schmeckt, heisst es nicht es ist ein schlechtes
Bier.
Desweiteren verbietet das RHG bzw. das Biergestz keinem was auch immer in
seinen Sud zu kippen. Es regelt lediglich was sich anschliessend BIER
nennen darf. Diese Regelungen sind nicht unueblich, schliesslich will man
z.B. wenn man Butter kauft keine magarine in der Packung finden.
Aussagen wie diese: Zitat: | aber wer mal eines der phantastischen krieks probiert hat oder
ein mikkeller texas (mit kaffee und chili), der versteht vielleicht, was
den deutschen brauern vorenthalten wird. |
Und diese: Zitat: | reinheitsGEbot =
geschmacksVERbot |
beruhen wieder auf individuellen Geschmacksempfindungen. Wenn ich Bier
trinken will, will ich Bier schmecken (meistens jedenfalls). Ich bin auch
kein Fan von Caramel- Mandel Kaffee mit Zimtzucker. Aber nochmal, das ist
mein persoenlicher Geschmack.
Zurueck zum eigentlichen Thema, das Biergesetz regelt was sich Bier nennen
darf und was sich halt Stout, Kriek oder wie auch immer nennen kann. Nichts
anderes aber auch nicht weniger. Wo also liegt das Problem?
Gruss
Jan
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Antwort 68 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 18:26 |
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Antwort 69 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 18:31 |
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Zitat von JanBr, am 10.11.2011 um
18:05 | Zurueck zum eigentlichen Thema, das
Biergesetz regelt was sich Bier nennen darf und was sich halt Stout, Kriek
oder wie auch immer nennen kann. Nichts anderes aber auch nicht weniger. Wo
also liegt das Problem? |
GENAU so seh ich das auch. RHG hin oder her, in Deutschland darf trotzdem
JEDER brauen was er will. Sei es nun Pils, Stout, IPA, Coffee Imperial
Stout oder was weiss ich was!
Das Problem in Deutschland ist nur: (Fast) keiner tut es. Bzw keine Sau
traut sich sowas.
Hatte letzten Monat in Kambodscha mit nem Franken drüber diskutiert, dass
ich Biere braue, die nicht dem RHG entsprechen. Der hätte mich fast
geköpft. Das wäre absolute Blasphemie, und "sowas schmeckt doch eh nicht" ____________________ Als letztes gebraut:
Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte:
Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Antwort 70 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 18:51 |
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So, von mit auch ein letzer:
Der Margarinenvergleich hinkt gewaltig.
Margarine ist pflanzliches Öl, das mit einem Nickelkatalysator und
Wasserstoff aufhydriert wurde.
Butter ist tierisches Fett und kommt aus der Kuh.
Ein Export ist ein Bier, das aus Getreide, Hopfen, Hefe und Wasser
zubereitet wurde.
Ein Stout aber genau so. Nur dass da ein kleiner Teil (<10%) des
Getreides unvermälzt ist.
Der Margarinevergleich zieht da echt nicht und ein Stout nicht als Bier
bezeichnen zu dürfen find ich sehr seltsam.
Ersetzt man die Röstgerste durch Röstmalz, dann ist es plötzlich wieder ein
Bier, oder wie oder was
Ich glaub ja immer noch, dass sich unsere nichtdeutschen Braukollegen über
solche typisch deutsche Diskussionen genau so totlachen wie über diese 200
Liter Zollgeschichte...
Stefan
[Editiert am 10.11.2011 um 18:55 von Boludo]
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Antwort 71 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 18:58 |
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Zwei Dinge hierzu. Ich finde der zitierte Artikel ist leider etwas
irrefuehrend. Es wird hier drauf bezug genommen das der Verbraucher
angeblich gegen die boesen nicht RHG Biere geschuetzt werden muesste. Das
kann so nicht sein, da, seit der Klage vor dem europaeischen gerichtshof,
auch nicht RHG Biere in Deutschland vertieben werden duerfen. Also ist der
Verbaucher den Bieren eh schon ausgeliefert.
Desweitern ist es sachlich nicht richtig das man in Deutschland nur nach
dem RHG brauen darf. Man darf sein Produkt nur nicht Bier nennen. Es ist
eine geschuetzte Bezeichnung fuer ein Lebensmittel das bestimmten
Anforderungen entspricht. Diese Anforderungen sind im Biergesetz
vorgeschrieben. Das ist das gleich wie die Saftverorodnung, die ButterVo
und und und.
Als letztes mag ich noch anmerken das es mir eigentlich Wumpe ist ob unsere
Gesetze im Ausland als kritisch angesehen werden oder nicht. Ich koennte
jetzt den Spiess umdrehen und sagen natuerlich sehen das die InBevs und
SABs dieser Welt kritisch, weil sie halt in Ihren Braustaetten in
Deutschalnd nicht prozess- und gewinnoptimiert brauen koennen.
Aber selbst ohne diesen Bezug, schau dich gerade was Inhaltsstoffe angeht
in anderen Laendern um.... da koennen die unsere Gesetze kritisch sehen wie
sie wollen, da bin ich froh das es bei uns Regelungen zum Umgang mit
Lebensmitteln gibt und diese auch kontrolliert werden.
Gruss
Jan
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Antwort 72 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 19:02 |
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Zitat: | So, von mit auch ein
letzer:
Der Margarinenvergleich hinkt gewaltig.
Margarine ist pflanzliches Öl, das mit einem Nickelkatalysator und
Wasserstoff aufhydriert wurde.
Butter ist tierisches Fett und kommt aus der Kuh.
|
OK, wuerde es dich freuen wenn ich 10% des Milchfettes in deiner Butter
durch Rapsoel ersetze, sie aber ohne Kennzeichnung nach wie vor als Butter
verkaufen duerfte?
Waere es dir egal wenn dein Wein nicht mehr herkoemmlich reifen wuerde
sindern durch Zusaetze forciert gereift werden wuerde, ich das aber nicht
drauf schreiben muss, sondern nach wie vor Wein die einzige Bezeichnung
waere?
Gruss
Jan
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Antwort 73 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 19:14 |
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Zitat von JanBr, am 10.11.2011 um
19:02 |
OK, wuerde es dich freuen wenn ich 10% des Milchfettes in deiner Butter
durch Rapsoel ersetze, sie aber ohne Kennzeichnung nach wie vor als Butter
verkaufen duerfte?
Waere es dir egal wenn dein Wein nicht mehr herkoemmlich reifen wuerde
sindern durch Zusaetze forciert gereift werden wuerde, ich das aber nicht
drauf schreiben muss, sondern nach wie vor Wein die einzige Bezeichnung
waere?
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Ich finde jetzt den Unterschied zwischen 10% Rapsöl zu Butter viel größer
als den von 10% Röstgerste zu Röstmalz.
Natürlich versteh ich, was Du damit sagen willst und das ist natürlich ein
Argument.
Und das mit dem Wein ist ein ganz heißes Thema.
Da wird nämlich mal so richtig die Chemiekeule rausgeholt, das Schwefeln
ist ja noch das harmloseste. Man darf ganz legal Zucker in einem gewissen
Maße zugeben, die Säure ausfällen usw.
Das stört aber gar niemand, da es hier kein so extrem emotional besetztes
"Reinheitsgebot" gibt, das uns Deutschen das super Gefühl gibt, dass nur
wir gutes Bier brauen. Wein könnte man ohne Schwefel kaum haltbar machen,
was da an Schönungsmitteln drin ist, ist noch ein anderes Thema.
Natürlich kann man ein Übel nicht mit einem anderen rechtfertigen, aber
diese Panik vor irgend welchen Zusätzen, und sei es nur unvermälzte
Röstgerste, finde ich beinahe paranoid.
Stefan
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Antwort 74 |
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