Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 3 von 5   «  1  2  3  4  5  »     
Autor: Betreff: der ich verkauf mein bier-tröt
Senior Member
Senior Member

PeterR
Beiträge: 197
Registriert: 15.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2012 um 09:39  
Stimmt, auch mir schwebt vor, "Bier-Spezialitäten" herzustellen und dafür einen entsprechenden Preis zu erzielen.
Mein bescheidenes Bestreben ist es, eine gehobene Bier-Kultur zu etablieren, ähnlich der Entwicklung beim Wein in den letzten 10-20 Jahren.
Erste Ansätze für diesen noch unterentwickelten Markt gibt es, zB brachte Galileo vorige Woche einen Bericht über ein einjährig gelagertes und doppelt vergorenes (?.. habe leider den Originalbericht verpasst) Bier mit Literpreis 30 € und auch im Feber-Playboy ist eine ähnliche Notiz (ja, ich LESE tatsächlich auch die TEXTE ;-)

2,50 € für eine Flasche (0,5l oder gar nur 0,33) ist da schon ein ziemlich interessanter Preis !
Grob überschlagen beginnt es ab einem All-inklusive VK-Preis von 280-300 € pro HL für größere Gebinde bzw. 3,50- 4,00 € pro Liter in Flaschen grundsätzlich interessant zu werden ...
P.


____________________
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 50
Senior Member
Senior Member

hb9cjs
Beiträge: 267
Registriert: 29.6.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2012 um 16:29  
Es gibt verschiedene Anreize für den Bierverkauf. Ein Argument ist sicher auch ein möglicher finanzieller Gewinn. Aber hier sollte man realistisch bleiben. Wenn man die aufgewendeten Stunden auch sehr bescheiden verrechnet haben will, stellt man fest dass man von der finanziellen Seite her besser Zeitungen austragen würde (oder ähnliche Jobs). Aber auf der anderen Seite macht es Spass wenn ein Restaurant das eigene Bier am Zapf hat. Oder man steht selber hinter der Theke und verkauft das eigene Bier an Bierfesten. Da kriegt man auch völlig ungefilterten Feedback vom eingenen Bier zu hören.
Ich braue nur spezielle Biere (keine untergärige) und ein Keg mit 18 Liter kostet etwa 60 Euro. 100 Liter = demnach 330 Euro (ungefähr)
Die Flasche 0,5 L kostet ohne Pfand 2.10 Euro
Wenn man den Ausschank selber macht, dann sind etwa 12Euro (Brutto) pro Liter realistisch, aber man darf die horrenden Standgebühren natürlich nicht vergessen.
Wenn man für den Spassfaktor nicht ein grösserer Betrag einrechnet, dann kommt man in diesen Grössenordnungen kaum auf einen grünen Zweig.
Aber jeder muss sich natürlich seinen eigenen Businessplan zusammenstellen.

Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 51
Senior Member
Senior Member

Kraeusenpils
Beiträge: 403
Registriert: 8.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.2.2012 um 19:29  
moin,

kannst du den dampf so nach draussen geben? das riecht doch
ungemein. wenn hier die große brauerei am maischen ist, riecht
die halbe stadt danach, naja, die setzten auch was um... ;-O)
wenn ich hier braue, "duftet" das ganz treppenhaus, meine nachbarn
nehmens zum glück locker. kondensatabscheider und aktivkohle
wäre ja auch ein (aufwendiger) weg.


[Editiert am 22.2.2012 um 19:49 von Kraeusenpils]
Profil anzeigen Antwort 52
Posting Freak
Posting Freak

Jevers Zeuge
Beiträge: 527
Registriert: 31.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.2.2012 um 23:53  
stellt sich die frage des ziels: will man irgendwann von der brauerei leben? oder will man eine nische bedienen und beim brauen nach wie vor seinen spaß haben und das ganze nebenbei machen?
beide wege sind sicher spannend und realisierbar. derzeit geh ich den zweiten weg, wobei ich kein problem damit hätte, in zehn jahren nur noch zu brauen. vielleicht ist dann auch der konsument etwas weiter, die trends zu neuen wegen sind hierzulande ja unbestreitbar da. auch wenn wir noch weit entfernt von dänemark sind, was produzenten- und konsumentenseite angeht.


was den preis angeht, der ja hier immer wieder kontrovers diskutiert wird: wenn ich einen sud mit 30 litern mache, sind das 60 flaschen zu 5 euro.
brautag = 6 - 8 stunden,
gärungskontrollen etc noch mal zwei stunden.
flaschen reinigen, abfüllen, etikettieren: ca. 5 - 7 stunden
ware zu den läden fahren: 2 stunden
macht summa summarum 15 - 19 stunden
materialkosten dazu, biersteuer ab: bleiben von den "gigantischen" 300 euro je sud im mittel vielleicht 15 euro die stunde hängen. ein bruchteil dessen, was ich mit meinem eigentlichen job verdiene. die 5 euro/flasche, über die sich hier einige aufgeregt haben, sind also eigentlich noch viel zu günstig, um wirtschaftlichkeit zu erreichen.
also nix zum reichwerden. aber spaß ohne ende. und darum machen wir alle das ja schließlich. ob kommerziell oder nicht.
prost

jevers zeuge

www.zeugenbraeu.de


[Editiert am 22.2.2012 um 23:53 von Jevers Zeuge]



____________________
Profil anzeigen Antwort 53
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 06:57  
Hi Leute,

ich sehe es wie André. Ich möchte das an einem einfachen Beispiel verdeutlichen.

Oma macht die beste Nudelsuppe der Welt! Alle schreien immer..Oomaa mach Nudelsuppe, die ist sooo lecker. Also denkt sich Oma, na gut, mach ich sie eben häufiger und beteilige die Krakeler an den Kosten.
Sie geht einkaufen, holt ein gutes Suppenhuhn, Gewürze, Mehl und Eier. Dann schlappt sie in den Garten und pflückt frische Kräuter. Zuhause wird dann der Topf aufgesetzt und erst mal das Huhn 2 Stunden gekocht.
Es folgen Gemüse putzen und schnippeln. Ein feiner Nudelteig aus Mehl und Eiern wird natürlich handgemacht. Das ganze dann noch fein gewürzt und abgeschmeckt. Frisch gehackte Kräuter dazu...mmhhh...lecker!

Am Mittagstisch versammeln sich die hungrigen Mäuler und Oma kommt mit ihren 5 L Topf mit der schweineleckeren Nudelsuppe...Nur :o ..Diesmal bekommt jeder noch eine akkurat aufgeschlüsselte Rechnung dazu präsentiert.
Einkaufs, Energie, Transport-und-Rohstoffkosten. Dazu Aufschlag für Materialverschleiß. Topfbenutzungsgebühr. Erschwerniszuschlag für Außentätigkeit (Es hat geregnet im Garten). Arbeitslohn 5 Stunden a 15 €...

Voila...ihr lieben Kinder :D Jeder Teller Suppe kosten nur 17,95 €... :P Wohl bekomms!

m.f.g
René

EDIT: irgendwie war hier (vor mir) noch ein Posting von André (moorschwein). Er hat ihn wohl gelöscht (macht Du das häufiger?)...Ist natürlich blöd, wenn man sich auf ein Posting bezieht, dass dann nicht mehr da ist...


[Editiert am 23.2.2012 um 07:02 von flying]



____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 54
Posting Freak
Posting Freak

Moorschwein
Beiträge: 679
Registriert: 22.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 08:49  

Zitat von flying, am 23.2.2012 um 06:57
EDIT: irgendwie war hier (vor mir) noch ein Posting von André (moorschwein). Er hat ihn wohl gelöscht (macht Du das häufiger?)...Ist natürlich blöd, wenn man sich auf ein Posting bezieht, dass dann nicht mehr da ist...

Bitte entschuldige, den Beitrag habe ich heute morgen wieder gelöscht, da ich darin Preisangaben gemacht habe, die ich im nachhinein doch nicht von mir geben wollte. Löschung deshalb, weil ich keine Zeit zum Editieren hatte (Kinder zur Schule bringen)

Dies war der Beitrag, der zwischen JZ und Flying stand (nur ohne Preise):

***Edit: an dieser Stelle standen (günstige) Preise. Habe sie entfernt, weil man ja nie weiß, wer so alles mitliest.***

Für gute Freunde oder Eigennützigkeiten berechne ich nur die Hälfte.

Na, klar - das lohnt sich nicht, aber:
Warum sollen meine Abnehmer dafür geradestehen, daß ich nicht auch nur annährend in der Lage bin, wirtschaftlich zu produzieren?

Für mich ist es ein Hobby. Ich freue mich, wenn ich durch das Schaubrauen und den Verkauf einzelner Flaschen anderen Leuten das Thema Bier wieder etwas näher bringen kann. Die immer wieder aufkommenden Fragen nach dem kistenweisen Verkauf oder einer Ausstattung von >50-Leuten-Feten muß ich leider ablehnen. Es sprengt den Rahmen.
Denn dann wäre ich tatsächlich gezwungen, meine Arbeitszeitvergütung in das Produkt einzubetten. Das würde den Preis in Ebenen heben, die ich selbst nicht bereit wäre zu bezahlen.

Daher meine pers. Philosophie: Brau für Dich selbst, etwas, was Du selbst magst, produziere etwas Überschuß und laß diesen kostendeckend anderen zukommen.

Anerkennend übernehme ich die Ansichten meines Schwiegervaters, der Honig erntet und auf Wochenmärkten verkauft:
Wenn witterungsbedingt eine Honigsorten-Ernte mit Quantitätseinbußen ausfällt, so kann man dies doch nicht dem Kunden auflasten. Er soll für den gleichen Honig den gleichen Preis wie im Vorjahr bezahlen, denn schließlich ist ja die Qualität gleich geblieben. (allg. Preissteigerungen Mal außen vor gelassen)

Die Kraftstofflieferanten (Benzin, Diesel) hingegen sehen das derzeit natürlich ganz anders und vertickern immer minderwertigere Kraftstoffe für immer mehr Geld.
Wow! 1,699 für'n Liter Super. :thumbdown: (Mich läßt das kalt, weil ich überz. Radfahrer bin) ;)

Nein - zum Geldverdienen ist Hobbybrauen zu Hause nicht geeignet. :( Da muß schon eine automatische ?-hl-Anlage her, eine überzeugende Geschäftsidee und verläßliche Abnehmer.

Mit freundlichem Abend (edit: jetzt 'guten Morgen')
André
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 55
Posting Freak
Posting Freak

Wizzzz
Beiträge: 739
Registriert: 14.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 09:00  
Letztlich diskutiert ihr doch genau das Thema mit dem sich auch jeder Kunsthandwerker auseinandersetzen muß. Ein Töpfer stellt eine schöne, handgemachte Tasse her. Kostet 18 €. Bei IKea bekomme ich für das Geld 18 Tassen... Klar finde ich diese Tassen dann vermutlich in jeder 2. Studenten WG.

Es geht halt um die Preisbereitschaft:
Ist jemand bereit dafür zu bezahlen, dass eine Tasse nicht durch eine Maschine hergestellt wurde?
Ist jemand bereit 5€ und mehr für ein Bier zu bezahlen weil es unter sehr ineffizienten Methoden produziert wurde?

Ich persönlich sehe das pragmatisch:
Wenn der höhere Preis durch einen Mehraufwand zustande kommt der ein signifikant besseres Produkt entstehen lässt bin ich sofort dabei.
Ich würde allerding nie 300€ für eine handschriftlich verfasste BILD Zeitung bezahlen oder 300€ für ein Bier nur weil aus dem 30 Litersud dann nur EINE Flasche abgefüllt und der Rest weggekippt wurde.
Mit anderen Worten: Wenn das Zeugenbräu in der 100Liter Klasse gebraut würde könnte in der (fast) gleichen Zeit die dreifache Menge produziert werden. Wäre das Bier dadurch weniger handwerklich oder gar
schlechter?

Gruß
J.


____________________
Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
Profil anzeigen Antwort 56
Senior Member
Senior Member

PeterR
Beiträge: 197
Registriert: 15.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 09:24  
Einen schönen guten Morgen aus Wien!

Nun, als Haupterwerbs-Betriebswirt / Unternehmensberater sind die finanziellen Überlegungen und Kalkulationen für mich eher Fingerübungen im Vergleich dazu, wie ich die Sudanlage und Gär/Lager-Kapazitäten im Detail konzepiere und umsetze ...
neben der grundsätzlichen Frage, ob und wie in dem mittlerweile anvisierten Geschäftslokal eine Mikrobrauerei genehmigt wird...

Die Grundzüge aus meinem Businessplan ((c) PeterR :-) sehen jedenfalls eine 2-Phasen Strategie vor und in Phase eins wird ein 11-Stunden-Brautag mit 3 Sudfolgen etwa im Bereich von 2,5 HL liegen... Phase 2 sieht bei entsprechender Nachfrage eine Verdreifachung des Sudhauses vor, und bei entsprechend gepimpter Technologie sollten in 12 Stunden auch vier Sudfolgen (d.h. vom Einmaischen des 1. bis zum Ausschlagen des letzen Sudes) mit gesamt etwa 10-11 HL gelingen, ergänzt um die dann etwas professionelleren Lagerkapazitäten, d.h. Drucktanks statt KEGs.
Klar, Knochenarbeit, aber das ist es mir wert und im Sinne der "Opportunitätskosten" wird vorerst mal immer an Samstagen gebraut, an denen ich zu normalen Zeiten ohnehin nicht meinen Hauptberuf nachkomme.

Das Preisniveau wird sich schon aus Gründen der gewünschten Nachfrage mehr am Markt orientieren müssen als durch eine korrekte und detaillierte Ich-wünsch-mir-was-(d.h. Stundenlohn xy) - Kalkulation berechnet wird, vor allen in der Phase 1.
Zudem werde ich auch ausgesuchten Gastronomiebetrieben die Möglichkeit bieten, ihre eigene Gasthausbräu-Marke anzubieten, die sie mangels Lust, Laune und Investition in eine eigene Gasthausbrauanlage dann von mir beziehen .. sozusagen ein "OEM-Bier"...
Da wird ein (Netto-)VK-Preis von xy (ed, sorry) € p. HL wohl die obere Schmerzgrenze sein, und für die Kleinmengen-Flaschen 3 bis max 6 € pro Liter für spezielle Biere .
Abzüglich der Herstellungskosten, Miete, Energiekosten für Kühlung und Finanzierungskosten für die ganze Sache (wobei in Phase 1 die Umbau- und Adaptionsarbeiten wahrscheinlich fast so viel wie ein vierteiliges 90-Liter-Sudwerk und die Kühlzelle samt Gärtanks und Lagertank-KEGs ausmachen werden..) sollte auch in Phase 1 der "nackte" Break-Even bei etwa zwei verkauften Sudtagen im Monat sein, und ab dem dritten sollte für mich etwas überbleiben.
Ich gebe JeversZeuge recht - geteilt durch die dafür nötigen Stunden (die mich selbst ja nichts kosten) kommt dabei nichts Berauschendes raus (ich selbst trinke an sich ja kaum Bier :D ) - aber wenn alles passt sollte die gesteigerte Nachfrage auch entsprechende Mengen absetzbar machen, die den Deckungsbeitrag enstprechend erhöhen und allmählich auch in Relation zum (steigenden) Zeitaufwand attraktiv werden lassen.

Wenn alles klappt, habe ich ein 20-40% - Nebeneinkommen und JEDE MENGE BIER !!!

Noch ein edit-chen: Der PRIMÄRE GRUND meiner Überlegungen war/ist aber nicht das Geldverdienen an sich!!
Klar, es sollte /muss sich allmählich rechnen, dafür muss ich ja auch entsprechend investieren und Risiko auf mich nehmen.

Aber es ist DAS BIERBRAUEN AN SICH, das Tüfteln an Rezepten, die aus den Freiheitsgraden Malz-Hopfen-Hefe-Sud/GärProzess komponierten, vielfältigen und einmaligen Bierkreationen und natürlich die Freude derer, denen mein Bier ganz besonders gut schmeckt (darunter Personen, die sonst nie Bier trinken, aber von meinen bisherigen Kreationen begeistert waren) - DAS ist die treibende Kraft dahinter, den Sprung in die nächste , kleinstgewerbliche Größenordnung zu wagen !!!

Betreffend der Schwaden: Natürlich werden diese via Kamin hoch über die Dächer entsorgt. bei 90- 100 Liter Würze verdampfen zwar nur 5-6 Liter in der Stunde, d.h. etwa 10-12 m³ hopfengeschwängerter Wasserdampf, aber einfach so ins Freie blasen würde wohl bei der Betriebsanlagen-Genehmigung nicht gut kommen ...

ed: some Typos and figures ..

lG
Peter


[Editiert am 23.2.2012 um 09:50 von PeterR]



____________________
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 57
Senior Member
Senior Member

Kraeusenpils
Beiträge: 403
Registriert: 8.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 10:55  
"Betreffend der Schwaden: Natürlich werden diese via Kamin hoch über die Dächer entsorgt. bei 90- 100 Liter Würze verdampfen zwar nur 5-6 Liter in der Stunde, d.h. etwa 10-12 m³ hopfengeschwängerter Wasserdampf, aber einfach so ins Freie blasen würde wohl bei der Betriebsanlagen-Genehmigung nicht gut kommen ..."

ja, ich habe mich gefragt, wie das mit dem "gartenhäuschen"geht, wenn es denn in einer siedlung
steht, wo der nächste nachbar 10m weg ist. je nach toleranzschwelle und jahreszeit kann es stress geben...
selbst wenn es möglich ist, einen schwadenabzug an meinen hausschornstein zu installieren, der die
schwaden über die dächer verteilt, kann ich nicht einschätzen, was die nachbarn von den rund
vielleicht 2 bis 3 hL kochender würze mitbekommen...
jetzt mach einmal im monat 25 liter, das stört niemanden, aber bei mehr, wer weiss...
Profil anzeigen Antwort 58
Posting Freak
Posting Freak

hiasl
Beiträge: 958
Registriert: 9.6.2007
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 11:04  
Ich kenne eine kleine 4 hL Brauerei in der Stadt, die auch mitten zwischen Wohnhäusern steht. Auf die Nachfrage des Gewerbeamts, wie sie denn für Belüftung sorgen, habe sie einfach ein Fester geöffnet :D Die Beamten meinten dann, falls sich jemand beschwert, würde das natürlich nicht mehr gehen. Sorge hatte ihnen wohl eher noch die in Kübeln "gammelnden" Treber gemacht. Anscheinend hatte das nie ein Nachspiel. Kommt halt auch ein wenig auf die Brau-Frequenz an und ob man den Geruch als Belästigung oder Bereicherung sieht.

Ansonsten bleibt ja noch immer eine Kondensatabscheidung und ein Aktivkohlefilter. Sollte auch nicht die Welt kosten.


[Editiert am 23.2.2012 um 11:08 von hiasl]



____________________
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene Homepage
BIER-BRAU-PROjekt der Uni Erlangen
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 59
Senior Member
Senior Member

hb9cjs
Beiträge: 267
Registriert: 29.6.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 11:21  
@Kraeusenpils

Wegen den Dampschwaden aus dem Gartenhäuschen fühle ich mich angesprochen.
Ich muste ja genau solche Berechnungen anstellen und im Baugesuch so deklarieren.
Dazu gibt es ausgeklügelte "Technikformulare" von der zuständigen Baudirektion.
Ich hatte als obere Grenze eine Produktion von 300L Bier pro Tag deklariert und
deshalb 30 Liter Wasser angeben, die als Wasserdampf an die Umgebung abgeben
werden. Dazu habe ich die Geruchsemisionen als "Brotähnlich" und "Hopfengruch in
dezenter Menge" beschrieben.
Dies wurde in dieser Form von den Nachbarn akzeptiert (sie kannten das ja schon aus
meiner mehrjährigen Hobbybrauertätigkeit) und auch die Baudirektion hatte keine Einwände.
Ich hatte die ganzen Projektunterlagen von all meinen Nachbarn schriftlich genehmigen lassen.

Der einzige Einwand kam vom Nachbarn hinter dem "Gartenhaus". Ursprünglich wollte
ich den Dampfauszug hinten hinausführen, aber wegen dem Veto des Nachbarns wurde
das Rohr nach vorne verlegt. Funktioniert aber deswegen nicht schlechter.

Gruss Üelu
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 60
Posting Freak
Posting Freak

grimbart
Beiträge: 581
Registriert: 28.1.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 13:28  
@PeterR

Erstmal Hut ab, wenn das jemand so professionell angeht.

Was mich dabei noch interessieren würde:

Wie hälst Du es dann später mit dem Abfüllen, und welche
Gebinde planst Du dabei ein?

Investierst Du in eigene Technik oder lässt Du abfüllen/etikettieren?

Gruß
Christopher


.
Profil anzeigen Antwort 61
Posting Freak
Posting Freak

aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 15:59  

Zitat von Moorschwein, am 23.2.2012 um 08:49

Warum sollen meine Abnehmer dafür geradestehen, daß ich nicht auch nur annährend in der Lage bin, wirtschaftlich zu produzieren?

Das sehe ich für mich als Konsument auch so. Gibt es doch genügend "bezahlbare" Auswahl.
Wenn jemand meint, dass ein 15€ Bier auch soviel besser ist, soll er es gerne trinken. Da gibts für relativ schmales Geld genügend andere gleichwertige Schätze.
Andererseits...wenn es jemand bezahlt, warum sollte man es nicht verlangen??

Gruß Hotte
Profil anzeigen Antwort 62
Senior Member
Senior Member

Kraeusenpils
Beiträge: 403
Registriert: 8.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 18:10  
@Üelu
na, dann herzlichen glückwunsch zu deinen nachbarn, so viel glück
muss man erstmal haben, wo man sich doch in D gerne über ganz andere kleinigkeiten
streitet.

ja, treber muss auch noch weg, fällt ja auch einiges an, womit in der masse ein
standard kompost auch überfordert ist.
Profil anzeigen Antwort 63
Senior Member
Senior Member

PeterR
Beiträge: 197
Registriert: 15.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 19:04  

Zitat von grimbart, am 23.2.2012 um 13:28

Wie hälst Du es dann später mit dem Abfüllen, und welche
Gebinde planst Du dabei ein?


Hallo Christopher,
danke für das nette Lob!

Es wird primär 0,75 L-Flaschen und 4,5l-Partydosen geben, sowie auf Vorbestellung stilvolle 2-3 Liter-Syphons für Geschenke (zB den "Altböhmischen 2-L-Syphon" finde ich klasse).
Darüber hinaus 18l-KEGs für die angestrebten Gastronomiekunden, bzw. in Folge auch 30l- oder 50l- KEGs in einer späteren Phase 2.

Abgefüllt wird vor Ort mit einem manuellen Gegendruckfüller, 120 Flaschen á 0,75l, 25 Dosen á 4,5l und zwei 18er KEGs nehmen einen 2,4 HL-Sudtag auf und sollten während ca. 4 Stunden, die ich während so einer Brauschicht ohnehin anwesend bin, gereinigt und gefüllt sein; und zur Not springt mal "Brauhelfer Nr 1" vulgo "Sohn" mal ein ;-)


[Editiert am 23.2.2012 um 19:05 von PeterR]



____________________
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 64
Posting Freak
Posting Freak

grimbart
Beiträge: 581
Registriert: 28.1.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2012 um 20:31  
Danke Peter,

ist in der Gestalt auch ein sehr schönes Sortiment!

Wenn Du an so einem Brautag so enge Sudfolgen hast, und gleichzeitig
noch abfüllst, hast Du ein echt straffes Programm.

3x Maischen, 3x Läutern, 3x Kochen, 3x Ausschlagen, 3x Kühlen ...

Wenn ich es richtig verstanden habe, stellst Du Pro Sud 80L her, oder?

Hast Du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, gleich mit einem
größeren Sudhaus zu arbeiten, eines mit dem Du pro Sud auf
Deine 2,5hl kommst (diese Dimensionen sind ja noch recht überschaubar)?
Das Upscaling wäre dann ja auch einfacher und Du hättest nur
1/3 des Arbeitseinsatzes.
Bzw. wenn nicht, was hält Dich davon ab?

Vll. hab ich auch was ganz falsch verstanden und das wäre schon Stufe 2.

Drei Sude + Abfüllen gehen mir momentan noch nicht so in den Kopf.

Wie gesagt, vll. hab ich auch was falsch verstanden.


Gruß
Christopher

.
Profil anzeigen Antwort 65
Senior Member
Senior Member

PeterR
Beiträge: 197
Registriert: 15.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2012 um 13:01  
Hallo Christopher,

du hast es schon richtig verstanden, allerdings sind das mit entsprechendem Equipment, d.h. mit seperater Maischepfanne, Läuterbottich, Würzepfanne, Ausschlagsgefäss/Whirlpool zum Teil parallel verlaufende, überlappende Prozesse.

Sud 1 ist nach etwa 2 Stunden (vom Einmaischen bis zur jodneutralität / Läuterrast) fertig und kommt in den Läuterbottich.
Die Maischepfanne wird warm ausgespült (= ein kleiner Teil des Nachgusses) und mit dem HG des 2. Sud befüllt.
Erfodert natürlich ein mechanisches / gesteuertes Rührwerk und Temperatur/Rastenautomatik. Das Einmaischen erfordert paar Minuten Handarbeit (wie auch das vorige Schroten - Abwägen, Trichter füllen, Schrotbehälter manipulieren).

Währenddessen ist schon ein (je nach Bier/Schüttung) Groß- teil der Läuterwürze des 1. Sudes via Auffangbecken in die Würzepfanne gepumpt und heizt in Richtung 100 Grad auf. Die 3-4 Nachgüsse + "Spülgüss" (so nenne ich den "Darüberhinaus-Nachguss für schwach würziges Glattwasser", das entweder zur Maische des 2. Sudes oder beim letzten Sud zur Würze selbst kommt) erfordern aus handwerklichen Gründen wieder paar Minuten direkten Zeitaufwand, bis die Pfanne voll ist.

Würzekochen geht von alleine, und die Hopfengaben sind auch rasch abgewogen und vorbereitet bzw. das zeitgerechte Zugeben derselben ist keine große Sache.
Währenddessen bzw. in den nächsten 30-40 Minuten ist der Treber trockengelaufen, (Glattwasser s.o.) wird entsorgt und der LB für das Abmaischen des 2. Gusses grob gereinigt.

Etwa 2 Stunden nach der ersten Vorderwürze ist die Würze fertig gekocht/ gehopft, wird mit whirlpooligem Schwung ins Auschlaggefäss gepumpt und nach der Trubrast via Platten-Gegenstromkühler in den Gärbottich gepumpt.
In die leere Würzepfanne läuft dann die erste Vorderwürze des 2. Sudes ein, und der Kreislauf wiederholt sich ...

Eine gewisse Automationsunterstützung vorausgesetzt, sind insgesamt etwa 2x Sudanzahl + 4 Stunden erforderlich, in denen mir sicher nicht langweilig wird ;-)

Sofort in ein 2-3 HL Sudwerk mit einem gemeinsamen Behälter oder zwei (Maische+WürzePfanne und Läuterbottich+Ausschlaggefäss) zu investieren, ergäbe zwar geringeren Zeitaufwand, aber auch zu hohe Investitionskosten + Risiko, das ich vorerst nicht tragen will.

edit: Zudem habe ich durch diese Methode die Möglichkeit bzw. den Vorteil der Flexibilität, der Nachfrage angepasst drei verschiedene Biere an einem Brautag zu brauen...

lG Peter


[Editiert am 24.2.2012 um 13:04 von PeterR]



____________________
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 66
Senior Member
Senior Member

hb9cjs
Beiträge: 267
Registriert: 29.6.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.2.2012 um 16:21  
Das mit dem entsorgen des Trebers habe ich komfortabel gelöst. Ich beziehe mein Fleisch von einem "Natura Beef" Bauern ca. 5 km entfernt. Dessen Tiere sind ganz wild auf den Treber und ich erhalte ab und zu mal einen gratis Braten oder sonst was. Kühe, deren Milch für die Käseproduktion verwendet wird, dürfen scheinbar nicht mit Treber gefüttert werden. Aus geschmacklichen Gründen wurde mir gesagt. Hopfenreste, etc kommen auf den Kompost.
Dieses Abfallkonzept hatte ich den Behörden so präsentiert und wurde abgenommen.

Aber eine kleine Story hab ich noch. Ursprünglich hatte ich als Kühlsystem meine selbstgemachte Kupferspirale angegeben. Aber da erhielt ich einen Anruf vom Gewässerschutzamt und der Herr wollte wissen wie ich die Spirale reinigen würde. Und der Herr äusserte Bedenken dss ich mit dem reinigen der Kupferspirale Metallabrieb erzeugen würde, der dann das Gewässer belastet. Deshalb hatte ich eine Chromstahlspirale angeschaft und seit neuestem einen 60 Plattenkühler.
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 67
Posting Freak
Posting Freak

grimbart
Beiträge: 581
Registriert: 28.1.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.2.2012 um 16:31  
Schöne Anekdote, LOL

Profil anzeigen Antwort 68
Posting Freak
Posting Freak

grimbart
Beiträge: 581
Registriert: 28.1.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.2.2012 um 23:56  
@PeterR

Hallo Peter,

hab dann soweit alles verstanden, kann Deine Argumente nachvollziehen und finde
sie auch schlüssig.
Ein Punkt, bei dem ich vielleicht nicht so optimistisch wäre, betrifft das Läutern und den
damit verbundenen Arbeits- und Zeitaufwand (wobei Du das ja sicherlich anhand
Deiner bisherigen praktischen Erfahrung und Deines Equipments kalkuliert hast).
M. E. wäre das das "Nadelöhr" mit dem Dein Zeitplan steht oder fällt.
Letztendlich wird sich mein Bedenken aber erst in der Praxis als richtig oder falsch
herausstellen können (oder hast Du "Dein Programm" schon mal getestet?).
Hoffe natürlich, dass ich falsch damit liege.

Viel Glück bei Deinem Vorhaben und mach weiter so!

Gruß
Christopher


[Editiert am 26.2.2012 um 00:19 von grimbart]
Profil anzeigen Antwort 69
Posting Freak
Posting Freak

Biermann
Beiträge: 1905
Registriert: 7.12.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2012 um 15:03  
Hallo,

obwohl ich die Babysprachenüberschrift vom ersten Tag an nicht leiden konnte will ich doch was dazu schreiben.

Das Problem ist die Spirale, ja, die Spirale und sonst nichts.

Was ich damit meine ist folgendes:

Einer unter 100 oder 1000, braut sein Bier und es ist meist oder immer lecker. Also sagt einer der ihn nicht leiden kann 'brau das doch und verkaufs'. Superbaby, machma und schon geht's los. Alle Genehmigungen auch schön eingeholt und jeden Samstag werden so als Hobby 100 L gebraut, ausgegoren, abgefüllt und auch verkauft.

Die Kasse klingelt und da unser Brauer Lust auf was anderes hat wird dann an einem Samstag mal ein ganz anderes Bier gebraut. Das mögen die Kunden aber ehr weniger und sagen ich will aber Dein Standartbier! Also braut er sein Standartbier und muß sein eigenes Hobbylustbier für sich selber am Sonntag brauen.

Nuh gerade das gefällt der Family nicht und die Frau zieht aus, die Kinder kommen kaum noch weil unser Brauer ja immer nur braut.

Die Geschichte könnte hier zu Ende sein dann fehlt aber die Spirale.

Also denkt sich unser Brauer 'ich bin schlauer', gibt seinen Beruf beim Bauamt auf und braut jeden Tag sein Standartbier, und am Samstag sein eigenes Wunschbier, von den nach einem Jahr auch drei ganz toll von der Kundschaft aufgesogen werden. Superbaby, nun hat er vier Biere im Angebot, bekommt auch immer noch einen kleinen Preisaufschlag zum Kasten im Subermarkt, da seine Kunden die Kraftbierindustry unterstützen wollen und das Bier echt lecker ist.

Die Kasse klingelt weiterhin, doch unser Brauer merkt langsam das er nun ein Biersklave ist und nicht mehr weg kann. Urlaub, vergiss es. Dann denkt er: neues Sudwerk muß her und da er der Bank alles ganz schön erklären kann und die Kostenkalkulation mit dem 5HL Sudwerk richtig sitzen kauft er ein Grundstück im Industriegebiet und baut seine 'Traumbrauerei'. Er braut 3x500L am Tag, 5x pro Woche= 22.000 Flaschen pro Woche a' 0.33L.

Die kriegt er aber nur noch los wenn er im Umkreis von 150km verkauft und zum gleichen Preis wie die Konkurrenz, macht er auch und er macht Gewinn, trotz Lohnkosten etc. Zahlt seinen Kredit vorzeitig zurück und die Bank sagt: willste nicht verjrößern? Sicherlich doch, wat wor mit 22.000 Pullen pro Woche können, können wir auch mit 2.200.000 und es funzt, der Rubel rollt, die Frauen mögen Ihn und alles iss jud.

Hier könnte meine Geschichte schon wieder zu Ende sein, aber ich muß die Spirale noch erklären: weil unser Brauer sich so auf das Geschäft und Geld machen konzentriert hat, hat er schon seit drei Jahren keinen von seinen eigenen Hobbysuden gebraut und das 100L Sudwerk hat ein Lehrlinge mit nach Hause genommen wo der nun einmal im Monat ein Sud für sich und seine Freunde braut, die das Industriebier vom Boss nicht mögen.

Alles klar? Ich bleib bei dem Spruch was ich selber braue kann ich auch selber saufen.

Cheers, with Beer's

Euer Jörg


____________________
Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 70
Posting Freak
Posting Freak

Jevers Zeuge
Beiträge: 527
Registriert: 31.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2012 um 23:39  
@ biermann: jo, so kanns gehen. in der spirale steckt ein freund von mir ansatzweise, der mich um meine freiheit beneidet, tun und lassen zu können, was ich will. rumzuexperimentieren, auszuprobieren, all das. weil keine kredite oder so im nacken stecken.
deine spirale ist vielleicht überspitzt, aber es ist schon gut vorstellbar, wie aus einem ambitionierten hobbybrauer durch äußere und innere "zwänge" eine biernutte werden kann.

@ peter: danke für die hilfreichen erläuterungen :thumbup:

@ wizzz: 100 l statt 30 oder 60 zu machen senkt die produktionskosten nicht wesentlich, wohl eher im gegenteil: neues equipment wäre nötig, weil die mengen nicht mehr tragfähig im echten wortsinn wären, und, und und. :o
ist aber doch auch kein thema, denn es sind ja genug käufer da. wie gesagt, derzeit ist das problem eher, dass ich der nachfrage nicht herr werden kann.
vielleicht ein gewisser vorteil: ich hab ne werbeagentur, weiß also recht gut, wie man produkt und käufer zusammenführt ;)
prost

jevers zeuge


[Editiert am 26.2.2012 um 23:42 von Jevers Zeuge]



____________________
Profil anzeigen Antwort 71
Posting Freak
Posting Freak

Wizzzz
Beiträge: 739
Registriert: 14.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2012 um 11:19  
@Jever:
Das würde die Produktionskosten enorm senken. Um 100 Liter herzustellen brauchst Du derzeit 3 Sude bei denen Deine Arbeitszeit gerechnet werden muß. Es ist eine Frage der Effizienz Deiner Arbeitszeit. Umgekehrt betrachtet würde in jedem Liter die 3fachen Lohnkosten stecken (gegenüber der 100 Liter Anlage)

Nicht falsch verstehen. Mach was Du willst (außer bei der Groß- und Kleinschreibung vielleicht) und werde damit glücklich. Ich finde es gut dass Du in der Einkocherklasse kommerziell sein kannst. Ist irgendwie punkig...

@Biermann:
Hübsche Geschichte. Das passiert wenn aus Hobby Beruf wird. Man könnte dazu allerdings noch fragen ob dieser Mensch beim Industriebierbrauen vielleicht immer nocch glücklicher ist als vorher im Bauamt...? Könnte ja sein.
Ich persönlich finde es trotzdem gut wenn ich einfach nur dann braue wenn ich Lust drauf habe. Und nicht weil ich muß...

Gruß
J.


____________________
Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
Profil anzeigen Antwort 72
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2012 um 21:27  

Zitat:
Hallo,

obwohl ich die Babysprachenüberschrift vom ersten Tag an nicht leiden konnte will ich doch was dazu schreiben.

Das Problem ist die Spirale, ja, die Spirale und sonst nichts.

Was ich damit meine ist folgendes:

Einer unter 100 oder 1000, braut sein Bier und es ist meist oder immer lecker. Also sagt einer der ihn nicht leiden kann 'brau das doch und verkaufs'. Superbaby, machma und schon geht's los. Alle Genehmigungen auch schön eingeholt und jeden Samstag werden so als Hobby 100 L gebraut, ausgegoren, abgefüllt und auch verkauft.

Die Kasse klingelt und da unser Brauer Lust auf was anderes hat wird dann an einem Samstag mal ein ganz anderes Bier gebraut. Das mögen die Kunden aber ehr weniger und sagen ich will aber Dein Standartbier! Also braut er sein Standartbier und muß sein eigenes Hobbylustbier für sich selber am Sonntag brauen.

Nuh gerade das gefällt der Family nicht und die Frau zieht aus, die Kinder kommen kaum noch weil unser Brauer ja immer nur braut.

Die Geschichte könnte hier zu Ende sein dann fehlt aber die Spirale.

Also denkt sich unser Brauer 'ich bin schlauer', gibt seinen Beruf beim Bauamt auf und braut jeden Tag sein Standartbier, und am Samstag sein eigenes Wunschbier, von den nach einem Jahr auch drei ganz toll von der Kundschaft aufgesogen werden. Superbaby, nun hat er vier Biere im Angebot, bekommt auch immer noch einen kleinen Preisaufschlag zum Kasten im Subermarkt, da seine Kunden die Kraftbierindustry unterstützen wollen und das Bier echt lecker ist.

Die Kasse klingelt weiterhin, doch unser Brauer merkt langsam das er nun ein Biersklave ist und nicht mehr weg kann. Urlaub, vergiss es. Dann denkt er: neues Sudwerk muß her und da er der Bank alles ganz schön erklären kann und die Kostenkalkulation mit dem 5HL Sudwerk richtig sitzen kauft er ein Grundstück im Industriegebiet und baut seine 'Traumbrauerei'. Er braut 3x500L am Tag, 5x pro Woche= 22.000 Flaschen pro Woche a' 0.33L.

Die kriegt er aber nur noch los wenn er im Umkreis von 150km verkauft und zum gleichen Preis wie die Konkurrenz, macht er auch und er macht Gewinn, trotz Lohnkosten etc. Zahlt seinen Kredit vorzeitig zurück und die Bank sagt: willste nicht verjrößern? Sicherlich doch, wat wor mit 22.000 Pullen pro Woche können, können wir auch mit 2.200.000 und es funzt, der Rubel rollt, die Frauen mögen Ihn und alles iss jud.

Hier könnte meine Geschichte schon wieder zu Ende sein, aber ich muß die Spirale noch erklären: weil unser Brauer sich so auf das Geschäft und Geld machen konzentriert hat, hat er schon seit drei Jahren keinen von seinen eigenen Hobbysuden gebraut und das 100L Sudwerk hat ein Lehrlinge mit nach Hause genommen wo der nun einmal im Monat ein Sud für sich und seine Freunde braut, die das Industriebier vom Boss nicht mögen.

Alles klar? Ich bleib bei dem Spruch was ich selber braue kann ich auch selber saufen.

Cheers, with Beer's

Euer Jörg


Grandiose Beschreibung Jörg :thumbup: Ja...die Spirale.. :(

m.f.g
René


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 73
Posting Freak
Posting Freak

aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2012 um 23:41  

Zitat von Biermann, am 26.2.2012 um 15:03

Alle Genehmigungen auch schön eingeholt und jeden Samstag werden so als Hobby 100 L gebraut, ausgegoren, abgefüllt und auch verkauft.


Ich hab letzen Herbst auf einem Dorf-Bierfest 2 junge Typen kennengelernt, die genau das machen. Am Wochenende 100l Bier brauen und es beim Vater in der Gaststätte verkaufen. Und schon wird die Zeit knapp und sie denken über eine größere Anlage nach...die Spirale dreht sich schon....

Ich bin froh, dass mein Hobby mein Hobby ist und nicht mein Beruf.

Gruß Hotte
Profil anzeigen Antwort 74
  Seite 3 von 5   «  1  2  3  4  5  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum