Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2013 um 15:35 |
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Wenn es bei den 4hl/Jahr und dem einen Abnehmer bleibt, wäre die einfachste
Lösung wenn der Gastwirt als Brauherr auftritt und dich als Brauhelfer
engagiert. Er bestellt und bezahlt das Material, meldet beim Zoll an und
rechnet direkt ab. Du leihst ihm nur das Geraffel und hilfst ihm mit Rat
und Tat beim Brauen. Dafür kriegst du eine Gage, die ihr entsprechend dem
Umfang deine Bemühungen miteonander aushandelt.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 100 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2013 um 15:58 |
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Das es sich lohnen kann sieht man an folgendem Beispiel:
150 hl /Bier, Verkauf in der eigenen Gaststätte für 4 €/. Das kann dann
jeder selber weiterrechnen.
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Antwort 101 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2013 um 16:58 |
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Jau, in der Gaststätte ist die Rechnung einfach, vor allem, da man ja eine
Küche eh hat und man so in die Mischkalkulation über gehen kann.
In der Gaststätte freut man sich auch, wenn man nur 7€ / Liter Bier zahlt.
Versuch das mal in der Flasche dem Kunden zum Mitnehmen zu verkaufen....;-) ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 102 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2013 um 17:21 |
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Aber auch in der Gaststätte gibt es die Alternative Industriebier. Wenn
sich das eine rechnet, rechnet sich auch das andere und umgekehrt.
Allerdings kann das Selbstgebraute natürlich ausschlaggebend für den Besuch
in der betreffenden Gaststätte sein.
Interesantes Thema. ____________________ ----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=21587
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Antwort 103 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2013 um 18:06 |
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Hallo Zusammen !
Die Wiederbelebung dieses in die Monate gekommen Threads fällt mit meinem
nun-doch-wieder-und-diesmal-endgültien Schritt in die nebengewerbliche
Microbrauerei zusammen :-)
Meine Bemühungen im vorigen Jahr liefen mangels geeigneter Location /
Braustätte ins Leere. Zwei "heiße Eisen" hatte ich, aber letztlich kam es
aus diversen Gründen nicht zustande.
Am "magischen" 12.12.12 habe ich mein Brauereigewerbe , vorerst nur
Bürobetrieb angemeldet, morgen unterschreibe ich den Mietvertrag für eine
nette 60m2-Garage, die vom Vermieter für die (Bau-)behördlichen Vorgaben
(Wasser, Bodenablauf, WC, Entlüftung, Belichtung etc) umgebaut wird und
deren Fixkosten unter meiner Schmerzgrenze liegen, und bald geht es mit den
hygienerechtlichen Vorgaben (Verflieseung etc) sowie der Gerätebestellung /
Ausfinanzierung los :-)
Eine große Bitte an euch Alle zum dicken Daumendrücken, dass meine Ideen
und Träume sich auch wie erseht realisieren lassen !
Meine bescheidene Meinung zu den hier angedachten Varianten und Ideen:
Es ist nun mal so - gewerbliches Bierbrauen und Verkaufen (!) ist eine
binäre Sache: entweder richtig / gewerblich / angemeldet etcetc oder
nicht, dann bleibt es halt unverkäufliches Hobby.
Die Biersteuer ist bei der ganzen Sache ein integriertes Teil; zwar
unliebsam, doch ein vergleichsweise kleines Übel in Anbetracht der vielen
anderen Punkte und Rädchen, die gut ineinander greifen müssen. Zudem
beträgt sie in Ö für Kleinbrauerein (die Schwelle liegt ohnehin bei stolzen
12.500 HL p.Jahr) "nur" 1,20 € pro Grad STW und HL.
Wichtiger ist das qualitativ kompromisslose, einwandfreie Produkt, und das
nicht nur aus Marketingsicht. Und da trotz bestem Bemühen immer ein
hoffentlich nur kleines Missgeschick passieren kann, erfordert es auch eine
entsprechende Betriebshaftpflichtversicherung.
Dass Brauerei mittlerweile ein freies Gewerbe ist, hat für mich als
Autodidakt natürlich einen Vorteil, aber hätte ich keine durchaus profunden
Kenntnisse über die Materie und die praktische Erfahrung, dann würde ich
mich ohnehin nie im Leben auf das Abenteuer einlassen.
Schönen Abend noch aus Wien !
Peter
____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Antwort 104 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 09:08 |
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Moin,
ohne die Abnahme von der Gaststätte würd ich das ganze auch gar nicht
anfangen.
Da ist der Aufwand das Bier an die Person zu bekommen zu hoch. Außerdem ist
schon richtig: in der Gaststätte ist man bereit 8€ für den Liter zu zahlen,
beim Getränkemarkt das die Kiste nicht mehr als 10€ kosten
Wir sind noch am Verhandeln über meinen Verkaufspreis. Wenn ich das schaffe
da auf 3,50 bis 4 Euronen für den Liter zu kommen würde sich das für mich
bisher rentieren (nach einem Jahr mal sehen, was an "Verwaltungskosten"
noch kommt). Reich wird man durch Arbeit sowieso nicht. Aber wenn es das
Hobby finanziert und man bei Gefallen die Menge noch erhöhen kann ohne in
die "Spirale" zu kommen, warum nicht.
Wenn der Gast mein Bier nicht mag, etwas teuerer als Industriebier wird es
wohl auch verkauft werden, dann stell ich das Ganze halt wieder ein. Oder
das Finanzamt macht es zu wegen Geringfügigkeit. Was ja auch ein Witz ist,
das man sowieso eigentlich nur angemeldet hat um seinen Hobbybierüberschuss
verkaufen zu dürfen.
Das die Handwerkskammer die Hand aufhält fürchte ich auch schon. Ich weiß
halt nur noch nicht wie groß die Hände sind und ob man das was verkleinern
kann.
Beim Ordnungsamt hoffe ich, das die die Brauerei im Wohngebiet genehmigen.
Notfalls halt mit Mengenbegrenzung.
Wenn sich was neues ergibt wirds hier niedergelegt
Martin ____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Antwort 105 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2013 um 09:32 |
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Hallo,
Vorteil wäre, wenns kein reines Wohngebiet ist, sondern Mischgebiet.
Außerdem ist Brauen ein "produzierendes Gewerbe", da brauchst du 3m
Grenzabstand (zumindest hier in Rheinland-Pfalz). Meine Brauräume mußten
die 3m Grenzabstand einhalten, obwohl kein Lärm, keine Gefahr nach außen,
keine Geruchsbelästigung usw entsteht.
Mein Bierlager steht mit seinem Kühlaggregat auf der Grenze.
Rentabel ist die ganze Brauerei eigentlich nicht, das lohnt sich m.E. nur,
wenn man das Bier in der eigenen Gaststätte verkauft oder Weihnachtsmarkt
usw mitnimmt.
Aber mach mal, Spaß machts auf jeden Fall und die ganzen Ämter sind sooooo
schlimm auch nicht, eher hilfsbereit, wenn man sie früh genug fragt.
Gruß hufpfleger,
der morgen dank seines neuen Gegenstromkühlers seinen ersten Doppelsud
fährt und das 600ltr Gärfaß ausprobiert. ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
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Antwort 106 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 10:13 |
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Der Grenzabstand ist nicht das Problem. Das Ganze wird ein mobiler
Braustand auf Rollen.
Mischgebiet haben wir leider nicht. Aber ich kenn da einen, der einen
kennt. Das könnte helfen
Die Ämter werden auch alle vor Beginn abgeklappert. Ist wie mit meinem Polo
Umbau auf Elektroantrieb. Vor vollendete Tatsachen lassen sich die Behörden
nicht gerne stellen. Also immer voher nett anfragen. Auch wenns schwerfällt
600l Gärgefäß
Hufpfleger, Du machst mich neidisch. Ich hab noch ein 60l PP-Faß zum
Läutern und Vergären ____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Antwort 107 |
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Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 10:28 |
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Zitat von Kptn_Chaos, am 31.1.2013 um
10:13 | Der Grenzabstand ist nicht das
Problem. Das Ganze wird ein mobiler Braustand auf Rollen.
Mischgebiet haben wir leider nicht. Aber ich kenn da einen, der einen
kennt. Das könnte helfen
Die Ämter werden auch alle vor Beginn abgeklappert. Ist wie mit meinem Polo
Umbau auf Elektroantrieb. Vor vollendete Tatsachen lassen sich die Behörden
nicht gerne stellen. Also immer voher nett anfragen. Auch wenns schwerfällt
600l Gärgefäß
Hufpfleger, Du machst mich neidisch. Ich hab noch ein 60l PP-Faß zum
Läutern und Vergären |
das währe eventuell etwas
für dich: gärtank 400l____________________ Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade
meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer
Brauereien
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Antwort 108 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2013 um 10:49 |
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Hi Martin,
Ich wünsche Dir alles Gute und wirklich bestes Gelingen bei der Sache, aber
dennoch muss ich was zu den Preisen loswerden. Eherlich gesagt halte ich
3,50€ - 4€ für utopisch. Das wäre ein 50l-KEG für 175€-200€. Selbst
"Premium-Marken" wie z.B. Hövels liegen gerade mal bei 2,30€ - 2,50€/l.
Standardbiere liegen bei ca. 1,65€ (Netto - was den Wirt interessiert) und
somit auf 50 Liter bei ca. 82€. Ich glaube schon, dass ein "Bier von
nebenan" da einen gewissen Aufschlag erzielen kann, aber ob der wirklich
110%-140% über den gängigen Preisen liegt, das kann ich mir nicht wirlich
vorstellen.
Beste Grüße,
TBM
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Antwort 109 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 11:11 |
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Moin Dave,
schaun wir mal wo der Preis noch hingeht. Da sind die letzten 20sec. die
interessantesten.
@TBM
das Bier wird er auch nur als Nischenprodukt im Speisebereich anbieten,
dient also mehr als Lockstoff, deswegen auch nur die geplanten 4hl im Jahr.
Dient auch um noch ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber den ganzen
Mitbewerbern zu haben.
Mal sehen, wo die Reise hingeht
Martin ____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Antwort 110 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 11:56 |
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Vor allen anderen Behördengängen würde ich den Bebauuungsplan einsehen.
Wenn du in einem reinen Wohngebiet wohnst sind nur nicht-störend
Handwerksbetriebe des täglichen Bedarfs genehmigungsfähig. Für mich bei
einer Brauerei schwer vorstellbar.
In jedem Fall muss wohl die für dein Gebäude genehmigte Nutzung geändert
werden. Dafür ist für nicht genehmigungsfreie Nutzungsänderungen - hier
wohl der Fall - ein Baugenehmigungsverfahren nötig, das der
Bauaufsichtsbehörde vorgelegt wird un von einem Bauvorlageberechtigtem
(Architekten, Bauingenieure, etc.) verfasst werden muss.
Das ganze würde ich daher ohne Architekt und anwaltliche Beratung erst
garnicht angehen, dafür sind da einfach zu viele Fallstricke.
____________________
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Antwort 111 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 12:34 |
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Zitat: | Zudem beträgt sie in Ö
für Kleinbrauerein (die Schwelle liegt ohnehin bei stolzen 12.500 HL
p.Jahr) "nur" 1,20 € pro Grad STW und HL. |
Das is prinzipiell richtig, jedoch müssen zuerst die 2€ pro °P und hl an
Steuer bezahlt werden. Die Differenz zu den 1,20 können dann am
Jahresbeginn fürs vergangene Jahr zurück gefordert werden. Das kann jedoch
auch mal bis April oder Mai dauern, bis man das Geld wieder am Konto hat.
Also rechne lieber mal mit 2€ pro °P und hl.
lg
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Antwort 112 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 16:12 |
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Zitat von Ladeberger, am 31.1.2013 um
11:56 | Vor allen anderen Behördengängen würde
ich den Bebauuungsplan einsehen. Wenn du in einem reinen Wohngebiet wohnst
sind nur nicht-störend Handwerksbetriebe des täglichen Bedarfs
genehmigungsfähig. |
Das war einer der
Hauptgründe bei den gescheiteren Versuchen. Der Raum jetzt /Garage ist
(brandhemmend getrennter) Teil eines größeren Gewerbebetriebes, der zudem
schon einige Erfahrungen und Kuriositäten mit der Gewerbebehörde hat ...
@ Honso: die Abführ der 2,00 € und Rückerstattung der 0,80 € erst im 2.
Quartal des Folgejahres ist mir bekannt, aber für´s erste (Halb)Jahr werden
das irgendwo zwischen 300 und 500 € sein, die es mit vorzufinanzieren gilt;
in Anbetracht der Gesamtkosten und dem nötigen Rohwaren- und Gebindevorrat
hält sich das in Grenzen.
lG P. ____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Antwort 113 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 16:37 |
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Ich bin absolut dafür, daß man sein Selbstgebrautes auch irgendwann mal
verkauft. Nur schein mir dieser Ansatz hier aus mehreren Gründen der
falsche Weg zu sein.
Wäre es nicht möglich, die 4 hl mittels einer Gestattung (eine Art
Gaststättenkonzession für wenige Tage) selber auszuschenken? Das extremste
Beispiel das ich kenne ist der Dameradl in Waldershof. Der schenkt nur an 6
Tagen im Jahr aus. Aber der macht sein Geschäft.
Und dann kann man schrittweise die Schanktage erhöhen.
Dann bekommt man aber auch vernünfte Preise, spart den ganzen Zirkus mit
Flaschabfüllung, Haltbarkeit etc.
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Antwort 114 |
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Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 17:22 |
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Das wäre etwa wie eine Straußenwirtschaft in Weingebieten. Irgendwo wird
das mit Bier auch gemacht (Zoiglbier). Die rechtliche Grundlage ist eine
Öffnungsklausel im Gaststättengesetz und Ländersache. Vereinfachungen gehen
damit sicher nicht automatisch einher, wenn es keine entsprechende
Tradition gibt.
Gruß
Matthias
____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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Antwort 115 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.2.2013 um 13:42 |
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Hallo,
für die "Bierverkäufer" mal ein Rechenbeispiel. Ich habe am Do., nachdem
ich meine Brauerei mit Gegenstromkühler und 300ltr Gärfass aufgerüstet
habe, einen Doppelsud gebraut.
470ltr/ 13°Plato ug Bier mit:
78,4 Pima
7,2 Müma
264g Hercules
892g Select
??? Hefe
1,2 Kubikm. Wasser
118kw Strom
An 2 Tagen ca 22 Arbeitsstunden. In den Angaben sind die Vorreinigungen der
Schläuche und Behälter, das Brauen bis zum Anstellen und die Nachreinigung
der Schläuche, Behälter, Räume..... und enthalten.
Die Hefe war ursprünglich eine Bohemian Lager, die ich in 100lter
Vorderwürzebier vermehrt habe. Allerdings war ein Beutel scheinbar tot,
deshalb habe ich damals mit einem Rest Lager Trockenhefe aufgefüttert. Das
Vw-Bier und das Bier mit der 2. Führung dieser "Zwitterhefe" ist aber gut
geworden. Auch heute Morgen ( 9°C ) sind schöne Schaumberge auf dem Bier,
allerdings riechts etwas nach
So nun rechnet mal schön, was der Liter Bier kosten muß, wenn man auch noch
10€ Stundenlohn haben will
Reifung, Lagerung, Kühlung, Abfüllung und diverse Kosten mal noch außer
Acht gelassen.
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
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Antwort 116 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2013 um 17:52 |
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Hallo hufpfleger,
ich will dir trotz des pessimistischen Untertones deines Beitrages
antworten, obwohl ich mich mit negativ angehauchten Meinungen eher weniger
auseinender setze.
In deinem Beispiel solltest du - halbwegs vernünftige Quellen angenommen -
für Malz, Hopfen und Energie / Wasser um die 130 € ausgegeben haben, plus
22 x 10€ macht 350 €.
Die Hefe ist bei einmaliger Führung natürlcih entsprechend teuer,
ungeachtet der einen inaktiven Packung; bei mehrmaliger Führung wird OG
etwa 4-5€ pHL, UG eventuell 8-9 € pHL ausmachen.
Also in Summe rund 390 € auf 470 Liter sind 83 cent pro Liter, alles mit
Ust gerechnet, und wie angenommen mit einem 10€ Stundensatz für den
fleißigen Brauer und Geräteputzer.
Wenn du die Supermarkt- Industrie-Dosenplörre als Preisbasis hernimmst,
dann bleibt nicht sehr viel über für Anlagen, Vermarktung und
ReFinanzierung, das ist richtig.
Wir reden aber von einem Bier in Gasthausbrau- Qualität, für das dortselbst
zwischen 7,5 und 8,5 €p. Liter gelöhnt wird.
Nimm einen ordentlichen Discount von xy% auf dieses Preisniveau für den ab
Werk-Verkauf (abzüglich weitere zx% für allfälligen KEG-Verkauf an
handverlesene Gasthäuser - geringerer Preis aber viel größere Menge und
weniger Arbeit beim Abfüllen) , vergiß vorerst einen yx€ "Stundenlohn" und
berechne dann einen Rohertrag / Deckungsbeitrag1 aus diesem möglichen
Erlöspreis minus den reinen (Material+Energie+Gebinde-)Herstellungskosten -
und freue dich, wie sich eine ambitionierte Brauanlage allmählich von
selbst finanziert!
lG P.
____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Antwort 117 |
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Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2013 um 20:02 |
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Hallo Peter
Zur der Rechnung zählen auch Zwangsabgaben an die IHK u.A., mögliche Kosten
für Aufrüstung zu einer gewerblich nutzbaren Braustätte und Betrieb einer
solchen, Schwund wegen Brau- oder Lagerungsfehler oder Bruch und Entsorgung
nicht verkaufter Ware. Zu letzterem hatte ich vor kurzem ein Gespräch,
einem Gasthausbrauer tut der Gulli richtig weh. Wartungskosten und
Ersatzbeschaffungen bei stärkerer Nutzung des Equipments sind auch nicht zu
vernachlässigen.
Mit dem VK hast du natürlich auch Recht. Mit dem Supermarkt kann man solch
ein Produkt ja nun wirklich nicht vergleichen. Irgendwann wurde es schon
gesagt, gerade im Ausschank könnte es sich lohnen. Beim Flaschenverkauf
sieht es da möglicherweise schon wegen dem Aufwand etwas anders aus.
Und das könnte wahr werden, wenn keine größeren Investitionen notwendig
sind und der Spaß an dem Hobby weiter überwiegt:
Zitat: | ... und freue dich, wie
sich eine ambitionierte Brauanlage allmählich von selbst
finanziert! |
Was sagen eigentlich die, die das bereits praktizieren? Pläne für so ein
Vohaben gab es doch schon vor Jahren hier im Forum?
Gruß
Matthias
Ach, und die 40€ Biersteuer nicht Vergessen ____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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Antwort 118 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.2.2013 um 21:06 |
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Hallo,
wenn das hier negativ klingt, so war das nicht gewollt. Auch wollte ich
keine Träume zerstören.
Ich habe lediglich mal so einen Brautag geschildert und versucht, die
Kosten für mich zu ermitteln. Meine Kosten habe ich aber nicht bekannt
gegeben, denn Strom, Wasser, Zutaten sind in den verschiedenen Regionen,
von verschiedenen Anbietern unterschiedlich.
Ich werde auch mal die restlichen Arbeiten dieses Sudes weiterhin
auflisten. Eine Rechnung kann jeder für sich selbst aufmachen.
Zum Verkauf sollte man sich auch mal Gedanken machen. Wie lange ist so ein
Bier haltbar? Schreibt man z.B. drauf "bei 4°C mind haltbar bis ......6
Wochen", dann kommt einer nach 4 Wochen, bringt dein Bier zurück weils
schlecht ist. Er behauptet, das Bier war im Kühlschrank, aber es lag 3
Wochen im Kofferraum bei 30°. Schon haste einen schlechten Ruf.
Also schreibt man nur noch 2 Wochen drauf.
Faßverkauf ist auch problematisch, viele haben die Fässer im, leider durch
die Dämmung immer wärmer werdenen, Keller stehen und kühlen mit einem
Thekenkühler. Und so hoch ist der Bierumsatz leider auch nicht mehr.
Besonders, wenns ein teures Bier neben dem Gängigen ist.
Die Meisten, die ich kenne, bringen teurere Spezialitäten aus dem Urlaub
oder von kurzen Trips mit. Zuhause sitzt das Geld nicht mehr so locker. Es
müßte mal eine Marktanalyse über das Kaufverhalten von Spezialbieren aus
kleinsten Brauereien erstellt werden. Um bekannt zu werden und zu bleiben
ist also ein günstiges Alltagsbier nicht schlecht. Das wird schnell
getrunken (die Gefahr des Umkippens ist nicht so hoch) und man kann den
Absatz kalkulieren.
Mist, nun ist es doch wieder negativ geworden!
Jetzt aber mal etwas positives:
Spaß machts trotzdem
Gruß hufpfleger
[Editiert am 3.2.2013 um 21:13 von hufpfleger]
____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
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Antwort 119 |
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Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2013 um 21:39 |
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"Marktanalyse " .. das sagst du was.
Dabei muss ich an eine Berliner Biermacherei denken, deren Bier regelmäßig
im Internet als mit Fehlaromen durchsetzt und sauer beschrieben wird. Mein
"Bierfeinkosthändler" hat sie aus dem Programm genommen, weil kein Verlass
auf Qualität, geschweige denn auf Konstanz der Produktstile ist. Aber der
Laden läuft scheinbar irgendwie.
Vielleicht will es der Markt so haben?
Dann geht die Diskussion in die falsche Richtung, mehr Marketing her
Matthias ____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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Antwort 120 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 19.2.2013 um 10:33 |
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Zitat von hufpfleger, am 3.2.2013 um
13:42 | Hallo,
für die "Bierverkäufer" mal ein Rechenbeispiel. Ich habe am Do. 31.1.,
nachdem ich meine Brauerei mit Gegenstromkühler und 300ltr Gärfass
aufgerüstet habe, einen Doppelsud gebraut.
|
Hallo,
gestern habe ich das Bier nach einer langen Gärung (3-5°C Raumtemperatur)
in 2 Druckfässer (200/300ltr) abgefüllt. Dafür habe ich ca. 3 1/2 Std., 4kw
Strom ( Pumpe, Wärmepumpe, Licht) und 100ltr Wasser, teils warm,
gebraucht.
Das wären dann korrigiert:
470ltr/ 13°Plato ug Bier mit:
78,4 Pima
7,2 Müma
264g Hercules
892g Select
??? Hefe
1,3 Kubikm. Wasser
122kw Strom
25 1/2 Arbeitsstunden
Reinigungsmittel und das Betriebsmittel für mich(3 Bier) laß ich mal außer acht.
nun heißts warten und das Gärfaß wieder füllen
Gruß hufpfleger,
der in der Tauschbörse einen Edelstahlkessel mit 160ltr eingestellt hat
[Editiert am 19.2.2013 um 10:34 von hufpfleger]
____________________ Gruß hufpfleger,
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Antwort 121 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 1.5.2013 um 09:12 |
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Hallo,
Gestern habe ich mal Flaschen gewaschen und die Daten aufgeschrieben.
Die Flaschen wasche ich hier:
Ein Gerätespüler aus der Gastronomie, auf meine Anforderungen umgebaut.
Z.Z. für 20 kleine und 2 Große (bis 3ltr.) Flaschen ausgebaut. Das Gerät
besitzt einen Vorratstank mit Heizung und braucht bei einem Reinigungs- und
2 Spülgängen ca. 90 ltr Wasser. Es ist also sinnvoll um Wasser zu sparen,
das Gerät für jeden Reinigungs/ Spülgang mehrmals zu befüllen.
Ich habe 66 Flkaschen gespült und gleichzeitig 24 Flaschen abgefüllt.
Die korrigierten Daten:
470ltr/ 13°Plato ug Bier mit:
78,4 Pima
7,2 Müma
264g Hercules
892g Select
??? Hefe
1,4 Kubikm. Wasser
129kw Strom
27 1/2 Arbeitsstunden
Da kommen natürlich noch viele Kleinigkeiten dazu wie Zoll, verschiedene
Abgaben und viele Stunden für Reinigungen, Verkaufen, Schriftkram,
Reparaturen/ Umbauten...........
Und natürlich die tägliche sensorische Prüfung
Gruß hufpfleger
der gleich sein Stout ins Druckfaß abfüllt, ist jetzt von 26% auf 8,2%
runtergegoren. ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
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Antwort 122 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2013 um 10:30 |
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Zitat von Malzwein, am 31.1.2013 um
17:22 | Das wäre etwa wie eine
Straußenwirtschaft in Weingebieten. Irgendwo wird das mit Bier auch gemacht
(Zoiglbier). Die rechtliche Grundlage ist eine Öffnungsklausel im
Gaststättengesetz und Ländersache. Vereinfachungen gehen damit sicher nicht
automatisch einher, wenn es keine entsprechende Tradition gibt.
Gruß
Matthias |
Die Regelung für Straußenwirtschaften gelten nicht für den Ausschank von
Bier. Hierzu braucht man eine normale Konzession, die einem aber auch die
Freiheit gibt, aufzusperren wann man will. Ich hatte anfangs 1 Tag im
Monat offen inzwischen sind es ca 200 Tage im Jahr. Ich kann gut davon
leben.
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Antwort 123 |
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