Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 23.10.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 18:19 |
|
|
Servus,
Weil gerade gesagt wurde, daß länger als 20 min Rasten nix bringt:
Geht hierbei nur um die Jodnormalität, oder
ändert eine längere Rast auch nix am Geschmack?
MfG
Buze
|
|
Antwort 25 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 18:48 |
|
|
Die 20min von Doemens beziehen sich aber auf Rasten bei Optimaltemperatur
der Enzyme. Bei der Kombirast bist Du ja dazwischen und die Enzyme brauchen
entspr. länger.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 26 |
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 18:56 |
|
|
Die 20 Minuten gelten vermutlich für den Fall, dass sämtliche Stärke gleich
zu Beginn in Lösung geht und so den Enzymen über volle 20 Minuten
ausgesetzt ist?
Das ist aber eher unrealistisch, ich denke eher dass selbst nach 40 Minuten
und evtl. noch später immer noch Stärke aus dem Malz gelöst wird, die dann
auch noch verzuckert werden muss.
Natürlich nimmt die pro Zeiteinheit extrahierte Stärkemenge am Anfang
schnell ab, aber ich denke nicht, dass irgendwann abrupt nichts mehr
aus den Körnern gelöst wird, sondern es wird halt kontinuierlich immer
weniger..
Daher machen 20 oder 40 Minuten schon einen Unterschied, bei Kombirast
bzgl. der Ausbeute und bei mehrstufigen Rasten bzgl. der
Zuckerzusammensetzung.
Grüße
[Editiert am 13.11.2013 um 18:56 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
|
|
Antwort 27 |
|
Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 23.10.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 18:57 |
|
|
Anders gefragt:
Ist mit der Jodnormalität auch geschmacklich alles ausgereizt?
Beispiel:
Ich bilde mir ein, daß ein Bier, welches ich 20 min bei 63 und 15min bei 73
gerastet habe geschmacklich "dünner" ist,
ein Bier mit 60min bei 63 und 45min bei 73 voller schmeckt.
Einbildung?
|
|
Antwort 28 |
|
Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 23.10.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 18:59 |
|
|
Danke Dennis, damit ist glaube ich meine Frage beantwortet.
MfG
Buze
|
|
Antwort 29 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 19:05 |
|
|
Hmm, 20 min pro Rast (Antwort 267)
+ 10 min aufheizen von 62° auf 72°, ergibt 50 min. So schlecht fährt man
mit 60 min Kombirast dann scheints doch nicht
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 30 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 19:23 |
|
|
Zitat von DerDennis, am 13.11.2013 um
18:56 | Das ist aber eher unrealistisch, ich
denke eher dass selbst nach 40 Minuten und evtl. noch später immer noch
Stärke aus dem Malz gelöst wird, die dann auch noch verzuckert werden
muss.
Natürlich nimmt die pro Zeiteinheit extrahierte Stärkemenge am Anfang
schnell ab, aber ich denke nicht, dass irgendwann abrupt nichts mehr
aus den Körnern gelöst wird, sondern es wird halt kontinuierlich immer
weniger..
|
Deshalb erreichen wir ja auch keine Ausbeute
von 100%, sondern eben deutlich weniger. Irgendwann ist durch die
Schrotqualitaet aber wirklich Schluss, bzw. lohnt sich eine laengere Rast
nicht mehr. Brauereien erreichen ja auch nicht die 100% Ausbeute, die unter
Laborbedingungen gemessen werden.
Gruss Hotte
|
|
Antwort 31 |
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 19:45 |
|
|
Wen man zum beispiel bei 63 rastet dan sind beide enzyme aktiv, die beta
schneidet kurze gaerbare stuecke von der staerke und die alpha lang und
kurze stucke. Wen es nur die beta gaebe und es wird keine staerke mehr
geloest dan hoer der prozes auf. Ist aber nicht so.
Wen die temperatur erhoeht wird auf 73 werden neue staerken geloest, die
beta ist (viel) weniger aktiv aber die alpha 'macht' immer noch groessere
und kleine ketten aus der staerke.
Bei die whiskey herstellung wird ja bewust nicht abgemaischt damit die
alpha auch noch waerend der gaerung weiter arbeiten kan um einen
gaerungsgrad zu bekommen.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 32 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 19:46 |
|
|
100% Ausbeute kann nicht erreicht werden, weil Malz nicht zu 100% aus
Stärke besteht. Zumindest die Spelzen, Schalen, Zellwände etc. sind nicht
löslich und bleiben im Treber.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 33 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 19:53 |
|
|
Mal ein schönes Beispiel zur Veranschaulichung der Wirkung von Amylasen.
Bei japanischen Sake wird unvermälzter, enzymfreier Reis gedämpft und mit
einem Schimmelpilz versetzt. Das wird dann alles mit Wasser vermanscht und
angestellt.
Dann wandelt der Schimmel mit seinen Amylasen während der Gärung so
um die 15° die Reisstärke in Zucker um und die Hefe hat was zu tun. Nennt
sich multiple parallele Fermentation.
Menschen verdauen Stärke auch mit Hilfe von Alpha-Amylasen und haben nicht
72° C im Verdauungstrakt. Zeit ist der Faktor...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 34 |
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 19:56 |
|
|
Zitat: | Irgendwann ist durch
die Schrotqualitaet aber wirklich Schluss, bzw. lohnt sich eine laengere
Rast nicht mehr. |
Stimmt natürlich, aber: vor allem wenn man (wie vermutlich alle hier)
keinen Maischefilter und kein sehr feines Schrot benutzt (ganz extrem ist
es bei den Braumeister-Besitzern die wirklich grob schroten müssen), werden
teilweise selbst nach 45 Minuten Kombirast noch messbare Mengen extrahiert
und verzuckert.
Aber 20 Minuten pro Rast macht (wie bereits von Gulp erwähnt) insgesamt ja
ca 60 Minuten incl. Aufheizen, und ich denke dass ein Variieren der
Maltose- und der Verzuckerungsrast innerhalb dieses Zeitfensters Sinn macht
- bzw. bei Kombirast eine Dauer von 50-60 Minuten.
Länger schadet auch nicht.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
|
|
Antwort 35 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 20:00 |
|
|
Zitat von Berliner, am 13.11.2013 um
19:46 | 100% Ausbeute kann nicht erreicht
werden, weil Malz nicht zu 100% aus Stärke besteht. Zumindest die Spelzen,
Schalen, Zellwände etc. sind nicht löslich und bleiben im Treber.
|
Die 100% beziehen sich auch nur auf den
Staerkeanteil im Malz.
|
|
Antwort 36 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 20:05 |
|
|
Ich hab bei meinem letzten Bier mit 45
Roggenanteil waehrend der Kombirast gemessen und hab erst nach 90 min
abgemaischt, da der Extraktwert solange noch deutlich gestiegen ist. Bei
Roggen hab ich immer Probleme mit der Ausbeute, deswegen bin ich auf die
Idee mit dem Messen gekommen.
Edit: Uwe12 hat die Quote repariert.
[Editiert am 13.11.2013 um 20:21 von Uwe12]
|
|
Antwort 37 |
|
Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 21:55 |
|
|
|
|
Antwort 38 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 22:40 |
|
|
Erwischt, das ist natürlich Unsinn und ich habe noch gehofft, dass das
keiner merkt. Logisch, dass das 20 min pro Rast sind, habe ich dann ja auch
im nächsten Post so geschrieben. Den Doemens Fred habe ich damals nicht
vertieft und erst jetzt gesehen, dass 20 min pro Rast gemeint sind.
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 39 |
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 22:42 |
|
|
|
|
Antwort 40 |
|
Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 23:03 |
|
|
Ganz und gar nicht. Bei einer 100% MüMa-Schüttung kam ich bei einer 66er
Kombirast von 90 min auf eine effektive Sudhausausbeute von 72,7% (gemessen
wurde mit Hobbybrauer-typischen Waagen und Refraktormeter, ist also nicht
wissenschaftlich genau). Wie das bei einer Rastdauer von 60 min ausgesehen
hätte weiss ich nicht, aber ich behaupte mal dass die Ausbeute wesentlich
schlechter gewesen wäre. ____________________ Gruss Uli
|
|
Antwort 41 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 13.11.2013 um 23:47 |
|
|
Toll, frei nach dem Motto – Leute esst mehr Scheisse, milliarden von
Fliegen können sich nicht irren.
Erst wird auf den industriellen Kaufbieren rumgehackt und nun deren Prozess
als ganz toll angepriesen.
Immer wie der Wind weht.
Es ist das einfachste und damit auch das billigste Verfahren, doch bestimmt
nicht das Beste.
Eine kleine Ungenauigkeit im Thermometer und das Ganze ist nicht mehr so,
aber ihr habt bestimmt alle 100% genaue Messdaten hier im Hobbybereich.
|
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 00:03 |
|
|
Zitat von bonanza, am 13.11.2013 um
23:47 |
Toll, frei nach dem Motto – Leute esst mehr Scheisse, milliarden von
Fliegen können sich nicht irren.
Erst wird auf den industriellen Kaufbieren rumgehackt und nun deren Prozess
als ganz toll angepriesen.
Immer wie der Wind weht.
Es ist das einfachste und damit auch das billigste Verfahren, doch bestimmt
nicht das Beste.
Eine kleine Ungenauigkeit im Thermometer und das Ganze ist nicht mehr so,
aber ihr habt bestimmt alle 100% genaue Messdaten hier im Hobbybereich.
|
Absolut niveaulos , Da mache ich was ein Baum tun
würde, wenn ein Sch.... sich an ihm kratzt. ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 43 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 00:12 |
|
|
Wenn wir über Niveulos sprechen würde ich erstmal in den Spiegel gucken,
wenn mir die Argumente ausgehen schreibe ich lieber nichts.
|
|
Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 00:15 |
|
|
Haben wir ein paar Selbstgebraute zuviel?
[Editiert am 14.11.2013 um 00:16 von uli74]
____________________ Gruss Uli
|
|
Antwort 45 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 00:37 |
|
|
Nein Ulli, ich habe es aber auch nicht noetig beleidigen zu lassen.
Meine Beitraege waren immer sachlich und neutral seit dem ich hier
angemeldet war.
Wie wuerdest Du die Aussage das 90% alle Biere weltweit in Kombirast
gefahren werden, wer macht das Bier weltweit, die Industrie.
Bitte lese meinen vorherigen Beitrag genau und Du wirst sehen das es kein
Grund fuer eine solche Aussage gibt.
Nach diesem Beitrag werde ich mein Konto und die Beitaege in einer Stunde
löschen, es ist nicht angenehm als niveulos angepfiffen zu werden.
Gruesse und bis dann.
|
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 01:16 |
|
|
Bitte nicht gleich eingeschnappt sein. Deinen Ton hab ich als
Aussenstehender auch nicht als neutral und sachlich angesehen.
Zurück zum Thema.
Ob ein Grad hin oder her bei der Kombirast so rießige Unterschiede macht
bezweifle ich und Messungenauigkeiten kann es auch bei der klassischen Rast
geben. Ich denke die Kombirast ist erst durch die verbesserte Malzqualität
möglich und keineswegs schlechter als das klassische Verfahren. Ich würde
mal behaupten niemand kann den Unterschied rausschmecken, nach welchen
Rasten ein Bier gebraut wurde.
Gruß Hotte
|
|
Antwort 47 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 07:20 |
|
|
Also erst mal sorry, mir ist heut Nacht eingefallen, das das, was ich mit
den 20 Minuten geschrieben habe, so nicht stimmt.
Die Aussage von Doemens, dass länger als 20 Minuten rasten nichts bringt,
bezieht sich definitiv nicht auf die Kombirast, sondern auf die ganz
normale Maltoserast bei 63°C.
Da sei es bei modernen enzymreichen Malzen wirklich egal, ob man 20 oder 40
Minuten rastet.
Natürlich verändert sich die Würze bei einer weiteren Rast bei 72°C noch,
längere Dextrine werden zu kürzeren abgebaut und die Ausbeute steigt
natürlich, da weitere Stärke aus dem Malz gelöst wird.
Nochmal entschuldigung, wenn ich hier für Verwirrung gesorgt hab, ich hab
damals nicht mitgeschrieben und das alles nur aus dem Gedächtnis
wiedergegeben.
Nicht dass jetzt jemand denkt, er könnte mit einer 20 minütigen Kombirast
das perfekte Bier brauen.
Stefan
|
|
Antwort 48 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.11.2013 um 11:00 |
|
|
Der Ton war sicher nix, aber andererseits mag ich solche Totschlagargumente
wie von Peter auch nicht. Ich hätte mich noch gerne zu Stefans Einwurf
unterhalten, wieviel die Enzymstärke der Malze ausmacht, ich hätte mich
gerne noch über die Arbeiten von Greg Doss oder Kai Troester unterhalten,
aber ganz ehrlich: Wenn seit den 80ern alles schon klar ist, dann ist mir
das zu müßig. Gegen so ein Dogma kommt man nicht an.
Ich denke daher auch wie vermutet, dass ich nicht der richtige für diese
Wiki-Seite bin und lade Peter ein, diese Information auch für die nächsten
30 Jahre zu verewigen.
Gruß,
Andy
[Editiert am 14.11.2013 um 11:01 von Ladeberger]
____________________
|
|
Antwort 49 |
|