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Board Index > > Maischen > Rasten und ihre Wirkung, Kombirast |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 11:46 |
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Hallo Leute,
mir sind nach wie vor einige Dinge rund um`s Rasten noch nicht ganz klar.
Laut Literatur und Wiki kann ich bisher nachvollziehen, was die
Maltoserast(60°-65°C) und die Verzuckerungsrast(70°-75°) bewirken. Mache
ich die Maltoserast kürzer(zB nur 30min), gibt es bei der Verzuckerung mehr
zu verzuckern und das Bier wird süßer...usw. Soweit so klar, hoffe ich.
Gerade aber bei IPAs oder englischen Ales wird aber die Kombirast
eingesetzt. Diese rastet bei 65°-67° eine Stunde, danach wird ohne
Verzuckerung abgemaischt.
Da die β-Amylase aber von 60-65°C und die α-Amylasevon 70-75°C
wirkt, ist gerade bei diesen Temperaturstufen ein Loch.
Was genau passiert bei der Kombirast, welche Enzyme wirken wann und wie
kann ich die Maltose- bzw Dextrinbildung in diesen Rasten beeinflussen?
Warum wird dies gerade bei englischen Bieren so gemacht?
Dazu habe ich diese Tabelle gefunden: http://www.peusen.de/index.php/wissen/87-kombirast
Vielleicht kann mir einer was dazu sagen. Stimmt das so?
[Editiert am 13.11.2013 um 11:54 von Tobieras]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 11:50 |
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Hi,
bevor jetzt hier erneut längliche Disussionen über Kombirasten geführt
werden, bemühe doch bitte mal die Forumssuche, da wirst Du erschlagen, was
das Thema Kombirast angeht. Z.B. hier.
Ach ja, gleichzeitig möchte ich diesen thread mal nutzen, um einen der
Kombirastexperten aufzurufen, die bestätigten Eigenarten der Kombirast bei
verschiedenen Temperaturen usw. mal zusammenzufassen und ins Wiki zu
stellen. Oder wer mit Wiki Probleme hat, kann mir eine derartige Tabelle
auch gerne schicken, dann pflege ich sie ein. Danke.
Gruß
Michael
[Editiert am 13.11.2013 um 11:54 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.11.2013 um 11:52 |
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du hast die alpha und beta falsch herum, denke ich, mache ich auch immer
Beide enzyme arbeiten ueber eine viel weiteren temperaturbereich. Die
genannte temperature sind die optima. Der es kaelter mag denaturiert
schneller bei hoeheren temperaturen. Die namensgebung maltose -
verzuckerungs rast ist verwirrend, bei beide rasten werden gaerbare zucker
geformt.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 11:55 |
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Ups, ja, das ist in der Tat verwirrend, weil Apha ja vor Beta kommt .
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:02 |
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Zitat von tauroplu, am 13.11.2013 um
11:50 | Hi,
bevor jetzt hier erneut längliche Disussionen über Kombirasten geführt
werden, bemühe doch bitte mal die Forumssuche, da wirst Du erschlagen, was
das Thema Kombirast angeht. Z.B. hier.
Ach ja, gleichzeitig möchte ich diesen thread mal nutzen, um einen der
Kombirastexperten aufzurufen, die bestätigten Eigenarten der Kombirast bei
verschiedenen Temperaturen usw. mal zusammenzufassen und ins Wiki zu
stellen. Oder wer mit Wiki Probleme hat, kann mir eine derartige Tabelle
auch gerne schicken, dann pflege ich sie ein. Danke.
Gruß
Michael
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Hallo Michael,
ich habe natürlich vorher gesucht, aber meine Frage konnte nicht
beantwortet werden - sorry. Es geht auch nicht darum, was besser ist,
sondern was genau passiert und wie ich es steuern kann. Denke da gibt`s
nicht viel zu diskutieren. Vielleicht ist die gefundene Tabelle ja richtig,
fehlt nur noch eine Beschreibung der Enzyme, die wirken.
Aber hab`s glaube ich schon finden können. Man muss eben nur etwas suche.
Aber leider ist das nix handfestes, woran man sich halten kann, die
Meinungen gehen da schon etwas auseinander.
[Editiert am 13.11.2013 um 12:08 von Tobieras]
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:14 |
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Nun ja, aber die Meinungen werden auch in diesem thread wieder
auseinandergehen, das wird sich vermutlich diesesmal auch nicht
ändern...
Hier ist aber doch alles erklärt und es sind
natürlich genau die bereits bekannten zwei Enzyme (alpha-/beta Amylase),
die da ihre Arbeit tun.
[Editiert am 13.11.2013 um 12:22 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:16 |
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Es ist wie Ingo gesagt hat, die Enzyme arbeiten auch bei anderen
Temperaturen, dann halt nicht optimal.
Wenn man mit viel PiMa einmaischt, ist es beinahe egal, da sind so viele
Enzyme drin, da ist alles nach 20 Minuten verzuckert.
Den Vergärungsgrad mit modernen enzymreichen Malzen über die Rastdauer zu
steuern, halte ich für sehr schwierig.
Stefan
[Editiert am 13.11.2013 um 12:17 von Boludo]
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:26 |
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In Bezug auf die Kombirast oder "normales" Rasten vorausgesetzt?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:38 |
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Und genau da fängt es an noch interessanter zu werden.
Was wäre denn der moderne Weg, den Vergärungsgrad zu steuern?
Denn ich habe das Problem eines unerwartet niedrigen EVG nämlich schon
öfter gehabt.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:44 |
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Da wuerde ich eher die hefefuehrung als anfang der suche nehmen,
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 12:50 |
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Mmmh, das habe ich natürlich bereits getan. Die Temperaturen schwanken
kellerbedingt etwas, aber daran kann es wohl eher nicht liegen, weil immer
im Optimalbereich. Meistens arbeite ich mit 1-3 Tage alten Startern und
komme damit meist auch schon nach 2,5-5 Stunden an. Ist das evtl der
Grund?
Woran, wenn nicht an der Maische und den Rasten, kann sowas noch liegen?
[Editiert am 13.11.2013 um 12:52 von Tobieras]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.11.2013 um 13:18 |
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bei welcher rezeptur, wieviel hefe, wie fit war die hefe, trocken,
fluessig, starter?
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 13:28 |
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Beim letzten Mal, ein Lager UG, 40 IBU:
80% Pima
14% MüMa
6% Cara
Hefe S-23, 3 Tage alter Starter mit 10°P täglich nachgefüttert, nach ca.
3-4 Stunden angekommen, Temperatur ca. 16°C, später 14°C
22g auf 28 Liter (waren zwei ältere Packungen, deshalb auch der Starter)
EVG lag bei ca. <70%, statt den ungefähr erwarteten 80%.
Der einzige Grund könnte das Alter der Hefe sein, aber wie gesagt, deshalb
von der Menge her schon wirklich ordentlich plus Starter und leicht zu hohe
Temperatur.
War das nicht das einzige Mal, deshalb dachte ich auch an die Maischarbeit
und weniger an die Hefe.
[Editiert am 13.11.2013 um 13:35 von Tobieras]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 14:10 |
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Zitat von tauroplu, am 13.11.2013 um
11:50 |
Ach ja, gleichzeitig möchte ich diesen thread mal nutzen, um einen der
Kombirastexperten aufzurufen, die bestätigten Eigenarten der Kombirast bei
verschiedenen Temperaturen usw. mal zusammenzufassen und ins Wiki zu
stellen. Oder wer mit Wiki Probleme hat, kann mir eine derartige Tabelle
auch gerne schicken, dann pflege ich sie ein. Danke.
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Hi Michael,
ich kann anbieten mich an ein Dossier dazu zu setzen.
Aber vorweg eine Klarstellung, sonst muss es jemand anderes machen: Ich
halte diese "66°C trocken, 67°C medium, 68°C süß" Tabellen in allen ihren
Abwandlungen für irreführend und inhaltlich für Quatsch. Zwar ist klar,
dass es zwischen 65°C und 70°C bei sonst identischen Parametern zu einem
Unterschied im Gehalt an fermentierbaren Zuckern resultiert, obwohl man da
auch ganz unterschiedliche Werte liest und viele maßgebliche Quellen wie
die Studien von McWilliam oder Muller Jahrzehnte alt sind (Rohstoffe noch
vergleichbar?). Narziss schreibt in diesem Temperaturbereich etwa von 10%
Unterschied im erreichbaren Endvergärungsgrad. Das macht dann für den
Temperaturbereich zwischen 66 und 68°C etwa 2% pro Temperaturstufe.
Das ist ein durchaus beachtlicher Unterschied wenn man sich das in Plato
umrechnet, aber angesichts der übrigen 98% die ich damit nicht beeinflusst
habe, eben nur ein Puzzlestein von vielen. In der Praxis kommen auch und
teilweise viel entscheidender dazu: Maische-pH, Dicke der Maische,
Schrotbeschaffenheit, Enzymgehalt der Malze und Dauer der Rast (auch wenn
sich das schon wieder fast zwangsläufig aus den vorherigen Punkten
ergibt)... nur auf die Maische bezogen. Auch spielt natürlich eine Rolle,
ob eine einzelne Kombirast gemacht wird, oder noch die
obligatorisch-deutsche Eiweissrast vornedransteht, wie man es in MMuM hin
und wieder sieht. Dann heizt man dann u.U. 15min durch das
Temperaturoptimum der beta-Amylase, da muss man doch nachgestellte
Diskussionen über die Feinheiten der Kombirasttemperatur meines Erachtens
wieder schwer relativieren.
Noch viel wichtiger außerdem die erreichbare Zuckerzusammensetzung durch
die verwendeten Malze (Caramalz!) und die verwendete Hefe. Überhaupt
letzteres scheint mir den Löwenteil auszumachen.
Ich denke wir müssen uns hier mit unseren beschränkten analytischen
Möglichkeiten ein deutlich abstrakteres Bild zulegen, wie man mit der
Auswahl von Rohstoffen und darauf abgestimmter(!) Technologie zu einem
gewünschten Ergebnis kommt, so dass der einzelne Parameter weniger
entscheidend wird. Denn dieses Herumreiten auf +-1°C bringt uns im "big
picture" meines Erachtens keinen Schritt weiter.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 13 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 14:30 |
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Hi, Andy,
Du hast mit alldem natürlich Recht und ich bin kein Kombiraster, aber wenn
ich die hier bisher vorgestellten Ergebnisse mal zusammenfasse, dann ist es
aber offensichtlich trotzdem so, dass man das mit dem trocken, medium, süß
so sagen kann. Zumindest sprechen die Ergebnisse überwiegend dafür. Dass es
mal Abweichungen in der einen oder anderen Richtung gibt, ist klar, aber
das Gros der Leute macht mit den jeweiligen Temperaturen genau die
Erfahrungen, die auch in der verlinkten Tabelle so niedergelegt sind.
Mann kann das ja als Zusatzinfo zu solch einer Tabelle hinzufügen, sodass
nachher keiner überrascht ist, falls es doch dann mal anders kommt.
Gruß und danke für Deine Bereitschaft
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 14:43 |
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Ich denke, Maltotriose in Kombination mit der entsprechenden Hefe machen
den größten Unterschied im Vergärungsgrad.
Einer Belle Saison kann man vermutlich alles zum Fraß vorwerfen, eine S-33
ist da wesentlich empfindlicher.
Wann wie viel Maltotriose entsteht, weiß ich aber leider auch nicht.
Stefan
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 13.11.2013 um 14:45 |
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Hab ichs überlesen, oder hat hier schon jemand die Rastdauer erwähnt? Eine
30 min. Rast bei 66° C wird was anderes ergeben als eine 66° C-Rast von 90
min.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 13.11.2013 um 15:11 |
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Zur Maltotriose schreibt Narziß in seiner " Würzebereitung",
daß eine relativ konstante Menge von 10-13% entsteht - beim Maischen von
Malz, die Schwankungen sind offenbar größer bei Rohfrucht plus Amylasen.
Uwe
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 15:57 |
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Zitat von tauroplu, am 13.11.2013 um
14:30 | Hi, Andy,
Du hast mit alldem natürlich Recht und ich bin kein Kombiraster, aber wenn
ich die hier bisher vorgestellten Ergebnisse mal zusammenfasse, dann ist es
aber offensichtlich trotzdem so, dass man das mit dem trocken, medium, süß
so sagen kann. Zumindest sprechen die Ergebnisse überwiegend dafür. Dass es
mal Abweichungen in der einen oder anderen Richtung gibt, ist klar, aber
das Gros der Leute macht mit den jeweiligen Temperaturen genau die
Erfahrungen, die auch in der verlinkten Tabelle so niedergelegt
sind. |
Hallo Michael,
ich bin wie gesagt skeptisch geworden. Ich glaube dass wir Hobbybrauer hier
sehr wenige belastbare Daten haben, auch wenn es immer wieder praktisch
bestätigt wird. Meistens arbeitet man nämlich bewusst in die eine oder
andere Richtung und setzt neben einer vermeintlich "süßen" Rasttemperatur
dann auch Caramalze, eine hohe Stammwürze und entsprechende Hefen ein.
Andersrum werden bei der Zielsetzung eines trockenen Bieres dann
zuallererst hochvergärende Hefen eingesetzt, die wie Stefan schon sagte
einen riesen Unterschied hinsichtlich de Maltotriose-Umsetzung von
vollständig bis garnicht machen. Das erhöht den "unvergärbaren" Restextrakt
um bis zu 15% der fermentierbaren Zucker. Das kann mal schnell 2°P
ausmachen.
Ich verweise zum Thema der Kombirast mal auf eine sehr interessante Arbeit von Greg Doss (Wyeast) .
Schaut Euch hier bitte Folie 33ff an. Die Messungen ergaben bei Kombirasten
von 63-68°C den selben Endvergärungsgrad, lediglich bei 67°C einen Peak von
knapp 2% mehr EVG. Das stellt diese etablierte Tabelle ziemlich auf den
Kopf, ist doch demnach 65°C "süßer" als das vermeintliche "medium" von 67°C
und mit 68°C bekäme man keinesfalls mehr Restextrakt als mit 63°C.
Natürlich sind Messfehler nie ausgeschlossen und die angewandte Methodik
kann fehlerhaft sein, aber die Arbeit erscheint mir zumindest sehr
umfangreich und systematisch ausgeführt zu sein, wer kann das als
Hobbybrauer mit ständig wechselnden Voraussetzungen schon behaupten? Ich
erinnere mich auch, dass Ingo vor einigen Monaten etwas sehr ähnliches von
einem Hobbybrauer gepostet hat, der aus zig Messungen ähnliche Schlüsse
gezogen hat.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 16:01 |
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Zitat von Tobieras, am 13.11.2013 um
13:28 |
Beim letzten Mal, ein Lager UG, 40 IBU:
80% Pima
14% MüMa
6% Cara
Hefe S-23, 3 Tage alter Starter mit 10°P täglich nachgefüttert, nach ca.
3-4 Stunden angekommen, Temperatur ca. 16°C, später 14°C
22g auf 28 Liter (waren zwei ältere Packungen, deshalb auch der Starter)
EVG lag bei ca. <70%, statt den ungefähr erwarteten 80%.
Der einzige Grund könnte das Alter der Hefe sein, aber wie gesagt, deshalb
von der Menge her schon wirklich ordentlich plus Starter und leicht zu hohe
Temperatur.
War das nicht das einzige Mal, deshalb dachte ich auch an die Maischarbeit
und weniger an die Hefe.
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Bei meinem letzten Einsatz hat es die S-23 bei einer 100%-Red-X-Schüttung
und langer 63°-Rast (müssten so 45-60min gewesen sein) gerade mal einen EVG
von um die 72-73% geschafft (klar, nicht direkt vergleichbar, da deine
Schüttung ganz was anderes ist). Wie bei dir unter 70% ist vielleicht etwas
sehr wenig, ein Ziel von 80% sind aber schon recht hoch angesetzt, oder?
Hast du mal dein Thermometer kontrolliert? Ein "Billig-Thermometer" kann
gleich mal ein paar Grad falsch anzeigen.
Zur Kombirast-Diskussion und deren Auswirkung auf den EVG: Ich habe
kürzlich ein untergäriges Leichtbier gebraut (das, das in der Hauptgärung
keine Kräusen hatte). Das ganze hat so ausgesehen:
7% Haferflocken, 6,2% CaraAmber, 11,7% MüMa, 11,7% helles WeiMa, 22,5%
CaraHell und 40,8% PiMa.
Die ganzen Kleinmengen hab ich auf gut 72°C eingemaischt, gerastet und dann
gekocht. Dann kaltes Wasser und das PiMa dazu, so dass ich wieder auf gute
72°C gekommen bin, dann wieder Rast bis gut über Jodnormal. Stammwürze so
um die 7,6°P, Vergärung bei um die 10°C mit Hefe aus 2. Führung (Mischung
aus S-23, W34/70 und Wyeast 2308, Anstellmenge mehr als ausreichend).
Trotz des hohen Cara-Anteils in der Schüttung und obwohl die Maische nie
Temperaturen unter 72°C gesehen hat, bin ich auf einen scheinbaren EVG von
knapp 59% gekommen. Welchen Anteil an diesem Wert die Schüttung und welchen
die Maischeführung hat, ist jetzt leider nicht klar zu sagen.
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 16:08 |
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Bei Doemens wurde uns sinngemäß gesagt, dass bei den heutigen Enzymgehalten
der Malze die ganze Rasterei ziemlich egal sei.
Ich konnte das irgend wie nicht glauben, mittlerweile denke ich aber auch,
dass man da als Hobbybrauer, wie Andy sagt, automatisch noch andere
Schrauben dreht, wenn man ein trockenes oder ein vollmundigeres Bier haben
will.
Viel Cara, eine S-33, Kombirast bei 68°C ergiebt viel Restextrakt, danach
schiebt man´s natürlich auf die hohe Kombirast.
Das alles gilt aber nicht bei enzymarmen Schüttungen wie z.B. 100% MüMa
oder viel Rohfrucht.
Stefan
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Antwort 20 |
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Gast
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erstellt am: 13.11.2013 um 16:23 |
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Wir haben bei uns ein paar Amerikaner die Kombirasten für alle Ihre Biere
benutzen, ich halte das aber nur für eine Notlösung da sie keine Anlage
haben um Aufzuheizen, der Maischbottich ist nicht doppelwandig und die
Maische würde durch die direkte Gasbeheizung anbrennen oder sich
karamelisieren, oder beides.
Was machen die also? Wasser druff zum Einmaischen und dann mit höherer
Wassertemperatur auf Kombi mit 67 C einstellen.
Meine Erfahrung mit Ihren Bieren ist das das gleiche Rezept trotzdem immer
verschieden ausfällt, mal trocken, mal vollmundig.
Das ist nicht im Sinne einer Komerziellen Vermarktung da der Kunde eine
gleichbleibende Qualität erwartet.
Daher kann ich diese „Notlösung“ auch nur zur Not empfelen da mann niemals
zuvor vorraussagen kann welche Enzymen bei der Maischung gewinnen.
Mann kann mit der Schüttung and Spezialmalzen etwas regeln doch nicht so
100%ig.
Wie schön ist es doch die Maischtemperaturen zu steuern und je nach Rezept
garantiert ein trockenes oder süsses Bier zu erhalten.
Kostet ein bischen mehr doch der Kunde wird immer die gleiche Qualität
erhalten.
Grüsse
Joachim
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 16:26 |
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Hi Leute,
erst das Zusammenwirken beider Amylasen macht einen hohen Vergärungsgrad.
Die reine Beta-Amylase ohne die Alpha würde kaum Stärke umsetzen.
Dazu ist sie nicht in die Lage. Sie knabbert ein paar Stückchen an den
Seiten ab und bei der nächsten 1.6 Bindung ist Ende und es bleiben riesige
Bruchstücke (beta-Grenzdextrine), die eine positive Jodprobe machen.
Erst die mitwirkende Alpha umgeht die 1.6 Bindung und schafft der Beta neue
Angriffspunke. Die 67° sind wohl ein Optimum bei der Kombirast.
Die Alpha-Amylase ist allerdings sehr wohl in der Lage die ganze Arbeit
allein zu leisten. Säugetiere (wie der Mensch )
besitzen ausschließlich Alpha-Amylase. Die macht Maltose, lässt aber mehr
Bruchstücke (alpha-Grenzdextrine) übrig. Die bilden dann den
Restextrakt.
Das Zusammenwirken ist das Zauberwort für hohe Vergärbarkeit. Auch die 63°
C- Maltoserast ist eine Kombirast.
John Palmer hat (glaub ich?) das Zusammenwirken der beiden Amylasen mal mit
Heckenschere und Kettensäge verglichen..
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 16:29 |
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Zitat von bonanza, am 13.11.2013 um
16:23 |
Was machen die also? Wasser druff zum Einmaischen und dann mit höherer
Wassertemperatur auf Kombi mit 67 C einstellen.
Meine Erfahrung mit Ihren Bieren ist das das gleiche Rezept trotzdem immer
verschieden ausfällt, mal trocken, mal vollmundig.
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Warum sollte man eine Kombirast nicht genau so exakt bei der gewünschten
Temperatur machen können wie alle anderen Rasten auch?
Es gibt viele amerikanische Braereien, die mit Kombirast sehr wohl
reproduzierbare Biere herstellen
Stefan
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2013 um 18:03 |
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Probably 90% of the beer styles in the world today are
produced with this method.
Ansonsten ist in den Links von Tauroplu sowieso schon alles zur Kombirast
gesagt.
@Michael: bestätigen kann ich nicht alle Rasttemperaturen, z.B. nicht die
90 min bei 65,6, die angeblich trockene Biere bringt. Allzu trockene Biere
will ich nicht brauen.
Die Erfahrungen der Amis, die seit den 80ern mit der Kombirast arbeiten,
sollten aber eigentlich für sich sprechen. 65/66° für 90min trocken, 67°
vollmundig 68/69° süß.
Wenn die Dömens Erkenntnisse stimmen ist länger als 20 min
Rasten sowieso für die Katz. Das gilt dann auch für die klassischen
Deutschen Rasten.
Gruß
Peter, der trotzdem am liebsten 60 min bei 67° rastet. ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 24 |
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Board Index > > Maischen > Rasten und ihre Wirkung, Kombirast |
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