Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2013 um 09:21 |
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Zitat von Kerki, am 19.1.2013 um
09:17 | Also bei der Anschwemmung habe ich
900g/m² Kieselgur verwendet.
Daten der Filterpatrone:
Radius=R=2,5cm
Länge=L=21,5cm
Somit ist die
Mantelfläche=2*pi*R*L=2*pi*21,5cm*2,5cm=337,721cm²=0,03377m²
Und die Kieselgurmenge=Mantelfläche * 900g/m²=~30g
Bei der Voranschlemmung gebe ich so ~10L Wasser in ein leeres Fass und die
30g Kieselgur hinein und mische alles gut durch (durch schütteln). Das
Gemisch lass ich dann einfach durch den Filter laufen. Dabei bildet sich
der Filterkuchen, der meinen Filter vor dem verstopfen schützt. Der
schwierige Teil kommt am Ende: Wenn das Wasser fast komplett durchgelaufen
ist, muss man den Auslaufhahn ganz weit zu machen, so dass gerade eben noch
Wasser durchfließt und sobald der letzte Schluck Wasser draußen ist, muss
man den Hahn sofort schließen. Macht man das nicht, läuft das Wasser zurück
und zerstört die Voranschwemmung.
Gruß Jens |
Genial.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 125 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2013 um 11:04 |
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Nach der Vorfiltration gebe ich das Kieselgur in das leere Fass und drücke
das Bier vom vollen Fass um in das leere, wobei ich das Fass am Anfang ab
und zu schüttel/schwenke, damit sich alles gut durchmischt. Die Filtration
muss dann aber unmittelbar danach durchgeführt werden, weil sich das Gur
leider schnell wieder absetzt. Man bräuchte eigentlich nen Rührer im Fass
____________________
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Antwort 126 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2013 um 13:11 |
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@ flying:
Freie Polyphenole werden durch Kieselgur nicht aus dem Bier entfernt. Dazu
verwendet man PVPP. Kieselgur hat eine sehr große Oberfläche an die sich
Hefen und vor allem Protein-Gerbstoffkomplexe anlagern.
Die Trübung, die in deinem Bier zu sehen ist, ist keine Trübung der
Hopfenöle (dafür ist die Konzentration zu gering). Polyphenole sind in
Wasser löslich und daher ebenfalls nicht sichtbar . Die Polyphenole des
Hopfens gehen aber mit Proteinen und langkettigen Peptiden
Protein-Gerbstoffkomplexe ein, welche die Trübung verursachen.
Gruß, Ludwig
[Editiert am 19.1.2013 um 13:13 von Kubus]
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Antwort 127 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2013 um 14:08 |
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Hi Ludwig,
ok, die starke Trübung die der kleine Schluck verursacht hat, hat mich an
diesen Effekt erinnert...
http://de.wikipedia.org/wiki/Louche-Effekt
Die Protein-Gerbstoff-Komplexe müssten dann ja komplett aus dem Hopfen
kommen? Das Bier war ja schon blankfiltriert. Meines Wissens sind auch
nicht alle Polyphenole wasserlöslich..Xanthohumol z. B.
Das ist ein spannendes Thema Es ist eben immer vom Hefefiltrieren die Rede und
ich wollte damit zeigen, dass die Trübe auch vom Hopfen kommt!
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 128 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2013 um 14:41 |
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Rene, zu spontanen Trübungen kann es auch kommen, wenn man Iso-Extrakt zum
Bier (über)dosiert. Ist pH-Wert und temperaturabhängig. Details weiss ich
jetzt aber auch nicht. Ob Hopfenpolyphenole signifikant zu Biertrübungen
beitragen oder nicht wird noch in der Fachwelt diskutiert - scheint also
nicht so eindeutig zu sein.
Michael
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Antwort 129 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2013 um 10:18 |
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Hey,
ich habe gestern wieder 20 L von meinen Märzenbier über meine
Kieselgurfiltration filtriert. Ich möchte davon nochmal berichten, weil ich
dieses mal komplett ohne Voranschwemmung filtriert habe und alles bestens
funktionierte. Die Druckdifferenz zwischen den Fässern betrug die ganze
Zeit nicht mehr als 1,4 bar. Ich habe einfach pauschal 50g Kieselgur in
Fass B gegeben, von Fass A auf Fass B über 3my-Filter rüberfiltriert
(Vorfiltration) und dann von Fass B auf Fass C solange über den
0,3my-Filter filtriert, bis es klar lief. Dann von Fass C auf Fass B
zurückgedrückt und die komplette Menge in einem rutsch von Fass B in A
filtriert. Hier das Vorher nachher Ergebnis:
Das Bier kommt super gut an ;-)
Verbesserungswürdig ist das Geschehen aber auf jeden Fall. Am liebsten
hätte ich noch eine Pumpe, statt alles mit CO2 hin und her zu drücken.
Kann mir jemand eine bestimmte Pumpe für diesen speziellen Fall
empfehlen?
Gruß vom Kerk ____________________
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Antwort 130 |
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2013 um 10:41 |
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Antwort 131 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2013 um 11:23 |
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Leider der häufigste Grund, warum es bei mir
in Sachen Optimierung immer nur schleppend voran geht...
Ich denke als armer Student kann ich mir sowas niemals leisten ____________________
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Antwort 132 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2013 um 15:37 |
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Zitat: | Kann mir jemand eine
bestimmte Pumpe für diesen speziellen Fall
empfehlen? |
Kann man gut selber bauen son Schlauchpumpe. Such mal danach bei Goog..
Auch hier im Forum hat jemand eine ( oder sogar 2 ) gebaut.
Sonst ne Iwaki? Oder March.
Ich werde demnächst erst zurückpumpen ins Fass , dann erst umstellen auf
das Zielfass.
Dafür hab ich ne Iwaki Pumpe gekauft.
Zitat: | Ich denke als armer
Student kann ich mir sowas niemals leisten |
nee
aber danach kommen bessere Zeiten
B.
[Editiert am 11.5.2013 um 15:38 von Biertester]
____________________ Prost! B.
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Antwort 133 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 10:23 |
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Meint ihr ich könnte diese
Pumpe für meinen Zweck benutzen? Die ist zwar jetzt nicht
lebensmittelecht, aber ich arbeite bei der Filtration ja auch bei extrem
niedrigen Temperaturen?!Hab halt angst, dass da trotzdem Iwelche
Fremdstoffe aufgenommen werden oder so.
Oder hat jemand vieleicht nen besseren Vorschlag? Die Pumpe sollte schon so
mindestens 3 bar schaffen.
Gruß Jens
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Antwort 134 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.12.2013 um 22:51 |
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So, dann krame ich mal den alten Thread mal wieder hoch....
Und zwar habe ich mich zu Weihnachten schonmal vorab beschenkt. Ich habe
mir eine Roverpumpe mit Viton Dichtungen mit 2,7 Bar Förderdruck und einen
10 Zoll Kartuschenfilter mit einem 0,3 my Keramikfilter gegönnt. Das Thema
filtern stand ja schon länger auf meinem Plan und so sollte er nun
umgesetzt werden. Heute waren alle Teile da und ich legt gleichmal los. Das
zu filterne Bier ist ein Maerzen 50:50 WiMa MüMa mit dekotion und 28 IBU
sowie einer STW von 13,75 % Brautag war der 1. November. Dekotionsbiere
sind ja immer etwas trüber als die normalen infusionsbiere. Bei mir ist das
zumindestens so.
Ich habe das Zielfass vorgespannt und den Filter über das Zielfass mit CO2
geflutet und dan zwischen Spenderfass und Filter die Pumpe gehängt. So kann
sie mit dem Vollen Druck auf den Filterarbeiten. Die CO2 Ausgänge wurden
verbunden.
Irgendwie wusste ich es schon, dass der Filter recht früh dicht macht. Nach
ca. 7,5 Litern war dann Ende. Allerdings haben mich diese 7 Liter
überzeugt. Das Bier ist glasklar und schön Bernsteinfarben. Das Bier
schmeckt filtriert wesentlich runder und die Bitter schmeckt weicher und
zergeht langsam im Abgang. Wenn da ein Fehler drinne wäre würde ich sagen
hätte ich wohl verloren. Denn spätestens da schmeckt man jeden Fehler raus.
Der Schaum hat gar nicht gelitten im Gegenteil er ist sehr feinporig und
hält wie eine Duracell.
Sicherlich, so kann man sagen ist da jetzt kein unterschied mehr zum
Kaufbier. Dennoch werde ich das Thema weiter verfolgen. Ein 1 my Filter
habe ich bereits bestellt. So muss eben leider 2 mal gefiltert werden.
Nicht jedes Bier soll filtriert werden. Ich trinke ja sehr gerne
Kellerbiere. Dennoch bin ich neugierig und bin überzeugt man kann auch hier
sehr gut mit Außergewöhnlichen Hopfen arbeiten. Polaris, Cascade, Comet und
wie sie alle heißen.
Was mich an den meisten Ales stört ist die unausgewogenheit, so muss man da
schon extrem viel Hopfen einsetzen um die Ester der Hefe zu überwinden. Das
wiederum hat die Folge, dass der Körper des Bieres in den Hintergrund tritt
und für mich die meisten Craftbiere nicht wirklich rund und fein schmecken.
Bevor nun wieder ein Sturm der Entrüstung durchs Forum geht. Sowas ist
Geschmackssache und stellt euch vor jeder wollte das gleiche essen und
trinken. So bin ich auch süchtig nach Rauchbier, was ja auch gar nicht
jedermanns Geschmack ist.
Auf das Thema UGs und Americanische Aromahopfen hat mich ein Boston Lager
gebracht. Ich fand das sehr gut.
Für Tipps wäre ich sehr offen.
Prost.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 135 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.12.2013 um 23:33 |
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Der Witz bei vielen obergärigen Bieren sind ja gerade die Esteraromen.
Warum sollte man die mit Hopfen übertünchen müssen?
Und Boston Lager ist ein geniales untergäriges Bier!
Stefan
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Antwort 136 |
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Newbie Beiträge: 3 Registriert: 1.7.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.6.2014 um 17:37 |
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Hallo zusammen,
ich habe mit Interesse den ganzen Thread gelesen und wollte ihn mal wieder
ausgraben um zu fragen, ob es mittlerweile mal wieder berichtenswerte
Neuigkeiten an der "Filterfront" gegeben hat.
Grüße
barny_broy
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Antwort 137 |
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Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.6.2014 um 17:48 |
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Antwort 138 |
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