Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2012 um 09:47 |
|
|
Hallo Leute,
ich betreibe mt einem Speidel Braumeister 200 l eine kleine Mikrobrauerei
in unserer Garage (www.danibier.ch).
Ich bin ständig daran, die Anlage etwas zu optimieren/modifizieren.
Wer braut auch mit einem Braumeister 200 l ? Meldet Euch doch mal, damit
wir uns austauschen können.
Gruss, Daniel
|
|
Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2012 um 09:59 |
|
|
die brauerei grüne amsel in riehen arbeitet mit einem 200l
braumeister
die brauerei üeles
homebrew arbeitet mit 2 x 50l braumeister, üeles ist auch hier im forum
unterwegs --> hb9cjs , auf seiner homepage hat er
rezepte für den 50l braumeister ____________________ Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade
meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer
Brauereien
|
|
Antwort 1 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 1.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.3.2012 um 17:39 |
|
|
Hallo,
braue seit ein paar Jahren mit dem 50 Liter Braumeister von Speidl, ist ein
super Ding!
Überlege ob ich nicht auf einen 200 Liter wechsel soll!
Wie ist Eure Erfahrung mit dem 200 Liter-Ding?
lg
Erwin
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.4.2012 um 10:22 |
|
|
Hi Erwin,
bisher sind meine Erfahrungen gut. Ich habe auch mit einer 50-l-Version
angefangen. Eigentlich ist es (fast) dasselbe.
Wo man halt ein bisschen aufpassen muss, ist bei der Einstellung der
Pumpenströmung - die ist nun natürlich viel stärker als bei der
50-l-Anlage. Wenn man da ein bisschen zu viel Würze durchlaufen lässt, kann
das Malz schnell blockieren. Wenn man das nicht merkt, kann es kräftig an
den Seiten rausspritzen und/oder sogar das oberste Sieb verbiegen. Ich habe
aus diesem Grund das oberste Sieb mit Chromstahlteilen verstärkt. In kalten
Jahreszeiten bemerkte ich, dass die Heizleistung etwas knapp bemessen ist.
Wirklich nennenswerte Schwachpunkte der Anlage sind meiner Meinung das
Abläutern und das Putzen. Die Sudhausausbeute ist nicht hoch. Die Gründe
sind, weil man den Treben nicht schneiden kann und das Läuterwasser stark
an den Seiten des Zylinders runterfliesst. Ich bin daran, eine Art
Läuter-Hackvorrichtung auf die Siebe zu schweissen, so dass man von Hand
den Treber zerpflügen kann. Die kleinen Heizstangen sind nach dem Kochen
ganz schön schmutzig und lassen sich von Hand nur mühsam putzen. Ohne
Hochdruckreiniger ist es nur schwer machbar. Preis-Leistung ist jedoch top.
Ein grosser Vorteil ist, dass das Gerät äusserst kompakt ist. Ich habe
schon andere 200 l - Anlagen gesehen, die unglaublich gross waren. Ich kann
an einem Tag 2 Sude machen, wobei ein Sud mit etwa 41 kg Schüttung 230 l
Würze bringt. Für 2 Sude habe ich von 7:00 - 22:00 abends.
Gruss, Daniel www.danibier.ch
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.4.2012 um 21:58 |
|
|
Das mit den Malzfontänen bringt mich grad zur Verzweiflung. Möglicherweise
ist das Malz zu fein geschrotet gewesen. Ich hab extra einen Blechring
machen lassen, damit das Malz nicht wieder auf die Heizstäbe fällt und
sogar diesen Blechring hats hochgebogen.
Was mich ansonsten etwas nachdenklich macht: Aus Zwei Suden sind gerade 314
Liter Bier entstanden. Wo ist eigentlich der Rest geblieben?
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.4.2012 um 21:59 |
|
|
Was auch noch war, daß unten der Gummi auf einmal weg war und die
Zirkulation unterbrochen war.
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 3.4.2012 um 07:14 |
|
|
Ja, die Sache mit den Malzfontänen ist nicht zu unterschätzen. Ich hab's
jedoch mittlerweile im Griff. Ich schrote relativ grob, was auch zu
einer höheren Ausbeute führt. Fein Schroten ist nur in Läuterbottichen
möglich, die über ein Hackwerk oder eine Schneidemöglichkeit verfügen. Beim
Speidel läuft Dir sonst das ganze Läuterwasser am Rand runter, und Du
erreichst nur eine geringe Ausbeute, wenn fein geschrotet wurde. Ich öffne
beim Maischen den Pumphahn immer sehr langsam. Ich habe auch schon bemerkt,
dass man durch schnelles Öffnen und Schliessen des Pumphahns während dem
Maischen das Malz irgendwie lockern kann. Das weisse Netz von Speidel
benutze ich nicht mehr - ich habe im Verdacht, dass es zu viel Stau
verursacht. Das Malz in der Würze hält sich dabei in Grenzen. Mit dem Gummi
hatte ich am Anfang auch mal Probleme, als es wegrutschte. Kann vorallem
dann passieren, wenn beim Reinfahren das Gummi auf eine Schraube der
Heizspirale trifft (immer gut schauen).
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 16:17 |
|
|
Ich habe am Donnerstag nochmal mit dem Hersteller gesprochen. Man muß grob
schroten. Das für andere Anlagen geeignete geschrotete Malz ist in diesem
Fall zu fein.
Das hat unser Braumeister auch nicht gewußt. So gerät man zwischen die
Fronten und ist ratlos und verzweifelt.
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.4.2012 um 22:42 |
|
|
Ich habe eine Schrotmühle von Täuber und habe meines Wissens aktuell rund
0.875 mm eingestellt und beim Läutern keine Probleme. Ich habe auch schon
bemerkt, dass ich eine deutlich höhere Ausbeute hatte, wenn ich länger
bei gemaischt habe. Aufgrund der Tatsache, dass man mit vielen
Raststufen wohl kaum ein konstant gleich schmeckendes Bier bekommt, weil je
nach dem wie man den Hahn öffnet, einmal mehr oder weniger gut gemaischt
wird, weil der Würzestrom von vielen Faktoren abhängt (Malz, Schrotung,
Hahn, Wassermenge beim Einmaischen,...), raste ich nur noch 1-stufig bei
67° für 120 Min und gehe dann rauf auf 78° zum Läutern. Jodnormal ist es ja
schon nach rund 45 Min., ich fahre aber trotzdem länger wegen besserer
Ausbeute. Länger Maischen ist beim Braumeister m.M. jedoch eigentlich nicht
sehr ideal, da durch das Runterfliessen der Würze kontinuierlich Sauerstoff
aufgenommen wird.
Vor der 1. Hopfengabe öffne ich immer (langsam !!!) den Kreislauf für den
Whirlpool. Damit wird u.a. der Schlauch mit kochender Würze gefüllt wird.
Ich denke, das ist keine schlechte Idee, da der Schlauch damit sicher
nochmals möglichst keimfrei gemacht wird, bevor die Würze in den Gärtank
gepumpt wird (ich wechsle die Schläuche nicht, ich habe nur 1 grossen
Schlauch angeschlossen).
Wie läutert Ihr ? Spritzt Ihr einfach heisses Wasser über den Treber ? Ich
werde demnächst einen Schlauch mit Anschluss mit vielen, kleinen Löchern
basteln, den ich auf das Kreuz binde. Ich erhoffe mir dadurch eine homogene
Verteilung des Läuterwassers. Ich denke, wenn ich das Läuerwasser einfach
auf einer Seite reinlasse, wird der Treber schlecht ausgespült und die
Hälfte des Wassers fliesst an der Seite runter.
Noch was, ich habe bemerkt, dass Rasten bei 50° relativ gefährlich sind
betreffend Schaum. Ich lasse Rasten in dieser Zone bei normalem Bier (ohne
Weizen, Hafer,...) meistens aus. Wenn ich dort gerastet habe (Weyermann
Malz, sogar mit Carapils, Carahell, relativ gute Kolbachzahl), hatte ich
sehr oft m.M. mässigen Schaum. Grund: Der Braumeister hat einfach zuwenig
Leistung, um schnell aufzuheizen - und dann muss noch der ganze Treber mit
heissem Wasser durchgespült werden, bis alles > 60° ist - und bis das
soweit ist, ist alles Eiweiss schon futsch. Mein Tipp: Bei normalem Bier
bei >60° einmaischen.
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.4.2012 um 11:55 |
|
|
Neuer Versuch, Malz so richtig grob geschrotet und das mittlere Siebblech
weggelassen. Soll die Pumpe eher stärker oder eher schwächer aufgedreht
werden?
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.4.2012 um 14:57 |
|
|
Ich weiss nicht, ob es eine gute Idee ist, das mittlere Siebblech
wegzulassen, weil sich dann in der Mitte ein Rohr bildet, durch welches das
Malz in die Würze gelangen kann. Auch beim Läutern das oberste Bleck
wegzunehmen, um den Treber zu lockern, ist nicht gut, weil dann ebenfalls
Malz runterfallen kann.
Hast Du evtl. zuviel Malz genommen oder waren die Portionen nicht 50 : 50
in den beiden Bereichen verteilt? Ich würde nicht mehr als 41 kg nehmen.
Am Anfang steigt die Würze nur sehr langsam rauf. Wenn die Würze dann die
Kante erreicht hat, reisst sie quasi die Würze nach unten. Ich mache beim
nächsten Brauen mal ein Foto von meiner Einstellung und lade es rauf.
Denke, dass so 30 ° ok sind.
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.4.2012 um 18:18 |
|
|
Diesmal hat das mit dem Malz funktioniert, sehr viel grober geschrotet.
Mußte die Schrotmühle von Braupartner gleich um ein paar Zentimeter
verstellen. Keine Malzfontänen, wirklich weit über 200 Liter Würze mit 12,5
Plato. Aber das nächste Problem, wie auch schon beim letzten Sud, die Würze
schmeckt in kürzester Zeit extrem sonderbar, schwer zu beschreiben, so eine
Art chemische Bittere. War bei den ersten Suden nicht der Fall. Kann nur
weggschüttet werden. Vermutlich irgendwelche Rückstände im Schlauch beim
Abpumpen. Oder über Nacht beim Abkühlen mit irgendwas infiziert.
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.4.2012 um 22:41 |
|
|
Mir ging das Thema "mittleres Blech rausnehmen" noch durch den Kopf. Eine
interessante Idee könnte sein, das mittlere Blech wegzunehmen und dann
dazwischen ein Rohr zu stecken, wodurch man das oberste Blech beim Läutern
wegnehmen und den gesamten Treber schneiden könnte, ohne dass Malz in die
Würze fällt. Würde aber Schweissearbeiten bedeuten...zudem bräuchte es ein
zweites Rohr mit Aufsatz, wenn man behutsam das oberste Blech wegnehmen
würde.
Gut zu hören, dass die Sudhausausbeute steigt. Die chemische Bittere kann
ich mir fast nur durch Putzmittelreste erklären. Hast Du die Tanks gut
ausgespült? Ich putze die Tanks immer mit dem Hochdruckreiniger und spritze
sie dann mit Halades 191 http://www.halagchemie.ch/de/angebot/sortiment
aus, spüle dann nach einer gewissen Einwirkzeit das Mittel ab (und sammle
es, um nach dem Brauvorgang den Schlauch zu füllen für Standdesinfektion),
danach spüle ich den Tank mit dem kochenden Wasser aus, das ich bei der
Würzekühlung gewinne. Hatte damit noch nie Desinfektionsprobleme.
Oder hast Du den Braumeister mit chemischen Putzmitteln geputzt, die
womöglichen noch im Pumpenschlauch stecken? Oder ist der grosse Schlauch
noch voller Putzmittelreste? Ich putze den BM primär nur mit dem
Hochdruckreiniger und viel Wasser (Pumpe mehrmals betätigen, bis alles klar
läuft) und teilweise etwas Phosphorsäure, da biologisch kein Problem.
A propos Phosphorsäure. Säuerst Du die Würze auf rund pH = 5.4 an? Im
Extremfall könntest Du eine sehr hohe Restalkalität haben, wodurch viele
Bitterstoffe aus dem Malz getrieben werden... denke aber nicht, dass das
der Fall ist.
Teilweise kann es auch einen etwas komischen Geschmack geben, wenn man viel
Trockenhefe direkt in die Würze streut, weil dadurch teilweise über 50 %
der Hefezellen sterben können (osmotischer Druck). Hefe immer nur in
Dest.wasser auflösen und dann erst in die Würze. Wird aber wohl auch nicht
der Grund sein.
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.4.2012 um 23:50 |
|
|
Mal der Reihe nach: Beim Läutern war der Treber so steif, daß ich eher
nicht das Gefühl hatte, daß in dem Hohlraum in der Mitte viel Malz in de
Würze gefallen ist.
und der seltsame Geschmack kam bei den beiden letzen Suden. Das erste Mal
hatte ich den Tank nur ausgespritzt bzw mit einer Bürste die Ränder
abgeschrubbt. Beim Zweiten mit KombiCid behandelt und danach gründlich
ausgespritzt. Ich hab die Würze über Nacht kühlen lassen und als ich am
nächsten Tag die Hefe dazugab, war eine Schaumschicht, ob schon von
irgendeiner Infektion oder noch vom Einfüllen weiß ich nicht.
Ein Fachmann wird wohl am Geruch sofort merken was los ist. Ich hab schon
den Hopfen in Verdacht. Aber da war bei den ersten drei Suden auch nichts
anders.
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.4.2012 um 07:14 |
|
|
*schmunzel* Ja, ich weiss, wenn man die Bleche wegnimmt, staune ich auch
immer, wie verdammt steif der Treber ist. Umso mehr steigt mein Verlangen,
den Treber zu zerschneiden. Aber beim Zerschneiden kann dann natürlich Malz
durchs Rohr fallen - ich habe das eben in den Anfängen mal verusucht....
ging daneben, sprich: der Hopfenkegel nach dem Whirlpool war dann ganz
schön gross.
Betreffend komischer Geschmack ist es noch schwierig, eine Aussage zu
machen. Alter Hopfen, der lange an der Luft war, entwickelt einen
kommischen Geruch/Geschmack. Das könnte es evtl. sein.
Eine richtig dicke Schaumschicht gibt's bei meinen Tanks auch nach dem
Einfüllen - aber nicht von der Hefe. Da ist wohl auch am morgen noch etwas
drauf. Ob eine mögliche Infektion am morgen danach schon so stark
riecht,...hmm... irgendwie bezweifle ich das. Wenn der Tank einigermassen
sauber war, könnte es praktisch nur noch der Schlauch sein, mit dem Du die
Würze in den Tank pumpst.
Mein Tipp: Mal gut am Hopfen schnuppern und beim nächsten Sud speziell
Schläuche und Tanks noch mit etwas mehr Wasser ausspülen. Ich muss zugeben,
dass ich mein Putzmittel für den Tank auch nach kräftigem und langem
Ausspülen mit kaltem Wasser immer noch etwas rieche. Erst wenn ich dann mit
kochendem Wasser aus der Würzekühlung den Tank ausspüle, ist alles absolut
geruchlos.
Wie ich sehe, kühlst Du wohl so auf 20° runter und lässt die Würze dann
über Nacht noch auf so 10-15 °C runterfallen für untergäriges Bier - ? Hast
Du gekühlte Tanks ? Machst Du Flaschen oder KEGs?
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.4.2012 um 18:52 |
|
|
Heut abend kommt ein Brau-Azubi und schaut sich die Sache mal an, dann
entscheidet sichs.
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 15.4.2012 um 15:05 |
|
|
Inzwischen hat ein befreundeter Braumeister eine Probe genommen:
Medizingeschmack, Phenole, Gärung stehengeblieben. An der Gärung läuft was
schief, vermutlich ist die Trockenhefe schuld. Morgen neuer Versuch mit
Flüssighefe.
|
|
Antwort 16 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.4.2012 um 08:00 |
|
|
Es ist m.M. ein Mythos, dass Trockenhefe relevant schlechter sein soll als
Flüssighefe. Ich kenne div. grössere, sehr gut laufende Mikrobrauerein
(div. 3000 l Tanks), die mit Trockenhefe hervorragendes Bier brauen (mit
Auszeichnungen). Flüssighefe kann während dem Transport genau so geschwächt
werden wie Trockenhefe (oder sogar noch mehr), wenn die Temp. zu hoch
ist.
Mein Tipp: Hast Du genug Hefe gegeben ? Hast Du die Hefe zuerst in dest.
Wasser aufgelöst ? Hast Du evtl. zu schnell runtergekühlt, so dass die Hefe
in einen Schockzustand gerät und die Aktivität nahezu stoppt ? Hast Du
versucht, die Würze an die Wand des Tanks zu spritzen, damit möglichst viel
Sauerstoff aufgenommen wurde ? Zuwenig Sauerstoff kann bei einigen Hefen
dazu führen, dass sie zuwenig wachsen und die Gärung nur schleppend
vorankommt. Die Kühlung der Würze sollte so schnell wie möglich sein. Wenn
Du eine Nacht wartest, solltest Du noch mehr Hefe beigeben, weil dann schon
relativ viele andere Baktereien/Wilde Hefen u.a. in der Würze sind. Eine
Nacht warten ist nicht ideal.
|
|
Antwort 17 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.4.2012 um 08:04 |
|
|
Das kam mir noch in den Sinn. Wenn Du eine Nacht wartest, wird wohl nicht
mehr allzuviel Sauerstoff in der Würze sein, wenn Du die Hefe reingibst.
Das könnte das Problem sein: Schlechte Hefevermehrung wegen wenig O2,
sowieso schon erschwerten Starbedingungen der Hefe wegen ca. 12 h späterem
Start. O2 vor dem Anstellen in den Tank reinblasen könnte evtl. helfen.
|
|
Antwort 18 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.4.2012 um 09:37 |
|
|
Wir haben mal 2 hl Stout ausschließlich mit 8 Päckchen S-04 Trockenhefe
angestellt. Das ging einwandfrei. Die Gärung ist allerdings etwas später
angekommen.
Zitat: | Das kam mir noch in den
Sinn. Wenn Du eine Nacht wartest, wird wohl nicht mehr allzuviel Sauerstoff
in der Würze sein, wenn Du die Hefe reingibst. Das könnte das Problem sein:
Schlechte Hefevermehrung wegen wenig O2, sowieso schon erschwerten
Starbedingungen der Hefe wegen ca. 12 h späterem Start. O2 vor dem
Anstellen in den Tank reinblasen könnte evtl.
helfen. |
Das stimmt so nicht. Der Sauerstoff ist ja in der Raumluft enthalten und
gast nicht wieder aus. Mit Sauerstoff zu übersättigen ist bei Raumdruck
nicht wirklich gut möglich, da er sich nur physikalisch löst (i.G. zu CO2).
Kauf mal ein "Active O2 Wasser". Dass blubbert schon nach ein paar Minuten
nicht mehr. Wenn also der Kessel steht, stellt sich von alleine die
Sättigung ein (Partialdruck Sauerstoff = 0,21 bar). Jedoch eben nur über
die Oberfläche der Würze. Nach dem Kochen der Würze ist so gut wie kein
Sauerstoff vorhanden. Daher muss bei direktem Anstellen nach dem Kühlen
durch Verwirbelung oder Begasen schnell die Sättigung wiederhergestellt
werden, damit die Hefe ankommen kann.
Bei Brauereien wird z.T. länger begast, damit genügend Sauerstoff für die
Hefevermehrung nachgeliefert wird. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.4.2012 um 09:44 |
|
|
Trockenhefe würde ich übrigens nieeee in dest. Wasser resuspendieren. Da
sind keine Ionen drin, im Gegensatz zu den Hefezellen. Und was passiert?
Kennt man von den gezuckerten Erdbeeren: Das Wasser fließt immer der
höheren Konzentration hinterher (Osmotischer Druck). Deshalb verschrumpeln
die Erdbeeren und es gibt eine schöne Soße. Bei Hefezellen wäre das
umgekehrt. Die füllen sich schlagartig mit Wasser und platzen. Andersherum
ist das natürlich auch nicht sonderlich besser, daher einfach verdünnte
Würze zum Resuspendieren verwenden. Aber niemals ionenfrei! Womöglich
könnte man auch physiologische Kochzalzlösung verwenden (9 g/l NaCl). Aber
etwas Zucker bringt eben die Hefe gleich in Gang. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 20 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.4.2012 um 10:21 |
|
|
Hi Hiasl,
zur ersten Antwort. Ich habe eigentlich in Kurzform genau das gemeint, was
Du geschrieben hast...
Zum Trockenhefethema: Mit dest.Wasser meinte ich eigentlich gekochtes
Hahnenwasser.
Ich weiss, dass die Meinungen betreffend Hefe in Wasser - StarkeWürze weit
auseinandergehen. Ich habe mal n'bisschen darüber gelesen. Die Sache ist
eben noch komplex. Es wird auch angenommen, dass die trockenen Zellen schon
mit hinreichend Nährstoffen gefüllt sind, da die Hersteller das irgendwie
so hinkriegen und die trockenen Zellwände dann am Anfang alles (Zucker
u.a.) ungehindert durchlassen, wodurch dann zuviele von diesen Nährstoffen
in der Zelle sind und sich aufgrund von diesem Phänomen ein so starker
osmotischer Druck einstellt, der die Zellen platzen lässt. Ich kann dieses
exzellente Buch empfehlen
http://www.amazon.de/Yeast-Practical-Fermentation-Brewing-E
lements/dp/0937381969/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1334567200&sr=8-1
Ich löse die Hefe meistens in einer schwachen Malzlösung (max. 5-7 °P) auf,
was ich als Komprmiss betrachte. Wahrscheinlich kommt es auch auf den
Hefetyp an. Mit "direkt in die Würze" hatte ich aber schon Probleme. Mit
Startern noch nie. "Always make a starter."
|
|
Antwort 21 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.4.2012 um 15:00 |
|
|
So, heute neuer Versuch. Ich hab das Malz vermutlich nicht genug
eingerührt, deswegen sind die Treber noch etwas klebrig und die Stammwürze
etwas schwach, nach dem Hopfenkochen sieht man weiter.
|
|
Antwort 22 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 07:07 |
|
|
Mir ging das mit dem "mittleren Sieb" wegnehmen nochmals durch den Kopf.
Ich werde wohl demnächst mal versuchen, anstatt das mittlere Sieb zu
benutzen, eine Stange zwischen das obere und das untere Sieb zu stellen,
damit kein Malz runterfallen kann. Beim Läutern möchte ich dann das obere
Sieb wegnehmen, auf die Stange noch eine kleine Stange draufstecken, damit
beim Läutern kein Malz runterfällt, und den ganzen Treber schneiden. Fotos
folgen...
|
|
Antwort 23 |
|
Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 27.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 14:24 |
|
|
Ich habe übrigens von einer sehr guten, mit dem BM 200 sehr erfahrenen
Quelle Folgendes erfahren:
Die Idee, die beiden Bleche über ein Distanzrohr auf Abstand zu halten,
damit keine
Pressung entsteht, bringt bezüglich der Ausbeute eher nichts.
Interessant ist aber, dass anscheinend die neuen BM nur noch mit 2
Siebblechen ausgeliefert werden sollen.
De Idee scheint also nicht schlecht zu sein.
Was tatsächlich eine deutliche Steigerung bei der Ausbeute bringen soll,
ist, wenn man bei Verwendung von
zwei Blechen das obere Siebblech direkt vor dem Ausheben des Malzrohrs
herausnimmt.
Dann den Treber kräftig auflockert mit einem Malzpaddel und dann den
Nachguss
macht.
Anscheinend wurde die Erfahrung gemacht, dass das langsame,
gleichmäßige besprenkeln über eine Düse nicht so viel bringt, wie wenn der
Treber
mit einem satten Guss geflutet wird, so dass der Treber regelrecht im
Malzrohr
schwimmt. Dabei liegt dann das Malz so locker, dass die Auslösung des
restlichen Extrakts
besonders effektiv ist.
|
|
Antwort 24 |
|