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Seite 1 von 14   «  1  2  3  4  5  »     
Autor: Betreff: Speidel Braumeister 200 l - Wer braut auch damit ?
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 27.3.2012 um 09:47  
Hallo Leute,

ich betreibe mt einem Speidel Braumeister 200 l eine kleine Mikrobrauerei in unserer Garage (www.danibier.ch).
Ich bin ständig daran, die Anlage etwas zu optimieren/modifizieren.

Wer braut auch mit einem Braumeister 200 l ? Meldet Euch doch mal, damit wir uns austauschen können.

Gruss, Daniel
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 27.3.2012 um 09:59  
die brauerei grüne amsel in riehen arbeitet mit einem 200l braumeister

die brauerei üeles homebrew arbeitet mit 2 x 50l braumeister, üeles ist auch hier im forum unterwegs --> hb9cjs , auf seiner homepage hat er rezepte für den 50l braumeister


____________________
Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer Brauereien
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smilies/smile.gif erstellt am: 30.3.2012 um 17:39  
Hallo,
braue seit ein paar Jahren mit dem 50 Liter Braumeister von Speidl, ist ein super Ding!
Überlege ob ich nicht auf einen 200 Liter wechsel soll!
Wie ist Eure Erfahrung mit dem 200 Liter-Ding?
lg
Erwin
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2012 um 10:22  
Hi Erwin,

bisher sind meine Erfahrungen gut. Ich habe auch mit einer 50-l-Version angefangen. Eigentlich ist es (fast) dasselbe.
Wo man halt ein bisschen aufpassen muss, ist bei der Einstellung der Pumpenströmung - die ist nun natürlich viel stärker als bei der 50-l-Anlage. Wenn man da ein bisschen zu viel Würze durchlaufen lässt, kann das Malz schnell blockieren. Wenn man das nicht merkt, kann es kräftig an den Seiten rausspritzen und/oder sogar das oberste Sieb verbiegen. Ich habe aus diesem Grund das oberste Sieb mit Chromstahlteilen verstärkt. In kalten Jahreszeiten bemerkte ich, dass die Heizleistung etwas knapp bemessen ist. Wirklich nennenswerte Schwachpunkte der Anlage sind meiner Meinung das Abläutern und das Putzen. Die Sudhausausbeute ist nicht hoch. Die Gründe sind, weil man den Treben nicht schneiden kann und das Läuterwasser stark an den Seiten des Zylinders runterfliesst. Ich bin daran, eine Art Läuter-Hackvorrichtung auf die Siebe zu schweissen, so dass man von Hand den Treber zerpflügen kann. Die kleinen Heizstangen sind nach dem Kochen ganz schön schmutzig und lassen sich von Hand nur mühsam putzen. Ohne Hochdruckreiniger ist es nur schwer machbar. Preis-Leistung ist jedoch top. Ein grosser Vorteil ist, dass das Gerät äusserst kompakt ist. Ich habe schon andere 200 l - Anlagen gesehen, die unglaublich gross waren. Ich kann an einem Tag 2 Sude machen, wobei ein Sud mit etwa 41 kg Schüttung 230 l Würze bringt. Für 2 Sude habe ich von 7:00 - 22:00 abends.

Gruss, Daniel www.danibier.ch
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2012 um 21:58  
Das mit den Malzfontänen bringt mich grad zur Verzweiflung. Möglicherweise ist das Malz zu fein geschrotet gewesen. Ich hab extra einen Blechring machen lassen, damit das Malz nicht wieder auf die Heizstäbe fällt und sogar diesen Blechring hats hochgebogen.
Was mich ansonsten etwas nachdenklich macht: Aus Zwei Suden sind gerade 314 Liter Bier entstanden. Wo ist eigentlich der Rest geblieben?
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2012 um 21:59  
Was auch noch war, daß unten der Gummi auf einmal weg war und die Zirkulation unterbrochen war.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2012 um 07:14  
Ja, die Sache mit den Malzfontänen ist nicht zu unterschätzen. Ich hab's jedoch mittlerweile im Griff. Ich schrote relativ grob, was auch zu einer höheren Ausbeute führt. Fein Schroten ist nur in Läuterbottichen möglich, die über ein Hackwerk oder eine Schneidemöglichkeit verfügen. Beim Speidel läuft Dir sonst das ganze Läuterwasser am Rand runter, und Du erreichst nur eine geringe Ausbeute, wenn fein geschrotet wurde. Ich öffne beim Maischen den Pumphahn immer sehr langsam. Ich habe auch schon bemerkt, dass man durch schnelles Öffnen und Schliessen des Pumphahns während dem Maischen das Malz irgendwie lockern kann. Das weisse Netz von Speidel benutze ich nicht mehr - ich habe im Verdacht, dass es zu viel Stau verursacht. Das Malz in der Würze hält sich dabei in Grenzen. Mit dem Gummi hatte ich am Anfang auch mal Probleme, als es wegrutschte. Kann vorallem dann passieren, wenn beim Reinfahren das Gummi auf eine Schraube der Heizspirale trifft (immer gut schauen).
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 16:17  
Ich habe am Donnerstag nochmal mit dem Hersteller gesprochen. Man muß grob schroten. Das für andere Anlagen geeignete geschrotete Malz ist in diesem Fall zu fein.
Das hat unser Braumeister auch nicht gewußt. So gerät man zwischen die Fronten und ist ratlos und verzweifelt.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 9.4.2012 um 22:42  
Ich habe eine Schrotmühle von Täuber und habe meines Wissens aktuell rund 0.875 mm eingestellt und beim Läutern keine Probleme. Ich habe auch schon bemerkt, dass ich eine deutlich höhere Ausbeute hatte, wenn ich länger bei gemaischt habe. Aufgrund der Tatsache, dass man mit vielen Raststufen wohl kaum ein konstant gleich schmeckendes Bier bekommt, weil je nach dem wie man den Hahn öffnet, einmal mehr oder weniger gut gemaischt wird, weil der Würzestrom von vielen Faktoren abhängt (Malz, Schrotung, Hahn, Wassermenge beim Einmaischen,...), raste ich nur noch 1-stufig bei 67° für 120 Min und gehe dann rauf auf 78° zum Läutern. Jodnormal ist es ja schon nach rund 45 Min., ich fahre aber trotzdem länger wegen besserer Ausbeute. Länger Maischen ist beim Braumeister m.M. jedoch eigentlich nicht sehr ideal, da durch das Runterfliessen der Würze kontinuierlich Sauerstoff aufgenommen wird.

Vor der 1. Hopfengabe öffne ich immer (langsam !!!) den Kreislauf für den Whirlpool. Damit wird u.a. der Schlauch mit kochender Würze gefüllt wird. Ich denke, das ist keine schlechte Idee, da der Schlauch damit sicher nochmals möglichst keimfrei gemacht wird, bevor die Würze in den Gärtank gepumpt wird (ich wechsle die Schläuche nicht, ich habe nur 1 grossen Schlauch angeschlossen).

Wie läutert Ihr ? Spritzt Ihr einfach heisses Wasser über den Treber ? Ich werde demnächst einen Schlauch mit Anschluss mit vielen, kleinen Löchern basteln, den ich auf das Kreuz binde. Ich erhoffe mir dadurch eine homogene Verteilung des Läuterwassers. Ich denke, wenn ich das Läuerwasser einfach auf einer Seite reinlasse, wird der Treber schlecht ausgespült und die Hälfte des Wassers fliesst an der Seite runter.

Noch was, ich habe bemerkt, dass Rasten bei 50° relativ gefährlich sind betreffend Schaum. Ich lasse Rasten in dieser Zone bei normalem Bier (ohne Weizen, Hafer,...) meistens aus. Wenn ich dort gerastet habe (Weyermann Malz, sogar mit Carapils, Carahell, relativ gute Kolbachzahl), hatte ich sehr oft m.M. mässigen Schaum. Grund: Der Braumeister hat einfach zuwenig Leistung, um schnell aufzuheizen - und dann muss noch der ganze Treber mit heissem Wasser durchgespült werden, bis alles > 60° ist - und bis das soweit ist, ist alles Eiweiss schon futsch. Mein Tipp: Bei normalem Bier bei >60° einmaischen.
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red_folder.gif erstellt am: 10.4.2012 um 11:55  
Neuer Versuch, Malz so richtig grob geschrotet und das mittlere Siebblech weggelassen. Soll die Pumpe eher stärker oder eher schwächer aufgedreht werden?
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 10.4.2012 um 14:57  
Ich weiss nicht, ob es eine gute Idee ist, das mittlere Siebblech wegzulassen, weil sich dann in der Mitte ein Rohr bildet, durch welches das Malz in die Würze gelangen kann. Auch beim Läutern das oberste Bleck wegzunehmen, um den Treber zu lockern, ist nicht gut, weil dann ebenfalls Malz runterfallen kann.

Hast Du evtl. zuviel Malz genommen oder waren die Portionen nicht 50 : 50 in den beiden Bereichen verteilt? Ich würde nicht mehr als 41 kg nehmen.

Am Anfang steigt die Würze nur sehr langsam rauf. Wenn die Würze dann die Kante erreicht hat, reisst sie quasi die Würze nach unten. Ich mache beim nächsten Brauen mal ein Foto von meiner Einstellung und lade es rauf. Denke, dass so 30 ° ok sind.
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red_folder.gif erstellt am: 11.4.2012 um 18:18  
Diesmal hat das mit dem Malz funktioniert, sehr viel grober geschrotet. Mußte die Schrotmühle von Braupartner gleich um ein paar Zentimeter verstellen. Keine Malzfontänen, wirklich weit über 200 Liter Würze mit 12,5 Plato. Aber das nächste Problem, wie auch schon beim letzten Sud, die Würze schmeckt in kürzester Zeit extrem sonderbar, schwer zu beschreiben, so eine Art chemische Bittere. War bei den ersten Suden nicht der Fall. Kann nur weggschüttet werden. Vermutlich irgendwelche Rückstände im Schlauch beim Abpumpen. Oder über Nacht beim Abkühlen mit irgendwas infiziert.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 11.4.2012 um 22:41  
Mir ging das Thema "mittleres Blech rausnehmen" noch durch den Kopf. Eine interessante Idee könnte sein, das mittlere Blech wegzunehmen und dann dazwischen ein Rohr zu stecken, wodurch man das oberste Blech beim Läutern wegnehmen und den gesamten Treber schneiden könnte, ohne dass Malz in die Würze fällt. Würde aber Schweissearbeiten bedeuten...zudem bräuchte es ein zweites Rohr mit Aufsatz, wenn man behutsam das oberste Blech wegnehmen würde.

Gut zu hören, dass die Sudhausausbeute steigt. Die chemische Bittere kann ich mir fast nur durch Putzmittelreste erklären. Hast Du die Tanks gut ausgespült? Ich putze die Tanks immer mit dem Hochdruckreiniger und spritze sie dann mit Halades 191 http://www.halagchemie.ch/de/angebot/sortiment
aus, spüle dann nach einer gewissen Einwirkzeit das Mittel ab (und sammle es, um nach dem Brauvorgang den Schlauch zu füllen für Standdesinfektion), danach spüle ich den Tank mit dem kochenden Wasser aus, das ich bei der Würzekühlung gewinne. Hatte damit noch nie Desinfektionsprobleme.

Oder hast Du den Braumeister mit chemischen Putzmitteln geputzt, die womöglichen noch im Pumpenschlauch stecken? Oder ist der grosse Schlauch noch voller Putzmittelreste? Ich putze den BM primär nur mit dem Hochdruckreiniger und viel Wasser (Pumpe mehrmals betätigen, bis alles klar läuft) und teilweise etwas Phosphorsäure, da biologisch kein Problem.

A propos Phosphorsäure. Säuerst Du die Würze auf rund pH = 5.4 an? Im Extremfall könntest Du eine sehr hohe Restalkalität haben, wodurch viele Bitterstoffe aus dem Malz getrieben werden... denke aber nicht, dass das der Fall ist.

Teilweise kann es auch einen etwas komischen Geschmack geben, wenn man viel Trockenhefe direkt in die Würze streut, weil dadurch teilweise über 50 % der Hefezellen sterben können (osmotischer Druck). Hefe immer nur in Dest.wasser auflösen und dann erst in die Würze. Wird aber wohl auch nicht der Grund sein.
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red_folder.gif erstellt am: 11.4.2012 um 23:50  
Mal der Reihe nach: Beim Läutern war der Treber so steif, daß ich eher nicht das Gefühl hatte, daß in dem Hohlraum in der Mitte viel Malz in de Würze gefallen ist.
und der seltsame Geschmack kam bei den beiden letzen Suden. Das erste Mal hatte ich den Tank nur ausgespritzt bzw mit einer Bürste die Ränder abgeschrubbt. Beim Zweiten mit KombiCid behandelt und danach gründlich ausgespritzt. Ich hab die Würze über Nacht kühlen lassen und als ich am nächsten Tag die Hefe dazugab, war eine Schaumschicht, ob schon von irgendeiner Infektion oder noch vom Einfüllen weiß ich nicht.
Ein Fachmann wird wohl am Geruch sofort merken was los ist. Ich hab schon den Hopfen in Verdacht. Aber da war bei den ersten drei Suden auch nichts anders.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 12.4.2012 um 07:14  
*schmunzel* Ja, ich weiss, wenn man die Bleche wegnimmt, staune ich auch immer, wie verdammt steif der Treber ist. Umso mehr steigt mein Verlangen, den Treber zu zerschneiden. Aber beim Zerschneiden kann dann natürlich Malz durchs Rohr fallen - ich habe das eben in den Anfängen mal verusucht.... ging daneben, sprich: der Hopfenkegel nach dem Whirlpool war dann ganz schön gross.
Betreffend komischer Geschmack ist es noch schwierig, eine Aussage zu machen. Alter Hopfen, der lange an der Luft war, entwickelt einen kommischen Geruch/Geschmack. Das könnte es evtl. sein.
Eine richtig dicke Schaumschicht gibt's bei meinen Tanks auch nach dem Einfüllen - aber nicht von der Hefe. Da ist wohl auch am morgen noch etwas drauf. Ob eine mögliche Infektion am morgen danach schon so stark riecht,...hmm... irgendwie bezweifle ich das. Wenn der Tank einigermassen sauber war, könnte es praktisch nur noch der Schlauch sein, mit dem Du die Würze in den Tank pumpst.

Mein Tipp: Mal gut am Hopfen schnuppern und beim nächsten Sud speziell Schläuche und Tanks noch mit etwas mehr Wasser ausspülen. Ich muss zugeben, dass ich mein Putzmittel für den Tank auch nach kräftigem und langem Ausspülen mit kaltem Wasser immer noch etwas rieche. Erst wenn ich dann mit kochendem Wasser aus der Würzekühlung den Tank ausspüle, ist alles absolut geruchlos.

Wie ich sehe, kühlst Du wohl so auf 20° runter und lässt die Würze dann über Nacht noch auf so 10-15 °C runterfallen für untergäriges Bier - ? Hast Du gekühlte Tanks ? Machst Du Flaschen oder KEGs?
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red_folder.gif erstellt am: 13.4.2012 um 18:52  
Heut abend kommt ein Brau-Azubi und schaut sich die Sache mal an, dann entscheidet sichs.
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 15:05  
Inzwischen hat ein befreundeter Braumeister eine Probe genommen:

Medizingeschmack, Phenole, Gärung stehengeblieben. An der Gärung läuft was schief, vermutlich ist die Trockenhefe schuld. Morgen neuer Versuch mit Flüssighefe.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 08:00  
Es ist m.M. ein Mythos, dass Trockenhefe relevant schlechter sein soll als Flüssighefe. Ich kenne div. grössere, sehr gut laufende Mikrobrauerein (div. 3000 l Tanks), die mit Trockenhefe hervorragendes Bier brauen (mit Auszeichnungen). Flüssighefe kann während dem Transport genau so geschwächt werden wie Trockenhefe (oder sogar noch mehr), wenn die Temp. zu hoch ist.

Mein Tipp: Hast Du genug Hefe gegeben ? Hast Du die Hefe zuerst in dest. Wasser aufgelöst ? Hast Du evtl. zu schnell runtergekühlt, so dass die Hefe in einen Schockzustand gerät und die Aktivität nahezu stoppt ? Hast Du versucht, die Würze an die Wand des Tanks zu spritzen, damit möglichst viel Sauerstoff aufgenommen wurde ? Zuwenig Sauerstoff kann bei einigen Hefen dazu führen, dass sie zuwenig wachsen und die Gärung nur schleppend vorankommt. Die Kühlung der Würze sollte so schnell wie möglich sein. Wenn Du eine Nacht wartest, solltest Du noch mehr Hefe beigeben, weil dann schon relativ viele andere Baktereien/Wilde Hefen u.a. in der Würze sind. Eine Nacht warten ist nicht ideal.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 08:04  
Das kam mir noch in den Sinn. Wenn Du eine Nacht wartest, wird wohl nicht mehr allzuviel Sauerstoff in der Würze sein, wenn Du die Hefe reingibst. Das könnte das Problem sein: Schlechte Hefevermehrung wegen wenig O2, sowieso schon erschwerten Starbedingungen der Hefe wegen ca. 12 h späterem Start. O2 vor dem Anstellen in den Tank reinblasen könnte evtl. helfen.
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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 09:37  
Wir haben mal 2 hl Stout ausschließlich mit 8 Päckchen S-04 Trockenhefe angestellt. Das ging einwandfrei. Die Gärung ist allerdings etwas später angekommen.

Zitat:
Das kam mir noch in den Sinn. Wenn Du eine Nacht wartest, wird wohl nicht mehr allzuviel Sauerstoff in der Würze sein, wenn Du die Hefe reingibst. Das könnte das Problem sein: Schlechte Hefevermehrung wegen wenig O2, sowieso schon erschwerten Starbedingungen der Hefe wegen ca. 12 h späterem Start. O2 vor dem Anstellen in den Tank reinblasen könnte evtl. helfen.


Das stimmt so nicht. Der Sauerstoff ist ja in der Raumluft enthalten und gast nicht wieder aus. Mit Sauerstoff zu übersättigen ist bei Raumdruck nicht wirklich gut möglich, da er sich nur physikalisch löst (i.G. zu CO2). Kauf mal ein "Active O2 Wasser". Dass blubbert schon nach ein paar Minuten nicht mehr. Wenn also der Kessel steht, stellt sich von alleine die Sättigung ein (Partialdruck Sauerstoff = 0,21 bar). Jedoch eben nur über die Oberfläche der Würze. Nach dem Kochen der Würze ist so gut wie kein Sauerstoff vorhanden. Daher muss bei direktem Anstellen nach dem Kühlen durch Verwirbelung oder Begasen schnell die Sättigung wiederhergestellt werden, damit die Hefe ankommen kann.
Bei Brauereien wird z.T. länger begast, damit genügend Sauerstoff für die Hefevermehrung nachgeliefert wird.


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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 09:44  
Trockenhefe würde ich übrigens nieeee in dest. Wasser resuspendieren. Da sind keine Ionen drin, im Gegensatz zu den Hefezellen. Und was passiert? Kennt man von den gezuckerten Erdbeeren: Das Wasser fließt immer der höheren Konzentration hinterher (Osmotischer Druck). Deshalb verschrumpeln die Erdbeeren und es gibt eine schöne Soße. Bei Hefezellen wäre das umgekehrt. Die füllen sich schlagartig mit Wasser und platzen. Andersherum ist das natürlich auch nicht sonderlich besser, daher einfach verdünnte Würze zum Resuspendieren verwenden. Aber niemals ionenfrei! Womöglich könnte man auch physiologische Kochzalzlösung verwenden (9 g/l NaCl). Aber etwas Zucker bringt eben die Hefe gleich in Gang.


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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 10:21  
Hi Hiasl,

zur ersten Antwort. Ich habe eigentlich in Kurzform genau das gemeint, was Du geschrieben hast...

Zum Trockenhefethema: Mit dest.Wasser meinte ich eigentlich gekochtes Hahnenwasser.
Ich weiss, dass die Meinungen betreffend Hefe in Wasser - StarkeWürze weit auseinandergehen. Ich habe mal n'bisschen darüber gelesen. Die Sache ist eben noch komplex. Es wird auch angenommen, dass die trockenen Zellen schon mit hinreichend Nährstoffen gefüllt sind, da die Hersteller das irgendwie so hinkriegen und die trockenen Zellwände dann am Anfang alles (Zucker u.a.) ungehindert durchlassen, wodurch dann zuviele von diesen Nährstoffen in der Zelle sind und sich aufgrund von diesem Phänomen ein so starker osmotischer Druck einstellt, der die Zellen platzen lässt. Ich kann dieses exzellente Buch empfehlen
http://www.amazon.de/Yeast-Practical-Fermentation-Brewing-E lements/dp/0937381969/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1334567200&sr=8-1

Ich löse die Hefe meistens in einer schwachen Malzlösung (max. 5-7 °P) auf, was ich als Komprmiss betrachte. Wahrscheinlich kommt es auch auf den Hefetyp an. Mit "direkt in die Würze" hatte ich aber schon Probleme. Mit Startern noch nie. "Always make a starter."
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2012 um 15:00  
So, heute neuer Versuch. Ich hab das Malz vermutlich nicht genug eingerührt, deswegen sind die Treber noch etwas klebrig und die Stammwürze etwas schwach, nach dem Hopfenkochen sieht man weiter.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2012 um 07:07  
Mir ging das mit dem "mittleren Sieb" wegnehmen nochmals durch den Kopf. Ich werde wohl demnächst mal versuchen, anstatt das mittlere Sieb zu benutzen, eine Stange zwischen das obere und das untere Sieb zu stellen, damit kein Malz runterfallen kann. Beim Läutern möchte ich dann das obere Sieb wegnehmen, auf die Stange noch eine kleine Stange draufstecken, damit beim Läutern kein Malz runterfällt, und den ganzen Treber schneiden. Fotos folgen...
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2012 um 14:24  
Ich habe übrigens von einer sehr guten, mit dem BM 200 sehr erfahrenen Quelle Folgendes erfahren:

Die Idee, die beiden Bleche über ein Distanzrohr auf Abstand zu halten, damit keine
Pressung entsteht, bringt bezüglich der Ausbeute eher nichts.

Interessant ist aber, dass anscheinend die neuen BM nur noch mit 2 Siebblechen ausgeliefert werden sollen.
De Idee scheint also nicht schlecht zu sein.

Was tatsächlich eine deutliche Steigerung bei der Ausbeute bringen soll, ist, wenn man bei Verwendung von
zwei Blechen das obere Siebblech direkt vor dem Ausheben des Malzrohrs herausnimmt.
Dann den Treber kräftig auflockert mit einem Malzpaddel und dann den Nachguss
macht.

Anscheinend wurde die Erfahrung gemacht, dass das langsame,
gleichmäßige besprenkeln über eine Düse nicht so viel bringt, wie wenn der Treber
mit einem satten Guss geflutet wird, so dass der Treber regelrecht im Malzrohr
schwimmt. Dabei liegt dann das Malz so locker, dass die Auslösung des restlichen Extrakts
besonders effektiv ist.
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