Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.8.2012 um 14:15 |
|
|
Hallo,
nachdem ich das mit der Infusion im Thermoport im Griff habe, überlege ich
das nächste Bier mal mit Dekoktion zu brauen.
Eins ist mir dabei noch nicht ganz klar: Wenn ich bei der Infusion die
Maltoserast verlängere oder kürze kann ich ja damit den vergärbaren Extrakt
steuern.
Wie ist das bei der Dekoktion!?
Hier mache ich ja erstmal eine Maltoserast (lt. Hanghofer 30min) ziehe dann
eine Dickmaische (soviel wie nötig ist um auf Verzuckerungsrast-Temperatur
zu kommen). Die gezogene Maische Verzuckere ich dann erstmal und koche sie
dann je nach Biersorte 10-30min und gebe sie danach zurück zum Rest um
nochmal alles zusammen zu verzuckern. Dazu kommt noch die Zeit fürs
Aufheizen.
In der langen Zeit hat doch die Beta-Amylase schon alles zu Maltose
verarbeitet, was geht, oder? Wie nimmt man da noch Einfluss?
|
|
Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.8.2012 um 19:37 |
|
|
Hi,
die beta Amylase kann nie die komplette Stärke zu Maltose umsetzen, da sie
nämlich ein Exoenzym ist und nur vom reduzierenden Ende der Stärke Maltose
abtrennen kann (Sie spaltet die 1-4 Verbindungen). Sobald eine 1-6
Verbindung kommt, kann die beta-A nicht mehr weiter arbeiten. Der rote
Bereich in der Grafik kann also garnicht von dem Enzym angegriffen werden.
Da müsste erst mal die alpha Amylase ran, die dann den roten Bereich für
die beta zugänglich macht. Diese ist nämlich ein Endoenzym und kann auch
mitten in die Stärke angreifen.
Wenn du jetzt als Beispiel die "Earldekoktion" verwendest, dann spaltet
erst die beta alles was geht zu Maltose, was nicht von ihr verarbeitet
werden kann wird dann von der alpha zu unvergärbaren Zuckern. Jetzt hätte
die beta wieder was "zu fressen", ist aber schon lange inaktiv. Dafür kommt
jetzt der zweite Teil der Schüttung mit neuen Enzymen hinzu und so kann die
jetzt wieder vorhandene beta die längerkettigen Zucker wieder angreifen.
Wenn du eine "normale" Dekoktion fährst wie du sie beschreibst, dann hat
das mMn eher den Hintergrund die vorhandenen Zucker zu karamelisieren und
so das Bier vollmundiger werden zu lassen, da diese Zucker dann auch nciht
vergärbar sind. Also diese Dekoktion ist eher dafür da den Geschmack
vollmundiger werden zu lassen und nicht den EVG zu steigern....aber so viel
Erfahrung hab ich mit Dekoktionsbieren auch noch nicht. Da kann Bierjunge
evtl mehr dazu sagen. Der haut glaub ich ein Dekoktionsbier nach dem
anderen durch.
Gut Sud
Matthias ____________________
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.8.2012 um 21:20 |
|
|
Es geht mir jetzt nicht darum den EVG zu steigern oder optimieren, sondern
nur ums Verständnis, wie man ihn überhaupt bei dieser Maischmethode
beeinflusst.
Die Beta-Amylase hat alles verarbeitet, was sie verarbeiten kann. Gibt man
die gekochte Teilmaische zurück, ist nur noch die Alpha-Amylase aktiv und
produziert nicht vergärbare Zucker. Ist das so, dass man hier an "anderen
Schrauben drehen" muss, oder übersehe ich hier was?
Ps: Wie kommt ihr eigentlich an die Dickmaische unten im Bottich, oder
reicht Normalmaische auch!?
[Editiert am 22.8.2012 um 21:21 von cosmophobia]
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.8.2012 um 21:48 |
|
|
Hm...versteh jetzt nicht genau wie du meinst.
An welchen Schrauben willst du drehen bzw um welches Ziel zu erreichen?
Den EVG beeinflusst du bei der Dekoktion auch über die Länger der
Maltoserast.....
die Dickmaische zieh ich mit so einem groben Sieb mit Griff....schau
einfach mal in ein Haushaltsgeschäft, da findest du sicher was Brauchbares
[Editiert am 22.8.2012 um 21:49 von Bierhias]
____________________
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.8.2012 um 23:03 |
|
|
Bei normaler Dekoktion funktioniert das mit den Enzymen und den vergärbaren
und unvergärbaren Zuckern eigentlich genauso wie bei einer Infusion: es
kommt auf die Rasttemperaturen an. Der im Bottich verbleibende Rest hat
immer noch genug Enzyme, um den Kochmaischenteil, in der die Enzyme durch
die Hitze denaturiert wurden, weiter zu verzuckern.
Der technologische Hintergrund der Dekoktion ist der, daß man früher
erstens größere Bottiche als Pfannen herstellen konnte, man also mit einer
Dekoktion größere Mengen Bier brauen konnte, und zweitens, viel wichtiger,
gar kein Thermometer zur Verfügung hatte, um irgendwelche Rasttemperaturen
zu bestimmen. Volumen messen konnte man aber sehr genau, und Kochtemperatur
ist ja auch wohldefiniert. Mit einer Dekoktion kann man also präzise auch
ohne Termometer die Rasten anfahren.
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.8.2012 um 07:48 |
|
|
Zitat von cosmophobia, am 22.8.2012 um
14:15 |
Hier mache ich ja erstmal eine Maltoserast (lt. Hanghofer 30min) ziehe dann
eine Dickmaische (soviel wie nötig ist um auf Verzuckerungsrast-Temperatur
zu kommen). Die gezogene Maische Verzuckere ich dann erstmal und koche sie
dann je nach Biersorte 10-30min und gebe sie danach zurück zum Rest um
nochmal alles zusammen zu verzuckern.
|
Schreibt
er das wirklich so, der Hanghofer???
OK, es gibt genau genommen unendlich viele zum Ziel führende
Maischverfahren, aber üblich (und sinnvoller) ist eigentlich ein anderes
Vorgehen:
Die Dickmaische zieht man idR eine Rast tiefer (z.B. Einmaisch- oder
Eiweißrasttemperatur), verzuckert sie kurz, kocht sie und brüht sie auf Maltoserasttemperatur zu: Dann
können die Beta-Amylasen aus der Bottichmaische wunderbar die
Mehrfachzucker aus der Kochmaische zerlegen.
So wie Du das schreibst, würden (was natürlich bei manchen Bieren auch
gewollt sein kann) die unvergärbaren Zucker aus der Dickmaische, bzw. die
durchs Kochen neu herausgelöste Stärke keine Beta-Amylasen mehr zu Gesicht
bekommen: Jede Menge Dextrine im Bier und ein niedriger EVG. So habe ich
das mal bei einem dicksüßen Dekoktions-Porter gemacht
( mjam-mjam...).
Womit implizit Deine Frage schon
beantwortet wäre: Außer durch die Rasttemperaturen und -Dauern kannst
Du bei Dekoktion durch die Zusammensetzung der einzelnen Kochmaischen
steuern.
Für normale Biere nimmt man für den Sprung von Maltaserast auf
Verzuckerungsrast nur noch eine Dünn- oder gar Lautermaische (separat
verzuckern braucht man die auch nicht), die kaum neue Stärke ins Spiel
bringt.
Zitat von Bierhias, am 22.8.2012 um
19:37 |
Wenn du jetzt als Beispiel die "Earldekoktion" verwendest, dann spaltet
erst die beta alles was geht zu Maltose, was nicht von ihr verarbeitet
werden kann wird dann von der alpha zu unvergärbaren Zuckern. Jetzt hätte
die beta wieder was "zu fressen", ist aber schon lange inaktiv. Dafür kommt
jetzt der zweite Teil der Schüttung mit neuen Enzymen hinzu und so kann die
jetzt wieder vorhandene beta die längerkettigen Zucker wieder angreifen.
Wenn du eine "normale" Dekoktion fährst wie du sie beschreibst, dann hat
das mMn eher den Hintergrund die vorhandenen Zucker zu karamelisieren und
so das Bier vollmundiger werden zu lassen, da diese Zucker dann auch nciht
vergärbar sind. Also diese Dekoktion ist eher dafür da den Geschmack
vollmundiger werden zu lassen und nicht den EVG zu
steigern....
| Diesen Unterschied sehe ich absolut nicht!
Die Amylasen (i.Ggs. zur Infusion) in der "richtigen Reihenfolge" auf die
Stärke loszulassen, funktioniert bei (richtig geplanter) "normaler"
Dekoktion ebenso. Wie schon oben angedeutet, bzw. hier oder hier näher beschrieben.
Und zweitens ist das Earl-Verfahren ja auch ein
Einmaisch-Dekoktionverfahren, und ist folferichtig im Narziß auch unter
diesen gelistet. Ob Du jetzt eine Earlsche Kochmaische, bzw. eine
klassische Mehrfachdekoktion eher dadurch motiviert einsetzt, den EVG zu
beeinflussen, oder um die typischen karamelligen Geschmackskomponenten zu
bekommen, oder beides, ist jedem selbst überlassen. Die jeweilige
Motivation tut aber dem Verfahren keinen Abbruch.
Entweder Du fischst
sie z.B. mit einem Schaumlöffel und einem Schöpfbecher heraus (was sich
deutlich schlimmer anhört, als es ist), oder aber Du fänsgt im "richtigen"
Gefäß an (d.h. maischst in der Panne ein) und brauchst dann immer nur
Dünnmaische umzuschöpfen, wie hier näher beschrieben.
Zitat von andreas23, am 22.8.2012 um
23:03 |
Der technologische Hintergrund der Dekoktion ist der, daß man früher
erstens größere Bottiche als Pfannen herstellen konnte, man also mit einer
Dekoktion größere Mengen Bier brauen konnte, und zweitens, viel wichtiger,
gar kein Thermometer zur Verfügung hatte, um irgendwelche Rasttemperaturen
zu bestimmen. Volumen messen konnte man aber sehr genau, und Kochtemperatur
ist ja auch wohldefiniert. Mit einer Dekoktion kann man also präzise auch
ohne Termometer die Rasten anfahren.
|
Stimmt so
alles.
Zwei Punkte möchte ich aber noch hinzufügen:
Versuch mal, beim Aufheiz-Infusion mit direkter Holzfeuerung gezielt eine
bestimmte Rast anzufahren und zu halten. Selbst wenn man ein Thermometer
hätte... Die Dekoktion hingegen eignet soich bestens für direkte, schlecht
regelbare Pfannenheizung. Insbesondere in der nochmal urtümlicheren
Variante mit Maischeresten, die ein Anbrennen einer leeren Pfanne
verhindern.
Und dadurch, dass die Stärke nicht nur emzymatisch, sondern durch Kochung
physikalisch aufgeschlossen wird, konnte man mit damaligen, stark
schwankenden Malzqualitäten besser zurechtkommen und die Ausbeute
halten.
Noch ein Punkt zum Argument mit der "kleinen, weil teueren Kupferpfanne"
und dem "großen, weil billigen Holzbottich":
Beim klassischen Dreimaischverfahren wird ja dreimal eine Kochmaische von
etwa einem Drittel gezogen. Das teure Kupfer braucht also nur ein Drittel
so groß wie der Maischbottich zu sein.
Aber was macht man dann mit dem Würzekochen? Darüber rätselte ich lange.
Vielleicht machte einfach das, was im Englischen Parti-Gyle genannt
wird: Die geläuterte Würze in bis zu drei Fraktionen auffangen und
nacheinander getrennt kochen. Aus dem ersten Teil könnte z.B. ein Starkbier
für die Festtage, aus dem zweiten ein Bier für den eigenen Tisch und aus
dem dritten ein Einfachbier für die Bediensteten werden. Oder so
ähnlich.
Beste Grüße, Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.8.2012 um 07:48 |
|
|
Bis jetzt habe ich noch kein "Ziel". Wenn ich jetzt aber mal mit Dekoktion
brau und stelle hierher fest, mein Bier ist mir zu trocken, oder zu Malzig.
Was würde ich beim nächsten mal verändern?
Ok, das betrifft aber
praktisch nur die Teilmaische, da bei dem Rest ja die Maltoserast voll
ausgeschöpft wird. Das ist das "Problem", dass ich bei durchdenken dieser
Methode hab. Man nimmt also nur Einfluss auch die Teilmaische!?
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.8.2012 um 07:55 |
|
|
Zitat von Bierjunge, am 23.8.2012 um
07:48 | Die Dickmaische zieht man idR
eine Rast tiefer (z.B. Einmaisch- oder Eiweißrasttemperatur), verzuckert
sie kurz, kocht sie und brüht sie auf Maltoserasttemperatur zu: Dann können die Beta-Amylasen aus
der Bottichmaische wunderbar die Mehrfachzucker aus der Kochmaische
zerlegen. |
Ups, wenn das stimmt...
Dann ist auch alles andere viel klarer.. *nochmalnachsehenmuss*
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.8.2012 um 08:00 |
|
|
Zitat von cosmophobia, am 23.8.2012 um
07:48 | Ok, das betrifft aber
praktisch nur die Teilmaische, da bei dem Rest ja die Maltoserast voll
ausgeschöpft wird. Das ist das "Problem", dass ich bei durchdenken dieser
Methode hab. Man nimmt also nur Einfluss auch die Teilmaische!?
|
Die Dauer der Rasten ist bei Infusion
zwar einer der wichtigsten Stellhebel.
Bei Dekoktion ist sie zumindest meiner Erfahrung nach aber eher nur
von untergeordneter Bedeutung. Denn aufgrund der Zeit, die fürs Aufheizen
und Kochen der einzelnen Kochmaischen vergeht, dauern die meisten Rasten
der Bottichmaische eh überlange. Außerdem kommt man durch das ständige
"Auf- und Ab" bei den meisten Rasttemperaturen eh mehrfach vorbei.
Wie weiter oben geschrieben, sind die wichtigeren Stellhebel bei Dekoktion
andere: Wie etwa Anzahl und Aufteilung der einzelnen Kochmaischen, und
deren jeweilige Kochdauer. Die Dauer der Bottichrasten ergibt sich dann
schon irgendwie...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.8.2012 um 20:54 |
|
|
Puh, ich habe mich nicht vertan, die Dickmaische wird nach/bei der
Maltoserast gezogen.
Also doch ein Unterschied zur Earl-Methode.
So viele Möglichkeiten.
Ich seh schon, ich mach doch nur wieder Infusion.
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.8.2012 um 21:32 |
|
|
Hi Cosmo,
meine Hitliste, was Brauspaßfaktor angeht, lautet eindeutig:
Bronze bekommt der Speidel Braumeister,
Silber erreicht die Infusionsanlage and the winner is eindeutig
Gold für die Dekoktionsanlage. Hier bin ich dem Biersieder der
vergangenenen 500 Jahre am nächsten.
An deiner Stelle würde ich "Gold" eine Chance geben.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.8.2012 um 08:01 |
|
|
Du hast wohl recht probieren sollte ichs. Dem Wiener-Bier was ich nächsten
Monat plane würdes wohl nicht schaden.
Ich überlege aber noch, ob ich das nicht vom Ablauf her sauberer und
einfacher hinbekomme.
Meine Idee: Die Schüttung gleich zum Anfang aufteilen.
Den einen Teil schicke ich normal zur Maltoserast in den Thermoport den
anderen Teil maische ich im normalen Topf ein, vielleicht so, dass ich bei
ca. 70°C lande und das ganze dann ne Stunde mit fallender Temperatur stehen
lasse. Danach koche ich den Teil im Topf und gebe ihn dann mit in den
Termoport um bei Verzuckerungsrast-Temperatur zu landen.
Klingt das nach einem brauchbaren Plan?
Wie sollte ich die Schüttung aufteilen?
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.8.2012 um 13:03 |
|
|
Ich habe grad mal nachgerechnet und bräuchte ca. 11l Dickmaische um den
Sprung von 63°C auf 73°C bei meinen Verhältnissen zu schaffen (Schüttung
ca. 7,5kg).
Wenn ich also die 11l separat maischen wollen würde, wieviel Wasser und
Malz müsste ich nehmen!?
Ich glaube die 11l würde ich dann normal mit je ca. 30min Maltose- und
Verzuckerungsrast maischen, das ist wohl besser reproduzierbar und sollte
vom Ergebnis her das gleiche ergeben, was Hanghofer beschreibt.
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.8.2012 um 14:06 |
|
|
Kannst
Du freilich so machen, ich sehe (so) allerdings momentan keinen rechten
Vorteil darin.
Wenn Du, wie aus Deinen obigen Postings hervorgeht, das
Hanghofer-Einmaischverfahren machen willst (mit der Dekoktion am Ende):
Wenn Du alles zusammen in der Pfanne einmaischst, die erste Infusionsstufe
fährst, dann die Dünnmaische von oben in den Bottich umschöpfst, die
verbleibende Dickmaische kochst und ebenfalls in den Bottich schöpfst, dann
ist das meiner Meinung nach mindestens genauso einfach.
Aufgeteilte Schüttung hat indes dann einen Vorteil, wenn Du daraus gezielt
Nutzen ziehen kannst: Zum Beispiel einen Rohfruchtanteil in der Kochmaische
vorverkleistern, oder ein enzymstarkes Malz in der Bottichmaische bewusst
wenig schädigen, oder auf den Spelzen nicht herumzukochen, oder ähnliche
Spielereien.
Die Möglichkeiten sind unendlich. Jeder wie er mag. Das ist doch das
Schöne, solange man es als Hobby tut!
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.8.2012 um 14:12 |
|
|
Ich sehe darin den Vorteil mir dieses Umschöpfen zu sparen und das
Verfahren besser reproduzieren zu können.
Im Gegensatz zum Hanghofer mache ich keine Eiweißrast mehr und maische
gleich auf Maltoserast-Temperatur ein.
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.8.2012 um 10:10 |
|
|
Zitat von Bierjunge, am 25.8.2012 um
14:06 | Wenn Du alles zusammen in der Pfanne
einmaischst, die erste Infusionsstufe fährst, dann die Dünnmaische von oben
in den Bottich umschöpfst, die verbleibende Dickmaische kochst und
ebenfalls in den Bottich schöpfst, dann ist das meiner Meinung nach
mindestens genauso einfach. |
Wie kontrollierst du
hier, dass die richtige Menge Dickmaische übrigbleibt? Menge der
Dünnmaische zählen und abziehen?
Ich überlege für meinen ersten Versuch (100% Wiener) die Maische 50/50
aufzuteilen (vom Malz her gesehen). Kann das was werden, oder ist das
zuviel?
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 27.8.2012 um 15:28 |
|
|
Ich habe für all meine Behälter
vorher Messlatten angefertigt. Wenn man sowohl im abgebenden als auch
aufnehmenden Gefäß misst, und zusätzlich die umgeschöpften Messbechr zählt,
hat man sogar dreifache Kontrolle
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.8.2012 um 17:58 |
|
|
Ist es vielmehr nicht so, dass die typischen Rasten des
Erwärmungsverfahrens aus dem Dreimaischverfahren entstanden sind. Beruhend
auf jahrhundertealten Erfahrungen.
Ich würde mir also über den vergärbaren Extrakt keine Sorgen machen. Ich
habe auch schon mit einem absteigenden Verfahren sehr hohe Vergärungsgrade,
entgegen der Lehrmeinung erreicht.
Eingemaischt bei 74°..und 2 Stunden stehen lassen. Dabei hat es sich bis
auf 60° abgekühlt...
Fazit: auch die Alphas erzeugen im Endeffekt Maltose. Theoretisch sind
allerdings die Bruchstücke (Grenzdextrine) häufiger und ergo das Bier
(theoretisch) vollmundiger.
Die Erfahrungen mit mit Springmaischen (und meiner absteigenden Infusionen)
zeigen jedoch, dass die Erzeugung von unvergärbaren Restzuckern völlig
überbewertet werden!
Der Einfluss von Caramalzen und der Hefe ist deutlich größer, als der der
Rastenführung.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 17 |
|