Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 20:04 |
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Nu bin ich Etwas verwirrt...
Gestern schrieb ich im Thread zum Pitter bezüglich des LGT (wo da ja
eigentlich garned hin gehört) Folgendes:
Zitat: | ...In einer vor ca.
45min durch den Ablasshahn genommenen Probe messen ich 9,7°Brix gegenüber
11,5°Brix mit der Pipette von oben gezogen.
Diese Beobachtung führt mich wieder zur Theorie der Schichtenbildung im
Gärbehälter. Die Konsequenz daraus ist, daß ich den Inhalt des Gäreimers
kurzerhand mit dem Braupaddel kräftig durchgerührt
habe.... |
Tatsächlich kam die Gärung nach dem Umrühren binnen relativ kurzer Zeit
auch wieder in Schwung und es blubberte wieder im 5sec-Takt im
Meßbecher.
Heute Abend dann erneut ein dicker, zäher Teppich aus Hefe auf dem Jungbier
aber
exact die selben Meßwerte wie gestern Mittag
Ich kalibiriere meinen Refraktometer vor jeder Messung mit destiliertem
Wasser und er liegt auch immer in der Küche in seiner Polstertasche, die
Temperatur ist also konstant.
Meßfehler dürften daher eigentlich ausgeschlossen sein.
Einziger Erklärungsansatz für mich ist, daß es binnen der letzten 28h
erneut zur Schichtenbildung kam und das sehr ausgeprägt.
Meine aktuelle Theorie:
Erst rühren, dann messen.
Was meint Ihr dazu ? ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 50 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.1.2012 um 21:12 |
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Deckel drauf und Finger weg!
Gruss, BE
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Antwort 51 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:01 |
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Das blubbern kommt von der Kohlensäure, die durch das Rühren entmischt. Bin
früher auch immer drauf reingefallen. Also, wie Blaue Eule sagt, Finger
weg.
VG, Markus
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Antwort 52 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:07 |
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Jou B.E. hast vermutlich recht
Und nu stellt sich mir eine ganz andere Frage:
W A R U M M A C H E I C H M I C H E I G E N T L I C H B E K L O P P
T ?
Sehen wir uns doch mal an, was Earls Rechner zum aktuellen Zustand sagt.
Messung aus der Unterschicht:
Messung von oben:
Hopsa, der Rechner ermittelt 10,4% vol.Alc bzw. 8,7% vol.Alc
Nehmen wir eine simple Rechnung 10,4 + 8,7 = 19,1 / 2 = 9,55
Berechne ich also den Mittelwert aus beiden Messungen, dann bin ich bei
9,55% vol.Alc.
Hat die gute Blanche an diesem Punkt nicht eigentlich schon erheblich mehr
geleistet, als man ihr zugetraut hätte ?
Heißt es nicht immer, daß die üblichen Hefen bei ca. 8%vol.Alc. schlapp
machen ?
Ist es nicht deshalb ziemlich doof, zu fragen, ob die Blanche die 20,5°P
geknackt bekommt ?
Hat sie es denn nicht schon ?
Würde ich nicht, würde ich jetzt Zuckerlösung vorlegen und das LGT drauf
schlauchen, durch die Vermischung unterm Strich die 9,55%vol.Alc im
Jungbier haben ?
Wäre demgemäß die Frage, ob die Blanche die 20,5°P knacken kann,
eindrucksvoll bewiesen und mit JA zu beantworten ?
Oder anders gesagt, 8°P Tats.Restextrakt + 5,4°P Tats.Restextrakt = 13,4 /
2 = 6,7°P im Mittelwert.
Und hat die Blanche nicht auf dem Weg von 20,5°P zu 6,7°P Gewaltiges
geleistet ?
Was will ich eigentlich
Antwort: Gutes Bier.
Wo liegt der Fehler in meinem Denken ?
Antwort: Der beste Refraktometer taugt Nichts, wenn der Benutzer die
Meßwerte nicht korrekt beurteilt und nicht damit richtig rechnet.
Sicher, die Frage warum ich aus ein und dem selben Sud zwei
unterschiedliche Meßwerte in Abhängigkeit von der Entnahmestelle erhalte,
ist noch immer offen, dürfte aber von einem Physiker recht schnell und
einfach beantwortet werden.
Die eigentliche Frage, Du Depp ( damit meine ich MICH), ist doch, ob das
LGT im aktuellen Zustand als endvergoren betrachtet werden kann (heute ist
Tag Acht und so stand es im Rezept) und reif für die Nachgärung in der
Flasche ist.
Und diese Frage ist - Earls Programm hat das mit simpler Mathematik
bewiesen - eindeutig mit Ja zu beantworten.
Ich gehe - nachdem die Nebel von meinem Hirn gewichen sind - davon aus, daß
das LGT im aktuellen Zustand genau da ist, wo Gerome es platzieren wollte
und ein weiteres Ruhen auf dem Geläger zwar der aromatischen Ausbildung des
Bieres zuträglich sein dürfte, dies aber Nichts mehr am EVG ändern dürfte,
weil einfach Nichts (oder kaum) mehr geht.
Selbst im ungünstigeren Fall der beiden Messungen kommen wir auf einen SVG
von 74,8% und der ist in anbetracht der beträchtlichen StW doch als
hervorragend zu bewerten.
Manchmal bin ich halt ein Wenig doof im Kopp
@Alle Rookies, die nervös ihr Bier beobachten und sich fragen, "Ist die
HG durch ? Kann ich abfüllen ?": Macht Euch ned bekloppt, Ungeduld ist
unser Feind und Bier immer wieder viel besser, als der Brauende selber
glaubt !____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 53 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:14 |
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91% Vergärungsgrad ist seltsam hoch, genau so wie die extreme Differenz
zwischen oben und unten.
Vielleicht machst Du einen Denkfehler.
Wenn das Bier unten 1,9°P und oben 5,2°P hat, dann heißt das, dass es erst
fertig ist, wenn Du überall 1,9°P misst.
Schließlich hat die Hefe das Bier unten bis auf 1,9°P runtervergoren, warum
sollte sie das oben nicht auch können?
Ich würde auf keinen Fall abfüllen!
Stefan
[Editiert am 9.1.2012 um 22:24 von Boludo]
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Antwort 54 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:29 |
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Nee Stefan,
Du darfst bei all den Überlegungen nicht außer Acht lassen, daß BEIDE
Messungen (von oben aus dem Gäreimer und von unten aus dem Ablasshahn) im
Abstand von nur wenigen Minuten durchgeführt wurden und die Ergebnisse an
zwei aufeinander folgenden Tagen identisch sind. Es handelt sich nicht um
Meßungen mit zeitlicher Differenz, sondern um zeitnahe Daten. DAS ist der
Knackpunkt an der Sache.
ich denke - weil ich von Physik und Dichte Nichts verstehe - ganz einfach,
daß sich innerhalb des Bieres Schichten unterschiedlicher Dichte ausbilden.
Unten im Gäreimer ist die Dichte niedriger als oben (warum auch immer) und
die tatsächliche Dichte dürfte ein Mittelwert aus den beiden Messungen
sein.
Also die 1,9 + die 5,2 = 7,1 und davon der Mittelwert = 3,55 und das dürfte
wohl der reale scheinbare Restextrakt sein.
Warum ? Keine Ahnung. Vielleicht liegt es ja an der Temperatur, welche noch
immer bei 24°C liegt ? Wie gesagt, meines Erachtens sind nicht näher
definierte physikalische Umstände für diese Ausprägung der Schichten und
damit unterschiedlichen Meßwerte verantwortlich und demzufolge bleibt mir
nur, aus beiden Werten den Mittelwert zu berechnen.
Da ich aber heute sowieso nicht mehr abfülle, wird es Morgen Abend nach der
Arbeit eine erneute Messung (oben und unten) geben und die wird dann
zeigen, ob da noch Bewegung drin ist. Das Doofe dabei ist halt, daß dieses
Phänomen augenscheinlich ungewöhnlich ist (?) und - was viel schlimmer ist
- ich mich mal wieder unnötig bekloppt gemacht habe.
Weil, selbst wenn sich Nichts mehr tut, so hat die Blanche doch einen guten
Job gemacht und ich Heinerle hab das nicht realisiert.
Greets Udo
[Editiert am 9.1.2012 um 22:36 von TrashHunter]
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Antwort 55 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:38 |
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Mach was Du für richtig hältst.
Ich würde neue Hefe zugeben, noch mal umrühren und messen und wenn der Wert
konstant bleibt, dann abfüllen.
Ganz ehrlich, die 1,9°P unten sind extrem seltsam.
War da vielleicht noch Wasser im Hahn?
Aber wenn die Hefe das da unten geschafft hat, sollte sie das oben auch
schaffen. Eine nachträgliche Aufkonzentration unten im Faß ist eigentlich
nicht möglich, im Gegenteil sollte sich die Konzentration durch Diffussion
eher ausgleichen.
Bei mir dauert eine Gärung von 20°P normalerweise 3 Wochen. Weniger als 2
Wochen halte ich für beinahe unmöglich. Eine gerührte Schnellvergärprobe
ist mir in so einem Fall immer ziemlich wichtig.
Viel Erfolg...
Stefan
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Antwort 56 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:53 |
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Das klingt leider wieder mal resignierend nach
dem Motto "TH ist mal wieder total vernagelt"
Das gefällt mir ned wirklich Stefan.
Du hast - zahlreiche Äußerungen von Dir belegen das - hohen Sachverstand
und Ahnung von der Materie.
Meiner Theorie von der Ausbildung der vermuteten Schichten
allerdings setzt Du kein, diese eventuell entkräftende, Gedankenbild
entgegen.
Sicher stimme ich Dir zu, daß der extreme Unterschied zwischen den
Meßwerten nicht nachvollziehbar ist und auf einen Fehler hinzuweisen
scheint. Aber mir fehlt doch jegliche Handhabe für ein Gegenmodell.
Selbst die Frage, ob noch Wasser im Hahn war, ist doch spätestens nach der
gestrigen Probe nicht mehr von Relevanz, da ja gestern Bier durch den Hahn
geflossen ist und dieser danach mit einer Spritze 20ml Isopropanol
durchgespült wurde und dann nach unten gerichtet austropfen und trocknen
konnte.
Ich bin - auch wenn es Dir nicht so scheint - für jedes Erklärungsmodell
offen, sofern es in der Lage ist, meine Theorie zu entkräften ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 57 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 23:03 |
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Ich halte Dich gar nicht für vernagelt, sondern im Gegenteil für sehr
lern-und aufnahmefähig
Ich versuch´s mal so: Die Hefe vergärt den Zucker und bildet Alkohol, dabei
sinkt der Restextrakt.
Jetzt hat es die Hefe unten in dem Faß geschafft, so viel Stammwürze zu
verstoffwechseln, dass nur noch 1,9°P übrig sind.
Oben im Faß sind es aber noch über 5°P, das heißt, da sind noch jede Menge
vergärbare Zucker in der Suppe.
Dass die Hefe den Mittelwert erreicht hat und sich unten im Fass Ethanol
angereichert hat, kann gar nicht sein, denn Flüssigkeiten haben die
Eigenschaft, sich durch Diffusion zu vermischen, eine Entmischung kann es
gar nicht geben. Die 1,9°P unten können nur durch Vergärung entstanden
sein, eine andere physikalische Möglichkeit gibt es nicht.
Wie auch immer, ich denke, da liegt irgend wie ein Meßfehler vor. Bei so
hohen Alkoholgehalten wird es mit dem Refraktometer auch etwas brenzlig, da
der Alkoholfehler immer größer wird und man ganz genau ablesen muss.
Neue Hefe und ein paar Tage Geduld schaden auf keinen Fall und wie gesagt
brauchen 20°P schon ein wenig mehr Zeit, normalerweise.
Leider kenne ich Deine Hefe nicht, aber eine normale deutsche Weizenhefe
tut sich da schon recht schwer.
Eine belgische Wit Hefe wäre da wohl eher angebracht, die gehen bis 12%
Alkohol.
Vielleicht mag ja noch jemand anders was dazu sagen, ein paar Tage warten
würde ich auf jeden Fall noch, damit schadest Du niemanden.
Stefan
[Editiert am 9.1.2012 um 23:04 von Boludo]
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 23:16 |
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Zitat von Boludo, am 9.1.2012 um
23:03 | ...
Dass die Hefe den Mittelwert erreicht hat und sich unten im Fass Ethanol
angereichert hat, kann gar nicht sein, denn Flüssigkeiten haben die
Eigenschaft, sich durch Diffusion zu vermischen, eine Entmischung kann es
gar nicht geben. Die 1,9°P unten können nur durch Vergärung entstanden
sein, eine andere physikalische Möglichkeit gibt es nicht.
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AHA, da ist es doch, das Statement, welches meine Theorie zusammenklappen
läßt
DAS war mir so nämlich nicht bekannt. Ich hatte lediglich das Bild von
diversen Cocktails vor Augen, in welchen sehr deutliche Schichtungen zu
sehen sind. Barkeeper machen sowas ja gerne mal. Und von diesem Bild
ausgehend, war meine Theorie plausibel.
Jetzt, ist sie entkräftet, erheblich geschwächt und ich muß mich fragen,
woher die erhebliche Meßdifferenz denn tatsächlich kommt.
Ob ich jetzt noch mal ne Woche warte, eventuell frische Hefe in den Kampf
schicke und ob da eventuell tatsächlich noch mehr geht, ist garnicht mal
mehr so sehr relevant. Mich interessiert im Moment viel mehr, wieso ich aus
einem Sud zwei unterschiedliche Meßwerte erhalte.
Die Frage, ob das LGT überhaupt was wird und die Blanche es schafft, ist
selbst im ungünstigeren Fall (Meßwert von oben), gestützt auf das Ergebnis
der Berechnungen mit Earls Programm, auf jeden Fall mit ja zu beantworten. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 59 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 23:27 |
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Noch ein Tip:
Denk an die Flaschengärung, da muss die Hefe noch mal richtig ran.
Ich streue in solchen Fällen immer noch bei der Durchmischung mit der
Zuckerlösung ein halbes Päckchen Hefe mit rein.
Deine S-04 sollte mit den 20°P umgehen können.
Ich hab schon auch Schichtungen erlebt. Die viele Hefe unten im Faß kann
unter Umständen schneller arbeiten als die Hefe oben in der Schwebe.
Nur dass dabei Alkohol aufkonzentriert wird, kann eigentlich nicht sein.
Ich würd noch mal vorsichtig umrühren und in ein paar Tagen noch mal
messen.
Noch was: Du weißt gar nicht, wie dick Deine Schichten sind. Der Mittelwert
der beiden Messungen würde nur dann stimmen, wenn beide Schichten gleich
dick wären.
Stefan
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Antwort 60 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 23:36 |
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Danke für den Tip mit der Hefe für die Nachgärung
Den halt ich mir im Hinterkopf.
Und Dein letzter Satz stimmt mich sehr nachdenklich, denn da hast Du
vollkommen recht. Ich weiß natürlich nicht, wieviele Schichten es sind und
wie es sich innerhalb der angenommenen / vermuteten Schichten
darstellt.
Schade, daß der Gäreimer ned durchsichtig ist und ich nicht über ein
schweineteures Hightech-Gerät wie einen Massenspektrometer oder Ähnliches
verfüge
Glaub mir, mein Hirn wird wieder die ganze Nacht rödeln ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 61 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 23:53 |
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Antwort 62 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 00:29 |
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Hallo!
Genau das würde ich auch vermuten. Bei meinem IPA mit ca 19 Brix gab es
auch unterschiedliche Messergebnisse oben und unten. Da ich nach der
Hauptgärung nochmal hopfengestopft habe und Eichenholz zusetzte, konnte das
Bier auch insgesamt 20 Tage gären.
Was Trashhunter hier aber mal wieder deutlich beweist, Männer sind doch nur
kleine Jungs mit teurem Spielzeug .
Ungeduldig bis zum letzten Tag. Ich bin da nicht anders.
Keep Cool, setz etwas Hefe nach und warte bis zum Wochenende. Erinner dich
an die mahnenden Sätze, dass nur der Brauer das Bier versauen kann. Eine
längere Hauptgärung macht das Bier nicht schlechter, unüberlegte, schnelle
Handlungen schon. So, damit sind es dann 15 Mark fürs Phrasenschwein, mehr
kann ich mir nicht leisten.
Ciao Basti ____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 63 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 2.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2012 um 00:48 |
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Aber Hallo,
ich habe mit der Blanche auch schon 20°P erfolgreich vergoren, sehr
leckerer Weizendoppelbock.
Das ist ja wohl eine Weizenhefe eines belgischen(?) Herstellers, die
jedenfalls auch für Witbier empfohlen wird,
bzw, näher am Wit als am Weizen ist.
Die kann was ab.
Viel Erfolg weiterhin
Joachim
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Antwort 64 |
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Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 09:46 |
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Hallo,
ich vermute, dass die Sache mit der erfolgten Schichtung noch komplizierter
zu bewerten ist, als es zunächst scheint. Das Problem bei der
Refraktometermessung mit dem entstandenen Alkohol wird ja nur dadurch
nichtig, da man den Verlust an Zucker mit dem Gewinn an Alc ins Verhältnis
setzten kann und der Ursprungszuckergehalt bekannt ist.
Bei der Schichtung ist ja nun nicht auszuschliessen, dass die eine oder
andere Hefezelle das verdaute Zuckermolekül in der oberen Schicht entnimmt,
absinkt und erst dann ausscheidet. Dann stimmt der Ursprungsgehalt nämlich
nirgendwo mehr....
Mich täten daher mal gespindelte Werte interessieren.
Ansonsten dürftest Du dem frühestmöglichen Abfüllzeitpunkt nahe sein.
Ich gehe inzwischen sowieso davon aus, dass sich auch Monate nach der
Abfüllung noch die eine oder andere Hefezelle im Bier befindet, die
gelangweilt in ein vorbeischwimmendes Malzbonbon beisst. Das dürfte jedoch
selten genug geschen, um z.B. nachhaltige und vor allem Messbare
Carbonisierung zu erzeugen. Sprich: die Vergärung ist eh nie komplett
abgeschlossen, solange da noch Hefezellen leben.. Die Erfahrung sagt uns
aber, wann ein guter Zeitpunkt zum Abfüllen ist.
Hefegabe zur Aufzuckerung: bei hoher Stammwürze gerne, aber logischerweise
nur mit dem selben Hefestamm.
So, genug klugge******en
VG Oliver, der sich noch identischen Hopfen besorgen muss, aber vermutlich
am 28. einbraut. ____________________ One two three four five six seven
All good children go to heaven.
------
Mein Braukeller - hier bin ich Mensch,
hier darf ich's sein.
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Antwort 65 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 11:13 |
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Warum keine andere Hefe? Wenn die Originalhefe eh am Limit ist, kann man
doch eine andere Hefe nehmen, die mehr Alkohol verträgt. Die muss ja
maximal noch 1°P in der Flasche vergären, wenn da schon 16°P von der
Originalhefe vergoren wurden schmeckt man da nicht wirklich was raus.
Beim Hefeweizen ist ein Wechsel zu einer untergärigen Hefe in der Flasche
(leider) sehr weit verbreitet, allerdings aus anderen Gründen.
Stefan
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Antwort 66 |
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Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 12:32 |
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Hallo Stefan,
da hast Du sicher recht, ich dachte halt an die Situation, dass man z.B.
die Windsor in die Hauptgärung schickt, wie üblich aufzuckert und, weils ja
>20°P sind, noch die Nottingham zur Flaschenabfüllungg beigibt.
Wenn man den Restextrakt genau im Blick hat - natürlich ja.
Ich bin am Thema Hefezugabe zur Carbonisierung auch erst seit kurzem dran,
da mein letzter Sud (16°P) erstmals zur 'Sekundärfermentation' in einem
Weinballon liegt.
Die Amis sind wohl der Ansicht, dass die Hefenachgabe bei langer Klärung
vor der Abfüllung (ab 6 Monate) und bei entsprechend hohen Stammwürzen
anzuraten ist.
Mangels Erfahrung würde ich persönlich jedoch im Moment eher auf den Hunger
der noch verbliebenen Hefezellen hoffen und der Carbonisierung genügend
Zeit, Wärme und Bewegung geben.
VG Oliver
____________________ One two three four five six seven
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hier darf ich's sein.
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Antwort 67 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 14:05 |
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Hallo,
wollte mal kurz eine Verständnisfrage zu der Schichten-Theorie (bzw. TH´s
speziellem Fall) stellen.
Bei Cocktails funktioniert das Aufbauen von Schichten ja nur wenn die
dichteste Flüssigkeit unten liegt. Wäre das rein physikalisch überhaupt
denkbar, dass die "leichtere" Schicht im Gärbottich unten liegt. Müsste die
nicht automatisch den Weg nach oben suchen, wo ja offenbar die dicke Suppe
liegt ?
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Antwort 68 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 14:15 |
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Zitat: | Müsste die nicht
automatisch den Weg nach oben suchen, wo ja offenbar die dicke Suppe liegt
? |
Genau der Meinung bin ich auch.
Noch dazukommt, dass durch das Entweichen des CO2 immer eine recht starke
natuerliche Konvektion im Gaergefaess vorherrscht. Das kann man wunderbar
beobachten in Glasballons. CO2 steigt auf und transportiert dabei kleine
Partikel wie z.B. Hefe, Hopfen, Eiweissschmodder mit zur Oberflæche, die
Partikel sinken dann wieder zurueck etc etc. Ist ein schønes Schauspiel.
Wie eine Schichtung da stabil bleibt ist mir zur Zeit noch unklar.
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Antwort 69 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 14:36 |
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Das ist vermutlich so wie bei einer Inversionswetterlage, wo die Luft nach
oben hin wärmer statt kälter wird, keine Ahnung.
Möglich ist es auf jeden Fall nur, wenn es kaum Konvektionen durch CO2
Entwicklung gibt, also ganz am Ende der Gärung.
Man kann, wenn man es richtig macht, sogar ein "Deutschlandbier" mischen,
wenn ich es noch richtig weiß, sind die 3 Biere unterschiedlich
carbonisiert und haben somit eine unterschiedliche Dichte:
Stefan
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Antwort 70 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 15:37 |
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Ich würde aber auch annehmen, dass bei dem Deutschlandbier das Helle auch
das "schwerste" ist.
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Antwort 71 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 19:02 |
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Oh Mann..soviel Panik Bleib cool!
Warum ist oben der Alkoholgehalt höher wie unten... Ich vermute mal, während der Haupgärung kann das
schon mal vorkommen. Schließlich steigen obergärige Hefe nach oben. Und
wenn die ganze Hefe da oben rumschwirrt entsteht der Alkohol natürlich auch
erst mal oben. Keine Ahnung...is nur eine Theorie.
Einen solchen Sud hätte ich mindestens 3 Wochen keine Beachtung geschenkt,
sondern der HG Zeit gelassen. Blaue Eule hat es auf den Punkt gebracht
"Deckel drauf und Finger weg!"
Ein honiggepimpter Hardcore-30° P Doppel-Doppelbockbomber hat bei mir auch
schon mal 7 Wochen gebraucht (untergärig)
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 72 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 19:07 |
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Hi Rene,
der Alkoholgehalt ist unten höher als oben, nicht umgekehrt.
Frische Hefe schadet meiner Meinung nach bei so einem Klopper aber auf
keinen Fall.
Stefan
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Antwort 73 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 19:13 |
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Ich hab jetzt nicht so richtig rausgelesen, wie viel Würze Udo da vergärt,
aber nach dem
Rechner braucht man für 20 Liter obergäriges Bier mit 20°P 21g
Trockenhefe, vielleicht mal so als Anhaltspunkt. Das sind übrigens 30
Milliarden Hefezellen
Stefan
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Antwort 74 |
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