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Seite 2 von 8   «  1  2  3  4  5  »     
Autor: Betreff: Neuweilnauer Küchenbier, Brauers Tagebuch
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2011 um 17:57  
Hey,

Ich habe jetzt glaub ich schon zweimal gelesen, dass du Zucker verwendest um die 20L bierkit herzustellen. Hat das einen bestimmen Grund? (etwa strikt ans Rezept halten) Ansonsten wäre es wie hier oft empfohlen vllt. eine Verbesserung, statt dem Zucker ungehopften Malzextrakt zu nehmen oder zB. sowas (klick mich). Ich hoffe, das wurde nicht schon irgendwo bei dem vielen Text erwähnt :cool:

Zum Thema Geduld: Irgendwann wird das ein wenig besser, aber ganz aufhören wird das sicher nie, Hobbybrauer Krankheit!
Ansonsten weiter so :thumbup:

lg Dominic


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Viele Grüße
Dominic
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2011 um 18:14  
Moin Dominik,

gute Frage :) Warum Zucker ?

Zum Einem natürlich um das Bierkit auf 21 bis 23 Liter zu strecken. Laut Anleitung macht das ja am Geschmack Nichts großartig.

Da allerdings hege ich meine Zweifel, weil ja die in der gehopften Malzlösung befindlichen Farb- und Aromastoffe auf erheblich mehr Flüssigkeit verteilt werden. Zwangsläufig wird es also dazu kommen, daß ich mal so ein Bierkit nicht auf 23 Liter strecke, sondern es bei 10 Litern belasse. Nur um zu checken, ob das nicht doch eine andere Qualität bezüglich Aroma und Geschmack liefert. (An der Stammwürze dürfte sich wohl nicht viel ändern)

Warum aber Zucker und nicht Malzextrakt ? (Das ist ja Deine Frage)

Zucker weil der für mich in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Mein Stout zum Beispiel hätte ich gerne komplett mit braunem Rohrzucker angesetzt. War aber im Budget nicht drin, also gab`s 500g braunen Rohrzucker und 500g Haushaltszucker.

Die Wahl der Ingredenzien ist grundsätzlich nur durch das Budget definiert :puzz: Muss ich mit leben :)
Sicher werde ich auch weiterhin mit den verschiedensten Zutaten experimentieren und da wirds auch dazu kommen, daß ich mal komplett mit Malzextrakt nachlege.

Darüber soll aber nicht vergessen werden, daß auch ich über Kurz oder Lang komplett vom Malz über die Maische und Würze bis zum fertigen Bier brauen möchte und dann ist diese Frage hinfällig. Bierkits sind gut für den Einsteiger um sich den eventuell auftretenden Problem Schritt für Schritt zu stellen. Das ist meine Überzeugung. Aber des Brauers Ursprung liegt dann doch in der Maische und da arbeite ich drauf hin :)

Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage zu Deiner Zufriedenheit. Ich wünsch Dir allzeit gut Sud :)


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red_folder.gif erstellt am: 23.8.2011 um 20:06  
Naja Zucker bringt eigentlich null Geschmack, da der Zucker in Alkohol und Kohlensäure verstoffwechselt wird, ich würde wenn mit Bierkit wie ZeroDome das schon sagte, Malzextrakt zum strecken benutzen.

mfg
Marco
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 23.8.2011 um 20:37  
Zucker in der Menge ist nicht besonders empfehlenswert, da er "theoretisch" nicht ins Bier gehört. Saccharose oder Rohr/Rübenzucker besteht chemisch gesehen aus beiden Einfachzuckern Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker).
Um Zucker zu verwerten sondert die Hefe das Enzym Invertase ab. Dabei werden die beiden Einfachzucker getrennt und können verwertet werden.
Die beste Verwertbarkeit hat immer der Traubenzucker. Deshalb steigt der Fructosegehalt in einer solchen Würze bei der Vergärung am Anfang sogar an (im Verhältniss zu den anderen Zuckern).
Es gibt dann immer erhöhte Esterwerte (fruchtiger bis lösemittelähnlicher Geschmack) Die meißten sagen, es gibt einen "weinigen" Geschmack.

Maltose hingegen besteht aus 2 x Glukose. Um die zu verwerten ist Bierhefe optimal konditioniert...


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red_folder.gif erstellt am: 23.8.2011 um 21:56  
Lebensmittelchemie verständlich erklärt :) Danke, wieder was gelernt


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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2011 um 11:22  
Überlegungen zum Bier. Folge #56.738 :P

Ich hab mir nochmal so meine Gedanken über die Bierkits und das anleitungsgemäße Strecken gemacht.

Um das nachzuvollziehen, drücke ich es mit simplen Argumenten der Logik aus und vermeide es bewusst in physikalsiche oder chemische Definitionen einzusteigen.

Alle Werte/Mengen sind rein hypothetisch um damit jonglieren zu können. Es kommen also "runde" Werte zum Einsatz.

Die Annahme:
Eine Dose gehopftes Extract (Bierkit) 1.300g
Würde dieses Extract in exact 13 Liter Wasser gelöst, sähe (rein hypothetisch) der Inhalt der Lösung wie folgt aus:
100g Zucker (in welcher Form auch immer) pro Liter (Stammwürze)
10g Aromastoffe (in welcher Form auch immer) pro Liter
( ! mir ist klar, daß wir rein Mathematisch bei einem Anfangsgewicht von 1430g in der Dose wären, ich will es aber vereinfachen um den Kern des Gedankenmodells sichtbar zu machen !

Jetzt nach Anleitung 1000g Zucker dazu und 10 weitere Liter Wasser
Danach enthält die Lösung:
100g Zucker / Liter (hat sich also nicht geändert)

ABER

Vorher hatten wir 10g Aromabildende Stoffe / Liter. Im Ursprung als 130g in der Dose
Diese 10g erhielten wir, weil wir 130g in 13 Litern gelöst haben.
Dann kamen 10 Liter Wasser und 1000g Zucker dazu.
Der Anteil an Zucker ist also bei 100g/L geblieben.

Die 130g Aromastoffe wurden aber auf 23 Liter verteilt, da sich an deren Gehalt Nichts geändert hat.

Also haben wir jetzt 5,652g/Liter, sprich das Aroma wurde ausgedünnt.

Simple Logik, oder ?

Die Anleitungen der Bierkits, welche ich bis jetzt in die Finger bekommen habe, setzen ALLE die Zugabe von Zucker (zwischen 750 und 1000g) voraus. (Muntons, Coopers, Brewferm)


In keiner der Anleitungen steht "Mischen sie das Extract mit 13 Liter Wasser. Sie KÖNNEN aber auch 1000g Zucker dazu geben und müssen dann aber auf 23 Liter aufstocken"

Das bedeutet, die Hersteller bieten das Strecken nicht optional an, sondern setzen es als Teil der Vorgehensweise voraus.
Daraus resultiert, daß die Ausdünnung Aromabildender Stoffe gewünscht ist.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, daß der Verzicht auf die Zugabe von Zucker und Streckwasser an der Stammwürze des Produktes Nichts ändert, die Konzentration an Aromabildenden Stoffen aber deutlich höher als vom Hersteller geplant ausfällt und es dementsprechend "anders", vermutlich intensiver und hopfiger schmecken sollte.

Logisch ?

In den online gefundenen Produktbeschreibungen einiger deutscher Hersteller sieht das anders aus.
Während die Hersteller der o.g. Bierkits als Mengenangabe die mit dem Strecken zu erreichenden Liter angeben, geben die deutschen Hersteller die zu erzielenden Mengen OHNE Strecken an und verweisen dann darauf, daß man bei Zugabe von - üblicherweise gleich mit angebotenem - Malzextrakt und Wasser ein qualitativ gleichwertiges Endprodukt in höherer Menge erhält. Das Strecken wird also nur als Option angeboten und das Wort Zucker (implizit Kristallzucker) wird zu Gunsten eines Malzextractes vermieden.

Diese Vorgehensweise ist meines Erachtens die Ehrlichere, da die Hersteller für das Strecken die Verwendung eines Malzextractes propagieren.

Es hat den Anschein (ich betone, in MEINEN Augen den Anschein), daß die großen, weltweit agierenden Hersteller (Brewferm, Coopers und Muntons exemplarisch genannt) Masse/Quantiät über Qualität stellen.

Bei der Auswahl der Bierkits, welche ich bislang verarbeitet habe, habe ich zB. zwischen zwei angebotenen Pils (bei identischer Angabe der Stammwürze) entscheiden müssen und letztlich das von Muntons gewählt, weil dessen Ergebnismenge mit 23L, die des Mitbewerbers aber nur mit 11L angegeben war. Ich habe also lediglich anhand der zu erzielenden Quantität entschieden.

Was jetzt fehlt, ist natürlich die Gegenprobe weil keine These oder Theorie bestand haben, also zu Wissen werden kann, wenn sie nicht experimentell belegt wird.

Die Gegenprobe sähe so aus, daß zwei Bierkits der selben Sorte von einem Hersteller erworben werden.
Kit 1 würde gemäß der Anleitung angesetzt und mit Zucker gestreckt.
Kit 2 würde ohne zusätzlichen Zucker angesetzt und bei der Zugabe des Wassers müßte akribisch genau darauf geachtet werden, die Stammwürze auf genau den Wert einzustellen, der bei Kit 1 gemessen wurde.
Beide Kits müssten dann mit identischer Hefe unter identischen Umgebungsbedingungen vergoren, nachgewürzt, abgefüllt und gereift sowie verkostet werden.

Ich wage zu behaupten, daß das mit Kit1 und Strecken erzeugte Bier das "dünnere" sein würde.

Warum diese Gedanken ?
Grund für die Überlegungen war die in den vorhergehenden Posts entstandene Diskussion um die Zugabe von Zucker zum Strecken auf eine größere Zielmenge und die darin mehrfach getätigte Aussage, daß Strecken mit Zucker definitiv nachteilig ist.
Und aus dieser Aussage "Zucker als Streckmittel ist nachteilig" ergab sich zwangsläufig die Frage, warum Hersteller von Bierkits ihre gesamte Strategie (Mengenangabe in der Produktbeschreibung, Aufbau der Zubereitungsanleitung) auf die Erzeugung eines "minderwertigeren", weil mit Zucker gestreckten Produktes, ausrichten.

Es hat den Anschein, als würde dem durchschnittlichen Verwender der Produkte nicht die Qualifikation zugesprochen, die Nachteile zu erkennen und die höhere Ausbeute (mehr Liter) als tragendes Element der Verkaufsstrategie angewendet. Nach dem Motto "bei Hersteller x bekomme ich aus der Dose 11 Liter, aber bei y bekomme ich aus der Dose bei gleichem Gewicht und gleicher Stammwürze 23 Liter.... das Kilo Zucker investiere ich gerne" .... Du Verbraucher, bist dumm, also kauf unser Bierkit, weil bei uns hast Du am Ende mehr Bier.

Was ich auf jeden Fall machen werde... das für Morgen geplante Ale wird NICHT mit Zucker gestreckt und die Zugabe des Wassers wird NICHT blindlings nach Menge, sondern kontrolliert mit wiederholter Messung der Stammwürze durchgeführt um diese möglichst präzise auf den Wert lt. Hersteller 11,3° Plato (Dichte 1043°) einzustellen. Just um einfach mal zu probieren, ob das Ergebnis subjectiv einen besseren Eindruck als die bisher verarbeiteten Bierkits macht. (Das ich mit meiner simplen Bierspindel mit 2er-Gradierung kaum einen präzisen Anstellwert erzielen kann, ist klar. Aber ich kann zumindest eine größtmögliche Annäherung erreichen.)


[Editiert am 24.8.2011 um 11:27 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2011 um 09:15  
Das Ale ist im Eimer...

...im Gäreimer :D

Eingestellt auf 12,2°P und nicht gestreckt, kein Zucker, kein Streckwasser.
12 Liter sind es im Moment.

Die Hefe habe ich wie üblich beizeiten in einer halben Tasse lauwarmen, zuvor abgekochtem Wasser rehydriert. Anders als die mir bislang bekannten Trockenhefen, welche eine sehr feine Körnerstruktur mit Sandfarbe hatten, ist diese Hefe eher grobkörnig (D=ca. 1mm) und amberfarben. Sie entfaltete erheblich schneller als die anderen Hefen in der Tasse Aktivität und es trat ein deutlicher Geruch nach rotem Wein (zumindest musste ich unwillkürlich an einen Französischen Rouge denken) hervor.

Bin mal gespannt, wann die Hefe ankommt und wieviel Tamtam sie dann macht.

Das gestern angekündigte Experiment, Bierkitbrauen OHNE Zusatz von Zucker in der Würze, ist also in vollem Gange.... wenn die Hefe in die Gänge kommt.

In dem Zusammenhang fällt mir ein, daß die Hefemenge durch den Hersteller wohl höchstwahrscheinlich auf die gestreckten 23 Liter abgestimmt sein dürfte.
Dementsprechend viel Hefe haben wir jetzt bei nur 12 Litern Würze.
Meines Erachtens dürfte die Hefe (wenn meine Vermutung stimmt, daß die Packmenge auf 23 Liter abgestimmt ist) relativ schnell vor dem Problem der Nahrungsmittelverknappung stehen und gestreßt werden. Streß führt bei der Hefe zur Umorientierung betreff des Nahrungsangebotes und dann zur Bildung von Estern und fruchtigen Aromen.

Man möge mich bitte korrigieren, wenn ich einen Fehler in meinen Gedankengängen habe.

Auf der anderen Seite habe ich irgendwo gelesen, daß die Hobbybrauer, vor allem die Bierkitbrauer üblicherweise eher mit zu wenig Hefe arbeiten und es im Grunde genommen nie wirklich ein Zuviel an Hefe geben kann.


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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2011 um 21:34  
Huch :question:

Sowas schon mal gesehen ?





Der Schaum auf dem Ale steht wie ne Zipfelmütze, ist das normal :question:


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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2011 um 21:39  
:o Das Zwergen-Ale ist geboren, ein neuer Bierstyle. :o

Volco


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smilies/question.gif erstellt am: 26.8.2011 um 12:12  
Schade, nu isse wieder weg, die Zipfelmütze auf dem Ale. Aus Zwergen Ale wurde wieder Ale :(

Im Moment bedeckt eine ca. 4cm dicke cremefarbene Schaumdecke auf welcher dicke braune Placken liegen, die komplette Oberfläche des Jungbieres.

Hier entstehen wiederum Fragen:

Mal wird gesagt, die Schaumdecke bilde einen natürlichen Schutz gegen Invasoren. Also wäre es sinnvoll sie drauf zu lassen.

Mal wird aber gesagt, man solle die Kräusen abschöpfen.

Erneut so ein kleiner Informationskonflikt. Vielleicht kann den ja mal Jemand auflösen, bitte.


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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 12:16  
Das hat mich Anfangs auch etwas verunsichert... bei den dunklen Kräusen handelt es sich hauptsächlich um Hopfenharze... aber lass die Harze Harze sein ;)

Jegliches Rumgepansche erhöht das Infektionsrisiko - viele haben schon Sude ohne Ende gemacht und nie Probleme gehabt- bei mir ist der zweite Sud (50L) umgekippt... sowas ist ARG! ärgerlich...deshalb geht es bei mir jetzt nach dem Savetysave - Konzept... je weniger rumgepansche und rumgemache desto besser... also Gärbottich bis zum Ende der Gärung gar nicht öffnen, dann kommt es bei mir in den Topf mit Hahn wo eine Traubenzuckerlösung vorgelegt ist... und von da gleich in die Flasche.... wobei ich mittlerweile im Keg nachgäre - außer bei dem Weizenbier.

Es wird im falle des Kegs direkt aus dem Gärfass in das Keg geschlaucht... da kommt dann noch die Zuckerlösung rein und schon wird es zugeschraubt.

Man kann wohl viele Dinge machen, man sollte nur immer hinterfragen ob es nötig ist.

Lg!


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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 12:18  
Hallo, Udo,

is mal wieder so ein wenig Glaubenssache. Wenn die Hauptgärung im vollen Gange ist und sich erste braune Hopfenharze gebildet haben, kann man diese Kräusen natürlich abschöpfen. Die in dieser Gärphase sehr heftige Hefezellentätigkeit sorgt sehr schnell wieder für eine geschlossene Schaumdecke. Aber selbst wenn nicht, wenn man den Schaum vorsichtig abschöpft und nicht zu sehr verwirbelt steht immer noch eine ausreichende CO2-Schicht über dem Jungbier, die den Sud vor Invasoren schützt. Es ist nämlich das CO2, das den Schutz gewährt, nicht die Schaumdecke als solche.

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 12:29  
Ok, danke Euch :)

Nun, wenn es eine reine Glaubenssache ist, dann mache ich "Savety First" zu einem Aspekt "meiner Religion". Ich lasse das Bier in Ruhe.

Das Vorlegen der Speise in einem Behälter und Draufschlauchen des Jungbieres unmittelbar vor dem Abfüllen steht ja eh schon in meinem "Leitfaden" weil das Gematsche mit der Einwegspritze zum Einem lästig und zum Anderen auch ein weiterer Kontaminationspunkt ist.

Genau deshalb bin ich hier in diesem Forum. Wenngleich hier zuweilen die Meinungen der alten Hasen weit auseinander gehen weil sie letztlich im Grundsatz richtig und nur vom Standpunkt des Betrachters abhängig sind, so ist es doch gerade das, was dem Anfänger erlaubt seine "Löcher" zu stopfen und einen für ihn selber verbindlichen, fundierten und stabilen "Modus Operandi" zu entwickeln.

Ich liebe es :thumbup:


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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 12:33  
Seit ich den Hopfenglibber mal probiert hab, kommt der raus.
So was eklig Bitteres brauch ich nicht im Bier.
Ich nehm dazu einen mit 70% Isopropanol eingesprühten Schaumlöffel.
Das ist natürlich eine Glaubensfrage, aber Hans Peter Drexler von Schneider Weisse hat mir mal erkärt, dass genau das Kräusen abheben der große Vorteil der offenen Vergärung sei.
So sieht´s bei Schneider aus und die nehmen die Kräusen runter:



Und überhaupt fummel ich ständig am Gärfass rum und nehm permanent Proben. Sobald die Hefe voll angekommen ist, halte ich das Infektionsrisiko für relativ gering, man sollte jetzt natürlich nicht reinspucken.

Stefan
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smilies/cool.gif erstellt am: 26.8.2011 um 13:18  
Ok, die braunen Placken sind Hopfenharze. Und die haben ein bitteres Aroma.. leuchtet ein.

Dann gibt das auch Sinn, warum sich Brauer B in ALLEM exact an das Rezept von Brauer A hält (Maischen, Läutern, Würze kochen, Hopfengabe etc.) und er es trotzdem nicht schafft, daß ihm das Bier so schmeckt, wie es ihm bei der Verkostung bei Brauer A geschmeckt hat.

Weil Brauer A die Kräusen abschöpft und Brauer B genau das nicht macht :D

Und weil diese Hopfenharze beim Zusammenbruch der Schaumdecke ja wieder zurück in das Jungbier fallen und sich da lösen und deshalb das Bier von Brauer B bitterer wird.

Bedeutet: Will ich ein Rezept nach arbeiten, bzw. will ich ein Rezept vorlegen, müßen wirklich ALLE Infos, wie zum Beispiel das Abschöpfen der Kräusen vorhanden sein.

:cool:


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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 13:24  
Naja, ob das jetzt so einen Unterschied macht, glaub ich auch nicht.
Ich fühl mich halt wohler, wenn der Schmodder raus ist.
Die meisten Biere werden ja nicht offen vergoren und da bleibt der Schmodder drin.
Viel größere Unterschiede macht sicherlich das Brauwasser, anlagenspezifische Aufwärm- und Abkühlphasen und die Gärführung insgesamt usw, da gibt es jede Menge Parameter.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 13:26  
Ich sagte ja, Stefan, ALLES und damit sind natürlich auch die von Dir eingebrachten Parameter gemeint :)


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red_folder.gif erstellt am: 26.8.2011 um 14:50  
So sieht das im Moment im Eimer aus...



mein ungeübtes Neubrauer-Auge sagt mir :thumbup: :cool:


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red_folder.gif erstellt am: 27.8.2011 um 10:11  
TrashHunters Überlegungen zum Bier, Folge #62.341 :P

Durch das Cam-Experiment wurde der bislang bei der Gärung benutzte Deckel des Gäreimers unbrauchbar. Das zusätzlich hinein gebohrte Loch hätte ich niemals wieder dicht bekommen. Eventuell hätte ich Gaffertape drüber kleben können. Das hätte zwar auf jeden Fall abgedichtet, wie sich aber der daran befindliche Klebstoff eventuell auf das Bier ausgewirkt hätte, will ich garnicht wissen.

Also musste ein neuer Gärdeckel mit Loch für das Gärröhrchen bei. Deckel habe ich ja noch, also kein Problem.
Die Dichtung für`s Gärröhrchen aus dem alten Deckel raus und den Durchmesser des Loches gemessen. D=14mm. Das Loch im bereits durchbohrt und mit Dichtung versehenem Deckel sieht aus, als wäre es Pi*Fensterkreuz mal eben mit einem Messer erzeugt worden. Nicht wirklich rund und an den Rändern ausgefranzt, einzelne Späne stehen hoch.
"Da brauch ich mich nicht wundern," denke ich, "daß es nicht dicht ist und die Kohlensäure neben dem Röhrchen entweicht."

Einen Zirkel mit zwei Nadeln auf einen Abstand von 6mm zwischen den Spitzen eingestellt. Ein guter Zirkel verfügt über eine Gewindestange mit Rädchen zwischen den Schenkeln, welche es erlaubt, den Abstand der Nadeln zu fixieren.

Den Zirkel in der Mitte des Deckels mit einer Nadel leicht in das Material gesteckt und dann ohne großen Druck und viel Geduld am Zirkel gedreht.
Am Ende fiel dann ein tatsächlich kreisrundes Stück Kunstoff heraus. Das entstandene Loch hat saubere Ränder ohne abstehende Späne und exact D=12mm.

Die Dichtung in das Loch gesetzt, passt einwandfrei. 2mm Unterschied im Durchmesser und doch passt sie perfekt.
Den Deckel nochmal gründlich desinfiziert, auf den Eimer und das frisch befüllte Gärröhrchen in die Dichtung gesteckt.

Von da an dauerte es keine fünf Minuten, bis sich der Deckel innerhalb seiner Grenzen nach oben wölbte und das Kohlendioxid sich den Weg durch die Wassersperre im Röhrchen bahnt.

Meine Gedanken führen mich zu der Erkenntnis, daß der Lieferant meines Equipments augenscheinlich die Deckel unbearbeitet bezieht und bei Bestellung eines fertigen Deckels selber Hand anlegt um das Loch zu bohren und die Dichtung einzupassen.

Selbst ist der Mann. Was man nicht selber macht, ist nicht gut gemacht. Das ist die einmal mehr bestätigte Konsequenz aus dieser Aktion.


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red_folder.gif erstellt am: 27.8.2011 um 21:49  
Von geklebten Etiketten auf den Flaschen halte ich Nichts.
Die Flasche wird geleert.. das Etikett ist ungültig und was dann das eigentlich blöde ist, das Etikett muß runter und man ärgert sich mit den Kleberesten herum.

An kleine Anhänger, wie man sie an Geschenke dran macht, hatte ich auch schon gedacht. Deren Fertigung ist aber recht aufwendig und normales Druckerpapier ist zu dünn, das Risiko daß so ein Schildchen abreißt und nur noch der Faden um den Flaschenhals baumelt, recht hoch. Klar kann man die Dinger auch aus Karton vorgefertigt kaufen, aber das kostet wieder weiteres Geld. Geld, welches ich lieber in Rohstoffe oder Braugerät investiere.

Und heute Mittag gab's dann diesen Thread und diese Lösung hat mich begeistert. Kleine Banderolen, welche man um den Flaschenhals legt und mit nem Fitzelchen Tesa an den überlagernden Enden zusammen klebt.

So sieht man, was in der Flasche ist, wann man es abgefüllt hat und hat keinen Ärger mit Etikettenkleber mehr.

Und produziert werden die Ruckzuck mit der Textverarbeitung, dann ausgeschnitten und während man einen Film anschaut ganz nebenbei zusammen gebabscht.







Mit der von mir gefertigten Vorlage erhält man aus einem DIN A4 Blatt 20 Banderolen.
Wer die Vorlage möchte, meldet sich bitte, ich mail das Open-Document (odt) gerne.


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red_folder.gif erstellt am: 28.8.2011 um 10:34  
Das Ale ist im Eimer, dritter Tag

So sieht es im Moment im Eimer aus:



Die Schaumdecke ist weitestgehend verschwunden, große Inseln aus Hopfenharz schwimmen auf dem Jungbier.
Ursprünglich hatte ich ja vor, heute zwecks Trubentfernung mit Filter umzuschlauchen.
Aber ich bin arg unschlüssig.
Umschlauchen bedeutet immer potentiell Verlust an Menge weil jedes Mal ein Quantum extrem mit schwimmender Hefe durchsetztes Bier über dem festen Sediment im Eimer zurückbleibt.
Und es sind nur 12 Liter im Eimer.
Außerdem ist es das erste Mal, daß der bisherige Verlauf der Gärung durchgängig wie erwartet verlief. Ich habe bisher nicht ein einziges Mal Panik in irgendeiner Form geschoben. Wenn ich diese Gleichmäßigkeit jetzt störe, begebe ich mich eventuell wieder in eine Position in welcher durch mein Handeln eventuell Unregelmäßigkeiten und dadurch Panikanfälle provoziert werden.
Sicher, gerade ein dunkles Bier macht sich besser, wenn die Farbe satt und brilliant ohne Trübung ist, denn Trub bedeutet bei dunklem Bier zwangsläufig eine Verschiebung nach Grau bzw. Schlammfarben.
Wie war noch mal das Experiment definiert ?
Richtig: Ansatz eines Bierkit ohne die herstellerseitig angegebene Streckung mit Zucker um zu erfahren, wie sich das Bier ungestreckt gibt.
Also sollte ich zwar auf das Strecken verzichten (was ich ja getan habe), aber ansonsten nach Anleitung verwahren.
Dumm nur, daß die Anleitung das Umschlauchen nach zwei bis drei Tagen unter der Bezeichnung "Two stage fermentation" als optionalen Schritt empfiehlt.

Was mach ich nur, was mach ich nur :puzz: :question:


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red_folder.gif erstellt am: 28.8.2011 um 13:36  
Das Ale ist im Eimer, der Beschluss:

Die Würfel sind gefallen. Ich schlauche heute nicht um. Ich werde dem Ale die Ruhe lassen und nur beobachten.
Von jeglicher Panik befreit, gelingt es mir so hoffentlich mal den höchst möglichen Endvergärungsgrad zu erreichen.

Lediglich am Tag der Abfüllung werde ich auf die zuvor im zweiten Eimer vorgelegte Speise umschlauchen und dabei filtern.
Danach wird dann sofort abgefüllt.

Basta :)


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red_folder.gif erstellt am: 29.8.2011 um 09:07  
Das Ale ist im Eimer, Vierter Tag

Da geht noch was, da ist noch Etwas zu vergären.



Die BFz (Blubbfrequenz = Zahl der Blubbs im Gährrörchen) ist seit gestern Abend auf konstant 1BFz/min.

Ich habe bislang noch keinerlei Proben entnommen um Messungen zu machen. Die Analysen beschränken sich daher auf rein externe Werte:
1BFz/min (schon erwähnt)
24°C laut aufgeklebtem Thermometer. Dies dürfte ein Mischwert sein. Das Raumthermometer zeigt 23°C an. Die Temperaturübertragung vom Jungbier zum Kristallthermometer dürfte durch die Eimerwand leicht gedämmt sein.
Aussehen wie im Foto dokumentiert. Das helle Weiß am unteren Bildrand ist der Reflex des Blitzlichtes meines Blackberry, die weißen Spots in der Mitte der Fläche hingegen, sind tatsächlich so weiß.
Geruch nach Gärung, Alkoholisch und leicht weinig. Erneut habe ich an das schon beim Rehydrieren der Hefe festgestellte Aroma eines typischen Rouge denken müssen. Wäre vielleicht mal ganz interessant, heraus zu finden welche Hefe Coopers diesen Bierkits mitgibt. Leider habe ich das entleerte Tütchen schon entsorgt. Der Aufdruck gab auch keine Auskunft über den Typ, es stand lediglich "Brewing Yeast" drauf. Kein Hinweis auf og oder ug (aber das ist klar, die Bierkits kommen alle mit og-Hefe) oder den Typ. Die online verfügbaren Seiten der Bierkithersteller halten sich darüber hinaus hinsichtlich der Beschreibung der Kit-Inhalte sehr allgemein.
Geschmack wurde noch nicht geprüft. Diese Zapfhähne an den Eimern sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Wenn ich eine kleine Probe zapfen würde, bliebe mit Sicherheit Etwas im Hahn stehen und böte somit Inkubationsboden. Also müßte ich den Hahn spülen. (Reiner Alkohol im Moment nicht verfügbar, Oxi-Lösung für einen Hahn ansetzen, unangemessen aufwändig) Entkoppelte Hähne, deren außen liegende Komponenten man kurzerhand zum Spülen entfernen kann, wären da hilfreich und stehen auf meiner Beschaffungsliste. Da ich die Gärung bislang nahezu ungestört habe laufen lassen, scheidet die Entnahme einer Probe von oben her im Moment aus. Erste In-Media-Analysen wird es frühestens am Tag des Abfüllens geben.
Diese Vorgehensweise mag bei einem 12-Liter-Bierkit zunächst übertrieben wirken, hat aber einen simplen Grund:
Erziehung zur Geduld.
Mitte bis Ende Oktober werde ich zum Maischebrauen über gehen. Ich werde also Rohstoffe, Zeit und Arbeit in Sud investieren und mangelnde Geduld wäre dann sicher geeignet hoffnungsvolle Ansätze zu vermurksen. :puzz:


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red_folder.gif erstellt am: 29.8.2011 um 23:41  
Die Zwei-Wochen-Flasche Stout

Das Stout ist jetzt 2 Wochen in den Flaschen und es wird Zeit, mal wieder eine sensorische Verkostung zu unternehmen.

Also hab ich am Mittag eine Flasche in den Kühlschrank gestellt und sie auf die von mir bevorzugte Temperatur ~9°C gebracht.

Was mich jetzt ordentlich überrascht, ist daß es sich erheblich weiter entwickelt hat. Der Versuch es zu beschreiben, führt mich letztlich dazu, zu sagen daß es sich im aktuellen Stadium dem irischen Murphy´s Stout sehr stark annähert. Seine, es vom eben Genannten aber doch abgrenzende Eigenschaft ist ein verhaltener Hauch von Lakritze welche sehr deutlich wird, wenn nach einem Schluck der Speichel ein Wenig auf der Zunge gerollt wird.

Ich bin gespannt, wo das noch hin führen wird. Ein Stout - so wird gesagt - entwickelt sich über 6 oder 8 Monate hinweg und wird dann erst richtig gut. Wenn die hier erkennbare Entwicklung - bei den nicht wirklich vorteilhaften Temperaturen bei denen ich derzeit noch reifen lasse - so weiter geht, dann wird dieses Stout zwar kein Riesenknaller, aber es wird durchaus überzeugen.

Tatsächlich hätte ich diese Entwicklung bei einem Bierkit nicht wirklich erwartet. Scheint, als hätte ich mich geirrt.





Wenn ich es als Maischebrauer schaffe, ein Stout wie dieses zu kreieren, dann .... :cool: :D


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red_folder.gif erstellt am: 30.8.2011 um 14:09  
Das Ale ist im Eimer, Tag 5

So sieht es heute im Eimer aus:



Die BFz ist auf 0,2 gesunken. Sprich alle 5 Min. macht´s einmal Blub.
Trotz unveränderter Raumtemperatur ist laut Klebethermometer auf dem Eimer die Temperatur im Jungbier um 1°C gefallen. Für mich ein Hinweis darauf, daß die Hefe langsam aber sicher die Arbeit einstellt.
Was mich doch überrascht, ist die erhebliche Menge an Hopfenharz-Inseln, die auf dem Jungbier schwimmt.
Eine kleine Probe davon habe ich probiert. Das ist tatsächlich extrem bitter.

Also einmal sollte ich wohl auf jeden Fall filtern um diese dicken Bitterbrocken möglichst aus dem Ale raus zu halten. Wenn ich mir die Menge ansehe und mir das auf die 12 Liter verteilt vorstelle, dürfte das doch erheblich bitter werden. (Falls sich die Klumpen wieder lösen :?)


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