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Autor: Betreff: Warum gibts in D kein vernüftiges Bier?
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 08:22  
Gibt es eigentlich in Amerika ausschließlich gutes Bier? Überall? Jederzeit? Das kann und will ich nicht glauben, nachdem ich mal Míller und Budwiser probiert hatte.

Ich denke mal es gibt in Amerika genauso wie in Deutschland Regionen mit sehr guten Bieren und welche mit Massenbieren. Schließlich ist SAB-Miller doch einer der ganz Großen im Biergeschäft.


[Editiert am 17.8.2012 um 08:25 von emjay2812]



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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 08:34  

Zitat von emjay2812, am 17.8.2012 um 08:22
Das kann und will ich nicht glauben, nachdem ich mal Míller und Budwiser probiert hatte.

Nein, es ist doch genau andersrum: Die Monokultur an geschmacklosem Yellow Beer war doch gerade einer der Auslöser der Craft Brew Gegenbewegung!
Die hiesigen Fernsehbiere sind drauf und dran, etwas ähnliches auszulösen, mit etwa 20 Jahren Zeitversatz.

Zitat:
Ich denke mal es gibt in Amerika genauso wie in Deutschland Regionen mit sehr guten Bieren und welche mit Massenbieren.

In den USA ist das eher weniger eine Frage der Regionen. Die großen operieren nationwide. Nur Coors hatte lange den Mythos des im Osten nicht erhältlichen Westcoast-Bieres, das ist aber auch ~20 Jahre her.
Und lokale Microbreweries gibt es eigentlich überall im ganzen Land, die man dann auch in den lokalen Supermärkten findet. Auch wenn es einzelne Regionen (z.B. West Coast/Oregon, Great Lakes oder New England) mit einer besonders hohen Dichte gibt.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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HerrChimay
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 08:35  
Klar gibt es in Deutschland auch tolle Biere, aber eben bis auf ganz wenige Ausnahmen nur wirklich regional zu beziehen. Ich mag zum Beispiel keine Pils, klar beim Grillen und Feiern im Sommer geht das ok, aber wirklich mich Abends hinsetzen und ein Pils gemütlich trinken würde ich niemals.

Ich in Nordrheinwestfalen kann mir hier ein paar Bockbiere ggf. kaufen, das Aventinus, Zwickl und Pott's Landbier. Das war es für mich in Sachen Bier in NRW.

Wenn man in Bayern oder BW wohnt, mag es durchaus Bockbierfeste geben und tolle kleine Familienbrauereien, aber diese Biere sind nur regional zu haben, daher hat Deutschland im ganzen imho eine langweilige, kommerzielle Bierkultur, zumal das meiner Meinung nach beste Pils nichtmal aus Deutschland kommt.

Ich kann da nur wieder Belgien als direkten Nachbarn anführen. Da bekommt man alles, was das Herz begehrt. Wenn man in Brüssel durch die Kneipen zieht sieht man an jedem Tisch andere Biere (und andere Gläser :)). Ob Trapistenbiere, Abbeyales, GradCrux', Pilsähnliche Biere, Tripples, etc., die Auswahl ist so groß und ehrlich gesagt kenne ich zig Biere aus Belgien, die die aus meiner Sicht besten deutschen Biere alt aussehen lassen.

Alles also eine Geschmackfrage. Wer auf Pils steht, lebt in Deutschland ganz gut, wer auf Abwechslung steht und obergärige Spezialitäten mag, der muss schon verdammt Glück haben, in der richtigen Region zu wohnen. Aber nur weil es rigional begrenzt bessere Gegenden gibt, kann man Deutschland nicht als tolles Bierland bezeichnen.
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 08:52  
Freunde - es ist doch ganz einfach: D hat die Regierung und die Bierauswahl, die die große Masse haben will.

In Italien geben die Menschen den größeren Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus - dementsprechend sehen die Läden und die Produkte aus.

Den Deutschen wurde lange suggeriert, das Geiz geil und Lebensmittel billig sein müssen und trotzdem gut sind. Das jetzt wieder umzukehren wird doppelt so lange dauern und braucht viel Geduld. (Es gibt kaum ein Land in Europa, wo Lebensmittel preiswerter sind als hier - von Milch, Eiern und Brot mal abgesehen)

Noch ein Punkt - die hier immer so hochgelobten belgischen Biere schmecken den meisten Pilstrinkern gar nicht (mich eingeschlossen). Daran muß man sich auch erstmal gewöhnen. Und wenn ich dann auch noch den doppelten Preis zahlen soll...

Also immer mit der Ruhe. Deutsche Biere sind per se nicht schlecht, aber ziemlich einheitlich im Geschmack, weils der Kunde so will und hochpreisige Spezialbiere haben es daher schwer beim hiesigen Konsumenten.

Bei den Amis hat es doch auch irgendwann mal gefunkt und bis es hier soweit ist, trinken wir eben unser eigenes Bier!

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 09:45  
Kein vernüftiges Bier, keine Bierkultur..? Ich sehe es etwas differenzierter! Die weltweit erfolgreichste und beliebteste Biersorte ist das untergärige Hopfen-Lagerbier. Diese Biersorte hatte seinen Ursprung in fränkischer oder pfälzischen Kellern. Von dort aus nahm es zuerst seinen Siegeszug über die Gefilden der norddeutschen Tiefebene und fegte die einheimeischen Grut-und Sauerbiere hinweg. Dann eroberte es die Welt.
Hopfen die nach Pampelmuse und Eisbonbon schmecken...? Die deutschen Hopfenbauern haben über Jahrhunderte dem Hopfen jeglichen Eigengeschmack weggezüchtet. Er sollte möglichst rein, würzig und edelbitter schmecken. Bier war vor allem ein stärkendes und durstlöschendes Getränk. Das bittere Kraut sollte wirklich nicht alles übertünchen und dem Bier nur seine konservierenden Eigenschaften und eine wohlschmeckenden Würze spenden.

Ein Lagerbier nach deutscher Brauart (ich vermeide bewusst den Begriff Reinheitsgebot) ist nach wie vor zurecht die beliebteste und wohlschmeckendeste Biersorte der Welt. Sie schmeckt nämlich recht häufig auch einem nicht zu unterschätzenden Teil der Menschheit..den Frauen!

Warum sollten deutsche Brauer IPA mit haufenweise ausländischen Hopfen brauen oder Imperial Stout oder Abbey Triple? Das hat rein gar nichts mit deutscher Bierkultur zu tun! Diese Biere stammen aus anderen Bierkulturen/Ländern und die können das sehr gut! Ich will weder ein Oettinger IPA noch ein Krombacher Imperial Stout.

Mit einem gutgemachten, deutschen Lagerbier bin ich schon recht glücklich. In dem gutgemacht liegt allerdings heutzutage der Hund begraben. Da glänzen die aufstrebenden, kleinen Mikrobrauereien in Deutschland oft überhaupt nicht. Sie produzieren das beliebte Lagerbier nach gleichem Muster wie die Großen, nur schlechter und mit weniger Wissen.

Ich würde den schwarzen Peter über mangelde Vielfalt nicht nur den Brauern in die Schuhe schieben. Der Handel könnte problemlos jede Menge ausländischer Biere ins Regal stellen...macht er aber nicht!

Für mich wäre es eher ein Gewinn, wenn es die kleinen Mikros schaffen würden, alte oder ausgestorbene deutsche Biere wieder aufleben zu lassen. Oder es wagen selber zu mälzen, ausschließlich lokale Zutaten zu verwenden, ect..

Und wieso gibt es in D kein vernüftiges Bier? In Online-Shops wie dem Bierzwerg kann man eine große Vielfalt an Bieren bestellen. Die günstigen Preise machen auch die Versandkosten wieder weg. Gut, es ist jetzt kein deutsches Bier aber es ist immerhin in Deutschland.

m.f.g
René


[Editiert am 17.8.2012 um 09:47 von flying]



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HerrChimay
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 10:59  

Zitat von Bierwisch, am 17.8.2012 um 08:52


Noch ein Punkt - die hier immer so hochgelobten belgischen Biere schmecken den meisten Pilstrinkern gar nicht (mich eingeschlossen).

Das ist zum Beispiel eine Aussage, die so keinesfalls stimmt. Dir ist klar, dass Duvel und viele anderen belgischen Biere sehr pilsähnlich sind und ich habe noch keinen Pilstrinker gesehen, der eben diese belgischen Biere nicht mag.

Das ist genau das Problem. Ein deutscher Pilstrinker probiert ein dunkles, süßes Abbey Ale und ein Kriek, und meint dann, dass belgische Biere nichts für deutsche Pilstrinker sind. Das ist das Problem der meisten Deutschen: Vorurteile. :(

@flying
Wir hatten mal eine gute Bierkultur, aber wir haben derzeit kaum noch eine. Es gibt quasi nur noch industrielles Pilsener und ein paar bayrische Industriebiere. Wieviel historische Rezepte und Biere sind verloren gegangen, eben durch Reinheitsgebote, die meist geoplitische Urspünge hatten?

Und schön, dass man völlig überteuert als Bierfreund in Deutschland wenigstens online ausländisches Bier kaufen kann. Das nenne ich jetzt nicht Bierkultur, dass man Biere online bestellen kann.


[Editiert am 17.8.2012 um 11:39 von HerrChimay]
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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 11:33  
Es ist doch eher so, dass die deutschen Brauereien sich seit Jahren auf ihren Lorbeeren ausruhen anstatt mal ein wirklich neues Produkt auf den Markt zu bringen!
Und damit mein ich jetzt nicht, dass man ein Dunkles Weißbier, hergestellt aus normalem WB + nem Eimer Farbebier, herstellt.

Ich hab das an einer recht großen Brauerei erlebt, bei der ich auch Praktikum gemacht habe.
Man hat jahrelang als Aktienunternehmen versucht die BWL Schiene zu fahren. "Premium" Marke, irgendwelche Promis als Werbefiguren etc. Das MArketing hat dem Brauer gesagt wie er sein Bier zu machen hat! Das Unternehmen wäre dadurch fast vor die Hunde gegangen.

Jetzt ist der ursprüngliche Besitzer wieder EIgentümer und siehe da: Es läuft so gut wie lange nicht!
Es gibt tolle Spezialistäten (Rotbier, Bock, neues Pils) und auch tolle Inovationen wie etwa eine Braumeisterlimonade (Würze + Holunder z.B.).
Das zeigt für mich, dass in D durchaus der MARKT für Neues vorhanden ist, man darf den Kunden aber nicht mit einem neuen Produkt alleine lassen! Man muss ihm erklären was er da gerade trinkt... das würde bei uns auch mit IPAs, Stouts oder Trapistenbieren funktionieren.


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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 11:45  
@Knaecke
Volle Zustimmung.


Um das mal auf den Punkt zu bringen:

Wenn ich in einen Supermarkt gehe, dann kann ich da tolle Weine kaufen. Weine aus aller Welt oder machart. Wenn ich will, kann ich überall in Deutschland sehr gute Weinläden ausmachen, wo ich mir "High-End" Weine kaufen kann. Genau das hätte ich auch gerne bzgl. Bier. Mehr High-End Biere aus Deutschland und mehr Angebote aus dem Ausland. Das gibt es nicht, weil die meisten Deutschen Biertrinker nicht links und rechts gucken wollen und ignoranter Weise meinen: Besser als Warsteiner geht es nicht.

Nicht jeder mag den selben guten Wein, und nicht jeder mag das selbe gute Bier. Seltsam aber, dass wir in Sachen Wein genau die Auswahl und Vielfalt haben, die ich mir beim Bier wünschen würde.
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 12:02  

Zitat:
Und schön, dass man völlig überteuert als Bierfreund in Deutschland wenigstens online ausländisches Bier kaufen kann. Das nenne ich jetzt nicht Bierkultur, dass man Biere online bestellen kann.


Wieso überteuert? hast Du Dir die Preise beim Bierzwerg mal angesehen..? Ich kenne die Preise in Belgien oder den USA jetzt nicht genau aber nach allem was ich hier gelesen habe, kosten die nicht viel mehr, wie in den Heimatländern.

Und ich habe mit dem Shop nicht zu tun.. :)


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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 12:13  
Der Bierzwerg ist jetzt schon fair preislich, ich gebs zu. ;) Aber ich sags mal so:

Chimay Rouge Grand Reserve (0,75l): 2,69€
Rochefort 8: 1,06€
Mal als Beispiel für die 08/15 Supermarktpreise in Belgien.

Nur trägt der Bierzwerg nicht wirklich zur Bierkultur bei, wobei man den Laden natürlich jedem empfehlen sollte, der Interesse an neuen Bieren und Biersorten hat.

Ich würde mir einfach Bierläden in großen Städten wünschen, mehr Bierkneipen, die viele "Spezial"-Biere anbieten, mehr Braureien, die erkennen, dass man auch die Deutschen in Sachen High-End Biere kultivieren und somit wirtschaftlich erfolgreich mit solchen Bieren sein kann. Ich denke und hoffe, dass Bewusstsein dafür wird sich auch hier in Deutshcland demnächst diesbzgl. etwas erweitern.


[Editiert am 17.8.2012 um 12:18 von HerrChimay]
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 12:20  
Diese pauschale Darstellung in Deutschland gibt es kein gutes Bier geht mir auf den Zeiger.Wer nur Warsteiner oder Köpi trinkt mag recht haben.
Seht euch die Hausbrauereien an da gibt es unterschiedliche Biersorten.
Und weiterhin das Geplörre des z.B.Belgischen Bieres läuft wohl eher unter Getränk ,mit Malz und Bierhefe gebraut,
Das läuft bei mir unter Fruchtsaft auf Bierbasis.
Udo


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 12:46  

Zitat:

Wir hatten mal eine gute Bierkultur, aber wir haben derzeit kaum noch eine. Es gibt quasi nur noch industrielles Pilsener und ein paar bayrische Industriebiere. Wieviel historische Rezepte und Biere sind verloren gegangen, eben durch Reinheitsgebote, die meist geoplitische Urspünge hatten?


Da wuerd ich mal sagen du komst einfach zu wenig rum. Ich wierd dir mal die fraenkische Schweiz oder das bayrische Hinterland ans Herz legen. Hier gibt es noch tonnenweise Familienbrauereien, viel zu klein um industriell zu arbeiten


Ich seh das groesste Problem in Deutschland beim Handel. Eine kleine Brauerei kann sich schlichtweg die zig Tausend Listungsgebuehr nicht leisten, ergo sind sie nicht im Supermarkt erhaeltlich, schon gar nicht uebberregional.

Das System funktioniert hier in den USA anders. So gibt es sogar in nationwide operierenden Ketten wie Kroger auch lokale Spezialitaeten.

Nur auch hier wieder, wer den Bruedern Albrecht, Lidl und Konsorten halt die Tuer einrennt weils so schoen billig ist, sollte sich danach nicht beschweren das es keinen gut sortierten Getraenkemarkt gibt. Von irgendwas muessen die naemlich auch leben.

Gruss

Jan
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HerrChimay
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:16  
Ich sagte ja, dass es regional sicher tolle Biere aus kleinen Brauereien gibt. Dann hat aber der Ort oder die Region mehr oder weniger gutes Bier. Man kann diese Biere nicht deutschlandweit beziehen, diese Biere gewinnen auch keine internationalen Bierpreise, man kann diese Biere nicht vergleichen.

Ich will jetzt hier nicht Haare spalten, aber wenn es kleine, gute Brauereien gibt in wenigen Teilen Deutschlands, deren Biere man quasi nur vor Ort kaufen kann, dann hat noch Lange nicht GesamtDeutschland eine lebendige, hochwertige Bierkultur. Dann haben es diese Orte oder diese Landstriche und sind somit Ausnahmen.

Klar, wenn ich bei Ulm leben würde und könnte dort jedes Jahr tolle Bockbierfeste besuchen und kleine Brauereien abklappern, wäre die Lage für mich besser, aber deshalb würde ich niemals so unsachlich sein und behaupten Gesamtdeutschland hat eine tolle Bierkultur.

Im übrigen bin ich auch mit Schwaben und anderen Leuten aus Süddeutschland schon in Brüssel auf Biertour gewesen und laut deren Aussage ist es bei denen zwar besser, als im Rest Deutschlands, aber trotzdem wollen sie ständig nach Brüssel und neue (nicht nur belgische) Biere ausprobieren.

Es liegt natürlich am Handel und eben auch am Interesse. Mal abseits dessen müsste ich erstmal einen großteil dieser besagten Familienbrauereien selber testen, um zu beurteilen wie gut und abwechslungsreich das Bier ist. Weil bei Ratebeer gibts zu diesen Brauereien ja auch nicht viel, weil es keinen Vertrieb gibt. Ich bezweifel ehrlich gesagt, dass diese kleinen Brauereien die Top50 von Ratebeer stürmen würden, aber sicherlich gibt es in Deutschland Top-Biere, die quasi niemand kennt. Schade ist das!

Und keiner will, dass edle Spezialbiere die Lidl Biere ersetzen, ebenso wenig wie mein 18€ Hauswein den Tetrapack Wein aus dem Aldi ersetzen soll.

Ich kann nur immer wieder den Vergleich mit Wein bringen. Ich kann hier in Bochum Top-Weine kaufen und kosten, die durchaus von sehr kleinen, familiären Winzern kommen, aus Deutschland oder aus Afrika. Mit Bier geht das nicht. Das stört mich.


[Editiert am 17.8.2012 um 13:29 von HerrChimay]
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:24  

Zitat von HerrChimay, am 17.8.2012 um 13:16

Ich will jetzt hier nicht Haare spalten, aber wenn es kleine, gute Brauereien gibt in wenigen Teilen Deutschlands, deren Biere man quasi nur vor Ort kaufen kann, dann hat noch Lange nicht GesamtDeutschland eine lebendige, hochwertige Bierkultur. Dann haben es diese Orte oder diese Landstriche und sind somit Ausnahmen.



Naja nicht jedes Land kann so klein sein wie Belgien. :P Im Ernst, klar gibt es in anderen Ländern auch andere (mehr) Variationen. Aber andersherum haben wir wenigstens schon genug Grundsorten um den Durst zu stillen.
Das die Tradition der gut geführten Gasthausbrauerei eingebrochen ist waren ja nicht nur die Preise, sondenr weil es auch harte Arbeit darstellt. Da wird Geld leichter mit anderen Jobs verdient. Wenn ich aufgewachsen wäre mit einer Gasthausbrauerei nebenan, hätte ich wahrscheinlich mit 18 auch jedes andere Bier erstmal komisch beäugt.

Wenn ich sehe das eine Kiste Erdinger schon 16 Euro kostet, warum soll ich dann nicht auch 18 für ein Gutmann oder Ayinger ausgeben? Nur wenn ich es mir nicht leisten kann und gerne Bier trinke, darf man aber den Discounterbierschlürfer nicht verurteilen.

VG
chris


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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:29  

Zitat:
Ich sagte ja, dass es regional sicher tolle Biere aus kleinen Brauereien gibt. Dann hat aber der Ort oder die Region mehr oder weniger gutes Bier. Man kann diese Biere nicht deutschlandweit beziehen, diese Biere gewinnen auch keine internationalen Bierpreise, man kann diese Biere nicht vergleichen.


Achja? Da faellt mir ganz spontan die Brauerei Plank ein. Gold im World beer cup? Genauso wie Ketterer......

Oder Weihenstephaner Vitus, 2011 world best beer beim world beer award.

Ich geb dir recht, du bekommst diese Biere unter umstaenden in den USA leichter als im Heimatland Deutschland, aber das liegt nicht an der Innovationskraft der Brauereien sonderm am System wie der Einzelhandel hier mit Listungsgebuehren Geld macht um dem Kunden alles schoen billig verramschen zu koennen, da er ( der Kunde) sonst wegen jedem Cent sofort von ' Abzocke' spricht und in den naechsten Laden rennt.

Hat das noch was mit Einkaufs- und Genusskultur zu tun?

Gruss

Jan
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HerrChimay
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:34  
Ich will die Leute auch garnicht verurteilen. Ich trinke auch Pott's oder Wein für 3€-4€.

Aber ich hab halt nicht die Möglichkeit in den meisten Teilen Deutschlands einfach mal in eine Bar zu gehen oder in einen Bierhandel und mir was richtig leckeres gebrautes zu gönnen. ;)


Ich klinke mich mal aus. :) Ich denke des muss jeder für sich beurteilen. Ich finde es traurig hier in Detuschland bzgl. Bier. Aber zum Glück braue ich jetzt ja jetzt selber und trinke auch gerne Rotwein. Weinläden gibts ja in Gesamtdeutschland.

@JanBr
Ok, dann leigt es eben am fehlendem Bierhandel in Deutschland, mag sein. Da haben wir halt trotz einiger Top-Brauereien eine blöde Bierkultur, weil es diese Biere eben nicht zu trinken und zu kaufen gibt Abseits dieser Region. Das muss sich ändern. ;)


[Editiert am 17.8.2012 um 13:37 von HerrChimay]
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:35  

Zitat von flying, am 17.8.2012 um 09:45
Kein vernüftiges Bier, keine Bierkultur..? Ich sehe es etwas differenzierter! Die weltweit erfolgreichste und beliebteste Biersorte ist das untergärige Hopfen-Lagerbier. Diese Biersorte hatte seinen Ursprung in fränkischer oder pfälzischen Kellern. Von dort aus nahm es zuerst seinen Siegeszug über die Gefilden der norddeutschen Tiefebene und fegte die einheimeischen Grut-und Sauerbiere hinweg. Dann eroberte es die Welt.
Hopfen die nach Pampelmuse und Eisbonbon schmecken...? Die deutschen Hopfenbauern haben über Jahrhunderte dem Hopfen jeglichen Eigengeschmack weggezüchtet. Er sollte möglichst rein, würzig und edelbitter schmecken. Bier war vor allem ein stärkendes und durstlöschendes Getränk. Das bittere Kraut sollte wirklich nicht alles übertünchen und dem Bier nur seine konservierenden Eigenschaften und eine wohlschmeckenden Würze spenden.

Ein Lagerbier nach deutscher Brauart (ich vermeide bewusst den Begriff Reinheitsgebot) ist nach wie vor zurecht die beliebteste und wohlschmeckendeste Biersorte der Welt. Sie schmeckt nämlich recht häufig auch einem nicht zu unterschätzenden Teil der Menschheit..den Frauen!

Warum sollten deutsche Brauer IPA mit haufenweise ausländischen Hopfen brauen oder Imperial Stout oder Abbey Triple? Das hat rein gar nichts mit deutscher Bierkultur zu tun! Diese Biere stammen aus anderen Bierkulturen/Ländern und die können das sehr gut! Ich will weder ein Oettinger IPA noch ein Krombacher Imperial Stout.

Mit einem gutgemachten, deutschen Lagerbier bin ich schon recht glücklich. In dem gutgemacht liegt allerdings heutzutage der Hund begraben. Da glänzen die aufstrebenden, kleinen Mikrobrauereien in Deutschland oft überhaupt nicht. Sie produzieren das beliebte Lagerbier nach gleichem Muster wie die Großen, nur schlechter und mit weniger Wissen.

Ich würde den schwarzen Peter über mangelde Vielfalt nicht nur den Brauern in die Schuhe schieben. Der Handel könnte problemlos jede Menge ausländischer Biere ins Regal stellen...macht er aber nicht!

Für mich wäre es eher ein Gewinn, wenn es die kleinen Mikros schaffen würden, alte oder ausgestorbene deutsche Biere wieder aufleben zu lassen. Oder es wagen selber zu mälzen, ausschließlich lokale Zutaten zu verwenden, ect..

Und wieso gibt es in D kein vernüftiges Bier? In Online-Shops wie dem Bierzwerg kann man eine große Vielfalt an Bieren bestellen. Die günstigen Preise machen auch die Versandkosten wieder weg. Gut, es ist jetzt kein deutsches Bier aber es ist immerhin in Deutschland.

m.f.g
René








Bravo, sprichst mir aus der Seele.

Im übrigen sagte ich in einem ähnlichen Thread schonmal dass Ihr Deutschen eine tolle Biervielfalt und eine wunderbare Bierkultur habt.
Und wenn das ein Tiroler freiwillig zugibt, dann mag das was heißen . . .

Übrigens macht meiner Meinung nach gerade diese Regionlität und die Tatsache, dass man in Regionen verschiedene regionale Produkte kaufen kann, den Reiz aus.
Und mit dem Bier ist es halt auch so,

andere Länder andere Sitten,
andere Frauen, andere T..... .

schöne Grüße aus Tirol, Christian


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ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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fliper
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:39  
Ich wohne in der Nachbarschaft der Bolten Brauerei und schätze besonders das Landbier und das Uralt. Das ist für mich eine willkommene Abwechslung zum normalen Industriebier, auch wenns jetzt nicht soooo die Spezialität ist. Also ein bisschen rumkommen und gezielt suchen fördert auch in DE so manches Tröpfchen zu Tage...

LG
Christian

Edit: typo


[Editiert am 17.8.2012 um 13:41 von fliper]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:46  

Zitat:
Ok, dann leigt es eben am fehlendem Bierhandel in Deutschland, mag sein. Da haben wir halt trotz einiger Top-Brauereien eine blöde Bierkultur, weil es diese Biere eben nicht zu trinken und zu kaufen gibt Abseits dieser Region. Das muss sich ändern.


Aender es. Geh im lokalen LEH einkaufen. Besuch deinen Getraenkemarkt und sag dem Besitzer was du suchst. Letztlich will der auch nur Geld verdienen, also wird er versuchen dich zufrieden zu stellen.

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 13:55  

Zitat von nippel, am 17.8.2012 um 12:20

Und weiterhin das Geplörre des z.B.Belgischen Bieres läuft wohl eher unter Getränk ,mit Malz und Bierhefe gebraut,
Das läuft bei mir unter Fruchtsaft auf Bierbasis.


Herzlichen Glückwunsch !
Mit dieser Aussage hast Du freien Eintritt an jeden dörflichen Sonntags-Stammtisch gewonnen.
.... und da gehört sowas auch hin !

Gruß

Jürgen

Übrigens: Es gibt kene Verpflichtung, seine Ahnungslosigkeit wie eine Monstranz vor sich her zu tragen


zum Thema : es gibt in Deutschland eine Biervielfalt, aber auch viel Engstirnigkeit und Ignoranz,
quod erat demonstrandum
Antwort 44
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tazzyminator
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Zitat von Kirk1701, am 16.8.2012 um 23:00
Warum gibts in D kein vernüftiges Bier?


lebst du in einem anderen Deutschland als ich? :gruebel:


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@Tazzyminator hast du Zugriff auf den kompletten Artikel?

gruesse
Thomas
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 15:33  
Seltsam, vorhin war der noch um einiges länger. Ich habe einen Artikel zu diesem Thema, aber wegen Copyright traue ich mich gerade nicht den hier zu posten.

http://live.wsj.com/video/brewers-take-notice-of-thirst-for -boutique-beers/64D86F45-2697-4847-BCBA-768BA6FDBA46.html?KEYWORDS=SIMON+ZE KARIA#!64D86F45-2697-4847-BCBA-768BA6FDBA46

vielleicht hilft ja das hier...


[Editiert am 17.8.2012 um 15:35 von tazzyminator]



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Hallo zusammen,

ich gebe zu die Frage war etwas provokativ.

Aber warum braut ihr denn alle euer eignes Bier wenn es in D so tolles Bier zu kaufen gibt?

Kirk


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Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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