Senior Member Beiträge: 309 Registriert: 7.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2008 um 14:26 |
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Erlaubt mir eine Anfängerbemerkung:
Wenn Trocknen nicht funktioniert, warum macht Ihr es nicht anders herum:
Komplettes Fluten des Wärmetauschers mit Wasser, ein paar Tropfen
Desinfektionsmittel, fertig. Vor dem nächsten Gebrauch gut durchspülen .
Gruss Cervejeiro ____________________ Jede Jeck ess anders, ävver jet jeck si'mer doch all
http://picasaweb.google.com/Kaesebrauer
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Antwort 175 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2008 um 10:14 |
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Hallo,
besten Dank für die vielen Tipps. An den Ofen hatte ich noch gar nicht
gedacht, aber das fällt ja in die Kategorie „Heißmachen“, die die letzten
Wasserreste verdampfen könnte. Ich werde das mal machen und den PWT erstmal
beiseite legen.
Der massive Chemie-Einsatz ist mir eigentlich zuwider, zumal der Edelstahl
der Platten und die Lötung mit Kupfer solch ein Procedere wohl auch nicht
unbeschadet überstehen.
Wenn bisher kein anderer Heimbrauer das Abfüllen der Würze mit 60° in die
Kegs und das anschließende Herunterkühlen probiert haben sollte, bin ich
eben der erste. Der nächste Sud, ein Bockbier, steht demnächst an, daran
werde ich das mal versuchen.
Thomas, zu unserem Gedankenaustausch über das Für und Wider Panzerschlauch
bzw. externes Würzefilter habe ich noch etwas Neues. Beim Gang durch den
Baumarkt ist mir dieses Teil aufgefallen, das als Zubehör für
Hochdruckreiniger angeboten wird:
Es unterscheidet sich vom damals vorgestellten (mit sehr feinmaschigem
Kunststoffkorb) dadurch, daß es einen Edelstahl-Filterkorb besitzt. Dieser
hat eine deutlich größere Maschenweite. Das Ganze ist vollständig zerlegbar
und damit gut sauber zu machen. Ich habe es beim letzten Sud bereits
eingesetzt. Es verstopft nicht und hält genau die wenigen groben Teile
zurück, die ich weder im Wärmetauscher noch im Keg haben wollte.
Wenn ich in Zukunft auf den PWT verzichtete, werde ich dieses Filter
trotzdem einsetzen.
mfg Gerd
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Antwort 176 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2008 um 11:09 |
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Hallo Gerd.
Ja. Dieser Filter den Du da jetzt gefunden hast gefällt mir auch. So etwas
habe ich zur damaligen Zeit hier nicht finden können. Wieviel hat der
gekostet?
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 177 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2008 um 12:53 |
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Hallo Thomas,
Zitat: | Wieviel hat der
gekostet? |
Knapp 15 €.
Anschlüsse beidseitig ¾“, Druck max. 10 bar. Temperaturfestigkeit
unbekannt, ich habe ihn testweise mit knapp 100° betrieben. Aufschrift auf
Rückseite: Kränzle waterfilter. Ist auch im Internet zu finden.
mfg Gerd
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Antwort 178 |
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Gast
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erstellt am: 29.1.2008 um 14:20 |
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Hallo,
dieses Teil wäre na klar super als sicherheitsfilter nach dem whirpoolen
hast du davon einen lonk, wo man den bestelllen kann??
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2008 um 20:35 |
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Zitat von Cervejeiro, am 28.1.2008 um
14:26 | Erlaubt mir eine Anfängerbemerkung:
Wenn Trocknen nicht funktioniert, warum macht Ihr es nicht anders herum:
Komplettes Fluten des Wärmetauschers mit Wasser, ein paar Tropfen
Desinfektionsmittel, fertig. Vor dem nächsten Gebrauch gut durchspülen .
Gruss Cervejeiro |
Exakt genauso mache ich dies seit etwa 2 Jahren mit bestem Erfolg. Mein
Wärmetauscher lagert nie trocken. In der Kühlwasserseite befindet sich
Wasser, in der Würzeseite eine sehr stark verdünnte Iodlösung als
Lagermedium. Bei der Iodlösung ist es ganz wichtig, dass sie wirklich sehr,
sehr verdünnt ist (ganz schwaches Gelb), da sie mit Kupfer eine chemische
Verbindung eingeht. Die Platten überziehen sich in Kürze daher mit einer
hauch dünnen, wasserunlöslichen Kupferiodid-Schicht, die dauerhaft
desinfizierend und antibakteriell wirkt. Auf garkeinen Fall darf man zu
viel und zu oft Iod nehmen, dies würde die Platten zerstören
(korrodieren).
Gruß
Earl
[Editiert am 29.1.2008 um 20:36 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2008 um 22:14 |
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Hallo Earl,
Dein Vorschlag ist beruhigend – wie der von Cervejeiro – aber er zeigt eben
auch die Risiken auf. Genau das ist meine Sorge, nachdem ich den Schimmel
entdeckt habe.
Für den Wärmetauscher habe ich das Geld nun allemal ausgegeben; aber wenn
ich dann doch ohne ihn auskommen könnte, wäre mir dieses Geld die gewonnene
Erfahrung wert.
mfg Gerd
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Antwort 181 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.3.2008 um 21:12 |
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Hallo Selbstbau-Brauer!
Thema: neuer Hopfenzuteiler auf dem Deckel der
Viertel-Quadratmeter-Brauerei.
Schon vor einer Weile habe ich einen Bericht darüber angekündigt, nachdem
sich der Prototyp des Zuteilers mit 4 x 37 ml Volumen einfach zu klein
erwies und auch nach relativ kurzem Gebrauch an den „Silos“
Verschleißerscheinungen zeigte.
Prototyp
Das dünnwandige 28er Kunststoffrohr war durch die vielen Demos an den
unteren Kanten abgenutzt und ließ die Silos beim Positionieren kippeln.
Deshalb habe ich beim Umbau das grundlegende Konzept mit dem Modellbauservo
zwar beibehalten, aber einige wesentliche Änderungen realisiert:
neue Ausführung Hopfenzuteiler
Zunächst bestehen die Silos jetzt aus 40er Abwasserrohr und haben eine Höhe
von 150 mm. Das bedeutet eine Kapazität von 4 x 150 ml bzw. ca. 4 x 80 g
Hopfenpellets. Das müsste für einen Würze-Ausschlag von gut 20 l eigentlich
reichen.
Aufgrund der größeren Dimensionen stehen die Rohre jetzt nicht mehr nur auf
ihrer eigenen Kante, sondern haben einen Gleitrahmen aus Pertinax erhalten. Außerdem sind jeweils 2
davon mechanisch gekoppelt, das
steigert die Kippsicherheit ganz entscheidend.
Basis-Position des Zuteilers, Abwurfschacht geschlossen
Das Servo und die Zentralnabe wurden wiederverwendet, die Führungsbolzen
sind nur etwas länger. Die Nabe lässt sich nun auch ohne Werkzeug abziehen.
Damit kann man die Silogruppe einfach abnehmen, das Säubern nach dem
Einsatz geht so einfacher. Ich möchte daran erinnern, daß das Ganze ja auf
dem Deckel oberhalb der kochenden Würze arbeitet und die Brüden bzw. der
Wasserdampf recht widrige Betriebsbedingungen verursachen.
Silo 1 über dem Abwurfschacht
Die Grundplatte wurde den neuen Dimensionen angepasst. Das gilt auch für
das Rohrsystem (T-Stück) zwischen Zuteiler und Deckel, das nun auf 50er
Rohre umgestellt wurde.
Softwaremässig hat es auch einige Korrekturen gegeben. 30 s vor der
jeweiligen Zuteilung wird die Heizung abgeschaltet. Mehrfach-Dosierungen
zum selben Zeitpunkt (bei Mengen > 80 g Pellets) sind nun möglich und
werden unmittelbar nacheinander ausgeführt. Dann folgt eine
Beruhigungsphase von weiteren 30 s, bevor die Heizung wieder eingeschaltet
wird.
Eine scheinbare Nebensächlichkeit hat allerdings etwas intensiveres
Nachdenken erfordert: Früher reichte es aus, die Drehbewegung der Silos bei
der Positionierung einfach mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit
auszuführen. Das hatte allerdings zur Folge, daß sowohl der Start als auch
der Stop ziemlich ruckartig erfolgte – einer der Gründe für den übermäßigen
Verschleiß.
Nun wollte ich vorbeugen und eine „sanftere“ Gangart realisieren. Das ist
in soweit nicht so ganz einfach, als ja nicht einfach ein Motor
eingeschaltet wird, sondern der Servoantrieb 50 mal pro Sekunde vom
Controller wissen will, wohin er denn nun positionieren soll. Das Ganze
sollte außerdem gleichzeitig zur
laufenden Messwerterfassung des 1-wire Sensors, der Gradienten-Berechnung ,
der Mittelwertbildung und der Temperaturkurven-Archivierung im 1 s-Takt
funktionieren.
Mathematik ist manchmal sehr nützlich, denn nun klappt die Theorie auch in
der Praxis reibungslos. Aus dem Stillstand wird das Karussell praktisch
stufenlos innerhalb einer Sekunde nach einer quadratischen Kennlinie
(Zeit/Weg-Berechnung im ms-Bereich) auf die Maximalgeschwindigkeit
beschleunigt, dreht dann mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und bremst
rechtzeitig vor dem Ziel ebenso sanft wieder bis zum Stillstand ab. Danach
wird gerüttelt, damit nichts im Silo hängen bleibt. Der Rückweg in die
Basis-Position wird sinngemäß bewältigt.
2 Sude sind damit bereits erfolgreich gelaufen.
mfg Gerd
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Antwort 182 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2008 um 04:20 |
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Hallo Gerd,
Du machst mir schwindelig was Du so alles baust, kannst wohl bald vom Bett
aus brauen?
Mal eine Frage, das Gerät, der VAHD (Voll-Automatische Hopfen-Dispatcher)
sitzt doch über dem Kocher, verklebt der Dampf nicht die Anlage?
Sauber mein Lieber,
Schöne Grüße, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 183 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2008 um 20:56 |
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Hallo Jörg,
nein, der Dampf macht keine Probleme. Der Zuteiler ist ja nicht über dem
offenen Topf installiert, sondern oberhalb des Deckels. Ich zeige mal ein
relativ altes Bild, was die Konstruktion besser verstehen lässt:
- Beim Brauen im Freien wird links auf das T-Stück
statt des Stopfens ein 90°-Bogen aufgesteckt und ein kurzes senkrechtes
Rohr, das die Silos etwas überragt.
- Beim Brauen
im Keller (Haus) wird links ein fast 2 Meter langes Abwasserrohr (50 mm
Durchmesser) eingesteckt, das mit ganz geringer Steigung aus dem Fenster
führt. Damit entwickelt sich beim Kochen ein so starker Zug, so daß
jegliche Absaugung überflüssig wird. Der Dampf kondensiert erst im Freien.
Lediglich der Gleitrahmen des Zuteiler-Verschlusses bekommt beim Kochen
„nasse Füße“ durch Kondensation. Die Feuchtigkeit beschränkt sich aber auf
dieses Bauteil, rundherum ist alles trocken – weil ja auch ganz schön
warm.
Der weitgehend mannlose Betrieb ist schon mein Ziel. Selbst das Überkochen
hatte ich durch eine gezielte Leistungssteuerung in bestimmten Phasen im
Griff – glaubte ich. Der letzte Sud hat mich allerdings eines Besseren
belehrt – nix mit mannlos beim Kochen. Ein Doppelbock im Topf und
gleichzeitig der Versuch, mal ungeregelt mit voller Leistung zu kochen, hat
gewaltige Schaumberge produziert und mehrere Kaltwasser-Duschen in letzter
Sekunde erfordert.
So etwas mache ich nicht noch mal und werde vor dem nächsten Sud zusätzlich
eine Schaumerkennung mit einer Sonde nach dem Leitfähigkeits-Prinzip
nachrüsten. Details sind noch zu klären, aber sie wird eine sofortige
Zwangsabschaltung der Heizung auslösen und die Funkklingel.
Der Doppelbock-Sud hat ansonsten andere Grenzen aufgezeigt. Mit 7 kg Schrot
im Malztopf passten die oberen Lochbleche gerade noch drauf, der Hauptguß
betrug 20 l. Mit 21 % habe ich die angestrebte Stammwürze zwar noch
übertroffen, aber die Ausbeute war schlecht. Mit weniger Malz im Topf und
intensiverer Durchströmung der Schüttung wird man wahrscheinlich dasselbe
erreichen.
mfg Gerd
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Antwort 184 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 12:44 |
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Hallo Gerd,
das mit der automatischen Schaum-Erkennung ist mir auch schonmal durch den
Kopf gegangen
Man könnte die Heizung dann mal für 30 (oder weniger) Sekunden abschalten
und dann wieder einschalten lassen. Dies könnte man dann solange
wiederholen, bis die kruitische Phase überstanden ist.
Aber mal ne ganz andere Idee:
Wie wäre es mit der Entwicklung einer AZABE (Automatische
Zollamt-Besuch-Erkennung)?
So etwas würde sicher jeder integrieren wollen
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 185 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 12:51 |
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Hi, Gerd,
wie immer: extrem saubere Arbeit, die Du hier wieder gezeigt hast!
Glückwunsch.
Zum Thema Schaum habe ich folgendes beobachet: Seitdem ich die
Vorderwürzhopfung durchführe, haben sich die Schaummengen extrem reduziert.
Vorher hatte ich immer zu einem bestimmten Zeitpunkt den Schaum so zweimal
abgeschöpft um prophylaktisch ein Überkochen zu verhindern. Es ist auch vor
der Anwendung der VWH noch nie passiert, aber diese Beobachtung mit dem
verringerten Schaum war sehr offensichtlich. Seither heize ich einfach mit
voller Leistung, bis sich so ein "Bollergeräusch" einstellt, für mich das
Zeichen des strudelnden Kochens, ab dem Zeitpunkt läuft meine eigentliche
Kochzeit.
Greets
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 13:39 |
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Hi,
ich stelle mir das mit der Schaumerkennung nicht so einfach vor. Den Schaum
erkennen, ok, das ist sicher kein Problem. Aber dann vergeht vom Abschalten
noch einige Zeit bis die Heizung 'abklingt'. Die Schaumerkennung müßte das
Überschäumen vielleicht eine Minute 'vorhersehen' können ...
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 187 |
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 29.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 14:25 |
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Hallo,
habe den Deckel auf dem Einkocher mit einer Dichtung und Schelle Luftdicht
fest gemacht. Am Deckel befindet sich ein 1" Kupferrohr als Abzug und
während dem Hopfenkochen läuft die Pumpe als "Whirlpool". Der Schaum bleibt
immer unterhalb des Deckels ...
Werde mal ein paar Bilder beim nächsten brauen erstellen.
mfg Beny
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Antwort 188 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 15:42 |
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@Tino Zitat: | Aber dann vergeht vom
Abschalten noch einige Zeit bis die Heizung 'abklingt'. Die Schaumerkennung
müßte das Überschäumen vielleicht eine Minute 'vorhersehen' können
... |
Dies hängt vom System ab, bei Gaskocher und System mit geringem
Energiespeicher geht das problemlos, sowie bei einem solchen System auch
eine 2-Punkt-Regelung ohne 12-bit-Sensor vollkommen ausreicht
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 189 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 16:50 |
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Hallo Braufreunde,
herzlichen Dank für die vielen Tipps. Das Problem ist in der Tat, daß nach
dem Erkennen von zuviel Schaum auch das sofortige Abschalten der Heizung
möglicherweise nicht ausreicht, um das Überkochen zu verhindern. Egal –
selbst wenn ich jetzt direkt neben der Anlage stehe, bekomme ich nicht mit,
ob sich im Inneren was zusammenbraut oder nicht. Der Deckel ist geschlossen
und das ehemalige (sowieso nicht brauchbare) Sichtfenster darin durch einen
(undurchsichtigen) abnehmbaren Verschluß ersetzt.
Ich habe den letzten Zwangsaufenthalt an der Maschine genutzt, um die
Meßspitzen eines Multimeters (auf Widerstandsmessung geschaltet) mal ans
Gehäuse zu legen und in den Schaum zu stechen. Ergebnis: Widerstand <
100kOhm.
Da ich ohnehin keinen binären Port bei meinem Braucontroller mehr frei
habe, habe ich nach analogen Lösungsansätzen gesucht und inzwischen auch
einen gefunden:
Ein 1 MOhm-Widerstand wird mit einseitig an die +5 V-Versorgung des
Controllers gelegt. Das andere Ende geht zu einem der Analogeingänge,
dessen Meßbereich von 0 bis 4096 mV reicht. Von diesem Eingang geht
gleichzeitig eine Verbindung zu einem in der Höhe verschiebbaren Metallstab
(Edelstahl- oder Messingstange), der von oben durch den isolierenden
Einkocherdeckel geführt wird. Die Spitze dieser Sonde wird auf 2 bis 3 cm
oberhalb des Würzepegels eingestellt.
- Solange kein Schaum da ist oder die Sonde noch nicht
berührt, ist am Analogeingang eine Spannung von 4096 mV zu messen.
- Sobald der Schaum die Sonde berührt, bildet sich
ein Spannungsteiler – mit dem Effekt, daß die Spannung schlagartig auf ca.
10% des ursprünglichen Wertes absinkt. Das ist ein eindeutiges Kriterium.
Wenn die Sonde noch tiefer eintaucht, sinkt die Spannung noch weiter, so
daß (bedingt) sogar eine Höhenmessung möglich ist.
1 Widerstand, 1
Metallstab, einige Zeilen Programmcode, das kann ich wohl für einen
Schaumdetektor gerade noch verkraften und ist den Versuch allemal wert. Das
Kabel nach oben auf den Deckel liegt schon, denn in der Kochphase werkelt
da der Hopfenzuteiler. Selbst wenn die Abschaltung der Heizung zu spät
kommt, will ich über die Funkklingel wenigstens wissen, daß da etwas
passiert ist - und ich Wischlappen und Eimer gleich mitbringen sollte.
Ansonsten kann ich ja noch über massivere Gegenmaßnahmen nachdenken.
Einen „Bollergeräusch-Detektor“ stelle ich mir schwieriger vor und eine
totale Fixierung/Abdichtung des Deckels auch. Auch eine automatische
Wiedereinschaltung ist wohl erst ein Thema, wenn das Überkochen absolut
zuverlässig verhinderbar ist. Mit „normaler“ Würze lief die Sache ja
stabil, der hochkonzentrierte Doppelbock und die ungeregelte Heizung war
vermutlich der Auslöser.
Die AZABE brauche ich wohl nicht. Ich halte die Anmeldeprozedur beim Zoll
zwar für völlig übertrieben, aber der Aufwand für eine E-Mail pro Sud hält
sich ja nun doch in Grenzen.
mfg Gerd
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Antwort 190 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 17:38 |
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Zitat von cebulon, am 10.3.2008 um
16:50 | Die AZABE brauche ich wohl nicht. Ich
halte die Anmeldeprozedur beim Zoll zwar für völlig übertrieben, aber der
Aufwand für eine E-Mail pro Sud hält sich ja nun doch in
Grenzen. |
Ich habe jetzt gedacht, das macht die VQB ebenfalls automatisch. Wie alles
andere auch! *zwinker*
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 191 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 17:54 |
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Hallo zusammen,
ja, entweder automatisch eine email ans Zollamt gesendet, oooooder:
Dies liesse sich doch mit Leichtigkeit programmieren, oder?
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 192 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 18:44 |
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Hallo Thomas,
... sehr schön!!!
Kannst Du das nicht noch etwas dynamisieren??????
mfg Gerd
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Antwort 193 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 19:01 |
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Hallo Gerd,
in Powerpoint wäre das schön einfach zu machen. Wie kann man sowas denn
einfach machen?
Gruss Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 194 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2008 um 21:20 |
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Hallo Thomas,
das fragt mich der Chefprogrammierer der Hobbybrauerbranche, wie etwas zu
programmieren ist!?
Ich denke, wir kehren wieder zum Thema zurück. Hast Du eine bessere Idee
zur Schaum-Erkennung, wenn Du Dich schon mal damit beschäftigt hast?
mfg Gerd
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Antwort 195 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2008 um 02:58 |
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Hallo Gerd,
oh Du überschüttest mich hier mit Ehre: Chefprogrammierer, na ob man das
noch toppen kann?
Nene, bei Deinen Ideen/Lösungen kann ich überhaupt nicht mithalten.
Ich sagte ja schon einmal: Da steckt unheimlich viel drin und man sollte so
etwas einmal auf Messen präsentieren.
Aber wie gewünscht zum Thema zurück:
Ja ich habe einen Tip bezüglich des Schaum-Problemes:
Vorweg: Dieser Tip ist nicht meinem Hirn entsprungen, denn ich habe dieses
Thema heute vielerorts diskutiert
und eine tolle Anregung erhalten:
Gehen wir einmal davon aus, dass wir das Überschäumen sensortechnisch
prozesssicher erkennen können:
Dann nehmen wir ne Mineralwasserflasche und ne selbsansaugende Pumpe und
sprühen einen Nebel kaltes Wasser für ein paar Sekunden auf den Schaum,
worauf der Schaum sofort in sich zusammenfällt.
Das Ganze wird automatisch sooft wiederholt bis die Schaumentwicklung
unkritisch wird bzw. sensortechnisch nicht mehr erfasst werden kann.
Manchmal bekommt man Dinge erzählt, dass man sich fragen muss: Warum kommt
man da nicht selbst drauf. Und an dieser Stelle kommt die Erleuchtung:
Man muss nicht Chef-Programmierer o.ä. sein, um mit einfachen Mitteln
vermeindlich schwierige Probleme zu lösen .
Meistens gehen diesen Ansätzen manuelle, also nicht automatisierte
Verfahren vorraus, die man dann später in die entsprechende Technik
umsetzen kann.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
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Antwort 196 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2008 um 03:35 |
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Hallo Thomas,
geht es einem nicht oft so, das man das sagt? Das ist ja auch das schöne an
diesem Treff, das man sich austauscht und oft simple Dinge selber nicht
erkennt und ein anderer die Richtung gibt.
Zum Überschäumen, früher hatte ich das bei voll Powermode auch, doch jetzt
mit meiner Computersteuerung mit Powersafemode merkte ich das das immer
schön brodelt und wallt, zwischen 98 - 99° aber nichts über kocht.
Mein Kölsche schmeckt schon (nach acht Tagen) lecker, besser wie jemals
vorher.
Das Überschäumen ist auch nur in den ersten 10 Minuten, m.M. ein
Zusammenwirken von Zucker und Eiweiß, da das Eiweiß sehr schnell bei
niedrigerer Temperatur zerstört wird geht das dann auch weg.
Eine Lösung wäre noch das Kochen in den ersten 10-15 Minuten etwas ruhiger
zufahre und dann volle Pulle wenns sein muß.
Alles gute, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 197 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2008 um 09:20 |
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Hallo Geerd,
Zitat: | Ein 1 MOhm-Widerstand
wird mit einseitig an die +5 V-Versorgung des Controllers gelegt. Das
andere Ende geht zu einem der Analogeingänge, dessen Meßbereich von 0 bis
4096 mV reicht. Von diesem Eingang geht gleichzeitig eine Verbindung zu
einem in der Höhe verschiebbaren Metallstab (Edelstahl- oder
Messingstange), der von oben durch den isolierenden Einkocherdeckel geführt
wird. Die Spitze dieser Sonde wird auf 2 bis 3 cm oberhalb des Würzepegels
eingestellt. |
tolle Idee, das klappt bestimmt.
Jedoch musst du bez. Kriechstömen aufpassen, der Sensor sitzt ja aufgrund
des Dampes in einem heißen u. feuchten Klima. Wenn du zu hochohmig wirst
können durch die Kondenströpfchen Fehlerkennungen auftreten. Das kannst du
verhindern, wennd du den Pullup dann etwas reduzierst.
Gruß
Marvin ____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 198 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2008 um 12:24 |
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@Biermann:
Genau das hat Gerd ja bereits gelöst, scheint aber nicht 100% sicher zu
sein, worauf er die
Idee mit dem Schaum-Sensor erwähnt hatte.
Ich persönlich habe beim letzten Sud nur leicht köcheln lassen und das
Ergebnis bzw. das Bier war top.
Dieses wallende Kochen (Heizung volle Leistung) werde ich zukünftig also
vermeiden.
@Gerd, Marvin:
Wäre schön wenn dies klappen würde und man damit einen zuverlässigen Sensor
schaffen würde, bin persönlich aber etwas skeptisch gerade wegen dem Dampf
im Pott. Der ganze Sensor wird sicher komplett nass sein. Ich denke das
wird ne Herasuforderung.
Die Sache mit dem kalten Sprühnebel kann man ja mal mit einer
Blumen-Sprüh-Pistole manuell testen.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 199 |
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