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Seite 2 von 5   «  1  2  3  4  5  »     
Autor: Betreff: Pumpkin Ale Wettbewerb
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2011 um 19:13  

Zitat:
Der Teufel wird Dich holen..


Ich glaub eher Gambrinus wird micht des naechtens heimsuchen und ich werde auf das Frevelbier kochenden Durchfall bekommen. :puzz:

Gruss

Jan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2011 um 20:04  
Ich glaube eher, der heilige Gambrinus wird sich eins von Deinem leckeren Kürbisbier aufmachen und ein Hosianna anstimmen...


Lullja sag i..


[Editiert am 9.9.2011 um 20:33 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Grima
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2011 um 20:52  
ui, das Rezept liest sich ja recht gut! Bin schon sehr gespannt. Bitte berichte weiter drüber!!!
Hab mal ein amerikanisches Pumpkin Ale getrunken, und ich war angenehm überrascht. Kürbis an sich mag ich jetz nich soooo extrem, aber das Bier war wirklich lecker!


[Editiert am 9.9.2011 um 20:54 von Grima]



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Als letztes gebraut: Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte: Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2011 um 21:36  
100 Punkte für JanBr.

Grüße
Holger


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2011 um 22:06  
Hoffentlich reichen die 100 punkte fuer den Sieg!

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2011 um 08:13  
Jan! Was tust du? Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um!
Finger weg von solchen Sachen. ;)
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2011 um 10:22  
...yeah man! Why not?

Alle Jahre wieder in der Kürbiszeit denk ich darüber nach...
Ist aber doch ein enormer Aufwand,und die Kürbisnote war bei
meinen/unseren Versuchen eher unterentwickelt.

Vor einigen Jahren war die Aufgabe aus ca 12o Kürbissorten auf
einem Bauernhof in der Nähe,die geeigneten Sorten heraus zu suchen!
http://www.hof-ligges.de/presse.php

Wir haben seinerzeit 3 Teams gebildet und mit unterschiedlichen
Kürbissen experimentiert und nach 4 Wochen probiert! Mein Eindruck:

1. Der "Belgische Zentner",also ein Riesenömmes wurde ausgehöhlt,
das Fruchtfleisch mitsamt der Kerne im Backofen angeröstet und
mittels absteigender Infusion im Kürbis als Maischgefäß mit
PIMA und etwas Cara-Pils gemaischt. Nach der "Läuterhölle" mit
Hallertauer Tradition auf 25 Ibus gebracht und mit Brewferm-Top
vergoren.
Resultat: ein trockenes Ale mit leicht nussiger Note (3-4)

2. Pfefferkürbis mit reiner Pilsschüttung mitgemaischt (ohne Kerne!)
und mit "Tradition" auf 25 Ibus gebracht und mit Brewferm-Top
vergoren. Zugabe von 12,5g Gewürzmischung,bestehend aus Pfeffer,
Kürbisgewürz,Piment und Sternanis dazu einen "Finger" Ingwer
Fazit: Im Antrunk lakritzig Interessante Gewürznote mit scharfem
aber angenehmen Abgang. Note 3

3. Mein Favorit: Hokkaido-Kürbisse mit Schalen zu einem Mus verarbeitet
und einer Mischung aus Pima,Weizen hell und Cara-Red mit Ferularast
gemaischt,mit Spalter oder Saazer? auf 18Ibus gehopft und mit
Weizenhefe vergoren. Nach Abschluß der HG mit einem Mus aus Melonenkürbis
aufgepimpt und endvergoren,wobei das schon schwierig war,da der
Extraktgehalt einfach nicht runter wollte. Heraus kam ein relativ malziger,
mastiger Weizenbock mit leicht rötlichem Touch und einer angenehmen
säuerlichen Note. Unter den 3 Bieren meine Bestnote 2-

Sollte ich noch einmal in Versuchung kommen (you´ll never know)
würde ich mit Cascade hopfen und den Melonenkürbis mitmaischen.
Das wird das Bier möglicherweise etwas "schlanker" machen.

Ermunternde Grüsse an die Kürbisfront!

Gerd


[Editiert am 10.9.2011 um 10:26 von tremonius]



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"...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2011 um 13:37  
Hallo,

erstmal danke fuer die rege Anteilnahme.

Ich hatte gestern noch ein Shocktop Pumpkin Wheat. Naja, ich denke hier ist ganz deutlich der Kuerbis als Pampe mit eingemaischt worden. Basis ist hier ein belgian wheat mit Kuerbis, Nelken, Muskat und Zimt. Das Bier kam ziemlich trueb daher mit sehr viel Bodensatz der eindeutig nicht nur aus Hefe bestand. Erstaunlich der Geruch war wieder "skunky" das muss also scheinbar so sein. Die Farbe war wieder orange- rot, wie eben Kuerbis so aussieht. Angenehm aufgefallen ist, der Antrunk war der eines trockenen Weissbiers ohne irgendwelchen Beigeschmack. Dann kam aber ein ziemlich metalischer Beigeschmack durch zu dem sich ganz am Ende ein leichter kaum wahrnehmbarer Nelkengeschmack gesellte.

Positives Fazit, Pimpkinbier muss scheinbar weder merklich nach Kuerbis noch uebertrieben nach Gewuerz schmecken. Persoenlich hat mich der Geschmack bis jetzt mehr ueberzeugt als so manches ueberstopftes IPA.

Heute geh ich nochmal ein paar Proben verschiedener Marken und verschiedener Kuerbise kaufen. Ich werd euch natuerlich auf dem laufenden halten.

Gruß

Jan
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2011 um 14:06  
Ich sehe schon die Schlagzeile:

Deutschstämmiger Brauer in USA wurde durch Pumpkin-Ale-Verkostung zum Trinker.

:o

Ich drück Dir trotzdem sämtliche Daumen und hoffe auf ein geniales Rezept von Dir :)


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Botschafter der WBBBB in Hessen
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2011 um 21:38  
Neues von der Kuerbisfront.

Ich war beim Bierdealer meines Vertrauens und hab den beiden kompetenten Bierberatern meine missliche Lage erklaert. Danach bin ich mit 4 neuen Pumpkin Ales aus dem Laden. Diese vier sind die Creme dela creme der Pumpkin Ales (da Dog Fish Head wuerde auch dazu gehoeren, das ist aber noch nicht ausgeliefert worden. Ich trau den beiden mal, da der Laden wirklich Top ist (ich wuerde mal sagen irgendetwas um die 750+ Biere aus aller Welt. Dazu muss ich mal einen eigenen Troet schreiben).

Hier die Bilder dazu:


Sagen kann man dazu:

Southern Tier Imperial Pumking Ale (da waren sich beide einig, das beste unter den Pumpkin Ales hat auch bei Beeradvocat bessere Noten als das Dogfish Head)
Alc. 8.8%, 19P, 2- row pale ale, caramel & pureed pumpkin. Kettle hop magnum, Aroma Steriling

Buffalo Bill's Brewery Pumpkin Ale
A 5.2%, Pale malt, Crystal Malt, Pumpkin and Spices, nugget, 11- 12 IBU

StegmaierPumpkin Ale (Einziges Non- crafted beer)
A 5.5% Pumpkin and Spices

Saranac Pumpkin Ale
A:5.4, 13P, Marris Otter & Wheat, Pumpkin, Cinnamon, Allspice, Cloves, Ginger and Vanilla, Cascade

Morgen gibt's dann den Verkostungsbericht.

Gruss

Jan


[Editiert am 10.9.2011 um 21:40 von JanBr]
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2011 um 21:58  
Na denn mal Prost :)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 01:14  
Wirklich nett, Jan dabei zu beobachten, wie er langsam aber sicher auf Abwege gerät ;)

Stefan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 02:43  
Etwas mehr Mitleid bitte!

Nein, ich sag ja, jeder wie er es mag und mir faellt wieder auf, ich mag die Pumpkin Ales am liebsten, die weder nach Kuerbis noch nach Gewuerz schmecken. Leider werde ich mit denen keinen Blumentopf gewinnen.

Also ich hab mein heutiges Pensum geschafft. Jetzt zieh ich mir dann noch ein paar single hop IPAs rein, die sind zwar auch nicht mein Lieblingsbier, aber ich hab da noch ein "paar Fragen" bezueglich einer amerikanischer Hopfen. Aber definitiv werd ich heute kein Pumpkin Ale mehr trinken.

Nummer 1 heute war das Buffalo Bill's Brewery original american Pumpkin Ale (wurde mir waermstens empfohlen)



Farbe ist ansprechend kraeftig orange- rot. Schaum ist nicht vorhanden.
Der Geruch ist sehr intensiv nach Gluehwein. Sehr angenehm.
Das Problem ist der Antrunk entaeuscht nach der Gluehweinnase, da es sich wirklich um ein herbes Bier handelt. Der Antrunk ohne die Nase ist gut und frisch.
Leider kommt dann ein etwas metalischer Geschmack durch der durch extreme Nelke im Abtrunk uebertoent wird. Das wirkt einfach sehr unausgewogen. Ausserdem bin ich kein Nelkenfreund.
Gesamteindruck eher maessig und zu nelkig.

Also dein eh schon geschundenen Geschamcksknospen gleich den naechsten Schlag versetzen:

Southern Tier Imperial Pumking Ale



Angeblich das Beste!

Die Farbe ist ebenfalls sehr angenehm orange rot. Diesmal sogar mit Schaum, der feinporig und haltbar ist.
Geruch ist sehr angenehm nach Spekulatius (Um es klar zu stellen, angenehm fuer ein gebaeck voellig fehl am Platze fuer ein Bier. Fuer ein Ale lass ich es mal durchgehen :P )
Diesmal passt der Antrunk gut zum Geruch. Der Antrunk haelt was der Geruch vorher ankeundigt.. In Kombination mit der leicht spritigen Note hat man etwas das Gefuehl vom Christkindlmarkt im Mund, aber der Geschmack bleibt angenehm, spritig - weihnachtlich wuerzig. Nach dem sich der Christkindlmarkt etwas verflogen hat, macht sich eine ausgewogene Magnum Bittere breit. Was am Ende bleibt ist die Frage wo der Kuerbis war und ein Hauch von Spekulatius in der Nase bei Ausatmen. Ich glaube das wird das Ziel, auch wenn es mir zu viel ist, aber schliesslich muss es ja auch nicht mir gefallen (sonst wuerd ich ein schoenes Muenchner Hell mit Hallertauer MF und Magnum brauen, vergiss den Kuerbis, der kommt in die Suppe)

Nummer drei fuer heute:

Saranac Pumpkin Ale aus upstate NY.



Sichtlich dunkler als die anderen. Mir persoenlich zu dunkel (jetzt nicht fuer ein Bier, aber es ist halt nicht Pumpkinfarben wie die anderen).

Der Geruch ist eigentlich sehr Biertypisch. Ein leichter Anflug von Nelke gepaart mit dem skunk von Kuerbis ist bemerkbar. Bischen rauchig.

Der Antrunk gefaellt (mir), es ist naemlich weder was vom kuerbis noch von diversen Gewuerzen zu merken. Allerding auch sosnt nicht viel. Dann kommt eine leichte Bittere zum Vorschein mit doch deutlichen Gewuerznoten im hintergrund. Etwas verstoerend ist der lange metalische Abgang. :thumbdown:

So, jetzt werd ich mich ueber noch ueber drei single hops hermachen und dann zwar deutlich weiser aber auch deutlich betrunkener ins Bett gehen (Bin heute der Babysitter aber die Jungs schlafen friedlich...)

Gruss

Jan
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 08:18  
Bleib standhaft :D

@Boludo: :rtfm: "Niemals wird er sich dem sündhaften Treiben ergeben." :P


Habe hier noch was im Forum gefunden, weiß nicht, ob das schon jemand entdeckt hat:

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=4852

Und hier habe ich eine BRauerei, die am 16. September 2011 ihr Kürbisbier ansticht - vielleicht kannst du hier Hilfen bekommen. Obacht! Hab es wieder nur mal kurz überflogen.

http://www.diebrauerei.com/

Und hier habe ich noch einen alten Zeitungsartikel aus Österreich, wo auch eine Experimentierstätte erwähnt ist.

http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wzlebensart/kuli narik/47099_Bier-brauen-mit-Pfeffer.html

Grüße
Holger


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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 16:30  
So, seit heute weiß ich wenigstens, wie man Pumpkin Ale besser nicht brauen sollte.
Ich denke übrigens, dass es nicht Gambrinus war, dessen Rache ich anheim gefallen bin. Dem traue ich solche Gemeinheiten nicht zu, sollte er als Belgier doch Dinge wie Kriek und Wit gewohnt sein. Eher schon dem Geist von Herzog Wilhelm, der Rache für die bewusste Missachtung des Reinheitsgebots nimmt...

Aber von Anfang an: Entstehen sollten ca. 40 l Thxgivin Pumpkin Ale für eine Erntedankfeier Ende November. Die Zutaten, gemäß der Chili Cook Off Methode (s.o.) herausgemittelt:



7 kg Wiener Malz,
1 kg Caramalz hell (Das Bier soll als "flüssiger Pumpkin Pie" eher süßlich werden)
1 kg Melanoidinmalz (um die brotige Pie Crust zu emulieren)
3,5 kg Kürbisfleisch (ein sehr schön roter Hokkaido; der Rest gewöhnlicher Jack-o-Lantern Riesenkürbis)
55 gr Cascade-Hopfen 5,4% Alpha in der Vorderwürze
25 gr frische Ingwerwurzel, fein gewürfelt
1/2 Muskatnuss (2,5 gr), frisch gerieben
2 Stangen Ceylonzimt (7,5 gr), grob zerbröselt
2,5 gr Piment, im Mörser zerstoßen
keine Nelken, denn ich hatte Angst vo deren Dominanz

Die Kürbisse wurden entkernt, gewürfelt, im Ofen bei 180°C 1 h gebacken und mit dem Kartoffelstampfer zermatscht. Vielleicht war das der Fehler, und ich hätte sie mit dem Zauberstab komplett pürieren sollen?



Hier war die Welt noch in Ordnung: Um ganz sicher zu gehen, habe ich das Kürbismus wie Rohfrucht behandelt, und mit 2 l Wasser und 1 kg Malz eine Vormaische gemacht, die bei 70°C verzuckert und anschließend gekocht wurde. Der Rest Malz wurde auf 57°C eingemaischt und mittels der Kürbis-Kochmaische auf 66°C für 1 h gebracht. Abmaischen bei 78°C.



Und dann begann die ganz große Läuterkatastrophe, die einzige meiner ganzen bisherigen Brauerkarriere.
Es hätte mich schon bei der Läuterruhe misstrauisch machen müssen, dass der Treber nicht wie gewohnt im Läuterbottich sedimentierte, sondern die ganze Maische eine homogene, puddingartige Konsistenz einnahm, in der der Löffel senkrecht stehen blieb. Na ja, es liefen ein paar Messbecher Voderwürze, dann war Ende. Es half eigentlich gar nichts: Weder Aufrühren und erneutes Vorschießen lassen, noch die spontan ersonnene Gewaltmethode, den Ablauf an den Wasserschlauch anzuschließen und Leitungswasser rückwärts durch den Panzerschlauch zu schießen, um ihn freizubekommen. Denn danach lief es zwar wieder, aber eben bloß das hineingespülte Wasser. Sobald die Würze kam, war wieder Schluss.
:mad:
Nachdem ich da zigmal durchgespielt hatte, wurde alle Maische wieder in einen anderen Topf gelöffelt, und spontan eine Art ausgelagertes Läutern erfunden: Im Topf sollten sich schon mal die Festbestanteile absetzen (was sie aufgrund des Puddings eben nicht taten), die flüssige Dünnmaische dann in den Läuterbottich zurückgeschöpft werden, damit wenigstens etwas abliefe, was es aber auch nicht tat.
:giveup:



Das war das typische Bild: Im Vordergrund der Topf mit dem Pudding, dahinter der Läuterbottich mit der flüssigen Phase, und darunter - nichts.

Irgendwie gelang es mir dann nach Stunden doch noch, knapp 30 l Würze in der Pfanne zu versammeln, die Ausbeute lag bei traurigen 40%. Der Rest und überwiegende Teil der Kürbismaischesuppe wurde weggekippt...
Blöd war nur, dass der Hopfen als Vorderwürzehopfung schon drin war (da war die Katastrophe noch nicht abzusehen gewesen), womit das Produkt erkennbar bitterer als geplant werden dürfte. Zum Glück hatte ich ursprünglich bloß 15 IBU angepeilt gehabt. Da ist noch Luft nach oben.



Das Kochen verlief dann wieder normal; auf die letzten 10 min kam die Gewürzmischung dazu. Und mit den durch den Keller ziehenden Gerüchen hellte sich auch die Laune wieder etwas auf.

Bier wird es auf jeden Fall werden, und wahrscheinlich sogar ein Leckeres.
Aber das werde ich erst um Halloween, eher noch um Thanksgiving sagen können. Ich werde weiter berichten.

Moritz


[Editiert am 11.9.2011 um 17:34 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 16:52  
Hi Moritz,

die Läuterkatastrophe ist ja sehr schade.

Zitat:

Der Rest Malz wurde auf 57°C eingemaischt und mittels der Kürbis-Kochmaische auf 66°C für 1 h gebracht.


Da ist vielleicht das Problem? Du hättest eventuell mit der Kürbismatsche eine Gummirast durchführen können, um die Schleimstoffe abzubauen...

Eine halbe Muskatnuss auf 30 L :o Davor hätte ich Angst! Mein Versuch mit Muskatnuss war nicht zufriedenstellend. Ich hätte eher zu der Nelke gegriffen...Trotzdem vielen Dank für den Bildbericht!
Da lernt man immer am meißten. Möge Dein Bier genial werden und Dich für alle Mühen entschädigen!!

m.f.g
René


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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 17:18  

Zitat von flying, am 11.9.2011 um 16:52

Eine halbe Muskatnuss auf 30 L Davor hätte ich Angst!

Bin auch gespannt. Die sechs von mir ausgewerteten Pumpkin Ale Rezepte schwanken, auf die Menge umgerechnet, zwischen 1,5 und 10,0(!) gr geriebenem Muskat; der Mittelwert lag bei 5,6 gr. Da bin ich mit meinen 2,5 gr noch auf der eher verhaltenen Seite...
Aber schlauer ist man immer erst hinterher. Wobei ich mich frage, ob es bei mir ein nächstes Pumpkin Ale geben wird...


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 18:58  
Ich hab hier zwei "Verfahren" gefunden. Das eine wie du beschreibst mit Kuerbismatsche einmaischen, das andere kocht den angeroesteten Kuerbis seperat und presst ihn dann durch ein Sieb. Nur der Saft, ohne Kuerbisfleisch, wird der Maische oder der Wuerze zugesetzt.

Deine Bericht nach zu urteilen sollte ich wohl zweiteres bevorzugen.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2011 um 21:34  

Zitat von JanBr, am 10.9.2011 um 21:38
...
Hier die Bilder dazu:





Ich finde es sehr schade das die deutschen so auf ihr RHG pochen, wäre schön wenn die Brauer aus Deutschland auch mal Mut aufbringen um andere Bier kreieren und auf den Markt bringen. Ich weiß zwar nicht ob mir so ein Bier schmecken würde, kaufen und probieren würde ich es auf jeden Fall :thumbup:

Wir haben in OS zwar auch gut sortierte Getränkemärkte, aber es gibt halt nicht alle Sorten :( Ich freue mich wenn ich Exoten entdecke :)

mfg
Marco
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.9.2011 um 00:51  
@ bierjunge

meinst du die Zugabe von Pektinase (wie beim Saften) zur Kuerbispampe hilft?
Zitat:
Zitat von JanBr, am 10.9.2011 um 22:38
...
Hier die Bilder dazu:





Ich finde es sehr schade das die deutschen so auf ihr RHG pochen, wäre schön wenn die Brauer aus Deutschland auch mal Mut aufbringen um andere Bier kreieren und auf den Markt bringen. Ich weiß zwar nicht ob mir so ein Bier schmecken würde, kaufen und probieren würde ich es auf jeden Fall



Das wird schon wieder off topic, aber ich finde im Grundsatz diese Einstellung der deutschen Brauer schon ganz gut. Man muss nicht alles mitmachen.

Aber dazu gibt es bereits einen sehr langen Troet.

Gruß

Jan
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 12.9.2011 um 09:34  

Zitat von JanBr, am 12.9.2011 um 00:51
@ bierjunge

meinst du die Zugabe von Pektinase (wie beim Saften) zur Kuerbispampe hilft?


Hallo Jan,

Guter Punkt, ich fürchte, mit Deinem Hinweis auf Pektine dürftetst Du die Ursache des Problems gefunden haben:
Vom Marmeladenkochen her kennen wir ja, was Pektine zum Gelieren bringt: Zucker und Säure. Und durch den pH-Sturz sowie die fortschreitende Verzuckerung haben wir beides in der Maische vorliegen. Also hätte ich unwissentlich Kürbismarmelade gekocht. Warum bin ich da nicht eher draufgekommen?

Nun gut, jeder hat sein eigenes Credo, was ins Bier hineindarf und was nicht (bitte nicht als neuen Thread zum Thema pro/contra RHG auffassen!). Manche orientieren sich mehr oder weniger an 1516; ich selber bin hingegen tolerant gegenüber Rohfrucht oder Gewürzen, meide jedoch technische Enzyme. Aber wenn es offenbar nicht anders geht *schauder*? Schließlich sind Pektinasen auch in fast allen Obstweinen und vielen Säften drin.

Sofern ich also nächstes Jahr nochmal ein Kürbisbier machen sollte (was ich stark vom Ergebnis des diesjährigen Versuchs abhängig machen werde), würde ich als gezogene Lehren
  • Das Kürbisfleisch sorgfältigst pürieren bzw. passieren,
  • eine großzügige Gummirast in den 40ern einbauen
  • und innerhalb dieser Rast u.U. mit ein paar Tropfen Pektinase nachhelfen.

Moritz


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2011 um 19:46  
@ bierjunge

Wobei ich etwas uebefragt bin und bis jetzt auch keine Hinweise im Netz gefunden habe, enthaelt Kuerbis neben Zucker auch Staerke in groesseren mengen?

Wie schon geschrieben habe ich zwei grundsaetzlich verschiedene Arten der Pumpkin Ale Herstellung gefunden:

1.) Direktes Einmaischen des karamelisierten kuerbise oder der Kuerbispampe mit dem Malz
2.) Getrenntes Kochen des Kuerbises und spaeteres Abpressen desselben durch ein Sieb/ Presstuch. Zugabe des so gewonnen "Saftes" zur Maische.

Ich tendiere nach deinen Erfahrungen zum zweiteren. Nur stellt sich mir die Frage ob ich den Kuerbis mit einem Malzauszug (den kann ich beim Braumeister ja relativ klar und ohne viel Treber entnehmen) "rasten" lassen soll? Das wuerde natuerlich nur Sinn machen wenn der Kuerbis auch Staerke enthaelt, die ich somit verzuckern koennte. In Quellen wie hier http://nutritiondata.self.com/facts/vegetables-and-vegetable- products/2601/2 ist nicht ueber Staerke zu finden.

Ich hab auch noch folgendes einer Microbrewery mit 99 Gal. Ausschlagmenge gefunden:
Zitat:
The Information

Prior to even getting into brewing the beer, or learning about Hops equipment, I sort after useful information. During my multiple phone conversations with Scott and Jeremy, they changed my thinking about a number of procedures I once implemented in my homebrew Pumpkin Ale recipe. For starters, they informed me that it is not important to attempt a conversion of the starches in the pumpkin, as there isn't enough sugar derived to justify the effort. In fact, if you combine the pumpkin with the grains during steep and sparge, you are almost guaranteed to clog your equipment therefore mashing should not even be implemented. I pretty much experienced the fun with clogging my masher during 8 of the 10 years I made this ale, as I once attempated to convert the pumpkin starch during a 90 minute steep with my grains. No matter what equipment I used to sparge, it always ended up getting clogged. Little did I realize that conversion and fermentable sugars was not the point of using the pumpkin in the recipe. Secondly, the myth about having to use only "Jackal" pumpkins is just that, a myth. In fact, Scott and Jeremy told us to use ordinary canned pumpkin provided there are no preservatives. It is recommended however, to caramelize the pumpkin. This can be don e by spreading the canned pumpkin on cookie sheets as thin as possible, and backing in the oven at 350 for 1-hour until it is a dark golden color.

Since the purpose of adding pumpkin to the beer is to derive color and flavor, what better place to extract both qualities than in the boil. At first, I questioned this idea and asked if a 1.5 hour boil of pumpkin will impart a vegetable character to the beer, but I should know better then to have questioned the Masters. Based on Scott's recommendation, we introduced the 38-lbs of caramelized canned pumpkins to the wort at the very beginning of the boil. From the minute the pumpkin hit the boil, Hops Restaurant smelled like Autumn and Grandma's kitchen


Das ganze laueft fuer mich drauf raus, der Kuerbis muss nicht eingemaischt werden, weil er vernachlaessigbar Staerke enthaelt. D.h. auf jeden Fall werde ich normal einmaischen und laeutern.

Bleibt die Frage:

a.) Seperat kochen, abpressen und diesen Sud zur Wuerze geben
b.) Kuerbis matschen und den Matsch zur Wuerze geben mit der Gefahr das sich der Heisstrub schlecht absetzen laesst da es zuviel ist.

Am Samstag soll es soweit sein.

Gruss

Jan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2011 um 19:59  
Hi Jan,

einfach nur den Saft zum Kochen zugeben geht natürlich...ist aber unsportlich :D . Ob Kürbis Stärke enthält weiß ich nicht aber nach Moritz Erfahrungen sicher jede Menge Schleimstoffe..?
Wenn die Schleimstoffe in Form von Hemicellulasen speziell Pentosane vorliegen könnte einen Gummirast Abhilfe schaffen.

Pektinasen würde ich ignorieren. Kürbis enthält nach einer mir bekannten Tabelle wenig Pektin.

Die "Weicheiversion" (welche ich auch anwenden würde) wäre,..Kürbis in den Entsafter und den Saft erst zum Hopfenkochen zugeben ;)


[Editiert am 14.9.2011 um 19:59 von flying]



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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2011 um 20:22  
Hallo,

nur als Anmerkung:

In den obigen Tröts und Links steht aber auch irgendwo, dass der Kürbissaft erst nach dem Kochen zugegeben wird, wahrscheinlich, weil durch das Kochen der Geschmack "zerkocht" wird und man keinen Kürbis an sich mehr rausschmecken kann. Ähnlich habe ich dieses auch schon mal bei Met-Bier gelesen, wo der Honiggeschmack dann erst durch die Honigzugabe in der Lagerung wirklich deutlich rauskam. Sollte dies stimmen, würde sich das brautechnische ja auf ein normales Bier beschränken, da ja die ganze Kürbissache erst nach der Sudhausarbeit dazukäme - heißt also keine Probleme beim Maischen, Läutern etc.

Beste Grüße
Holger

Noch mal hier kurz OT: Habe am Wochenende in meinem Holzbackofen Brot gebacken und mir im Supermarkt deswegen geröstete Kürbiskerne besorgt. Habe die Tüte fast komplett während des Anheizens leer gemacht, da sie wirklich sau lecker waren. Evtl. könnte ich mir vorstellen, so ein Tütchen mit durchzuschroten?!?


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Zitat:
Evtl. könnte ich mir vorstellen, so ein Tütchen mit durchzuschroten?!?


Omnes Sancti et Sanctae Dei, intercedete pro nobis. Propitius esto, parce nobis Domine. Ab omni malo libera nos, Domine, ab omni peccato, ab insidiis diaboli, ab ira et odio et omni mala voluntate. Christe audi nos. Christe exaudi nos. Kyrie eleison. Christe eleison...

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