Member Beiträge: 67 Registriert: 20.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 28.3.2012 um 08:20 |
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Auch bei mir ist (vorgestern schon) - ganz überaschend ein Päckchen
angekommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Forenabstinez hab ich mit so
einer Überraschung ganz und gar nicht gerechnet.
Mei erster Gedanke: "Was hat die Gute denn da schon wieder bestellt! "... Doch dann kam mir der Absender irgendwie bekannt
vor und ich bin mitsamt dem Päckchen Freude strahled durch die Wohnung
gehüpft. -jetzt muss das Bier erst einmal paar Tage ruhen-
Also Holger - ein fettes DANKE aus Darmstadt.
Sehr coole Idee deine Feldforschong . Ich werde auch nach Ostern ausfühlich verkosten
und berichten.
Wieviel Fischerleergut hast du denn eigendlich zusammenbekommen?
Liebe Grüße
Jan ____________________ Sieben solche Sechs wie uns Fünf gibt's keine Vier. Wir Drei sind die zwei
einzigen Nulln.
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 17:24 |
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Hallo Holger,
gerade klingelte der "Hermesmann" und brachte das Paket . Vielen Dank, es
freut mich an so einer genialen Aktion teilnehmen zu können und dürfen.
Werde wohl auch nach Ostern erst meinen Gaumen verwöhnen können.
Gibt es vielleicht irgendwo Beurteilungsbögen um mal eine grobe Richtlinie
zu haben? Bis jetzt kenne ich leider nur, schmeckt oder schmeckt nicht.
Würde natürlich gerne genauer Beurteilen.
Holger, Nochmals vielen Dank.
Viele Grüße
Rainer
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 17:28 |
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Zitat von Rainer, am 28.3.2012 um
17:24 | Gibt es vielleicht irgendwo
Beurteilungsbögen um mal eine grobe Richtlinie zu haben? Bis jetzt kenne
ich leider nur, schmeckt oder schmeckt nicht. Würde natürlich gerne genauer
Beurteilen.
Holger, Nochmals vielen Dank.
Viele Grüße
Rainer |
http://www.biertest-online.de
oder noch besser, falls du der englischen Sprache mächtig bist:
http://www.ratebeer.com
[Editiert am 28.3.2012 um 17:29 von Grima]
____________________ Als letztes gebraut:
Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte:
Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Antwort 27 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 18:55 |
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Hi Holger,
nachdem das Bier 2 Tage geruht hat, fange ich mal an. Zuerst das Helle.
Das Bier ist gut gehopft und gut karbonisiert. Für mich geht es eher in die
Pils-Richtung. Das ist in Anbetracht der Schüttung und Maischeführung nicht
verwunderlich. Es ist, und ich glaube das war auch Dein Anliegen, ein
Standard-Bier.
Schnell weg zu trinken. Ein einfacher, handwerklich gut gemachter Schluck
ohne Fehlaromen.
Mir ist jedoch für ein Helles etwas zu "pilsig". Meine Referenz für ein
Helles ist das grüne Augustiner. So ähnlich würde ich es gestalten. Etwas
vollmundiger durch eine kürzere Maltoserast. Ich würde nur Tettnanger
Aromahopfen nehmen...
Das ist aber einzig meine Meinung. Für andere dürfte Dein Helles so wie es
ist genau richtig sein!
Weizenbier Raschpl dunkel
Da war ich erstaunt! Ob der kupfernen Farbe erwartete ich einen malzigen
Schluck. Dann kam ein geradezu "furztrockenes" Weizenbier dabei raus. Das
CO2 brannte etwas in der Nase. Der Antrunk ist erfrischend säuerlich.
Die Säure dominiert im Geruch und Geschmack. Es hat eine leicht "weinige"
Note wie ein frischer Riesling. Ich schmecke weder Nelke noch Banane. Eher
Limette, grüner Apfel und Quitte..
Ein schöner erfrischender Schluck! Für ein dunkles Weizen sehr
ungewöhnlich...Bist Du sicher, dass Du nichts von der Lalvin-Hefe mit in
das Gärfass geschmissen hast?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 18:58 |
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Jau, das heißt ja schon mal
Alle Pakete vom Götterboten sicher eingetroffen.
Evtl können die Experten hier mal Bilder machen und unter dem "HUM liefert
nicht mal an Packstationen" einstellen oder auch hier, damit man sieht, wie
Pakete verpackt sein müssen, dass es hoffentlich keine Scherben gibt.
Leider ist es aber so, dass auch hier manchmal wirklich jegliche Verpackung
wurscht sein kann. Ich habe jetzt wieder aus der Bucht große Bierflaschen
ersteigert und nur Scherben zurückbekommen. Leider ist nun eben der
Verkäufer dran schuld und er musste mir den Betrag zurückerstatten und hat
natürlich auch nichts mehr von seiner Ware. Sch....
Damit wäre Ziel 1 der Feldforschung erreicht - nämlich der Versand quer
durch Deutschland hat geklappt. Juchhu!!!!!
Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass ich die Fastenzeit natürlich mit keiner
Silbe bedacht habe, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn die ersten
Verkoster, die nicht fasten, dann mit dem Testen beginnen.
Das Interessante ist ja dann die gemeinsame Meinung in Verbindung mit den
geposteten Originalrezepten von mir. Dadurch ergibt sich ja ein Gesamtbild,
auf das ich sehr gespannt bin.
Leider musste ich heute die harte Entscheidung treffen, dass ich noch
mehrere Tester gerne ins Boot mitnehmen wollte, deren Meinung mir auch
einfach wichtig sind. Diese konnten aber dann nicht mehr alle drei Sorten,
sondern nur noch zwei der drei Sorten bekommen, da sonst mein Rest nicht
mehr für alle gereicht hätte und ich wollte jedem eine Probe zukommen
lassen. Da habe ich wohl selbst etwas zu viel genascht und mich
verkalkuliert - Asche auf mein Haupt
Es sind jetzt die Pakete raus an
Boludo
Uwe12
In der Verpackung sind noch
Schraubi
Tauroplu
Beste Grüße einstweilen
Holger ____________________
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 19:03 |
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Ha!! René war schneller wie ich:
Jau, die Meinung zum Hellen ist korrekt - es ist ein wunderbares
(einfaches) Helles, das ich einfach mal probiert habe.
Ich finde es nach wie vor die größte Kunst ein solches Helles zu brauen -
eigentlich ist es das für mich Wichtigste, weil es keinerlei Fehler
verzeiht und wenn es ohne Fehler so klar mit diesem Schaum bei dir im Glas
steht, dann bin ich eigentlich mit mir, meinem Rezept und meinem Handwerk
sehr zufrieden.
Zum Dunklen Weizen:
Auch richtig!! ist mir auch aufgefallen - diese Mischung ist wunderbar
prickelnd und ungewöhnlich. Die Lalvin war def. nicht dabei, nur wie oben
beschrieben die Munich Wheat.
Dieses Weizen am Lagerfeuer ist der Hammer (schon probiert
) es schnürt (meine Meinung) nicht durch Mastigkeit den Hals
zu, sondern schreit nach MEEEEEEHHHHRRRRR
Beste Grüße und Danke René
Holger
PS: Hast du deine Zusatzhausaufgabe schon gemacht? Es ist bald wieder
Brautag
@ alle Fischerlieferanten: Vielen Dank Freunde für eure leeren Flaschen,
ich hoffe der Tausch ist für euch so in Ordnung. Wer noch welche hat (weiße
sind zur Zeit besonders begehrt) bitte melden. Ich zahle auch gerne das
Porto.
[Editiert am 28.3.2012 um 19:05 von Holger-Pohl]
____________________
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Antwort 30 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 19:25 |
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Zitat: | ..wenn es ohne Fehler so
klar mit diesem Schaum bei dir im Glas steht, dann bin ich eigentlich mit
mir, meinem Rezept und meinem Handwerk sehr zufrieden.
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Klar Holger. Kannst Du auch!
Ich finde so ein paar schöne Bilder ersetzen doch gut ellenlange
Beschreibungen über Farbe und Schaum...
Meine Wunsch fürs Treffen hab ich doch schon geschrieben...Ein schönes
fränkisches Landbier. Bernsteinfarben und vollmundig-süffig... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 19:26 |
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Hab ich schon registriert, meine Frage natürlich: Wäre das nicht der "Baron
Münchhausen"
Grüße
Holger
____________________
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Antwort 32 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 19:28 |
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Den muss ich ja erst noch probieren...Einen wollte ich mir ja noch aufheben
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 20:04 |
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Hallo Holger,
ich beginne auch mit dem Hellen. Die Flasche öffnete sich mit einem
beachtlichen Zisch. Der Inhalt blieb aber in der Flasche. Die Blume ist
üppig, der Schaum beständig und bildet eine schöne Tapete im Glas. Ich
finde es ausgewogen, nicht zu bitter – eben wie ein Helles. Die Hopfung ist
nur später im Abgang bemerkbar. Sehr schön, unaufdringlich ... könnte ich
heute den ganzen Abend schlabbern. Morgen gehts weiter ...
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 20:38 |
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Hallo Frank,
Danke - kannst du irgendwelche Fehlgeschmäcker erkennen?
Trübung ist ok? Wie findest du den Hopfengeschmack?
Beste Grüße
Holger
____________________
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Antwort 35 |
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2012 um 20:45 |
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Hallo Holger,
keinerlei Fehlgeschmack, die Klarheit des Bieres ist bestechend. Der
Hopfengeschmack ist erst sehr spät bemerkbar aber eben typisch für ein
Helles.
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2012 um 22:55 |
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Nun gut, dann mache ich mal weiter:
Das Helle präsentiert sich hellgelb und nur leicht trüb. Der Schaum ist
recht beständig.
Beim ersten Schluck ahnt man einen Hauch von hellem Malz. Der sehr schlanke
Malzkörper geht nahezu übergangslos in einen wunderbar herben Abgang über.
Dabei ist das Mundgefühl erfrischend prickelnd.
Zum Geruch meinte meine Frau: riecht nach Brauerei, wenn man an einer
vorübergeht. Ich ergänze: wenn man beim Hopfen kochen vorübergeht. Die
Perle/ Hersbrucker Hopfung bringts schon, wobei ich den Hersbrucker noch
nicht eingesetzt habe.
Das ist ein wunderbares fränkisches Helles, für meinen Geschmack besser als
die zu süßen oberbayerischen Hellen. Und ich kenne beide Welten, die
Fränkische und die Oberbayerische.
Normalerweise schrecke ich vor Maßkrügen ja zurück, aber dieses Bier würde
ich mir im Bierkeller in selbigem holen.
Gute Arbeit, Holger!
Das Dunkle ist kastanienbraun und ziemlich klar. Der Schaum war nicht sehr
lange haltbar.
Beim ersten Schluck war ich erstaunt, wie schlank das rüberkommt. Dabei ist
der Mittelteil etwas säuerlich und der Abgang schön, aber nicht übertrieben
herb. Nach einer Weile Luftkontakt meine ich eine Spur von Diacetyl
wahrzunehmen, was aber bei diesem Bier nicht zu aufdringlich wirkt. Das
Mundgefühl ist erfrischend fruchtig.
Es riecht nach Malzbonbon, schmeckt aber nicht danach. Ein erstaunliches
Bier, aber nicht ganz nach meinem Geschmack. Bei einem dunklen fränkischen
Landbier kann der Malzkörper schon deutlicher hervortreten und die
Fruchtigkeit mehr in den Hintergrund.
Jetzt habe ich halt meine Meinung dazu gesagt und ich hoffe du bist nicht
enttäuscht. Andere werden es anders sehen!
Das Weizen muss noch ein bisserl warten aber ich freue mich schon
darauf!
Gruß
Peter
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 13:08 |
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Hallo Peter,
besten Dank für deine Kritik. Ich hätte hier noch zwei Fragen zum Hellen:
Nummer 1: Findest du die Balance zwischen Hopfen und Malzkörper in Ordnung
oder wäre ein größerer Malzkörper für das Helle besser? Oder sind wir dann
schon beim Export?
Nummer 2: Trübung: Im Vergleich zu den anderen Nürnberger Hausbrauereien
Altstadthof, Barfüßer ebenbürtig?
Beim Dunklen scheiden sich die Geister:
Mich wundert, dass ich bei der gleichen Einmaischerei und Eiweißrast
plötzlich hier weniger Schaum erhalte. Frage: Liegt das an den Malzen oder
liegt das an der dekoktion?
Zweite Frage: Normalerweise soll ja eine dekoktion die Vollmundigkeit
erhöhen, was würdest du am oben geposteten Rezept des "Baron Münchhausen
Dunkel" ändern wollen?
Beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 15:28 |
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Ich hab mal blindlings in die Raritätenkiste gegriffen und die Flasche
geöffnet.
Wir Ihr wisst, habe ich eine 0,4L Alt-Stange, einen 0,5L Glaskrug und ein
0,5L Weizenglas. Und als ob ich es gewusst hätte - habe ich aber nicht -
hatte ich das frisch gespülte Weizenglas zur Hand.
Die Flasche öffnete sich mit einem vernehmlich lauten PLOPP und dann stieg
das Bier auch schon auf und aus. Keine Sorge, kein Gushing, aber nachhaltig
genug um mich zu beeilen, das Glas in die Schußlinie zu bringen.
(anmerkungen zur Qualität meiner Bilder werde ich ignorieren, das Thema hat
bereits ganze Threads off-topic geführt )
Das Bier schäumt in klassischer Weizenart in das Glas, bildet eine
beachtliche Schaumkrone, welche aber nach gut fünf Minuten zu einem dünnen
Teppich zusammen fällt. Als Nachweis für den Malzkörper verbleibt der
Schaumrand an der Glaswand.
Der Geruch erinnert an ein Bayrisch-Malz-Bonbon, gepaart mit einer
Brombeerhecke.
Auch im Antrunk findet sich die Brombeerhecke wieder. Allerdings
tatsächlich nur im Aroma, nicht in der Süße, denn die ist - und ich finde,
das passt sehr gut - trotz der zu schmeckenden, schlanken Malzkörpers nicht
vorhanden.
Dann macht sich eine angenehme, Weizentypische Säuerung breit, welche einen
sehr schlanken Hopfen den Abgang hinab begleitet.
Es gibt Biere, die laufen über die Lippen, liebkosen die Geschmacksknospen
und fordern dann eiserne Disziplin vom Verkoster um nicht in einem Zug
vollends getrunken zu werden.
Bei Weizenbieren schätze ich die Trockenen, Säuerlichen, welche
ausschließlich vom Weizen selber leben und andererseits die saftig
fruchtigen mit einem reichen Fruchtbucket.
Die Weizen dazwischen sind üblicherweise einfach nur flach. Man erinnere
sich an meine Beurteilung des Franziskaner Royal.
Du Holger, hast indes Deine Hausaufgaben meines Erachtens sehr gut gemacht,
denn Du hast ein hervorragendes, süffiges, klassisches Weizen der ersten
Art geschaffen.
Es ist ein hervorragendes, säuerliches Rein-Weizen, optimal in der Trübung,
perfekt in der Säuerung und mit einem hervorragend ausbalanciertem
Malzkörper.
Interessant und überraschend ist dieser Nachhall von Brombeere, welcher
diesem Weizen eine besondere Note gibt.
Ein tückisches Biergarten-Weizen, denn das Glas ist schneller leer, als man
es sich wünscht.
Biere die nicht schmecken, halten sich bei mir üblicherweise sehr viel
länger im Glas. Dein Weizen hat mit viel Disziplin 10 Minuten
überstanden.
Wenn Du nun wissen möchtest, was ich anders machen würde.... Nichts. Ein
Weizen ist entweder knackig sauer oder eine Fruchtbombe. Und Du hast das
beste Weizen der ersten Art geschaffen, welches ich seit Jahren im Glas
haben durfte.
Schade nur, daß es jetzt leer ist. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 15:54 |
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Spanferkel vom Grill, Rotkraut und gigantische, kopfgroße Semmelknödeln und
dazu das untergärige Dunkle....
...so stell ich mir einen Tennen-Schmaus vor
In der Nase und im Antrunk eine deutliche Hopfennote und ein ansprechender
Malzkörper, getragen von eine beachtlichen Carbonisierung.
Eine lange nachtragende, aber sanfte Bitterung trägt das deutliche Aroma
des Hopfens, welcher nachhaltig auf der Zunge verbleibt.
Meines Erachtens ist es ein sehr rustikales dunkles Bier, welches an
urfränkische Machart erinnert, welche man heute leider kaum mehr findet.
Es ist sicherlich kein Brotzeitbier, kein Terassenbier, aber es ist ein
urig gemütliches Feierabendbier zum kräftigen Schmaus.
Auf die Frage, was Du an diesem Bier verbessern könntest... gib ihm ein
wenig mehr Malzkörper, der würde ihm sehr gut anstehen, denn der ist - weil
das Auge ja mittrinkt und eine gewisse Erwartungshaltung produziert - meine
Erachtens ein wenig dünn geworden. Mehr Malzigkeit im Antrunk und der Nase
stünden diesem leckeren Bier sicher gut.
Unterm Strich möchte ich betonen, daß sich auch das untergärige Dunkle in
eine Reihe von Bieren aus dem Hause Pohl nahtlos eingliedert, welche
Sehnsucht nach der alten fränkischen Brauart wecken, welche man bei den
kommerziellen Bieren heute leider vergeblich sucht.
Gebt mir einen saftigen Braten vom Spieß mit Kraut und Knödeln und dieses
Bier dazu und ich saufe und fresse, bis die Schwarte nicht mehr passt und
kracht.
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 40 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 17:05 |
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Hallo Trash,
vielen Dank für die gute Bewertung:
Zur Zeit rangiert das Helle bei den Testern wohl auf Platz 1, das Weizen
auf Platz 2 und das Baron Münchhausen auf Platz 3.
Siehst du mal, so kann man sich täuschen. Ich war der Meinung, dass der
Baron bei den Testern auf Platz 1 liegt und das Helle eher auf Platz 3.
Was mich jetzt aber wirklich wundert, ist die Tatsache, dass bisher die
meisten Tester den Malzkörper beim Dunklen "bemängeln" und das bei
doppelter Dekoktion.
Es scheint also, wenn ich das so lese, dass der Weg der großen Brauereien,
die Vollmundigkeit der zu bekommenden Biere einfacher durch eine Infusion
mit einer Handvoll Caramünch herzustellen sind.
Dies wäre ja dann auch gleich der erste Allgemeine Diskussionspunkt
Diskussionspunkt Nr2 ist die "Veränderung" meines Raschpl Dunkel
Dieses Bier was bisher Richtung säuerlich gegangen ist (René und Trash) war
eine Bananenbombe und hat sich jetzt innerhalb zwei Wochen in der Flasche
total verändertm wobei ich eine Infektion ausschließe. Frage: Woher kommt
diese plötzliche geschmackliche Änderung
Beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 41 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 17:08 |
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Hallo Holger,
eine Vollmundigkeit kann man auch ohne Cara erzeugen, z.B. durch eine
entsprechend kurze Maltoserast oder eine Hefe, die nicht so hoch vergärt
(3470 z.B.).
Dekoktion macht das Bier ja eher "kernig" statt vollmundig und führt unter
Umständen eher zu relativ hohen Vergärungsgraden, was der Vollmundigkeit
auch entgegenwirkt.
Dunklere Malze (Münchner, Wiener) sind für mehr Vollmundigkeit auch gut
geeignet, machen das Bier dann natürlich dunkler.
So sind jedenfalls mal meine Erfahrungen.
Stefan
[Editiert am 30.3.2012 um 17:35 von Boludo]
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 17:48 |
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Zitat: | Nummer 1: Findest du die
Balance zwischen Hopfen und Malzkörper in Ordnung oder wäre ein größerer
Malzkörper für das Helle besser? Oder sind wir dann schon beim
Export? |
Absolut in Ordnung, ich würde da nichts mehr ändern!
Zitat: | Nummer 2: Trübung: Im
Vergleich zu den anderen Nürnberger Hausbrauereien Altstadthof, Barfüßer
ebenbürtig? |
Barfüßer habe ich lange nicht mehr getrunken, aber ich habe es trüber als
Deines in Erinnerung.
Das Altstadthof Helle ist klarer als Deines.
Das Schanzenbräu Helle ist in etwa so wie Dein Helles.
Am besten von den oben genannten Hellen schmeckt mir das
Schanzenbräu-Helle, das
Altstadthof Helle ist mir zu süß und das Barfüßer könnte mehr Hopfen
vertragen. Gleichwohl gibts im Altstadthof geniale Biere, etwa das Rotbier
oder jetzt bald wieder den Maibock (sabber).
Wobei es mir ziemlich Wurst ist wie trüb ein Bier ist, schmecken muß das!
Und so gesehen kannst du es mit meinem Lieblings Hellen in Nürnberg, dm
Schanzenbräu Hellen auf jeden Fall aufnehmen!
Von Dekoktion habe ich leider keine Ahnung. Da habe ich in den 90ern mal
nach Rezepten von Michael Vogel und Jean Pütz drei Blindflüge mit Dekoktion
gemacht, aber da ist nichts hängen geblieben. Dann war Pause bis Anfang
2009.
Ich forsche da eher in die entgegengesetzte Richtung, sprich Kombirast.
Wenn ich ein vollmundiges Dunkles will nehme ich 50/50 PiMa/MüMa oder bis
zu 100% MüMa, raste 10 min bei 57°. eine Stunde bei 65-67° (aufheizen bis
67°, dann so nach einer halben bis 3/4 Stunde wenn das bei 65 ° ankommt
wieder aufheizen auf 67°) und 10 min 76°.
So ein 50/50 Bier lege ich dir mal mit in den Kartong. Allerdings habe ich
da Pale Ale draufgeschrieben weils mit der obergärigen Nottingham etwas
fruchtig geworden ist.
Gruß
Peter
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Antwort 43 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 19:07 |
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Hi Holger,
zum Dunklen Als erstes fällt mir ein unverkennbarer Geruch nach
Butterkeksen auf! Das setzt sich auch im Geschmack fort. Ich glaube nicht,
dass es Diacethyl ist oder nur ein klein wenig. Es kommt vermutlich vom
Urmalz und den Dekotionen. Ein kerniger Butterkeksgeschmack mit nur
moderaten Röstaroma, genau wie ich es mag! Dann noch ein Hauch
Schwarzkirsche. Hinzu kommt eine gewisse "Nussigkeit" vom Spalter
Aromahopfen.
Ein wirklich geiler Schluck! Der Keks-Nuss-Süßkirsche Geschmack ist
erfreulich anders. Für mich das Beste der Drei!
Was würde mir noch besser gefallen für ein "Urfränkisches Landbier"? Etwas
mehr Malzkörper sprich Stammwürze. 13,2° P finde ideal. Die Farbe noch
heller, hin in die Honigrichtung. Der Spalter ist top!
Warum entwickelt sich das Weizen in die saure Richtung? Hier im Forum wurde
über die geringe Halbwertszeit von Bananenaroma im Weizenbier schon viel
geschrieben. Eine höchst komplexe Angelegenheit.
Auf jeden Fall eine bekannte Sache. Die Profis behelfen sich durch
pasteurisieren (Franziskaner, Paulaner) oder flitrieren die Hefe ab und
geben zur Flaschengärung ganz frisch propagierte Hefe dazu (Schneider).
Für uns Hobbybrauer ist immer noch beste Methode: Schnell
austrinken!! Weizen braucht nicht lange reifen. 1 Woche bei 20° und 2
Wochen bei 10°. Dann ist es optimal und wird langsam wieder schlechter.
Entweder schnell trinken oder sehr kalt (bei 0°, besser noch -2° lagern).
Nach meiner eigenen Erfahrung halten sich die Weizenaromen länger, je mehr
Caramellmalz im Spiel ist...? Den Beweiß dafür muss ich allerdings schuldig
bleiben.
m.f.g
René
[Editiert am 30.3.2012 um 19:21 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 19:11 |
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Das Bild entstand nachdem ich schon den ersten Schluck genommen hatte, weil
ich der Hopfennase nicht widerstehen konnte deshalb zeigt es nicht mehr die schöne
Schaumkrone, die das Helle nach dem Einschenken produzierte.
Was wolltest Du brauen ? Ein Durchschnitts-Helles ?
Tjo.... das ist Dir gelungen. Allerdings ist es das Schicksal der meisten
dieser Durchschnitts-Hellen, von mir gnadenlos zerlegt zu werden. Manchmal
komm ich mir wie der Marcel Reich Wahnitzky des Bieres vor
Dieses Helle zu zerlegen, wäre allerdings pure Boshaftigkeit, denn es
bietet keinen Anlaß dazu.
Lediglich die Tatsache, daß es trotz des süßlichen Antrunks insgesamt eher
wie ein Pils daher kommt, es sich aber vom Pils dadurch unterscheidet, daß
die Bitterung im Abgang realtiv schmal ausfällt, wäre eventuell ein Grund
den Knüppel aus dem Sack zu holen. Aber da es im Gesamtbild absolut
überzeugt und in meinem Oberstübchen die Erinnerung an die hervorragenden
Bischoff-Biere aus Winnweiler in der Nähe bei Kirchheim Bolanden wach
werden, gibt es keinen Grund.
Also, um auf den Punkt zu kommen. Ein Hauch herber im Abgang stünde diesem
Hellen sicher gut zu Gesicht als Kontrast zum süßlichen Antrunk.
Wenn es Dein Ziel war, ein massentaugliches Bier zu brauen, dann Respekt,
denn es ist Dir gelungen ohne in die Industriestandarts abzugleiten.
Massentauglich ja. Fernsehbier ja. Aber sicher nicht flach, sondern
durchaus mit Charakter. Wie gesagt, die in Winnweiler in der Pfalz machen
ebenso derartige Biere und die trinke ich sehr gerne.
Nun zur Rangfolge auf welche Du ja wohl Wert legst:
Rang 1 ist vom dunklen Weizen belegt.
Rang 2 vom nicht durchschnittlichen Durchschnitts-Hellen
Rang 3 vom untergärigen Dunklen. Dieses rutscht ein Wenig ab, da wie
erwähnt der Malzkörper zu schlank ist.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 21:20 |
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Vielen Dank an alle
@ René: Das klingt interessant - so habe ich mein Dunkles noch nie gesehen,
aber deswegen habe ich ja auch die Feldforschung betrieben. Es kreist sich
momentan die Frage um folgendes Faktum ein: Nummer 1: Warum ist der Schaum
so schwach im Gegensatz zum Hellen, obwohl ja die gleiche Eiweißrast
gefahren wurde und die Malze mit Ausnahme der Spezialmalze alle von der
gleichen Mälzerei stammen. Außerdem warum ist das Dunkle obwohl die gleiche
ug Hefe im Spiel war und beide ja am gleichen Tag gebraut wurden, so viel
trüber?
@ Trash: Es kommt mir nicht auf ein Ranking an sich an, aber um Mainstream
Biere herzustellen, muss man auch einen Mainstream Geschmack entwickeln.
Das scheint beim Hellen und beim Weizen schon mal geklappt zu haben. Es
zeigt auch, dass ich mein Handwerk beherrsche. Jetzt arbeite ich an den
Feinheiten der Rezepte. Daher konkret die Frage Trash: Präzisiere mal mein
gepostetes Rezept nach deinen Vorstellungen.
Beste Grüße
Holger
@ all. Die Diskussion ist für alle geöffnet.
____________________
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Antwort 46 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 22:04 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 30.3.2012 um
21:20 |
@ Trash: Es kommt mir nicht auf ein Ranking an sich an, aber um Mainstream
Biere herzustellen, muss man auch einen Mainstream Geschmack entwickeln.
Das scheint beim Hellen und beim Weizen schon mal geklappt zu haben. Es
zeigt auch, dass ich mein Handwerk beherrsche. Jetzt arbeite ich an den
Feinheiten der Rezepte. Daher konkret die Frage Trash: Präzisiere mal mein
gepostetes Rezept nach deinen Vorstellungen.
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Hinsichtlich des Hellen:
Da ist es einfach, das Rezept zu präzisieren.... gib dem Bier 10 bis 15 IBU
mehr und es passt. Mir persönlich fehlt lediglich die Bitterung als
Kontrast zur Antrunks-Süße und die erhälst Du schlicht durch Erhöhung der
Hopfengaben.
Hinsichtlich des dunklen Untergärigen:
Es ist ja "mainstream". Es ist - messe ich es an anderen Bieren dieser
Machart - genau das, was gerne getrunken wird. Allein, mir fehlt der
Malzkörper, mir fehlt die "Mastigkeit"
Und die erhälst Du meines Erachtens durch Caramalze oder - meine
bescheidene Vorstellung - durch das Fahren der Rasten im jeweils oberen
Temperatur-Bereich. Da das Bier in sich aber sehr gut ausbalanciert ist,
würde ich persönlich an den Rasten Nichts ändern, dafür aber einen
gehörigen Anteil dunklen Caramalzes (KEIN RÖSTMALZ), zB. Caramünch in's
Spiel bringen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 47 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2012 um 22:19 |
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Zitat: | @ René: Das klingt
interessant - so habe ich mein Dunkles noch nie gesehen, aber deswegen habe
ich ja auch die Feldforschung betrieben. Es kreist sich momentan die Frage
um folgendes Faktum ein: Nummer 1: Warum ist der Schaum so schwach im
Gegensatz zum Hellen, obwohl ja die gleiche Eiweißrast gefahren wurde und
die Malze mit Ausnahme der Spezialmalze alle von der gleichen Mälzerei
stammen. Außerdem warum ist das Dunkle obwohl die gleiche ug Hefe im Spiel
war und beide ja am gleichen Tag gebraut wurden, so viel
trüber? |
weil das Brauen eine gar wunderliche Wissenschaft ist..
Nein, im Ernst. Die beiden Biere sind doch völlig unterschiedlich
hergestellt. Durch die Kochmaischen bei dem Dunklen wurden Gerbstoffe
gelöst, Eiweiße denaturiert und noch alles Mögliche ...Natürlich hat das
alles Einfluss aufs Bier. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 48 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2012 um 07:50 |
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Zwischenbericht:
Also bisher haben 4 Brauer bewertet: Flying, Trash, Gambas und gulp,
Das ist jetzt gerade ein Drittel.
Ich hoffe jetzt, dass das Weizen bis nach den Osterfeiertagen durchhält.
Bei den ug mache ich mir da keine Gedanken. Geht also euren Herzen einen
Stoß und erlöst wenigstens das Weizen.
Weitere Pakete sind noch nicht angekommen.
Wo sind sie geblieben?
Insgesamt bin ich mit dem ersten Verlauf der Feldforschung zufrieden,
leider fühlen sich aber wohl nur die Verkoster angesprochen. Ich möchte
betonen, dass dem nicht so ist, da ich ja extra für alle die Rezepte
gepostet habe. Es wäre also schön, wenn ich noch ein paar Rückmeldungen
bekommen könnte oder auch persönliche Anmerkungen.
Beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 49 |
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