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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Trockenhefen |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2009 um 15:30 |
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US-05 = US-56, oder? Die soll ja mittelprächtig sedimentieren. Wie sind da
die Erfahrungen aus der Praxis?
VG, Markus
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Antwort 75 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2009 um 15:46 |
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Ja die US-56 heißt jetzt US-05. Siehe auch hier(klick)
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 76 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2009 um 17:22 |
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Hallo, Markus,
ja, die Sedimentation der US-05 ist in der Tat mittelprächtig. Auch bei
langer Lagerung wird das Bier nicht blank.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2009 um 17:39 |
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Wir haben für unser Altbier jetzt auch die US-05 benutzt, schade das es
nicht klar werden wird.
Gibt es eine Hefe für Alt die ein klares Bier ergibt?
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Antwort 78 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2009 um 17:54 |
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Jo, die S-04. Paßt super für ein Alt.
cheers
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 98 Registriert: 8.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2009 um 18:19 |
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Danke für die schnellen Antworten ____________________ Das Leben ist zu kurz um schlechtes Bier zu trinken.
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Antwort 80 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2009 um 18:56 |
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Danke Michael
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Antwort 81 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 20.3.2009 um 22:15 |
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Meine W-34/70 scheint einen "zweiten Hunger" zu entwickeln!
Den Maibock habe ich leider arg "vollmundig" gebraut und war von den ersten
Versuchsflaschen sehr enttäuscht: (selbst mir) viel zu süß!
...und natürlich noch ein unharmonische Hopfenbittere - klar, Mitte Dez.
gebraut, lange Gärung, seit Mitte Feb. in der Lagerung.
Aber inzwischen hat sich die aufdringliche Süße irgendwie schon ein Stück
abgebaut, ohne daß es Flaschenbomben geworden sind.
...klar, ein eingefleischter Pilstrinker würde immer noch Krämpfe der
Bauchspeicheldrüse befürchten, aber mir fängts an zu schmecken!
Der Hauptteil lagert im Keg und falls die Hefe da tatsächlich noch etwas an
den Zuckern rumnibbelt, werde ich nicht umdrücken,
sondern gespannt warten, was da noch so rauskommt!
Uwe ____________________
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Antwort 82 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2009 um 17:29 |
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Zack-Bumm, da sin ma wieder...
Hi, zusammen,
nachdem ich mittlerweile so meine Hausbierrezepturen zusammen habe, spiele
ich jetzt immer mal an meinem Maischprogramm herum. Genauer gesagt an den
62er und 72er Rasten.
Das aktuelle Alt, das sich momentan in der warmen Nachgärung befindet, habe
ich mit der Safale S-04 angestellt. Wie gewohnt kam die Gärung innerhalb
von weniger als 6 Stunden an.
Da das letzte Alt zwar schon ziemlich lecker war (mit der US-05), mir aber
noch ein wenig zu trocken erschien, habe ich mal ein wenig an der
„Maischeschraube“ gedreht. Statt der bisherigen Zeiten von
jeweils 45 Min. habe ich diesesmal je 30 Min. gehalten. Das hatte zur
Folge, daß der Vergärgrad von sonst 80% mit dieser Hefe auf nunmehr 72%
sank. Das finde ich schon beachtlich und bin natürlich extrem gespannt, wie
das Bier nachher schmecken wird.
Die Pröbchen aus dem Gärbottich bzw. der Schnellärprobe zur
Refraktometerbestimmung schmeckten recht vielversprechend, recht süffig, so
wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber warten wir es mal ab.
A propos Refraktometer: ich habe nochmal Spindel gegen Refraktometer
gemessen und erziele im gärenden Sud jeweils gleiche Werte. Das
Refraktometerprogramm von Earl ist SUPER und „geht“ also
richtig. Der eine oder andere hat das glaube ich mal bezweifelt, denn
obwohl natürlich ständig andere Alkoholgehalte während der Gärung
auftreten, die entsprechende Fehler in die Berechnung bringen, hat Earl
offensichtlich den richtigen Algorithmus gefunden, um auf korrekte Werte zu
kommen.
Alte Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2009 um 08:33 |
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Moin, moin
@ tauroplu
Auch von mir erstmal großes Lob und ein Dankeschön für Deine Anstrengungen!
Habe leider auch nicht die Zeit so viel zu experimentieren, finde es aber
toll,
wenn sich Leute diese Mühe
machen und ihre Erfahrungen mit der Community teilen.
Super!
Aber nun zu meinem eigentlichen Anliegen:
Da ich zur Zeit ein ähnliches Gebräu (77% Pale Ale, 15% Weizen hell, 5%
Crystal, 3% Sauermalz,
Fuggles/Goldings, STW 11,8°P, 30 IBU, Whitbread Ale 1099) in der Reifung
habe wie Du in Deinen S-04 (=Whitbread , hab ich jedenfalls so verstanden) Versuch und
ich auch diesen ↓ Eindruck beim Jungbier habe würde mich sehr
interessieren, wie sich
Zitat von tauroplu, am 12.10.2008 um
17:50 | Das Geschmacksergebnis ist leider noch
vorläufig, da der Hopfen doch noch etwas im Hals kratzt. Auch bin ich mir
noch nicht so ganz sicher, ob die festgestellten Aromen nun der Hefe oder
dem Hopfen zuzuschreiben sind.
Ich habe "dummerweise" gleich an zwei Stellschrauben gedreht, nämlich eine
andere Hefe UND einen anderen Hopfen (East Kent Goldings) verwendet.
Klar ist schon mal, daß von der Schaumkrone ein wunderbarer grasig-grüner
und leicht blumiger Hopfenduft ausgeht.#
Dann sind da noch, nun, ich nenne sie mal typisch obergärige Aromen
vorhanden, die aber im Moment noch im Hintergrund bleiben, sodaß es
momentan noch schwierig ist, die näher zu beschreiben. Das muß sich erst
noch ein wenig stabilisieren, vor allem stört noch der etwas "spitze" bzw.
kratzige Hopfen etwas, das wird sich aber im Laufe der Lagerzeit geben.
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Dein Bierchen denn letzten Endes genau entwickelt hat. Wenn ich alles
richtig gelesen habe stellst Du der S-04 später im Thread zwar ein gutes
Zeugniss aus, sagst aber nichts genaues mehr über das fertige Bier.
Da ich nun auch zum ersten Mal EK Goldings mitverwendet habe würde mich
besonders interessieren wie sich denn die Bittere nach der Reifung
dargestellt hat.
Danke schonmal
Grüße
Christopher ____________________
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Antwort 84 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2009 um 08:56 |
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Hallo, Christopher,
Du hast natürlich Recht, was man anfängt, sollte man auch zu Ende
führen…
Also, die S-04 ist tatsächlich identisch mit der Whitbread 1099 (zumindest
nach den mir vorliegenden zugänglichen Informationen).
Der EKG Hopfen hat ein sehr eigenes aber tolles Aroma: er hat sich in
meinem English Ale als sehr blumig mit leichten Fruchtanklängen
herausgestellt. Da die Hefe schnell klärt und meine Biere nicht wirklich
alt werden…hat sich auch die Bittere im Laufe der Zapf- bzw.
Lagerzeit auch nicht spürbar verringert.
Ich hätte mir gerne noch ein wenig mehr Vollmundigkeit gewünscht, sodaß ich
das nächste Mal die Rastzeiten etwas verkürzen werde (je 30 Min. bei
62/72°C).
Die dezenten Fruchtnoten haben sich aber im Geschmack nicht
niedergeschlagen, dort gesellten sich grasig-grüne Noten dazu. Die
kratzige, etwas spitze Hopfenbittere hat sich innerhalb der 4 Wochen
Lagerzeit komplett verflüchtigt, nicht aber das Aroma!
In dieser trocken-herben Art eignet sich ein Bier mit EKG auch hervorragend
als feiner Sommer Durstlöscher!
Mein CC Keg hatte ich seinerzeit nach 4 Wochen Kaltreifung angestochen
(kann sicherlich auch noch verlängert werden). Nach weiteren 3 bis 4 Wochen
ist solch ein Keg dann für gewöhnlich leergetrunken.
Ich hatte aber bei meinem vorletzten Sud noch ein Fläschchen davon
gefunden, das hatte dann satte 4 Monate auf dem Puckel. Selbst hier war die
Bittere für mich nicht spürbar verringert, es schmeckte immer noch
wunderbar herb-trocken. Aber der enorme blumige Duft hat sich m.E. noch
verstärkt.
Viele Grüße
Michael
[Editiert am 22.4.2009 um 08:57 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2009 um 23:49 |
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Hi, Christopher,
mich würde natürlich Dein Bericht ebenfalls sehr interessieren, handelt es
sich doch um die gleiche Hefe. Ich bin gespannt, welche Aromen Du bei
Deinem Bier entdeckst, bitte unbedicht berichten, ja?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2009 um 00:47 |
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Zitat: | Statt der bisherigen
Zeiten von jeweils 45 Min. habe ich diesesmal je 30 Min. gehalten. Das
hatte zur Folge, daß der Vergärgrad von sonst 80% mit dieser Hefe auf
nunmehr 72% sank. Das finde ich schon beachtlich und bin natürlich extrem
gespannt, wie das Bier nachher schmecken
wird. |
Ich habe momentan einen Sud Klosterbier mit der S-04 im Bottisch. Ebenfalls
nur je 30 Minuten Rast und der Restextrakt liegt seit 2 Tagen schon bei
knapp über 4°P also auch nur knapp 70% Vergärgrad. Hatte gedacht die
Temperatur wäre zu niedrig aber eine Erhöhung auf nun 23°C Raumtemperatur
bringt auch nichts. Nach den Berichten hier war ich erst ein wenig
verängstigt, aber du hast ja ähnliche Erfahrung gemacht. Wenn sich bis
Sonntag nichts mehr tut wird abgefüllt, lecker schmecken tut die Würze
schon, das wird sicher schnell ein lecker Bierchen.
Demnächst teste ich noch die W34/70 und die T-58, wenn die Tests positiv
ausfallen werde ich wohl auch wieder öfter zur Trockenhefe greifen. Nur
Schade, dass die Weißbierhefe nicht so gut sein soll.
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 87 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2009 um 10:08 |
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@ tauroplu
Hallo und ALLES GUTE
Zitat von tauroplu, am 24.4.2009 um
23:49 | Hi, Christopher,
mich würde natürlich Dein Bericht ebenfalls sehr interessieren, handelt es
sich doch um die gleiche Hefe. Ich bin gespannt, welche Aromen Du bei
Deinem Bier entdeckst, bitte unbedicht berichten, ja?
Gruß
Michael |
werde ich natürlich machen, wird sich allerdings noch bis Anfang/Mitte
Juni
hinziehen. Solange wollte ich dem Material schon Zeit geben, da ich es
nicht
richtig „kalt“ sondern nur in einem Felsenkeller mit ca. 10°C reifen
lasse.
(in Flaschen, leider)
Aber soviel schon mal vorneweg:
Die bei der Abfüllung (3°P, muß ich aber noch mal messen) nicht, erst nach
einer
Woche wahrgenommene kratzige, etwas nachhängende Bittere beginnt sich
abzubauen.
Wahrscheinlich gewinnen jetzt wieder die etwas subtileren Geschmäcker an
Boden.
Welche das genau sein werden kann ich aber zur Zeit noch nicht genau sagen.
Zum Aromaprofil der 1099 kann ich nur einen Vergleich zur WLP002 ziehen:
Während beide gleichermaßen rasch vergären und gut sedimentieren,
hinterläßt die 002 mehr Restsüße und Fruchtigkeit im Produkt. Die 1099
scheint
ganz der Produktbeschreibung zu folgen -> leicht fruchtig und knackig
trocken.
Waren jetzt aber auch unterschiedliche Schüttungen bzw. Rasttemperaturen,
darum
könnte ich mir auch vorstellen, daß bei einem Parallelversuch recht
ähnliche
Biere entstehen könnten.
Wie schon gesagt hängt das Ganze in einem nicht unbedeutendem Maße von
der
Schüttung bzw. dem Maischprozeß ab, deshalb noch mal eine kleine Info:
Gemaischt
wurde per absteigender Infusion (meine Devise -> keep it simpel).
Einmaischen bei
ca. 75°C mit fallendem Gradienten auf ca. 65°C, 90 Min. Rast, Abläutern,
Aussüßen
mit 78°C heißem Nachguß. Von der Theorie her hab ich das bezüglich des
Maltosegehaltes
mal so gelesen (vielleicht als Ergänzung zu Deinen Rastzeitversuchen):
„Es läßt sich also hinsichtlich des Zuckergehaltes der Würze im allgemeinen
die
Reihenfolge: aufwärtsmaischende Infusion – Dekoktion – abwärtsmaischende
Infusion
aufstellen“ (fallende Reihenfolge).
So long!
Christopher
P. S. Sollte Dich der Forschergeist weiterhin gepackt halten, hätte ich
auch noch einen
Slant 1099 unentgeltlich abzugeben ____________________
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Antwort 88 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2009 um 10:40 |
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Hallo, Christopher,
ok, es kommt ja auf eine Woche mehr oder weniger natürlich nicht an. Ich
bin gespannt!
Danke für das Hefeangebot, aber da es die gleiche Hefe ist, würde mir Deine
Beschreibung der Bierentwicklung völlig ausreichen. Ich möchte eigentlich
nicht wieder zu den (superben) Wyeast- bzw. generell Flüssghefen
zurückwechseln.
So, getz muß ich wech, dat schöne Wedder ausnutzen!
Ich wünsche ein schönes, bierreiches und erholsames Wochenende!
Greets
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2009 um 08:02 |
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Hallo, zusammen,
ich wollte mal wieder ein kleines update zu meinen Erfahrungen mit
Trockenhefen geben.
Nachdem die S-33 von Fermentis wegen Geruch für mich nicht mehr in Frage
kommt (es treten Gerüche nach dem Einschenken/Zapfen auf, die mich enorm
stören. Es ist schwer zu beschreiben, auf jeden Fall überdecken sie das
schöne Hopfenaroma, außerdem hatte ich deutlichen Schwefelgeruch zu
verzeichnen).
Die nächste Hefe, die mir persönlich etwas unangenehm aufgefallen ist, ist
die T-58. Ursprünglich dachte ich, daß ich die als Ersatz für die Irish Ale
1084 von Wyeast einsetzen könnte. Dafür ist sie m.E. nicht geeignet. Ich
hatte sie erstmalig in meinem letzten Adventinus Winterbock verwendet. Da
der aber mit Koriander gewürzt war, fielen die Nebenaromen (Fruchtester,
vor allem dezente Banane, sowie pfeffrige Esteraromen irgendwie nicht
auf.
Ok, die pfeffrigen Aromen stehen ja im Geschmacksprofil von Fermentis, aber
die Fruchtester, die sehr an Weizenbieraromen erinnern verbieten sich z.B.
für ein Stout. Interessanterweise treten diese weizenbierähnlichen Aromen
auch auf obwohl ich hoch einmaische (59°C). Offensichtlich ist es so eine
Art Misch Alehefe. Im Aromaprofil steht ja denn auch, daß sich diese Hefe
für die Herstellung belgischer Witbiere eignet.
Wie gesagt, durch den Korianderzusatz ist mir das letztes Jahr gar nicht
aufgefallen, aber für Weizenbierfans wäre das vielleicht mal eine Option,
denn wenn diese Aromen schon ohne Ferulasäurerast auftreten, wie sieht das
dann wohl aus, wenn diese Rast gefahren wird?
Bei dem aktuellen Festbier jedenfalls werden sämtliche Aromen, die ich
durch die Malzschüttung herausheben wollte, überlagert, und da ich eben
nicht soooo der Weißbierfan bin, werde ich diese Hefe ebenfalls aus meinem
Programm streichen. Nicht, daß ich hier falsch verstanden werde: ich
verteufele diese Hefe nicht, sie zeigt sehr gute Gär- und
Klärungseigenschaften, aber mit den gebildeten Aromen komme ich nicht so
recht klar.
Nach den bisherigen Erfahrungen kommt für mich für English Ales (inkl.
Stout/Porter) nur die S-04 in Frage.
Sehr gut passen (absolut persönliche und subjektive Meinung!) folgende
Hefen zu folgenden Biertypen:
Fermentis S-04: Englisch Ales, Stout/Porter, Altbier.
Sehr gute Klärung! Vergärgrad: 79%
Fermentis US-05: Universal Ale-Hefe, wenn es um neutralen Geschmack aber
„obergärigen“ Geruch geht (OG Hell, Sommerales, prima
Altbierhefe). Damit gelingen sehr neutrale Biere auch bei höheren
Temperaturen (bis 25°C).
Keine gute Klärung. Vergärgrad: 79%
Fermentis T-58: Geeignet für Weizenbierähnliche Sorten (belgische
Witbiere): pfeffrig-estrige Aromen, mit dezenten aber wahrnehmbaren
Bananenfruchtestern. Das weißbiertypische Nelkenaroma fehlt, könnte aber
mit einer Ferulasäurerast gepusht werden.
Klärung: sehr gut! Vergärgrad: 79%
Fermentis S-33: Eine Universalhefe laut Fermentis, bei mir hat sie aber
deutliche Schwefelaromen erzeugt sowie einen für mich störenden, schlecht
zu beschreibenden Nebengeuch und Geschmack.
Klärung: schlecht; Vergärgrad: 63%
Danstar Nottingham: sozusagen eine pseudo untergärige Hefe: extrem neutral
im Geruch und Geschmack, geeignet, um Malzschüttungen und/oder Hopfensorten
auszutesten, da diese sehr schön hervorgehoben werden. Also, prima für
trockene Sommer Ales z.B.
Die Klärung ist besser als die der US-05, aber so richtig klare Biere
kommen nicht dabei heraus. Vergärgrad: 79%
W34/70: Eine wunderbar neutrale UG Hefe für alle Arten von UG Bieren wie
Maibock, Export, Pils, Märzen etc. Malziges-vollmundiges Profil (aber nicht
übertrieben) und schöne Betonung von Hopfenaromen. Die Klärung ist ähnlich
mittelprächtig wie bei der Nottingham. Vergärgrad 63% (bei je 45 Min.
63°C/72°C). Der Vergärgrad kann auf 78% gesteigert werden, wenn man eine
betonte Maltoserast von 60 Min. fährt.
Wenn nicht anders angegeben wurden die Vergärgrade durch Fahren von je 45
Min. bei 63°C/72°C erzielt.
Uff…leider etwas länglich geworden, sorry…aber ich wollte
möglichst viel Info geben…
Greets
Michael
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2009 um 09:28 |
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Hallo Michael,
wow - sehr ausführlicher Bericht.
Bezüglich englische (fruchtige) Ales : hast Du die andere Danstar-Hefe
(Windsor Ale) schon probiert ?
Die soll ja wie die S-04 auch schöne fruchtige Arome geben (allerdings bei
schlechter Ausflockung), stellt also gewissermassen das genaue Gegenteil
der Nottingham dar. Falls nein, wäre es vielleicht einen Versuch wert, wenn
Du auf die eher fruchtigen Aromen stehst.
Frank
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Antwort 91 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2009 um 09:28 |
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Antwort 92 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2009 um 10:15 |
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Hallo, Frank,
auf die Frage habe ich tatsächlich gewartet, da ich den post nicht noch
länger machen wollte, als er ohnehin schon war…
Ja, die steht als vorläufig letzte auf meinem Program der zu testenden
Trockenhefen, und die will ich im Juli/August in meinem Indian Summer Ale
mal antesten. Da ich die S-04 jetzt gar nicht mal so fruchtig finde, bin
ich daher gespannt, wie die so `rüberkommt. Im Netz (englische
Heimbrauerseiten) kommt die eher schlecht weg, was ich aber insofern nicht
nachvollziehen kann, da vor allem das fruchtig-estrige Profil bemängelt
wird. Dies jedoch ist ja nun genau so von Lallemand beschrieben. Daher
lasse ich mich nicht davon abbringen, die doch mal zu testen.
Ich werde berichten, wenn es soweit ist.
Ciao
Michael
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2009 um 13:12 |
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Hallo,
ich braue heute ein OG Helles für eine kleine Feier Ende Juni. Ich hatte
noch 2 Beutelchen US-05, deren Haltbarkeitsdatum 03/09 war.
Was ich als allerletztes gedacht hätte ist: sie ist ranzig geworden! Eine
ungenügende Gäraktivität hätte ich zuerst vermutet, aber nicht, daß sie
ranzig geworden ist. Und soooo lange ist das Datum ja jetzt nicht
überschritten.
Also: diese Datum scheint tatsächlich richtig Sinn zu machen. Zum Glück
habe ich immer Reservehefe parat, in diesem Falle meine geliebte
Nottingham. Die wollte ich zwar sowieso verwenden, aber da ja noch 2
Beutelchen US-05 da waren, wollte ich die natürlich erst aufbrauchen...
Gruß
Michael
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2009 um 13:27 |
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Hallo Michael,
Wodurch macht es sich das "ranzig" denn bemerkbar? Ich habe das Gefühl,
dass meine von candirect eingepackte W34/70 nicht mehr die jüngste war, was
ich aber leider natürlich nicht nachvollziehen kann. Die gärt jedenfalls
schon seit knapp 2 Wochen an meinem Sud.
Das Klosterbier mit der S-04 ist übrigens hervorragend geworden, super
Geschmacksprofil und Absetzverhalten. Die werde ich wohl für Ales u.ä. nur
noch einsetzen.
lg Dominic
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 95 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2009 um 13:48 |
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Hi, Dominic,
tja, das riecht so ähnlich wie an einer schon länger im Gebrauch
befindlichen Speiseölflasche. An der Öffnung macht sich der typische,
leicht stechende Ranzigkeitsgeruch bemerkbar. Mir fiel das sofort auf, war
absolut ungewöhnlich und ich hatte das bisher noch nie.
Freut mich für Dein S-04 Bier! Mein Alt mit der gleichen Hefe ist ebenfalls
sehr gelungen. Für mich eine prädestinierte Alt-Hefe (und natürlich für
alle Englischen Ales).
Greets
Michael
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2009 um 20:11 |
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Hallo,
ich habe ein Kölsch nach dem Rezept hier aus der Datenbank gebraut und mir
der US-05 vergoren. Ich bin ziemlich entsetzt, den mit Kölsch hat das Ganze
geschmacklich leider gar nichts zu tun. Die Rastführung ist ja auf einen
hohen Anteil vergärbarer Zucker angelegt, um das ganze eher "trocken" zu
gestalten. Der EVG war aber eher hoch. Kurzum, heraus kam eine Art stärker
gehopftes Weissbier, nicht schlecht, aber eben in keinster Weise
Kölsch-typisch. Den Geschmack rechne ich der Hefe zu, die von mir zukünftig
maximal als Weissbierhefe eingesetzt werden wird. Das Absetzverhalten ist
nach 6 Wochen bei 5 °C aber gar nicht so schlecht wie erwartet.
VG, Markus
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Antwort 97 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2009 um 21:42 |
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Hallo, Markus,
da verstehe ich jetzt aber etwas nicht: wenn der EVG hoch ist, dann
bekommst Du doch gerade ein eher trockenes Bier?
Kannst Du das nochmal erklären? Ich habe nun wirklich schon viel mit dieser
Hefe gearbeitet, aber da ist bei mir noch nie etwas auch nur
andeutungsweise in Richtung Weißbier herausgekommen. Das verstehe ich echt
nicht, aber nun ja, bei Dir ist es eben so, schade, daß ausgerechnet,
nachdem ich diese Hefe für rel. neutrale und trockene Biere empfohlen habe,
bei Dir das Beschriebene herauskommt. Ich bin ratlos...
Gruß
Michael
[Editiert am 29.5.2009 um 22:41 von tauroplu]
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2009 um 21:54 |
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Hallo Michael,
mein Fehler. Ich meinte natürlich niedriger EVG. Das Ganze blieb bei etwa
4.5 °P stehen. Ja, merkwürdig. Der Geschmack ist sehr fruchtig und in
Richtung Banane.
Es ist ja lecker, aber eben kein Kölsch.
PS: Habe mir gerade mal ein Gaffel als Vergleich aufgemacht: Kein
Vergleich.
VG, Markus
[Editiert am 29.5.2009 um 21:55 von ggansde]
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Antwort 99 |
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