Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 08:22 |
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Gibt es eigentlich in Amerika ausschließlich gutes Bier? Überall?
Jederzeit? Das kann und will ich nicht glauben, nachdem ich mal Míller und
Budwiser probiert hatte.
Ich denke mal es gibt in Amerika genauso wie in Deutschland Regionen mit
sehr guten Bieren und welche mit Massenbieren. Schließlich ist SAB-Miller
doch einer der ganz Großen im Biergeschäft.
[Editiert am 17.8.2012 um 08:25 von emjay2812]
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.8.2012 um 08:34 |
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Nein, es ist doch genau andersrum: Die
Monokultur an geschmacklosem Yellow Beer war doch gerade einer der
Auslöser der Craft Brew Gegenbewegung!
Die hiesigen Fernsehbiere sind drauf und dran, etwas ähnliches auszulösen,
mit etwa 20 Jahren Zeitversatz.
Zitat: | Ich denke mal es gibt in
Amerika genauso wie in Deutschland Regionen mit sehr guten Bieren und
welche mit Massenbieren. |
In den USA ist das
eher weniger eine Frage der Regionen. Die großen operieren
nationwide. Nur Coors hatte lange den Mythos des im Osten nicht
erhältlichen Westcoast-Bieres, das ist aber auch ~20 Jahre her.
Und lokale Microbreweries gibt es eigentlich überall im ganzen Land, die
man dann auch in den lokalen Supermärkten findet. Auch wenn es einzelne
Regionen (z.B. West Coast/Oregon, Great Lakes oder New England) mit einer
besonders hohen Dichte gibt.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 26 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 08:35 |
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Klar gibt es in Deutschland auch tolle Biere, aber eben bis auf ganz wenige
Ausnahmen nur wirklich regional zu beziehen. Ich mag zum Beispiel keine
Pils, klar beim Grillen und Feiern im Sommer geht das ok, aber wirklich
mich Abends hinsetzen und ein Pils gemütlich trinken würde ich niemals.
Ich in Nordrheinwestfalen kann mir hier ein paar Bockbiere ggf. kaufen, das
Aventinus, Zwickl und Pott's Landbier. Das war es für mich in Sachen Bier
in NRW.
Wenn man in Bayern oder BW wohnt, mag es durchaus Bockbierfeste geben und
tolle kleine Familienbrauereien, aber diese Biere sind nur regional zu
haben, daher hat Deutschland im ganzen imho eine langweilige, kommerzielle
Bierkultur, zumal das meiner Meinung nach beste Pils nichtmal aus
Deutschland kommt.
Ich kann da nur wieder Belgien als direkten Nachbarn anführen. Da bekommt
man alles, was das Herz begehrt. Wenn man in Brüssel durch die Kneipen
zieht sieht man an jedem Tisch andere Biere (und andere Gläser ). Ob Trapistenbiere, Abbeyales, GradCrux', Pilsähnliche
Biere, Tripples, etc., die Auswahl ist so groß und ehrlich gesagt kenne ich
zig Biere aus Belgien, die die aus meiner Sicht besten deutschen Biere alt
aussehen lassen.
Alles also eine Geschmackfrage. Wer auf Pils steht, lebt in Deutschland
ganz gut, wer auf Abwechslung steht und obergärige Spezialitäten mag, der
muss schon verdammt Glück haben, in der richtigen Region zu wohnen. Aber
nur weil es rigional begrenzt bessere Gegenden gibt, kann man Deutschland
nicht als tolles Bierland bezeichnen.
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 08:52 |
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Freunde - es ist doch ganz einfach: D hat die Regierung und die
Bierauswahl, die die große Masse haben will.
In Italien geben die Menschen den größeren Teil ihres Einkommens für
Lebensmittel aus - dementsprechend sehen die Läden und die Produkte aus.
Den Deutschen wurde lange suggeriert, das Geiz geil und Lebensmittel billig
sein müssen und trotzdem gut sind. Das jetzt wieder umzukehren wird doppelt
so lange dauern und braucht viel Geduld. (Es gibt kaum ein Land in Europa,
wo Lebensmittel preiswerter sind als hier - von Milch, Eiern und Brot mal
abgesehen)
Noch ein Punkt - die hier immer so hochgelobten belgischen Biere schmecken
den meisten Pilstrinkern gar nicht (mich eingeschlossen). Daran muß man
sich auch erstmal gewöhnen. Und wenn ich dann auch noch den doppelten Preis
zahlen soll...
Also immer mit der Ruhe. Deutsche Biere sind per se nicht schlecht, aber
ziemlich einheitlich im Geschmack, weils der Kunde so will und hochpreisige
Spezialbiere haben es daher schwer beim hiesigen Konsumenten.
Bei den Amis hat es doch auch irgendwann mal gefunkt und bis es hier soweit
ist, trinken wir eben unser eigenes Bier!
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 09:45 |
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Kein vernüftiges Bier, keine Bierkultur..? Ich sehe es etwas
differenzierter! Die weltweit erfolgreichste und beliebteste Biersorte ist
das untergärige Hopfen-Lagerbier. Diese Biersorte hatte seinen Ursprung in
fränkischer oder pfälzischen Kellern. Von dort aus nahm es zuerst seinen
Siegeszug über die Gefilden der norddeutschen Tiefebene und fegte die
einheimeischen Grut-und Sauerbiere hinweg. Dann eroberte es die Welt.
Hopfen die nach Pampelmuse und Eisbonbon schmecken...? Die deutschen
Hopfenbauern haben über Jahrhunderte dem Hopfen jeglichen Eigengeschmack
weggezüchtet. Er sollte möglichst rein, würzig und edelbitter schmecken.
Bier war vor allem ein stärkendes und durstlöschendes Getränk. Das bittere
Kraut sollte wirklich nicht alles übertünchen und dem Bier nur seine
konservierenden Eigenschaften und eine wohlschmeckenden Würze spenden.
Ein Lagerbier nach deutscher Brauart (ich vermeide bewusst den Begriff
Reinheitsgebot) ist nach wie vor zurecht die beliebteste und
wohlschmeckendeste Biersorte der Welt. Sie schmeckt nämlich recht häufig
auch einem nicht zu unterschätzenden Teil der Menschheit..den Frauen!
Warum sollten deutsche Brauer IPA mit haufenweise ausländischen Hopfen
brauen oder Imperial Stout oder Abbey Triple? Das hat rein gar nichts mit
deutscher Bierkultur zu tun! Diese Biere stammen aus anderen
Bierkulturen/Ländern und die können das sehr gut! Ich will weder ein
Oettinger IPA noch ein Krombacher Imperial Stout.
Mit einem gutgemachten, deutschen Lagerbier bin ich schon recht glücklich.
In dem gutgemacht liegt allerdings heutzutage der Hund begraben. Da
glänzen die aufstrebenden, kleinen Mikrobrauereien in Deutschland oft
überhaupt nicht. Sie produzieren das beliebte Lagerbier nach gleichem
Muster wie die Großen, nur schlechter und mit weniger Wissen.
Ich würde den schwarzen Peter über mangelde Vielfalt nicht nur den Brauern
in die Schuhe schieben. Der Handel könnte problemlos jede Menge
ausländischer Biere ins Regal stellen...macht er aber nicht!
Für mich wäre es eher ein Gewinn, wenn es die kleinen Mikros schaffen
würden, alte oder ausgestorbene deutsche Biere wieder aufleben zu lassen.
Oder es wagen selber zu mälzen, ausschließlich lokale Zutaten zu verwenden,
ect..
Und wieso gibt es in D kein vernüftiges Bier? In Online-Shops wie dem
Bierzwerg kann man eine große Vielfalt an Bieren bestellen. Die günstigen
Preise machen auch die Versandkosten wieder weg. Gut, es ist jetzt kein
deutsches Bier aber es ist immerhin in Deutschland.
m.f.g
René
[Editiert am 17.8.2012 um 09:47 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 29 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 10:59 |
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Das ist zum Beispiel eine
Aussage, die so keinesfalls stimmt. Dir ist klar, dass Duvel und viele
anderen belgischen Biere sehr pilsähnlich sind und ich habe noch keinen
Pilstrinker gesehen, der eben diese belgischen Biere nicht mag.
Das ist genau das Problem. Ein deutscher Pilstrinker probiert ein dunkles,
süßes Abbey Ale und ein Kriek, und meint dann, dass belgische Biere nichts
für deutsche Pilstrinker sind. Das ist das Problem der meisten Deutschen:
Vorurteile.
@flying
Wir hatten mal eine gute Bierkultur, aber wir haben derzeit kaum noch eine.
Es gibt quasi nur noch industrielles Pilsener und ein paar bayrische
Industriebiere. Wieviel historische Rezepte und Biere sind verloren
gegangen, eben durch Reinheitsgebote, die meist geoplitische Urspünge
hatten?
Und schön, dass man völlig überteuert als Bierfreund in Deutschland
wenigstens online ausländisches Bier kaufen kann. Das nenne ich jetzt nicht
Bierkultur, dass man Biere online bestellen kann.
[Editiert am 17.8.2012 um 11:39 von HerrChimay]
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Antwort 30 |
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Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 23.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 11:33 |
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Es ist doch eher so, dass die deutschen Brauereien sich seit Jahren auf
ihren Lorbeeren ausruhen anstatt mal ein wirklich neues Produkt auf den
Markt zu bringen!
Und damit mein ich jetzt nicht, dass man ein Dunkles Weißbier, hergestellt
aus normalem WB + nem Eimer Farbebier, herstellt.
Ich hab das an einer recht großen Brauerei erlebt, bei der ich auch
Praktikum gemacht habe.
Man hat jahrelang als Aktienunternehmen versucht die BWL Schiene zu fahren.
"Premium" Marke, irgendwelche Promis als Werbefiguren etc. Das MArketing
hat dem Brauer gesagt wie er sein Bier zu machen hat! Das Unternehmen wäre
dadurch fast vor die Hunde gegangen.
Jetzt ist der ursprüngliche Besitzer wieder EIgentümer und siehe da: Es
läuft so gut wie lange nicht!
Es gibt tolle Spezialistäten (Rotbier, Bock, neues Pils) und auch tolle
Inovationen wie etwa eine Braumeisterlimonade (Würze + Holunder z.B.).
Das zeigt für mich, dass in D durchaus der MARKT für Neues vorhanden ist,
man darf den Kunden aber nicht mit einem neuen Produkt alleine lassen! Man
muss ihm erklären was er da gerade trinkt... das würde bei uns auch mit
IPAs, Stouts oder Trapistenbieren funktionieren.
____________________
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Antwort 31 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 11:45 |
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@Knaecke
Volle Zustimmung.
Um das mal auf den Punkt zu bringen:
Wenn ich in einen Supermarkt gehe, dann kann ich da tolle Weine kaufen.
Weine aus aller Welt oder machart. Wenn ich will, kann ich überall in
Deutschland sehr gute Weinläden ausmachen, wo ich mir "High-End" Weine
kaufen kann. Genau das hätte ich auch gerne bzgl. Bier. Mehr High-End Biere
aus Deutschland und mehr Angebote aus dem Ausland. Das gibt es nicht, weil
die meisten Deutschen Biertrinker nicht links und rechts gucken wollen und
ignoranter Weise meinen: Besser als Warsteiner geht es nicht.
Nicht jeder mag den selben guten Wein, und nicht jeder mag das selbe gute
Bier. Seltsam aber, dass wir in Sachen Wein genau die Auswahl und Vielfalt
haben, die ich mir beim Bier wünschen würde.
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Antwort 32 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 12:02 |
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Zitat: | Und schön, dass man
völlig überteuert als Bierfreund in Deutschland wenigstens online
ausländisches Bier kaufen kann. Das nenne ich jetzt nicht Bierkultur, dass
man Biere online bestellen kann. |
Wieso überteuert? hast Du Dir die Preise beim Bierzwerg mal angesehen..?
Ich kenne die Preise in Belgien oder den USA jetzt nicht genau aber nach
allem was ich hier gelesen habe, kosten die nicht viel mehr, wie in den
Heimatländern.
Und ich habe mit dem Shop nicht zu tun.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 12:13 |
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Der Bierzwerg ist jetzt schon fair preislich, ich gebs zu.
Aber ich sags mal so:
Chimay Rouge Grand Reserve (0,75l): 2,69€
Rochefort 8: 1,06€
Mal als Beispiel für die 08/15 Supermarktpreise in Belgien.
Nur trägt der Bierzwerg nicht wirklich zur Bierkultur bei, wobei man den
Laden natürlich jedem empfehlen sollte, der Interesse an neuen Bieren und
Biersorten hat.
Ich würde mir einfach Bierläden in großen Städten wünschen, mehr
Bierkneipen, die viele "Spezial"-Biere anbieten, mehr Braureien, die
erkennen, dass man auch die Deutschen in Sachen High-End Biere kultivieren
und somit wirtschaftlich erfolgreich mit solchen Bieren sein kann. Ich
denke und hoffe, dass Bewusstsein dafür wird sich auch hier in Deutshcland
demnächst diesbzgl. etwas erweitern.
[Editiert am 17.8.2012 um 12:18 von HerrChimay]
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Antwort 34 |
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Member Beiträge: 63 Registriert: 27.3.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 12:20 |
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Diese pauschale Darstellung in Deutschland gibt es kein gutes Bier geht mir
auf den Zeiger.Wer nur Warsteiner oder Köpi trinkt mag recht haben.
Seht euch die Hausbrauereien an da gibt es unterschiedliche Biersorten.
Und weiterhin das Geplörre des z.B.Belgischen Bieres läuft wohl eher unter
Getränk ,mit Malz und Bierhefe gebraut,
Das läuft bei mir unter Fruchtsaft auf Bierbasis.
Udo
____________________ Udo Jäger
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 12:46 |
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Zitat: |
Wir hatten mal eine gute Bierkultur, aber wir haben derzeit kaum noch eine.
Es gibt quasi nur noch industrielles Pilsener und ein paar bayrische
Industriebiere. Wieviel historische Rezepte und Biere sind verloren
gegangen, eben durch Reinheitsgebote, die meist geoplitische Urspünge
hatten?
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Da wuerd ich mal sagen du komst einfach zu wenig rum. Ich wierd dir mal die
fraenkische Schweiz oder das bayrische Hinterland ans Herz legen. Hier gibt
es noch tonnenweise Familienbrauereien, viel zu klein um industriell zu
arbeiten
Ich seh das groesste Problem in Deutschland beim Handel. Eine kleine
Brauerei kann sich schlichtweg die zig Tausend Listungsgebuehr nicht
leisten, ergo sind sie nicht im Supermarkt erhaeltlich, schon gar nicht
uebberregional.
Das System funktioniert hier in den USA anders. So gibt es sogar in
nationwide operierenden Ketten wie Kroger auch lokale Spezialitaeten.
Nur auch hier wieder, wer den Bruedern Albrecht, Lidl und Konsorten halt
die Tuer einrennt weils so schoen billig ist, sollte sich danach nicht
beschweren das es keinen gut sortierten Getraenkemarkt gibt. Von irgendwas
muessen die naemlich auch leben.
Gruss
Jan
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:16 |
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Ich sagte ja, dass es regional sicher tolle Biere aus kleinen Brauereien
gibt. Dann hat aber der Ort oder die Region mehr oder weniger gutes Bier.
Man kann diese Biere nicht deutschlandweit beziehen, diese Biere gewinnen
auch keine internationalen Bierpreise, man kann diese Biere nicht
vergleichen.
Ich will jetzt hier nicht Haare spalten, aber wenn es kleine, gute
Brauereien gibt in wenigen Teilen Deutschlands, deren Biere man quasi nur
vor Ort kaufen kann, dann hat noch Lange nicht GesamtDeutschland eine
lebendige, hochwertige Bierkultur. Dann haben es diese Orte oder diese
Landstriche und sind somit Ausnahmen.
Klar, wenn ich bei Ulm leben würde und könnte dort jedes Jahr tolle
Bockbierfeste besuchen und kleine Brauereien abklappern, wäre die Lage für
mich besser, aber deshalb würde ich niemals so unsachlich sein und
behaupten Gesamtdeutschland hat eine tolle Bierkultur.
Im übrigen bin ich auch mit Schwaben und anderen Leuten aus Süddeutschland
schon in Brüssel auf Biertour gewesen und laut deren Aussage ist es bei
denen zwar besser, als im Rest Deutschlands, aber trotzdem wollen sie
ständig nach Brüssel und neue (nicht nur belgische) Biere ausprobieren.
Es liegt natürlich am Handel und eben auch am Interesse. Mal abseits dessen
müsste ich erstmal einen großteil dieser besagten Familienbrauereien selber
testen, um zu beurteilen wie gut und abwechslungsreich das Bier ist. Weil
bei Ratebeer gibts zu diesen Brauereien ja auch nicht viel, weil es keinen
Vertrieb gibt. Ich bezweifel ehrlich gesagt, dass diese kleinen Brauereien
die Top50 von Ratebeer stürmen würden, aber sicherlich gibt es in
Deutschland Top-Biere, die quasi niemand kennt. Schade ist das!
Und keiner will, dass edle Spezialbiere die Lidl Biere ersetzen, ebenso
wenig wie mein 18€ Hauswein den Tetrapack Wein aus dem Aldi ersetzen
soll.
Ich kann nur immer wieder den Vergleich mit Wein bringen. Ich kann hier in
Bochum Top-Weine kaufen und kosten, die durchaus von sehr kleinen,
familiären Winzern kommen, aus Deutschland oder aus Afrika. Mit Bier geht
das nicht. Das stört mich.
[Editiert am 17.8.2012 um 13:29 von HerrChimay]
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:24 |
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Zitat von HerrChimay, am 17.8.2012 um
13:16 |
Ich will jetzt hier nicht Haare spalten, aber wenn es kleine, gute
Brauereien gibt in wenigen Teilen Deutschlands, deren Biere man quasi nur
vor Ort kaufen kann, dann hat noch Lange nicht GesamtDeutschland eine
lebendige, hochwertige Bierkultur. Dann haben es diese Orte oder diese
Landstriche und sind somit Ausnahmen.
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Naja nicht jedes Land kann so klein sein wie Belgien. Im
Ernst, klar gibt es in anderen Ländern auch andere (mehr) Variationen. Aber
andersherum haben wir wenigstens schon genug Grundsorten um den Durst zu
stillen.
Das die Tradition der gut geführten Gasthausbrauerei eingebrochen ist waren
ja nicht nur die Preise, sondenr weil es auch harte Arbeit darstellt. Da
wird Geld leichter mit anderen Jobs verdient. Wenn ich aufgewachsen wäre
mit einer Gasthausbrauerei nebenan, hätte ich wahrscheinlich mit 18 auch
jedes andere Bier erstmal komisch beäugt.
Wenn ich sehe das eine Kiste Erdinger schon 16 Euro kostet, warum soll ich
dann nicht auch 18 für ein Gutmann oder Ayinger ausgeben? Nur wenn ich es
mir nicht leisten kann und gerne Bier trinke, darf man aber den
Discounterbierschlürfer nicht verurteilen.
VG
chris ____________________
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:29 |
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Zitat: | Ich sagte ja, dass es
regional sicher tolle Biere aus kleinen Brauereien gibt. Dann hat aber der
Ort oder die Region mehr oder weniger gutes Bier. Man kann diese Biere
nicht deutschlandweit beziehen, diese Biere gewinnen auch keine
internationalen Bierpreise, man kann diese Biere nicht
vergleichen. |
Achja? Da faellt mir ganz spontan die Brauerei Plank ein. Gold im World
beer cup? Genauso wie Ketterer......
Oder Weihenstephaner Vitus, 2011 world best beer beim world beer award.
Ich geb dir recht, du bekommst diese Biere unter umstaenden in den USA
leichter als im Heimatland Deutschland, aber das liegt nicht an der
Innovationskraft der Brauereien sonderm am System wie der Einzelhandel hier
mit Listungsgebuehren Geld macht um dem Kunden alles schoen billig
verramschen zu koennen, da er ( der Kunde) sonst wegen jedem Cent sofort
von ' Abzocke' spricht und in den naechsten Laden rennt.
Hat das noch was mit Einkaufs- und Genusskultur zu tun?
Gruss
Jan
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:34 |
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Ich will die Leute auch garnicht verurteilen. Ich trinke auch Pott's oder
Wein für 3€-4€.
Aber ich hab halt nicht die Möglichkeit in den meisten Teilen Deutschlands
einfach mal in eine Bar zu gehen oder in einen Bierhandel und mir was
richtig leckeres gebrautes zu gönnen.
Ich klinke mich mal aus. Ich denke des muss jeder für sich beurteilen.
Ich finde es traurig hier in Detuschland bzgl. Bier. Aber zum Glück braue
ich jetzt ja jetzt selber und trinke auch gerne Rotwein. Weinläden gibts ja
in Gesamtdeutschland.
@JanBr
Ok, dann leigt es eben am fehlendem Bierhandel in Deutschland, mag sein. Da
haben wir halt trotz einiger Top-Brauereien eine blöde Bierkultur, weil es
diese Biere eben nicht zu trinken und zu kaufen gibt Abseits dieser Region.
Das muss sich ändern.
[Editiert am 17.8.2012 um 13:37 von HerrChimay]
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Antwort 40 |
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Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:35 |
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Zitat von flying, am 17.8.2012 um
09:45 | Kein vernüftiges Bier, keine
Bierkultur..? Ich sehe es etwas differenzierter! Die weltweit
erfolgreichste und beliebteste Biersorte ist das untergärige
Hopfen-Lagerbier. Diese Biersorte hatte seinen Ursprung in fränkischer oder
pfälzischen Kellern. Von dort aus nahm es zuerst seinen Siegeszug über die
Gefilden der norddeutschen Tiefebene und fegte die einheimeischen Grut-und
Sauerbiere hinweg. Dann eroberte es die Welt.
Hopfen die nach Pampelmuse und Eisbonbon schmecken...? Die deutschen
Hopfenbauern haben über Jahrhunderte dem Hopfen jeglichen Eigengeschmack
weggezüchtet. Er sollte möglichst rein, würzig und edelbitter schmecken.
Bier war vor allem ein stärkendes und durstlöschendes Getränk. Das bittere
Kraut sollte wirklich nicht alles übertünchen und dem Bier nur seine
konservierenden Eigenschaften und eine wohlschmeckenden Würze spenden.
Ein Lagerbier nach deutscher Brauart (ich vermeide bewusst den Begriff
Reinheitsgebot) ist nach wie vor zurecht die beliebteste und
wohlschmeckendeste Biersorte der Welt. Sie schmeckt nämlich recht häufig
auch einem nicht zu unterschätzenden Teil der Menschheit..den Frauen!
Warum sollten deutsche Brauer IPA mit haufenweise ausländischen Hopfen
brauen oder Imperial Stout oder Abbey Triple? Das hat rein gar nichts mit
deutscher Bierkultur zu tun! Diese Biere stammen aus anderen
Bierkulturen/Ländern und die können das sehr gut! Ich will weder ein
Oettinger IPA noch ein Krombacher Imperial Stout.
Mit einem gutgemachten, deutschen Lagerbier bin ich schon recht glücklich.
In dem gutgemacht liegt allerdings heutzutage der Hund begraben. Da
glänzen die aufstrebenden, kleinen Mikrobrauereien in Deutschland oft
überhaupt nicht. Sie produzieren das beliebte Lagerbier nach gleichem
Muster wie die Großen, nur schlechter und mit weniger Wissen.
Ich würde den schwarzen Peter über mangelde Vielfalt nicht nur den Brauern
in die Schuhe schieben. Der Handel könnte problemlos jede Menge
ausländischer Biere ins Regal stellen...macht er aber nicht!
Für mich wäre es eher ein Gewinn, wenn es die kleinen Mikros schaffen
würden, alte oder ausgestorbene deutsche Biere wieder aufleben zu lassen.
Oder es wagen selber zu mälzen, ausschließlich lokale Zutaten zu verwenden,
ect..
Und wieso gibt es in D kein vernüftiges Bier? In Online-Shops wie dem
Bierzwerg kann man eine große Vielfalt an Bieren bestellen. Die günstigen
Preise machen auch die Versandkosten wieder weg. Gut, es ist jetzt kein
deutsches Bier aber es ist immerhin in Deutschland.
m.f.g
René
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Bravo, sprichst mir aus der Seele.
Im übrigen sagte ich in einem ähnlichen Thread schonmal dass Ihr Deutschen
eine tolle Biervielfalt und eine wunderbare Bierkultur habt.
Und wenn das ein Tiroler freiwillig zugibt, dann mag das was heißen . . .
Übrigens macht meiner Meinung nach gerade diese Regionlität und die
Tatsache, dass man in Regionen verschiedene regionale Produkte kaufen
kann, den Reiz aus.
Und mit dem Bier ist es halt auch so,
andere Länder andere Sitten,
andere Frauen, andere T..... .
schöne Grüße aus Tirol, Christian ____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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Antwort 41 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:39 |
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Ich wohne in der Nachbarschaft der Bolten Brauerei und schätze besonders
das Landbier und das Uralt. Das ist für mich eine willkommene Abwechslung
zum normalen Industriebier, auch wenns jetzt nicht soooo die Spezialität
ist. Also ein bisschen rumkommen und gezielt suchen fördert auch in DE so
manches Tröpfchen zu Tage...
LG
Christian
Edit: typo
[Editiert am 17.8.2012 um 13:41 von fliper]
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:46 |
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Zitat: | Ok, dann leigt es eben
am fehlendem Bierhandel in Deutschland, mag sein. Da haben wir halt trotz
einiger Top-Brauereien eine blöde Bierkultur, weil es diese Biere eben
nicht zu trinken und zu kaufen gibt Abseits dieser Region. Das muss sich
ändern. |
Aender es. Geh im lokalen LEH einkaufen. Besuch deinen Getraenkemarkt und
sag dem Besitzer was du suchst. Letztlich will der auch nur Geld verdienen,
also wird er versuchen dich zufrieden zu stellen.
Jan
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Antwort 43 |
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Gast
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:55 |
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Zitat von nippel, am 17.8.2012 um
12:20 |
Und weiterhin das Geplörre des z.B.Belgischen Bieres läuft wohl eher unter
Getränk ,mit Malz und Bierhefe gebraut,
Das läuft bei mir unter Fruchtsaft auf
Bierbasis.
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Herzlichen Glückwunsch !
Mit dieser Aussage hast Du freien Eintritt an jeden dörflichen
Sonntags-Stammtisch gewonnen.
.... und da gehört sowas auch hin !
Gruß
Jürgen
Übrigens: Es gibt kene Verpflichtung, seine Ahnungslosigkeit wie eine
Monstranz vor sich her zu tragen
zum Thema : es gibt in Deutschland eine Biervielfalt, aber auch viel
Engstirnigkeit und Ignoranz,
quod erat demonstrandum
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 13:58 |
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 14:29 |
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lebst du in einem anderen Deutschland als ich? ____________________
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Antwort 46 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
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erstellt am: 17.8.2012 um 15:24 |
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@Tazzyminator hast du Zugriff auf den kompletten Artikel?
gruesse
Thomas
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 15:33 |
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Antwort 48 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 18:11 |
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Hallo zusammen,
ich gebe zu die Frage war etwas provokativ.
Aber warum braut ihr denn alle euer eignes Bier wenn es in D so tolles Bier
zu kaufen gibt?
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 49 |
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