Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 18:21 |
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Moinsen...
ich habe im Frühjahr vor ein Schaubrauen auf einem kleinen
Archäologie-Festival zu veranstalten und brauche Informationen und
Recherchetips..
Bisher bin ich fröhlich in der 20Liter Einkocherklasse unterwegs und
bekomme so auch gute Biere zustande. Während der Veranstaltung möchte ich
aber mit/auf Feuer brauen. Es ist nicht notwendig 100% authentisch zu
arbeiten, aber ich wäre schon gerne eingermaßen in der Nähe der Wahrheit.
Außerdem würde ich gerne ausreichend Information zur Hand haben, um den
Zuschauern zumindest erklären zu können wie es damals in Wirklichkeit
war.
Im Augenblick denke ich an ein Dekoktionsverfahren, bei dem ich gerne ein
Holzbottich und einen Metallkessel verwenden würde. Eventuell könnte ich
mit heißen Steinen die Rasten unterstützen. Ausschlagmenge ca. 20L, ich
werde über Nacht im Speidelfaß abkühlen und die Vergärung außerhalb des
Events stattfinden lassen.
Läutern würde ich mit einem Strohbett...?
Ist mein, oder das HZA vom Veranstaltungsort zuständig für die
Anmeldung...?
Die Forumssuche hat mir schon die Bierbrouwer aufgezeigt mit denen ich wohl
mal Kontakt aufnehmen werde.
Ansonsten mangelt es mir derzeit an praktischen Quellen, Links, Büchern,
aber auch am Holzbottich und Metallkessel...
Alle Ideen sind Willkommen
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2012 um 18:48 |
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Ladidel
ist ein Verfechter des ursprünglichen Brauens. Er veranstaltet Brautage und
gibt auch ab und zu Lehrgänge. Vielleicht findest Du ja einen Termin in
deiner Nähe oder Du mailst ihn mal an. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 19:03 |
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Zuerst solltest Du herausfinden, um welche Zeit es sich handelt..? So ca.
ab 1350 waren die Hopfenbiere auf dem Vormarsch. Vorher wurde hauptsächlich
Grutbier gebraut.
Holzbottich und Dekoktion ist schon mal nicht schlecht. Läutern kann man
über Weidengeflecht, Zweigen, Stroh oder Kies..habe ich schon ausprobiert.
Das Läutern über Kies funzte sagenhaft. Man muss den Kies aber gut waschen
oder besser abkochen. Zeuch aus dem Baumarkt ist vermutlich mit
irgendwelchen Algiziden behandelt..?
Edelstahl gab es garantiert im Mittelalter nicht. Ein entsprecheder
Kupferkessel dürfte aber ein wenig teuer werden? Vielleicht findest Du
einen Sponsor, der Dir so einen Kessel mal leiht?
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 19:29 |
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Wenn du an einen alten Waschkessel rankommst...sind die nicht aus Kupfer?
Oder Messing? Ich hab da mal mitgebraut und das Rasten geht relativ einfach
mit "Glut rein und raus". Allerdings müsstest du mit dem Finger die
Temperatur messen...Thermometer hats damals ja noch nicht gegeben
Gruß Hotte
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 19:33 |
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Na , Einkocher oder Hendi Platte sehen sicherlich nicht so gut aus, reichen
aber fürs Verständnis.
Es ist halt die Frage, ob es ein Mittelaltercharakter wird oder der Sud
nochmals 2000 Jahre vorverlegt werden soll.
Ich werde demnächst ein CDA auf dem offenem Feuer brauen, mit einem 50 L
Gulaschtopf/-schüssel. Ich denke, dies sollte für die Demo auch passen,
eventuell kannst du das mit einem Holzmaischebottisch noch toppen.
Ich könnte dir auch noch einen urigen Kessel zur Verfügung stellen, werde
morgen mal nen Bild hier einstellen.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 19:38 |
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Oder mal mit Moritz (Bierjunge) kurzschliessen. Der hat schon mal ein
Dekoktionsverfahren mit "Maischeresten" durchgeführt. Das heißt, es kocht
immer was im Kessel und es wird hin und her geschöpft. Ist aber recht
kompliziert..
Prinzipiell kann man ein Dreimaischverfahren auch ohne Thermometer
durchführen. Einmaischen handwarm. Ein Drittel ziehen, sehr langsam zum
Kochen bringen und wieder zubrühen- Eiweißrast.
Wieder ein Drittel ziehen, langsam zum Kochen bringen und wieder zubrühen-
Maltoserast.
Ein Drittel Dünnmaische ziehen, kochen und zubrühen-Endverzuckerung.
So in der Art..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2012 um 19:50 |
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Zitat von flying, am 27.11.2012 um
19:38 | Oder mal mit Moritz (Bierjunge)
kurzschliessen. Der hat schon mal ein Dekoktionsverfahren mit
"Maischeresten" durchgeführt. Das heißt, es kocht immer was im Kessel und
es wird hin und her geschöpft. Ist aber recht
kompliziert.. |
Danke für die Erwähnung, ich
wollte es gerade schon selber anmerken...
Ich hoffe, Ihr empfindet es nicht als plump, wenn ich so gerne mich selber
zitiere, aber beim Selbstgeschriebenen weiß man immer noch am besten, wo
was zu finden ist. Geht mir zumindest so...
Zum Beispiel:
Zitat von Bierjunge, am 23.8.2012 um
07:48 | Zitat von andreas23, am 22.8.2012 um
23:03 |
Der technologische Hintergrund der Dekoktion ist der, daß man früher
erstens größere Bottiche als Pfannen herstellen konnte, man also mit einer
Dekoktion größere Mengen Bier brauen konnte, und zweitens, viel wichtiger,
gar kein Thermometer zur Verfügung hatte, um irgendwelche Rasttemperaturen
zu bestimmen. Volumen messen konnte man aber sehr genau, und Kochtemperatur
ist ja auch wohldefiniert. Mit einer Dekoktion kann man also präzise auch
ohne Termometer die Rasten anfahren.
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Stimmt so
alles.
Zwei Punkte möchte ich aber noch hinzufügen:
Versuch mal, beim Aufheiz-Infusion mit direkter Holzfeuerung gezielt eine
bestimmte Rast anzufahren und zu halten. Selbst wenn man ein Thermometer
hätte... Die Dekoktion hingegen eignet soich bestens für direkte, schlecht
regelbare Pfannenheizung. Insbesondere in der nochmal urtümlicheren
Variante mit Maischeresten, die ein Anbrennen einer leeren Pfanne
verhindern.
Und dadurch, dass die Stärke nicht nur emzymatisch, sondern durch Kochung
physikalisch aufgeschlossen wird, konnte man mit damaligen, stark
schwankenden Malzqualitäten besser zurechtkommen und die Ausbeute
halten.
Noch ein Punkt zum Argument mit der "kleinen, weil teueren Kupferpfanne"
und dem "großen, weil billigen Holzbottich":
Beim klassischen Dreimaischverfahren wird ja dreimal eine Kochmaische von
etwa einem Drittel gezogen. Das teure Kupfer braucht also nur ein Drittel
so groß wie der Maischbottich zu sein.
Aber was macht man dann mit dem Würzekochen? Darüber rätselte ich lange.
Vielleicht machte einfach das, was im Englischen Parti-Gyle genannt
wird: Die geläuterte Würze in bis zu drei Fraktionen auffangen und
nacheinander getrennt kochen. Aus dem ersten Teil könnte z.B. ein Starkbier
für die Festtage, aus dem zweiten ein Bier für den eigenen Tisch und aus
dem dritten ein Einfachbier für die Bediensteten werden. Oder so
ähnlich. |
Und dann gab es ja auch noch den schönen Thread Versuch einer Bottichmaische ohne Thermometer....
Darin z.B. nochmal ein Eigenzitat (sorry...):
Zitat von Bierjunge, am 8.9.2012 um
15:00 | Ich würde Deinen Vorschlag, wenn ich
z.B. für ein archaisches Schaubrauen ohne Thermometer agieren müsste,
beispielsweise so umschreiben:
- Malz-Hauptguss-Verhältnis z.B. 1:4.
- Den Hauptguss zur Hälfte kalt und zur anderen Hälfte kochend, dann
kommst Du in den 50ern raus.
- Dann zwei Dekoktionen von je einem Drittel (ein mehr an Rasten oder
Dekoktionen ist heute unnötig!), auf etwa 65°C und 75°C,
fertig!
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Gruß, Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 724 Registriert: 8.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 20:16 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2012 um 20:23 |
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Eine Frage hatte ich im Eifer ganz überlesen: Immer das des eigenen Wohnsitzes,
ganz egal, wo das Schaubrauen stattfindet.
Wurde mir so von meinem HZA gesagt; ich habe schon mehrfach in anderen
Regierungsbezirken schaugebraut.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2012 um 20:33 |
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Zitat: | Ist mein, oder das HZA
vom Veranstaltungsort zuständig für die Anmeldung...?
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Immer an deinem Wohnsitz anmelden, denn du gibst ja die Hefe erst zu hause
zu und vergärst daheim, oder!!!!?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2012 um 11:02 |
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Hallo,
John Seymour hat das sehr einfache Bierbrauen in seinem Buch "Leben auf dem
Lande" mal beschrieben. Diese Methode konnte ins Mittelalter passen. Leider
ist mein Drucker z.Z. im Computerhimmel, sonst hätte ich die Seiten mal
eingescannt und dir geschickt.
Hab ich aber hier
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=7117#pid69839
schon mal kurz beschrieben.
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2012 um 12:32 |
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Hallo zusammen
Ich mache regelmässig Schaubrauen an Mittelaltermärkten oder auch Braukurse
im Mittelalterstil.
Das Bier braue ich ohne Rezept, ohne Uhr, ohne Termometer. Malzmenge und
Sorte nach Gefühl, Wassermenge auch nur geschätzt. Der Hopfen aus eingenem
Anbau wird auch nach Geühl dazugegeben.Nur der Zeigefinger wird verwendet
um Proben zu nehmen und die Temperatur abzuschätzen. Abgemaischt wird durch
ein Sacktuch.
Ich gehe 2 Kompromisse ein. Der Gärkessel wird sterlisiert und ich verwende
eine Ale Hefe. Die Biere werden erstaunlich gut, natürlich jedesmal
komplett anders. Es ist auch interessant , die Temperatur mit dem zugeben
von Feuerholz und dem höher oder tieferstellen des Kessels zu reglieren.
So sieht das etwa aus.
Gruss
Üelu
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2012 um 13:23 |
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Zitat von Wizzzz, am 27.11.2012 um
18:21 | Im Augenblick denke ich an ein
Dekoktionsverfahren, bei dem ich gerne ein Holzbottich und einen
Metallkessel verwenden würde. Eventuell könnte ich mit heißen Steinen die
Rasten unterstützen. |
Was mir grad noch einfällt:
Im Deutschen Museum in München ist ein schönes Diorama einer Steinbierbrauerei, wo nur mit Holzbottichen gebraut wird,
ganz ohne Metallgefäße.
Also nochmal anders als die heutige Lesart von Steinbier, wo nur die
fertige Würze mit Steinen gestachelt wird.
Das wäre mal ein richtig altertümliches Vorgehen...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2012 um 13:24 |
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Na, Probleme mit DMS haste wohl nicht was? Wallender kann man glaub ich
nicht kochen ____________________
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 565 Registriert: 17.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2012 um 13:35 |
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Sehr urig! aber wie funktioniert das ohne Thermometer? Temperaturen
abschätzen finde ich enorm schwierig...
____________________ "Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um
Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2012 um 14:07 |
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Daher dürfte man mit dem Dekoktionsansatz
(s.o.) eindeutig auf der sicheren Seite sein. Ich staune selber immer
wieder, wie gradgenau reproduzierbar das funktioniert.
Ich denke auch nicht, dass im Mittelalter alle nur intuitiv im Blindflug
unterwegs gewesen sind. Reproduzierbarkeit des Ergebnisses (und daher
sklavische Wiederholung bewährten Vorgehens) wurden auch damals schon
geschätzt. Wenn man nicht irgendwann als Bierhexer gegrillt werden
wollte...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2012 um 14:30 |
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Also Probleme mit DMS gibt es definitiv nicht. Gemäss alten Hinweisen hat
man dann die richtige Temperatur zum maischen, wenn man mit dem Zeigefinger
langsam drei grosse Kreise in der Maische ziehen kann. Bei 4 Kreisen ist
die Temp. zu niedrig, bei 2 Kreisen dementsprechnd zu hoch.
Und reproduzierbarkeit ist in gewissem Mass möglich auch ohne jegliche
Messgeräte und aus meiner Sicht auch nicht erstrebenswert. Einmal hatte ich
mein Läutertuch zum trocknen neben dem Feuer aufgehängt und ziemlich dem
Rauch ausgesetzt. Und genau diese Rauchnote hat sich beim nächsten läutern
im Bier niedergeschlagen. War gar nicht übel.
Aufgrund dieser Erfahrungen mache ich mir machnmal so meine Gedanken wenn
ich im Forum sehe, wie da um jedes Gramm und jedes Grad gekämpft wird und
stolz ein Diagramm mit schnurgeraden Rasttemperaturen präsentiert wird. (In
der Natur gibt es keine gerade Linien). Und wir brauen doch ein natürliches
Produkt.
Ich kann nur sagen, es funktioniert super und es macht Spass. Und am Abend
riecht man selber wie eine Rauchwurst, denn der Rauch kommt einem immer
entgegen.
Gruss
Üelu
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2012 um 14:31 |
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Zitat: | Sehr urig! aber wie
funktioniert das ohne Thermometer? |
Stickwort: Die liegende Acht. Du fährst mit deinem Zeigefinger in der Würze
eine liegende 8 nach. Kommt der Finger abgekocht heraus, dann bist du
deutlich über der 63er Rast. Hast du es gerade so ausgehalten, dann kommen
vergärbare Zucker in die Würze.
Brauende Diabetiker mit neurologischen Störungen sollten sich besser ein
Thermometer kaufen.
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 17 |
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Gast
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erstellt am: 28.11.2012 um 14:58 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2012 um 09:45 |
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Vielen Dank für die vielen aufschlussreichen Informationen. Ich war etwas
im Stress, daher erst jetzt eine Antwort:
@flying:
Das Rezept ist relativ egal. Es geht nicht darum ein Bier historisch
korrekt zu reproduzieren oder sowas. Die Veranstaltung bei der ich
schaubrauen werde ist eine Plattform zum zwanglosen Experimentieren. Die
letzten Jahre habe ich dort z.B. jahrtausende alte Verfahren zum
Bronzegießen ausprobiert und trotzdem manchmal ein Elektrogebläse
eingesetzt.
Ziel ist also zu zeigen wie es möglicherweise gemacht wurde, dabei auf
möglichst wenig modernes Zeug zurückzugreifen und wenn es dann noch gut
aussieht (Stichwort Holzbottich / Kupferkessel) macht es nochmehr
Spaß...
@hoepfli:
An einem urigen Kessel wäre ich sehr interessiert. Wäre halt die Frage wie
der zu mir und wieder zu Dir zurückkommt...? Aber da können wir die Details
per PM oder Mail klären. Wie groß ist der denn?
Wenn alle Stricke reißen werde ich einen alten Einkochtopf nehmen. Nicht
schön aber es würde gehen...
@Bierjunge:
Genau so ein Verfahren habe ich mir vorgestellt. Details werde ich später
ausarbeiten und dann ggf. mit Fragen auf Dich / Euch zurückkommen...
@Bierbrauer:
Danke für den Tip. Das Buch habe ich gelesen und meine Stimmung dazu
schwankt. Einerseits finde ich die Inhalte grundsätzlich sehr spannend, auf
der anderen Seite finde ich es nicht besonders gut geschrieben und die
Geschichte an manchen Stellen nicht schlüssig. Obwohl ich an das Buch sehr
enthusiastisch rangegangen bin werde ich mir die nachfolgenden Teile nicht
kaufen...
@hufpfleger:
Sehr guter Tip, das Buch hatte ich total vergessen. Steht bei mir im
Bücherregal...
@Üelu:
Deine Kutte sieht toll aus. Für mich wünsche ich es mir etwas
reproduzierbarer und werde wie oben beschrieben auf Dekoktion
zurückgreifen. Aber eins hast Du ganz elegant verschwiegen: Wie läuterst
Du?
@bonanza:
So stelle ich mir das im Idealfall vor. Werde ich wohl im ersten Anlauf
nicht so hübsch hinbekommen, aber man muss ja Raum für Entwicklung
lassen...
So, bleibt für mich grad noch die Frage wo ich einen etwa 30 Liter
Holzbottich für die Maische herbekomme und worin ich läutere. Ich hab ja
schon mit dem Gedanken gespielt mir einen Holzbottich selber
herzustellen... ...aber ich fürchte das übersteigt wohl letztlich meine
Möglichkeiten.
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2012 um 10:12 |
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Tschau Wizzz
Also mir scheint, ich hätte meine Abläutertechnik mit dem Sacktuch bereits
erwähnt. Es ist ein Tuch aus Jute (etwa wie ein Kartoffelsack), als
Anschwänzwasser nehme ich einfach kaltes Wasser (ansonsten müsste ich einen
zweiten Kessel für Heisswasser verwenden). Und der Sud wird abgekühlt im
nahen Bach. Ich stelle mich mit dem Kessel in den Bach und schwenke den
Kessel dauernd. Dauert sicher 1/4 Stunde. Ich hatte schon über Nacht
abkühlen lasse (war kein Bach in der Nähe) und jedesmal habe ich
Fehlgärungen erhalten.
Gruss Üelu
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.11.2012 um 11:51 |
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Zitat von Wizzzz, am 29.11.2012 um
09:45 | So, bleibt für mich grad noch die
Frage wo ich einen etwa 30 Liter Holzbottich für die Maische herbekomme und
worin ich läutere. Ich hab ja schon mit dem Gedanken gespielt mir einen
Holzbottich selber herzustellen... ...aber ich fürchte das übersteigt
wohl letztlich meine Möglichkeiten. |
Schau doch
mal z.B. hier oder hier. Oder beliebige andere,
leicht zu ergoogelnde Quellen.
Ich hatte selber schon mal mit dem Gedanken gespielt, mir für eigene
Versuche so ein halbiertes Weinfass (ca. 100 l), die man überall sehr
günstig bekommt, zu holen (ja ja ich weiß, bei echten Bottichen läuft der
Konus andersrum, zudem dürften die Wein-Einlagerungen eine interessante
Geschmackskomponente bringen), das würde volumenmäßig ganz gut mit meinem
eigenen 60 l- Kupfertopf zusammenspielen...
Viel zu viel Projekte, wie immer halt. Moritz
[Editiert am 29.11.2012 um 11:52 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 277 Registriert: 1.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2012 um 15:40 |
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Antwort 22 |
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