Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 20:30 |
|
|
Zitat: | logisch. denn mit tollem
bier kann der dbb ja wohl kaum werben. und grad jetzt, wo sich alle schon
so doll auf das rauschende fest 500 jahre rhg freuen, wollen ihnen einige
ins essen spucken. pfui, was sind wir rücksichtslos und gemein.
|
Boris lass mal die Kirche im Dorf. Auch deutsche Brauer brauen "tolles"
Bier und das sogar innerhalb des RHG. Also halt die Baelle mal flach. Das
eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Gruss
Jan
|
|
Antwort 225 |
|
Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 22:28 |
|
|
ja, janbr, es gibt gute biere in deutschland. in bier & brauhaus stelle ich
ja schließlich immer wieder welche vor. und es gibt erstaunlich wenige
wirklich schlechte biere hierzulande. ist eine im mittleren bereich starkt
überhöhte gauss-kurve. aber wenn ich nach dänemark gucke - da ist die ganze
kurve verschoben richtung gut. die sind einfach viel innovativer. selbst
innerhalb des rhg. dort wurden die konsumenten aber auch nicht über
jahrzehnte vom konglomerat aus rhg, dbb und großbrauereien mit viel kohle
für werbung versaut. die konsumenten sind viel offener, bzw. erwarten für
das teure geld auch was entsprechendes.
prost
jevers zeuge, der überzeugte suppenspucker
[Editiert am 22.11.2011 um 22:29 von Jevers Zeuge]
____________________
|
|
Antwort 226 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 22:44 |
|
|
allmählichbinichüberzeugtdaßdemjevereinbierindietastaturgekipptistunddeshal
bsoeinigetastennichtmehrfunktionierenvorallemnichtdiedieeinenpfeilnachobenh
abennurmagerdaßnichtzugebenweilichkannmirnichtvorstellendaßmansohartnäckigü
berzeugtseinkanndaßgroßundkleinschreibungdiekonzentrationerhöhenundüberhaup
tundsoundsorrydaßmusstemalrausaberesistwirklichnervigzulesenweilmanniesogen
auweißobeinpunktjetztgeradeeineabkürzungodereinensatzendedarstellensollunda
ußerdemhabeichfeierabendundwillmichgarnichtkonzentrierenmüssenmannmannmanng
rußandré
____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
|
|
Antwort 227 |
|
Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 22:54 |
|
|
LOL.
André, lass mal Deine Leertaste reparieren
[Editiert am 22.11.2011 um 22:58 von Jevers Zeuge]
____________________
|
|
Antwort 228 |
|
Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 23:05 |
|
|
Zitat von Jevers Zeuge, am 22.11.2011 um
22:28 | ... aber wenn ich nach dänemark gucke
- da ist die ganze kurve verschoben richtung gut. die sind einfach viel
innovativer... die konsumenten sind viel offener, bzw. erwarten für das
teure geld auch was entsprechendes... |
Ähem, ich zitiere aus http://en.wikipedia.org/wiki/Beer_in_Denmark:
"The Danish market is dominated by pale lager, with more than 95% of total
sales. However, stout and other dark beers are increasing in popularity, a
trend driven by the market growth of premium-priced beers. The local
microbreweries are strong innovators and produce a wide variety of beer
styles, including strong IPAs and stouts.[1]"
Es gibt unbestritten eine vitale Mikrobrauszene in DK. Dennoch, 95%
Marktanteil für pale lager spricht eher für überwiegenden Einheitsgeschmack
unserer nördlichen Nachbarn. Finde den Vergleich mit dem dt. Bierangebot
deshalb eher unpassend.
Michael
|
|
Antwort 229 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 23:11 |
|
|
@Boris
Kiek...! - Geiht doch! ____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
|
|
Antwort 230 |
|
Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2011 um 23:37 |
|
|
@ schlupfer: die dänen arbeiten seit 10 jahren dran. die 5 % hatten wir in
der diskussion schon mal. wenn wir das in deutschland erreichen, können
viele kleinbrauereien davon leben.
in dk ist der werdegang wohl folgender: bier ist sauteuer. also brau ich es
lieber selbst (lohnt sich in dk auch finanziell). freigrenzen: viel höher
als unsere 200 liter. oh, schmeckt nicht nur mir sondern auch vielen
andern. supi, dann mach ich das jetzt mal offiziell.
fakt ist, dass nahezu alle kleinbrauereien in dk als hobbybrauer angefangen
haben.
fakt ist auch, dass carlsberg einen guten kontakt zu den kleinbrauereien
pflegt und wirklich an der braukultur interessiert ist. das pendant könnte
so aussehen, dass warsteiner mich fragt, ob es ok wäre, wenn der konzern
ein xy-bier auf den markt bringt. derzeit hierzulande wohl eher
utopisch.
@ andré: schöNzuseHen,dasSdeineleerta stew ieDer funktio niErt
[Editiert am 22.11.2011 um 23:39 von Jevers Zeuge]
____________________
|
|
Antwort 231 |
|
Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.11.2011 um 09:11 |
|
|
Zitat von grimbart, am 22.11.2011 um
17:03 | [...]
“Die deutsche Brauwirtschaft bekennt sich auch im 21. Jahrhundert
uneingeschränkt zum Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516. Es steht für uns
daher nicht zur Diskussion.” [...]Außerdem erwarte der deutschen Bierfreund
ein deutsches Bier ohne Zusätze jeglicher Art:
[...] |
Dieser Mensch hat offensichtlich keinerlei
Zeit verschwendet mal Einblick in den Prozess einer Großbrauerei zu nehmen.
Unglaublich diese gestörte Selbstwahrnehmung bezüglich der vermeintlichen
Einhaltung des RHG durch deutsche Brauer! ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
|
|
Antwort 232 |
|
Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.11.2011 um 10:42 |
|
|
Hi,
es ist ja unstreitig, dass eine wachsende Mikrobrauszene mit ihren
Bierkreationen eine spannende und gute Sache ist. Ich sehe nur nicht den
Zusammenhang mit dem RHG. Im internationalen Vergleich haben wir in D trotz
(wegen?) RHG sehr viele Braustätten und viele Biersorten und der Biermarkt
ist nicht wie üblich in der Hand weniger Monopolisten (wie z.B in DK )
In nahezu allen westlichen Industrieländern (Europa/Japan/Nordamerika) geht
der Bierkonsum seit Jahren zurück. Wegen konkreter Zahlen suche mal nach
dem Barth Report. Der Rückgang ist da, mit oder ohne RHG, weshalb ich mal
bezweifel, dass die Abschaffung des RHG in D irgendeine Trendwende bewirken
würde.
Das RHG kann deshalb nichts (positiv wie negativ) mit dem
Konsumentenverhalten oder der Biervielfalt zu tun haben.
Ich denke, eine Diskussion über das RHG müsste sich deshalb darauf
konzentrieren, ob es als Grundlage lebensmittelrechtlicher Vorschriften
weiterhin Sinn macht. Ob die Aussage: "Gebraut nach dem RHG" ein
Qualitätsmerkmal ist, ist natürlich auch eine Frage. Aber ehrlich gesagt,
wenn ich an den "Convenience Food"-Regalen im Supermarkt vorbeigehe, ist
"RHG?-Bier" mein geringstes Problem.
Michael
|
|
Antwort 233 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.11.2011 um 21:57 |
|
|
Zitat von Bierjunge, am 21.11.2011 um
18:32 | Zitat von Boludo, am 21.11.2011 um
17:37 | Doch, Hefe war bekannt, die Bäcker
haben sich sogar drum gestritten, wer die Brauereihefe bekam.
Sie wurde nur nicht als wichtig genug angesehen, im RHG erwähnt zu
werden. |
Meine These dazu:
Die Hefe wurde einfach deshalb nicht erwähnt, weil sie vom Brauer nicht
extern erworben wurde. Und das RHG wollte urspr. den Markt bzw. die
Verwendung von Rohstoffen regeln. |
Auch wenn sich
dieser Thread inzwischen thematisch weiterentwickelt hat (und ich mich
selber auch nur ungern selber zitiere): Ich habe inzwischen weiter über das
mysteriöse Fehlen der Hefe im RHG weitergedacht. Es ist doch ganz einfach:
Noch bis weit ins 18. Jhd hinein (und z.T. darüber hinaus) war der kuriose
Irrglaube der Urzeugung wissenschaftlich weit verbreitet: Bestimmte
Tiere (insbes. Ungeziefer wie Mäuse, Maden u.dgl.) würden sich nicht durch
geschlechtliche Vermehrung verbreiten, sondern aus verrottender Materie
quasi "von selber" entstehen. Erst Louis Pasteur ( ja genau der, der
schließlich auch das wahre Wesen der Hefe erkannte) konnte endgültig diesen
Irrtum widerlegen.
Also hielt man sicherlich auch im 16. Jhd. die Bierhefe, die wie bereits
gesagt definitiv bekannt war, nicht für eine Zutat, sondern für eine
Art Neben- oder Abfallprodukt der Bierherstellung, das nicht
hinzugefügt werden müsse, sondern vielmehr bei der Gärung
unvermeidlicherweise entstehe. Irgendwo habe ich auch mal das
alte Zitat gelesen (finde es aber gerade nicht mehr), "nur ein gutes Bier
könne auch eine gute Hefe hervorbringen" oder ähnlich. Heute würden wir es
eher umgekehrt formulieren...
Warum aber sollte man in eine Zutatenliste etwas aufnehmen, das man nicht
hinzufügen muss, sondern dass vielmehr unweigerlich entsteht? Eben. Darum
fehlt die Hefe im RHG!
Das zeigt aber auch umso mehr, was für ein kompletter Unsinn es heute ist,
ausgerechnet anhand des Typus der Hefe festzulegen, ob nun Weizenmalz (oder
auch Zucker) verwendet werden darf oder nicht. Und ein noch größerer Unsinn
ist es, diesen Schmarrn als fast 500 Jahre altes Gesetz auszugeben.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 234 |
|
Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.11.2011 um 22:09 |
|
|
Zitat von Bierjunge, am 23.11.2011 um
21:57 | Zitat von Bierjunge, am 21.11.2011 um
18:32 | Zitat von Boludo, am 21.11.2011 um
17:37 | Doch, Hefe war bekannt, die Bäcker
haben sich sogar drum gestritten, wer die Brauereihefe bekam.
Sie wurde nur nicht als wichtig genug angesehen, im RHG erwähnt zu
werden. |
Meine These dazu:
Die Hefe wurde einfach deshalb nicht erwähnt, weil sie vom Brauer nicht
extern erworben wurde. Und das RHG wollte urspr. den Markt bzw. die
Verwendung von Rohstoffen regeln. |
Auch wenn sich
dieser Thread inzwischen thematisch weiterentwickelt hat (und ich mich
selber auch nur ungern selber zitiere): Ich habe inzwischen weiter über das
mysteriöse Fehlen der Hefe im RHG weitergedacht. Es ist doch ganz einfach:
Noch bis weit ins 18. Jhd hinein (und z.T. darüber hinaus) war der kuriose
Irrglaube der Urzeugung wissenschaftlich weit verbreitet: Bestimmte
Tiere (insbes. Ungeziefer wie Mäuse, Maden u.dgl.) würden sich nicht durch
geschlechtliche Vermehrung verbreiten, sondern aus verrottender Materie
quasi "von selber" entstehen. Erst Louis Pasteur ( ja genau der, der
schließlich auch das wahre Wesen der Hefe erkannte) konnte endgültig diesen
Irrtum widerlegen.
Also hielt man sicherlich auch im 16. Jhd. die Bierhefe, die wie bereits
gesagt definitiv bekannt war, nicht für eine Zutat, sondern für eine
Art Neben- oder Abfallprodukt der Bierherstellung, das nicht
hinzugefügt werden müsse, sondern vielmehr bei der Gärung
unvermeidlicherweise entstehe. Irgendwo habe ich auch mal das
alte Zitat gelesen (finde es aber gerade nicht mehr), "nur ein gutes Bier
könne auch eine gute Hefe hervorbringen" oder ähnlich. Heute würden wir es
eher umgekehrt formulieren...
Warum aber sollte man in eine Zutatenliste etwas aufnehmen, das man nicht
hinzufügen muss, sondern dass vielmehr unweigerlich entsteht? Eben. Darum
fehlt die Hefe im RHG!
Das zeigt aber auch umso mehr, was für ein kompletter Unsinn es heute ist,
ausgerechnet anhand des Typus der Hefe festzulegen, ob nun Weizenmalz (oder
auch Zucker) verwendet werden darf oder nicht. Und ein noch größerer Unsinn
ist es, diesen Schmarrn als fast 500 Jahre altes Gesetz auszugeben.
Moritz |
Bist du sicher, dass die Hefe exakt bekannt war? Aus der Brauersprache
stammt ja auch der Begriff "Zeug(s)", mit dem der Brauer früher die Hefe
bezeichnet hatte, da er meiner Meinung nach noch nicht wusste, was
überhaupt letztlich für die Gärung verantwortlich ist. Das Zeugs eben...
Dennoch ist es müßig darüber zu reden, ob im RHG von 1516 der Begriff
"Hefe" fehlte, da eben 1516 nicht bekannt war, dass Hefe für die Gärung des
Bieres verantwortlich war.
Aber schon Rumpelstilzchen wusste "Heute back ich, morgen brau ich, ..." .
Durch den Backprozess am Vortag war die Luft schon hefeschwanger und die
Wahrscheinlichkeit größer, dass die Gärung einsetzt.
edding: kurzer einleitungssatz korrigiert
[Editiert am 23.11.2011 um 22:12 von Rosebud]
____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
|
|
Antwort 235 |
|
Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.11.2011 um 22:33 |
|
|
Zitat von Rosebud, am 23.11.2011 um
22:09 | Aber schon Rumpelstilzchen wusste
"Heute back ich, morgen brau ich, ..." . Durch den Backprozess am Vortag
war die Luft schon hefeschwanger und die Wahrscheinlichkeit größer, dass
die Gärung einsetzt. |
Ah - ich hatte mich auch
schon länger über die Reihenfolge der Tätigkeiten beim Rumpelstilzchen
gewundert, denn ich hätte es anders herum für logischer gehalten: Zuerst
wird gebraut und mit der geernteten Hefe anschließend gebacken, wobei das
ja eigentlich auch nicht von einem auf den anderen Tag geht.
|
|
Antwort 236 |
|
Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.11.2011 um 23:50 |
|
|
rmax, ich fuehle mich auch grade illuminiert - hatte das gleiche
denkproblem
danke rosebud!
|
|
Antwort 237 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 00:42 |
|
|
Zitat: | "Heute back ich, morgen
brau ich, ..." |
...Und uebermorgen mach ich der Koenigin ein Kind."
Auch da passt die Reihenfolge. Wer kennt das nicht, Alkohol ist halt doch
der Vermehrung eher foederlich.
Jan
|
|
Antwort 238 |
|
Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 00:50 |
|
|
.. na ganz so richtig war das nicht!?
Quelltextbereich einfügen: | Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß! |
Bei dir heißen die Märchen auch Schneeflittchen oder Arschenputtel? ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
|
|
Antwort 239 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 00:54 |
|
|
Zitat: |
Zitat:
"Heute back ich, morgen brau ich, ..."
...Und uebermorgen mach ich der Koenigin ein Kind."
Auch da passt die Reihenfolge. Wer kennt das nicht, Alkohol ist halt doch
der Vermehrung eher foederlich.
|
Brauen und zu Alkohol vergären in einem Tag? Ambitioniert! Aber im (RHG)
Märchen ist ja alles möglich.
Gruß
Peter
|
|
Antwort 240 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 02:07 |
|
|
Naja, ich werd halt auch alt, da kann man schonmal das ein oder andere
durcheinander bringen....
Jan
|
|
Antwort 241 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 08:08 |
|
|
Zitat von rmax, am 23.11.2011 um
22:33 | Zitat von Rosebud, am 23.11.2011 um
22:09 | Aber schon Rumpelstilzchen wusste
"Heute back ich, morgen brau ich, ..." . Durch den Backprozess am Vortag
war die Luft schon hefeschwanger und die Wahrscheinlichkeit größer, dass
die Gärung einsetzt. |
Ah - ich hatte mich auch
schon länger über die Reihenfolge der Tätigkeiten beim Rumpelstilzchen
gewundert, denn ich hätte es anders herum für logischer
gehalten |
Oder aber das Rumpelstilzchen hat am
Vortag Braubrote gebacken, aus denen dann das Bier angesetzt wurde...
Möglich ist alles. ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 242 |
|
Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 08:23 |
|
|
...und ich dachte die ganze Zeit "Heute braue ich, morgen back ich (mit den
Trebern vom Vortag)...."
Naja, letztlich ist die Nichterwähnung der Hefe im RHG von 1516 in meinen
Augen nicht so erheblich. Ob jetzt Zeugs bewusst hinzugesetzt wurde,
einfach vom letzten Brautag noch in den Gefäßen klebte oder jedesmal durch
spontane Gärung quasi neu entsteht ändert doch wenig an den sicherlich
vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten zur Motivation eine solche
Verordnung zu erlassen.
- Ernährungssicherheit der Bevölkerung (kein Brotgetreide)....?
- Herstellungsmonopol auf Weizenbier (Einnahmequelle).....?
- Unterdrückung psychoaktiver Zutaten und damit heidnischer Bräuche
(Kirche, Macht)...?
- Verbraucherschutzgesetz....?
- ....?
Ich schätze das wird abschließend kaum noch beantwortet werden können. Ich
weiß aber, dass ich in der Lage bin zu lesen, wenns mich interessiert zu
hinterfragen was es bedeutet und dann zu entscheiden ob ich es trinke.
Dafür muss aber erstmal draufstehen was drin ist, statt sich hinter
undurchsichtigen Verordnungen zu verstecken
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
|
|
Antwort 243 |
|
Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 10:33 |
|
|
Warum es seit 1993 ein vorläufiges BierG gibt, das 2005 aufgehoben wurde
ohne (!) eine Neurregelung zu erlassen, ist wahrscheinlich der Industrie
geschuldet (Stichwort Lobbyarbeit). Das das ursprüngliche RHG von 1516 im
Laufe der Jahrhunderte aufgeweicht, modifiziert etc. wurde, und die
Auslegung durchaus kreativ gestaltet werden kann, ist auch wenig
verwunderlich.
Interessieren würde mich jetzt nur noch, wieviele Konsumenten sich für
"undeutsches" Bier entscheiden würden und ob der Umsatz mit diesen Exoten
so groß wäre, dass es sich überhaupt lohnen würde in Deutschland
ausländische Bierstile oder Gewürzbier oder was weiß ich zu brauen. Denn
was nützt mir die schönste Biervielfalt, wenn ich sie nur zu exorbitanten
Preisen oder in regionalen Kleinstbrauereien erwerben kann? Ich persönlich
finde auch bis zu 1,50€ für ein belgisches Trappistenbier (0,33L, Preis aus
Luxemburg) recht teuer.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
|
|
Antwort 244 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 11:32 |
|
|
Wenn Du ein Trappistenbier für den Preis bekomsmt, dann kannst Du Dich
freuen, das ist echt günstig.
Die Mönche versuchen ganz sicher nicht, den großen Reibach zu machen, da
kannst Du Dir sicher sein.
Im Gegenteil, die könnten locker das Doppelte verlangen.
Aus wikipedia: Zitat: | Im Gegensatz zu den übrigen belgischen Abteibieren wird
Trappistenbier von den Mönchen selbst gebraut und der Erlös für soziale
Zwecke verwendet. |
Mich irritiert die Preisdiskussion ehrlich gesagt ziemlich. Klar sind
überteuerte Schicki Micki Biere Quatsch, aber ein handwerklich gebrautes
Bier in kleiner Auflage kann niemals zu dem Preis verkauft werden wie ein
Fernsehbier.
Und wenn wir wollen, dass Bier sein Image als billiges aromaarmes
Rauschmittel verlieren soll, sollten wir mehr über den Geschmack reden als
über den Preis. Meine persönliche Meinung.
Ganz abgesehen davon, dass man an einer 0,33L Trappistenflasche ungefähr 3
mal mehr Freude hat wie an einer 0,33 Liter Flasche Warsteiner für viel
weniger Geld.
Stefan
[Editiert am 24.11.2011 um 11:35 von Boludo]
|
|
Antwort 245 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 12:15 |
|
|
Hi Leute,
mal zurück zum Thema Reinheitsgebot und die Hefen..? Die Mär von den
"unbekannten Hefen" ist Quatsch. Schon seit dem 15. Jahrhundert verwendete
man den Begriff "Ferment" für Gärungsstoffe.
So schrieb Johann Wilhelm Wäser in seiner "Gründlichen Anleitung zum
Bierbrauen" von 1793, von allen Fermenten, die die Gärung auslösen sind die
Bier und Weinhefen am besten geeignet.
Man trennte in Ober und Untergärige Hefe. Man erzeugte Trockenhefen, führte
weiter, vermehrte und sogar der Hefe-Schmuggel war bekannt..Ich glaube, die
wussten um 1500 schon ganz genau wie man das Zeuch/Ferment anwendet und das
es "essenziell" ist.
Nur! Und das ist für mich der wahrscheinlichste Grund, warum die Hefe nicht
im RHG steht. Es gab eben auch noch andere Fermente, wie Sauerteig,
Bakterien oder Mischkulturen...Sauerbiere waren damals weit verbreitet.
Eigentlich ein fairer Zug von dem Herzog, dass er den Brauern nicht auch
noch das Ferment vorgeschrieben hat.... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 246 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 12:18 |
|
|
Für mich ein weiterer Hinweis, dass das RHG von 1516 keine 500 jahre alte
Lebensmittelvorschrift ist, nach der seit damals Bier in Deutschland
gebraut werden muss, sondern irgend ein altes Papier, das die Brauindustrie
mal ausgegraben hat um es als wirkungsvolles Marketingobjekt zu
mißbrauchen.
Und alle glauben daran.
Stefan
|
|
Antwort 247 |
|
Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.12.2011 um 14:06 |
|
|
moin,
ohne selbstbewusstsein könnte ich wohl kaum vermarkten.
was ich anders mache? nüscht. hab auch weiter oben schon drauf hingewiesen,
dass hier sicher genügend hobbybrauer sind, die besseres brauen als ich.
leute, es steht jedem frei, sein bier zu verkaufen und damit die deutsche
bierlandschaft zu bereichern und nach vorn zu bringen. wie man den preis
kalkuliert, muss jeder selbst wissen.
und wie das organisatorisch mit dem verkaufen geht, hab ich hier
zusammengefasst:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=11890#pid
prost
jevers zeuge
www.zeugenbraeu.de ____________________
|
|
Antwort 248 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.1.2012 um 08:36 |
|
|
Zitat von Boludo, am 22.11.2011 um
07:42 | Der Spruch "gebraut nach dem
bayrischen Reinheitsgebot von 1516" gehört verboten, vor allem auf
Hefeweizen.
(...). Wem die Sache mit dem Hefeweizen und dem RHG Sprüchlein stinkt, der
kann es übrigens hier kostenlos melden. |
Ich hatte es gemacht wie von Stefan vorgeschlagen und am 22.11. dort
umgehend dargelegt, dass ich die Verwendung des Spruchs " getreu dem
bayerischen Reinheitsgebot von 1516" bei einem Hefeweizenbier (am
Beispiel des Marktführers) für bewusste Verbraucher-Irreführung hielte,
träfe dies doch weder vom Wortlaut noch der Intention der Verordnung von
1516 (als "Anti-Weißbier-Gesetz") her zu, und eine erkennbare historische
Kontinuität gäbe es auch nicht. Unnachvollziehbar sei auch, just anhand des
Typus der (1516 gar nicht erwähnten) Hefe über Zulässigkeit oder
Unzulässigkeit bestimmter Zutaten zu differenzieren.
Ich nehme nicht an, dass ich der Einzige war, der sich nach Stefans Aufruf
dort so oder so ähnlich geäußert hat. Dennoch ist bis heute keinerlei
Reaktion erfolgt, und auf der Webseite http://www.lebensmittelklarheit.de/ ist nichts in dieser
Hinsicht aufgetaucht.
Fast das einzige, was ich bei der Suche nach "Bier" dort finde, ist die
Frage " Entspricht die Zutat „Hopfenextrakt“ dem Reinheitsgebot?", in
deren Antwort die Legende vom historischen Wandel des bay. RHG von 1516
stumpf nachgebetet wird. Entweder wollen, können oder dürfen die uns nicht
verstehen. Honi soit...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 249 |
|