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Autor: Betreff: Noch ein Whisky Thread
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Pipipedia
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red_folder.gif erstellt am: 31.7.2014 um 15:34  
Hallo,

Ich weiß, dass es schon ein paar Whisky Threads gibt! Ich möchte jetzt auch Whisky herstellen und halte mich an das Rezept aus dem (empfehlenswerten) Buch von Dirk Gasser: Handbuch für Hobby Whiskybrenner:



Dirk Gasser geht von einem Volumen für die Holzreifung von 550ml aus (450ml mit 78% verdünnt auf 65% ergibt 550ml). Ich plane ein 20l Fass von Fa. Eder zu verwenden, welches ich gestern bekommen habe:



Das Fass macht schon mal einen sehr guten Eindruck!

Hochgerechnet auf mein 20l Fass ergibt sich folgende Berechnung:



In Worten:

148kg Malz und 444l Wasser einmaischen ergibt angeblich 315 Liter mit 21°P (Ich würde das auf 6 Sude aufteilen!). Obergärig vergoren

Das ergibt nach dem Brennen 16,7l mit 78% Alkohol. Ins Fass kommt das dann mit 3,3l Wasser verdünnt auf 65% = 20l

Nach 9 Monaten Reifung und einem Angels share von 5% pro Monat ergibt sich laut Zineszinsrechnung 12,6l

Zum Abfüllen muss ich diese 12,6l auf mit 7,9l auf 40% verdünnen und es ergibt sich 20,5l Whisky.

Stimmt das so oder ist der Plan fehlerhaft?
Mit dieser Schüttung auf 21°P zu kommen ist realistisch (ohne Nachguss)?
Kommt z.B. die Nottingham mit dieser hohen Stammwürze zurecht?

Ich habe zusammenfassend auch die bisherigen Whisky Threads gelistet:

2009: Whisky Herstellung - Kennt sich wer von euch aus ?!?!?!?
2011: Herstellung Whisky Maische
2013: Frage zur Whisky-Herstellung
2013: Paar frage zur Whisky-Herstellung

Die Liste ist vielleicht nicht vollständig, mir ist jedoch aufgefallen, dass bisher niemand das Resultat beschrieben oder gezeigt hat. Sollte ich es bis zum Ende durchziehen werde ich über Erfolg/Misserfolg auf jeden Fall berichten!

Lg, Philipp


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 31.7.2014 um 16:17  
Die Notti. schafft das!
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 31.7.2014 um 16:37  
Den Fred hast Du vergessen...


http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=23076#pid309043

Schnapsbrenner bietet auch eine (Trocken)Whiskyhefe mit Amyloglukosidase an. Das heißt Vergärungsgrade um die 100%! Auf meine Frage, warum man denn flüssige Whiskyhefen ohne AG nimmt, obwohl mit 75% Vergärungsgrad doch recht heftige Verluste auftreten...?

Ingo (seed) meinte nur zweideutig das es ums "Geschmäckle" geht ;)


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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ehwo
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red_folder.gif erstellt am: 31.7.2014 um 17:05  
Servus Philipp!

Gefühlsmäßig sind 150kg Malz für 20l Schnaps viel zu viel. Rein rechnerisch würden sich da mindestens 75l 40%er ausgehen.

Sogar das Finanzamt rechnet für 100 kg Getreide 24l Alkohol
http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundes normen&Gesetzesnummer=10004941

lg ehwo


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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 31.7.2014 um 17:22  
ein paar kleine sachen, nicht abmaischen bei 78°C, versuche so viel wie moeglich enzymaktivitaet mit in die gaerung zu nehmen.

Versuche gleich auf 65% zu brennen anstatt von 78%.

Ingo


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daKrueml
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2014 um 18:34  
Plan lieber auf 43Vol%, das macht einiges aus.


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Grüße

Martin
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Pipipedia
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 07:41  

Zitat von flying, am 31.7.2014 um 16:37
Den Fred hast Du vergessen...


http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=23076#pid309043

Schnapsbrenner bietet auch eine (Trocken)Whiskyhefe mit Amyloglukosidase an. Das heißt Vergärungsgrade um die 100%! Auf meine Frage, warum man denn flüssige Whiskyhefen ohne AG nimmt, obwohl mit 75% Vergärungsgrad doch recht heftige Verluste auftreten...?

Ingo (seed) meinte nur zweideutig das es ums "Geschmäckle" geht ;)


Danke! Diese Hefe kommt auf jeden Fall in die nähere Auswahl!


Zitat von ehwo, am 31.7.2014 um 17:05
Servus Philipp!

Gefühlsmäßig sind 150kg Malz für 20l Schnaps viel zu viel. Rein rechnerisch würden sich da mindestens 75l 40%er ausgehen.

Sogar das Finanzamt rechnet für 100 kg Getreide 24l Alkohol
http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundes normen&Gesetzesnummer=10004941

lg ehwo


Ich habe im Vorfeld unabängig von diesem Rezept folgende Milchmädchenrechnung gemacht:

Wenn wir 20l mit 70% Alkohol machen wollen und als Basis Bier mit 7% haben sprechen wir von der 10-Fachen Menge, also 200l, das ist aber nur der Mittellauf, also rund 1/3, daher 500-600l. Und um diese Menge mit 7% Alkohol herzustellen kommen mir die 150kg realistisch vor.

Vielleicht geht das Finanzamt nicht von doppelt Gebrannten aus, von dem dann nur der Mittellauf verwendet wird und den Angel's share darf man auch nicht unterschätzen!


Zitat von Seed7, am 31.7.2014 um 17:22
ein paar kleine sachen, nicht abmaischen bei 78°C, versuche so viel wie moeglich enzymaktivitaet mit in die gaerung zu nehmen.

Versuche gleich auf 65% zu brennen anstatt von 78%.

Ingo


Abläutern bei 72°C?

65% brennen anstatt von 78%: Ich werde den Vorlauf und den Nachlauf gemäß den empfohlenen Temperaturen durchführen und lass mich überraschen wie viel dabei raus kommt. Es würde mich sehr wundern, wenn alle Werte (°P, % Alk, Liter, ...) von Anfang bis Ende stimmen. Aber irgendwie muss man ja planen.


Zitat von daKrueml, am 31.7.2014 um 18:34
Plan lieber auf 43Vol%, das macht einiges aus.


Geschmacklich?


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ehwo
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red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 08:15  
Servus Philipp!

Das Finanzamt rechnet in reinem Alkohol. Das soll heißen: 100 kg Getreide ergibt 24 l reinen Alkohol (96%)

Vorlauf- Mittellauf- Nachlauf sind keine Drittelaufteilungen!
Vorlauf bei sauberen Getreidemaischen beträgt nicht mal 2%.
Nachlauf vielleicht 10%. Um den Ertrag zu steigern, würde ich dir empfehlen beim Rauhbrand den Nachlauf abzufangen und beim nächsten Rauhbrand gleich nochmal mitzubrennen. So wird der Nachlauf öfter mitdestilliert.

lg ehwo


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hb9cjs
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red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 08:43  
Mir ist die Rast bei 72° Rätselhaft. Damit werden Dextrine produziert, die nicht in Alkohol vergärt werden. Also hat man auch nichts zu destillieren. In ganz Schottland habe ich keine einzige Whiskydestillerie gesehen, die so arbeitet (und ich habe einige gesehen). Bei 66° maischen und auch so abmaischen, kühlen auf 20° und so vergären lassen. Die Holzgärfässer sind ungekühlt und die Temp. steigt während dem gären bis auf 32° an.
Gruss Üelu
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 08:55  

Zitat von hb9cjs, am 1.8.2014 um 08:43
Mir ist die Rast bei 72° Rätselhaft. Damit werden Dextrine produziert, die nicht in Alkohol vergärt werden. Also hat man auch nichts zu destillieren. In ganz Schottland habe ich keine einzige Whiskydestillerie gesehen, die so arbeitet (und ich habe einige gesehen). Bei 66° maischen und auch so abmaischen, kühlen auf 20° und so vergären lassen. Die Holzgärfässer sind ungekühlt und die Temp. steigt während dem gären bis auf 32° an.
Gruss Üelu


bei 72°C werden nicht nur Dextrine produziert sonder auch vergaerbare Zucker, sei es langsamer. Der 72°C schritt ist da um die ausbeute zu erhoehen, es werden neue Stärken gelöst. Mann braucht sie nicht zu machen, 90 min @ 66°C ist auch prima.

Das warme gaeren ist mir ein Dorn im Auge und einen Grund warum Whisky so lange reifen muss. Je weniger Fusel um so kurzer die reife Zeit. Die Qualität von einem 8 jährigen (das Optimum bei Whisky) kann man schon in 5 erreichen. Verkauft sich dann aber schlechter da "älter ist besser" (nicht!).

Ingo


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red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 09:25  
Durch warme Gärung gebildete Essigsäureethylester habe einen Siedepunkt von 77° C und gehen direkt in den New Spirit...Die Wahl der Hefe und der Gärtemperatur ist daher ganz entscheidend.


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Zitat von Seed7, am 1.8.2014 um 08:55
, 90 min @ 66°C ist auch prima.


Evtl. etwa off-topic, aber warum nicht bei 61°C? Dann bekommst maximale Maltose und minimale Dextrine (Dextrine bekommst Du doch bei 66°C)


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Zitat von Neubierig, am 1.8.2014 um 10:29

Zitat von Seed7, am 1.8.2014 um 08:55
, 90 min @ 66°C ist auch prima.


Evtl. etwa off-topic, aber warum nicht bei 61°C? Dann bekommst maximale Maltose und minimale Dextrine (Dextrine bekommst Du doch bei 66°C)


Wer sagt denn so was? Beta-Grenzdextrine sind Riesenbrocken und werden erst durch die Alphaamylase geknackt.


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Ich hatte es so verstanden, dass an fest-definierten Temparturgrenzen für die Amylasen zu glauben ein Irrtum sei. Die beide Beta- sowie Alpha-Amylasen sind über eine breite Temperaturbereich wirksam, es ist nur dass die ihre Spitzeaktitäten bei ca 62°C bzw 72°C erreichen. Das heisst nicht, dass die bei andere Temperaturen inaktiv sind.

66°C ist letztendlich eine nutzbare Temperatur für einen Kombirast - Dextrine werden sicher hergestellt.


[Editiert am 1.8.2014 um 10:45 von Neubierig]



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Moin Phil,

gute Aktion!

Was ich nicht verstehe, waum du den W. gleich aufs Holzfass ziehen willst.
Soweit ich weiß, lassen sie den in Schottland zur Reifung auch erst 2 Jahre im Edelstahltank bevor sie auf Holz umfüllen!?


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Zitat von Neubierig, am 1.8.2014 um 10:43
Ich hatte es so verstanden, dass an fest-definierten Temparturgrenzen für die Amylasen zu glauben ein Irrtum sei. Die beide Beta- sowie Alpha-Amylasen sind über eine breite Temperaturbereich wirksam, es ist nur dass die ihre Spitzeaktitäten bei ca 62°C bzw 72°C erreichen. Das heisst nicht, dass die bei andere Temperaturen inaktiv sind.

66°C ist letztendlich eine nutzbare Temperatur für einen Kombirast - Dextrine werden sicher hergestellt.


Das ist völlig richtig. Bei 61° sind auch Grenzdextrinasen noch aktiv die 1,6-er Bindungen knacken. Das sorgt jedenfalls letztendlich für weniger Dextrine. Bei Einsatz von Whiskyhefe mit AG werden aber so oder so die Dextrine noch geknackt bis runter zur Maltose.


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OK, wenn mit AG. Aber wenn man WLP050 oder ähnliches nimmt, ohne extra Amylasen dazu zu geben, wäre eine niedriger Rasttemperatur besser geeignet, oder?


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red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 11:45  
Guck mal hier. Da geht es um besonders vergärliche Starkbierwürzen.

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=21987#pid


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red_folder.gif erstellt am: 1.8.2014 um 12:06  
Danke für den Link :thumbup: Es wird ein bisschen dauern für mich das alles zu verdauen!


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