Senior Member Beiträge: 349 Registriert: 3.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.7.2014 um 15:34 |
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Hallo,
Ich weiß, dass es schon ein paar Whisky Threads gibt! Ich möchte jetzt auch
Whisky herstellen und halte mich an das Rezept aus dem (empfehlenswerten)
Buch von Dirk Gasser: Handbuch für Hobby Whiskybrenner:
Dirk Gasser geht von einem Volumen für die Holzreifung von 550ml aus (450ml
mit 78% verdünnt auf 65% ergibt 550ml). Ich plane ein 20l Fass von Fa. Eder zu verwenden, welches ich
gestern bekommen habe:
Das Fass macht schon mal einen sehr guten Eindruck!
Hochgerechnet auf mein 20l Fass ergibt sich folgende Berechnung:
In Worten:
148kg Malz und 444l Wasser einmaischen ergibt angeblich 315 Liter mit 21°P
(Ich würde das auf 6 Sude aufteilen!). Obergärig vergoren
Das ergibt nach dem Brennen 16,7l mit 78% Alkohol. Ins Fass kommt das dann
mit 3,3l Wasser verdünnt auf 65% = 20l
Nach 9 Monaten Reifung und einem Angels share von 5% pro Monat ergibt sich
laut Zineszinsrechnung 12,6l
Zum Abfüllen muss ich diese 12,6l auf mit 7,9l auf 40% verdünnen und es
ergibt sich 20,5l Whisky.
Stimmt das so oder ist der Plan fehlerhaft?
Mit dieser Schüttung auf 21°P zu kommen ist realistisch (ohne Nachguss)?
Kommt z.B. die Nottingham mit dieser hohen Stammwürze zurecht?
Ich habe zusammenfassend auch die bisherigen Whisky Threads gelistet:
2009: Whisky Herstellung - Kennt sich wer von euch aus
?!?!?!?
2011: Herstellung Whisky Maische
2013: Frage zur Whisky-Herstellung
2013: Paar frage zur Whisky-Herstellung
Die Liste ist vielleicht nicht vollständig, mir ist jedoch aufgefallen,
dass bisher niemand das Resultat beschrieben oder gezeigt hat. Sollte ich
es bis zum Ende durchziehen werde ich über Erfolg/Misserfolg auf jeden Fall
berichten!
Lg, Philipp ____________________ www.pipipedia.com
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.7.2014 um 16:17 |
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.7.2014 um 16:37 |
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Den Fred hast Du vergessen...
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=23076#pid309043
Schnapsbrenner bietet auch eine (Trocken)Whiskyhefe mit Amyloglukosidase
an. Das heißt Vergärungsgrade um die 100%! Auf meine Frage, warum man denn
flüssige Whiskyhefen ohne AG nimmt, obwohl mit 75% Vergärungsgrad doch
recht heftige Verluste auftreten...?
Ingo (seed) meinte nur zweideutig das es ums "Geschmäckle" geht ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 208 Registriert: 23.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.7.2014 um 17:05 |
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 31.7.2014 um 17:22 |
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ein paar kleine sachen, nicht abmaischen bei 78°C, versuche so viel wie
moeglich enzymaktivitaet mit in die gaerung zu nehmen.
Versuche gleich auf 65% zu brennen anstatt von 78%.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.7.2014 um 18:34 |
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Plan lieber auf 43Vol%, das macht einiges aus.
____________________ Grüße
Martin
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 349 Registriert: 3.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 07:41 |
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Danke! Diese Hefe kommt auf jeden Fall in die nähere Auswahl!
Ich habe im Vorfeld unabängig von diesem Rezept folgende
Milchmädchenrechnung gemacht:
Wenn wir 20l mit 70% Alkohol machen wollen und als Basis Bier mit 7% haben
sprechen wir von der 10-Fachen Menge, also 200l, das ist aber nur der
Mittellauf, also rund 1/3, daher 500-600l. Und um diese Menge mit 7%
Alkohol herzustellen kommen mir die 150kg realistisch vor.
Vielleicht geht das Finanzamt nicht von doppelt Gebrannten aus, von dem
dann nur der Mittellauf verwendet wird und den Angel's share darf man auch
nicht unterschätzen!
Zitat von Seed7, am 31.7.2014 um
17:22 | ein paar kleine sachen, nicht
abmaischen bei 78°C, versuche so viel wie moeglich enzymaktivitaet mit in
die gaerung zu nehmen.
Versuche gleich auf 65% zu brennen anstatt von 78%.
Ingo |
Abläutern bei 72°C?
65% brennen anstatt von 78%: Ich werde den Vorlauf und den Nachlauf gemäß
den empfohlenen Temperaturen durchführen und lass mich überraschen wie viel
dabei raus kommt. Es würde mich sehr wundern, wenn alle Werte (°P, % Alk,
Liter, ...) von Anfang bis Ende stimmen. Aber irgendwie muss man ja
planen.
Geschmacklich? ____________________ www.pipipedia.com
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 208 Registriert: 23.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 08:15 |
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Servus Philipp!
Das Finanzamt rechnet in reinem Alkohol. Das soll heißen: 100 kg Getreide
ergibt 24 l reinen Alkohol (96%)
Vorlauf- Mittellauf- Nachlauf sind keine Drittelaufteilungen!
Vorlauf bei sauberen Getreidemaischen beträgt nicht mal 2%.
Nachlauf vielleicht 10%. Um den Ertrag zu steigern, würde ich dir empfehlen
beim Rauhbrand den Nachlauf abzufangen und beim nächsten Rauhbrand gleich
nochmal mitzubrennen. So wird der Nachlauf öfter mitdestilliert.
lg ehwo
____________________ A Bia
in da fria
schodt nia
kimmt ma fia
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 08:43 |
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Mir ist die Rast bei 72° Rätselhaft. Damit werden Dextrine produziert, die
nicht in Alkohol vergärt werden. Also hat man auch nichts zu destillieren.
In ganz Schottland habe ich keine einzige Whiskydestillerie gesehen, die so
arbeitet (und ich habe einige gesehen). Bei 66° maischen und auch so
abmaischen, kühlen auf 20° und so vergären lassen. Die Holzgärfässer sind
ungekühlt und die Temp. steigt während dem gären bis auf 32° an.
Gruss Üelu
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 1.8.2014 um 08:55 |
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Zitat von hb9cjs, am 1.8.2014 um
08:43 | Mir ist die Rast bei 72° Rätselhaft.
Damit werden Dextrine produziert, die nicht in Alkohol vergärt werden. Also
hat man auch nichts zu destillieren. In ganz Schottland habe ich keine
einzige Whiskydestillerie gesehen, die so arbeitet (und ich habe einige
gesehen). Bei 66° maischen und auch so abmaischen, kühlen auf 20° und so
vergären lassen. Die Holzgärfässer sind ungekühlt und die Temp. steigt
während dem gären bis auf 32° an.
Gruss Üelu |
bei 72°C werden nicht nur Dextrine produziert sonder auch vergaerbare
Zucker, sei es langsamer. Der 72°C schritt ist da um die ausbeute zu
erhoehen, es werden neue Stärken gelöst. Mann braucht sie nicht zu machen,
90 min @ 66°C ist auch prima.
Das warme gaeren ist mir ein Dorn im Auge und einen Grund warum Whisky so
lange reifen muss. Je weniger Fusel um so kurzer die reife Zeit. Die
Qualität von einem 8 jährigen (das Optimum bei Whisky) kann man schon in 5
erreichen. Verkauft sich dann aber schlechter da "älter ist besser"
(nicht!).
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 09:25 |
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Durch warme Gärung gebildete Essigsäureethylester habe einen Siedepunkt von
77° C und gehen direkt in den New Spirit...Die Wahl der Hefe und der
Gärtemperatur ist daher ganz entscheidend.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 09:52 |
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abo ____________________ #+- This line is intentionally left blank
#+-
flickr
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.8.2014 um 10:29 |
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Evtl. etwa off-topic, aber warum nicht bei 61°C? Dann bekommst maximale
Maltose und minimale Dextrine (Dextrine bekommst Du doch bei 66°C) ____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 10:38 |
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Wer sagt denn so was? Beta-Grenzdextrine sind Riesenbrocken und werden erst
durch die Alphaamylase geknackt. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.8.2014 um 10:43 |
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Ich hatte es so verstanden, dass an fest-definierten Temparturgrenzen für
die Amylasen zu glauben ein Irrtum sei. Die beide Beta- sowie
Alpha-Amylasen sind über eine breite Temperaturbereich wirksam, es ist nur
dass die ihre Spitzeaktitäten bei ca 62°C bzw 72°C erreichen. Das heisst
nicht, dass die bei andere Temperaturen inaktiv sind.
66°C ist letztendlich eine nutzbare Temperatur für einen Kombirast -
Dextrine werden sicher hergestellt.
[Editiert am 1.8.2014 um 10:45 von Neubierig]
____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 10:45 |
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Moin Phil,
gute Aktion!
Was ich nicht verstehe, waum du den W. gleich aufs Holzfass ziehen
willst.
Soweit ich weiß, lassen sie den in Schottland zur Reifung auch erst 2 Jahre
im Edelstahltank bevor sie auf Holz umfüllen!?
____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 11:11 |
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Zitat von Neubierig, am 1.8.2014 um
10:43 | Ich hatte es so verstanden, dass an
fest-definierten Temparturgrenzen für die Amylasen zu glauben ein Irrtum
sei. Die beide Beta- sowie Alpha-Amylasen sind über eine breite
Temperaturbereich wirksam, es ist nur dass die ihre Spitzeaktitäten bei ca
62°C bzw 72°C erreichen. Das heisst nicht, dass die bei andere
Temperaturen inaktiv sind.
66°C ist letztendlich eine nutzbare Temperatur für einen Kombirast -
Dextrine werden sicher hergestellt.
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Das ist völlig richtig. Bei 61° sind auch Grenzdextrinasen noch aktiv die
1,6-er Bindungen knacken. Das sorgt jedenfalls letztendlich für weniger
Dextrine. Bei Einsatz von Whiskyhefe mit AG werden aber so oder so die
Dextrine noch geknackt bis runter zur Maltose. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.8.2014 um 11:19 |
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OK, wenn mit AG. Aber wenn man WLP050 oder ähnliches nimmt, ohne extra
Amylasen dazu zu geben, wäre eine niedriger Rasttemperatur besser geeignet,
oder?
____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2014 um 11:45 |
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.8.2014 um 12:06 |
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Danke für den Link Es wird ein bisschen dauern für mich
das alles zu verdauen! ____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
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Antwort 19 |
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