Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2013 um 16:00 |
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Sei blos froh, die
stinken erbärmlich, sehr ähnlich wie Buttersäure.
Ich hatte den Effekt, dass das Säuerliche zunimmt, erst ein Mal.
Da hab ich zum erten und letzten mal mit Sauermalz gearbeitet und das war
am oberen Limit.
Das Bier war am Anfang ok, bis dann die Aromen sehr schnell weniger wurden
und das Hefeweizen ziemlich leer geschmeckt hat, bis auf die Säure, die
immer dominanter wurde (war ne blöde Hefe aus ner Brauerei, keine Ahnung,
welche).
Der Gedanke war damals schon auch, ob die Säure über das Sauermalz nicht
schon die ganze Zeit drin war und erst so dominant wurde, als die Aromen
flöten gingen. Ich weiß es bis heute nicht, es kann auch eine Infektion
gewesen sein.
Interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass wohl einige
Weißbierbrauereien biologische Würzesäuerung betreiben, also auch
(selbergezüchtete) Milchsäure zugeben.
Stefan
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Antwort 100 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2013 um 16:01 |
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Kennt jemand den Markus Herrmann und könnte ihn vielleicht mal fragen, was
er dazu zu sagen hat?
Ich finde nur sein Profil auf Xing, darf ihm aber nicht schreiben, weil er
nicht mein Kontakt ist.
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Antwort 101 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2013 um 16:05 |
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Ha, Uwe... den Hermann wollte ich auch gerade zitieren
Ja, er nennt Isovaleriansäure als Altersindikator bei Weissbier. Nur ist
das keine erfrischende Säure, sondern eine extrem übelriechende Flüssigkeit
(alte Socken?). Auch steht da nix über Esterasen und Rückbildung der
Essigsäurepentylester zu Essig und Alkoholen. Er schreibt, dass das
positive 3-Methylbutylacetat (Banane, Birne) abnimmt und das eher negative
Etylacetat (Lösemittel, Nagellackentferner) zunimmt während der Lagerung.
Sauerstoff ist wie immer der größte Schurke bei der Bieralterung.
Mein 100% Weizen-Grätzer-Bier hat während der Lagerung ein immer deutlicher
werdendes Käsefussaroma angenommen. Bis hin zur Untrinkbarkeit! Eine
schmeckbare saure Note hat sich jedoch nicht entwickelt. Ich denke also
der Dr. Herrmann hat mit der Isovaleriansäure + Sauerstoffeintrag völlig
recht
m.f.g
René
P.S.
bleibt immer noch meine Theorie über den Glycerinabbau. Was allerdings
bedeutet, dass die Säure von anfang an schon drin ist...
[Editiert am 24.7.2013 um 16:09 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 102 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2013 um 16:50 |
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Hui - hier geht's ja richtig rund.
Ich finde den Esterase-Ansatz gar nicht so abwegig - möchte aber ergänzen,
dass Ester auch in Gegenwart eines Überschusses an Wasser (und evtl. etwas
Säure als Katalysator) über Hydrolyse zu Alkohol und Säure dissoziieren.
In anderen Worten, die Ester im Bier zerfallen mit der Zeit von selbst zu
Alkoholen und Carboxylsäuren. Ganz ohne Enzyme.
Grüße
[Editiert am 24.7.2013 um 16:52 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 103 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2013 um 17:09 |
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Sorry wenn ich meine Anmerkung vom Beginn dieses Threads nochmal
aufgreife:
Bei mir ist das Problem jeweils ausschließlich bei den dunklen Weißbieren
aufgetreten. Das eine war das Aventinchen - sicher Milchsäure, nach
etlichen Wochen schließlich untrinkbar und das andere war eine dunkle Weiße
von Anfang Juni, da begann das ganze nach ca. 3 Wochen.
Meine bisherigen hellen Weißbiere hatten das Problem nie, das zuletzt Ende
April gebraute Weißbier ist bis heute noch gut...
Viele Grüße
Michael ____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 104 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2013 um 20:51 |
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Zitat von morpheus_muc, am 24.7.2013 um
17:09 | Sorry wenn ich meine Anmerkung vom
Beginn dieses Threads nochmal aufgreife:
Bei mir ist das Problem jeweils ausschließlich bei den dunklen Weißbieren
aufgetreten. Das eine war das Aventinchen - sicher Milchsäure, nach
etlichen Wochen schließlich untrinkbar und das andere war eine dunkle Weiße
von Anfang Juni, da begann das ganze nach ca. 3 Wochen.
Meine bisherigen hellen Weißbiere hatten das Problem nie, das zuletzt Ende
April gebraute Weißbier ist bis heute noch gut...
Viele Grüße
Michael |
Ich würde mal sagen so leicht kommst dunaus der Nummer nicht mehr raus
Jan
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Antwort 105 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 26.7.2013 um 13:56 |
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Ich weiß nicht, ob der Aspekt in dieser Monsterdiskussion schon
angesprochen wurde, aber ich habe bei der Beschreibung der W127 in der Weihenstefaner Hefebank das gefunden:
Dieser Weizenbierhefestamm zeichnet sich durch eine
unterdurchschnittliche Vermehrung aus, was in der Folge auch zu geringerer
Säuerung des Jungbieres führt. Die pH-Werte der entstehenden Biere sind
somit etwas höher verglichen mit anderen Weizenbierhefen. Trotzdem ist die
Gärgeschwindigkeit ausreichend hoch und es prägt sich ein angenehmes
fruchtig-estriges Gesamtaroma aus.
Um das zu bewerten fehlt mir leider die Sachkenntnis.
Uwe ____________________
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Antwort 106 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 27.7.2013 um 07:25 |
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Zitat von morpheus_muc, am 24.7.2013 um
17:09 | Bei mir ist das Problem jeweils
ausschließlich bei den dunklen Weißbieren aufgetreten. Das eine war das
Aventinchen - sicher Milchsäure, nach etlichen Wochen schließlich
untrinkbar und das andere war eine dunkle Weiße
von Anfang Juni, da begann das ganze nach ca. 3 Wochen.
Meine bisherigen hellen Weißbiere hatten das Problem nie, das zuletzt Ende
April gebraute Weißbier ist bis heute noch
gut... |
Jetzt wird es zwar ein wenig
Hexenjagd-mäßig, weil es immer sehr gefährlich ist, von zufälligen
Symptomen auf vermeintliche Ursachen zu schließen, aber bei dem gestrigen
Schokoladenweizen-Thread fiel es mir wieder ein: - Mein bislang einziger (poch-poch-poch) unter ca.
50 Suden, der eine Milchsäureinfektion hatte, war das Dick´s Elixir Wheat Porter, also auch ein sehr
dunkles Weißbier.
- In der Stout&Porter-Blindverkostung war ein an dieses Rezept angelehntes
Schoko-Weizen ebenfalls sauer (Nr. 7 der Auswertung).
- Und selbst Schneider hatte wohl ausgerechnet beim Aventinus diesem Posting zufolge in der Vergangenheit
ab und zu Lacto-Probleme.
Was ist es bloß, das die Milchsäurebakterien gerade bei sehr dunklen Weißbieren fast schon
magisch anzuziehen scheint?
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 107 |
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